Die Erfindung geht aus von einem Endoskop nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Die vorliegende Anmeldung ist eine Zusatzanmeldung zu der nicht
vorveröffentlichten Hauptanmeldung P 38 24 297.4.
Ein Endoskop der eingangs genannten Art ist aus der DE-AS 10 67
174 bekannt. Der Endoskopschaft dieses Endoskopes ist im Quer
schnitt etwa oval geschlossen ausgebildet. Bei diesem Endoskop
ist das Behandlungsinstrument innerhalb des Endoskopschaftes
aufgenommen und kann nicht in situ in der Körperhöhle ver
bleiben, wenn der Endoskopschaft aus der Körperhöhle entfernt
wird.
Aus der US-A-4 630 598 ist ein Endoskop, speziell ein Uretero-
Renoskop bekannt. Dieses Endoskop weist einen im Querschnitt
ovalen Außenschaft auf, in dem ein Innenschaft angeordnet ist,
in dem eine Optik aufgenommen ist. In einem Zwischenraum
zwischen dem Innenschaft und dem Außenschaft ist ein
Behandlungsinstrument aufgenommen. Am patientenfernen Ende des
Endoskopes ist eine Verschlußkappe für den Instrumentenkanal
vorgesehen. Der im Querschnitt etwa nierenförmig ausgebildete
Innenschaft dient zur Aufnahme der Optik, während zwischen
Innen- und Außenschaft das Behandlungsinstrument aufgenommen
ist. Bei diesem Endoskop kann das Behandlungsinstrument nach
Entfernen des Endoskopschafts ebenfalls nicht in situ in der
Körperhöhle verbleiben.
In der zuvor erwähnten Hauptanmeldung wurde ein Endoskop vorge
schlagen, bei dem der Endoskopschaft im Schnitt quer zu seiner
Längsrichtung nach oben offen U-förmig ausgebildet ist, wobei
an den beiden Schenkeln dieser U-förmigen Ausbildung Kröpfungen
angeordnet sind, die als Dichtflächen für das Sehrohr ausge
bildet sind. Dadurch wird erreicht, daß das dicke Behandlungs
instrument, beispielsweise ein Ballonkatheter, nach dem Ein
führen in die Blase unter Sichtkontrolle in situ verbleiben
kann, während das Endoskop aus der Körperhöhle herausgezogen
wird.
Ein weiteres Endoskop dieser Art ist aus dem DE-Firmenprospekt
der Karl Storz GmbH & Co., Tuttlingen, "Karl Storz-Endoskope,
Metall- und MTC-Resektoskopschäfte", Seite RES 3, Artikel-Nr.
27039, bekannt. Bei diesem Endoskop dient der Endoskopschaft
nicht nur zum Hindurchführen verschiedener Behandlungs
instrumente, sondern auch zum Spülen einer Körperhöhle, wozu am
patientenfernen Ende des Endoskopschaftes eine Spüleinrichtung
mit einem Zu- und einem Abfluß angeordnet ist.
Ferner sind in der medizinischen Endoskopie sowohl Rektoskope
als auch Laryngoskope bekannt, die in ihrer Länge zerlegt
werden können und aus zwei Rohrhälften bestehen, die jedoch
nicht gegeneinander abgedichtet werden können und sich somit
nicht für die Anwendung in der Blase mit einer Flüssigkeits
füllung eignen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
Endoskop der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß ein
dickes Behandlungsinstrument, z. B. ein Ballonkatheter, nach dem
Einführen in die Blase unter Sichtkontrolle in situ verbleiben
kann, während das Endoskop aus der Körperhöhle entfernt wird.
Diese Aufgabe wird mit einem
Endoskop gemäß Anspruch 1
gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist der Endoskopschaft
nicht mehr nach oben offen, sondern vollständig geschlossen, so
daß der Innenraum völlig zuverlässig abgedichtet ist. Er kann
deshalb auch zur Aufnahme der Spülung ebenso wie zur Aufnahme
des Sehrohres dienen. Das Behandlungsinstrument wird nun in die
halbrunde Außenaufnahme eingeklemmt, wodurch auch die Hand
habung erleichtert wird.
Die Merkmale des Anspruchs 2 sind geeignet, die Innenspülung
absolut dicht innerhalb des Endoskopschaftes aufzunehmen.
Die Erfindung wird anhand der nun folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Hinweis auf die Zeichnung
näher erläutert.
In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf die Ausführungsform insge
samt;
Fig. 2 eine Seitenansicht auf das demontierte Sehrohr mit
dem Okular;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Endoskopschaft;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Gummikappe; und
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie A-B in Fig. 1 in
vergrößertem Maßstab.
Fig. 1 zeigt links den Endoskopschaft 1, an den sich rechts
zunächst eine Verdickung mit den beiden Spülhähnen 19, 20
anschließt, von denen in dieser Seitenansicht nur der eine
Spülhahn 19 zu sehen ist. Weiter rechts sieht man das
Kopfstück 13, das durch die Trennlinie 21 in einen unteren
Teil 11 unterteilt ist, der das patientenferne Ende des
Endoskopschaftes 1 bildet, während das obere Teil 10 mit
dem hier nicht sichtbaren Sehrohr 4 im unteren Bereich
sowie dem Okular 16 einstückig ausgebildet ist, wie in der
Fig. 2 noch näher dargestellt ist. Diese beiden Teile 10
und 11 werden durch die Gummikappe 12 am patientenfernen
Ende zusammengehalten. Darunter sieht man die Ausnehmung 14
zur leichteren Demontage der Gummikappe 12 von Hand nach rechts.
