DE4101512C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schaftstab für einen
Webschaft gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bisher wurden für Webschäfte, die jeweils aus zwei durch
Seitenstützen miteinander verbundenen Schaftstäben beste
hen, aus Leichtmetall-Hohlprofilen bestehende Schaftstäbe
verwendet, bei denen die Litzentragschiene jeweils ein
stückig angeformt ist. Weil aber die Webmaschinen heute
mit immer höheren Tourenzahlen laufen sollen und auch
immer breitere Webmaschinen gebaut werden, gelangt man an
Grenzen der Belastbarkeit der sehr schnell oszillierend
bewegten Webschäfte, deren aus Leichmetallprofilen beste
hende Schaftstäbe keine ausreichende Wechselbiegefestig
keit besitzen. Da die Wechselbiegefestigkeit von Stahl
wesentlich besser ist als jene von Leichmetall, sind
insbesondere für breite Webschäfte in hochtourig laufen
den Webmaschinen inzwischen auch wieder aus Stahl herge
stellte Schaftstäbe vorgeschlagen worden. Diese als
Sandwichkonstruktion ausgebildeten Schaftstäbe weisen
zwecks Reduzierung des Gewichts sehr dünnwandige Blech
teile an den Breitseiten und dickere Längsprofile an den
Schmalseiten eines einen Hohlkörper bildenden Tragstabs
auf, der ferner an einem metallischen Verbindungsteil die
sich parallel erstreckende Litzentragschiene trägt.
Ein solcher aus der DE-A-37 02 524 bekannter Schaftstab
besteht aus einer Mehrzahl insbesondere flachen und nicht
verformten Einzelteilen, die durch entsprechend viele
Schweißnähte zu einem Schaftstab zusammengefügt sind.
Diese Konstruktion weist jedoch verschiedene Nachteile
auf. Es sind nicht nur zuviele Schweißnähte erforder
lich, was die Herstellung verteuert, wobei die nötige
Präzision bezüglich der Geradheit des herzustellenden
Schaftstabs wegen der vielen Schweißnähte nur schwer zu
erreichen ist, sondern es reicht auch die Materialstärke
der die Schmalseiten des Tragstabs bildenden dickeren
Blechteile nicht aus, um eine hohe Biegefestigkeit der
Konstruktion zu gewährleisten. Wegen der auftretenden
Schwingungen beim Betrieb des Webschaftes in der Webma
schine läßt der Schaftstab Schallwellen entstehen, doch
ist die schalldämpfende Wirkung des in dem Hohlraum des
Tragstabs enthaltenen Schaumkörpers nur sehr gering.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher
darin, einen Schaftstab für einen Webschaft zu schaffen,
der kostengünstiger herstellbar ist und der sich bei der
Herstellung auch den individuellen Anforderungen des
Kunden in bezug auf Steifigkeit und Gewicht des Schaft
stabs leicht mit einfachen Maßnahmen anpassen läßt und
der ferner aufgrund seines Aufbaus wesentlich besser
schallgedämpft ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist der Schaftstab die Merk
male gemäß den Patentansprüchen auf. In bevorzugter
Weise sind alle metallischen Teile des Schaftstabs mit
tels Laserschweißung miteinander verbunden. Mit dem
massiven, im Querschnitt im wesentlichen rechteckförmigen
Längsstab an der einen Schmalseite des Tragstabs erzielt
man eine hohe Biegefestigkeit, wobei ein Vorteil dieser
Konstruktion darin besteht, daß man je nach Bedarf den
Querschnitt dieses Längsstabs kleiner oder größer wählen
kann, um dadurch Änderungen der Eigenschaften zu erzie
len. Die für die Herstellung verwendeten Lehren und
Hilfswerkzeuge müssen nicht geändert werden, um Schaft
stäbe mit verschiedenen Eigenschaften herzustellen. Auch
ein gegen die Längsmitte größer werdendes Querschnitts
profil des Längsstabs ist möglich, um einen wesentlich
steiferen Schaftstab herzustellen, ohne daß sich dessen
Außenmaße dabei ändern.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird
nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung einen Vertikal
schnitt durch den Schaftstab, teilweise aufgebrochen
dargestellt;
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform des Schaftstabs.
