DE4039417C2 - Vorrichtung zur Aufnahme und Übergabe von druckempfindlichen Stückgütern für eine Verbund-Wiegemaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme und Übergabe von druckempfindlichen Stückgütern für eine Verbund-Wiegemaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-OS 36 36 923 ist eine gattungsgemäße Vorrich­ tung zur Aufnahme und Übergabe von druckempfindlichen Stückgütern für eine Verbund-Wiegemaschine bekannt, bei der ein zwischen einer oberen Aufnahmestellung und einer unteren Übergabestellung verschwenkbares Aufnahmeelement einen in der Übergabestellung nach unten geneigten Boden zur schonenden Übergabe der Stückgüter auf eine Transport­ einrichtung aufweist. Das Stückgut wird bei dieser bekann­ ten Vorrichtung vereinzelt nacheinander über Vorspeicher den Wiegevorrichtungen zugeführt und von dort an ein Förderband übergeben. Die Vorspeicher und die Wiegeein­ richtungen sind als nach oben offene Behälter mit Boden­ teilen ausgebildet, die aus zwischen Achsen angeordneten Bändern bestehen. Eine der die Bänder tragenden Achsen ist gegenüber der anderen Achse absenkbar, wodurch die Bänder schiefe Ebenen bilden, an denen das Gut entsprechend abrollen kann.

Aus der DE-OS 33 23 126 ist eine Einrichtung zur Dosierung von Stückgut bekannt, bei der die Produkte in sogenannten Einzelstückspuren selektiert und über nicht genauer spezi­ fizierte Zuführungseinrichtungen an nebeneinanderliegende größengestaffelte Einzelwiegevorrichtungen übergeben wer­ den. Die von den einzelnen Wiegevorrichtungen ermittelten Einzelmassen werden einem Rechner übermittelt, der aus den unterschiedlichen Massen eine Kombination auswählt, die einer gewünschten Gesamtmasse möglichst nahe kommt. Ent­ sprechend der ermittelten Idealkombination steuert der Rechner den entsprechenden Einzelwaagen nachgeordnete Ab­ fuhrvorrichtungen an, die diese ausgewählten Stückgüter dann an eine Transportvorrichtung übergeben.

Aus der US-PS 3 708 025 ist eine Vorrichtung zur Abzählung von ähnlichen Objekten bekannt, die vorher bereits nach bestimmten Kriterien vorsortiert wurden. In nebeneinander­ liegenden schrägen Zufuhrkanälen sind die Objekte nach bestimmten Eigenschaften, z. B. nach gleichem Gewicht, ge­ ordnet. Über jedem Zufuhrkanal ist eine Zähleinrichtung mit elektromagnetisch betätigten Rückhalteelementen ange­ ordnet, die jeweils eine bestimmte Anzahl der Produkte aus einer Reihe entsprechend einem vorgegebenen Programm frei­ gibt. Durch Absenken von Klappen am Ende der Zufuhrkanäle fallen die von den einzelnen Zähleinrichtungen freigege­ benen Produkte in einen gemeinsamen Sammelbehälter.

Die US-PS 4 206 822 zeigt eine Wiegevorrichtung, bei der das Obst bzw. Gemüse über mehrere schräg nach oben füh­ rende Förderbänder zu einer Reihe nebeneinanderliegender Wiegevorrichtungen transportiert wird. Am Ende der Förder­ bänder fallen die Güter ungedämpft in entsprechende Wiege­ behälter und fallen von dort auf daran anschließende För­ derbänder.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur schonenden Aufnahme und Übergabe von druckempfindli­ chen Stückgütern zu schaffen, bei der stoßbedingte Beschä­ digungen an den Stückgütern vermieden werden und somit de­ ren Qualität verbessert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen­ den Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Boden des Aufnahmeelements als formsteife und im ganzen verschwenk­ bare Rinne ausgebildet, in der mehrere aneinandergereihte Stückgüter, beispielsweise Obst oder Gemüse aufgenommen werden können. Die Austrittsöffnung der Rinne ist in der Aufnahmestellung von einem elastischen Rückhalteelement abgedeckt. Dadurch wird das erste in die Rinne eingeführte Produkt elastisch aufgefangen und gelangt an diesem zur schonenden Anlage. Durch ein in die Rinne hineinragendes Bremsorgan, z. B. eine Bürste, wird auch das nachfolgende Produkt zusätzlich abgebremst, so daß auch dieses zur be­ hutsamen Anlage an das zuerst eingeführt Produkt gelangt. Bei der Übergabe der in Reihe angeordneten Einzelprodukte an eine Transporteinrichtung wird das vorderste Produkt von einem verschwenkbaren Anschlag durch die Verschwenk­ bewegung so geführt, daß die Produkte auf die Transport­ einrichtung gleiten, ohne sich voneinander zu entfernen. Dadurch können durch Stöße auf den Stückgütern verursachte Schäden vermieden werden.

