DE3839705A1 - Beheizter wirbelschichtreaktor - Google Patents
Beheizter wirbelschichtreaktorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen beheizten Wirbelschichtreaktor mit
einer Wirbelschichtreaktionszone, die Verwendung eines solchen
Wirbelschichtreaktors für die Herstellung von polykristallinen
Silicium hoher Reinheit sowie ein Verfahren zur Herstellung
polykristallinen Siliciums hoher Reinheit durch Pyrolyse von
silanhaltigen Gasen in einem solchen Wirbelschichtreaktor. Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Beheizung solcher
Wirbelschichtreaktoren.
Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Vorrichtungen
bekannt, mit denen Wirbelschichtreaktionszonen die benötigte
Wärme zugeführt werden kann. Beispiele für die direkte Wärme
zuführung sind geeignete Wärmetransferflüssigkeiten sowie in
duktive oder elektrische Widerstandsheizungen. Obwohl derartige
Vorrichtungen für viele Anwendungen geeignet sind, sind sie für
eine Reihe von Wirbelschichtanwendungen wegen der besonderen
Konfiguration des Wirbelschichtreaktors, in dem die erwünschten
Reaktionen ausgeführt werden, weniger geeignet. Die
Durchführung solcher Reaktionen unter Verwendung von auf her
kömmliche Weise beheizten Wirbelschichten kann von unerwün
schten Nebeneffekten und Energieverlusten begleitet sein.
Gewöhnlich ist es wünschenswert, Wirbelschichtreaktoren die
Wärme auf die wirksamste Weise zuzuführen, die möglich ist.
Wenn herkömmliche Mittel verwandt werden, den äußeren Wänden
von Reaktoren Wärme zuzuführen, treten eine Anzahl von Quellen
für Wärmeverluste auf. Eine nennenswerte Menge Wärme wird durch
Konvektion und Wärmeleitung an die Umgebung abgegeben. Wärme
verluste treten auch durch Wärmetransfereffekte auf, wenn die
Wärme durch dicke Reaktorwände hindurchtritt. Bestimmte her
kömmliche Wärmequellen leiden auch unter dem Nachteil, daß sie
vorzeitig ausbrennen, wenn sie über längere Zeiträume Sauer
stoff oder anderen Gasen ausgesetzt werden. Dies resultiert in
erhöhten Ausfallzeiten für Reparaturen und Austauschmaßnahmen,
die durch das Ausbrennen notwendig werden.
Die Herstellung von polykristallinem Silicium aus silanhaltigen
Gasen in einer Wirbelschichtreaktionszone ist ein bemerkenswer
tes Beispiel für die Grenzen herkömmlicher Heizvorrichtungen in
solchen Wirbelschichten, bei denen Wärmeverluste auf die Anord
nung der Wärmequelle an der Außenseite der Reaktorwände zurück
geführt werden können. Hierbei werden Siliciumteilchen in einem
fluidisierenden Gasstrom suspendiert, in welchen das silanhal
tige Gas injiziert wird. Die Verfahrensbedingungen werden vor
zugsweise so eingestellt, daß die Zersetzung des Silans hetero
gen erfolgt, d.h. das Silan zersetzt sich und schlägt sich auf
der Oberfläche der Siliciumteilchen in der Wirbelschicht nie
der. Auf diese Weise vergrößern sich die Teilchen durch die
Ablagerung von Silicium, so daß hinreichend große Teilchen an
Siliciumprodukt gezogen werden können, um die konventionelle
Entfernung solcher Teilchen aus einer Sammelzone unterhalb der
Reaktionszone zu ermöglichen. Das Nebenprodukt Wasserstoff und
andere Gase können getrennt davon als Kopfgas aus der Reak
tionszone abgezogen werden.
Obwohl Heizungen von der Art der Widerstandsheizung am weite
sten verbreitet sind, sind auch andere Heizverfahren auf die
Außenwände von Wirbelschichtreaktoren angewandt worden, etwa
gleichmäßige Induktionsspulen und indirekte mit Gas befeuerte
Heizer, wie sie in den US-A-30 12 861 und 30 12 862 beschrieben
sind.
Es besteht daher ein Bedarf an der Entwicklung eines verbesser
ten beheizten Wirbelschichtreaktors, bei dem der durch die An
wendung von Wärmequellen auf die äußeren Reaktorwände verur
sachte Wärmeverlust vermindert werden kann. Weiter ist wün
schenswert, die aktive Lebensdauer der verschiedenen Heizungs
arten, die als Wärmequellen in solchen Wirbelschichtreaktoren
verwandt werden, zu verlängern.
Gegenstand der Erfindung ist ein Wirbelschichtreaktor mit einer
Wirbelschichtreaktionszone, der gekennzeichnet ist durch
- a) eine periphere inerte Auskleidung, die die Reaktions zone umgibt;
- b) eine Wärmequelle, die eine Heizvorrichtung zur Abgabe von Wärme an die Reaktionszone durch die periphere inerte Aus kleidung umfaßt;
- c) eine Einrichtung, die eine Heizungsumhüllung zwischen der peripheren inerten Auskleidung und der Reaktorwand defi niert, wobei die Heizvorrichtung 14 in die Heizungsumhül lung eingeschlossen ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die inerte Ausklei
dung eine Graphitauskleidung.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Wir
belschichtreaktionszone einen Druck P 1 auf und kann die Hei
zungsumhüllung auf einem Druck P 2 gehalten werden, der größer
ist als P 1. Der Druck P 2 ist um einen Betrag größer als der
Druck P 1, der ausreicht, das Austreten von Gas aus der Wirbel
schichtreaktionszone durch die inerte Auskleidung (falls porös)
und durch die Abdichtungen an den Enden der inerten Auskleidung
in die Heizungsumhüllung zu verhindern. Die die Wirbelschicht
reaktionszone umgebende inerte Auskleidung dient der Isolierung
der Heizvorrichtung von den Reaktanten in der Wirbelschicht
zone.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von polykristallinem Silicium hoher Reinheit in einem Wirbel
schichtreaktor durch Pyrolyse von silanhaltigen Gasen, daß
gekennzeichnet ist durch
- a) die heterogene Zersetzung des silanhaltigen Gases in einer beheizten, mit Graphit ausgekleideten Wirbelschichtreak tionszone 26 aus Siliciumsaatteilchen in einem Reaktor 11;
- b) die Zuführung von Wärme an die Wirbelschichtreaktionszone 26 durch die Graphitauskleidung 17 mittels einer an der Auskleidung angebrachten Heizvorrichtung 14, wobei die Heizvorrichtung 14 in eine Heizungsumhüllung 15, die durch den Raum zwischen der Graphitauskleidung 17 und der Reak torwand 13 definiert wird, eingeschlossen ist.
