DE4140197A1 - Verfahren zum verstellen fremdkraftbetaetigter bauteile - Google Patents
Verfahren zum verstellen fremdkraftbetaetigter bauteileInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verstellen
fremdkraftbetätigter Bauteile nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art ist aus der DE-PS 30 34 118 bekannt, die sich auf ein
Verfahren zur elektronischen Überwachung des Öffnungs- und
Schließvorgangs von elektrisch betriebenen Fensterhebern
und Schiebedächern in Kraftfahrzeugen bezieht.
Bei diesem bekannten Verfahren wird der beim Öffnungs- und
Schließvorgang des bewegten Teils zu durchlaufende Weg in
mehrere Bereiche aufgeteilt, wobei in einem ersten und
dritten Bereich der Elektromotor des Antriebs abgeschaltet
wird, wenn ein Blockierzustand auftritt. Im mittleren
zweiten Bereich wird die Drehzahl bzw. Geschwindigkeit des
bewegten Teils überwacht und bei einem Überschreiten vorge
gebener Grenzwerte die Antriebsrichtung des Antriebsmotors
kurzzeitig umgekehrt und daran anschließend der Antrieb ab
geschaltet.
Aus der DE-OS 40 00 730 ist ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Betreiben von fremdkraftbetätigten Teilen bekannt,
bei denen die Gefahr des Einklemmens von Gegenständen oder
Körperteilen von Personen besteht. Derartige fremdkraftbetä
tigte Teile können aus Schiebetüren, Schiebedächern, Fen
sterhebern, Türschließhilfen, Rolläden, Schranken oder
dergleichen bestehen.
Zur Erfassung eines Einklemmzustandes und Einleitung geeig
neter Gegenmaßnahmen wird eine Kenngröße, die einen Bezug
zur Betätigungskraft aufweist, sowie der von dem fremdkraft
betätigten Teil zurückgelegte Weg erfaßt. Durch Bildung
einer Ableitung des Verlaufs der Kenngröße in Abhängigkeit
von dem zurückgelegten Weg und einem Vergleich der Ablei
tung mit einem Grenzwert kann die wegabhängige Änderung der
Kenngröße und damit eine Einklemmgefahr erfaßt werden.
Durch Abschalten oder Umkehren der Bewegungsrichtung des
fremdkraftbetätigten Teils bei Überschreiten des Grenzwer
tes wird eine Gegenmaßnahme eingeleitet, die ein Einklemmen
eines Gegenstandes oder von Körperteilen von Personen ver
hindern soll.
Bei der Betätigung, das heißt beim Öffnen und Schließen
schwerer Bauteile, wie Heckklappen von Kraftfahrzeugen
werden fremdkraftbetätigte Systeme, wie elektromotori
sche, hydraulische, pneumatische oder hydro-pneumatische
Verstellantriebe eingesetzt. Diese erhöhen den Bedienungs
komfort in erheblichem Maße, so daß die Betätigung schwerer
Bauteile auch mit geringem Kraftaufwand entweder durch
Betätigen eines Schaltorgans oder mittels geringer manuel
ler "Anstoß"-Kräfte möglich ist, um beispielsweise eine
Heckklappe eines Kraftfahrzeugs aus dem geschlossenen
Zustand in den geöffneten Zustand oder umgekehrt zu bewe
gen.
Dabei wird beispielsweise nach dem Öffnen der Heckklappe
manuell eine geringfügige Kraft in Richtung auf eine Öff
nung der Heckklappe ausgeübt, woraufhin die Verstelleinrich
tung die Heckklappe soweit öffnet, bis entweder eine gering
fügige Gegenkraft das Beendigen des Öffnungsvorgangs
bewirkt oder bis in den vollständig geöffneten Zustand
eingefahren wird, wobei das Einfahren in diese geöffnete
Endlage sanft erfolgen soll, um die Befestigungsteile zu
schonen und ein Rückschwingen zu verhindern.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabenstellung
zugrunde, ein Verfahren zum Verstellen fremdkraftbetätigter
Bauteile der eingangs genannten Gattung anzugeben, das eine
deutliche Komfortverbesserung bei der Betätigung der Bautei
le unter Wahrung der Sicherheitsinteressen bewirkt.
Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des An
spruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung vereinigt eine Komfortverbesse
rung unter Wahrung der Sicherheitsinteressen bei der Ver
stellung fremdkraftbetätigter Bauteile, so daß mit geringem
manuellen Kraftaufwand eine Verstellung auch schwerer
Bauteile mit der Unterstützung elektrischer, hydraulischer,
pneumatischer oder hydro-pneumatischer Verstellantriebe
möglich ist, ohne daß die Gefahr der Kollision mit Gegen
ständen oder Körperteilen von Personen besteht.
Dabei kann der Verstellbefehl von der Bedienungsperson
sowohl durch unmittelbares Betätigen des fremdkraftbetätig
ten Bauteils als auch über geeignete Verstellelemente bzw.
Schaltorgane erfolgen.
Wird ein Verstellbefehl abgegeben, so wird der Hauptver
stellbereich in der gewünschten Richtung stetig oder
schrittweise durchfahren, vorausgesetzt, daß im Hauptver
stellbereich keine entsprechende Gegenkraft beispielsweise
durch die Bedienungsperson gegenüber der Verstellrichtung
aufgebracht wird. Vor dem Ende des Durchfahrens des Haupt
verstellbereichs, beim Übergang zum Verriegelungsbereich
wird die Verstellbewegung unterbrochen, und erst durch
einen weiteren Verstellbefehl, der beispielsweise durch
erneutes Anstoßen des fremdkraftbetätigten Bauteils oder
durch erneutes Auslösen eines Verstellelements oder Schal
torgans abgegeben werden kann, wird das fremdkraftbetätigte
Bauteil in seine Endlage, beispielsweise in eine Schließla
ge gebracht.
Die Festlegung der Größe des Hauptverstellbereiches und min
destens eines Verriegelungsbereichs erfolgt in Abhängigkeit
von sicherheitstechnischen Überlegungen, beispielsweise
durch Berücksichtigen der Größe einzuklemmender Körperteile
von erwachsenen Personen und Kindern, aber auch nach ande
ren Regeln, wie beispielsweise der Länge des Gesamt-Ver
stellweges, der Größe des fremdkraftbetätigten Bauteils
usw.
Der Gesamt-Verstellweg kann wahlweise in einen Hauptver
stellbereich und einen Verriegelungsbereich, in zwei an den
Hauptverstellbereich angrenzende Verriegelungsbereiche bzw.
einen auf der einen Seite des Hauptverstellbereichs angren
zenden Verriegelungsbereich und einen an die andere Seite
des Hauptverstellbereichs angrenzenden Endlagenbereich
unterteilt werden.
Zusätzlich sind nach der erfindungsgemäßen Lehre weitere Un
terteilungen, beispielsweise in einen Vorverriegelungs- und
einen Endverriegelungsbereich möglich, so daß die Verstell
bewegung des fremdkraftbetätigten Bauteils feinstufig in
mehrere Einzelbereiche unterteilt werden kann, die mit
jeweils einem Verstellbefehl nicht vollständig durchfahren
werden können, so daß mehrere einzelne manuelle Betätigun
gen zum Auslösen eines Öffnungs- oder Schließvorganges
erforderlich sind.
