DE4001864C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zündung eines in
einem Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem angeordneten stückigen
Gasgenerator-Treibsatzes, welcher zerbricht, wenn er
plötzlich einem Druck oberhalb eines vorbestimmten Wertes
ausgesetzt wird, wobei die Vorrichtung aus einem zylindrischen
länglichen Gehäuse mit einem geschlossenen Ende besteht
und ein zündbares, bei seiner Verbrennung heiße Gase,
Flammen und Druck entwickelndes zündbares Material enthält.
Zünder für Gaserzeuger-Treibsätze in Aufblaseinrichtungen
für Fahrzeug-Luftsacksysteme sind bekannt. Solch ein Zünder
weist ein Metallgehäuse auf und ein zündbares Material, welches
in dem Gehäuse enthalten ist. Während der Verbrennung
des zündbaren Materials werden heiße Gase, Flammen und Druck
innerhalb des Gehäuses erzeugt. Sobald der Druck innerhalb
des Gehäuses auf etwa 10 MPa ansteigt, birst das Gehäuse,
und die heißen Gase und Flammen können entweichen.
Wenn der Zünder in einer Aufblaseinrichtung mit mehreren
stickstoff-erzeugenden Treibsätzen mit einem zündungsfördernden
Überzug verwendet wird, z. B. den Treibsätzen nach
der US-PS 46 98 107, liegt der Zünder mit diesen auf einer
Achse und innerhalb mittiger Öffnungen in den an einem Ende
befindlichen Treibsätzen. Das zündbare Material des Zünders
wird an einem Ende der Achse des Zündergehäuses gezündet und
brennt in Richtung der Achse des Zündergehäuses zu seinem
anderen Ende hin ab, welches durch Anrißlinien geschwächt
ist. Die geschwächten Zonen brechen auf und die heißen Gase
und Flammen strömen aus dem Zünder und treffen auf eine angrenzende
Endfläche des nächstliegenden Treibsatzes.
Wenn der stückige Treibsatz plötzlich von den heißen Gasen
und Flammen getroffen wird, kann er zerbrechen, oder aber
der zündfördernde Überzug detoniert und zerbricht einen oder
mehrere der Treibsätze. Ein zertrümmerter Treibsatz hat eine
größere Oberfläche als ein unbeschädigter Treibsatz. Die größere
Oberfläche eines zertrümmerten Treibsatzes beschleunigt
die Verbrennung der Treibsätze und bewirkt, daß in einer kürzeren
Zeitspanne ein größeres Gasvolumen erzeugt wird. Des
weiteren zerbrechen die Treibsätze oft in einer nicht reproduzierbaren
Weise. Daher können die zertrümmerten Treibsätze
die Funktion der Aufblaseinrichtung nachteilig beeinflussen.
Die Neigung des Zünders, die Treibsätze zu zerbrechen, indem
die Treibsätze und/oder der Überzug plötzlich dem Druck aus
gesetzt sind, wird als "Brisanz" bezeichnet.
Beim Gegenstand der US-PSen 29 34 014 und 30 11 441 liegt
das Problem der Brisanz darin, daß der von einem Zünder ausgehende
Druck die Gaserzeuger-Treibsätze in einem Raketenmotor
zertrümmert. Diese Druckschriften gehen das Brisanzproblem
an, indem das zündbare Material in einem Zündergehäuse
an einem axialen Ende gezündet wird. Das zündbare
Material brennt dann in Richtung auf ein geschlossenes Ende
des Zündergehäuses. Eine durch Verbrennung des zündbaren
Materials verursachte Druckwelle wird von dem geschlossenen
Ende des Zündergehäuses reflektiert. Die reflektierte Druckwelle
verläßt dann den Zünder durch ein aufgesprengtes offenes
Ende des Zündergehäuses, welches an die Stelle angrenzt,
an welcher die Zündung einsetzte. Durch die Reflexion der
Druckwelle verpufft ein Teil der durch die Verbrennung des
zündbaren Materials erzeugten Energie. Damit wird der Druckstoß
gegen die Treibsätze auf einen erträglichen Wert vermindert,
um ein Zerbrechen der Treibsätze möglichst klein zu
halten.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
eine eingangs genannte Zündvorrichtung so zu gestalten, daß einerseits
ein Zerbrechen der Treibsätze verhindert wird, andererseits
jedoch die Zündenergie allein für die Treibsätze
zur Verfügung steht, und daß der Zünder kostengünstig herstellbar
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Seitenfläche des Gehäuses eine geschwächte Zone aufweist,
welche an dem Treibsatz anliegt und bei einem deutlich kleineren
als dem vorbestimmten Druck aufbricht, was zu einer
von der mittigen Längsachse des Gehäuses ausgehenden radialen
und relativ großflächigen Zündung des Treibsatzes führt.
