DE3940261A1 - Verfahren zur herstellung reiner, unsymmetrisch disubstituierter harnstoffe - Google Patents
Verfahren zur herstellung reiner, unsymmetrisch disubstituierter harnstoffeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
reiner, unsymmetrisch disubstituierter Harnstoffe,
ausgehend von N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoffen.
N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoffe können beispielsweise durch
Umsetzung von Harnstoff mit N-Alkyl- oder N,N-Dialkylaminen
nach DE-A 29 37 331 hergestellt werden. Solche Harnstoffe sollen
nach DE-A 10 64 051 mit Aryl- oder Cycloalkylaminen zu unsymmetrisch
disubstituierten Harnstoffen umgesetzt werden können.
Wie aber schon aus dem Vergleich der dort angegebenen Schmelzpunkte
mit den aus der Literatur bekannten Schmelzpunkten ersichtlich
ist, werden nach DE-A 10 64 051 nur Mischungen verschiedener
Harnstoffe und nicht Reinprodukte erhalten.
Es wurde nun unerwarteter Weise gefunden, daß reine, unsymmetrisch
disubstituierte Harnstoffe hergestellt werden können,
wenn man N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoffe mit einem gegebenenfalls
substituierten Arylamin oder einem heterocyclischen
Amin in Gegenwart jenes Amins umsetzt, das im
Ausgangspunkt, dem jeweiligen N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoff,
bereits enthalten ist.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
reiner, unsymmetrisch disubstituierter Harnstoffe der allgemeinen
Formel
in der R einen unsubstituierten oder ein- oder mehrfach durch
Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy-, Aryloxy- oder Trifluormethylgruppen
substituierten Phenylrest, einen unsubstituierten oder
ein- oder mehrfach durch Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy- oder
Trifluormethylgruppen substituierten Oxazolyl-, Isoxazolyl-,
Thiazolyl-, Isothiazolyl-, Benzoxazolyl- oder Benzthiazolylrest
und R₁ und R₂ unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom oder
eine Alkylgruppe bedeuten, wobei R₁ und R₂ nicht gleichzeitig
Wasserstoff sind oder R₁ und R₂ gemeinsam eine Butylen- oder
Pentylengruppe bedeuten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
ein N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoff der allgemeinen Formel
in der R₁ und R₂ die obengenannte Bedeutung haben, mit einem Amin
der allgemeinen Formel
R-NH₂ (III)
in der R die obengenannte Bedeutung hat, in Gegenwart eines Überschusses
eines Amins der allgemeinen Formel
in der R₁ und R₂ jeweils die gleiche Bedeutung haben, wie im
eingesetzten N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoff der allgemeinen Formel
II gegebenenfalls in einem Verdünnungsmittel umgesetzt
und das Reaktionsprodukt der allgemeinen Formel I auf übliche
Weise isoliert wird.
In der allgemeinen Formel I bedeutet R einen unsubstituierten
oder ein- oder mehrfach durch Halogenatome wie Fluor, Chlor
oder Brom, geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylgruppen
mit 1 bis 6 C-Atomen, wie Methyl-, Ethyl-, Propylgruppen und
ihre Isomeren, wie Isopropyl-, sek. Butyl-, tert. Butylgruppen
oder Cyclopropyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexylgruppen, Alkoxygruppen
mit 1 bis 5 C-Atomen, wie Methoxy-, Ethoxy-, Propoxygruppen,
gegebenenfalls substituierte Aryloxygruppen wie
Phenoxy-, p-Chlorphenoxy-, p-Methoxyphenoxygruppen oder
Trifluormethylgruppen substituierten Phenylrest, worunter auch
gemischt substituierte Phenylreste zu verstehen sind oder einen
unsubstituierten oder ein- oder mehrfach durch Halogenatome,
Alkyl-, Alkoxy- oder Trifluormethylgruppen substituierten
Oxazolyl-, Isoxazolyl-, Thiazolyl-, Isothiazolyl-, Benzoxazolyl-
oder Benzthiazolylrest, wobei als Halogenatome, als Alkyl-
und Alkoxygruppen die oben angegebenen Gruppen in Frage kommen.