Obwohl nicht unbedingt nötig, kann die Heizungsumhüllung auf
einem Druck P 2 gehalten werden, der größer ist als der Druck P 1
in der Reaktionszone.
Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Beheizen
einer Wirbelschichtzone in einem Wirbelschichtreaktor, daß ge
kennzeichnet ist durch
- a) Umgeben der Reaktionszone mit einer peripheren inerten Auskleidung;
- b) Anwenden von Wärme auf die Wirbelschichtreaktionszone durch die inerte Auskleidung mittels einer an der Aus kleidung angebrachten Heizvorrichtung, wobei die Heiz vorrichtung in eine Heizungsumhüllung, die durch den Raum zwischen der inerten Auskleidung und der Reaktorwand de finiert wird, eingeschlossen ist.
Auch hier ist es möglich, die Heizungsumhüllung auf einem Druck
P 2 zu halten, der größer ist als der Druck P 1 in der Wirbel
schichtreaktionszone.
Der erfindungsgemäße Wirbelschichtreaktor kann in einer Viel
zahl von Verfahren eingesetzt werden, die für die Durchführung
in einer Wirbelschichteinheit geeignet sind, beispielsweise bei
der Pyrolyse von silanhaltigem Gas zu Silicium. Der erfindungs
gemäße Wirbelschichtreaktor gibt außerdem eine Möglichkeit zur
Verhinderung des vorzeitigen Ausbrennens von herkömmlichen Hei
zungen infolge von Oxidation.
Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung bestimmter bevorzugter Aus
führungsformen, in Verbindung mit dem begleitenden Abbildungen.
Von den begleitenden Abbildungen zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße, von
einer inerten Auskleidung und einer Heizungsumhüllung
umgebene Wirbelschichtreaktionszone;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Wirbel
schichtreaktionszone;
Fig. 3 einen Ausschnitt der Reaktionszone mit der inerten
Auskleidung und der Heizungsumhüllung; und
Fig. 4 den Zusammenhang zwischen der Heiztemperatur und der
Temperatur der Wirbelschichtzone.
Die Erfindung wird im nachhinein mit Bezug auf eine die Pyroly
se von silanhaltigen Gasen zu Silicium betreffende bevorzugte
Ausführungsform beschrieben. Es versteht sich, daß die Erfin
dung gleichermaßen auf andere Arten von Wirbelschichtreaktio
nen, die die Zufuhr von Wärme verlangen, anwendbar ist.
Der hier verwandte Begriff "heterogene Zersetzung" betrifft die
Reduktion von Silan oder eines Halogensilans zu Silicium, die
in zwei oder mehr Phasen auftritt, etwa, wenn die Zersetzung an
der Grenze zwischen einer Gasphase und einer festen Gase auf
tritt. Die heterogene Zersetzung resultiert in der Niederschla
gung von Silicium entweder auf suspendierten Siliciumteilchen
in der Wirbelschicht oder auf der inneren Oberfläche des Wir
belschichtreaktors. Die "homogene Zersetzung" tritt in einer
einzigen Phase auf, etwa einer Gasphase, und erzeugt Silicium
pulver oder -staub mit hoher Oberfläche im Mikron- oder Submi
kronbereich. Im allgemeinen ist die Zersetzung von Silan oder
Halogensilanen bei einer gegebenen Temperatur entweder hetero
gen und/oder homogen, je nach der Konzentration des Silans
und/oder Halogensilans. Im allgemeinen ist eine niedrige Si
lan/Halogensilan-Speisekonzentration wünschenswert, um die Zer
setzung von Silan und Halogensilan zu Silicium auf heterogene
Weise durchzuführen. Jedoch kann eine sehr geringe Speisenkon
zentration des Silans und/oder Halogensilans zu einer geringen
Produktionsgeschwindigkeit des Siliciums führen.
Der Begriff "Siliciumsaatteilchen" bezeichnet Teilchen in der
Wirbelschicht, die im Bereich zwischen 50 µm und 400 µm liegen.
Vorzugsweise vergrößern sich diese Teilchen durch die Ablage
rung von Silicium, so daß sie gegebenenfalls als Siliciumpro
duktteilchen gewonnen werden können. Die Bezeichnung "Silicium
produktteilchen" betrifft solche Teilchen, die sich auf eine
Größe von wenigstens etwa 400 µm, vorzugsweise im Bereich von
400 µm bis 1300 µm, vergrößert haben. Solche Teilchen scheiden
sich in der Nähe des Boden der Reaktionszone ab und werden in
einer Sammelzone gewonnen; sie erlauben die Entfernung auf her
kömmliche Weise. Die Bezeichnung "Siliciumteilchen" schließt
sowohl Siliciumsaatteilchen als auch die Siliciumproduktteilchen
der Wirbelschicht ein.
Die Bezeichnung "Siliciumpulver" betrifft im allgemeinen Sili
ciumteilchen mit hoher Oberfläche im Mikron- bis Submikron
bereich, die aus der homogenen Zersetzung von silanhaltigem Gas
resultieren.
Die hier verwandte Bezeichnung "silanhaltiges Gas" betrifft si
lan- und/oder halogensilanhaltige Gase, sofern nicht anders an
gezeigt.
Die hier verwandte Bezeichnung "Fluidisierungsgas" betrifft die
Kombination von silanhaltigem Gas und einem anderen zusätzli
chen inerten Trägergas, das dem Wirbelschichtreaktor zur Un
terstützung der Fluidisierung der Siliciumteilchen zugeführt
wird.
Polykristallines Silicium kann durch Einführung eines Stromes
silanhaltigen Gases in eine Wirbelschicht aus in einer Reak
tionszone suspendierten Siliciumteilchen hergestellt werden.
Diese Siliciumteilchen werden durch einen nach oben gerichteten
Strom eines Fluidisierungsgases in der Reaktionszone suspen
diert. Die Temperatur in der Reaktionszone wird innerhalb des
Zersetzungsbereichs des silanhaltigen Gases bis zur Schmelztem
peratur von Silicium gehalten. Das silanhaltige Gas wird unter
Bildung von Silicium zersetzt, welches sich an der Oberfläche
der Siliciumteilchen niederschlägt. Wenn sich das Silicium auf
den Siliciumteilchen niederschlägt vergrößern sich diese Teil
chen und werden in der Nähe des Bodens der Wirbelschicht in
einer unterhalb der Reaktionszone angeordneten Sammelzone abge
schieden. Diese Produktteilchen werden aus der Sammelzone auf
herkömmliche Weise gewonnen. Die Geschwindigkeit des Fluidisie
rungsgases durch die Reaktionszone wird über der minimalen
Fluidisierungsgeschwindigkeit der Siliciumteilchen gehalten.
