DE2536321C3 - Verfahren zum Füllen von Hohlformwerkzeugen mit staub-, faser- oder spanförmigem Füllgut und Vorrichtungen zur Verfahrensdurchführung - Google Patents
Verfahren zum Füllen von Hohlformwerkzeugen mit staub-, faser- oder spanförmigem Füllgut und Vorrichtungen zur VerfahrensdurchführungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Füllen von Hohlformwerkzeugen beliebiger Geometrie
mit faser-, staub- oder spanförmigem Füllgut, das verdichtungsfähig ist
Beim einfachen Einstreuen von staub-, faser- oder spanförmigem Füllgut — beispielsweise aus Ligno-Zellulose
—, das beim Verpressen keine oder nur geringe Steigfähigkeit besitzt, werden hei räumlich gekrümmten
Hohlformwerkzeugen unterschiedliche Streuhöhen erzielt, die nach dem Verpressen zu unterschiedlichen
Verdichtungen innerhalb des Fertigteiles führen. Mit diesem Verfahren lassen sich also nur Bauteile mit
annähernd plattenförmiger Gestalt und nahezu gleichmäßigem Querschnitt mit zufriedenstellender Produktqualität
fertigen.
Es sind daher Vorschläge bekanntgeworden, das Einstreuen des Füllgutes in Hohlformwerkzeuge mit
Hilfe von Streuvorrichtungen, wie sie aus der Spanplattenfertigung bekannt sind, dadurch zu verbessern, daß
zwischen Streuvorrichtung und Hohlformwerkzeug Leitkammern angeordnet werden, die eine angepaßte
Verteilung des Streugutes im Werkzeug bewirken sollen (DE-OS 17 03 564). Das Verwenden von Leitkammern
ist nicht für alle Formgebungsprobleme anwendbar. Es bietet Vorteile vor allem da, wo getrennte Einzelteile
unterschiedlicher Form in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt werden sollen, und damit unterschiedliche
Füllmengen für die Einzelwerkzeuge benötigt werden.
Weiterhin ist es bekannt, eine Streuvorrichtung so zu
unterteilen, daß sie sozusagen aus parallel angeordneten schmalen Einzelaggregaten besteht, die jeweils Werkzeugbereiche
unterschiedlicher Tiefe angepaßt mit Füllgut beschicken (DE-AS 14 53 386, US-PS 36 63 137).
Unterteilte Streuvorrichtungen sind aufwendig. Zusätzlich ist bei ihnen zu berücksichtigen, daß es im
Hohlformwerkzeug an der Grenze zwischen den Bereichen unterschiedlicher Streubedingungen zu Zonen
nicht definierter Füllverhältnisse kommen kann, die
beim Verpressen zu Zonen unterschiedlicher Dichte im
Fertigteil führen; dies gilt übrigens auch für das Verwenden von Leitkammern.
Eine weitere bekanntgewordene Möglichkeit. Hohlformwerkzeuge vor dem Verpressen zu füllen, besteht
darin, das Füllgut mit einem Luftstrom in das Werkzeug zu fördern (DE-AS 16 53 194).
Das Einblasen mit Hilfe eines Injektors hat jedoch den Nachteil, daß große Luftmengen mit in das
Hohlform werkzeug eingebracht werden. Das Entfernen dieser Zusatzluft erfordert aufwendige Hilfsmittel, wie
beispielsweise räumlich gekrümmte, der Geometrie der Hohlformwerkzeuge angepaßte Siebe, die beim Füllen
anstelle der oberen Werkzeughälfte angebracht werden müssen.
