DE4006229C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Überführen schmelzflüssigen Glases von einem Ofen in
eine der Formgebung von Artikeln, insbesondere von
Hohlglasartikeln dienende Station.
Man unterscheidet in der Alkali-Kalk-Glasindustrie im
wesentlichen zwei Qualitätsstufen, nämlich die Her
stellung von Glasflaschen und Wirtschaftshohlglas einer
seits und die allgemeine Flaschenherstellung andererseits.
Die bei der Glasflaschen- und Wirtschaftshohlglasherstel
lung bestehenden Qualitätsanforderungen sind sehr hoch
und es sind aus diesem Grunde die Arbeitsbecken und
Verbindungskanäle mit qualitativ hochwertigen Feuerfest
materialien ausgerüstet, üblicherweise mit tonerdehalti
gen, elektrisch geschmolzene Materialien. Letztere
erzeugen bei Berührung mit dem Glas nur eine vernachläs
sigbare Menge an kristallisierten, glasartigen und/oder
gasförmigen Einschlüssen.
Die bei der allgemeinen Flaschenherstellung bestehenden
Qualitätsanforderungen sind geringer, so daß kleinere
Mängel wie z. B. kleine Risse, Kratzer, Blasen und Gispen,
deren Bedeutung durch die tiefe Färbung des Glases
häufig verringert werden, akzeptiert werden können. Diese
Mängel hängen im wesentlichen von der Art der
benutzten Feuerfestmaterialien ab, aus denen der das
Glas von dem Ofen bis zu einer Formgebungsstation dienen
de Überführungskanal gebildet wird.
Die gegenwärtig übliche Technik ist durch den Gebrauch
gesinterter Feuerfestmaterialien auf der Basis von
Tonerdesilikaten oder Mulliten gekennzeichnet, deren
Kosten unterhalb derjenigen der elektrisch geschmolzenen
Tonerdematerialien liegen. Angesichts der Leistungs-
und Produktivitätserhöhungen der Öfen beginnt jedoch die
Korrosionsbeständigkeit der bisher benutzten Feuerfest
materialien unzureichend zu werden und es ist eine
Qualitätsverbesserung unter der Bedingung wünschenswert,
daß sich hieraus kein allzu starkes Anwachsen der Her
stellungskosten ergibt. Aus diesem Grund werden die
z. Zt. benutzten agglomerierten Feuerfestmaterialien auf
der Basis von Tonerdesilikaten oder Mulliten durch
Feuerfestmaterialien des Typs "AZS" ersetzt, d. h. durch
Feuerfestmaterialien auf der Basis von Ton-, Zirkon- und
Kieselerde, welche gesintert oder elektrisch geschmol
zen werden. Diese zeigen eine bessere Korrosionsbestän
digkeit als die bisher benutzten Feuerfestmaterialien -
es bildet sich jedoch bei Berührung mit Glas eine hoch
viskose Phase, bestehend aus Ton- und Zirkonerde, deren
Diffusions- und Auflösungsgeschwindigkeit im ausgangs
seitigen Teil des Überführungskanals, der durch Tempera
turen unterhalb von 1250°C gekennzeichnet ist, praktisch
gleich Null werden. Diese, ein sehr kleines Volumen
aufweisende Phase hat unter dem Einfluß ihrer Dichte
somit konvektiv die Tendenz von den Wandungen des Über
führungskanals auf dessen Boden hin und weiter in Rich
tung auf die Verteilungsöffnungen hin zu fließen.
Nach Ablauf einer gewissen Betriebszeit werden die
Verteilungsöffnungen von einem Flüssigkeitsfaden, be
stehend aus der Ton- und Zirkonerdephase erreicht,
welches auf dem Endprodukt einen Defekt mit sich bringt,
der allgemein "Katzenkratzer" genannt wird. Letzterer
besteht aus einer Gesamtheit feiner, in der äußeren
Oberfläche des Glases parallel zueinander verlaufender
Risse, deren Querschnitt 10 µm bis 20 µm nicht überschrei
tet. Im allgemeinen sind diese Defekte auf dem Produkt
jedoch nur bei sehr intensiver Beleuchtung sichtbar.