Das siliciumhaltige Gas kann in Übereinstimmung mit herkömmli
chen Praktiken am Boden in die Wirbelschichtreaktionszone ein
geführt werden. Es kann ohne Verdünnung eingeführt werden oder
mit einem inerten Trägergas, wie Wasserstoff, Argon, Helium
oder dergleichen, verdünnt werden. Bei der Zersetzung des Si
lans wird als Nebenprodukt Wasserstoff gebildet, der zur Ver
wendung als Trägergas für weitere Silanspeisegasmengen bei
halbkontinuierlichem oder kontinuierlichem Betrieb einer Wir
belschicht zurückgeführt werden kann.
Ein jeder geeignete silanhaltige Gasstrom, der thermisch in der
Gasphase zu Silicium pyrolysiert oder reduziert werden kann,
kann als Speisegas für die Wirbelschicht verwandt werden. Bei
spiele für solche Gase sind Silan und Halogensilane von Chlor,
Brom, Fluor und Iod. Chlorsilane, etwa Trichlorsilan, Tetra
chlorsilan und Dichlorsilan, können verwandt werden, jedoch
ergeben sich bei der Verwendung von Silan besondere Vorteile.
Die leicht exotherme 8ilanpyrolysereaktion läuft im wesentli
chen vollständig ab, ist irreversibel und setzt bei einer nie
drigeren Temperatur von etwa 200°C ein, wenn mit den für halo
gensilanhaltige Gase und dergleichen verlangten Pyrolysebedin
gungen verglichen. Zusätzlich sind Silan und seine Zersetzungs
produkte, d.h. Silicium und Wasserstoff, nicht korrosiv und
verursachen keine Verschmutzung. Das als Nebenprodukt gebildete
Wasserstoffgas kann als inertes Trägergas innerhalb des Systems
zurückgeführt werden. Im Vergleich dazu ist die Zersetzung von
Chlorsilan eine reversible und unvollständige Reaktion, die zur
Bildung von in ihrer Natur korrosiven Nebenprodukten führt.
Dementsprechend wird erfindungsgemäß bevorzugt Silan eingesetzt,
obwohl andere silanhaltige Gase verwandt werden können.
Die Silanspeiseströme und die inerten Trägergasströme können
unter Verwendung eines herkömmlichen Gasverteilers unterhalb
der Reaktionszone in die Reaktionszone eingeführt werden. Dies
ist auch der Ort, an dem die zu fluidisierenden Siliciumsaat
teilchen gegebenenfalls in das Fluidisierungsgas eingeführt
werden können. Die Geschwindigkeit des Fluidisierungsgases
durch die Reaktionszone wird im allgemeinen auf einem Wert ge
halten, der etwa dem zweifachen bis sechsfachen der zur Flui
disierung von Teilchen mit durchschnittlichem Durchmesser in
der Wirbelschicht benötigten minimalen Fluidisierungsgeschwin
digkeit entspricht. Der hier verwandte Begriff "durchschnittli
cher Durchmesser" bedeutet die Summierung der Quotienten aus
einem gegebenen Teilchendurchmesser und der jeweiligen, den
Teilchen mit dem gegebenen Durchmesser zugeordneten Gewichtsfrak
tion.
Vorzugsweise hat die Geschwindigkeit des Fluidisierungsgases
etwa den vierfachen Wert der minimalen Fluidisierungsgeschwin
digkeit für die Saatteilchen in der Wirbelschicht. Die minimale
Fluidisierungsgeschwindigkeit kann auf herkömmliche, dem Fach
mann bekannte Weise bestimmt werden, beispielsweise durch die
Gleichung
worin
₀ = minimale Oberflächengasgeschwindigkeit zur
Fluidisierung (m/s)
D p = durchschnittlicher Teilchendurchmesser in der Schicht (m),
ρ = Dichte des Fluidisierungsgases (kg/m³),
ρ p = Dichte des Teilchen (kg/m³),
Φ s = Spärizität der Teilchen,
ε = Leerfraktion in der Teilchenschicht bei minimaler Fluidisierung,
μ = absolute Viskosität des Fluidisierungsgases (kg/ms),
q = Gravitationsbeschleunigung (m/s²).
D p = durchschnittlicher Teilchendurchmesser in der Schicht (m),
ρ = Dichte des Fluidisierungsgases (kg/m³),
ρ p = Dichte des Teilchen (kg/m³),
Φ s = Spärizität der Teilchen,
ε = Leerfraktion in der Teilchenschicht bei minimaler Fluidisierung,
μ = absolute Viskosität des Fluidisierungsgases (kg/ms),
q = Gravitationsbeschleunigung (m/s²).
Die minimale Fluidisierungsgeschwindigkeit ist stark abhängig
von der Gasviskosität und Gasdichte wie auch vom durchschnitt
lichen Teilchendurchmesser, der Teilchenform und dem Leerraum.
Somit deckt die minimale Fluidisierungsgeschwindigkeit einen
großen Bereich bei geringen Änderungen der obengenannten Fak
toren ab. Es ist nicht beabsichtigt, die Erfindung auf be
stimmte minimale Fluidisierungsgeschwindigkeiten oder Fluidi
sierungsgeschwindigkeiten des Gases zu beschränken.
Wie hereits angesprochen wird die Temperatur in der Reaktions
zone in einem Bereich zwischen der Zersetzungstemperatur des
silanhaltigen Gases und der Schmelztemperatur von Silicium
gehalten. Die Temperatur, bei welcher die Zersetzung von si
lanhaltigen Gasen eintritt, liegt bei etwa 200°C und mehr. Die
Schmelztemperatur von Silicium liegt bei etwa 1400°C. Deshalb
ist es bevorzugt, die Reaktionszone bei einer Temperatur im Be
reich von 200°C bis 1400°C zu betreiben, stärker bevorzugt bei
550°C bis 1000°C. Die Wärme, die benötigt wird, um die Reaktions
zone bei solchen Temperaturen zu halten, kann von Vorrichtungen
vom Widerstandstyp, vom leitenden Typ oder vom Induktionstyp
und dergleichen bereitgestellt werden, die hinsichtlich der in
erten Auskleidung extern, jedoch innerhalb der Reaktorwand an
geordnet sind.