Nach dem Bersten der geschwächten Zone werden die heißen
Gase und Flammen gegen eine relativ große Oberfläche der
Treibsätze geleitet, um deren Überzug zu zünden. Die geschwächten
Zonen bersten bei der bevorzugten Ausführungsform
wenn der Druck innerhalb des Gehäuses einen Wert von
weniger als etwa 5,6 MPa erreicht. Damit setzt der erfindungsgemäße
Zünder die Treibsätze nicht plötzlich einem relativ
hohen Druck aus, bei welchem die Treibsätze zerbrechen
können, oder bei welchem der Überzug detonieren kann.
Bei der bevorzugten Ausführungsform des Zünders ist das Gehäuse
aus Metall. Die geschwächten Zonen weisen zumindest
eine Rille auf, welche sich in Längsrichtung auf der äußeren
Oberfläche einer Seitenfläche des Gehäuses erstreckt. Die in
einer Rille gemessene Wandstärke des Gehäuses ist weniger
als halb so groß als die Wandstärke des übrigen Gehäuses.
Das übrige Gehäuse hat eine Wandstärke von mindestens 0,25
mm. Die innerhalb der Rillen gemessene Wandstärke des Gehäuses
liegt zwischen 0,025 mm und 0,076 mm. Wenn das Gehäuse
aufbricht, werden die heißen Gase und Flammen radial von der
mittigen Längsachse des Gehäuses weggeleitet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt eine Aufblaseinrichtung für
ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem einschließlich
eines erfindungsgemäßen Zünders;
Fig. 2 ist eine im Längsschnitt vergrößerte Ansicht des
Zünders von Fig. 1;
Fig. 3 ist eine Querschnittsansicht des Zünders von
Fig. 2 entlang der Linie 3-3 in Fig. 2,
Fig. 4 ist eine vergrößerte Ansicht eines Teils des Zünders
von Fig. 3 mit einer aufgebrochenen geschwächten
Zone; und
Fig. 5 ist Fig. 3 ähnlich und eine Teilansicht einer
anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Zünders.
Wenn das Fahrzeug in einen Zusammenstoß verwickelt wird,
wird ein zu der Aufblaseinrichtung 10 gehörender Luftsack
(nicht gezeigt) durch eine starke Gasströmung aus der Aufblaseinrichtung
10 von einem zusammengefalteten Zustand in
einen entfalteten Zustand aufgeblasen. Das Gas wird durch
Verbrennung von Gasgeneratormaterial 12 erzeugt, welches in
der Aufblaseinrichtung 10 angeordnet ist. Das Gasgeneratormaterial
12 besteht aus mehreren, zylindrisch geformten Gaserzeuger-Treibsätzen
22, 24, welche innerhalb der Aufblaseinrichtung
10 angeordnet sind. Die Verbrennung der Treibsätze
22, 24 erfolgt rasch und erzeugt ein relativ großes
Gasvolumen, welches in den Luftsack geleitet wird. Der Luftsack
entfaltet sich vorzugsweise in 20 bis 40 ms, nachdem
sich eine Notsituation wie z. B. ein Zusammenstoß ereignet
hat.
Jeder der zylindrischen Treibsätze 22 besitzt einen zylindrischen,
mittigen Durchbruch 30 von relativ großem Durchmesser,
welcher sich zwischen den einander gegenüberliegenden
Endflächen 32, 34 eines jeden Treibsatzes erstreckt.
Mehrere zusätzliche, zylindrische Durchbrüche 52 erstrecken
sich zwischen den einander gegenüberliegenden Endflächen 32,
34 durch die Treibsätze 22 hindurch, um die Verbrennungsrate
der Treibsätze 22 zu maximieren. Die Achsen dieser Durchbrüche
52 erstrecken sich parallel zu der mittigen Längsachse
der Treibsätze 22 und des mittigen Durchbruchs 30.
Jeder der Treibsätze 24 hat einen zylindrischen, mittigen
Durchbruch 80 von relativ kleinem Durchmesser, dessen Mittelachse
mit der mittigen Längsachse der Treibsätze 24 fluchtet.