Als Nachteil des Füllens von Hohlformwertaeugen
gemäß dem Stand der Technik durch Einstreuen oder Einblasen erweist sich weiterhin die verhältnismäßig
lange Dauer des Füllvorganges selbst. Das in der Regel mit einem vorzugsweise bei höheren Temperaturen
reagierenden Bindemittel präparierte Füllgut h-t dann,
wenn die Hohlformwerkzeuge in der Presse mit Füllgut beschickt werden sollen, mit den Oberflächen der
vorgeheizten Hohlformwerkzeuge vor dem Verpressen verhältnismäßig lange Kontaktzeiten. Die derart voraktivierte
Oberflächenschicht des Füllgutes im Hohlformwerkzeug verpreßt sich weniger gut als das noch nicht
thermisch beeinflußte Volumen. Hierdurch ergehen sich häufig Beeinträchtigungen der Oberflächengüte der
Preßprodukte. Zusätzlich wirkt sich eine verlängerte Fülldauer des Hohlformwerkzeuges auf die Taktzeit aus
und beeinträchtigt damit die Wirtschaftlichkeit entsprechender Preßverfahren.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das Füllen von Hohlformwerkzeugen beliebiger Geometrie
mit staub-, faser- oder spanförmigem Füllgut, das verdichtungsfähig ist, so weiterzuentwickeln, daß der
Füllvorgang schneller durchgeführt werden kann, ohne das Hohlform·verkzeug während des Füllens aus der
Presse nehmen zu müssen, daß keine Siebe benötigt werden, und daß Bereiche unterschiedlicher Verdichtung
im verpreßten Fertigteil durch ungleichmäßigen Füllgrad des Hohlformwerkzeuges vermieden werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß das Füllgut mit dem in ihm enthaltenem. Gas vor dem
Füllvorgang derart unter Druck gesetzt wird, daß in ihm ein adiabatischer Druckstoß entsteht, und daß das im
Füllgut enthaltene komprimierte Gas vor und/oder bei seinem gemeinsamen Eim.itt mit dem Füllgut in das
Hohlformwerkzeug entspannt wird.
Das adiabitisch verdichtete Gas im Füllgut kann
zunächst nicht oder nur in geringem Umfang aus dem Füllgut entweichen. Der dabei im Füllgut auftretende
Zustand der Pseudoverdichtung hält dieses in einem Füllschacht bewegungsfähig, so daß es einer Entspannungsdüse
zugeführt werden kann. Hier entspannt sich der noch im Füllgut befindliche verdichtete Anteil der
Luft oder anderer Gase, wobei die Partikel des Füllgutes zusätzlich beschleunigt werden. Sie treten demzufolge
mit hoher Geschwindigkeit in das Hohlformwiirkzeug ein, Durch den beim Füllen auftretenden Aufprallstau
geben die Füllgutpartikel ihre kinetische Energie ab, wodurch — wenn eine geeignete Entlüftung des
Hohlformwerkzeuges vorgesehen ist — eine gleichmäßige Vorverdichtung des Füllgutes im Werkzeug
ermöglicht wird.
Als Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ereeben sich:
— Fortfall von Zusatzluft, die aus dem Hohlformwerkzeug entfernt werden müßte,
— extrem kurze Füllzeiten,
— Vorverdichtung des Füllgutes im Hohlformwerk-
> zeug und damit die Möglichkeit, kurzhubige
Pressen zu verwenden, da das Hohlformwerkzeug beim Füllen nicht aus der Presse genommen
werden muß und der Abstand zwischen dem Ober- und Unterwerkzeug infolge der Vorverdichtung
ι» geringer sein kann als bei anderen zum Stand der
Technik gehörenden Füllverfahren,
— verbesserte Produktqualität, da die Kontaktzeit des Füllgutes mit den gegebenenfalls vorgeheizten
Oberflächen der Hohlformwerkzeuge vor dem
ι "> Verpressen extrem kurz gehalten werden kann, und
— Möglichkeiten, Hohlformwerkzeuge beliebiger Geometrie mit gleichmäßiger Vorverdichtung zu
füllen, da das Füllgut infolge seiner großen kinetischen Energie Werkzeugzo^en mit unteren
schiedlicher Wanddicke ebensu gut füllt, wie Werkzeugabschnitte, die zur Füllebene beliebige
Winkel bilden und/oder in von der Füllebene abweichenden Ebenen liegen.
y< Das emndungsgemäße Verfahren gestattet weiterhin
zusätzliche Maßnahmen zu seiner Verbesserung. Beispielsweise können die Druckverhältnisse an der
Entspannungsdüse dadurch optimiert (und gegebenenfalls den Besonderheiten des Füllgutes angepaßt)
sir werden, daß die Entspannung der im Füllgut enthaltenen
komprimierten Gase gegen einen anderen als den atmosphärischen Druck erfolgt. Hierdurch kann die
kinetische Energie der Füllgutpartikel beim Eintritt in das Werkzeug beeinflußt werden, und damit auch
r. Füllvorgang und Vorverdichtung.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll vorzugsweise zum Füllen von Hohlformwerkzeugen angewendet
werden, in denen das Füllgut nach dem Füllen beispielsweise durch Pressen nachverdichtet wird. Es ist
in jedorh möglich, daß die beim Füllen des Hohlformwerkzeuges
erzielte Verdichtung des Füllgutes ein Nachverdichten beispielsweise durch Pressen erübrigt.
Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen aus einem dpin Hohlformwerkzeug
vorgeordneten Füllschacht zur Aufnahme des Füllgutes, einer Entspannungsdüse und einem im
Füllschacht angeordneten antreibbaren Treibkolben, dessen Bewegung den adiabatischen Druckstoß im
Füllgut erzeugt.
in Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es dabei zunächst unerheblich, mit welchen Antriebsvorrichtungen aes Treibkolbens gearbeitet
wild, ua nur die Geschwindigkeitscharakteristik des Treibkolbens — angepaßt an die Eigenschaften des
μ Füllgutes — für den Erfolg des Verfahrens ausschlaggebend
ist. Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens unterscheiden sich daher
voneinander vorzugsweise durch die Art des Antriebes des Treibkolbens und ihre geometrische Anordnung
Wi zum Hohlformwerkzeug.
Als Antrieb für den Treibkolben eignen sich alle — an
sich zum Stand der Technik gehörenden — Möglichkeiten, einen Kolben auf hohe Geschwindigkeit zu
beschleunigen, vorzugsweise jedoch gespeicherte, korn-
hi primierte Antriebsgase, Die Zuführung der komprimierten
Antriebsgase zu dem Treibkolben kann durch schnellschaltende Ventile erfolgen.
Je nach Füllaufgabe kann es zweckmäßig sein, im
Je nach Füllaufgabe kann es zweckmäßig sein, im
Hohlformwerkzeug und gegebenenfalls auch im Treibkolben
Entlüftungsbohrungen anzubringen, um die Entspannungsverhällnisse günstig zu beeinflussen. Besonders
vorteilhaft ist es, diese Entlüftungsbohrungen mit regelbaren Querschnittsöffnungen auszuführen, sie
beispielsweise mit verstellbaren Schlitzdüsen zu versehen.
Der Antrieb des Treibkolbens kann aber auch durch den Explosionsdruck reaktionsfähiger Gas-, Flüssigkeits-
oder Feststoffgemische erfolgen.
Der Treibkolben kann dabei direkt beaufschlagt werden und als Stufenkolben ausgebildet sein. Vorteilhaft
ist es, bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen den Treibkolben nicht direkt mit dem Antriebsgas zu
beaufschlagen, sondern ihn dadurch zu bewegen, daß er mit einer gesonderten, mechanisch, hydraulisch oder
pneumatisch arbeitenden Antriebsvorrichtung — jegebenenfalls
in Kombination — verbunden wird. Elastische Zwischenglieder können dabei die auftretenden
Spitzenbeschleunigungen und die mit ihnen verbundenen mechanischen Belastungen der Vorrichtung durch
Massenkräfte senken, ohne die integrale Geschwindigkeitscharakteristik des Treibkolbens zu ändern.
Die geometrische Anordnung von Füllschacht, Entspannungsdüse, Hohlformwerkzeug und gegebenenfalls
die gesonderte Antriebsvorrichtung kann längs einer gemeinsamen, vorzugsweise horizontalen Achse
angeordnet sein. Bei Spezialpressen zum Nachverdichten ist auch eine vertikale Anordnung möglich. Um den
Platzbedarf einer Fertigungseinheit den räumlichen Gegebenheiten anpassen zu können, können die
Hauptachsen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung auch einen Winkel bilden (z. B. Hohlformwerkzeuge
horizontal. Füllschacht und Antriebsvorrichtung des Treibkolbens vertikal). Dies kann dadurch erreicht
werden, daß die Aus- und Eintrittsebenen der Entspannungsdüse einen Winkel derart einschließen,
daß das Füllgut auf seinem Weg umgelenkt wird und daß das Hohlformwerkzeug sowie der Füllschacht und
gegebenenfalls die gesonderte Antriebsvorrichtung einen entsprechenden Winkel bilden.
Sind der Füllschacht, die Entspannungsdüse und die gesonderte Antriebsvorrichtung als auswechselbare
Bauelemente aufgebaut, ist ein schnelles und kostengünstiges Anpassen an veränderte Fertigungsbedingungen
möglich.
Zum Beschicken des Füllschachtes mit Füllgut kann dieser in erfindungsgemäßen Vorrichtungen von der
Antriebsvorrichtung und/oder dem Treibkolben durch Gleiten und Kippen oder durch beides getrennt werden.
Dies kann vorzugsweise bei Füllschächten geschehen, deren Hauptachsen nicht horizontal verlaufen.
