DE398800C - Koffer - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AI 17. JULI 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 33 b GRUPPE

(B 102622 X\33b)

Jules Armand Blin in Paris. Koffer.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Dezember 1921 ab.

Die Erfindung hezieht sich auf einen Koffer ,beliebiger Art wie einen Reise- oder Handkoffer, dessen Wände durch ein aus einem Stück bestehendes, äußeres metallisches Gerüst zusammengehalten werden. Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß die Leisten dieses Gerüstes bogenförmigen Querschnitt haben, und daß zur \'erstärkung in das äußere Gerüst ein zweites, ebenfalls aus einem ein-

zigen Stück bestehendes metallisches Gerüst eingesetzt ist. Die Leisten dieses inneren, zweiten Gerüstes haben einen rechtwinkligen oder trapezförmigen Querschnitt, so daß nach dem Ineinanderfügen der beiden metallischen Gerüste die Leisten des inneren Gerüstes mit ihren Kanten gegen die Leisten des äußeren Gerüstes stoßen, und von den Leisten der beiden Gerüste Hohlräume gebildet werden, in' die die Kofferwände eingeschoben werden, die dann noch von die Leisten der beiden Gerüste durchdringenden Bolzen an Ort und Stelle gehalten werden.

Ein Koffer entsprechend der Erfindung zeichnet sich infolge der Verwendung eines äußeren und inneren Gerüstes von den gekennzeichneten Querschnitten durch Standfestigkeit und Dauerhaftigkeit aus. Er ist leicht zusammenzubauen und ermöglicht in einfacher Weise den Ersatz oder das Ausbessern einzelner beschädigter Kofferwände, die ohne weiteres aus dem Gerüst herausgezogen oder in das Gerüst wieder hineingeschoben werden können.

Eine Ausführungsform eines Koffers entsprechend der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

Abb. ι zeigt für sich in schaubildlicher Ansicht das äußere metallische Gerüst eines Kofferunter- oder -Oberteiles.

Abb. 2 zeigt gleichfalls für sich schaltbild-Hch das innere metallische Gerüst.

Abb. 3 stellt in Rückansicht einen unter Verwendung der metallischen Gerüste hergestellten Koffer dar.

Abb. 4 ist eine Aufsicht zur Abb. 3.

Abb. 5 zeigt in teilweiser Ansicht in vergrößertem Maßstabe eine Ecke des Koffers, während

ALb. 6 ein teilweiser, senkrechter Querschnitt durch den Koffer ist.

Abb. 7 gibt im Schnitt eine abgeänderte Ausführungsform des inneren Gerüstes zwecks Anbringung von dünnen metallischen Kofferwänden wieder.

Abb. 8 zeigt im Querschnitt eine \erbindung der beiden Gerüste.

Der in der Zeichnung dargestellte Koffer ίο besitzt ein äußeres metallisches Gerüst α, das zur Bildung des Rahmens und der Winkelleisten des unteren Kofferkörpers b dient, sowie ein äußeres metallisches Gerüst α¹, das zur Bildung des Rahmens des oberen Kofferkörpers c oder Deckels des Koffers bestimmt ist. Jedes der äußeren metallischen Gerüste wird aus einer Platte aus Metall, Aluminium, Blech o. dgl. geschnitten oder gestanzt, um einen Rahmen um den Boden oder Deckel des Koffers und senkrechte Leisten an diesem Rahmen zu gewinnen, welch letztere dazu bestimmt sind, die Eckkanten des Koffers und seines Deckels zu bilden. Der Rahmen und die Leisten besitzen einen bogenförmigen Querschnitt, damit sich keine scharfen Winkel an der Außenwandung des Koffers bilden.

