DE4110860A1 - Verfahren und vorrichtung zum verdichten von koernigen formstoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verdichten von koernigen formstoffenInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
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- B22C15/00—Moulding machines characterised by the compacting mechanism; Accessories therefor
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Verdichten von körnigen Formstoffen, ins
besondere Giessereiformstoffen, wobei der Formstoff in eine
Formeinrichtung mit einer Modellplatte mit darauf angeord
netem Modell, einem Füll- und Formrahmen eingebracht wird.
Das Verdichten von körnigen Formstoffen zum Zwecke der
Herstellung von Giesserei-Sandformen ist aus verschiedenen
Verfahren bekannt.
So ist es bekannt, die Formmasse entweder lose über ein im
Formkasten auf der Modellplatte angeordnetes Modell zu
schütten und nachträglich zu verdichten (mechanisch oder
mittels eines Druckluftstoßes) oder die Formmasse aus
einem Vorratsbehälter direkt in den Formkasten einzu
schießen.
Es hat sich aber gezeigt, daß beide Methoden keine optima
len Resultate gewährleisten oder nur unter bestimmten Vor
aussetzungen anwendbar sind. Schwierigkeiten treten dabei
insbesondere bezüglich der angestrebten Homogenität der
verdichteten Formmasse auf.
Bei den Gasdruckverfahren, bei denen der Verdichtungsvor
gang mittels eines Gasdruckes erfolgt, wobei entweder ein
Gasgemisch durch Zündung zu einer exothermen Reaktion ge
führt wird, oder ein hochgespanntes Druckgas, das kurz
zeitig entspannt wird, wird zunächst die Formeinrichtung
mit Formsand gefüllt. Hierbei wird ein Sandbehälter mit
einer vorbestimmten Menge Formsandes über die Formein
richtung gefahren und nach erfolgter Entleerung wegge
schwenkt. Anschließend wird ein Verdichtungsaggregat über
die Formeinrichtung positioniert und der Druckstoß ausge
löst.
Bei diesen Verfahrensabläufen geht das Hin- und Herschwen
ken des Sandbehälters einerseits und des Druckaggregates
andererseits auf Kosten der Taktzeit.
Die Forderung nach wirtschaftlicher Fertigung gebietet je
doch immer kürzere Taktzeiten.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorlie
genden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten Ver
fahren dahingehend zu verbessern, dass gleichmäßig ver
dichtete Formen mit reproduzierbarer, hoher Härte in kür
zesten Taktzeiten wirtschaftlich gefertigt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Lehre des
kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 und 12 gelöst,
insbesondere durch die Aufteilung des Herstellungsver
fahrens in mehrere besonders gestaltete Stufen erreicht.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhän
gigen Ansprüchen hervor.
Eine Formeinrichtung, die aus einem Formkasten und einem
Füllrahmen besteht, ist über eine Modellplatte mit darauf
angeordnetem Modell vorgesehen. Ein Sandvorratsbehälter mit
einer dosierten Menge Sand, die zum Füllen der Formeinrich
tung ausreicht, ist über der Formeinrichtung angeordnet.
Über den Sandvorratsbehälter ist ein Druckaggregat, z. B.
ein Impulsgeber, angeordnet. Dieser besteht im wesentlichen
aus einem Druckluftbehälter und ist mittels eines Ventils
vom Sandvorratsbehälter getrennt.
Das Einbringen der Formmasse bzw. des Sandes in die Formbe
hälter bzw. Formkästen erfolgt erfindungsgemäß durch die
an sich bekannte Verwendung eines Druckluftstromes als Trä
germedium. Dazu wird die vordosierte zur Abformung benötig
te Menge an Formmasse in einem speziellen Vorratsbehälter
bereitgestellt, welcher vorzugsweise über den Formkasten
gebracht und mit diesem gekuppelt wird. Dieser Vorratsbe
hälter besitzt Anschlüsse für die Druckluftzuleitung sowie
mittels einer Absperrvorrichtung verschließbare Öffnungs
organe nach unten zum Formkasten. Nach dem Öffnen der Ab
sperrvorrichtung wird die Formmasse mittels des Druckluft
stromes über das Modell im Formkasten gebracht. Der Einsatz
von Druckluft als Trägermedium sorgt für eine homogene Ver
teilung der teilchenförmigen Formmasse im Formkasten.
Im Boden des Formbehälters sind Öffnungen, vorzugsweise
Luftfilter z. B. Schlitzdüsen vorgesehen, so daß der Druck
luftstrom durch die Formmasse hindurchströmen kann, was zu
einer besonders homogenen Verteilung der Formmasse über dem
Modell im Formkasten führt. Im Gegensatz dazu führt eine
lose Einschüttung der Formmassse oder das Einschießen der
Formmasse mit Druckluft zu unkontrollierbarer, inhomogener
Verteilung der teilchenförmigen Formmasse. Dabei läßt sich
insbesondere die unerwünschte Brückenbildung nicht ver
meiden.