Die Herstellung von polykristallinem Silicium durch das Be
schriebene Wirbelschichtreaktorverfahren hängt davon ab, daß
Siliciumsaatteilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser
in einem Bereich von 50 µm bis 400 µm zugeführt werden. Diese
Siliciumteilchen bilden das Substrat, auf welchem das durch die
heterogenen Zersetzung von Silan gebildete Silicium niederge
schlagen wird. Wenn sich das Silan zersetzt und die Silicium
teilchen in der Größe zunehmen, scheiden sich die vergrößerten
Produktteilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von
wenigstens etwa 400 µm, vorzugsweise im Bereich von 400 µm bis
1300 µm, in der Nähe des Bodens der Reaktionszone in einer Sam
melzone ab. Die größeren Siliciumproduktteilchen werden dann
gesammelt und können entweder kontinuierlich oder periodisch
aus dem Reaktor abgezogen werden. Diese großen Teilchen haben
eine hinreichende Größe, daß sie leicht und ohne unerwünschte
Verunreinigung des hochreinen Materials gehandhabt werden kön
nen. Es versteht sich, daß die Größe der die Wirbelschicht aus
machenden Teilchen per se nicht kritisch für die Erfindung ist
und innerhalb üblicherweise verwandter normaler Grenzen gehal
ten werden kann, wie sie in den verschiendenen auf diesem Gebiet
bekannten Wirbelschichtanwendungen verwandt werden.
Es ist möglich, zur Versorgung der Wirbelschicht mit Ersatz-Si
liciumsaatteilchen einen kleinen Anteil des Produktmaterials
abzuzweigen und dieses Material mit geeigneten Methoden zu
Teilchen mit Saatteilchengröße zu zerstoßen oder zu zermahlen.
Diese Teilchen können erneut in die Wirbelschicht eingeführt
werden. Nach der Einführung werden solche kleinen Siliciumsaat
teilchen, wie zuvor, zu Wachstumsstellen für die Silanzerset
zung und nehmen allmählich in der Größe zu und werden aus der
Schicht abgezogen.
Der erfindungsgemäße Wirbelschichtreaktor besteht im allgemei
nen aus einem vertikalen Reaktorgefäß, in dem die erwünschte
Wirbelschichtreaktion durchgeführt wird. Beispiele für solche
Reaktionen sind Ionenaustauschreaktionen, Absorptionsreaktio
nen, katalytische Reaktionen und dergleichen. Eine bevorzugte
Reaktion ist die Pyrolyse von silanhaltigem Gas zu Silicium,
das sich auf Silicumteilchen in der Wirbelschicht nieder
schlägt. Die Wirbelschichtreaktionszone ist im Reaktorgefäß an
geordnet und wird von einer peripheren inerten Auskleidung um
geben, die die Reaktionszone definiert. Der Raum zwischen der
peripheren inerten Auskleidung und der Reaktorwand definiert
eine Heizungsumhüllung, die die Heizvorrichtung für die Versor
gung der Reaktionszone mit Wärme durch die inerte Auskleidung
einschließt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann man
sich diese Anordnung als einen kleinen Zylinder (d.h. die
inerte Auskleidung) innerhalb eines größeren Zylinders (d.h.
die Reaktorwand) vorstellen. Das Innere des kleineren inneren
Zylinders definiert die Reaktionszone, wobei der ringförmige
Raum zwischen dem inneren und äußeren Zylinder die Heizungs
umhüllung ausmacht. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird eine zylindrische Reaktionszone und ein eben
solches Reaktorgefäß verwandt, jedoch können für die Erfindung
auch Reaktionszonen und Reaktorgefäße mit anderen Formen ein
gesetzt werden.
Die Dimensionen des besonderen Gefäßes und der Reaktionszone
sind nicht kritisch für die Durchführung der Erfindung. Die
jeweiligen Dimensionen hängen in erster Linie von der Ökonomie
der Konstruktion ab. Die Reaktionszone darf nicht zu klein
sein, da dies zu einer geringen Produktion führt. Gleichwohl
darf sie auch nicht zu groß sein, da dies und in Verbindung mit
hohen Temperaturen und Fluidisierungsgasgeschwindigkeiten zu
hohen Energiekosten führt.
Vorzugsweise weist der innere Zylinder, der die Reaktionszone
mit den darin durch das Fluidisierungsgas suspendierten Sili
ciumteilchen definiert, ein Verhältnis von Schichthöhe zu
Schichtdurchmesser im Bereich von 1:1 bis 5:1 auf. Der
Fachmann weiß, daß das jeweilige Verhältnis von Schichthöhe zu
Schichtdurchmesser von der Geschwindigkeit des Fluidisierungs
gases, der Größe der Siliciumsaatteilchen und der Größe der Si
liciumproduktteilchen abhängt. Der Durchmesser der Reaktions
zone kann im Bereich von 15 bis 122 cm (6′′ bis 48′′) liegen, und
beträgt vorzugsweise etwa 30,5 cm (12′′). Der äußere Zylinder,
der die Reaktorwand und die äußere Abgrenzung der Heizungsum
hüllung bildet, ist vorzugsweise konzentrisch zum die Reak
tionszone ausmachenden inneren Zylinder angeordnet. Die Höhe
der Reaktorwand ist vorzugsweise gleich zur oder größer als die
Länge der Reaktionszone. Der Durchmesser des äußeren Zylinders
der Reaktorwand liegt im Bereich von 30 bis 152 cm (12′′ bis
60′′) und beträgt vorzugsweise etwa 46 cm (18′′).
Der die Reaktionszone ausmachende innere Zylinder weist eine
periphere inerte Auskleidung auf, die zwischen den Silicium
teilchen und einer in die Heizungsumhüllung eingeschlossene
Heizungsvorrichtung angeordnet ist. Die inerte Auskleidung ist
im allgemeinen so angeordnet, daß die Siliciumsaatteilchen,
Siliciumproduktteilchen und die Reaktionszonengase davon abge
halten werden, mit der Heizvorrichtung oder den Wänden des
Reaktors in Berührung zu kommen. Es ist wünschenswert, den Kon
takt zwischen Siliciumteilchen und der Heizvorrichtung oder den
Reaktorwänden zu verhindern, um eine Verunreinigung der Sili
ciumteilchen durch solchen Kontakt zu vermeiden. Weiterhin
verhindert die lsolierung der Heizvorrichtung und der Gefäßwän
de von den Reaktanten die Niederschlagung von Silicium auf der
Heizvorrichtung oder der Gefäßwand und vermindert weiterhin das
vorzeitige Ausbrennen der Heizvorrichtung.
