[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/

DE4110385A1 - Verfahren und matte fuer den pflanzenanbau - Google Patents

Verfahren und matte fuer den pflanzenanbau

Info

Publication number
DE4110385A1
DE4110385A1 DE19914110385 DE4110385A DE4110385A1 DE 4110385 A1 DE4110385 A1 DE 4110385A1 DE 19914110385 DE19914110385 DE 19914110385 DE 4110385 A DE4110385 A DE 4110385A DE 4110385 A1 DE4110385 A1 DE 4110385A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mat
chambers
water
mat according
foils
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19914110385
Other languages
English (en)
Inventor
Horst Lettenmayer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE19914110385 priority Critical patent/DE4110385A1/de
Publication of DE4110385A1 publication Critical patent/DE4110385A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
    • A01C1/00Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
    • A01C1/04Arranging seed on carriers, e.g. on tapes, on cords ; Carrier compositions
    • A01C1/044Sheets, multiple sheets or mats

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Cultivation Receptacles Or Flower-Pots, Or Pots For Seedlings (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Matte für den Pflanzenanbau sowie ein Verfahren zum Pflanzenanbau.
Auf schwer oder nicht nutzbaren Böden, insbesondere in Wüsten- oder Halbwüstengebieten ist der Anbau von Pflanzen, seien es Nutz- oder Befestigungspflanzen, nicht oder nur mit großem Aufwand von Bewässerungssystemen und Aufbringen von Erdreich möglich. Der größte Teil des ausgebrachten Wassers verdunstet oder versickert ohne Wirkung für die Pflanzen, so daß das ausgebrachte Wasser nur in einem sehr geringen Prozentsatz von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Darüber hinaus tragen exogene Kräfte, wie der Wind oder starke Regenfälle an Hanglagen den vorhandenen oder künstlich aufgebrachten Boden schnell ab.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Pflanzen­ anbausystem und ein Pflanzenanbauverfahren zu schaffen bzw. anzugeben, mit dem auf einfache Weise ein Pflanzenanbau auch auf schwer oder nicht nutzbaren Böden, insbesondere in Wüsten-, Halbwüsten- oder Bodenlagen ökonomisch möglich ist, die nur kurzzeitig eisfrei sind oder auf Grund ihrer Hanglage keinen oder nur einen unbefriedigenden Anbau ermöglichen.
Die gestellte Aufgabe wird mit einer Matte für den Pflanzenan­ bau gelöst, die separate Kammern aufweist, in denen jeweils wenigstens ein Pflanzenkeimling zusammen mit einem Nährboden­ material eingeschlossen ist.
Durch den erfindungsgemäßen Einschluß sowohl wenigstens eines Pflanzenkeimlings als auch eines Nährbodenmaterials ist gewährleistet, daß weder die Pflanzenkeimlinge selbst noch das Nährbodenmaterial, beispielsweise Erde, Humus oder nährstoff­ reicher Schlamm durch Wind- oder Wassererosion abgetragen wird. Darüber hinaus verhindern die abgeschlossenen, separaten Kammern ein Austrocknen und den Wasserverlust durch Verdunsten oder Versickern. Die erfindungsgemäße Matte hat weiterhin die Wirkung, daß das Bilden von Sand- oder Staubdünen verhindert wird, da sie den Boden, auf dem sie liegt, schützt, wobei das auskeimende Pflanzengut durch die Matte festgehalten wird. Das Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Matten sind jedoch auch Frostgebiete, Tundren, Sümpfe, Wasserflächen usw.