Vorzugsweise ist der Hauptverstellbereich so bemessen, daß
er ein Vielfaches des Verstellweges gegenüber dem Verstell
weg des Verriegelungs- und Endlagenbereichs bzw. der Verrie
gelungsbereiche beträgt. Dadurch kann mittels einer manuel
len Betätigung der Verstellvorgang ausgelöst und der größte
Teil des Verstellweges zurückgelegt werden, bis mit Errei
chen des Verriegelungs- oder Endlagenbereichs ein erneuter
manueller Anstoß erforderlich ist, um den Schließ- oder
Öffnungsvorgang zu vollenden. Gleichzeitig wird damit den
Sicherheitsinteressen Genüge getan, da vor Erreichen der
Endlagen eine Bewegungsunterbrechung des fremdkraftbetätig
ten Bauteils erfolgt, so daß die Gefahr einer Kollision mit
Personen oder Gegenständen minimiert wird.
Unabhängig von der Unterteilung des Gesamt-Verstellbereichs
in einen Hauptverstellbereich und einen Verriegelungs- bzw.
Endlagenbereich zur Wahrung von Sicherheitsinteressen kann
ein Kollisionsschutz vorgesehen werden, bei dessen Anspre
chen die Verstellbewegung gestoppt und/oder umgekehrt wird.
Dieser Kollisionsschutz ist vorzugsweise über die gesamte
Länge des Verstellweges wirksam, so daß beispielsweise auch
innerhalb des Hauptverstellbereichs eine Bewegungsunterbre
chung oder -umkehr erfolgt, wenn die Bewegung des fremd
kraftbetätigten Bauteils behindert wird, das heißt ein
vorgegebener Grenzwert über- oder unterschritten wird.
Eine Bewegungsunterbrechung oder -umkehr bei Überschreiten
eines Grenzwertes, beispielsweise einer vorgegebenen Ver
stellgeschwindigkeit, kann dann vorliegen, wenn durch Wind
kraft, Schneelast oder dergleichen eine Heckklappe eines
Fahrzeugs in die Schließstellung gefahren werden soll und
dabei eine zusätzliche Kraftkomponente zum Verstellantrieb
wirksam wird. Dieser zusätzlichen, das fremdkraftbetätigte
Bauteil beschleunigenden Kraft kann eine Geschwindigkeitsbe
grenzung oder ein kurzzeitiges Blockieren der Schließ- oder
Öffnungsbewegung entgegenwirken, so daß eine kontrollierte
Bewegung resultiert bzw. eine Weiterführung der Bewegung
nur durch nochmaligen Anstoß durch die Bedienungsperson
erfolgt.
Wird der Verriegelungsbereich so bemessen, daß unter Berück
sichtigung der Sicherheitsaspekte ein gefahrloses Schließen
des fremdkraftbetätigten Bauteils möglich ist, ist es
vorteilhaft, den Verstellbefehl zum Durchlaufen des Verrie
gelungsbereichs bzw. der Verriegelungsbereiche in Richtung
auf eine Verriegelung des fremdkraftbetätigten Bauteils
erst bei Erreichen des Verriegelungsbereichs freizugeben,
und damit eine Verriegelung des fremdkraftbetätigten Bau
teils zuzulassen.
Zum Auslösen der Verstellbefehle zum Durchfahren des Haupt
verstellbereichs sowie des Verriegelungsbereichs bzw. der
Verriegelungsbereiche können wahlweise gemeinsame oder
separate Schaltelemente vorgesehen werden. Schaltelemente
zum Auslösen der Verstellbefehle können berührungslose oder
Berührungs-Schaltelemente sein, die wahlweise getrennt von
dem fremdkraftbetätigten Bauteil angeordnet oder mit dem
fremdkraftbetätigten Bauteil bzw. der Fremdkraft-Verstell
einrichtung gekoppelt sind. So sind beispielsweise Schalt
elemente möglich, die aus Langwegsensoren in Verbindung mit
einer hydraulischen, pneumatischen oder hydro-pneumatischen
Verstelleinrichtung bestehen.
Eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, daß ausschließlich der Hauptverstellbereich fremd
kraftbetätigt mittels einer Verstelleinrichtung durchfahren
wird, während der Verriegelungsbereich bzw. die Verriege
lungsbereiche nur ein manuelles Durchfahren gestatten.