Der Durchbruch 80 erstreckt sich zwischen den einander
gegenüberliegenden axialen Endflächen eines jeden Treibsatzes
24. Zusätzlich hat jeder Treibsatz 24 mehrere zyindrische
Durchbrüche 86, welche sich axial
durch den Treibsatz 24
erstrecken. Die Mittenachsen der Durchbrüche 86 verlaufen
parallel zu der Mittelachse des Durchbruchs 80 und des Treibmittelsatzes
24. Die Durchbrüche 52, 80, 86 sind rund, haben
gleichen Durchmesser, und sind entlang ihrer Achse einheitlich.
Die Durchbrüche 52, 80, 86 fördern eine gleichmäßige
Verbrennung der Treibsätze 22, 24. Dies ist ausführlich in
der US-PS 48 17 828 beschrieben, deren Anmelder mit
dem der vorliegenden Erfindung identisch ist, und auf deren
Offenbarung hier Bezug genommen wird.
Das innerhalb der verschiedenen Durchbrüche 30, 52, 80, 86
der Treibsätze 22, 24 erzeugte Gas strömt durch die Durch
brüche und läßt die Verbrennung auf die anderen Teile der
Treibsätze übergreifen. Um das zu ermöglichen, sind Zwischen
räume zwischen den axialen Endflächen der aneinander angren
zenden Treibsätze 22, 24 vorgesehen. Die Zwischenräume an
einander entgegengesetzten axialen Enden der Treibsätze er
strecken sich von der mittigen Längsachse der Treibsätze aus
radial nach außen. Die Zwischenräume sind mit in Achsenrich
tung zeigenden Abstandshaltern oder Vorsprüngen 90 versehen,
welche an den einander entgegengesetzten Endflächen 32, 34
der Treibsätze 22, 24 ausgebildet sind. Die Abstandshalter
90 eines Treibsatzes 22, 24 berühren die Abstandshalter 90
des angrenzenden Treibsatzes, um Zwischenräume gleicher
Dicke zwischen den benachbarten Treibsätzen zu bilden. Die
Treibsätze 22, 24 sind vorzugsweise auf Alkalimetallazid-
Basis hergestellt, wie dies in der US-PS 46 96 705 offenbart
ist. Die Treibsätze 22, 24 sind empfindlich, zu zerbrechen,
wenn sie plötzlich einem Druck oberhalb von etwa 10 MPa
ausgesetzt werden.
Auf die Oberflächen der Treibsätze 22, 24 ist ein zündver
bessernder Überzug aufgebracht. Im allgemeinen beträgt der
Gewichtsanteil des Überzugs 1 bis 4% des Gesamtgewichts des
unbedeckten Treibsatzes. Der Überzug enthält 20 bis 50 Gew.%
eines Alkalimetallazids, vorzugsweise Natriumazid, 25 bis
35 Gew.% eines anorganischen Oxidationsmittels, vorzugsweise
Natriumnitrat, 1 bis 3 Gew.% rauchendes Siliciumdioxid, 10
bis 15 Gew.% eines Fluorelastomers wie z.B. Viton oder
Teflon und 15 bis 25 Gew.% Magnesium.
Vorzugsweise enthält die Überzugsmischung etwa 43 Gew.%
Natriumazid, etwa 28 Gew.% Natriumnitrat, etwa 2 Gew.% rauchendes
Siliciumdioxid, etwa 10 Gew.% eines Fluorelastomers
wie Teflon oder Viton und etwa 16 Gew.% Magnesium. Der
Überzug ist empfindlich, zu detonieren, wenn er plötzlich
einem Druck oberhalb eines Wertes von etwa 10 MPa
ausgesetzt wird. Wenn der Überzug detoniert, baut sich der
Druck innerhalb der Aufblaseinrichtung 10 sehr rasch auf und
die Wahrscheinlichkeit wächst, daß die Treibsätze 22, 24
zerbrechen.
Das durch Verbrennung der Treibsätze 22, 24 erzeugte Gas
strömt durch einen Filter 100 radial nach außen. Sodann
strömt das Gas durch Öffnungen 102 in einer starren, zylindrischen
Metallröhre 104, welche die Treibsätze 22, 24 und
den Filter 100 umgibt. Der Filter 100 besteht vorzugsweise
aus mehreren Lagen Drahtgeflecht, Stahlwolle und Fiberglas.
Der Filter 100 läßt Funken und/oder heiße Partikel nicht in
den Luftsack austreten. Die detaillierte Ausführung der Aufblaseinrichtung
10 wird hier nicht weiter beschrieben, weil
diese Gegenstand der US-PS 48 17 828 ist.