R₁ und R₂ bedeuten unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder eine geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylgruppe
mit 1 bis 10 C-Atomen wie z. B. eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Butyl-, Octylgruppe oder eine deren Isomeren wie z. B. eine
Isopropyl-, sek. Butyl-, tert. Butylgruppe oder eine Cyclopentyl-,
Alkylcyclopentyl-, Cyclohexyl-, Alkylcyclohexylgruppe,
wobei R₁ und R₂ nicht gleichzeitig Wasserstoff
sind oder R₁ und R₂ bedeuten gemeinsam eine Butylen- oder
Pentylengruppe.
Falls R einen Phenylrest bedeutet, sind Verbindungen der allgemeinen
Formel I bevorzugt, in denen R einen unsubstituierten
oder ein- oder mehrfach durch Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy-
oder Aryloxygruppen oder Trifluormethylgruppen substituierten
Phenylrest und R₁ und R₂ unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1
bis 6 C-Atomen oder eine cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 10 C-Atomen
bedeutet. Besonders bevorzugt sind dabei Verbindungen
der allgemeinen Formel I, in denen R einen unsubstituierten
oder ein- oder mehrfach durch Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy-,
Aryloxy oder Trifluormethylgruppen substituierten Phenylrest
und R₁ und R₂ unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom oder
eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen bedeutet.
Falls R eines der oben angeführten heterocyclischen Amine bedeutet,
sind Verbindungen der allgemeinen Formel I bevorzugt,
in denen R einen unsubstituierten oder wie oben angegeben substituierten
Isoxazolyl- oder Benzthiazolylrest bedeutet. Besonders
bevorzugt sind dabei Verbindungen, in denen R einen unsubstituierten
oder wie oben angegeben substituierten Benzthiazolylrest,
ganz besonders bevorzugt einen unsubstituierten oder
durch Alkoxygruppen substituierten Benzthiazolylrest bedeutet.
Bevorzugt sind unsymmetrisch disubstituierte Harnstoffe, die
als herbizide oder fungizide Wirkstoffe im Pflanzenschutz eingesetzt
werden. Solche Verbindungen sind beispielsweise der
Fachwelt unter den Namen Fenuron, Siduron, Monuron, Diuron, Neburon,
Chlortoluron, Metoxuron, Isoproturon, Chloroxuron, Difenoxuron,
Fluometuron, Benzthiazuron, Isouron bekannt.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoff
der allgemeinen Formel II (Harnstoff II), beispielsweise
herstellbar nach DE-A 29 37 331, mit einem Amin der
allgemeinen Formel III (Amin III), in Gegenwart eines Amins der
allgemeinen Formel IV (Amin IV) umgesetzt. Im Amin IV besitzen
R₁ und R₂ jeweils die gleiche Bedeutung wie im eingesetzten
Harnstoff II.
Die Umsetzung erfolgt bei Temperaturen von etwa 130 bis 250°C
in Gegenwart eines Verdünnungsmittels oder auch in Schmelze.
Bevorzugt erfolgt die Reaktion in einem Verdünnungsmittel. Als
Verdünnungsmittel kommen unter Reaktionsbedingungen inerte,
organische Verdünnungsmittel in Betracht. Beispiele solcher
Verdünnungsmittel sind etwa Amide wie Dimethylformamid,
Dimethylacetamid, Ketone, wie Cyclohexanon, aliphatische und
aromatische, gegebenenfalls chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie
Dekalin, Xylol, Tetralin oder Chlorbenzole, wie Monochlorbenzol,
Dichlorbenzole, Trichlorbenzole. Bevorzugt sind Chlorbenzole,
besonders bevorzugt sind Trichlorbenzole.
Der Harnstoff II wird mit einem Amin III gegebenenfalls in
einem Verdünnungsmittel vorgelegt. Er kann dabei äquimolar zum
Amin III oder in einem Überschuß vorgelegt werden, wird aber
bevorzugt in einem Überschuß vorgelegt. Besonders bevorzugt
werden pro Mol Harnstoff II 0,5 bis 0,7 Mol Amin III eingesetzt.