Mit dieser Variante wird dem Sicherheitsgedanken bei der Er
stellung fremdkraftbetätigter Bauteile in besonderem Maße
Rechnung getragen, da die manuelle Betätigung im Verriege
lungsbereich bzw. in den Verriegelungsbereichen ein bewuß
tes Handeln und damit erhöhte Aufmerksamkeit der Bedienungs
person voraussetzt. Die Gefahr eines Einklemmens von Gegen
ständen oder Körperteilen von Personen wird damit auf ein
absolutes Minimum reduziert. Die Gefahr des Nichtauslösens
eines Kollisionsschutzes wird damit umgangen und auch bei
minimalen Öffnungsstellungen sichergestellt, daß die manu
ell aufzubringende Verriegelungskraft zurückgenommen werden
kann, wenn die Gefahr eines Einklemmens besteht.
Eine weitere Variante zur Erhöhung des Bedienungskomforts
unter gleichzeitiger Wahrung der Sicherheitsinteressen beim
Verstellen fremdkraftbetätigter Bauteile besteht darin, daß
die Verstellbewegung mit Erreichen des Endes des Hauptver
stellbereiches mittels eines Blockiersystems unterbrochen
oder die Verstellgeschwindigkeit zumindest derart abge
bremst wird, daß eine Verriegelung infolge einer aus der
Massenträgheit resultierenden, antriebsfreien Bewegung
ausgeschlossen ist.
Nach dem Blockieren oder Abbremsen des fremdkraftbetätigten
Bauteils ist eine zweite, von der Verstellbewegung im
Hauptverstellbereich unabhängige Verriegelungsbewegung er
forderlich, mit der das Durchfahren des Verriegelungsbe
reichs eingeleitet wird. Diese Verstellbewegung kann entwe
der in einer manuellen Betätigung zum Durchfahren des Ver
riegelungsbereiches oder unter Einbeziehung der Verstellein
richtung durch Auslösung eines entsprechenden Verstellbe
fehls erfolgen.
Wie vorstehend erwähnt, kann der Verstellbefehl durch
Auslösen eines Schaltorgans bzw. durch manuelles "Anstoßen"
des fremdkraftbetätigten Bauteils erfolgen, so daß nach
diesem manuellen Anstoß die Bewegung in der Anstoßrichtung
mittels der Verstelleinrichtung fremdkraftbetätigt fortge
setzt wird bis der betreffende Bereich durchfahren ist und
eine Ruhestellung erreicht ist.
Dabei kann die Verstellbewegung an jeder beliebigen Stelle
zwischen dem Verriegelungsbereich und den entgegengesetzt
liegenden Endlagen bzw. dem zweiten Verriegelungsbereich
blockiert werden.
Um auszuschließen, daß manuell ausgelöste Verstellbewegun
gen zu undefinierten Bewegungszuständen des fremdkraftbetä
tigten Bauteils führen, indem beispielsweise bei entgegenge
richteten manuellen Verstellbewegungen ein unbeabsichtigtes
Hin- und Herschwingen des fremdkraftbetätigten Bauteils
erfolgt, werden zwei manuell induzierte Verstellbewegungen
stets von einer Ruhephase unterbrochen, so daß nach Auslö
sen einer Verstellbewegung durch eine manuell induzierte
Kraft die Verstellung des fremdkraftbetätigten Bauteils in
der gewünschten Richtung erfolgt und darauf folgend mit
einer Gegenkraft an einer beliebigen Stelle des Gesamt-Ver
stellweges die Bewegung unterbrochen wird, um erst nach
Aufbringen einer weiteren manuellen Kraft in der gewünsch
ten Richtung fortgesetzt zu werden.