In warmen oder heißen Gegenden, etwa in Wüsten- oder Halb­ wüstengegenden wird bei großflächigen Anwendungen der erfind­ ungsgemäßen Matte gleichzeitig ein Kondensationseffekt unter­ halb der Matte ausgelöst. Durch den Wechsel der Tag- und Nachttemperaturen, der in Wüstengegenden extrem sein kann, wird die Feuchtigkeit, die sich im Boden befindet, als Wasser­ dampf an die Oberfläche getrieben und kondensiert an der Unterseite der Folie, um danach wieder ins Erdreich zurückzu­ sickern. Auf Grund der erfindungsgemäßen Pflanzenanbaumatte kann diese Feuchtigkeit nicht verdampfen, so daß als Langzeit­ wirkung eine Steigerung oder zumindest Stabilisierung des Grundwasserpegels eintritt.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Matte bestehen auch darin, daß Überdüngung und/oder Pflanzenschutzmaterialien im System bleiben und nicht in die Böden gelangen. Die Matte verhindert weiterhin Wind- oder Wassererosion der Böden. Auch wird eine natürlichen Versalzung, die in manchen Gebieten durch aufsteigendes Wasser von unten nach oben hervorgerufen wird, verhindert.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die separaten Kammern zwischen einer oberen und einer unteren Kammerfolie angeordnet, die unter Bildung der Kammern miteinander ver­ bunden, beispielsweise verschweißt, sind. Vor dem Verbinden der beiden Kammern werden die Pflanzenkeimlinge und das Nährbodenmaterial in die Kammern eingebracht. Die Matte kann im fertigen, bereits verbundenen Zustand der beiden Kammer­ folien angeliefert werden. Es ist jedoch auch möglich, die beiden Folien erst am Ort der Anwendung zu verbinden, nachdem die Pflanzenkeimlinge und dort eventuell vorhandenes Nähr­ bodenmaterial, wie Klärschlamm, Flußschlamm usw., zwischen die zu verbindenden Kammerfolien gebracht wurde.
Vorzugsweise sind die separaten Kammern rund und kuppelförmig. Um die Kammern herum werden die obere und untere Kammerfolie jeweils verklebt, verschweißt oder in einer anderen Weise ver­ bunden, so daß sich peletierartige Kammern ergeben. Es ist jedoch auch möglich, die Kammern langgestreckt oder quadra­ tisch - je nach der gewünschten Anwendungsform oder der vor­ teilhaftesten Fertigungsweise - auszubilden.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfin­ dung sind die Kammerfolien bzw. das Kammerfolien-Material hin­ sichtlich ihrer bzw. seiner Festigkeit so gewählt, daß sie für den auskeimenden Pflanzenkeimling durchstoßbar sind. Bekannt­ ermaßen entwickeln auch kleinste Pflanzenkeimlinge beim Aus­ keimen außerordentlich große Kräfte, die es den Keimlingen ermöglichen, auch schwerste Hindernisse, wie beispielsweise Asphalt oder festgestampfte Böden, zu durchdringen. Zur Hilfe kommt ihnen dabei die Tatsache, daß die Keimlinge üblicher­ weise eine sehr scharfe Spitze entwickeln, die die Hindernisse keilförmig auseinanderdrücken und eine Öffnung im Hindernis schaffen. Diese Tatsache ermöglicht es, daß die Keimlinge auch durch Folien, etwa Kunststoffolien, hindurchstoßen können.
Vorzugsweise sind die Kammerfolien bzw. das die Kammerfolien bildende Material hinsichtlich der Festigkeit weiterhin so gewählt, daß sie für die austreibenden Wurzeln durchstoßbar sind. Auch die austreibenden Wurzeln entwickeln sehr große Kräfte bei ihrem Wachstum, die es ihnen ermöglichen, auch widerstandfähige Hindernisse zu durchstoßen oder zu durchbrechen. Die Wurzeln können sich dann in das unter der Matte liegende Erdreich ausbreiten und Wasser und Nährstoffe direkt aus dem Erdreich entnehmen.
Vorzugsweise ist die obere Kammerfolie für den Pflanzenkeim­ ling und/oder die untere Kammerfolie für die Wurzeln durch­ stoßbar. Die obere und untere Kammerfolie ist also hinsicht­ lich der Durchstoßbarkeit für den Pflanzenkeimling und für die Wurzeln in ihrer Stärke oder hinsichtlich ihres Materials entsprechend gewählt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin­ dung ist die obere Kammerfolie wärme- und/oder lichtabweisend, beispielsweise ist auf ihr wärme- und/oder lichtab­ weisende Schicht, etwa eine süiegelnde Schicht, aufgebracht. Auf diese Weise wird ein Überhitzen der Kammern und/oder eine für das Keimen gegebenenfalls nachteilige starke Lichtein­ wirkung verhindert, wenn der Keimling normalerweise tiefer im Erdreich eingebracht sein muß, als es bei der vorhandenen Kammer und der Menge des Nährbodenmaterials möglich ist. Insbesondere eine lichtabweisende Schicht ist auch deshalb möglich, weil der Pflanzenkeimling beim Auskeimen zunächst noch kein Chlorophyll bildet und der Assimilationsvorgang noch nicht beginnt. Erst nach Durchstoßen der oberen Kammerfolie tritt der Keimling nach außen, so daß er dann auch Licht aufnehmen, Chlorophyll bilden und weiterwachsen kann.