Die Reaktionsmischung wird gerührt und erhitzt, wobei
das Amin IV zugegeben wird. Mit der Zugabe des Amins IV kann
bei Raumtemperatur begonnen werden, bevorzugt wird das Amin IV
aber erst bei einer Temperatur, die höher ist als Raumtemperatur,
zugegeben. Besonders bevorzugt wird mit der Zugabe des
Amins IV bei Temperaturen von 60 bis 120°C begonnen. Erfolgt
die Reaktion in der Schmelze, kann das Amin IV auch erst zugegeben
werden, wenn die Reaktionsmischung schon flüssig ist.
Das Amin IV kann gasförmig, flüssig oder fest zugegeben werden.
Amine, die bei Raumtemperatur gasförmig sind, können als solche
oder in einem der o. a. Verdünnungsmittel gelöst in das
Reaktionsgemisch eingebracht werden. Amine, die bei Raumtemperatur
nicht gasförmig sind, können gegebenenfalls durch Erhitzung
vor der Zugabe in den gasförmigen Zustand übergeführt und
gasförmig zugegeben werden, sie können aber auch als solche
oder in einem der o. a. Verdünnungsmittel gelöst zugegeben werden.
Feste Amine können beispielsweise mit Hilfe einer Förderschnecke
zugegeben werden. Flüssige oder gelöste Amine werden
zugetropft oder über eine Düse eingebracht, gasförmige Amine
auf übliche Weise eingeleitet. Wird das Amin IV vor der Zugabe
gelöst, wird vorzugsweise jenes Verdünnungsmittel verwendet, in
dem die Reaktion durchgeführt wird. Das Amin IV wird dabei in
einem Überschuß bezogen auf den Harnstoff II eingesetzt. Vorzugsweise
werden pro Mol des Harnstoffes II 2 bis 15, besonders
bevorzugt 2 bis 10 Mol des Amins IV zugegeben.
Das Amin IV wird nicht auf einmal zugegeben, sondern im Verlauf
der Reaktion kontinuierlich zugesetzt. Während der Zugabe des
Amins IV wird die Reaktionsmischung auf etwa 130 bis 250°C,
bevorzugt auf 160 bis 225°C, erhitzt.
Im allgemeinen läuft die Reaktion unter Normaldruck ab, obgleich
man auch unter Druck arbeiten kann, wobei Drücke bis zu
20 bar angewendet werden können.
Das bei der Reaktion entstehende Ammoniak wird auf übliche
Weise abgeführt. Bei Verwendung eines gasförmigen Amins IV entsteht
eine Mischung aus Ammoniak und überschüssigem Amin IV,
die abgeführt und auf übliche Weise getrennt werden kann.
Das abgetrennte Amin IV kann erneut in die Reaktion eingesetzt
werden.
Nach beendeter Reaktion wird die Reaktionsmischung abgekühlt.
Wurde die Reaktion in der Schmelze durchgeführt, kristallisiert
das Reaktionsprodukt der allgemeinen Formel I dabei aus.
Wurde die Reaktion in einem Verdünnungsmittel durchgeführt,
wird der gegebenenfalls ausgefallene Niederschlag abfiltriert
oder das Verdünnungsmittel wird abdestilliert. Das jeweils
erhaltene Rohprodukt kann auf übliche Art und Weise gereinigt
werden.