Der Begriff "inert" schließt alle Materialien ein, die auf eine
Weise verwandt werden können, daß sie die jeweilige thermische
Zersetzung des silanhaltigen Gases nicht nachteilig beeinflus
sen oder zur Verunreinigung der Siliciumteilchen oder einer im
erfindungsgemäßen Wirbelschichtreaktor ausgeführten anderen Re
aktion führen. Bevorzugte Materialien für inerte Auskleidungen
schließen Graphit, Quarz, rostfreien Stahl, Molybdän und der
gleichen ein. Vorzugsweise werden bei der Ausübung der Erfin
dung Graphitauskleidungen verwandt, wobei die Silanpyrolyse in
der Wirbelschicht durchgeführt wird. Bei der Pyrolyse von si
lanhaltigem Gas werden die bevorzugten Auskleidungen so ausge
wählt, daß sie mit hochreinem Silicium beschichtet werden kön
nen, um eine Kontaminierung der Siliciumteilchen der Reaktions
zone zu vermeiden. Die Dicke der erfindungsgemäß verwandten
inerten Auskleidungen liegt im Bereich von 0,3 cm bis 2,5 cm
(1/8′′ bis 1′′) und vorzugsweise bei 0,6 cm bis 1,9 cm (1/4′′ bis
3/4′′).
Die erfindungsgemäß zu verwendenden inerten Auskleidungen er
lauben es, die Heizvorrichtung von der Außenseite des Reaktors
in die durch den Raum zwischen der inerten Auskleidung und der
Reaktorwand definierte Heizungsumhüllung zu verlegen. Wenn die
Heizvorrichtung so angeordnet wird, wird die Menge an an die
Umgebung abgegebener Wärme vermindert, da die Heizvorrichtung
nunmehr innerhalb des Reaktors angeordnet ist. Auch wird die
Menge an durch Wärmetransfereffekte durch die Reaktorwand
verlorener Wärme vermindert, da die Wärme nur durch die inerte
Auskleidung hindurchtreten muß.
Die inerte Auskleidung hat eine wichtige Funktion bei der
Verminderung der Kontaminierung der Siliciumsaat- und -produkt
teilchen und beim Schutz der Heizvorrichtung vor dem Kontakt
mit den Reaktanten in der Reaktionszone. Gleichwohl kann bei
bestimmten Anwendungen die Verwendung solcher Auskleidungen
einen Nachteil darstellen. Bei Verwendung inerter Auskleidungen
um die Reaktionszone ist es oft möglich, daß die Reaktionszone
an ihrer Peripherie nicht hermetisch abgeschlossen werden kann.
Wenn die inerte Auskleidung der Reaktionszone keine hermetische
Abschließung an der Peripherie der Reaktionszone bildet, können
Reaktanten und inerte Trägergase aus der Reaktionszone austre
ten. Der Austritt von Reaktanten und Fluidisierungsgasen kann
zu unerwünschter Niederschlagung von Silicium auf der Heizvor
richtung oder den Gefäßwänden führen. Die Heizungen können auch
wegen des Kontakts mit den Gasen vorzeitig ausbrennen.
Die Erfindung stellt weiterhin eine Vorrichtung bereit, die das
Austreten von Reaktanten und Fluidisierungsgasen aus der Reak
tionszone durch die inerte Auskleidung in die Heizungsumhüllung
verhindert. Hierzu kann der ringförmige Raum, der die zwischen
der inerten Auskleidung und der Gefäßwand gebildete Heizungs
umhüllung definiert, bis zu einem Druck P 2 mit einem Inertgas
unter Druck gesetzt werden. Der Druck P 2 der Heizungsumhüllung
wird auf einem Wert gehalten, der größer ist als der Druck P 1
in der Reaktionszone. Der Druckunterschied verhindert das Aus
treten von Reaktanten und Fluidisierungsgasen aus der Reak
tionszone durch die inerte Auskleidung in die Heizungsumhüllung
wirksam.
Das zur Unterdrucksetzung der Heizungsumhüllung verwandte In
ertgas kann ein jedes Gas sein, das den Betrieb der Heizvor
richtung und der im Wirbelschichtreaktor auftretenden Reaktion
nicht nachteilig beeinflußt. Beispielsweise für geeignete In
ertgase sind Argon, Wasserstoff, Helium, Stickstoff und der
gleichen. Vorzugsweise wird Argon als Gas zum Unterdrucksetzen
der Heizungsumhüllung verwandt. Wie angesprochen, wird der
Druck in der Heizungsumhüllung P 2 auf einem Niveau gehalten,
das größer ist als der Druck P 1 in der Reaktionszone. Vorzugs
weise ist P 2 wenigstens um 0,069 bar (1 psi) größer als P 1.
Stärker bevorzugt ist P 2 um wenigstens um 0,35 bar (5 psi)
größer als P 1.
Durch die Verwendung einer unter Druck gesetzten Heizungsumhül
lung, die die Heizvorrichtung umgibt, wird ein weiterer Vor
teil, zusätzlich zur Verminderung des Austretens von Reaktanten
und Gasen aus der Reaktionszone, realisiert. Wenn in der Hei
zungsumhüllung Inertgas verwandt wird, wird die Heizvorrichtung
nicht länger der Gegenwart von Silan, Sauerstoff oder anderen
Gasen ausgesetzt, die die Korrosion und das vorzeitige Ausbren
nen der Heizungsvorrichtung verursachen könnten. Ohne die Ge
genwart von oxidierenden Gasen tritt ein vorzeitiges Ausbrennen
der Heizungsvorrichtung durch korrosive Effekte der Reaktanten
und Gase der Wirbelschichtreaktionszone nicht auf; diese haben
deshalb eine verlängerte Lebensdauer. Die verlängerte Lebens
dauer führt zu einer Verminderung der Ausfallzeiten, die für
einen Austausch von vorzeitig ausgebrannten Heizungsarten be
nötigt werden.
Wie angesprochen, befindet sich die Heizungsumhüllung an der
Peripherie der Reaktionszone und schließt die Heizvorrichtung
ein, die Wärme in die Reaktionszone liefert, welche selbst bei
einer Temperatur zwischen der thermischen Zersetzungstemperatur
des silanhaltigen Gases und der Schmelztemperatur von Silicium
liegt. Die Reaktionszone liegt unmittelbar innerhalb der iner
ten Auskleidung. Die Temperatur der Wirbelschichtreaktionszone
liegt im Bereich von 200°C bis 1400°C, vorzugsweise 550°C bis
1000°C. Obwohl nicht unbedingt notwendig, ist es bevorzugt, daß
die Siliciumteilchen in der Reaktionszone eine Temperatur auf
weisen, die größer ist als die Temperatur der Reaktionszonen
wand, so daß die silanhaltigen Speisegase vorzugsweise an der
Oberfläche der Wirbelschicht-Siliciumteilchen zu Silicium zer
setzt werden und nicht an den Wänden der Reaktionszone.