Ein Zünder 132 befindet sich mittig innerhalb der Durchbrüche
30 in den Treibsätzen 22 an einem Ende der Aufblaseinrichtung
10. Der Zünder 132 hat zylindrischen Querschnitt
und ist an eine zylidrische Innenfläche 134 eines Halters
142 geklebt. Der Halter 142 ist in eine Gewindeöffnung in
einer Endplatte 144 der Aufblaseinrichtung 10 geschraubt.
Ein Trägheitsschalter 152 und eine Fahrzeugstromversorgung
154 sind über Leitungen 162, 164 mit dem Zünder 32 in Reihe
geschaltet. Der Trägheitschalter 152 schließt sich bei einer
Abbremsung des Fahrzeugs, wenn die Stärke der Abbremsung
einen bestimmten Wert überschreitet, welcher während eines
Zusammenstoßes auftritt. Wenn sich der Trägheitsschalter 152
schließt, wird die Stromversorgung 154 elektrisch mit dem
Zünder 132 verbunden. Damit schließ im Falle eines Zusammenstoßes
der Trägheitsschalter 152, löst den Zünder 132 aus
und zündet die Treibsätze 22, 24.
Der Zünder 132 (Fig. 2) enthält ein Gehäuse 172. Ein Brücken
draht 182 ist innerhalb des Gehäuses 172 des Zünders 132 an
geordnet und elektrisch mit den Leitungen 162, 164 verbunden.
Der Brückendraht 182 ist axial an ein Brückendrahtgemisch
184 angrenzend angeordnet. Das Brückendrahtgemisch 184 ent
hält vorzugsweise 5 bis 40 mg Zirkonium/Kaliumperchlorat.
Ein zündbares Material 192 ist ebenfalls innerhalb des Ge
häuses 172 des Zünders 132 untergebracht und grenzt axial an
das Brückendrahtgemisch 184 an. Das zündbare Material 192
enthält ein Verstärkermaterial 194 und ein bei einer Tempe
ratur zwischen 149°C und 204°C selbstzün
dendes Material 196. Das zündbare Material 192 ist vorzugs
weise eine homogene Mischung des Verstärkermaterials 194 und
des selbstzündenden Materials 196. Das Gewichtsverhältnis
des Verstärkermaterials 194 zu dem selbstzündenden Material
196 liegt vorzugsweise zwischen 1,25 zu 1 und 30 zu 1. Bei
spielsweise können 250 mg bis 1,5 g Verstärkermaterial und
50 bis 200 mg selbstzündendes Material verwendet werden.
Das Verstärkermaterial 194 besteht vorzugsweise aus einem
halben Gramm einer homogenen Mischung von 50 bis 72 Gew.%
BKNO3 (Borkaliumnitrat) und 28 bis 50 Gew.% einer homogenen
Mischung von TiH2 (Titanhydrid) und KC104 (Kaliumperchlorat).
Das BKNO3 besteht aus einer Mischung von zwischen 22 und 26
Gew.% Bor, 69 bis 73 Gew.% Kaliumnitrat und 2 bis 6 Gew.%
eines Bindemittels wie Viton. Die Mischung aus TiH2 und
KC104 besteht aus 27 bis 31 Gew.% TiH2, 65 bis 69 Gew.%
KC104 und zwischen 2 und 6 Gew.% eines Bindemittels wie
Viton. Das Verstärkermaterial 194 zündet, wenn es auf etwa
371°C erwärmt wird.
Wenn ein elektrischer Strom einer bestimmten Stärke an den
Brückendraht angelegt wird, erhitzt sich der Brückendraht
182 rasch und zündet das Brückendrahtgemisch 184. Die durch
die Zündung des Brückendrahtgemisches 184 erzeugte Wärme
zündet das zündbare Material 192. Aus der Verbrennung des
zündbaren Materials 192 entwickeln sich bei anwachsendem
Druck heiße Gase und Flammen innerhalb des Gehäuses 172.
Das Gehäuse 172 ist vorzugsweise aus Metall, z.B. rostfreiem
Stahl, und wird durch Tiefziehen hergestellt. Während des
Tiefziehens werden vier längsseitig erstreckte, geschwächte
Zonen 202 (Fig. 2 und 3) durch ein geeignet geformtes
Ziehwerkzeug in dem Gehäuse 172 ausgebildet, welche in
gleichmäßigen Abständen über den äußeren Umfang des Gehäuses
angeordnet sind. Das Gehäuse 172 enthält ein relativ dickes,
geschlossenes Ende 212 (Fig. 2) auf seiner Achse, welches
während des Tiefziehvorgangs ausgebildet wird. Das Gehäuse
172 hat auch ein offenes Ende 214, durch welches das zünd
bare Material 192, die Brückendrahtmischung 184 und der
Brückendraht 182 während der Montage des Zünders 132 einge
bracht werden. Das offene Ende 214 des Gehäuses 132 wird
durch eine an das Gehäuse geklebte Kappe 222 hermetisch ab
gedichtet.