Bevorzugt wird das Rohprodukt zur Reinigung in Wasser aufgekocht
und die Mischung abgekühlt. Der Niederschlag wird abgesaugt
und getrocknet. Im allgemeinen ist die Reinheit des auf
diese Weise gereinigten Produktes ausgezeichnet. Für spezielle
Zwecke kann aber noch eine weitere Reinigung, etwa durch Umkristallisieren
oder Chromatographie angeschlossen werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird N,N-Dimethylharnstoff
in Trichlorbenzol mit einem Amin III, worin R einen unsubstituierten
oder substituierten Phenylrest bedeutet unter Rühren
vorgelegt und auf 40 bis 100°C erhitzt. Hierauf wird kontinuierlich
Dimethylamin eingeleitet, wobei das Reaktionsgemisch
weiter auf etwa 180 bis 220°C erhitzt wird. Nach beendeter
Reaktion wird auf Raumtemperatur abgekühlt und der gegebenenfalls
ausgefallene Niederschlag abfiltriert oder das Verdünnungsmittel
wird abdestilliert. Das jeweils erhaltene Rohprodukt
wird auf übliche Weise vom Verdünnungsmittel befreit und
mit Wasser aufgekocht. Die Mischung wird abgekühlt, der Niederschlag
abgesaugt und getrocknet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Harnstoff
II durch Umsetzen von Harnstoff mit einem Amin IV etwa
nach DE-A 29 37 331 in jenem Reaktionsgefäß hergestellt, in dem
anschließend die Reaktion gemäß Anspruch 1 durchgeführt wird,
ohne daß der Harnstoff II isoliert wird.
Es hat sich als besonders zweckmäßig herausgestellt, die beim
Abfiltrieren der Reaktionsprodukte vom verwendeten Verdünnungsmittel
anfallenden Mutterlaugen immer wieder für eine neuerliche
Reaktion zur Herstellung der gleichen Reaktionsprodukte
einzusetzen, da die Ausbeuten dadurch hoch ansteigen, wobei die
Reinheit der Reaktionsprodukte unerwarteterweise gleich gut
bleibt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens fallen die Produkte
der allgemeinen Formel I in hervorragender Reinheit und guten
Ausbeuten an. Das Verfahren stellt somit eine Bereicherung der
Technik dar.
3,38 g (0,025 Mol) 4-Isopropylanilin wurden mit 3,35 g (0,038
Mol) N,N-Dimethylharnstoff in 20 ml 1,2,4-Trichlorbenzol unter
Rühren versetzt. Die Reaktionsmischung wurde auf 205°C erhitzt,
wobei ab 120°C Dimethylamin eingeleitet wurde. Nach 5,5
Stunden waren 8,8 g (0,19 Mol) Dimethylamin eingeleitet und
die Reaktion beendet.
Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, wobei
ein Niederschlag ausfiel. Der Niederschlag wurde abfiltriert,
mit 1,2,4-Trichlorbenzol gewaschen, getrocknet und anschließend
in 100 ml Wasser aufgekocht. Die wäßrige Mischung wurde
abgekühlt, der Niederschlag abgesaugt und getrocknet. Dabei
wurden 4,0 g N-(4-Isopropylphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff, das
entspricht 78% der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von 155 bis
156°C und einer Reinheit von 98,7% erhalten.
Unter Verwendung der gleichen Menge 4-Isopropylanilin und N,N-Dimethylharnstoff
wie im Beispiel 1, jedoch unter Verwendung
der nach Beispiel 1 erhaltenen Mutterlauge anstatt des reinen
1,2,4-Trichlorbenzols als Verdünnungsmittel wurden auf gleiche
Art und Weise wie in Beispiel 1 4,55 g N-(4-Isopropylphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff,
das sind 88% der Theorie mit einem
Schmelzpunkt von 155 bis 157°C und einer Reinheit von 97% erhalten.
Wurde wie Beispiel 1a, jedoch unter Verwendung der Mutterlauge
aus Beispiel 1a als Verdünnungsmittel ausgeführt.
Ausbeute: 4,75 g, das entspricht 92% der Theorie
Schmelzpunkt: 155-157°C
Reinheit: 100%
Ausbeute: 4,75 g, das entspricht 92% der Theorie
Schmelzpunkt: 155-157°C
Reinheit: 100%
Wurde wie Beispiel 1b, jedoch unter Verwendung der Mutterlauge
aus Beispiel 1b als Verdünnungsmittel ausgeführt.
Ausbeute: 4,6 g, das entspricht 89% der Theorie
Schmelzpunkt: 155-157°C
Reinheit: 99,9%
Ausbeute: 4,6 g, das entspricht 89% der Theorie
Schmelzpunkt: 155-157°C
Reinheit: 99,9%
Wurde wie Beispiel 1c, jedoch unter Verwendung der Mutterlauge
aus Beispiel 1c als Verdünnungsmittel ausgeführt.
Ausbeute: 4,65 g, das entspricht 90% der Theorie
Schmelzpunkt: 155-157°C
Reinheit: 98,3%
Ausbeute: 4,65 g, das entspricht 90% der Theorie
Schmelzpunkt: 155-157°C
Reinheit: 98,3%
Wurde wie Beispiel 1d, jedoch unter Verwendung der Mutterlauge
aus Beispiel 1d als Verdünnungsmittel ausgeführt.
Ausbeute: 4,6 g, das entspricht 89% der Theorie
Schmelzpunkt: 155-157°C
Reinheit: 99,2%
Ausbeute: 4,6 g, das entspricht 89% der Theorie
Schmelzpunkt: 155-157°C
Reinheit: 99,2%
4,3 g (0,025 Mol) 4-Bromanilin wurden mit 3,35 g (0,038 Mol)
N,N-Dimethylharnstoff in 28 ml 1,2,4-Trichlorbenzol unter Rühren
versetzt, worauf die Mischung langsam auf 205°C erhitzt
wurde. Ab 50°C wurde Dimethylamin eingeleitet. Nach 5,5 Stunden
waren 11,6 g (0,25 Mol) Dimethylamin eingeleitet, und die
Reaktion beendet.
Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, wobei
ein Niederschlag ausfiel, der abfiltriert, mit 1,2,4-Trichlorbenzol
gewaschen, bei 100°C im Vakuum getrocknet und
anschließend in 100 ml Wasser aufgekocht wurde. Die wäßrige
Mischung wurde abgekühlt, der Niederschlag abgesaugt und
getrocknet. Dabei wurden 4,73 g N-(4-Bromphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff,
das sind 78% der Theorie, mit einem
Schmelzpunkt von 168 bis 170°C erhalten.
Unter Verwendung von 3,19 g (0,025 Mol) 4-Chloranilin, 3,35 g
(0,038 Mol) N,N-Dimethylharnstoff und 10,8 g (0,23 Mol) Dimethylamin
wurden auf die im Beispiel 2 beschriebene Art und
Weise 4,05 g N-(4-Chlorphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff, das
sind 82% der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von 170 bis 173°C
und einer Reinheit von 100% erhalten.
Auf die im Beispiel 3 beschriebene Art und Weise und unter Verwendung
der gleichen Mengen 4-Chloranilin und Dimethylharnstoff,
jedoch unter Verwendung der im Beispiel 3 erhaltenen
Mutterlauge anstatt des reinen 1,2,4-Trichlorbenzols als
Verdünnungsmittel und einer Menge von 12,8 g (0,28 Mol) Dimethylamin
wurden 4,45 g N-(4-Chlorphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff,
das sind 90% der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von
170 bis 173°C und einer Reinheit von 99% erhalten.
Unter Verwendung von 4,03 g (0,025 Mol) 3-Trifluormethylanilin,
3,35 g (0,038 Mol) N,N-Dimethylharnstoff und 13,1 g (0,28 Mol)
Dimethylamin wurden auf die im Beispiel 2 beschriebene Art und
Weise 4,35 g N-(3-Trifluormethylphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff,
das sind 75% der Theorie mit einem Schmelzpunkt von 160 bis
161°C und einer Reinheit von 99,2% erhalten.
Unter Verwendung der im Beispiel 4 angegebenen Menge von 3-
Trifluormethylanilin und N,N-Dimethylharnstoff jedoch unter
Einsatz der Mutterlauge aus Beispiel 4 anstatt des reinen
1,2,4-Trichlorbenzols als Verdünnungsmittel und unter Verwendung
von 11,4 g (0,25 Mol) Dimethylamin wurden auf die im Beispiel
2 beschriebene Art und Weise 4,8 g N-(3-
Trifluormethylphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff, das sind 83%
der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von 160 bis 161°C und einer
Reinheit von 99,7% erhalten.