Zur Verriegelung des fremdkraftbetätigten Bauteils kann
dabei das Verfahren in einer weiteren Variante der erfin
dungsgemäßen Lösung so gestaltet werden, daß diese Verriege
lung nur durch eine manuell erzeugte Kraft ausgelöst werden
kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachstehend anhand der
in der Zeichnung dargestellten Skizzen näher erläutert
werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Aufteilung eines
Gesamtverstellbereichs in mehrere Einzelbereiche;
Fig. 2 den Verstellweg eines fremdkraftbetätigten Bau
teils bei einem Schließvorgang über der Zeit und
Fig. 3 eine zeitliche Darstellung einer Schließ- und
Öffnungsbewegung eines fremdkraftbetätigten Bau
teils.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Verstellbereich zwischen
den Endpunkten P0 und P3, die den Gesamt-Verstellweg eines
fremdkraftbetätigten Bauteils bezeichnen. Dieser Gesamt-Ver
stellbereich wird in einen Hauptverstellbereich, der zwi
schen zwei geometrischen Punkten P1 und P2 angeordnet ist,
die zwischen den Endlagepunkten P0 und P3 liegen, und einen
an der einen Seite des Hauptverstellbereichs anschließen
den, zwischen den geometrischen Orten P0 und P1 liegenden
Endlagenbereich sowie einen an die andere Seite des Haupt
verstellbereichs anschließenden, zwischen den Punkten P2
und P3 liegenden Verriegelungsbereich unterteilt.
Der Endlagenbereich zwischen den geometrischen Punkten P0
und P1 kann aus einem weiteren Verriegelungsbereich beste
hen, beispielsweise bei einer zu öffnenden Schiebetür, die
sowohl in der Schließstellung als auch in der Öffnungsstel
lung verriegelt wird.
Der Hauptverstellbereich des Gesamt-Verstellbereichs ist
sehr viel größer als die anschließenden Endlagen- und Ver
riegelungsbereiche. Das erfindungsgemäße Verfahren, nach
dem das Durchfahren des Hauptverstellbereichs und des
anschließenden Verriegelungsbereichs mit nur einem Verstell
befehl nicht vollständig möglich ist, stellt dabei sicher,
daß vor der Verriegelung des fremdkraftbetätigten Bauteils
eine Ruhestellung eingenommen wird.
Wird das fremdkraftbetätigte Bauteil aus einer Stellung A1
im Hauptverstellbereich zwischen den geometrischen Punkten
P1 und P2 durch einen manuellen Verstellbefehl in Richtung
auf eine Schließbewegung, das heißt in Richtung auf den
Verriegelungsbereich zwischen den geometrischen Punkten P2
und P3 angestoßen, so durchläuft das fremdkraftbetätigte
Bauteil den Hauptverstellbereich, um mit dem Erreichen des
Verriegelungsbereichs, das heißt bei Erreichen des Punktes
P2 eine Ruhestellung einzunehmen. Erst durch erneutes
manuelles Betätigen wird ein Verstellbefehl gegeben, der
die Schließbewegung vollendet bis das fremdkraftbetätigte
Bauteil die Stellung P3, das heißt die Schließstellung
eingenommen hat.
Erfolgt der Verstellbefehl bei einer Stellung des fremd
kraftbetätigten Bauteils im Punkt P0, das heißt aus einer
Endlage des fremdkraftbetätigten Bauteils heraus, so führt
dieser manuelle Verstellbefehl in Richtung des Pfeiles A2
zu einem fremdkraftbetätigten Verstellen des Bauteils mit
einem Durchfahren des Endlagenbereichs aus dem Punkt P0
über den Punkt P1 in den Hauptverstellbereich.
Da der Endlagenbereich zwischen den Punkten P0 und P1 nicht
als Verriegelungsbereich definiert ist, erfolgt eine Ruhe
stellung des fremdkraftbetätigten Bauteils erst im oder mit
Erreichen des Verriegelungsbereichs, d. h. mit Erreichen
des Punktes P2. Erst ein erneuter manueller Verstellbefehl
in Richtung des Pfeiles B führt zu einem weiteren fremd
kraftbetätigten Verstellen des Bauteils bis zum Erreichen
der Schließstellung im Punkt P3.