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin­ dung ist unterhalb der Kammer eine Versorgungsschicht für die Speicherung und/oder Zufuhr von Wasser und/oder Nährstoff vorgesehen. Durchstoßen die Wurzeln die untere Kammerfolie, gelangen sie in die Versorgungsschicht und können bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung mit Wasser und/oder Nährstoff versorgt werden, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn der unter der Matte vorhandene Boden hinsichtlich der Wasser- und/oder Nährstoffmenge nicht ausreichend ergiebig ist.
Vorzugsweise ist die Versorgungsschicht durch die untere Kam­ merfolie einerseits und eine darunterliegende Bodenfolie ge­ bildet, zwischen denen das Wasser und/oder der Nährstoff ent­ weder bereits vorhanden ist oder eingeleitet wird. Auf diese Weise ist es auch nach dem Durchstoß der Wurzeln durch die untere Kammerschicht möglich, die auskeimenden Pflanzen aus­ reichend mit Wasser und Nährstoff zu versorgen. Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß praktisch kein Wasser und kein Nährstoff verloren geht, weil die Versorgungsschicht sowohl nach unten als auch nach oben abgeschlossen ist, und ein Aus­ treten in die Atmosphäre bzw. ein Versickern im Boden verhin­ dert wird. Dadurch sind gegenüber herkömmlichen Bewässerungs­ systemen nur kleinste Wasser-und Nährstoffmengen zur ausreich­ enden Versorgung der Pflanzen ausreichend.
Vorzugsweise weist die Versorgungsschicht parallel laufende Kanäle jeweils unterhalb einer Reihe von Kammern auf. Die Kanäle unterhalb der Kammerreihen gewährleisten eine gezielte und konzentrierte Zufuhr von Wasser und/oder Nährstoffen zu den Kammern. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere auch möglich, in den jeweiligen Reihen unterschiedliche Pflanzen­ keimlinge vorzusehen und diese entsprechend ihren Bedürfnissen auch unterschiedlich mit Wasser und/oder Nährstoffen zu ver­ sorgen. Besonders vorteilhaft ist es in diesem Fall auch, bei­ spielsweise jeweils nur jede zweite Reihe von Kammern mit Was­ ser und/oder Nährstoff zu versorgen und erst zeitlich versetzt die zunächst nicht versorgten Kammern mit Wasser zu beliefern. Auf diese Weise ist es möglich, in einer einzigen, fertigen Matte eine zeitlich versetzte Pflanzen- oder Fruchtfolge zu schaffen etwa dergestalt, daß nach Verblühen der Pflanzen nach der ersten Keim- oder Wachtumsperiode die zweite Keim- oder Wachstumsperiode initiiert wird. Dieselbe Fläche kann dadurch für mehrere Wachstumsperioden genutzt werden, ohne daß noch­ mals Matten ausgelegt werden müßten. Selbstverständlich ist diese Vorgehensweise auch für mehr als zwei Keim- oder Wachs­ tumsperioden oder auch über mehrere Jahre hinweg zeitlich ge­ staffelt möglich.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Versorgungsschicht ein Material zur Speicherung von Nährstoffen und/oder Wasser aufweist. Dieses Material kann beispielsweise ein Schwamm oder ein poröses Material sein, indem eine relativ große Menge an Nährstoffen und/oder Wasser depotartig festgehalten werden kann.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Bodenfolie schwarz. Dies führt zu einer Verstärkung des bereits erwähnten Effekts, wonach unterhalb der Matte ein Kondenzeffekt, insbesondere in heißen oder warmen Gegenden, stattfindet und dadurch langzeitig eine Steigerung des Grund­ wasserpegels ohne zusätzliche Bewässerung erreicht werden kann.