Unter Verwendung von 3,54 g (0,025 Mol) 3-Chlor-4-methylanilin,
3,35 g (0,038 Mol) N,N-Dimethylharnstoff und 14,5 g (0,31 Mol)
Dimethylamin wurden auf die im Beispiel 2 beschriebene Art und
Weise 3,85 g N-(3-Chlor-4-methylphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff,
das sind 72% der Theorie mit einem Schmelzpunkt von 142
bis 147°C und einer Reinheit von 99,3% erhalten.
Unter Verwendung von 4,05 g (0,025 Mol) 3,4-Dichloranilin, 3,35 g
(0,038 Mol) N,N-Dimethylharnstoff und 11,0 g (0,24 Mol) Dimethylamin
wurden auf die im Beispiel 2 beschriebene Art und
Weise 4,7 g N-(3,4-Dichlorphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff, das
sind 81% der Theorie mit einem Schmelzpunkt von 153 bis 156°C
und einer Reinheit von 99,4% erhalten.
Die Reinheit der nach den Beispielen 1 bis 6 hergestellten Produkte
wurde durch HPLC-Analyse bestimmt.
Die Schmelzpunkte wurden mit einem Mikroschmelzpunktapparat
nach Kofler bestimmt.
2,33 g (0,025 Mol) Anilin wurden mit 3,35 g (0,038 Mol) N,N-Dimethylharnstoff
in 28 ml 1,2,4-Trichlorbenzol unter Rühren versetzt.
Die Reaktionsmischung wurde langsam auf 205°C erhitzt,
wobei ab 60°C Dimethylamin eingeleitet wurde. Nach 5,5 Stunden
waren 11,8 g (0,27 Mol) Dimethylamin eingeleitet und die Reaktion
beendet. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt, wobei ein Niederschlag ausfiel. Der Niederschlag
wurde abfiltriert, mit 1,2,4-Trichlorbenzol gewaschen, getrocknet
und anschließend in Wasser aufgekocht. Die wäßrige Mischung
wurde abgekühlt, der Niederschlag abgesaugt und getrocknet.
Dabei wurden 3,3 g N-Phenyl-N′,N′-dimethylharnstoff, das sind
81% der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von 130 bis 133°C erhalten.
Unter Verwendung von 3,08 g (0,025 Mol) 4-Methoxyanilin, 3,35 g
(0,038 Mol) N,N-Dimethylharnstoff und 15,0 g (0,34 Mol) Dimethylamin
wurden auf die im Beispiel 7 beschriebene Art und
Weise 3,1 g N-(4-Methoxyphenyl)-N′,N′-dimethylharnstoff, das
sind 64% der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von 126 bis 130°C
erhalten.
Unter Verwendung von 3,76 g (0,025 Mol) 2-Aminobenzthiazol,
3,35 g (0,038 Mol) N,N-Dimethylharnstoff und 15,7 g (0,36 Mol)
Dimethylamin, wobei die Einleitzeit 4 Stunden betrug, wurden
auf die im Beispiel 7 beschriebene Art und Weise 4,2 g N-
(Benzthiazolyl-2)-N′,N′-dimethylharnstoff, das sind 76% der
Theorie mit einem Schmelzpunkt von 214 bis 216°C erhalten.
Unter Verwendung von 4,86 g (0,025 Mol) 2-Amino-6-ethoxybenzthiazol,
3,35 g (0,038 Mol) N,N-Dimethylharnstoff und 13,3 g
(0,30 Mol) Dimethylamin wurden auf die im Beispiel 7 beschriebene
Art und Weise 3,7 g N-(6-Ethoxybenzthiazolyl-2)-N′,N′-dimethylharnstoff,
das sind 56% der Theorie mit einem
Schmelzpunkt von 183 bis 186°C erhalten.