Wird der Bereich zwischen den Punkten P0 und P1 ebenfalls
als Verriegelungsbereich definiert, beispielsweise bei
Vorliegen einer Schiebetür, die in beiden Endstellungen
eine Verriegelungsstellung einnimmt, so ist ein vollständi
ges Durchfahren des fremdkraftbetätigten Bauteils nur in
Bezug auf den Hauptverstellbereich möglich, so daß bei
Erreichen der Punkte P1 bzw. P2 bei einem Verstellen des
fremdkraftbetätigten Bauteils in der einen oder anderen
Richtung eine Ruhestellung eingenommen wird, bevor durch
einen erneuten manuellen Verstellbefehl in der einen oder
anderen Richtung die vollständige Öffnungs- oder Schließ
stellung eingenommen wird.
In den Fig. 2 und 3 sind Verstellbewegungen beim Schlie
ßen und Öffnen eines fremdkraftbetätigten Bauteils über der
Zeit dargestellt.
Fig. 2 zeigt einen Schließvorgang, bei dem ausgehend vom
vollständig geöffneten Zustand eines fremdkraftbetätigten
Bauteils aus der Stellung P0 eine Verstellung mit konstan
ter Geschwindigkeit nach manueller Auslösung der Verstellbe
wegung erfolgt bis mit Erreichen des Verriegelungsbereichs,
d. h. mit Erreichen der Stellung P2 eine Ruhestellung
eingenommen wird. Eine Fortsetzung der Schließbewegung,
d. h. das Durchfahren des Verriegelungsbereichs erfolgt
erst nach Abgabe eines weiteren Verriegelungsbefehls, der
das vollständige Schließen des fremdkraftbetätigten Bau
teils bis zum Erreichen des Punktes P3 bewirkt.
Fig. 3 zeigt einen Öffnungsvorgang, bei dem ausgehend vom
vollständig geschlossenen Zustand, d. h. ausgehend vom geo
metrischen Ort P3 nach Abgabe eines Verstellbefehls die
Öffnung entsprechend dem Kurvenzug a mit konstanter Ge
schwindigkeit fremdkraftbetätigt erfolgt. Zum Zeitpunkt t1
wird eine manuelle Gegenkraft auf das fremdkraftbetätigte
Bauteil ausgeübt, die der Verstellrichtung entgegengerich
tet ist, so daß das fremdkraftbetätigte Bauteil eine Ruhe
stellung einnimmt, die bis zum Zeitpunkt t2 anhält, wo ein
erneuter Verstellbefehl in Richtung auf die Öffnung des
fremdkraftbetätigten Bauteils abgegeben wird.
Mit Erreichen des Endlagen- oder Verriegelungsbereichs am
Punkt P1 zum Zeitpunkt t3 erfolgt eine erneute Ruhestellung
des fremdkraftbetätigten Bauteils, die nur durch einen
weiteren manuellen Verstellbefehl zum Zeitpunkt t4 wahlwei
se in Richtung auf ein vollständiges Öffnen des fremdkraft
betätigten Bauteils entsprechend dem Kurvenzug b oder in
Richtung auf ein erneutes Schließen entsprechend dem Kurven
zug c je nach Richtung der ausgeübten manuellen Verstell
kraft verlassen wird.
Handelt es sich bei dem Bereich zwischen den Punkten P0 und
P1 um einen Endlagenbereich, beispielsweise im Falle einer
Kraftfahrzeug-Heckklappe, in dem keine eigentliche Schließ
stellung eingenommen wird, so kann anstelle einer mit dem
Erreichen des Endlagenbereichs im Punkt P0 erneut aufzubrin
genden manuellen Verstellkraft ein Abbremsen der Bewegung
erfolgen, so daß das fremdkraftbetätigte Bauteil sanft in
die Endlagenstellung einschwingt.