Die Qualitätsverbesserung einiger Artikel der allgemeinen
Flaschenherstellung erlaubt es nicht mehr, diese Defekte
hinzunehmen und es sind unterschiedliche Mittel vorge
schlagen bzw. eingesetzt worden, um diese zu eliminieren.
Unter diesen benutzten Mitteln sei auf die eingangssei
tig bezüglich des Überführungskanals angeordneten Verwir
beleinrichtungen hingewiesen, bei denen es sich um
Einrichtungen zum Einführen von Gasblasen in den unteren
Teil der Glasströmung handelt, welche einen vertikal
aufsteigenden Glasstrom erzeugen. Diese Verwirbler
können nur in dem stromaufwärts gelegenen Teil des
Kanals angeordnet werden bzw. innerhalb des Ofens selbst,
da die Viskosität des in dem stromabwärts gelegenen Teil
des Kanals zur Anwesenheit von Blasen in dem Endprodukt
führen würde. Weitere Mittel in diesem Zusammenhang sind
die mechanischen Rührwerke bzw. drehenden Rotoren, die
in dem stromaufwärts gelegenen Teil des Kanals angeordnet
sein können oder in der Verteilungswanne. Diese Rührwerke
bzw. Rotoren ermöglichen ein Dispergieren, ein Abheben
und Auseinanderziehen des aus Ton- und Zirkonerde be
stehenden Stromfadens, wodurch die aus diesem resultie
renden Defekte auf ein Maß reduziert werden, das nicht
mehr als störend angesehen wird. Die Anbringung dieser
Vorrichtungen, die unter schwierigen Bedingungen und in
einem hochviskosen Milieu eingesetzt sind, bereitet
indessen Probleme. Sie sind andererseits offensichtlich
ziemlich teuer.
Aus der US-A-31 27 262 sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Raffinieren von Glas bekannt, welche
durch den Gebrauch einer auf dem Boden des Glasüberfüh
rungskanals angeordneten Stufe oder eines Querdammes
gekennzeichnet sind, und zwar unmittelbar vor der Wanne,
in der die Verteilungsöffnung für das flüssige Glas
vorgesehen ist. Diese Maßnahme ist mit seitlichen, auf
der Stufe selbst oder den Seitenwandungen der Wanne in
unmittelbarer Nähe der Stufe sowie in Höhe des oberen
Teils der Stufe vorgesehenen Abflußöffnungen kombiniert.
Nach diesem Patent besteht der Zweck der Stufe darin,
die untere viskose schwere und unreine Schicht des
Glases aufsteigen zu lassen und durch die seitlichen
Ausgänge abzuziehen. Der Zweck der Stufe bzw. des genann
ten Querdamms besteht somit nicht darin, die schweren
Verunreinigungen zurückzuhalten, sondern lediglich darin
den ausfließenden Strom des schweren und unreinen Glases
nach oben in Richtung auf die seitlichen Abflüsse hin
abzulenken. Diese Ausführungsform ist nach Kenntnis der
Anmelderin niemals praktisch angewandt worden, und zwar
ohne Zweifel auf Grund einer nur mittelmäßigen Leistungs
fähigkeit.
Aus der JP 63-25 227 A ist ein zur Überführung schmelz
flüssigen Glases dienender, in eine Speiserschüssel
einmündender Kanal bekannt, an dessen der Speiserschüs
sel zugekehrten Ende sich eine aus feuerfestem Material
bestehende Stufe befindet. Die Stufe weist stromaufwärts
eine im wesentlichen vertikale Wand auf, die in eine
ebene Oberseite übergeht, wobei sich an der stromabwärts
gelegenen Seite eine weitere Stufe befindet, die gering
fügig über die halbe Höhe der erstgenannten Stufe hinaus
ragt und ein Widerlager für die erstgenannte Stufe
bildet, welches entgegen der Strömungsrichtung des
schmelzflüssigen Glases wirkt. Mit deutlichem Abstand
stromaufwärts vor der erstgenannten Stufe findet sich
ein bodenseitiger Abfluß. Diese bekannte Vorrichtung
dient der Trennung von Glaswerkstoffen unterschiedlicher
Dichte, wobei eine relativ schwerere Phase entlang des
Bodenbereichs des Kanals strömt und über den bodenseiti
gen Auslaß stromaufwärts der erstgenannten Stufe abge
führt wird, so daß diese Stufe als solche lediglich von
der relativ leichteren Phase überströmt wird. In der
Speiserschüssel steht somit zwecks Formung von Glasarti
keln ein Glaswerkstoff weitestgehend homogener Dichte
zur Verfügung. Die erstgenannte Stufe erstreckt sich
über die gesamte Breite des Kanals und ist lösbar in
diesen eingesetzt.
