DE4141492C2 - Hydraulische Anordnung für Arbeitsmaschinen - Google Patents
Hydraulische Anordnung für ArbeitsmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Anordnung für
Arbeitsmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei Arbeitsmaschinen, z. B. Kommunalmaschinen, Lader, Kipper
usw., die von einer Brennkraftmaschine angetrieben sind,
werden zum Antrieb des Lüfters für die Brennkraftmaschine
sowie zur Versorgung der Arbeitshydraulik mit Druckmittel
mehrere Pumpen, nämlich Konstantpumpen, vorgesehen.
Es ist aber auch bekannt (DE 34 10 071), eine zentrale
Verstellpumpe vorzusehen und den von ihr gelieferten Druck
mittelstrom über ein Prioritätsventil auf die Arbeits
hydraulik und den Lüfterantrieb aufzuteilen. Das Prioritäts
ventil wird vom Druck im Kreislauf der Arbeitshydraulik
angesteuert. Im Lüfterkreislauf ist ein Drosselventil vor
gesehen, das temperaturabhängig gesteuert ist. Der jeweils
in der Arbeitshydraulik bzw. dem Lüfterkreislauf auftretende
höhere Lastdruck wird auf den Regler der Verstellpumpe
geführt.
Es ist ferner bekannt, ohne hierfür einen druckschriftlichen
Beleg zu liefern, den Druckmittelstrom einer Verstellpumpe
jeweils über Druckwaagen auf zwei Arbeitskreisläufe aufzu
teilen. Ferner sind temperaturabhängige Druckventile be
kannt, die temperaturabhängig eine Steuerdruckleitung mit
dem Tank verbinden, so daß ein der Temperatur proportionaler
Steuerdruck in der Steuerdruckleitung einstellbar ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
die hydraulische Anlage so auszubilden, daß für die Arbeits
hydraulik bei Bedarf eine möglichst große Druckmittelmenge
zur Verfügung steht, andererseits aber der Kühlmittelkreis
lauf nicht unterversorgt wird.
Die genannte Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Sobald die Arbeitshydraulik betätigt wird, und von der
Arbeitshydraulik ein Lastdruck gemeldet wird, der sehr
gering sein kann, wird das Ventil umgeschaltet, so daß der
Steuerdruck, der das Steuerventil in Öffnungsrichtung beauf
schlagt, so weit abgesenkt wird, daß die zum Lüfterantrieb
geführte Druckmittelmenge verringert wird und der Lüfter
antrieb mit einer konstanten Drehzahl dreht, die unterhalb
der Drehzahl liegt, bei der die Arbeitshydraulik nicht
betätigt wird. Damit wird eine von der Last an der
Arbeitshydraulik unabhängige Mindestdrehzahl des Lüfters
garantiert und außerdem die maximale Drehzahl des Lüfters
begrenzt, so daß die Restmenge an Druckmittel der
Arbeitshydraulik zur Verfügung steht.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet. So kann das Steuerventil als Druckwaage oder
als Proportional-Wegeventil ausgebildet sein. Mit dem Wege
ventil ergibt sich eine Prioritätsschaltung, die dafür sorgt,
daß auch bei unterschiedlichen Arbeitsdrücken der Kühlkreis
lauf der Brennkraftmaschine immer vorrangig mit Druckmittel
beaufschlagt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der hydraulischen
Anordnung mit einer Druckwaage in der zum
Lüfterantrieb führenden Druckleitung,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform mit einem in der
Druckleitung zum Lüfterantrieb liegenden Priori
tätsventil.
Die Anordnung weist eine Verstellpumpe 1 mit einem Druck-
Förderstromregler 12 auf, die direkt vom Motor 2 angetrieben
wird. Die Verstellpumpe 1 saugt über eine Leitung 3
Druckmittel aus einem Behälter 4 an und fördert in eine
Pumpenleitung 5. Durch diese Pumpenleitung 5 werden zwei
Steuerventile mit Druckmittel versorgt, die einerseits den
Lüfterantrieb 7 und andererseits die Arbeitshydraulik 13
versorgen.
In Fig. 1 wird das Druckmittel über eine Zweiwege-Druck
waage 6 und eine Druckleitung 25 direkt zum Lüfterantrieb 7,
nämlich einem Hydromotor geleitet, der das Lüfterrad für den
Kühler der Brennkraftmaschine antreibt. Entsprechend dem
sich einstellenden Druck ergibt sich mit der Lüftercharakte
ristik eine bestimmte Drehzahl des Lüfterrades, wobei das
Quadrat der Drehzahl dem Druck in der Druckleitung 25
proportional ist.