Vorzugsweise besteht wenigstens eine der Folien aus Kunst­ stoff. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn wenigstens eine Folie aus einem abbaubaren Kunststoff besteht. Nach dem Aus­ keimen und Wachsen der Pflanzen bleiben daher keine Rückstände vorhanden bzw. es ist nicht erforderlich, das Anbaugebiet von Rückständen der Pflanzenanbaumatte zu befreien.
In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die Folien unterschiedlich schnell abbaubar sind. Es sind heutzu­ tage bereits Kunststoffolien im Einsatz, deren Abbau-Zeitraum gewählt werden kann. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die obere Kammerfolie schneller als die untere Kammerfolie und diese wiederum schneller als die Bodenfolie abbaubar ist. Nachdem nämlich der Keimling ausgekeimt hat und als Pflanze heranwächst, ist nach einer bestimmten Zeit die obere Kammerfolie nicht mehr erforderlich oder gar nachteilig, während die untere Kammerfolie noch vorhanden sein sollte etwa deshalb, weil das in der Versorgungsschicht zugeführte Wasser noch nicht in die Atmosphäre entweichen soll. Wenn jedoch die Wurzeln immer größer und stärker werden, so daß sie tiefer in den natürlichen Boden eindringen und aus tieferen Schichten Flüssigkeit entnehmen können, sollte dann auch die Bodenfolie nach einer bestimmten Zeit abbaubar sein. Die Zeiträume, während denen die jeweiligen Folien abgebaut werden, ist durch die Wahl des Folienmaterials und/oder die Foliendicke je nach den gegebenen Umständen wählbar.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem Pflanzenanbauverfahren erfindungsgemäß auch dadurch gelöst, daß die Pflanzenkeimlinge zusammen mit einem Nährbodenmaterial in separate Kammern einer Matte eingebracht und darin zum Keimen gebracht werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Vorteilhafterweise wird die erfindungsgemäße Matte auf nicht oder schwer nutzbaren Böden ausgebracht. Dadurch ergibt sich eine mechanisch stabile Schicht, die das Austrocknen, die Wind- und/oder Wassererosion verhindert, oder auch in Frost­ gebieten als Isolationsschicht gegen Kälte wirkt. Insbesondere ist diese Matte auch besonders vorteilhaft für Dünen- oder Böschungs-Befestigungen, da die Matten den Boden festhalten und gleichzeitig eine Aufzucht von Pflanzen ermöglichen, die nach ihrem Auskeimen und beim Wachsen die Bodenbefestigung danach durch Eindringen des Wurzelwerks in den Boden diesen schließlich selbst festhalten.
Vorzugsweise ist die Versorgungsschicht mit einem Nährstoff- und/oder Wasserversorgungssystem zur Versorgung der austrei­ benden Wurzeln verbunden. Die Versorgungsschicht kann bei­ spielsweise an einem Pumpensystem angeschlossen sein.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Kammern mit unterschiedlichen Pflanzenkeimen versehen sind und die Versorgungsschicht zeitlich gestaffelt mit Nährstoff und/oder Wasser versorgt wird.
Gemäß einer weitern vorteilhaften Ausführungsform der Er­ findung werden Nährstoffe bei Anfertigen der Matte in die Kammern und insbesondere in die Versorgungsschicht oder in Depots eingebracht, die dann von zufließendem Wasser freige­ setzt werden und für die Pflanzen zu vorgegebenen oder wähl­ baren Zeiten entsprechend den Wachstumsperioden zur Verfügung stehen.
Vorteilhaft ist es weiterhin, die Matte durch Besamung nach der Ernte von neuem zu aktivieren und/oder von neuem oder zusätzlich mit Nährbodenmaterial oder Nährstoffen zu versehen. Das noch vorhandene, in den Kammern befindliche Nährboden­ material kann dadurch für weitere Ernten gesenkt werden.