Bei Füllschächten, die horizontal angeordnet sind, kann das Beschicken dadurch erfolgen, daß dem
Füllschacht eine Klappe oder ein Schieber zugeordnet ist, durch deren Bewegung der Querschnitt des
Füllschachtes und/oder der Entspannungsdüse mindestens teilweise freilegbar ist. Das Freilegen des
Düsenquerschnitts ist bei einem Wechsel des Werkstoffes und dem Reinigen der Entspannungsdüse vorteilhaft.
Zum Beschicken des Füllschachtes in erfindungsgemäßen Vorrichtungen können an sich bekannte
Einrichtungen wie beispielsweise Zellradschleusen, Trichter. Dosierschnecken und Vibrationseinrichtungen
— ggf. in Kombination — vorgesehen werden.
Der Antrieb des Treibkolbens durch eine gesondere Antriebsvorrichtung gestattet es, den Füllschacht mit
anderen Querschnitten ais dem Kreisquerschnitt zu versehen, da eine exakte Dichtung des Treibkolbens im
Füllschacht nicht in jedem Fall benötigt wird» Insbesondere Füllschächte mit rechteckigem Querschnitt ermöglichen
eine optimale Anpassung der Füllschachtgeome-
■i trie an die Geometrie des Hohlformkörpers (Höhen-Breitenverhältnis).
Die Entspannungsdüse wird im Regelfall ein gesondertes Bauelement erfindungsgemäßer Vorrichtungen
sein. In einzelnen Anwendungsfällen kann es jedoch —
ι» beispielsweise aus Gründen des Platzbedarfes —
zweckmäßig sein, die Füllöffnung des Hohlformwerkzeuges selbst als Entspannungsdüse auszubilden.
Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgefnäßen
Verfahrens seien nunmehr anhand der Fig. 1—5
\r< beispielsweise erläutert:
Fig. 1 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform;
F i g. 2 zeigi — ebenfalls aniiänu eines ächernaiischen
Längsschnittes — eine zweite Ausführungsform, bei der
2» die Hauptachsen des Hohlformwerkzeuges und der Füllvorrichtung einen Winkel von 90° bilden;
Fig. 3 erläutert in gleicher Darstellung eine Ausführungsform
mit einem frei fliegenden, mit direktem Preßluftantrieb versehenen Treibkolben;
2*i F i g. 4 zeigt im Längsschnitt eine Vorrichtung, bei der
Füllschacht und Entspannungsdüse rechteckigen Querschnitt besitzen;
Fig. 5 verdeutlicht den Querschnitt C/D durch die
Vorrichtung entsprechend der F i g. 4.
i«i Fig. 1, bei der eine Vorrichtung zugrunde gelegt
wurde, deren Hauptachse mit der Hauptachse des Hohlformwerkzeuges fluchtet und horizontal angeordnet
ist. zeigt den Füllschacht 1, die Entspannungsdüse 2, den Treibkolben 3, der mit Hilfe der Schubstange 4
r. angetrieben wird (die gesonderte Antriebsvorrichtung
ist nicht mit dargestellt). Wird der Treibkolben 3 mit hoher Geschwindigkeit von rechts nach links bewegt, so
verdichtet sich die im Füllgut 6 befindliche Luft. Gleichzeitig wird das Füllgut durch die Entspannungs-
•w düse 2 und die als zusätzliche Entspannungsdüse
ausgebildete Einfüllöffnung 7" getrieben. Durch die Entspannung der im Füllgut 6 enthaltenen Luft in der
Einfüllebene werden die Füllgutbestandteile in dem Hohlraum des Hohlformwerkzeuges 7 bzw. 7' beschleu-
•ij nigt, füllen diesen auf und werden durch die Abgabe
ihrer kinetischen Energie verdichtet. Die Druckverhältnisse an der Entspannungsdüse werden hierbei durch die
Entlüftungsbohrungen 8 im Hohlformwerkzeug und die im Treibkolben angebrachten Entlüftungsbohrungen 8'
ή» optimiert Diese Entlüftungsbohrungen können vorzugsweise
mit regelbarer Querschnittsöffnung ausgeführt sein, beispielsweise durch verstellbare Schlitzdüsen.
Das Beschicken des Füllschachtes 1 mit dem Füllgut 6 wird durch die Klappe 5 im Füllschacht ermöglicht, die
w durch Kippen, Schieben oder Anheben betätigt wird und einen entsprechenden Füllschachtquerschnitt freigibt.