Der in Fig. 1 dargestellte Schaftstab für einen Webschaft
weist einen als Hohlkörper ausgebildeten Tragstab 1 auf
sowie nach unten anschließend einen Trägerteil 2, der
aus einer mehrfach abgewinkelten Profilschiene besteht
und an welchem die parallel zum Tragstab 1 sich erstrec
kende Litzentragschiene 3 befestigt ist. Der Tragstab 1
ist von einem massiven im Querschnitt im wesentlichen
rechteckförmigen Längsstab 4, der die eine Schmalseite
bildet, und von dem sich dazu parallel erstreckenden und
die andere Schmalseite bildenden Schenkel 5 des mehrfach
abgewinkelten Trägerteils 2 sowie von zwei dünnwandigen
und über die ganze Länge des Schaftstabs sich erstrecken
den Blechteilen 6 und 7 gebildet, die an dem Längsstab 4
und an dem Trägerteil 2 außen angeschweißt sind. Die
Verbindung erfolgt vorzugsweise mittels Laserschweissung.
Der einstückig ausgebildete und aus Blech mit einer Wand
stärke von 0,7 mm bis 1,25 mm bestehende Trägerteil 2,
dessen einer Schenkel 5 mit den Blechteilen 6 und 7 ver
schweißt ist, weist an seinem anderen Schenkel 8 im Ab
stand vom unteren Rand eine längs verlaufende Sicke 9
auf. An dieser ist außenseitig die einstückig ausgebil
dete und vorzugsweise aus gehärtetem Stahl bestehende
Litzentragschiene 3 von der Innenseite der Sicke 9 aus
angeschweißt. Mit insgesamt fünf Schweißnähten ist der
Schaftstab fertig hergestellt. Die vier Schweißnähte am
Tragstab 1 liegen paarweise einander gegenüber, sodaß
aufgrund dieser Symmetrie der beim Schweißen sonst auf
tretende Verzug vermieden werden kann, sodaß eine hohe
Präzision in bezug auf die Geradheit des Schaftstabs
erreichbar ist. Da die Litzentragschiene 3 von ihrer
Rückseite aus angeschweißt ist, bleibt die Vorderseite
vollkommen glatt, sodaß die nicht dargestellten Weblit
zen auf der Litzentragschiene frei gleiten können.
Die Tiefe der Sicke 9 kann bei der Herstellung je nach
Bedarf mit unterschiedlichem Maß hergestellt werden,
sodaß auch eine angeschweißte dünnere Litzentragschiene
sich an der richtigen Stelle befindet und man auf diese
Weise eine weitere Gewichtsreduktion erzielen kann, falls
dies bei Inkaufnahme einer gewissen Einbuße an Steifig
keit gewünscht ist.
Der Tragstab 1 umschließt einen Hohlraum, der mit einem
Füllkörper 10 ausgefüllt ist. Dieser hat gemäß Fig. 1
eine bienenwabenförmige Struktur mit einer Vielzahl von
Einzelhohlräumen 11, die sich quer hindurch erstrecken.
Jeder dieser Einzelhohlräume 11 ist mit einem elastisch
bleibenden, schalldämmenden Material gefüllt. Hierbei
handelt es sich um einen Weichschaum, welcher gute Klebe
eigenschaften aufweist. Der Füllkörper 10 mit der bienen
wabenförmigen Struktur weist nun an den den Blechteilen 6
und 7 zugekehrten Endflächen nur eine sehr kleine, für
die Klebverbindung mit den Blechteilen geeignete, Fläche
auf. Da die Blechteile 6 und 7 nur 0,15 mm bis 0,25 mm
dick sind, muß wegen der geringen Stützwirkung des
bienenwabenförmigen Füllkörpers das Beulen der dünnen
Blechteile mit zusätzlichen Maßnahmen verhindert werden.
Zu diesem Zweck ist auf beiden Seiten des Füllkörpers 10
je ein Materialstreifen 12 angeordnet, welcher mit einem
Kleber getränkt ist, welcher erst für den Klebevorgang
aktiviert werden kann und dann erst aushärtet. Der Mate
rialstreifen besteht aus Gewebe oder Faservlies und ist
mit Kleber getränkt unter der Bezeichnung "Prepreg" im
Handel erhältlich. Die beidseitig klebenden Material
streifen 12 bewirken, daß die sehr dünnwandigen Blech
teile 6 und 7 über die ganze Fläche mit dem Füllkörper 10
verbunden sind, um das Beulen dieser Blechteile zu ver
hindern, was für die Stabilität des ganzen Schaftstabes
ausschlaggebend ist. Für den Materialstreifen 12 kann ein
Material gewählt werden, welches auch nach dem Aushärten
der Klebeschicht eine hohe Elastizität behält. Man er
reicht damit, daß die dünnen Blechteile 6 und 7 nicht
ausbeulen, aber trotzdem gut schallgedämpft sind.