Die Erfindung sowie weitere Vorteile derselben wird bzw. wer­ den nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug­ nahme auf die einzige Zeichnung näher erläutert.
Zwischen einer oberen Kammerfolie 1 und einer unteren Kammer­ folie 2 sind separate Kammern 3.1, 3.2, 3.3 und 3.4 einge­ schlossen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel rund und kuppelförmig ausgebildet sind. Die oberen und unteren Kammer­ folien 1, 2 sind außerhalb der Kammern 3 um die Kammern herum miteinander verschweißt. Eine Bodenfolie 4, die vorzugsweise schwarz ist, ist unterhalb der unteren Kammerfolie 2 ange­ ordnet. Zwischen der unteren Kammerfolie 2 und der Bodenfolie 4 befindet sich eine Versorgungsschicht 5, in der sich Wasser und/oder Nährstoff befindet bzw. Wasser und/oder Nährstoff hindurchgepumpt wird. Nährstoffe können bereits in Depots gebunden eingelagert sein und vom zufließenden Wasser frei­ gesetzt werden.
In sämtlichen Kammern 3 befindet sich Nährbodenmaterial, wel­ ches in der Kammer 3.1 einen Pflanzenkeimling 6 umgibt. In der Kammer 3.2 ist der Pflanzenkeimling 6 bereits ausgekeimt, ohne daß er jedoch schon die obere Kammerfolie 1 berührt. In der Kammer 3.3 ist der Pflanzenkeimling 6 bereits so weit ausge­ keimt, daß er mit seiner Keimspitze 7 die obere Kammerfolie 1 bereits durchstoßen hat. Die austreibenden Wurzeln 8 haben in diesem Keimzustand die untere Kammerfolie 2 jedoch noch nicht durchstoßen. In der Kammer 3.4 hat der Keimling 6 bereits so stark und so weit ausgetrieben, daß sich über der oberen Kam­ merfolie 1 eine Pflanze 9 gebildet hat, und einige Wurzeln 8 die untere Kammerfolie 2 durchstoßen haben, so daß sie nunmehr Wasser und/oder Nährstoff aus der Versorgungsschicht 5 auf­ nehmen können und die inzwischen entstandene Pflanze 9 damit versorgen.
Die Bodenfolie 4 ist von den Wurzeln in diesem Wachstumszu­ stand nicht bzw. noch nicht durchstoßen, so daß sie verhin­ dert, daß das in der Versorgungsschicht 5 befindliche Wasser und/oder der darin enthaltene Nährstoff in das Erdreich 10 entweichen kann.
Die Größe der Kammern ist entsprechend der Pflanzenart und/ oder der erforderlichen Menge an Nährbodenmaterial gewählt.
Als Pflanzenkeimlinge 6 können beispielsweise Getreide- oder Blumenkeimlinge, aber auch Keimlinge von Pflanzen verwendet werden, die für die Befestigung von Böden, Böschungen, Sand- oder Staubdünen usw. geeignet und ausgewählt sind.
Die erfindungsgemäße Pflanzenanbaumatte ist mechanisch stabil und hält das darunterliegende Erdreich 10 fest. Auf Grund der Wasserundurchlässigkeit zumindest der Bodenfolie 4 wird das darunterliegende Erdreich 10 gegen Austrocknung, sowie gegen Wind- und Wassererosion geschützt.
Die erfindungsgemäße Pflanzenanbaumatte bildet ein autonomes Ökosystem und kann auf einfache Weise kostengünstig gefertigt werden und bildet ein ökonomisches agrartechnisches System für praktisch alle Böden, insbesondere für landwirtschaftlich schwer oder nicht nutzbare Landstriche, wie Wüstengebiete, abfallende Böden, Sand- oder Staubdünen, in Frostgebieten, Tundren, Sümpfe, Wasserflächen usw.
Die Erfindung wurde anhand einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Dem Fachmann sind jedoch zahlreiche Abwandlungen und Ausgestaltungen möglich, ohne daß der Erfindungsgedanke verlassen wird. Beispielsweise ist es möglich, nach Auskeimen und Abernten der auf diese Weise kultivierten Pflanzen eine weitere Pflanzenmatte aufzulegen, nachdem die obere und untere Kammerfolie 1, 2 abgebaut sind. Die zweite Pflanzenanbaumatte weist dabei vorzugsweise keine Bodenfolie auf, so daß das noch vorhandene Nährbodenmaterial nochmals genützt werden kann. Als weitere Möglichkeiten können abgeerntete Matten durch impfartige Besamung neu aktiviert werden. Das in den Kammern befindliche Nährbodengut kann so für weitere Ernten genutzt werden.