Die Darstellung der F i g. 1 geht von einem Füllschacht mit kreisförmigem Querschnitt aus.
F i g. 2 zeigt eine Anordnung, bei der die Achsen des
h(l Werkzeuges und der Füllvorrichtung einen Winkel von
90° einschließen. Dieser Winkel wird dadurch erzeugt, daß die Ein- und Austrittsebenen der Entspannungsdüse
2' einen Winkel von 90° einschließen. Der Treibkolben 3 wird durch den Luftkolben 10, der mit Hilfe des
h<i großflächigen, schnellschaltenden Einlaßventils Il mit
Preßluft beaufschlagt wird (A), angetrieben, wobei die Kopplung zwischen den Bauelementen 3 und IO mit
Hilfe der Schubstange 4 erfolgt Nach dem Füllen kann
der Luflkolben 10 und der mit ihm verbundene Treibkolben 3 durch Luftzufuhr B in die gestrichelte
Endlage zurückgeführt werden. Mit Hilfe der Schlittenführung 14 kann dann der Füllschacht 1 und ggf. die mit
ihm verbundene Entspannungsdüse 2' derart seillich verfahren werden, daß diese Bauelemente unter den
Einfülltrichter 12 zu stehen kommen, der mit dem Vorratsfüllgui 6' gefüllt ist. Durch das seitliche
Verfahren des Abschlußschiebers 13 kann die Öffnung des Einfülltrichters 12 freigegeben werden, wodurch
Füllschacht 1 und Entspannungsdüse 2' mit dem Füllgut gefüllt werden. Nach dem Zurückfahren der erfindungsgemäßen
Anordnung in die Ausgangsposition gemäß Fig.2 ist die Vorrichtung für einen erneuten Füllvorgang
vorbereitet rs
In Fig.3 ist eine Vorrichtung erläutert, bei der der
Treibkolben 3' direkt durch Preßluft angetrieben wird. Mit HÜfe der Dichtung 16 wird das Füllgut 6 und der
Preßluftantrieb des Treibkolbens 3' getrennt. Die Preßluftzufuhr erfolgt analog der Vorrichtung gemäß ■»
Fig.2 durch das großflächige, schnellschaltende Ventil
11 aus der Richtung A. Der als Kammerkolben ausgebildete Treibkolben 3' ermöglicht eine Teilentlüftung
des Füllgutes 6 durch die vorzugsweise mit regelbarem Querschnitt versehenen Entlüftungsbohrungen
8'. Ein Luftrückschlag aus der Kolbenkammer in Füllgut und Hohlformwerkzeug wird durch die Rückschlagventile
15 verhindert. Das Beschicken des Füllschachtes 1 erfolgt ebenfalls durch die Füllklappe 5,
das Rückführen des Treibkolbens 3' in die Ausgangsposition mit Hilfe von Druckluft B, wobei entweder die
Stirnfläche des Hohlföfrnwefkzeüges 7 oder ein gesonderter, in Fig.3 nicht dargestellter Schieber für
den Abschluß von Füllschacht 1 und Entspannungsdüse 2 sorgt.
Fig.4 und Fig.5 erläutern eine erfindungsgemäße
Vorrichtung, bei der der Querschnitt von Füllschacht Γ und Entspannungsdüse 2' fechteckig ausgebildet ist. In
diesem Falle kann zum Füllen der Vorrichtung bzw. zum Entleeren der Entspannungsdüse 2' von u.U. vorverdichtetem
Füllgut der gesamte Querschnitt von Füllschacht 1 und Entspannungsdüse 2' durch seitliches
Bewegen des Schiebers 5' geöffnet werden. Über den Fülltrichter 12' kann die Neufüilung der Vorrichtung
stattfinden.