Aus der DE 37 24 971 A1 ist ein Glasschmelzofen bekannt,
in dessen unmittelbarem Bereich sich eine Stufe befindet
und in Verbindung mit einer Austragsöffnung die Abtren
nung einer relativ schwereren Glasphase ermöglicht. Die
Austragsöffnung ist beheizbar ausgebildet. Es handelt
sich bei der schwereren Glasphase um durch Feuerfestmate
rialien verunreinigtes Glas, dessen Einbringung in einen
Speiser verhindert werden soll. Es ist mit der aus
dieser Druckschrift bekannten Vorrichtung jedoch nicht
möglich, solche Verunreinigungen aus der Glasschmelze zu
entfernen, die in dem Überführungskanal zwischen dem
Glasschmelzofen einerseits und einem Speiser andererseits
entstehen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung zur Überführung schmelzflüssigen Glases von
einem Ofen bis zu einer der Formgebung von Glasartikeln
dienenden Station entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 dahingehend zu verbessern, daß die aus der
Bildung einer hochviskosen, aus Ton- und Zirkonerde
bestehenden glasartigen Phase entstehenden Defekte der
zu formenden Glasartikel vermieden werden, wobei die
Vorrichtung in einfacher und wirtschaftlicher Weise
herstellbar ist. Defekte des Typs "Katzenkratzer"
sollen wirksam unterdrückt werden.
Gelöst ist diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen
Vorrichtung durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils
des Anspruchs 1.
Es kann sich um einen der bekannten Kanäle handeln, d. h.
es kann der Kanal horizontal verlaufen, eine Steigung
oder auch eine Neigung aufweisen.
Überraschenderweise ist festgestellt worden, daß die
erfindungsgemäße Stufe die viskose, aus Ton- und Zirkon
erde bestehende Phase zurückhält und verhindert, daß
durch diese Phase die hergestellten Glasartikel verun
reinigt werden. Diese viskose Phase hat die Tendenz,
sich stromaufwärts der Stufe anzusammeln, so daß nach
Ablauf einer gewissen Zeit die Gefahr besteht, daß diese
Phase die Stufe überströmt, welches jedoch sehr langsam
geschieht. Es wird demzufolge durch die erfindungsgemäße
Stufe eine korrekte Arbeitsweise ermöglicht, und zwar
zwischen zwei Entleerungen, somit während eines langen
Zeitintervalls.
Dieses Ergebnis ist in Anbetracht des zitierten US-
Patents 31 27 262 überraschend, dessen technische Lehre
dahingeht, daß eine Stufe eine Ablenkung des aus verun
reinigtem Glas bestehenden Flüssigkeitsfadens bewirkt.
Dieses unterschiedliche Ergebnis läßt sich aus ver
schiedenen Gründen erklären.
Ein erster Grund ist das Nichtvorhandensein seitlicher
Abflüsse.
Ein zweiter Grund hängt mit der Entwicklung der Größe
der Überführungskanäle zusammen.
Zur Zeit der Anmeldung (1960) des US-Patents 31 27 262
waren die Überführungskanäle verhältnismäßig eng (Breite
40 cm bis 65 cm) bei einer Höhe des geschmolzenen Glases
in der Größenordnung von 15 cm bis 23 cm (vgl. Handbook
of Glass Manufacture, Kap. 10, Seite 331, F. V. Tooley,
Ogden Publishing Company, 1933). Die Überführungskanäle
sind heute breiter und weisen Breiten in der Größenord
nung von 60 cm bis 120 cm auf, wobei die Höhe des ge
schmolzenen Glases unverändert geblieben ist (15 cm bis
23 cm, vgl. das Buch "Glass making today", Seite 199,
von P. J. Doyle, Portcullis, 1979). Aus thermischen
Gründen ist somit das Verhältnis Breite des Kanals/Höhe
des Glases in dem Kanal von einem Wert in der Größenord
nung von 3 oder weniger auf einen Wert oberhalb von 5
geändert worden, woraus sich andere Strömungsverhältnis
se ergeben.