In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung kann der Neigungswinkel der Rinne in der Übergabestellung ein­ gestellt werden. Dadurch können z. B. sowohl Äpfel, deren mehr kugelige, zum Rollen neigende Form einen verhältnis­ mäßig geringen Neigungswinkel der Rinne erfordert, als auch Birnen, die aufgrund ihrer unregelmäßigen Form einen größeren Neigungswinkel erfordern, möglichst stoßfrei und schonend übergeben werden.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der bei­ gefügten Zeichnung erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Auf­ nahme und Übergabe von druckempfindlichen Stückgü­ tern in einer Aufnahme- bzw. Übergabestellung;

Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 mit einer geänderten Einstellung des Rinnen-Neigungs­ winkels;

Fig. 4 eine Vorderansicht der in Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung;

Fig. 5 eine Draufsicht einer Verbund-Wiegemaschine mit mehreren nebeneinander angeordneten Vorrichtungen zur Aufnahme und Übergabe von druckempfindlichen Stückgütern; und

Fig. 6 bis 8 Seitenansichten einer einzelnen Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 4 in Verbindung mit einer Transporteinrichtung in einer Verbund-Wiegemaschine gemäß Fig. 5.

Die in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Vorrichtung zur Auf­ nahme und Übergabe von druckempfindlichen Stückgütern weist einen sich über die gesamte Länge erstreckenden Boden in Form einer im Querschnitt nach unten gewölbten Rinne 1 auf, in welcher Stückgüter, z. B. Äpfel in einer Reihe aufgenommen werden. Zur Vermeidung von stoßbedingten Beschädigungen der Stückgüter kann die Rinne 1 mit einer stoßabsorbierenden Schicht ausgekleidet sein.

Die Rinne 1 ist über einen Drehzapfen 2 mit senkrecht ste­ henden festen Seitenwänden 3 und 4 verbunden und ferner über ein Scharnier 5 am oberen Ende einer festen Unter­ stützungskonsole 6 angelenkt. An dem unteren Ende der Un­ terstützungskonsole 6 sind dreieckförmige Laschen 8 um einen Drehzapfen 7 verschwenkbar angeordnet und können zwischen den in Fig. 1 und 2 bzw. 3 gezeigten Stellungen verstellt werden. Jede senkrechte Seitenwand 3 bzw. 4 ist über eine Strebe 10 mit einer zugehörigen Lasche 8 verbun­ den, so daß die Seitenwände bei vorgegebener Stellung der Laschen 8 stationär sind.

An jeder Lasche 8 ist ferner der untere Teil eines hydrau­ lichen oder pneumatischen Arbeitszylinders 11 angeordnet, dessen Arbeitskolben mit einer an der Rinne 1 angeordneten Kolbenstange 12 verbunden ist. Durch den Arbeitszylinder 11 kann die Rinne von der in Fig. 1 gezeigten Aufnahme­ stellung in die in Fig. 2 dargestellte Übergabestellung nach unten geschwenkt werden, wobei die Rinne 1 in der Übergabestellung unter einem derartigen Winkel nach unten geneigt ist, daß die hintereinander aufgereihten und miteinander in Kontakt befindlichen Stückgüter stoßfrei und mit einer im wesentlichen gleitenden Bewegung aus der Rinne 1 abgegeben werden.

Die Austrittsöffnung der Rinne 1 ist in der Aufnahmestel­ lung von einem elastisch nachgiebigen Rückhalteelement 13 in Form einer Bürste abgedeckt, welche eine ausreichende Steifigkeit zum Zurückhalten der zugeführten Stückgüter in der Rinne 1 aufweist. Das Rückhalteelement 13 ist oben an den Vorderkanten der Seitenwände 3 und 4 befestigt.