In den F i g. 1 —5 besteht das Hohlformwerkzeug aus
den Grundbauelementen 7 (Oberwerkzeüg) und T (Unterwerkzeug). Beide Bauelemente sind gegeneinander
beweglich, so daß nach dem Füllvorgang das vorverdichtete Füllgut beispielsweise mit Hilfe einer
Presse nachverdichtet werden kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (18)
1. Verfahren zum Füllen von Hohlformwerkzeugen beliebiger Geometrie mit faser-, staub- oder
spanförmigem Füllgut, das verdichtungsfähig ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllgut
mit dem in ihm enthaltenen Gas vor dem Füllvorgang derart unter Druck gesetzt wird, daß in
ihm ein adiabatischer Druckstoß entsteht, und das im Füllgut enthaltene komprimierte Gas vor und/oder
bei seinem gemeinsamen Eintritt mit dem Füllgut in das Hohlformwerkzeug entspannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannung der im Füllgut
enthaltenen komprimierten Gase gegen einen anderen als den atmosphärischen Druck erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Füllen des
Hohiformwerkzeuges erzieile Verdichtung ein
Nachverdichten beispielsweise durch Pressen erübrigt
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus einem dem Hohlformwerkzeug vorgeordneten Füllschacht (1) zur Aufnahme des Füllgutes (6), einer
Entspannungsdüse (2) und einem im Füllschacht angeordneten antreibbaren Treibkolben (3) besteht
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß 'er Treibkolben (3) durch gespeicherte,
komprimierte Antriehsgase bewegbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung Hcs komprimierten
Antriebsgases zu dem Treibkolben (3') durch schnellschaltende Ventile erfolgt
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlformwerkzeug
und gegebenenfalls im Treibkolben (3) Entlüftungsbohrungen (8,8') angebracht sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsbohrungen (8, 8') mit
regelbarer Querschnittsöffnung ausgeführt sind beispielsweise mit verstellbaren Schlitzdüsen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Treibkolbens (3) durch
den Explosionsdruck reaktionsfähiger Gas-, Flüssigkeitsoder Feststoffgemische erfolgt.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibkolben (3')
als Stufenkolben ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Treibkolben (3) mit einer mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch arbeitenden
Antriebsvorrichtung — gegebenenfalls in Kombination — verbunden ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4—11, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlformwerkzeug
(7/, der Füllschacht (1), die Entspannungsdüse (2) und gegebenenfalls die gesonderte Antriebsvorrichtung
längs einer gemeinsamen, vorzugsweise horizontalen Achse angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4—12, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus- und Eintrittsebenen
der Entspannungsdüse (2') einen Winkel derart einschließen, daß das Füllgut (6) auf seinem
Weg umgelenkt wird Und daß das Hohlformwerkzeug (7) sowie der Füllschacht (i) und gegebenenfalls
die gesonderte Antriebsvorrichtung einen entsprechenden Winkel bilden.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4—13, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllschacht (1), die
Entspannungsdüse (2) und die gesonderte Antriebs-
> vorrichtung auswechselbare Bauelemente darstellen.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4—14, dadurch gekennzeichnet, daß dem Füllschacht (1)
eine Klappe (5) oder ein Schieber (5') zugeordnet ist,
in durch deren Bewegung der Querschnitt des Füllschachtes
(1) und/oder der Entspannungsdüse (2) mindestens teilweise freilegbar ist
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4—15,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Füllen des
i"' Füllschachtes (1) an sich bekannte Hilfseinrichtungen,
wie Zellradschleusen, Trichter, Dosierschnekken und Vibrationseinrichtungen — ggf. in Kombination
— verwendet v/erden.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4—16, -<
> dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsform
des Füllschachtes eine andere ist als die des Kreises, vorzugsweise eine rechteckige.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4—17, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllöffnung im
-'"■ Hohlformwerkzeug (7") als Entspannungsdüse ausgebildet
ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752536321 DE2536321C3 (de) | 1975-08-12 | 1975-08-12 | Verfahren zum Füllen von Hohlformwerkzeugen mit staub-, faser- oder spanförmigem Füllgut und Vorrichtungen zur Verfahrensdurchführung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752536321 DE2536321C3 (de) | 1975-08-12 | 1975-08-12 | Verfahren zum Füllen von Hohlformwerkzeugen mit staub-, faser- oder spanförmigem Füllgut und Vorrichtungen zur Verfahrensdurchführung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2536321A1 DE2536321A1 (de) | 1977-02-17 |
DE2536321B2 DE2536321B2 (de) | 1978-05-03 |
DE2536321C3 true DE2536321C3 (de) | 1979-01-04 |
Family
ID=5954016
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752536321 Expired DE2536321C3 (de) | 1975-08-12 | 1975-08-12 | Verfahren zum Füllen von Hohlformwerkzeugen mit staub-, faser- oder spanförmigem Füllgut und Vorrichtungen zur Verfahrensdurchführung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2536321C3 (de) |
-
1975
- 1975-08-12 DE DE19752536321 patent/DE2536321C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2536321B2 (de) | 1978-05-03 |
DE2536321A1 (de) | 1977-02-17 |
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