Diese Verbreiterung in Verbindung mit der Nichtvorsehung
seitlicher Abflüsse erklärt wahrscheinlich das erzielte
unterschiedliche Ergebnis.
Die Stufe zeigt erfindungsgemäß auf ihrer stromabwärts
gelegenen Seite eine im wesentlichen vertikale Wandung.
Falls die hinter der Stufe zurückgehaltene viskose Phase
das Niveau der Stufe überschritten hat und in Richtung
auf den stromabwärts derselben gelegenen Bereich mitge
nommen wird, erreicht diese Phase den Boden des Kanals
nur allmählich. Befindet sich die Stufe in einem hinrei
chend geringen Abstand von der oder den Verteilungsöff
nungen, erreicht die Phase diese Mündungen, bevor sie
auf den Boden gelangt ist. Dies wird durch die Mitnahme
wirkung von in den Öffnungen oder ihrer unmittelbaren
Umgebung üblicherweise angeordneten Einrichtungen wie
Einbauten, Rotoren, Pfosten oder dergleichen unterstützt.
Die auf Grund der viskosen Phase bestehende Heterogenität
ist somit in der Masse des Fertigproduktes eingeschlossen
und befindet sich nicht auf der Oberfläche und ist nach
alledem praktisch nicht mehr nachweisbar.
Um ferner die sich langsam bewegende viskose Phase
periodisch abzuziehen, die sich stromaufwärts der Stufe
ansammelt, ist die Vorrichtung mit einem, im Boden des
Kanals angeordneten verschließbaren Abfluß versehen, und
zwar stromaufwärts der Stufe. Es genügt, diesen Abfluß
zu beheizen und von Zeit zu Zeit zu öffnen, um die
genannte viskose Phase abzuziehen. Die Beheizung des
Abflusses während des Abfließens, deren Zweck darin
besteht, das in dem Abfluß zwischen zwei Entleerungen
erstarrte Glas aufzuschmelzen, kann in einfacher Weise
unter Verwendung eines üblicherweise zu diesem Zweck
benutzten Mittels durchgeführt werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Behei
zung mittels einer elektrischen Beheizungseinrichtung
vorgenommen. Die Beheizungselemente, die mit dem ge
schmolzenen Glas und/oder der viskosen Phase in Berührung
stehen, müssen naturgemäß aus einem geeigneten feuer
festen Material, z. B. Platin ausgebildet sein, welches
gegenüber Korrosion und hohen Temperaturen beständig
ist.
Der Abfluß muß stromaufwärts der Stufe angeordnet sein,
und zwar in einer praktisch an die Stufe unmittelbar
anschließenden Position. "Unmittelbar anschließend"
bedeutet, daß der Abstand zwischen der Basis der Stufe
und dem nächstliegenden Rand des Abflusses kleiner als 5 cm
beträgt.
Die Stufe bildet mit der Wanne ein einstückiges feuer
festes Bauteil. Die Verteilungsöffnung bzw. die Vertei
lungsöffnungen der Wanne sind einem bedeutendem Verschleiß
ausgesetzt, so daß das Bauteil, periodisch ausgetauscht
werden muß. Wenn die Stufe einstückig mit der Wanne
ausgebildet ist, besteht demzufolge die Möglichkeit,
gleichzeitig mit der Wanne auch die Stufe auszutauschen,
deren Verschleiß zwar langsamer abläuft, jedoch nicht
vernachlässigbar ist. Ein die Wanne bildendes Bauteil,
welches mit einer Stufe versehen ist, ist in der Herstel
lung praktisch nicht komplizierter als eine klassische
Wanne, wobei gleichzeitig sein Herstellungspreis nicht
wesentlich höher ist. Die Anordnung eines Querdammes
innerhalb der Wanne bringt somit die Möglichkeit mit
sich, einen Überführungskanal (Feeder) mit einem der
Verhinderung von Kratzern dienendes System auszurüsten,
welches ursprünglich für diesen Zweck nicht vorgesehen
war. Der Abfluß könnte seinerseits bis zum Außenraum hin
führen.