Handelt es sich hingegen um einen Verriegelungsbereich
zwischen den Punkten P0 und P1, so erfolgt entsprechend dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine Unterbrechung der Verstell
bewegung, da definitionsgemäß der Hauptverstellbereich und
ein anschließender Verriegelungsbereich nicht mit einem
Verstellbefehl geschlossen durchfahren werden können.
Claims (13)
1. Verfahren zum Verstellen fremdkraftbetätigter Bauteile,
insbesondere Türen oder anderer Karosserieverstellteile an
Fahrzeugen, wobei der Verstellbereich in mindestens zwei
Abschnitte unterteilt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstellbereich aus einem Hauptverstellbereich und
mindestens einem Verriegelungsbereich besteht, die mit nur
einem Verstellbefehl nicht vollständig durchfahren werden
können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich an den Hauptverstellbereich nach beiden Seiten Verrie
gelungsbereiche oder der Verriegelungsbereich und ein Endla
genbereich anschließen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Hauptverstellbereich größer als die Verriege
lungsbereiche oder der Verriegelungsbereich und der Endla
genbereich ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis
3, gekennzeichnet durch einen Kollisionsschutz, bei dessen
Ansprechen die Verstellbewegung gestoppt und/oder umgekehrt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Verstellbefehl zum Durchlau
fen des Verriegelungsbereichs bzw. der Verriegelungsberei
che in Richtung auf eine Verriegelung erst bei Erreichen
des Verriegelungsbereichs aktiviert werden kann.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zum Auslösen der Verstellbefehle
für den Hauptverstellbereich und für den Verriegelungs
bereich bzw. die Verriegelungsbereiche ein gemeinsamer
Schalter vorgesehen ist.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Auslösen der Verstellbe
fehle zum Durchlaufen des Hauptverstellbereichs sowie zum
Durchlaufen des Verriegelungsbereichs bzw. der Verriege
lungsbereiche jeweils separate Schalter vorgesehen sind.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich der Hauptver
stellbereich fremdkraftbetätigt und der Verriegelungsbe
reich bzw. die Verriegelungsbereiche in Richtung Verriege
lung nur manuell durchfahren wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Verstellbewegung mit Errei
chen des Endes des Hauptverstellbereichs mittels eines
Blockiersystems unterbrochen oder die Verstellgeschwindig
keit zumindest derart abgebremst wird, daß eine Verriege
lung in Folge einer aus der Massenträgheit resultierenden,
antriebsfreien Bewegung ausgeschlossen ist, und daß an
schließend eine zweite, von der Verstellbewegung im Haupt
verstellbereich unabhängige Verriegelungsbewegung eingelei
tet wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellbewegung durch eine
manuelle Kraft in die eine oder andere Verstellrichtung in
duziert und dadurch ausgelöst fremdkraftbetätigt fortge
setzt wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellbewegung an jeder
beliebigen Stelle zwischen dem Verriegelungsbereich und dem
entgegengesetzt liegenden Endlagenbereich bzw. Verriege
lungsbereich blockierbar ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung durch eine
manuell erzeugte, der Verstellbewegung entgegengerichtete
manuelle Kraft ausgelöst wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 sowie den
Ansprüchen 8 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
manuell ausgelöste Verstellbewegungen immer von einer
Ruhephase unterbrochen werden.
Priority Applications (1)
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DE4140197A DE4140197C2 (de) | 1991-12-03 | 1991-12-03 | Verfahren zum Verstellen eines fremdkraftbetätigbaren Bauteils |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4140197A1 true DE4140197A1 (de) | 1993-06-09 |
DE4140197C2 DE4140197C2 (de) | 1996-07-25 |
Family
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Family Applications (1)
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