Claims (28)

1. Matte für den Pflanzenanbau, gekennzeichnet durch separate Kammern (3), in denen jeweils wenigstens ein Keimling (6) zusammen mit einem Nährbodenmaterial eingeschlossen sind.
2. Matte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (3) zwischen einer oberen und einer unteren Kammerfolie (1, 2) angeordnet sind, die unter Bildung der Kammern (3) miteinander verbunden sind.
3. Matte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern rund und kuppelförmig sind.
4. Matte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerfolien (1, 2) hinsichtlich ihrer Festigkeit so gewählt sind, daß sie für den aus­ keimenden Pflanzenkeimling (6) durchstoßbar sind.
5. Matte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerfolien (1, 2) für die aus­ treibenden Wurzeln (8) durchstoßbar sind.
6. Matte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Kammerfolie (1) für den Pflanzenkeimling (2) und/oder die untere Kammerfolie (2) für die Wurzeln (8) durchstoßbar sind.
7. Matte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Kammerfolie (1) wärme- und/oder lichtabweisend ist.
8. Matte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Kammerfolie (1) eine wärme- und/oder lichtabweisende Schicht aufweist.
9. Matte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Kammern (3) eine Ver­ sorgungsschicht (5) für die Speicherung und/oder Zufuhr von Wasser und/oder Nährstoff vorgesehen ist.
10. Matte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsschicht durch die untere Kammerfolie (2) und eine darunterliegende Bodenfolie (4) gebildet ist.
11. Matte nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsschicht (5) parallel laufende Kanäle je­ weils unterhalb einer Reihe von Kammern (3) aufweist.
12. Matte nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Versorgungsschicht (5) ein Material zur Speicherung von Wasser und/oder Nährstoffen aufweist.
13. Matte nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bodenfolie schwarz ist.
14. Matte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Folien (1, 2, 4) aus Kunststoff besteht.
15. Matte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Folien (1, 2, 3) aus einem abbaubaren Kunststoff besteht.
16. Matte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien (1, 2, 4) unterschiedlich schnell abbaubar sind.
17. Matte nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Kammerfolie (1) schneller als die untere Kammer­ folie (2) und diese (2) schneller als die Bodenfolie (4) abbaubar ist.
18. Verfahren zum Pflanzenanbau, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzen­ keimlinge zusammen mit einem Nährbodenmaterial in separate Kammern einer Matte eingebracht und darin zum Keimen gebracht werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die separaten Kammern aus Folien gebildet werden.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Folien von den auskeimenden Keimlingen durchstoßen werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien von den austreibenden Wurzeln durchstoßen werden.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien abgebaut werden.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurzeln nach Durchstoßen einer Folie in eine Versorgungsschicht unterhalb der Kammern gelangen und dort mit Wasser und/oder mit Nährstoffen versorgt werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte auf nicht oder schwer nutzbaren Böden ausgebracht wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsschicht mit einem Wasser- und/oder Nährstoff-Versorgungssystem zur Ver­ sorgung der austreibenden Wurzeln verbunden werden.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern mit unterschiedlichen Pflanzenkeimen versehen und die Versorgungsschicht zeit­ lich gestaffelt mit Wasser und/oder Nährstoff versorgt wird.
27. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Nährstoffe in den Kammern und/oder der Versorgungsschicht eingelagert und von zufließendem Wasser freigesetzt werden.
28. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, da­ durch gekennzeichnet, daß die Matten nach der Ernte durch Besamung von neuem aktiviert werden.
DE19914110385 1991-03-28 1991-03-28 Verfahren und matte fuer den pflanzenanbau Withdrawn DE4110385A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19914110385 DE4110385A1 (de) 1991-03-28 1991-03-28 Verfahren und matte fuer den pflanzenanbau

