DE4020330A1 - Verfahren zum einstellen der reinigungsgrenze elektronischer garnreiniger - Google Patents
Verfahren zum einstellen der reinigungsgrenze elektronischer garnreinigerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen der Reini
gungsgrenze elektronischer Garnreiniger durch Ordnung der mög
lichen Garnfehler in einer Tabelle nach Art eines Koordinaten
systems, wobei auf der einen Koordinatenachse der Fehlerquer
schnitt und auf der anderen die Fehlerlänge aufgetragen und
die Reinigungsgrenze mittels einer Kurve, welche die Bereiche
der zu reinigenden und der nicht zu reinigenden Garnfehler
trennt, mit Hilfe der Tabelle eingestellt und dem Garnreiniger
eingegeben wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (USTER News Bulletin
Nr. 29, 08. 1981, "Das USTER-System der Garnfehlerkontrolle"),
wird mit einer Schablone, dem sogenannten USTER AUTOMATIC
TRANSLATOR (USTER: eingetragenes Warenzeichen der Zellweger
Uster AG), für ein gewähltes Wertepaar aus Fehlerquerschnitt
und Fehlerlänge festgelegt, welche Fehler ausgereinigt werden.
Die entsprechenden Werte für den Fehlerquerschnitt (= Emp
findlichkeit) und für die sogenannte Referenzlänge, das ist
die Länge, über die der Mittelwert des Garnquerschnitts
gebildet wird, werden am Garnreiniger eingestellt.
Die Reinigungscharakteristik ist durch eine Kurve auf dem
USTER AUTOMATIC TRANSLATOR bestimmt; sie ist fest und kann
durch die Empfindlichkeitseinstellung in der Vertikalen und
durch die Referenzlängeneinstellung in der Horizontalen ver
schoben werden. Da der Verlauf der Kurve jedoch durch die
Auswertemethode gegeben ist und nicht verändert werden kann,
werden bei der Entfernung bestimmter Fehlerarten zwangsläufig
auch solche Fehler erfaßt, die unter Umständen im Garn
verbleiben dürften.
Es ist bekannt, daß in der heutigen Spulerei zwar alle stö
renden Garnfehler entfernt werden sollen, daß aber anderer
seits die Anzahl der Knoten im gereinigten Garn möglichst
gering sein soll, weil die Knoten sowohl in der Weberei als
auch in der Strickerei eine potentielle Störstelle bilden.
Durch die Erfindung soll nun das bekannte Verfahren dahinge
hend verbessert werden, daß die Reinigungsgrenze möglichst
frei gewählt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
die Reinigungsgrenze darstellende Kurve durch mindestens zwei
Punkte der Tabelle festgelegt und durch eine definierte Ver
bindungslinie zwischen diesen Punkten gebildet, und daß aus
serhalb der beiden äußersten Punkte der Kurve ein vorgebbarer
Verlauf der Reinigungsgrenze gewählt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist also die die Reinigungs
grenze bildende Kurve nicht mehr in ihrem Verlauf festgelegt
und nur in den beiden Koordinatenrichtungen verschiebbar,
sondern sie kann durch Auswahl einer entsprechenden Anzahl von
Punkten praktisch an jeden gewünschten Verlauf angepaßt wer
den. Dabei können selbstverständlich auch die Kurven bisheri
ger Garnreiniger vorprogrammiert und abgespeichert werden, wo
durch die Kompatibilität beider Systeme gewährleistet ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispie
len und der Zeichnungen näher erläutert; es zeigt:
Fig. 1, 2 ein Beispiel für ein bekanntes Verfahren zum Ein
stellen der Reinigungsgrenze,
Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung eines anderen Ver
fahrens zur Einstellung der Reinigungsgrenze; und
Fig. 4, 5 je ein Diagramm zur Erläuterung des erfindungsge
mäßen Verfahrens.
In Fig. 1 ist eine bekannte Tabelle zum Einstellen der Reini
gungsgrenze, die USTER AUTOMATIC TRANSLATOR BASIS dargestellt,
in welche auf der Ordinate die Querschnittszunahme Q in % und
auf der Abszisse die Fehlerlänge L in cm aufgetragen sind. Q
gleich 100% bedeutet, daß die Dicke eines Fehlers das Doppel
te des mittleren Garnquerschnitts beträgt. Diese Zusammenhänge
sind bekannt und werden hier nicht näher erläutert.
Es wird
auf die CH-A-4 77 573 (= US-A-35 77 854) verwiesen.