Um eine temperaturabhängige Steuerung zu ermöglichen, wird
eine Steuerdruckleitung 8 über eine Blende 9 aus der Druck
leitung 25 gespeist. Von einem temperaturabhängigen Druck
ventil 10 wird ein Steuerdruck in der Leitung 8 eingestellt,
der proportional der Temperatur ist. Der Steuerdruck in der
Leitung 8 wird auf den Federraum der Druckwaage 6 geführt
und beaufschlagt das Ventilglied der Druckwaage in Öffnungs
richtung gegensinnig zum Lastdruck in der Druckleitung 25.
Steigt also die Temperatur, so erhöht sich auch der Steuer
druck in der Leitung 8 und die Druckwaage öffnet sich, um
mehr Druckmittel zum Lüfterantrieb 7 zu liefern, so daß sich
die Lüfterdrehzahl erhöht.
Ferner wird über das Wechselventil 15 und die LS-Leitung 11
der Lastdruck auf den Pumpenregler
12 geführt, so daß der Förderstromregler der Verstellpumpe 1
diese soweit verstellt, d. h. ausschwenkt, daß die Pumpe die
Druckmittelmenge liefert, mit der dieser Druck erreicht
wird. Drosselverluste werden damit auf ein Minimum, nämlich
den Druckabfall an der Druckwaage 6 verringert. Bei Einzel
betrieb des Lüfters entstehen keine Drosselverluste, da dann
die Druckwaage ganz offen ist. Eine Steuerung erfolgt nur
über die LS-Leitung.
Parallel zum Lüfterkreislauf wird über die Pumpenleitung 5
die Arbeitshydraulik 13 mit Druckmittel versorgt. Diese
besteht regelmäßig aus mehreren Ventilen zum Anschluß von
Arbeitszylindern usw. Jedem Steuerventil ist eine Druckwaage
14 vorgeschaltet, die in Verbindung mit dem zugehörigen
Steuerventil in bekannter Weise eine Stromregelfunktion er
gibt. Der jeweils höchste in der Arbeitshydraulik auftre
tende Lastdruck wird in bekannter Weise über eine Wechsel
ventilkette ausgewählt und wird über eine LS-Leitung 26 an
das Wechselventil 15 geführt. Damit wird der höchste in der
Arbeitshydraulik 13 oder am Lüfterantrieb 7 auftretende
Lastdruck ausgewählt und mit diesem Druck der Pumpenregler
12 beaufschlagt. Betrachtet man den Fall des Parallel
betriebes von Lüfter und Arbeitshydraulik, so haben die
Druckwaagen 6, 14 hauptsächlich die Aufgabe, den Pumpendruck
auf das erforderliche Druckniveau abzusenken.
In Fig. 1 ist nun außerdem die Steuerdruckleitung 8 über
ein Zwei/Zwei-Wegeventil 16 mit dem Tank verbindbar. Das
Umschaltventil 16 wird vom Lastdruck in der LS-Leitung 26
aus der Sperrstellung in eine Durchlaßstellung geschaltet,
in der die Steuerdruckleitung 8 mit dem Tank über einen
definierten Drosselquerschnitt 17 verbunden ist. Die Um
schaltung des Ventils 16 erfolgt bei Betätigung der Arbeits
hydraulik 13 und zwar auch schon bei einem sehr geringen in
der Arbeitshydraulik auftretenden Lastdruck. Sobald also die
Arbeitshydraulik 13 betätigt wird, erfolgt die Umschaltung
des Ventils 16 und damit eine Steuerdruckabsenkung in der
Leitung 8. Auf diese Weise schließt die Druckwaage 6 soweit,
daß die Drehzahl des Lüfterantriebs 7 auf einen Wert ver
ringert wird, der kleiner ist als ohne Betätigung der
Arbeitshydraulik. Der Lüfterantrieb dreht nun mit einer von
der Last an der Arbeitshydraulik unabhängigen konstanten
Mindestdrehzahl, so daß für die Arbeitshydraulik 13 die
größtmögliche Druckmittelmenge zur Verfügung gestellt wird.
Eine Überhitzung der Brennkraftmaschine ist nicht zu be
fürchten, wenn die Mindestdrehzahl richtig gewählt wird und
die Arbeitshydraulik kurzzeitig betrieben wird.