Unterhalb der Reaktionszone verwendet der Reaktor einen herkömm
lichen Gasverteiler zur Einführung der Speise- und inerten Trä
gergasströme. In dieser Gasverteilungszone werden die Gefäßwän
de auf eine Temperatur von etwa 200°C gekühlt, beispielsweise
durch Kühlung mit Wasser, Stickstoff oder dergleichen. Solche
Temperaturen dienen dazu, die vorzeitige Zersetzung von silan
haltigen Gasen zu Silicium und damit die Niederschlagung von
Silicium auf den Verteilungsapparat und den Gefäßwänden zu
verhindern.
Obwohl die Betriebsbedingungen der Wirbelschicht für die Aus
übung der Erfindung keinen besonderen Beschränkungen hinsicht
lich der Teilchen- oder Gascharakteristika unterliegen, ist es
im allgemeinen bevorzugt, daß die Fluidisierungsbedingungen so
sind, daß die in der Schicht suspendierten Teilchen in einem
Zustand sind, der um ein geringes über den minimalen Fluidi
sierungsbedingungen für eine jede gegebene Anwendung liegt. Die
resultierende relativ hohe Teilchendichte der Wirbelschicht
verbessert die Wirksamkeit des Wärmeübergangs zwischen den Si
liciumteilchen und der Wirbelschicht. Zusätzlich sind die gemäß
den erfindunsgemäßen Ausführungsformen möglichen und bevorzug
ten relativ moderaten Teilchenbewegungen deshalb vorteilhaft,
weil neu auf der Teilchenoberfläche niedergeschlagenes Silicium
keinen starken mechanischen Kräften unterliegt, die die Teil
chen erodieren.
Die Erfindung wird durch die nachfolgende Beschreibung in Ver
bindung mit den begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Silanreaktor 11, in dem ein Si
lanspeisematerial umgesetzt wird, das aus der Silanspeisequelle
22 über die Leitung 28 in den Reaktor eintritt. Die Pyrolyse
des Silans resultiert in der Bildung von Wasserstoff als Neben
produkt, das bei 10 austritt, sowie von Siliciumproduktteilchen
20, die in der Sammelkammer 27 gewonnen und aus dieser Kammer
bei 24 abgezogen werden. Die Pyrolysereaktion erfolgt in der
Wirbelschichtreaktionszone 26, in der Siliciumteilchen 16 sus
pendiert sind. Die Wirbelschichtsreaktionszone 26 aus Silicium
teilchen 16 wird durch einen Strom von silanhaltigem Gas 22 und
gegebenenfalls zurückgeführtem Wasserstoffgas als inertem Trä
ger 23 suspendiert, die beide durch die Leitung 28 in den Reak
tor eintreten. Die Gase treten durch Perforationen 19 in einen
herkömmlichen Gasverteiler 21 in die Reaktionszone 26 ein.
Das Silan zersetzt sich heterogen zu Silicium, das sich auf den
Siliciumteilchen 16 niederschlägt und dazu führt, daß die Sili
ciumteilchen 16 wachsen und sich zu Siliciumproduktteilchen 20
vergrößern. In dem Maße, in dem die Siliciumteilchen 16 wachsen
und sich vergrößern und als Siliciumproduktteilchen 20 abgezo
gen werden, wird es nötig, zusätzliche Siliciumsaatteilchen in
die Reaktionszone 26 einzuführen. Solche Siliciumsaatteilchen
werden durch den Einlaß 29 in der Nähe des Bodens der Wirbel
schichtreaktionszone 26 und des oberen Endes der Sammelkammer
27 zugeführt. Die Saatteilchen 16 können durch Zerreiben und
Mahlen von einigen der gesammelten Siliciumproduktteilchen 20
erzeugt werden.
Wenn die Siliciumteilchen 16 in der Wirbelschichtsreationszone
26 wachsen und sich vergrößern, scheiden sie sich in der Nähe
des Bodens der Reaktionszone 26 in der Sammelkammer 27 ab, von
wo sie mit herkömmlichen Maßnahmen entweder kontinuierlich oder
halbkontinuierlich abgezogen werden. Der Speisegasstrom durch
Leitung 28, der durch die Perforationen 19 in die Wirbelschicht
eintritt, wird so gesteuert, daß er relativ kleine Silicum
teilchen 16 aufwärts transportiert, jedoch nicht in die Ab
scheidung von vergrößerten Siliciumproduktteilchen 20 in der
Sammelkammer 27 eingreift.
Die Wirbelschichtsreaktionszone 26 gemäß der Erfindung wird
durch periphere inerte Auskleidungen 17 begrenzt, die das In
berührungkommen der Siliciumteilchen 16 mit der Reaktorwand 13
oder der Heizvorrichtung 14 vermeiden. Die inerte Auskleidung
17 wird so ausgewählt, daß sie auf eine Weise verwandt werden
kann, die die Pyrolyse des Silans nicht nachteilig beeinflußt
oder die Siliciumteilchen 16 kontaminiert, wenn sie mit der
Auskleidung 17 in Berührung kommen. Die Verwendung der inerten
Auskleidung 17 dient dem Schutz der Heizvorrichtung 14 und der
Reaktorwand 13 vor den Reaktanten und Gasen der Reaktionszone
26. Gleichwohl treten bei bestimmten Anwendungen Probleme auf,
wenn versucht wird, eine luftdichte Abschließung um die Wir
belschichtreaktionszone 26 zu erzielen. Aufgrund von Fehlern in
der Dichtung oder der inerten Auskleidung besteht die Möglich
keit des unerwünschten Austretens von Reaktanten und Gasen aus
der Wirbelschichtreaktionszone 26 durch die inerte Auskleidung
17 in die Heizungsumhüllung 15.
Die Wärme wird der Wirbelschichtreaktionszone 26 durch die
inerte Auskleidung 17 mittels einer geeigneten Heizvorrichtung
14 zugeführt, die die Reaktionszone 26 auf einer Temperatur
halten kann, bei der sich das Silan unter Bildung von Silicium
zersetzt. Das Silicium schlägt sich auf den Siliciumteilchen 16
in der Wirbelschichtreaktionszone 26 nieder, was die Silicium
teilchen 16 zum Wachstum und zur Vergrößerung bringt. Die Heiz
vorrichtung 14 ist in die ringförmige Heizungsumhüllung 15 ein
geschlossen, die den Raum zwischen der inerten Auskleidung 17
und der Reaktorwand 13 einnimmt und Wärme an die inerte Ausklei
dung 17 liefert. Um das Austreten von Gas durch und um die in
erte Auskleidung 17 in die Heizungsumhüllung 15 zu verhindern,
kann die Heizungsumhüllung 15 durch ein inertes Gas auf einen
Druck P 2, der größer ist als der Druck P 1 der Reaktionszone 26,
unter Druck gesetzt werden. Diese Druckdifferenz vermindert das
Austreten von Gas durch und um die inerten Auskleidungen 17 in
die Heizungsumhüllung 15. Aus diesem Grund strömen im wesentli
chen alle Reaktanten und Gase, die die Reaktionszone 26 verlas
sen, entweder durch das obere Ende 10 der Reaktionszone 26 oder
in die Sammelkammer 27 ab. Die Heizungsumhüllung 15 kann mit
einem inerten Gas, vorzugsweisen einem inerten Gas wie Argon,
unter Druck gesetzt werden. Durch die Verwendung eines inerten
Gases, etwa Argon, ist es auch möglich, die Lebensdauer der
Heizvorrichtung 14 zu erhöhen, in dem der Kontakt der Heizvor
richtung mit korrosiven silan- oder sauerstoffhaltigen Gasen
verhindert wird. Solcher Kontakt mit Silan, Sauerstoff oder
anderen Gasen der Reaktionszone kann zum vorzeitigen Ausbrennen
der Heizvorrichtung 14 führen.
Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 beschriebenen Silanreaktor 11 von
oben. Wie aus dieser Sicht ersehen werden kann, wird die Hei
zungsumhüllung 15 im ringförmigen Raum zwischen der Gefäßwand
13 und der inerten Auskleidung 17 gebildet. Innerhalb der
Heizungsumhüllung 15 ist die Heizvorrichtung 14 angeordnet,
gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten Gases, mit dem unter
Druck gesetzt wird. Wieder kann gesehen werden, daß der ge
gebenenfalls erhöhte Druck in der Heizungsumhüllung 15 dazu
dient, daß Austreten von Reaktanten und Gasen aus der Reak
tionszone 26 durch die inerte Auskleidung 17 in die Heizungs
umhüllung 15 zu verhindern.
Es wird nun auf Fig. 3 Bezug genommen, die eine vergrößerte
Schnittansicht der mit Bezug auf Fig. 1 beschriebenen Wirbel
schichtreaktionszone 26 zeigt. Die durch 26 dargestellt Wir
belschicht, die die Siliciumteilchen 16 enthält, steht in engem
Kontakt mit der inerten Auskleidung 17. Die inerte Auskleidung
17 umgibt die Reaktionszone 26 und bildet die innerste Grenze
der Heizungsumhüllung 15. lnnerhalb der Heizungsumhüllung 15
ist die Heizvorrichtung 14 in dem kreisförmigen Raum, der zwi
schen der inerten Auskleidung und der Gefäßwand 13 gebildet
wird, angeordnet. Die Heizvorrichtung 14 liefert Wärme durch
die inerte Auskleidung 17 an die Reaktionszone 26. Innerhalb
der Heizungsumhüllung 15 kann das inerte Gas, mit dem unter
Druck gesetzt wird, enthalten sein. Die Wirbelschichtreaktions
zone 26 befindet sich auf einem Druck P 1, während die unter
Druck gesetzte Heizungsumhüllung 15 auf einem Druck P 2 gehalten
werden kann, wobei P 2 größer als P 1. Der Druckunterschied dient
dazu, das Austreten von Reaktanten und Gasen aus der Wirbel
schichtsreaktionszone 26 durch die inerte Auskleidung 17 in die
Heizungsumhüllung 15 zu verhindern. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform enthält die unter Druck gesetzte Zone ein iner
tes Gas, etwa Argon.
Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen mit Bezug auf eine be
vorzugte Ausführungsform der Erfindung, gemäß der die Heizungs
umhüllung 15 unter Druck gesetzt wird, beschrieben ist, ist die
Beschreibung gleichermaßen auf eine Ausführungsform anwendbar,
in der die Heizungsumhüllung nicht unter Druck gesetzt wird.
Das nachstehende Beispiel dient der weiteren Erläuterung einer
besonderen Ausführungsform der Erfindung.
Der erfindunsgemäße Reaktor und das erfindungsgemäße Verfahren,
die in der vorstehenden Beschreibung mit Bezug auf die Abbil
dungen erläutert wurden, wurden zur thermischen Zersetzung von
silanhaltigem Gas zu Silicium verwandt.
Die Wirbelschichtreaktionszone hat eine Schichthöhe von etwa
122 cm (48′′) und einen Schichtdurchmesser von etwa 30,5 cm
(12′′). Die Schicht enthält Siliciumteilchen mit einem durch
schnittlichen Durchmesser von 1000 µm. Die Wirbelschichtreak
tionszone wird von einer peripheren Graphitauskleidung umgeben.
Die Graphitauskleidung ist 1,3 cm (1/2′′) dick. Die die Wirbel
schichtsreaktionszone umgebende Graphitauskleidung ist inner
halb des Reaktors angeordnet. Das Äußere des Reaktors wird von
einer Isolierung zur Verminderung des Wärmeverlust aus dem
Reaktor umgeben. Widerstandswärmequellen sind innerhalb des
Raums zwischen der inneren Reaktorwand und der Außenseite der
peripheren Graphitauskleidung angeordnet. Der Wirbelschichts
reaktionszone werden über die Widerstandsheizung durch die
Graphitauskleidung ungefähr 100 kW Energie in Form von Wärme
zugeführt.
Die Geschwindigkeit des Fluidisierungsgases in der Wirbel
schichtreaktionszone hat etwa den vierfachen Wert der minimalen
Fluidisierungsgeschwindigkeit für die Schicht aus Siliciumteil
chen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 1000 µm. Der
Speisestrom wird bei einer Temperatur von etwa 25°C und einem
Druck von etwa 2,07 bar (30 psig) in die Wirbelschichtreak
tionszone eingeführt. Der Silanspeisestrom enthält 56 Vol-%
Silan und 44 Vol-% Fluidisierungsgase.
Die Temperatur der innerhalb der Reaktorwand angeordneten Hei
zungen wird verfolgt. Die Temperatur in der Wirbelschichtreak
tionszone wird ebenfalls verfolgt. Die Daten werden aufgetragen
und sind in Fig. 4 durch die mit 1 bezeichnete Kurve wiederge
geben. Kurve 1 stellt die Beziehung zwischen der Temperatur
(°C) der Heizung (x-Achse) und der Temperatur (°C) der Wir
belschichtsreaktionszone (y-Achse) dar.
Zur Vergleichszwecken wurde das Verfahren von Beispiel 1 wie
derholt, wobei aber die Widerstandsheizung von der Innenseite
der Reaktorwand entfernt und an der Außenseite der Reaktorwand
angeordnet wurde. Die Temperaturen der Heizung und der Wirbel
schichtsreaktionszone wurden verfolgt und die Daten aufgezeich
net. Die Daten sind in Fig. 4 als Kurve C-1 gezeigt. Kurve C-1
beschreibt nicht die Erfindung, sondern dient lediglich zu
Vergleichszwecken.