Der Füllkörper 10 kann anstelle der bienenwabenförmigen
Struktur gemäß Fig. 2 auch ein Hartschaum 13 mit einer
Vielzahl sich quer hindurch erstreckender Löcher 14 sein.
Diese Einzelhohlräume 14 sind dann ebenfalls mit einem
elastisch bleibenden schalldämmenden Material gefüllt.
Mit dieser aus fünf Schichten bestehenden Sandwichkon
struktion, die die beiden äußeren Blechteile 6 und 7,
die Materialstreifen 12 und den Füllkörper 10 umfaßt,
sind sehr gute Ergebnisse bezüglich der Festigkeit des
Schaftstabes erzielt worden. Der beschriebene Schaftstab
besitzt insbesondere die Vorteile, daß er durch kon
struktives Verändern seiner einzelnen Bestandteile, wie
beispielsweise des Querschnitts des Längsstabs 4 oder der
Blechdicke des Trägerteils 2 für die Litzentragschiene 3
oder der Tiefe der Sicke 9 für die Befestigung der Lit
zentragschiene sowie des Querschnitts dieser Litzentrag
schiene und der Auswahl des Materials für den Füllkörper
10 bei unveränderten Außenabmessungen des Schaftstabs in
weiten Bereichen den spezifischen Bedürfnissen des Webe
reibetriebes angepaßt werden kann. Auf diese Weise läßt
sich beispielsweise für sehr schwere Gewebe oder für sehr
breite Gewebe ein Schaftstab mit hoher Steifigkeit her
stellen, mit dem dank der hohen Steifigkeit ohne die
häufig störende Zwischenstrebe gearbeitet werden kann.
Für sehr schnell laufende Webmaschinen kann andererseits
ein Schaftstab mit relativ geringem Gewicht hergestellt
werden. Dabei ist von besonderem Vorteil, daß in den
einzelnen Bestandteilen abgeänderte Schaftstäbe mit den
gleichen Fertigungsmitteln hergestellt werden können, was
eine kostengünstige Produktion erlaubt.
Claims (7)
1. Schaftstab für einen Webschaft, bestehend aus einem
als rechteckförmiger Hohlkörper ausgebildeten Tragstab
und einer im Abstand von dessen einer Schmalseite sich
parallel erstreckenden und mit dem Tragstab über einen
Trägerteil starr verbundenen Litzentragschiene, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen zwei die Breitseiten des
Tragstabs (1) bildenden dünnwandigen Blechteilen (6, 7)
ein die eine Schmalseite bildender im Querschnitt im
wesentlichen rechteckförmiger, massiver Längsstab (4) und
ein die andere Schmalseite bildender Schenkel (5) einer
den Trägerteil für die Litzentragschiene (3) bildenden,
mehrfach abgewinkelten Profilschiene (2) aus einem
gegenüber den Breitseiten-Blechteilen (6, 7) mehrfach
dickeren Blech eingeschweißt sind und an dem anderen
Schenkel (8) der Profilschiene eine einstückig ausge
bildete Litzentragschiene (3) angeschweißt ist.
2. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragstab (1) in seinem Hohlraum einen eine
Vielzahl von sich quer hindurcherstreckenden Einzelhohl
räumen (11, 14) aufweisenden Füllkörper (10, 13) enthält
und die Einzelhohlräume (11, 14) mit einem elastisch
bleibenden schalldämmenden Material gefüllt sind.
3. Schaftstab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllkörper (10, 13) und die Einzelhohlräume
(11, 14) auf gegenüberliegenden Seiten durch mit Kleb
schichten versehene elastische Materialstreifen (12)
abgedeckt sind, die ihrerseits mit den Breitseiten-
Blechteilen (6, 7) verklebt sind.
4. Schaftstab nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der für die Klebverbindung dienende Materialstreifen
(12) aus einem Material besteht, welches nach dem Aushär
ten der Klebschichten seine elastischen Eigenschaften
behält.
5. Schaftstab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllkörper (10, 13) aus eine Vielzahl von Durch
gangslöchern (14) aufweisendem Hartschaum (13) oder einem
wabenförmige Hohlräume (11) aufweisenden Material (10),
beispielsweise Hartpapier, besteht.
6. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß alle metallischen Teile (2-7) des Schaftstabs
mittels Laserschweißung miteinander verbunden sind.
7. Schaftstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Litzentragschiene (3) verbundene Schen
kel (8) der Profilschiene (2) eine längs verlaufende
Sicke (9) aufweist, an der außenseitig die Litzentrag
schiene (3) von der Sickeninnenseite aus angeschweißt
ist.
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