Zum Abbremsen und Herabsetzen der Geschwindigkeit der zugeführten Stückgüter ist die Vorrichtung ferner mit einem Bremsorgan 14, 15 versehen, das in der gezeigten Ausfüh­ rungsform aus zwei in die Rinne 1 hineinragenden Bürsten 14 und 15 besteht, die durch einen Zwischenraum 16 von­ einander beabstandet sind. Die an den Seitenwänden 3 und 4 befestigten Bürsten 14 und 15 ragen schräg nach unten und reichen in der Aufnahmestellung bis nahezu zum Boden der Rinne 1. Der Abstand zwischen dem Rückhalteelement (Bürste) 13 an der Aus­ trittsöffnung der Rinne 1 und dem unteren Ende der Bürsten 14 und 15 ist vorzugsweise so ausgewählt, daß vor den Bürsten 14 und 15 ein einzelnes Stückgut, z. B. ein Apfel Platz hat, und daß durch die Bürsten 14 und 15 ein nachfolgendes Stück abgebremst wird.

Die Vorrichtung kann mehrere hintereinanderliegende Brems­ organe, wie Bürsten 14 und 15 aufweisen. Dies ist jedoch nicht erforderlich, da in der Rinne 1 normalerweise nur ein bis drei Stücke aufgenommen werden und das letzte Stück eine nur geringe Geschwindigkeit erreicht, so daß die Gefahr von stoßbedingten Beschädigungen gering ist.

Bei der in Fig. 5 gezeigten Verbund-Wiegemaschine sind mehrere Vorrichtungen zur Aufnahme und Übergabe von druck­ empfindlichen Stückgütern mit ihren Aufnahmeelementen 17 nebeneinander angeordnet. Die nebeneinander liegenden Austrittsöffnungen 18 der Aufnahmeelemente 17 sind entlang einer Förderstrecke angeordnet, die zwei sich aufeinander zu bewegende Förderbänder 19 und 20 und ein dazwischen verlaufendes mittleres Lieferband 21 umfaßt.

Den Förderbändern 19 und 20 ist ein für alle Vorrichtungen gemeinsames Führungselement 23 zugeordnet, das in der gezeigten Ausführung die Form eines länglichen Bürstenele­ ments aufweist. Das Führungselement 23 ist schwenkbar auf­ gehängt und deckt in einer in Fig. 6 gezeigten Stellung die Austrittsöffnungen 18 sämtlicher Aufnahmeelemente 17 ab, unabhängig davon, ob sich diese in der Übergabestel­ lung befinden.

Nachdem die zur Abgabe vorbestimmter Stückgutportionen ausgewählten Vorrichtungen durch Verschwenken der Rinnen 1 in die untere Übergabestellung aktiviert wurden, kann das Führungselement 23 durch Verschwenken um eine Drehachse 24 aus der in Fig. 6 gezeigten Stellung quer zu den Förder­ bändern 19 und 20 verschwenkt werden, wodurch die Stück­ güter stoßfrei auf die Förderbänder überführt werden, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist.

Wenn das Führungselement 23 die von der Austrittsöffnung der Rinne 1 entfernte Seite der Förderbänder 19 und 20 erreicht hat, wird es über die auf den Förderbändern abgelegten Stückgüter gehoben und in die in Fig. 6 ge­ zeigte Stellung zurückgeführt, wo es zur Abdeckung der Austrittsöffnungen wiederum abgesenkt wird. Nachdem das Führungselement 23 von der in Fig. 6 gezeigten Abdeck­ stellung in die andere äußere Stellung auf der gegenüber­ liegenden Seite der beiden Förderbänder 19 und 20 ver­ schwenkt worden ist, werden die Förderbänder 19 und 20 in Richtung der Pfeile 25 auf das mittlere Lieferband 21 zu­ bewegt, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Um einen Zu­ sammenstoß der durch die beiden Förderbänder 19 und 20 aufeinander zu bewegten Stückgüter auf dem dazwischen­ liegenden Lieferband 21 zu vermeiden, ist dessen Anfangs­ abschnitt 22 durch ein nach unten hängendes Bürstenelement 26 in zwei Teilabschnitte aufgeteilt.

Am Ende des sich in Pfeilrichtung 27 bewegenden Lieferban­ des 21 ist ferner ein verschwenkbares elastisches Halte­ element 28 vorgesehen.

Wenn die von den Förderbändern 19 und 20 zum Lieferband 21 transportierten Stückgüter von diesem aufgesammelt worden sind und das Führungselement 23 in seine Ausgangsstellung vor den Austrittsöffnungen der Rinnen gehoben wird, wird auch das Halteelement 28 angehoben und das Lieferband transportiert die beim Verbundwiegen abgewogenen Portionen zur Verpackung, z. B. in Kunststoffbeuteln, weiter. Gleich­ zeitig können die Vorrichtungen zur Übergabe der nächsten Stückgutportion auf die Transporteinrichtung aktiviert werden.

Claims (11)

1. Vorrichtung zur Aufnahme und Übergabe von druckempfind­ lichen Stückgütern, insbesondere Obst und Feldfrüchte, für eine Verbund-Wiegemaschine bestehend aus mindestens einem Aufnahmeelement (17), das zwischen einer oberen Aufnahmestellung und einer unteren Überga­ bestellung bewegbar ist und einen in der Übergabestel­ lung nach unten geneigten Boden zur schonenden Übergabe der Stückgüter auf eine Transporteinrichtung (19, 20) aufweist, dadurch gekennzeichnet,

• - daß der Boden als verschwenkbare formsteife Rinne (1) ausgebildet ist, deren Austrittsöffnung in der Auf­ nahmestellung von einem elastischen Rückhalteelement (13) abgedeckt ist,
• - daß in die Rinne (1) mindestens ein Bremsorgan (14, 15) zum Abbremsen der eingeführten Stückgüter hinein­ ragt, und
• - daß der Austrittsöffnung der Rinne (1) ein ver­ schwenkbares Führungselement (23) zugeordnet ist, das einen Anschlag für das erste Stückgut bildet und die Stückgüter während des Übergabevorgangs durch seine Schwenkbewegung stoßfrei auf die Transporteinrichtung (19, 20) überführt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückhalteelement (13), das Bremsorgan (14, 15) und das Führungselement (23) als Bürsten ausgebildet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eintragsseitige Ende der Rinne (1) über ein Schar­ nier (5) an einer Konsole (6) angelenkt ist und daß zwischen der Rinne (1) und der Konsole (6) ein Li­ nearantrieb (11, 12) zum Verschwenken der Rinne (1) an­ geordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des Linearantriebs (11, 12) über eine verschwenkbare Lasche (8) zur Einstellung des Rinnen­ neigungswinkels an der Konsole (6) befestigt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne (1) von zwei Seitenwänden (3, 4) begrenzt ist, die über einen Drehzapfen (2) seitlich mit der Rinne (1) verbunden und über Streben (10) an der Kon­ sole (6) gelenkig abgestützt sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (10) an der Lasche (8) angelenkt sind und daß der Drehzapfen (2) zwischen dem als Druckzylinder ausgebildeten Linearantrieb (11, 12) und dem Scharnier (5) an der Rinne (1) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückhalteelement (13) und das Bremsorgan (14, 15) an den Seitenwänden (3, 4) befestigt sind.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Rinne (1) und der Transporteinrichtung (19, 20) eine Gleitschräge angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Aufnahmeelemente (17) nebeneinander angeordnet sind und daß die Transporteinrichtung eine entlang sämtlicher Austrittsöffnungen der Rinne (1) verlau­ fende Förderstrecke (19, 20, 21) umfaßt.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderstrecke ein in Längsrichtung der Rinnen (1) verlaufendes mittleres Lieferband (21) und beiden Seiten auf dieses zulaufende Förderbänder der Transporteinrichtung (19 20) aufweist und daß das Lieferband (21) durch ein nach unten hängendes Bürstenelement (26) in zwei Ab­ schnitte aufgeteilt ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Lieferbandes (21) ein verschwenkbares ela­ stisches Halteelement (28) vorgesehen ist.