DE3918845A1 - Vorrichtung zum abdichten eines rotierenden bauteiles - Google Patents
Vorrichtung zum abdichten eines rotierenden bauteilesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten eines
rotierenden Bauteiles gegenüber einem feststehenden Bauteil mit den
Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
Bei einer bekannten, der Abdichtung von Wellen dienenden Vorrichtung
sind die Kammerringe in einem Gehäuse angeordnet, das mit dem
feststehenden Bauteil verbunden ist (Köhler/Rögnitz, Maschinenteile,
Teil 1, B.G. Teubner-Verlag Stuttgart, 1972, 4. Auflage Seiten 201
bis 202). Es ist weiterhin bekannt, eine derartige Dichtringanordnung
auch zur Abdichtung einer rotierenden Rohrmühle gegenüber der
Außenatmosphäre zu verwenden (VGB Kraftwerkstechnik, 67 (1987) Nr. 12,
Seiten 1185 bis 1192, insbesondere Bild 7). Die abzudichtenden Teile
einer solchen Rohrmühle weisen einen Außendurchmesser von im Mittel
1600 mm auf. Die Montage des Dichtringgehäuses sowie das Einsetzen
und Ausrichten der Dichtringe sind bei den meist beengten
Platzverhältnissen aufwendig und erfordern viel Zeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Vorrichtung derart zu verändern, daß die Montage erleichtert und
die Möglichkeit verbessert wird, einzelne Ringe auszutauschen.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung bilden die Kammerringe
gleichzeitig das Dichtringgehäuse. Das Dichtringsystem läßt sich
damit baukastenartig zusammensetzen, wodurch die Kammerringe einzeln
montiert und ausgerichtet werden können. Dadurch wird die Montage
gerade bei großen Dichtringdurchmessern erleichtert und die Möglichkeit
geschaffen, das Dichtringsystem nachträglich zu verlängern oder
einzelne Kammerringe auszutauschen, wenn diese schadhaft geworden
sind.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine Rohrmühle,
Fig. 2 die Einzelheit Z nach Fig. 1 und
Fig. 3 bis 5 im Längsschnitt verschiedene Ausführungsformen der
Kammerringe.
Eine mit einem Sperrluftanschluß versehene Dichtung 1 dient zum
Abdichten eines rotierenden Bauteiles gegenüber einem feststehenden
Bauteil. In einem besonderen Anwendungsfall auf eine Rohrmühle besteht
das rotierende Bauteil aus einem Halsstück 2, das einen
Außendurchmesser von etwa 1600 mm aufweist. Dieses Halsstück 2 ist
mit einer konischen Stirnwand 3 und diese mit einem zylindrischen
Mantel 4 der Rohrmühle verbunden. Der Mantel 4 ist nur teilweise
dargestellt und ist an dem nicht gezeigten Ende mit einer gleichartigen
Stirnwand verbunden. Das feststehende Bauteil ist durch ein
feststehendes Einlaufgehäuse 5 gegeben, das die Fortsetzung des
rotierenden Halsstückes 2 darstellt.
An das Einlaufgehäuse 5 ist ein Mahlguteinlaß 6 und ein
Mahlstaubauslaß 7 angeschlossen. Innerhalb des Einlaufgehäuses 5 und
des Halsstückes 2 ist ein Zentralrohr 8 auf Abstand gehalten, das
mit dem Halsstück 2 rotiert. Durch das Zentralrohr 8 wird heiße
Tragluft aus einer Leitung 9 in das Innere der Rohrmühle geblasen.
Auf der Innenseite des Halsstückes 2 und des Einlaufgehäuses 5 sind
Schleißrohre 10 angeordnet.
Im einzelnen besteht die Dichtung 1 aus segmentierten Dichtringen 11,
z.B. aus Kohle, die durch eine Schlauchfeder 12 zusammengehalten
sind. Jeder Dichtring 11 ist radial gleitend in einer Kammer 13
gehalten. Die Kammer 13 ist in einem Kammerring 14 als radiale
ringförmige Ausnehmung gebildet. Die Dichtringe 11 ragen mit dem
radial inneren Ende aus den Kammerringen 14 heraus. Mehrere
gleichartige Kammerringe 14 lassen sich baukastenartig aneinanderfügen.
Zur Zentrierung ist auf einer Stirnseite des Kammerringes 14 ein
Vorsprung 15 vorgesehen, dem auf der anderen Stirnseite des
Kammerringes 14 eine gleichgroße Ausnehmung 16 gegenüberliegt.
Konzentrisch zueinander sind auf jeder Stirnseite ein Vorsprung 15
und eine Ausnehmung 16 vorgesehen. Die Trennlinie liegt vorzugsweise
in der Höhe des Bodens der Kammer 13. Auf Grund dieser Ausbildung
können die Kammerringe 14 in beliebiger Reihenfolge aneinandergefügt
werden.
Die Kammerringe 14 sind außerhalb der Kammern 13 von miteinander
fluchtenden Bohrungen durchdrungen, durch die Befestigungsmittel 17,
zum Beispiel in Form von Schrauben geführt sind. Über diese
Befestigungsmittel 17 werden die Kammerringe 14 untereinander und
mit einem Flansch 18 verbunden, der seinerseits mit dem feststehenden
Bauteil, das ist in dem beschriebenen Fall das Einlaufgehäuse 5,
verbunden ist. Die zusammengefügten Kammerringe 14 stellen somit
das Dichtringgehäuse dar, ohne daß es noch eines weiteren
Konstruktionsteiles bedarf.