Das aus Wanne und Stufe bestehende einstückige Bauteil
ist gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 aus einem schmelz
gegossenen Feuerfestmaterial ausgebildet.
Die Erfindung wird im folgenden in detaillierterer Weise
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten
praktischen Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung
ohne Darstellung der die Strömung der viskosen Phase
verhindernden Einrichtungen;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der gleichen Vorrichtung;
Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung einer der
Fig. 2 ähnlichen Vorrichtung, die erfindungsgemäß ausge
rüstet ist;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer Verteilungswanne,
die eingangsseitig mit einer Stufe versehen ist und die
gänzlich einstückig ausgebildet ist.
Die in den Fig. 1 und 2 beschriebene Vorrichtung besteht
aus einem Glasschmelzofen 1 von typischer Bauart, der
jedoch in Fig. 1 nicht gezeigt ist, an den sich ein
Kanal 2 anschließt, der dem einschlägigen Fachmann unter
dem englischen Begriff "Feeder" bekannt ist. In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel verläuft der Kanal horizon
tal - er könnte jedoch auch geneigt oder ansteigend
verlaufen.
Fig. 2 zeigt eine Verbindung zwischen dem Ofen 1 und dem
Kanal 2, welche ein Hindernis 3 mit einer Stufe aufweist,
die einen vertikalen Abschnitt 4 umfaßt. Diese Stufe
entspricht nicht der erfindungsgemäßen; denn sie befindet
sich stromaufwärts der Leitung und wäre demzufolge zur
Zurückhaltung der Produkte, die aus der Berührung des
strömenden schmelzflüssigen Glases mit dem den Kanal
bildenden Feuerfestmaterial resultieren würden, völlig
ungeeignet.
Das dem Ofen 1 gegenüberliegende Ende des Kanals 2
bildet das in der Fachsprache Speiserschüssel 5 genann
te Teil. In den Fig. 1, 2 und 3 sind zwei Öffnungen 6, 7
gezeigt, die der Bildung von Glasposten 8, 9 dienen.
Diese Öffnungen 6, 7 sind in der gezeigten Darstellung -
in Richtung der Strömung des flüssigen Glases gesehen -
hintereinander angeordnet und befinden sich beide in dem
zentralen Bereich der Speiserschüssel. Die erfindungsge
mäße Vorrichtung könnte naturgemäß eine andere Anzahl
Öffnungen aufweisen, z. B. eine oder drei.
Mit 10 ist die viskose Phase auf der Basis von Ton- und
Zirkonerde bezeichnet, die sich bei Berührung des ge
schmolzenen Glases mit dem Feuerfestmaterial des Kanals
bildet und welche eliminiert werden muß.
Aus Gründen der zeichnerischen Klarheit ist die Dicke
und die Bedeutung der genannten Phase beträchtlich
erhöht worden, wobei jedoch - wie oben bereits ausgeführt
- deren Volumen tatsächlich außerordentlich begrenzt
ist.
Wie den Zeichnungen deutlich zu entnehmen ist, handelt
es sich hauptsächlich um den in der stromaufwärts bezüg
lich des Glasflusses befindlichen Öffnung 6 gebildeten
Glasposten 8, der die genannte viskose Phase empfängt
und in seine äußere Oberfläche einbindet und der demzu
folge zu Produkten mit "Katzenkratzern" führen kann, von
denen weiter oben die Rede gewesen ist. Es ist verständ
lich, daß der eine oder andere oder mehrere der Glaspo
sten solche Defekte aufweisen können, und zwar in Abhän
gigkeit von der Anordnung der Öffnungen in der Speiser
schüssel.