Jede der geschwächten Zonen 202 enthält eine in Längsrich
tung erstreckte Rille 232. Der größere Teil des Gehäuses 172
hat nach dem Tiefziehen eine durchschnittliche Wanddicke von
0,25 mm. Während des Tiefziehens nimmt das Werk
zeug zur Bildung der Rillen 232 etwas von dem Material von
der Außenseite des Gehäuses 172 ab, so daß die geschwächte
Zone 202 des Gehäuses innerhalb der Rille 232 liegt. Die ge
schwächte Zone 202 hat eine Wanddicke T zwi
schen 0,025 mm und 0,076 mm, und
mißt vorzugsweise 0,051 mm. Die Breite W (Fig. 3)
der Rille 232, gemessen entlang des Umfangs des Gehäuses,
beträgt 0,25 bis 0,76 mm, vorzugs
weise 0,51 mm.
Wenn der durch Verbrennung des zündbaren Materials 192 inner
halb des Gehäuses 172 entwickelte Druck auf einen Wert an
steigt, welcher zwischen 5,1 und 5,6 MPa
liegt, können die geschwächten Zonen 202 den
Druck nicht länger halten, und die geschwächten Zonen 202
brechen auf, wie in Fig. 4 abgebildet. Die heißen Gase und
Flammen strömen unter Druck von der mittigen Längsachse A
des Zünders 132 aus radial nach außen, und zwar durch die
neu gebildeten, sich in Längsrichtung erstreckenden Öffnungen
242 in dem Gehäuse 172. Die heißen Gase und Flammen treffen
auf die inneren, zylindrischen Oberflächen, welche die
mittigen Durchbrüche 30 in den endseitigen Treibsätzen 22
bilden, und zünden den Überzug der Treibsätze. Der Rest des
Gehäuses 172 verbleibt unzerstört und verformt sich nicht
merklich.
Der Druck, bei welchem die geschwächten Zonen 202 in dem
Gehäuse 172 aufbrechen, ist um einiges geringer als der
Druck von 10 MPa, bei welchem herkömmliche Zünder
bersten. Wie im Vorangegangenen geschildert, kann der Druck
von 10 MPa die Treibsätze 22, 24 zertrümmern,
oder den zündverstärkenden Überzug zur Detonation bringen.
Indem die heißen Gase, Flammen und Druckkräfte radial auf
eine relativ große Oberfläche der Treibsätze 22 gerichtet
werden, anstatt axial gegen ein relativ begrenztes Gebiet
auf dem Treibsatz 24 wie in herkömmlichen Zündern, wird die
Wahrscheinlichkeit vermindert, daß die Teibsätze zerbrechen.
Sollten sie doch einmal zerbrechen, so beschränkt sich dies
auf die Endtreibsätze 22. Die Endtreibsätze 22 bilden einen
relativ kleinen Teil der Gesamtzahl der Treibsätze 22 und
24. Wenn die Endtreibsätze 22 brechen, wird somit die Gesamtfunktion
der Aufblaseinrichtung 10 nur wenig beeinträchtigt.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 5 als
ein Zünder 306 abgebildet. Der Zünder 306 enthält ein Gehäuse
312. Der Zünder 306 ist dem Zünder 132 ähnlich, welcher
im vorstehenden beschrieben und in den Fig. 1 bis 4 abgebildet
ist. Das Gehäuse 312 besteht aus einem im wesentlichen
runden, röhrenförmigen Behälter mit einem geschlossenen
Ende, wie im vorstehenden beschrieben. Das zündbare Material
322 befindet sich innerhalb des Gehäuses. Das zündbare Mate
rial 322 ist mit dem vorstehend beschriebenen zündbaren Ma
terial 192 identisch. Das Gehäuse 312 besteht vorzugsweise
aus Metall, beispielsweise rostfreiem Stahl. Das Gehäuse 312
wird durch einen Tiefziehvorgang geformt. Während des Tief
ziehens werden drei sich längs des Gehäuses 312 erstreckende
Rillen 362 durch ein geeignet geformtes Ziehwerkzeug (nicht
gezeigt) verformt, und sind zueinander in Winkeln von etwa
5° beabstandet (übertrieben gezeichnet).