Zur Verstärkung des äußeren Gerüstes a oder α¹ wird in das äußere Gerüst ein zweites, ebenfalls aus einem einzigen Stück bestehendes metallisches Gerüst d, gemäß der Abb. 2, eingesetzt. Die Leisten dieses Gerüstes d haben entweder entsprechend der Abb. 6 einen rechtwinkligen oder entsprechend der Abb. 7 einen trapezförmigen Querschnitt. Die Leisten des inneren Randes d stoßen nach dem Ineinanderfügen der beiden Gerüste α und d mit ihren Kanten gegen die Leisten des äußeren Gerüstes a, wie dies ebenfalls die Abb. 6 und 7 zeigen. Die Leisten der beiden Gerüste bilden somit Hohlräume, in die die Kofferwände b eingeschoben werden. Diese Kofferwände b können entweder aus Holz bestehen, wie dies in den Abb. 5, 6 und 8 angenommen ist, oder sie können auch aus dünnen Metallplatten, gemaß der Abb. 7, bestehen. Damit bei dieser Ausführungsform der Abstand der Leisten des äußeren und des inneren Gerüstes gering ist, besitzt das innere Gerüst d Leisten von trapezförmigem Querschnitt, deren mittlere Seiten d¹ mit ihren beiden Kanten gegen die Leisten des äußeren Gerüstes α stoßen. Zur \'erbindung der beiden Gerüste α und d, und um die Kofferwände b an Ort und Stelle zu halten, sind Bolzen/' vorgesehen (Abb. 8), die die Leisten der beiden Gerüste sowie die Kofferwände durchdringen. Diese Bolzen werden von außen derart angebracht, daß ihre Köpfe gegen das äußere Gerüst zu liegen kommen. An ihren in das Innere des Koffers hineinragenden Enden sind die Bolzen mit Gewinde und Mutter/¹ versehen. Um jedes Hervorstehen der Bolzenköpfe nach außen, sowie der Bolzenmuttern nach Innen zu vermeiden, werden in den Leisten der Gerüste Einbauchungen an den Stellen vorgesehen, an denen die Bolzen zu liegen kommen, die dann die Köpfe oder Muttern der Bolzen aufnehmen, wie dies die Abb. 8 erkennen läßt.

Der Koffer kann innen und außen mit einer beliebigen Stoffschicht, z. B. einer Fiberschicht, Leinwand o. dgl., überzogen werden.

Die Höhe der senkrechten Leisten der Gerüste α und d ist geringer als die der Kofferwände, damit die Kofferwände des Kofferoberoder Kofferunterteils auf ihrem ganzen Umfange gegeneinander stoßen. Die Wände b sind an den Stoßkanten mit Leisten g, g¹ ausgerüstet (Abb. 6), die über die äußeren Ränder der Kofferkörper mit ihren Schenkeln hinübergreifen und mit diesen .Schenkeln gegen die Stirnenden der Leisten der Gerüste stoßen.

Diese Leisten g, g¹ besitzen vorteilhafterweise einen V-förmigen Querschnitt, und zwar derart, daß die Leisten g¹ in die Leisten g eingreifen, so daß, wenn der Koffer geschlossen wird, die Leisten g·, g¹ einen dichten Abschluß bilden, durch den kein Wasser in das Innere des Koffers eindringen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Koffer, dessen Wände durch ein aus einem Stück bestehendes, äußeres metallisches Gerüst zusammengehalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten dieses Gerüstes (a) bogenförmigen Querschnitt haben, und daß zur Verstärkung in das äußere Gerüst (σ) ein zweites, ebenfalls aus einem einzigen Stück bestehendes metallisches Gerüst (d) eingesetzt ist, dessen Leisten einen rechtwinkligen oder trapezförmigen Querschnitt haben, so daß nach dem Ineinanderfügen der beiden Gerüste (α und d) die Leisten des inneren Gerüstes (ei) mit ihren Kanten gegen die Leisten des äußeren Gerüstes (a) stoßen ■ und von den Leisten der beiden Gerüste Hohlräume gebildet werden, in die die Kofferwände (b) eingeschoben sind, die von die Leisten der beiden Gerüste durchdringenden Bolzen (/") an Ort und Stelle gehalten werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.