Wenn nun ein bestimmter Fehler, beispielsweise ein Fehler F
des Querschnitts 150% und der Länge 10 cm, ausgereinigt werden
soll, dann wird der in Fig. 2 dargestellte USTER AUTOMATIC
TRANSLATOR, der im Prinzip eine eine Kurve aufweisende
Schablone ist, so auf die TRANSLATOR BASIS gelegt, daß der
Fehler F oberhalb der Reinigungskurve RG liegt. Alle oberhalb
der Kurve RG liegenden Fehler werden ausgereinigt und alle
darunter liegenden nicht. Da der Verlauf der Kurve RG durch
die Auswertemethode vorgegeben ist und nicht verändert werden
kann, werden beim Entfernen des Fehlers F zwangsläufig auch
die Fehler F1 und F2 erfaßt, die aber unter Umständen im Garn
verbleiben könnten.
In Fig. 3 ist eine Möglichkeit einer flexibleren Einstellung
der Reinigungrenze dargestellt. Darstellungsgemäß sind die
möglichen Garnfehler in mehrere Klassen eingeteilt, wobei der
Einfachheit halber eine Einteilung analog den USTER CLASSIMAT
Grades gewählt wurde, mit 4 Kolonnen A bis D für die Fehler
längen 0,1 cm, 1 cm, 2 cm und 4 cm, und mit 4 Zeilen 1 bis 4
mit +100%, +150%, +250% und +400% für den Fehlerquerschnitt.
Die Klasse C3 enthält also alle Fehler der Länge 2 cm bis 4 cm
und des Querschnitts 250% bis 400%. Auch bezüglich dieser
Tabelle wird auf die schon genannten Literaturstellen
verwiesen.
Es ist leicht einzusehen, daß durch eine Bezeichnung der zu
entfernenden Klassen eine gegenüber dem Verfahren gemäß den
Fig. 1 und 2 wesentlich flexiblere Einstellung der Reinigungs
grenze ermöglicht wird. Werden beispielsweise die Klassen A4,
B3, C2 und D2 ausgewählt, dann ergibt sich die treppenförmige,
strichpunktiert eingezeichnete Kurve RG′. Eine derartige Trep
penkurve ist aber unerwünscht und ergibt außerdem nur eine
relativ grobe Einstellung. Diese Nachteile lassen sich zwar
durch eine feinere Klasseneinteilung mit mehr als 16 Klassen
reduzieren; dafür steigt aber mit steigender Klassenzahl der
Bedienungsaufwand stark an.
In den Fig. 4 und 5 ist ein Verfahren dargestellt, mit welchem
praktisch jede gewünschte Reinigungsgrenze eingestellt werden
kann. Beide Beispiele gehen wie die bisherigen Verfahren (Fig.
1) von einer Fehlertabelle aus, auf deren Ordinate der Fehler
querschnitt Q in % und auf deren Absizze die Fehlerlänge L in
cm aufgetragen ist. Der Einfachheit halber reicht die Fehler
länge L nur bis zum Wert 10 cm, sie kann aber selbstver
ständlich beliebig groß sein.
Das dargestellte Verfahren besteht nun darin, die Reinigungs
grenze dadurch einzustellen, daß in der Fehlertabelle minde
stens zwei auszureinigenden Fehlern entsprechende Punkte aus
gewählt werden und daß diese durch eine an sich beliebige,
aber definierte Verbindungslinie verbunden werden, welche die
Reinigungsgrenze RG* bildet. Im Anschluß an die ausgewählten
Punkte wird ein ebenfalls definierter Verlauf der Reinigungs
grenze gewählt. Beim in Fig. 4 dargestellten Beispiel sind die
Punkte P1(L=1 cm, Q=400%) und P2(L=5 cm, Q=150%) gewählt, die
Verbindungslinie ist eine Gerade und der Verlauf der Reini
gungsgrenze GR* im Anschluß an die Punkte P1 und P2 ist hori
zontal.
Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 5 sind nicht 2 Punkte P1 und
P2, sondern insgesamt 6 Punkte P1 bis P6 ausgewählt, welche
jeweils durch eine Gerade verbunden sind. Vor dem Punkt P1 und
nach dem Punkt P6 verläuft die Reinigungsgrenze RG* wiederum
horizontal. Durch Angabe von mehr als zwei Punkten kann die
Reinigungsgrenze RG* praktisch an jeden gewünschten Verlauf
angepaßt werden. Darüber hinaus kann auch die die Reinigungs
grenze heutiger Garnreiniger repräsentierende Kurve RG (Fig.