Der Zünder 306 ist so modifiziert, daß die drei in Längs
richtung erstreckten Rillen 362 in einem Winkelbereich der
peripheren Außenfläche des Gehäuses 312 konzentriert sind.
Die durchschnittliche Wanddicke R1 an dem größeren Teil des
Gehäuses 312 beträgt nach dem Tiefziehen vorzugsweise wenig
stens 0,25 mm. Das Werkzeug, welches die Rillen
362 formt, nimmt etwas Material am Außenumfang des Gehäuses
312 weg, so daß auf der Innenseite der Rille 362 eine ge
schwächte Zone 372 an dem Gehäuse auftritt. Die geschwächte
Zone 372 hat eine Wandstärke T1 zwischen 0,025
und 0,076 mm, und ist vorzugsweise
0,051 mm dick. Die Breite W 1 jeder Rille 362,
gemessen am Umfang des Gehäuses 312, beträgt zwischen 0,25
und 0,76 mm, und beträgt vorzugsweise
0,51 mm.
Wenn der während der Verbrennung des zündbaren Materials 322
innerhalb des Gehäuses 312 entwickelte Druck auf einen Wert
anwächst, welcher zwischen 5,1 und 5,6 MPa
liegt, können die geschwächten Zonen 372 des
Gehäuses diesen Druck nicht länger halten. Jede geschwächte
Zone 372 birst wie vorstehend beschrieben und in Fig. 4 ab
gebildet. Die heißen Gase und Flammen strömen unter dem
Druck von der mittigen Längsachse des Zünders 306 aus radial
nach außen. Die Strömungsrichtung der heißen Gase und Flam
men konzentriert sich dabei auf eine beschränkte bogenförmi
ge Zone. Daher wird der Zünder 306 im allgemeinen dann be
nutzt, wenn ein konzentrierter Strom heißer Gase und Flammen
benötigt wird. Solch ein Zünder 306 ist beispielsweise dann
zweckmäßig, wenn der Zünder nicht mittig in den Treibsätzen
angeordnet ist, wie in Fig. 1 abgebildet.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Zündung eines in einem Fahrzeuginsassen-
Rückhaltesystem angeordneten stückigen Gasgenerator-Treibsatzes,
welcher zerbricht, wenn er plötzlich einem Druck oberhalb
eines vorbestimmten Wertes ausgesetzt wird, wobei die
Vorrichtung aus einem zylindrischen länglichen Gehäuse mit
einem geschlossenen Ende besteht und ein zündbares, bei seiner
Verbrennung heiße Gase, Flammen und Druck entwickelndes
zündbares Material enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenfläche des Gehäuses eine geschwächte Zone aufweist,
welche an dem Treibsatz anliegt und bei einem deutlich kleineren
als dem vorbestimmten Druck aufbricht, was zu einer
von der mittigen Längsachse des Gehäuses ausgehenden radialen
und relativ großflächigen Zündung des Treibsatzes führt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die geschwächte Zone durch eine sich in Längsrichtung
erstreckende Rille gebildet wird, welche an der Außenseite
der Oberfläche des Gehäuses ausgeformt ist, wobei die Wandstärke
des Teils des Gehäuses, welcher durch die Rillen geschwächt
ist, weniger als halb so groß ist wie die Wandstärke
des übrigen Gehäuses.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse aus Metall ist und eine Wandstärke von wenigstens
0,25 mm hat, und daß das Gehäuse innerhalb der Rille
eine Wandstärke zwischen 0,025 und 0,076 mm hat.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die geschwächte Zone aufbricht, wenn der Druck innerhalb
des Gehäuses auf einen Wert unterhalb von 5,6 MPa anwächst.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zündet, wenn die Verzögerung eines Fahrzeugs einen
vorbestimmten Wert übersteigt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke des Gehäuses innerhalb der Rille
kleiner ist als 0,13 mm und bei einem Druck im Bereich zwischen
5,1 und 5,6 MPa aufbricht.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das zündbare Material einen zündfördernden
Überzug aufweist, welcher detoniert, wenn er
plötzlich einem Druck oberhalb des vorbestimmten Wertes ausgesetzt
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US07/306,877 US5005486A (en) | 1989-02-03 | 1989-02-03 | Igniter for airbag propellant grains |
Publications (2)
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