Fig. 3 zeigt einen den Fig. 1 und 2 entsprechenden
Kanal, der jedoch erfindungsgemäß durch Zufügung einer
Stufe 11 verändert worden ist, welche stromaufwärts eine
vertikale Wand und einen Bodenabfluß 12 aufweist, welch
letzterer sich unmittelbar an die Stufe anschließt und
zum Abziehen der überschüssigen viskosen Phase bestimmt
ist. Die Pfeile 10a auf der gleichen Zeichnungsfigur
zeigen die Strömungsbahn der viskosen Phase stromabwärts
der Stufe 11 für den Fall, bei dem diese viskose Phase
aufgrund eines unzureichenden Abflusses oder aus sonsti
gen Gründen die Stufe überströmt hat. Man sieht, daß
dann, wenn die Stufe 11 der Öffnung 6 hinreichend ge
nähert ist, die glasartige Phase die Öffnung erreicht,
bevor sie den Boden erreicht hat und demzufolge in der
Masse des Ballens untergeht und sich nicht auf
dessen äußerer Oberfläche ablagert.
Dem Bodenabfluß 12 ist eine elektrische Beheizungsein
richtung 13 einer zu diesem Zweck bekannten Art zugeord
net. Der Abfluß kann durch einen Stopfen 14 verschlossen
werden.
Um die viskose Phase abzuziehen wird die Beheizungsein
richtung 13 eingeschaltet und anschließend der Stopfen
14 entfernt, um die sich auf dem Boden des Kanals seit
dem vorhergehenden Entleeren angesammelte flüssige Phase
abzuziehen.
Fig. 4 zeigt ein speziell zur Ausführung des Erfindungs
gegenstands entworfenes Bauteil, welches die Speiser
schüssel und die Stufe zusammenfaßt. Dieses einstückige
Bauteil, welches gleichzeitig die Wanne 5 und die Stufe
11 darstellt, befindet sich am Ende des Kanals 2. Dieses
Bauteil ist ausgehend von einem flüssigen Feuerfestmate
rial durch Gießen in einer Form leicht herstellbar.
Ist dieses Bauteil verbraucht, beispielsweise durch
Verbreiterung oder Deformation der Berandungen des
Loches 6 für die Ballen kann es zwecks Austauschs
entfernt werden.
Die in Fig. 4 gezeigte Speiserschüssel zeigt nur ein
der Bildung von Ballen dienendes Loch. Es ist selbst
verständlich möglich, eine ähnliche Schüssel mit einer
bedeutend größeren Anzahl solcher Öffnungen vorzusehen.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Überführung schmelzflüssigen, alkalikalkhaltigen
Glases aus einem Ofen (1) in eine, der
Formgebung von Artikeln dienende Station,
- - mit einem, aus einem feuerfesten Werkstoff auf der Basis von Ton-, Zirkon- und Kieselerde bestehenden Kanal (2), der an dem einen seiner beiden Enden mit dem Ofen (1) und an dem anderen Ende mit einer Wanne (5) in Verbindung steht,
- - welche Wanne wenigstens eine, ausgehend von deren Bodenbereich im wesentlichen vertikal gerichtete, zur Führung schmelzflüssigen Glases in die Formgebungsstation bestimmte Verteilungsöffnung (6, 7) aufweist,
- - mit einer, auf ihrer stromaufwärts gelegenen Seite eine im wesentlichen vertikale Wand aufweisenden, stromaufwärts bezüglich der Wanne (5) im Bodenbereich des Kanals (2) angeordneten Stufe (11),
- - welche Stufe (11) die gesamte Breite des Kanals (2) einnimmt
- - und mit einem, im Bodenbereich des Kanals (2) stromaufwärts bezüglich der Stufe (11) angeordneten Abfluß (12),
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Stufe (11) ohne seitliche, auf derselben oder den Seitenwandungen der Wanne (5) angeordnete Abflüsse vorgesehen ist,
- - daß die Stufe (11) auf ihrer stromabwärts gelegenen Seite eine im wesentlichen vertikale Wand zeigt,
- - daß die Stufe (11) eine Dicke von 4 cm bis 10 cm sowie eine solche Höhe aufweist, daß über die Stufe (11) ein Stromfaden von 8 cm bis 10 cm Dicke strömt,
- - daß der Abfluß (12) beheizbar ausgebildet ist und sich stromaufwärts unmittelbar an die Stufe (11) anschließt
- - und daß die Stufe (11) mit der Wanne (5) ein einstückiges, feuerfestes Bauteil bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das einstückige Bauteil aus Wanne (5) und Stufe
(11) aus einem schmelzgegossenen Feuerfestmaterial
besteht.
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