1) vorprogrammiert und abgespeichert werden, wodurch die Kom
patibilität des neuen Verfahrens mit dem bisherigen gewahrt
ist.
Die Eingabe der Reinigungsgrenze in den Garnreiniger geht so
vor sich, daß die Koordinaten der ausgewählten Punkte in
einen Speicher der Auswertungsschaltung des Meßorgans einge
geben und daß ein Prozessor aus diesen Koordinaten und aus
der gespeicherten Funktion der Verbindungslinie zwischen die
sen die Reinigungsgrenze berechnet und entsprechende Prozesse
steuert. Bei diesen letzteren Prozessen laufen im wesentlichen
zwei Vorgänge ab: Einerseits wird überwacht, ob und wann das
Signal des Meßorgans vorgegebene Schwellenwerte überschreitet
und somit Abweichungen vom Sollwert des Querschnitts oder
Durchmessers auftreten, und andererseits wird auch die längen
mässige Ausdehnung dieser relativen Abweichungen festgestellt.
Diese Untersuchungs- und Bewertungsvorgänge, die heute selbst
verständlich mit Mitteln der Digitaltechnik durchgeführt wer
den, sind an sich bekannt; es wird in diesem Zusammenhang auf
die CH-A-6 41 422 (= US-A-44 30 720) verwiesen.
Zur Eingabe der Koordinaten der ausgewählten Punkte verwendet
man vorzugsweise eine handelsübliche Tastatur; die Koordinaten
können einer Tabelle oder einem Bildschirm entnommen werden.
Letzterer wird bei zukünftigen Garnreinigungsanlagen ohnedies
vorhanden sein, da diese über ein Bildschirmgerät zur Bedie
nung und Datenausgabe verfügen werden. Die Berechnung der die
Reinigungsgrenze darstellenden Kurve RG* aus den eingegebenen
Punkten erfolgt vorzugsweise im zentralen Steuergerät.
Claims (9)
1. Verfahren zum Einstellen der Reinigungsgrenze elektroni
scher Garnreiniger durch Ordnung der möglichen Garnfehler
in einer Tabelle nach Art eines Koordinatensystems, wobei
auf der einen Koordinatenachse der Fehlerquerschnitt und
auf der anderen die Fehlerlänge aufgetragen und die Reini
gungsgrenze mittels einer Kurve, welche die Bereiche der
zu reinigenden und der nicht zu reinigenden Garnfehler
trennt, mit Hilfe der Tabelle eingestellt und dem Garnrei
niger eingegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Reinigungsgrenze (RG*) darstellende Kurve durch minde
stens zwei Punkte (P1 bis P6) der Tabelle festgelegt und
durch eine definierte Verbindungslinie zwischen diesen
Punkten gebildet, und daß außerhalb der beiden äußer
sten Punkte der Kurve ein vorgebbarer Verlauf der Reini
gungsgrenze gewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verbindungslinie zwischen benachbarten Punkten (P1 bis
P6) der die Reinigungsgrenze (RG*) bildenden Kurve die
Verbindunsgerade dieser Punkte gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
für den Bereich der die Reinigungsgrenze (RG*) bildenden
Kurve außerhalb der beiden äußersten Punkte (P1, P2; P1,
P6) der Fehlerquerschnitt (Delta Q) gleichbleibend gewählt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
für den genannten Bereich ein horizontaler Verlauf der
Reinigungsgrenze (RG*) vorgegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Tabelle auf dem Bildschirm eines
Bildschirmgeräts zur Bedienung und Datenausgabe einer
Garnreinigungsanlage dargestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eingabe der die Reinigungsgrenze (RG*) festlegenden
Punkte (P1 bis P6) in den Garnreiniger mittels der Tasta
tur des Bildschirmgeräts erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Koordinaten der gewünschten Punkte (P1 bis P6) in
einen Speicher der Auswertungsschaltung der Garnreini
gungsanlage eingegeben werden, und daß mittels eines
Prozessors aus diesen Koordinaten und aus der gespeicher
ten Funktion der Verbindungslinie zwischen den Punkten die
Reinigungsgrenze (RG*) berechnet wird und entsprechende
Prozesse gesteuert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reinigungsgrenze (RG*) auf dem Bildschirm dargestellt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Berechnung der Reinigungsgrenze (RG*) im zentralen
Steuergerät der Garnreinigungsanlage erfolgt.
Applications Claiming Priority (1)
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