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19914110385 DE4110385A1 (de) 1991-03-28 1991-03-28 Verfahren und matte fuer den pflanzenanbau

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4110385A1 true DE4110385A1 (de) 1992-10-01

Family

ID=6428502

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19914110385 Withdrawn DE4110385A1 (de) 1991-03-28 1991-03-28 Verfahren und matte fuer den pflanzenanbau

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4110385A1 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2845563A1 (fr) * 2002-10-14 2004-04-16 Sylvain Stephane Jean Conraud Support de culture hors-sol personnalisable
DE102011001457A1 (de) 2011-03-22 2012-09-27 Robert Stefan Pflanzenaufzuchtsystem, Gewächshaus und Verfahren zur Aufzucht von Pflanzen
US20180070528A1 (en) * 2016-09-12 2018-03-15 Hamama, Inc. Seed Quilts
US11212956B2 (en) 2016-09-12 2022-01-04 Hamama, Inc. Growing seed quilts

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE6925976U (de) * 1969-06-30 1969-11-06 Karl Ulrich Hauptmann Mit saatgut beschickter saaatguttraeger
DE2115714A1 (de) * 1970-04-01 1971-10-14 Hasselfors Bruks AB, Skyüberg (Schweden) Verfahren und Vorrichtung zur Wald kulti vierung
DE2158914A1 (de) * 1970-12-23 1972-07-27 Bunzl & Biach Ag, Wien Verbundstoff zur Bepflanzung und Armierung von Flächen und Verfahren zu dessen Herstellung
DE2134306A1 (de) * 1971-07-09 1973-02-01 Waldenfels Georg Frhr Von Erosionsschutzmatte zur begruenung von insbesondere humusarmen boeden
DE2164536A1 (de) * 1971-12-24 1973-06-28 Roland Breitmaier Verfahren zum aussaeen von saatgut

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE6925976U (de) * 1969-06-30 1969-11-06 Karl Ulrich Hauptmann Mit saatgut beschickter saaatguttraeger
DE2115714A1 (de) * 1970-04-01 1971-10-14 Hasselfors Bruks AB, Skyüberg (Schweden) Verfahren und Vorrichtung zur Wald kulti vierung
DE2158914A1 (de) * 1970-12-23 1972-07-27 Bunzl & Biach Ag, Wien Verbundstoff zur Bepflanzung und Armierung von Flächen und Verfahren zu dessen Herstellung
DE2134306A1 (de) * 1971-07-09 1973-02-01 Waldenfels Georg Frhr Von Erosionsschutzmatte zur begruenung von insbesondere humusarmen boeden
DE2164536A1 (de) * 1971-12-24 1973-06-28 Roland Breitmaier Verfahren zum aussaeen von saatgut