Nach erfolgtem Einbringen der Formmasse, d. h. nachdem die
gesamte Masse aus dem Vorratsbehälter in den Formkasten
mittels eines Trägermediums eingefüllt wurde, kann die Zu
fuhr des Druckluftstromes noch aufrechterhalten werden. Da
durch wird ein Druck auf höchstens 20 bar mittels eines
Druckansteigsgradienten von 20-1000 bar/sec. aufgebaut,
wodurch eine wirksame und optimale Vorverdichtung der Form
masse erzielt wird. Diese Vorverdichtungsstufe dauert vor
zugsweise so lange, bis der Druck im Formbehälter dem maxi
malen Druck in der Zuleitung des Druckluftstromes ange
glichen ist. Die Zufuhr der Druckluft wird nun beispiels
weise durch Schließen der Absperrvorrichtung am Vorratsbe
hälter unterbrochen. Eine verlängerte Zufuhr der Druckluft
könnte aber auch über eine separate Zuleitung erfolgen.
Die auf die genannte Weise vorverdichtete Formmasse muß
noch nachverdichtet werden, was sowohl mechanisch, durch
die Verwendung einer Anpreßplatte, oder vorzugsweise auch
durch einen Druckstoß, welcher schlagartig einen Druck zu
erzeugen vermag, erfolgen kann.
Der vorgeschlagene 3-stufige Verdichtungsablauf weist den
Vorteil auf, daß dieselbe Vorrichtung zur Zufuhr sowohl
von Formmasse und Verdichtungsmedium als auch zur Regelung
von Druckluft für den in den ersten beiden Stufen verwen
deten Druckluftstrom als auch für die Nachverdichtung
verwendet werden kann, und damit ein Vorrichtungswechsel
oder zusätzliche Elemente, wie z. B. mit Ventilen oder
Öffnungen versehene Anpreßorgane eingespart werden
können, was zu kurzen Taktzeiten im Herstellungsablauf der
Formen führt.
Der Vorteil des beschriebenen Verfahrens liegt im wesent
lichen darin, daß keine kostbare Taktzeit durch Hin- und
Herschwenken des Sandbehälters bzw. des Druckaggregates
verlorengeht, wobei gleichzeitig der Überfallsand wesent
lich reduziert wird.
Claims (14)
1. Verfahren zum Verdichten von körnigen Formstoffen, ins
besondere Giessereiformstoffen, wobei der Formstoff in
eine Formeinrichtung mit einer Modellplatte mit darauf
angeordnetem Modell, einem Füll- und Formrahmen einge
bracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
ersten Stufe eine vorbestimmte Menge des Formstoffes
mittels eines Trägrmediums in die Formkombination
eingebracht und in einer zweiten Stufe, nach abgeschlos
senem Einbringen des Formstoffes, die Zufuhr eines gas
förmigen Mediums zur Erzeugung eines Druckstoßes wäh
rend einer vorbestimmten Zeit erneut oder weiter zur
Wirkung gebracht wird; und in einer weiteren dritten
Stufe die Formmasse nachverdichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das gasförmige Medium Druckluft ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nachverdichtung mittels eines Druckstoßes erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckniveau des Druckstoßes mindestens zeitlich be
grenzt während der Nachverdichtung aufrecht erhalten
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Teil des zugeführten Druckluftstromes
während mindestens einer vorbestimmten Zeit durch in
der Modellplatte angebrachte Luftfilter abgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Druckerhöhung in der zweiten Stufe auf
einen maximalen Druck von 20 bar beschränkt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckanstiegsgradient dp/dt des Druckstoßes stetig
verläuft.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichenet, daß
der Druckanstiegsgradient gesteuert verändert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Menge der zugeführten Druckluft
so bemessen wird, daß der Druckanstiegsgradient in der
zweiten Stufe zwischen 10 bis 1000 bar/sec beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckanstiegsgradient zwischen 10 und 200 bar/sec
beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nachverdichtung in der dritten
Stufe mechanisch, insbesondere durch eine Preßplatte
oder Stempel erfolgt.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 12, mit einem Vorratsbehälter für
den Formstoff, mindestens einem Verdichtungsgeber und
einer Formkombination mit einer darin angeordneten Mo
delleinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Vor
ratsbehälter, der Verdichtungsgeber und die Formkombi
nation im wesentlichen vertikal zueinander ausgerichtet
sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei voneinander unabhängig betätigbare Verdich
tungsgeber vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichent,
daß der Verdichtungsgeber und/oder die Formkombination
vertikal verfahrbar sind.
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