Außerdem ist das Behandlungsinstrument 15 oben sichtbar, in welchem Be
reich es den Endoskopschaft 1 oben überragt, wie später
noch im einzelnen erläutert wird.
Fig. 2 zeigt links das Sehrohr 4 für sich allein, das
im unteren Bereich des Endoskopschaftes 1 nach der Fig. 1
liegt, dort jedoch nicht sichtbar ist, weil es von diesem
vollständig ummantelt wird. Daran schließt sich rechts das
auch in der Fig. 1 schon erwähnte Ende des Sehrohres 4 an,
das hier im unteren Teil des Kopfstückes 13 angeordnet ist
und mit dem schrägen Okular 16 eine Einheit bildet. Im
unteren Teil des Okulars ist noch ein hiernicht sicht
barer Lichtleiteranschluß 17 vor
handen.
Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf den nierenförmigen Endoskop
schaft 1 mit den beiden Spülhähnen 19 und 20, wobei das
rechte patientenferne Ende des Endoskopschaftes 11 als
unteres Teil des Kopfstückes 13 nach der Fig. 1 ausgebildet
ist.
Fig. 4 zeigt die bekannte Gummikappe 12 mit einem zentralen
Loch 18, welches so dimensioniert ist, daß der dort ein
zuführende Ballonkatheter oder dergleichen Behandlungs
instrument 15 gegenüber der Kappe 12 abgedichtet wird.
Sie hat die
zusätzliche Aufgabe gemäß der Fig. 1, die beiden Hälften
10 und 11 des Kopfstückes zusammenzuhalten.
Schließlich zeigt die Fig. 5 den Schnitt nach der Linie A-B
in der Fig. 1. Hier erkennt man, daß der Endoskopschaft 1
ohne eine Öffnung nach oben nierenförmig ausgebildet ist.
Im mittleren oberen Bereich 24 des Endoskopschaftes sieht
man eine etwa halbkreisförmig ausgebildete Außenaufnahme
für das Behandlungsinstrument 15. Bevorzugt ist die Dimensionierung
des Behandlungsinstruments 15 und der nach unten gerichteten halbkreis
förmigen Ausbuchtung 24 so gewählt, daß der Katheter 15
hier leicht einklemmbar ist.
Das Sehrohr 4 ist hier unterhalb des Behandlungsinstruments 15 in dem
vollständig geschlossenen Innenraum des Endoskopschaftes 1
angeordnet, so daß eine besondere Abdichtung zwischen dem
Sehrohr 4 und den Hohlräumen 22, 23 des Endoskopschaftes 1
nicht nötig ist, welche zum Zwecke der Wasserspülung ge
nutzt werden. Das Sehrohr 4 kann hier wieder mit einem
Füllrohr versehen sein, das eine elastische Beschichtung
aufweist. Zwischen diesem und den mittleren Teilbereichen
oben und unten kann eine Dichtung vorgesehen sein, so daß
z. B. der linke Hohlraum 22 des Endoskopschaftes zur Wei
terleitung des Spülwassers unter Druck genutzt wird,
während durch den Hohlraum 23 das Schmutzwasser abgesaugt
wird.
Im untersten Bereich 25 des Endoskopschaftes 1 ist die halb
kreisförmige Aufnahme natürlich an den Außendurchmesser des
Sehrohres 4 angepaßt.
Im nachfolgenden wird die Wirkungsweise des Erfindungs
gegenstandes erläutert:
Das Endoskop nach der Erfindung ist insbesondere als Cysto-
Uretheroskop ausgebildet und wird zunächst in bekannter
Weise mit einem Obturator in die Harnröhre eingeführt.
Danach wird durch das Loch 18 in der Gummikappe 12 ein
dickes Behandlungsinstrument 15, z. B. ein Ballonkatheter,
unter Sichtkontrolle mittels des Okulars 16 eingeführt.
Bereits zuvor wurde die Spülung durch die beiden Spül
hähne 19, 20 vorgenommen.
Nunmehr kann das Endoskop unter Belassung des Ballonkatheters
wie folgt entfernt werden:
Zunächst wird die Gummikappe 12 nach rechts entfernt,
indem ein Finger in die Ausnehmung 14 zur Erleichterung ein
geführt wird. Dabei ist darauf zu achten, daß der Ballon
katheter nicht verrutscht, er ist festgeklemmt, so daß
keine Relativbewegung zwischen dem Ballonkatheter und dem
Endoskopaschaft 1 hierbei erfolgt. Nach dem Entfernen der
Kappe 12 wird das Sehrohr 4 zusammen mit dem Okular 16 nach
rechts herausgezogen, was leicht möglich ist, weil nach
dem Lösen der Gummikappe 12 keinerlei Verriegelung mehr
zwischen den Teilen 10 und 11 vorhanden ist. Nunmehr wird
der Endoskopschaft 1 aus der Körperhöhle herausgezogen,
wobei aber der Ballonkatheter in situ verbleibt. Dazu
ist der Ballonkatheter festzuhalten, und der Endoskop
schaft 1 ein wenig nach unten zu ziehen, so daß der Ballon
katheter nach oben aus seiner Klemmung herausgleitet.
Dabei kann der vordere patientennahe Teil des Ballon
katheters einstweilen noch in der Mulde oder Aufnahme 24
verbleiben. Dies bedeutet, daß das Ende 11 des Schaftes 1
ein wenig nach unten bewegt wird, was leicht auszuführen
ist, weil hier der Ballonkatheter aus der Mulde 24 leicht
herausgleitet.