DE41806C - Doppel-Pianino - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

WILHELM HIRL in BERLIN. Doppel-Pianino.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Neuerung an Pianinos mit doppelter Saitenbespannung, wobei die Saiten einzeln oder gleichzeitig angeschlagen werden können. Zugleich ist die Einrichtung getroffen, dafs die Saiten der Bafspartie von den Pedalen aus ebenso entweder einzeln oder beide zusammen anzuschlagen sind.

Diese Vorrichtung bezw. ein mit derselben verbundener Kupplungsmechanismus ermöglicht die Erzeugung eines Tones von einfacher wie doppelter Stärke, je nachdem eine oder beide Saiten zum Tönen gebracht werden.

Auf beiliegender Zeichnung ist der Mechanismus dargestellt, und es ist:

Fig. ι eine Seitenansicht desselben bezw. Schnitt durch ein mit demselben ausgerüstetes Doppel-Pianino.

Fig. 2 und 3 sind theilweise Seitenansichten der oberen und unteren Tastenreihe mit Kupplungsvorrichtung in gekuppeltem bezw. ausgekuppeltem Zustande.

Die allgemeine innere Einrichtung des Pianinos stimmt im wesentlichen mit den bekannten Doppel-Pianinos überein. An dem verticalen Resonanzkasten A mit Resonanzböden A¹ und A^ sind an den im oberen Theile angebrachten Stimmstöcken BB¹ die Saiten b b^l mit den Stimmschrauben «' befestigt. Die Hammer C bezw. C werden vermittelst der bekannten Mechanismen, welche mit den zugehörigen Dämpfern versehen sind, in Thätigkeit gesetzt.

Der Hammermechanismus c ist durch Stange d mit dem Tastenhebel f verbunden und der Hammermechanismus c¹ durch Stange d^l drehbar auf einem Hebel h, welcher in g seinen Drehpunkt hat, angebracht. Das freie Ende des Hebels h ist durch Stange i mit dem Tastenhebel k verbunden, welcher unterhalb des Hebels f angeordnet und mit einem Ansatz k^l versehen ist, der sich gegen den in η^λ drehbaren Hebel η legt. Dieser Hebel η ist beweglich an einem in / drehbaren Hebel m befestigt, welcher mit einer Stange 0 verbunden ist, die zwischen den beiden Tastenhebeln f und k hindurchgeht und mit einem Knopf o¹ versehen ist.

Wird Stange 0 nach aufsen gezogen, so gelangt der Hebel η zwischen den Ansatz k^l des Tastenhebels k und den Untertheil des Tastenhebels f, Fig. 2.

Drückt man nun auf Hebel k, so wird hierdurch gleichzeitig Hebel / bethätigt und auf diese Weise sowohl durch Anziehen der Stangen i und d^] der Hammer C¹ an Saite b\ als auch durch Hochdrücken der Stange d der Hammer C gegen die Saite b schlagen. Wird Stange ο wieder nach innen geschoben, so wird die Kupplung η wieder ausgelöst und demzufolge beim Niederdrücken des Hebels k nur Hammer C¹ in Thätigkeit treten. Beim Niederdrücken des Tastenhebels f wird stets nur Hammer C zum Anschlag gebracht, gleichviel ob der Hebel η ein- oder ausgekuppelt ist.

Das Pedal ρ legt sich mit einem Ende auf einen in q drehbaren zweiarmigen Hebel r, dessen anderes Ende gegen den Untertheil des in g drehbaren Hebels h anliegt. Ist Hebel η zwischen Hebel f und k gekuppelt, so werden beim Niederdrücken des Pedals ¹ beide Saiten b und b^l angeschlagen werden,

während in ausgekuppeltem Zustande nur Saite ö¹ von dem Hammer C¹ angeschlagen wird.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. An Pianinos mit doppelter Saitenbesparinung die Verbindung über einander angeordneter Tasten f und k mit einem durch Stange o¹ beweglichen Kupplungshebel η derart, dafs beim Niederdrücken der Taste k die Hämmer C und C beide Saitenreihen b und b^l anschlagen, während nach Ausrücken des Hebels η nur die zu jeder Taste gehörige Saite angeschlagen wird.
2. 2. Die Verbindung des Pedals ρ durch den Hebel r mit der Mechanik derart, dafs durch Anschlag von r an den Hebel h entweder nur die zur Tastenreihe k gehörigen Saiten b¹, oder bei eingerücktem Kupplungsstück η die Saiten b und b^l gleichzeitig anschlagen werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.