Die Kurven in Fig. 4 zeigen, daß die Temperatur für eine ge
wünschte Wirbelschichttemperatur vermindert werden kann, wenn
die Heizung vom Widerstandsheizungstyp innerhalb der Reaktor
wand angeordnet und betrieben wird. Wenn die Betriebstemperatur
der Heizung vermindert wird, kann sich die Lebensdauer der Hei
zung verlängern. Auch vermindert sich die Energiemenge, die der
Heizung zugeführt werden muß. Schließlich spielt bei niedrige
ren Temperaturen das Material, aus dem die Heizung hergestellt
wird, eine weniger kritische Rolle im Vergleich zu Heizungen,
die bei den durch die Kurve C-1 wiedergegebenen Temperaturen
betrieben wird.
Claims (28)
1. Beheizter Wirbelschichtreaktor, der eine Wirbelschichtreak
tionszone enthält, gekennzeichnet durch
- a) eine periphere inerte Auskleidung 17, die die Reaktions zone 26 umgibt;
- b) eine Wärmequelle, die eine Heizvorrichtung 14 zur Abgabe von Wärme an die Reaktionszone 26 durch die periphere inerte Auskleidung 17 umfaßt;
- c) eine Einrichtung, die eine Heizungsumhüllung 15 zwischen der peripheren inerten Auskleidung 17 und der Reaktorwand 13 definiert, wobei die Heizvorrichtung 14 in die Hei zungsumhüllung 15 eingeschlossen ist.
2. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die inerte Auskleidung 17 ausgewählt ist aus Graphit-,
Quarz-, rostfreien Stahl- und Molybdänauskleidungen.
3. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die inerte Auskleidung 17 eine Graphitauskleidung ist.
4. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Graphitauskleidung 17 0,32 bis 2,54 cm (1/8′′ bis 1′′)
dick ist.
5. Wirbelschichtreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizvorrichtung 14 eine leitende Wärmequelle ist.
6. Wirbelschichtreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirbelschichtreaktionszone 26 auf einem Druck P 1
gehalten wird und die Heizungsumhüllung 15 auf einem Druck P 2,
der größer ist als P 1, gehalten werden kann.
7. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß P 2 um wenigstens 0,069 bar (1 psi) größer ist als P 1.
8. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Graphitauskleidung 17 etwa 1,27 cm (0,5′′) dick ist.
9. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizungsumhüllung 15 mit einem Inertgas unter Druck ge
setzt wird.
10. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Inertgas Argon ist.
11. Wirbelschichtreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizvorrichtung 14 eine Widerstandsheizquelle ist.
12. Wirbelschichtreaktor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck P 2 um einen Betrag größer ist, als der Druck P 1,
der ausreicht, daß Austreten von Gas aus der Wirbelschichtreak
tionszone 26 durch die inerte Auskleidung 17 in die Heizungsum
hüllung 15 zu verhindern.
13. Wirbelschichtreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizvorrichtung 14 eine Induktionsheizquelle ist.
14. Wirbelschichtreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die inerte Auskleidung 17 die Heizvorrichtung 14 wirksam
vom Inhalt der Wirbelschichtreaktionszone 26 isoliert.
15. Verwendung des Wirbelschichtreaktors nach einem der An
sprüche 1 bis 14 zur Herstellung von polykristallinen Silicium
durch Pyrolyse von silanhaltigem Gas.
16. Verfahren zur Herstellung von polykristallinem Silicium ho
her Reinheit in einem Wirbelschichtreaktor durch Pyrolyse von
silanhaltigem Gas, gekennzeichnet durch
- a) die heterogene Zersetzung des silanhaltigen Gases in einer beheizten, mit Graphit ausgekleideten Wirbelschichtreak tionszone 26 aus Siliciumsaatteilchen in einem Reaktor 11;
- b) die Zuführung von Wärme an die Wirbelschichtreaktonszone 26 durch die Graphitauskleidung 17 mittels einer an der Auskleidung angebrachten Heizvorrichtung 14, wobei die Heizvorrichtung 14 in eine Heizungsumhüllung 15, die durch den Raum zwischen der Graphitauskleidung 17 und der Reak torwand 13 definiert wird, eingeschlossen ist.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirbelschichtreaktionszone 26 auf einem Druck P 1 gehal
ten wird und die Heizungsumhüllung 15 auf einem Druck P 2, der
größer ist als P 1, gehalten werden kann.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck P 2 um einen Betrag größer ist als der Druck P 1,
der ausreicht, daß Austreten von Gas aus der Wirbelschicht
reaktionszone 26 durch die inerte Auskleidung 17 in die Hei
zungsumhüllung 15 zu verhindern.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die inerte Auskleidung 17 die Heizvorrichtung 14 wirksam
von Inhalt der Wirbelschichtreaktionszone 26 isoliert.
20. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck P 2 um wenigstens 0,069 bar (1 psi) größer ist als
P 2.
21. Verfahren zum Beheizen einer Wirbelschichtreaktionszone,
die in einen Wirbelschichtreaktor enthalten ist, gekennzeichnet
durch
- a) Umgeben der Reaktionszone 26 mit einer periphere inerten Auskleidung 17;
- b) Anwenden von Wärme auf die Wirbelschichtreaktionszone 26 durch die inerte Auskleidung 17 mittels einer an der Aus kleidung angebrachten Heizvorrichtung 14, wobei die Heiz vorrichtung 14 in eine Heizungsumhüllung 15, die durch den Raum zwischen der inerten Auskleidung 17 und der Reaktor wand 13 definiert wird, eingeschlossen ist.
22. Verfahren nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirbelschichtreaktionszone 26 auf einem Druck P 1 gehal
ten wird und die Heizungsumhüllung 15 auf einem Druck P 2, der
größer ist als P 1, gehalten werden kann.
23. Verfahren nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck P 2 um einen Betrag größer ist als der Druck P 1,
der ausreicht, das Austreten von Gas aus der Wirbelschichtreak
tionszone 26 durch die inerte Auskleidung 17 in die Heizungs
umhüllung 15 zu verhindern.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die inerte Auskleidung 17 die Heizvorrichtung 14 wirksam
von Inhalt der Wirbelschichtreaktionszone 26 isoliert.
25. Verfahren nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck P 2 um wenigstens 0,069 bar (1 psi) größer ist als
P 1.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirbelschichtreaktionszone 26 für die Pyrolyse von si
lanhaltigen Gas zu Silicium geeignete Siliciumteilchen enthält.
27. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizungsumhüllung 15 mit einem Inertgas unter Druck ge
setzt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizungsumhüllung 15 mit einem Inertgas unter Druck ge
setzt wird.
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8131 | Rejection |