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
DE-Z.: GAK, 7/1984, S. 342-350 *

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2845563A1 (fr) * 2002-10-14 2004-04-16 Sylvain Stephane Jean Conraud Support de culture hors-sol personnalisable
DE102011001457A1 (de) 2011-03-22 2012-09-27 Robert Stefan Pflanzenaufzuchtsystem, Gewächshaus und Verfahren zur Aufzucht von Pflanzen
US20180070528A1 (en) * 2016-09-12 2018-03-15 Hamama, Inc. Seed Quilts
US11083126B2 (en) * 2016-09-12 2021-08-10 Hamama, Inc. Seed quilts
US11212956B2 (en) 2016-09-12 2022-01-04 Hamama, Inc. Growing seed quilts

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19648106C2 (de) Begrünungselement sowie Verfahren zur Bildung einer Begrünung
EP2533626B1 (de) Vegetationselement zur begrünung von künstlichen flächen mit niederen und/oder höheren pflanzen sowie verfahren zur herstellung des vegetationselements
EP1139717B1 (de) Vegetationselement zur begrünung künstlicher oder natürlicher flächen und verfahren zu dessen herstellung
EP0172839B1 (de) Vegetationskörper
DE3602060A1 (de) Rollrasen, matte und bewaesserungsunterlage sowie verfahren zum aufziehen von rollrasen
WO2009033449A1 (de) Geomatte
DE8911056U1 (de) Samenmatte aus mindestens zwei Vliesen aus Naturfasern
DE4110385A1 (de) Verfahren und matte fuer den pflanzenanbau
DE2150770A1 (de) Auslege-samenteppich, vorzugsweise rasensamen
DE4437482C2 (de) Verfahren zum Reparieren und Regenerieren von Rasenflächen
DE2358931A1 (de) Verfahren zur herstellung eines rasenfells zum auflegen auf eine mit rasen zu bedeckende flaeche und nach diesem verfahren hergestelltes rasenfell
EP0466658A1 (de) Verfahren zum Bebauen, Pflegen und/oder Verbessern von Kulturböden
EP1634493B1 (de) Vegetationselement, Verkaufseinheit aus einem Vegetationselement und Verfahren zur Herstellung einer Verkaufseinheit
DE2029004A1 (de) Einrichtung und Verfahren zur Züchtung und Pflege eines Rasens, insbesondere Sportrasens
DE69905867T2 (de) Material zum präparieren von saatbeeten, verfahren zur kontrolle des keimens von unkraut in saatbeeten und gebrauch des materials oder des verfahrens zum verhindern des keimens von unkraut
DE9413194U1 (de) Saatgutmatte
AT398357B (de) Begrünungsaufbau für künstliche pflanzenstandorte
DE10260140A1 (de) Verfahren zum Anlegen einer Blumenwiese
AT347166B (de) Freilandbeet
CH603030A5 (en) Lawn seed distributing system
DE19927456A1 (de) Bepflanzungs- und Stabilisierungsballen und Verfahren zur Nutzung und Bepflanzung
DE102012200953B4 (de) Pflanzsubstrat
DE1275324C2 (de) Anordnung zur Anzucht und Weiterkultur von Kulturpflanzen und hierfuer geeigneter Anzuchttopf
DE2616039A1 (de) Beet zur erzeugung, zum anbau und zum zuechten von pflanzen und dessen anwendung
EP1942721A1 (de) Bewässerungsvorrichtung

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8130 Withdrawal