In der Ausführungsform nach Fig. 2 ist die Druckwaage 6
durch ein Drei/Drei-Wege-Proportionalventil 18 ersetzt. Auch
das Ventil 18 ist vom Druck im Lüfterkreislauf gesteuert, so
daß dafür gesorgt ist, daß der Kühlkreislauf der Brennkraft
maschine vorrangig mit Druckmittel beaufschlagt wird. Der
von dem temperaturabhängigen Druckventil 10 in der Steuer
druckleitung 8 aufrechterhaltene Steuerdruck beaufschlagt
über die Zweigleitung 19 den Ventilkolben des Ventils 18
derart, daß es die dargestellte Lage einnimmt, in der die
Pumpenleitung 5 mit der Druckleitung 25 zum
Lüfterantriebsmotor 7 verbunden ist. Der Druck in der
Druckleitung 25 beaufschlagt über eine Zweigleitung 20 das
Ventil 18 derart, daß es aus der dargestellten Endlage über
einen Arbeitsbereich mit variablem Querschnitt 21 in eine
andere Endlage umschaltbar ist, in der allein die
Arbeitshydraulik 13 mit Druckmittel versorgt wird. Hierdurch
wird das Druckmittel zwischen dem Kühlkreislauf und der
Arbeitshydraulik 13 nach Priorität aufgeteilt. Dies ist auch
der Fall, wenn der von der Verstellpumpe 1 gelieferte
Druckmittelstrom für die Versorgung beider Kreisläufe nicht
ausreicht, so daß das Druckmittel normalerweise in den
Kreislauf mit geringerem Druck ausweichen würde. Über das
Prioritätsventil in Verbindung mit dem Umschaltventil 16 ist
aber eine Überhitzung des Motors auch bei übermäßiger
Betätigung der Arbeitshydraulik und gleichzeitig hoher
Kühlwassertemperatur vermieden, da der Lüfterantriebsmotor 7
in jedem Fall ausreichend mit Druckmittel versorgt wird.
Drosselverluste am Prioritätsventil treten nur bei
Parallelbetrieb auf, ansonsten ist im Dauerbetrieb des
Lüfters das Prioritätsventil in Endstellung, d. h. mit offenem
Querschnitt zum Lüfter.
Die Ansteuerung des Umschaltventils 16 kann auch über die
hydraulische oder elektrohydraulische Ventilansteuerung in
der Arbeitshydraulik erfolgen. Der Vorteil liegt dabei
darin, daß die Verringerung der Lüfterdrehzahl nur bei
Verbrauchern, die eine große Ölmenge erfordern, erfolgt.
Claims (6)
1. Hydraulische Anordnung für Arbeitsmaschinen
zur Versorgung eines Lüfterantriebes und der Arbeitshydrau
lik der Arbeitsmaschine mit Druckmittel, mit einer Verstell
pumpe (1), an die die Arbeitshydraulik (13) und der Lüfter
antrieb (7) über Steuerventile (6, 14, 18) angeschlossen
sind, mit einem temperaturabhängigen Druckventil (10), das
in einer an die Druckleitung (25) zwischen dem Lüfterantrieb
und dem zugehörigen Steuerventil angeschlossenen Steuer
leitung (8) einen der Temperatur proportionalen Steuerdruck
einstellt, wobei die Steuerleitung das Steuerventil (6, 18)
im Öffnungssinn beaufschlagt, und mit einem Regler (12) für
die Verstellpumpe (1), der über eine LS-Leitung mit dem
jeweils höheren, in der Arbeitshydraulik oder dem Lüfter
antrieb herrschenden Lastdruck beaufschlagt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Steuerleitung (8) und dem
Tank ein Ventil (16) angeordnet ist, das bei Betätigen der
Arbeitshydraulik (13) vom Lastdruck der Arbeitshydraulik aus
einer Sperrstellung in eine Drosselstellung (17) umschaltbar
ist, in der der Steuerdruck auf einen Wert abgesenkt wird,
mit dem an dem Steuerventil (6, 18) eine von der Last an der
Arbeitshydraulik (13) unabhängige Mindestdrehzahl des Lüf
terantriebes (7) einstellbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (16) ein Zwei/Zwei-Wegeventil ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerleitung (8) an die Druckleitung (25)
über eine Drossel (9) angeschlossen ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (12) der
Verstellpumpe (1) aus einem Förderstrom- und einem
Druckregler besteht.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil ein Stromregel
ventil (Druckwaage 6) ist, das vom Steuerdruck im Öffnungs
sinn und vom Lastdruck des Lüfterantriebes (7) in Schließ
richtung beaufschlagt ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil ein Wege-Pro
portionalventil (18) ist, das als Prioritätsventil vom
Steuerdruck in eine die Pumpendruckleitung (5) mit der
Druckleitung (25) zum Lüfterantrieb (7) verbindende Stel
lung und vom Lastdruck des Lüfterantriebes (7) in eine die
Pumpendruckleitung (5) mit der Arbeitshydraulik (13) verbin
dende Stellung beaufschlagbar ist und von dem der von der
Verstellpumpe gelieferte Druckmittelstrom zwischen der
Arbeitshydraulik und dem Lüfterantrieb aufgeteilt wird.
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