3,43 g (0,025 Mol) 4-Ethoxyanilin und 4,41 g (0,038 Mol) N,N-Diethylharnstoff
in 25 ml 1,2,4-Trichlorbenzol wurden unter
Rühren aus 205°C erhitzt. Ab 60°C wurde eine Mischung von 5,5 g
(0,075 Mol) Diethylamin und 3 ml 1,2,4-Trichlorbenzol innerhalb
von 5,5 Stunden der Reaktionslösung zugesetzt. Das Lösungsmittel
wurde abgedampft und der kristallisierende
Rückstand in Wasser aufgekocht, die Mischung abgekühlt,
filtriert und getrocknet. Dabei wurden 4,2 g N-(4-Ethoxyphenyl)-N′,N′-diethylharnstoff,
das sind 76% der Theorie mit einem
Schmelzpunkt von 95 bis 98°C erhalten.
3,19 g 95%iges 4-Chloranilin (0,025 Mol) wurden mit 2,82 g
(0,038 Mol) N-Methylharnstoff in 28 ml 1,2,4-Trichlorbenzol
versetzt. Die Mischung wurde unter Rühren langsam auf 205°C
erhitzt, wobei ab 60°C Methylamin in die Mischung eingeleitet
wurde. Nach 5,5 Stunden waren 15,2 g (0,35 Mol) Methylamin eingeleitet
und die Reaktion beendet. Das Lösungsmittel wurde abgedampft
und das erhaltene Rohprodukt über eine Kieselgelsäule
(Merck 9385, Eluationsmittel Tetrahydrofuran : Cyclohexan 2 : 1)
gereinigt.
Dabei wurden 3,2 g N-(4-Chlorphenyl)-N′-methylharnstoff, das
sind 69% der Theorie mit einem Schmelzpunkt von 204 bis 206°C
erhalten. Nach Umkristallisieren aus Ethanol : Wasser=7 : 3
wurde ein Schmelzpunkt von 206 bis 208°C erhalten.
3,19 g (0,025 Mol) 4-Chloranilin prakt. wurden mit 4,95 g
(0,038 Mol) N-Butyl-N-methylharnstoff in 25 ml 1,2,4-Trichlorbenzol
vermischt und unter Rühren langsam auf 205°C erhitzt.
Ab 100°C wurde eine Lösung von 6,6 g (0,075 Mol) N-Butyl-N-methylamin
in 3 ml 1,2,4-Trichlorbenzol innerhalb von 4 Stunden
in die Reaktionsmischung eingetragen. Die Reaktionsmischung
wurde 4 Stunden auf dieser Temperatur gehalten und dann auf 20°C
abgekühlt, wobei ein Niederschlag ausfiel. Der ausgefallene
Niederschlag wurde abfiltriert, mit 1,2,4-Trichlorbenzol und
Petrolether gewaschen und im Vakuum bei 80°C getrocknet. Das
erhaltene Rohprodukt wurde mit 60 ml Wasser aufgekocht, auf 20°C
abgekühlt, der Niederschlag abgesaugt, mit Wasser gewaschen
und bei 70°C im Vakuum getrocknet.
Dabei wurden 2,9 g N-(4-Chlorphenyl)-N′-butyl-N′-methylharnstoff,
das sind 48% der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von
115 bis 117°C erhalten.
18 g (0,3 Mol) Harnstoff wurden in 50 ml Xylol suspendiert. Die
Suspension wurde auf 130 bis 135°C erhitzt und unter Rühren
mit einer Lösung von 26,15 g (0,3 Mol) N-Butyl-N-methylamin in
25 ml Xylol versetzt. Hierauf wurde auf halbes Volumen abgedampft
und gekühlt, wobei ein Niederschlag ausfiel. Der Niederschlag
wurde abfiltriert, mit wenig Xylol gewaschen und im Vakuum
bei 70°C getrocknet.
Dabei wurden 27,3 g N-Butyl-N-methylharnstoff, das sind 70%
der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von 84 bis 88°C erhalten.
5,49 g (0,025 Mol) 4-Amino-4′-chlor-diphenylether wurden mit
3,35 g (0,038 Mol) N,N-Dimethylharnstoff in 28 ml 1,2,4-Trichlorbenzol
unter Rühren versetzt. Die Reaktionsmischung
wurde auf 205°C erhitzt, wobei ab 60°C Dimethylamin
eingeleitet wurde. Nach 5,5 Stunden waren 15,1 g (0,33 Mol)
Dimethylamin eingeleitet und die Reaktion beendet.
Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, wobei
ein Niederschlag ausfiel. Der Niederschlag wurde abfiltriert,
mit 1,2,4-Trichlorbenzol gewaschen, getrocknet und anschließend
in Wasser aufgekocht. Die wäßrige Mischung wurde abgekühlt, der
Niederschlag abgesaugt und getrocknet. Dabei wurden 5,75 g N-
(4-(4-Chlorphenoxy)phenyl)-N′-N′-dimethylharnstoff, das entspricht
79% der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von 150 bis
152°C erhalten.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung reiner, unsymmetrisch disubstituierter
Harnstoffe der allgemeinen Formel
in der R einen unsubstituierten oder ein- oder mehrfach
durch Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy-, Aryloxy- oder
Trifluormethylgruppen substituierten Phenylrest, einen unsubstituierten
oder ein- oder mehrfach durch Halogenatome,
Alkyl-, Alkoxy- oder Trifluormethylgruppen substituierten
Oxazolyl-, Isoxazolyl-, Thiazolyl-, Isothiazolyl-, Benzoxazolyl-
oder Benzthiazolylrest und R₁ und R₂ unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeuten,
wobei R₁ und R₂ nicht gleichzeitig Wasserstoff sind
oder R₁ und R₂ gemeinsam eine Butylen- oder Pentylengruppe
bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß ein N-Alkyl- oder
N,N-Dialkylharnstoff der allgemeinen Formel
in der R₁ und R₂ die obengenannte Bedeutung haben, mit einem
Amin der allgemeinen FormelR-NH₂ (III)in der R die obengenannte Bedeutung hat, in Gegenwart eines
Überschusses eines Amins der allgemeinen Formel
in der R₁ und R₂ jeweils die gleiche Bedeutung haben, wie
im eingesetzten N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoff der allgemeinen
Formel II gegebenenfalls in einem Verdünnungsmittel
umgesetzt und das Reaktionsprodukt der allgemeinen
Formel I auf übliche Weise isoliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoff der allgemeinen Formel
II durch Umsetzung von Harnstoff mit einem Amin der allgemeinen
Formel IV gegebenenfalls in einem Verdünnungsmittel
hergestellt und ohne Isolierung zum unsymmetrisch
disubstituierten Harnstoff der allgemeinen Formel I umgesetzt
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung in einem Verdünnungsmittel
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umsetzung in Trichlorbenzol durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mutterlauge, die nach der Isolierung des
Reaktionsproduktes der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1
anfällt, in einer weiteren Umsetzung zur Herstellung des
gleichen Reaktionsproduktes der allgemeinen Formel I als
Verdünnungsmittel eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoff der
allgemeinen Formel II und ein Amin der allgemeinen Formel
IV, worin R₁ und R₂ jeweils unabhängig voneinander Alkylgruppen
mit 1 bis 4 C-Atomen bedeuten, wobei R₁ und R₂ in
Formel II und in Formel IV dieselbe Bedeutung haben, eingesetzt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als
N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoff Dimethylharnstoff und
als Amin der allgemeinen Formel IV Dimethylamin eingesetzt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Amin der allgemeinen Formel III, in der R
einen unsubstituierten oder einen durch Halogenatome, Alkyl-
oder Alkoxygruppen ein- oder mehrfach substituierten
Phenylrest bedeutet, eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß pro Mol des N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoffes
der allgemeinen Formel II 2 bis 15 Mol des Amins
der allgemeinen Formel IV eingesetzt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß pro Mol des N-Alkyl- oder N,N-Dialkylharnstoffes
der allgemeinen Formel II 0,5 bis 0,7 Mol des Amins
der allgemeinen Formel III eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893940261 DE3940261A1 (de) | 1989-12-06 | 1989-12-06 | Verfahren zur herstellung reiner, unsymmetrisch disubstituierter harnstoffe |
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DE19893940261 DE3940261A1 (de) | 1989-12-06 | 1989-12-06 | Verfahren zur herstellung reiner, unsymmetrisch disubstituierter harnstoffe |
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