Um einen Staubaustritt aus der Rohrmühle in die Außenatmosphäre zu
verhindern, kann zusätzlich Sperrluft in die Dichtung 1 eingeblasen
werden. Zu diesem Zweck ist zwischen zwei Kammerringen 14 ein Ring
19 vorgesehen, der einen ringförmigen, zum rotierenden Bauteil hin
offenen Hohlraum 20 umschließt. Der Ring 19 ist in der gleichen
Weise wie die Kammerringe 14 mit Vorsprüngen 15 und Ausnehmungen 16
versehen und kann zwischen zwei Kammerringe 14 eingefügt werden.
Der Ring 19 ist mit einer oder mehreren in radialer Richtung
verlaufenden Bohrungen 21 versehen, die mit einer ringförmigen
Sperrluftleitung 22 verbunden ist.
Die Kammerringe 14 können einteilig oder axial geteilt sein. Wie
in den Fig. 4 und 5 gezeigt ist, kann jeder Kammerring 14 auch aus
zwei nebeneinander liegenden Teilringen 141, 142 bestehen. Dabei
ist die Kammer 13 durch eine in einem der Teilringe 141 eingeschnittene
Randausnehmung gebildet, die durch einen Teil der Seitenwand des
anderen Teilringes 142 begrenzt ist. Die Teilringe 141, 142 können
über Vorsprünge 25 und Ausnehmungen ineinandergreifen, wie in Fig. 4
gezeigt ist. Dabei liegen die Vorsprünge 25 auf einem größeren
Durchmesser als der Boden der Kammer 13. Die in Fig. 5 dargestellten
Teilringe 141, 142 sind als planparallele Scheiben ohne Vorsprünge
und Ausnehmungen ausgebildet. Ein solcher Verzicht auf der Zentrierung
dienende Vorsprünge ist auch bei einteiligen Kammerringen 14 möglich.
In diesen Fällen können die Kammerringe 14 sowie die Teilringe 141,
142 mit Hilfe von Klebemitteln abgedichtet werden.
Die Dichtringe 11 liegen an einer Schleißbuchse 23 an, die einstückig
oder geteilt sein kann. Die Schleißbuchse 23 ist raumsparend mit dem
rotierenden Halsstück 2 über Schrauben 24 verbunden. Die Schrauben 24
sind axial durch die Schleißbuchse 23 geführt und greifen in die
Stirnfläche des Halsstückes 2 ein. Die Schleißbuchse 23 ist aus
Stahl von geringerer Qualität gefertigt und auf der den Dichtringen 11
zugewandten Fläche mit einer Schicht aus Hartmetall versehen, die
durch Spritzen aufgebracht ist.
Wenn auch die Erfindung im Zusammenhang mit einer Rohrmühle erläutert
ist, so kann die beschriebene Vorrichtung auch zum Abdichten anderer
Konstruktionsteile dienen, insbesondere wenn diese einen großen
Durchmesser aufweisen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Abdichten eines rotierenden Bauteiles gegenüber
einem feststehenden Bauteil, insbesondere von großem Durchmesser,
mit Hilfe von Dichtringen (11), die jeweils in einer Kammer (13)
eines Kammerringes (14) liegen, wobei mehrere gleichartige
Kammerringe (14) nebeneinander angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kammerringe (14) von Befestigungsmitteln
(17) durchdrungen sind, über die die Kammerringe (14) miteinander
verbunden und an dem feststehenden Bauteil befestigt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Kammerring (14) an der einen Stirnseite mit einem Vorsprung (15)
und an der anderen Stirnseite in der gleichen Höhenebene mit einer
gleichgroßen Ausnehmung (16) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder
Stirnseite eines Kammerringes (14) ein ringförmiger Vorsprung (15)
und eine ringförmige Ausnehmung (16) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammerringe (14) axial geteilt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Kammerring (14) aus zwei nebeneinander liegenden, die
Kammer (13) begrenzenden Teilringen (141, 142) besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtringe (11) einer Schleißbuchse (23) gegenüberstehen,
die mit dem rotierenden Bauteil über Schrauben (24) verbunden ist,
die in die Stirnseite des rotierenden Bauteiles eingreifen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleißbuchse (23) an der den Dichtringen (11) zugewandten
Oberfläche mit einer verschleißfesten Schicht versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen zwei Kammerringen (14) ein Ring (19) eingefügt ist,
der mit den Kammerringen (14) angepaßten Vorsprüngen (15) und
Ausnehmungen (16) versehen ist und einen ringförmigen, zu dem
rotierenden Bauteil hin offenen, mit einem Sperrluftanschluß
(22) verbundenen Hohlraum (20) umschließt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893918845 DE3918845A1 (de) | 1989-06-09 | 1989-06-09 | Vorrichtung zum abdichten eines rotierenden bauteiles |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3918845A1 true DE3918845A1 (de) | 1990-12-13 |
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ID=6382409
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DE19893918845 Withdrawn DE3918845A1 (de) | 1989-06-09 | 1989-06-09 | Vorrichtung zum abdichten eines rotierenden bauteiles |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |