DE3834139A1 - Zweikomponenten-schlingennaehgarn und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Zweikomponenten-schlingennaehgarn und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zweikomponenten-
Schlingennähgarn für moderne Industrie-Nähmaschinen mit
hoher Festigkeit bei geringem Schrumpf und ein Verfahren
zu seiner Herstellung.
Ein ähnliches Schlingennähgarn ist beispielsweise aus der
EP-A 57 583 bekannt. Nach dem dort beschriebenen Verfahren
werden mehrere, unterschiedlich schrumpfende Garne durch
Luftdüsen-texturieren mit unterschiedlicher Voreilung
gefacht und so ein Schlingengarn erzeugt. Beim Auslösen des
Schrumpfes in einem anschließenden Fixierprozeß werden die
Schlingen der Filamente dann zu knospenartigen Vorsprüngen
festgezogen. In einer verbesserten Ausführungsform dieses
bekannten Verfahrens, die in der EP-A 1 23 479 beschrieben
worden ist, werden die Garne zwischen Schlingenbildung und
Fixierung noch mit einem Drall von etwa 100 bis 300 T/m
versehen.
Ein Nachteil dieser bekannten Verfahren besteht darin, daß
die Endfestigkeit des fertigen Schlingengarns geringer ist
als sie nach der Festigkeit der Vorgarne zu erwarten wäre.
Die Endfestigkeit dieser bekannten Nähgarne liegt nur
zwischen 25 und 40 cN/tex, wobei unter Endfestigkeit hier
der Quotient aus der Höchstzugkraft und dem Endtiter im
Augenblick des Reißens verstanden wird. Die Filamente
dieser bekannten Garne können darüber hinaus je nach dem
Grad der Einbindung unterschiedlich stark einschrumpfen.
Diese Unterschiede zeigen sich dann in einer
unterschiedlichen Anfärbung entlang eines Filaments und
sind von Filament zu Filament besonders ausgeprägt, wenn
Garne unterschiedlichen Schrumpfvermögens eingesetzt worden
sind.
Es sind auch bereits Einkomponenten-Schlingennähgarne
bekannt, deren Endfestigkeit zwischen 40 und 50 cN/tex
liegt. Diese Garne weisen aber aufgrund ihrer geringen
Schlingenzahl zu schlechte Näheigenschaften auf. Sie sind
wie herkömmliche Nähgarne mit etwa 600 bis 800 T/m versehen
und ihre Reißdehnung liegt mit über 18% relativ hoch.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Zweikomponenten-Schlingennähgarn, das die oben
beschriebenen Nachteile des Standes der Technik nicht
aufweist.
Das erfindungsgemäße Zweikomponenten-Schlingennähgarn mit
hoher Festigkeit und geringem Schrumpf besteht aus Steher-
und Effektfilamenten aus synthetischen Polymeren wie z. B.
Polyamiden, Polyacrylnitril, Polypropylen, vorzugsweise
aber Polyestern und insbesondere Polyethylenterephthalat
und weist eine Endfestigkeit, d. h. eine Höchstzugkraft,
bezogen auf den Endtiter (Endtiter=Filamenttiter im
Augenblick der Einwirkung der Höchstzugkraft), von über
40 cN/tex, vorzugsweise 48 bis 60 cN/tex, einen
Thermoschrumpf bei 180°C von unter 8%, vorzugsweise unter
5%, und eine Höchstzugkraftdehnung von unter 18%,
vorzugsweise unter 15%, auf.
Unter der Endfestigkeit wird der Quotient aus Höchstzugkraft
und Endtiter im Augenblick des Reißens verstanden; die
Höchstzugkraftdehnung ist die Dehnung, die das Garn bei
Einwirkung der Höchstzugkraft erfährt.
Der Gesamttiter des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-
Schlingennähgarns beträgt in der Regel 200 bis 900 dtex.
Darunter- und darüberliegende Titer können, sofern sie
im einzelnen Anwendungsfall von Interesse sind, ebenfalls
hergestellt werden, sie sind jedoch nicht die Regel. Wie
bereits ausgeführt, setzt sich das erfindungsgemäße
Zweikomponenten-Schlingennähgarn aus Steherfilamenten und
Effektfilamenten zusammen. Die Steherfilamente sind im
Durchschnitt in weit höherem Maße in Richtung der
Faserachse orientiert als die Effektfilamente, die mit den
Steherfilamenten verwirbelt und verschlungen sind, aber
zusätzlich aufgrund ihrer größeren Länge aus dem
Faserverband herausstehende Schlingen bilden und damit
die textilen- und Gebrauchseigenschaften des
erfindungsgemäßen Garnes wesentlich mitbestimmen. Die
Gesamttiter von Steherfilamenten und Effektfilamenten
des erfindungsgemäßen Schlingennähgarns stehen in einem
Gewichtsverhältnis von 95:5 bis 70:30, vorzugsweise
90:10 bis 80:20.
Steherfilamente und Effektfilamente unterscheiden sich
bezüglich ihres Einzeltiters. Dieser beträgt für die
Steherfilamente 8 bis 1,2, vorzugsweise 5 bis 1,5 dtex, für
die Effektfilamente 4,5 bis 1, vorzugsweise 3 bis 1,4 dtex.
Im Rahmen dieser Titergrenzen werden die Einzeltiter der
Filamente so ausgewählt, daß der Einzeltiter der
Steherfilamente das 1,2- bis 6-fache, insbesondere das
1,5- bis 3,5-fache des Einzeltiters der Effektfilamente
beträgt.
Im Prinzip können die erfindungsgemäßen Zweikomponenten-
Schlingennähgarne aus den obengenannten synthetischen
spinnbaren Polymeren und Polykondensationsprodukten wie
Polyamid, Polyacrylnitril, Polypropylen und Polyester
hergestellt werden. Besonders zweckmäßig ist der Einsatz
von Polyester als Ausgangsmaterial zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Garne. Als Polyester kommen insbesondere
solche in Frage, die im wesentlichen aus aromatischen
Dicarbonsäuren wie z. B. Phthalsäure oder Isophthalsäure,
1,4-, 1,5- oder 2,6-Naphthalindicarbonsäure,
Hydroxycarbonsäuren wie z. B. para-(2-Hydroxyethyl)
benzoesäure und aliphatischen Diolen mit 2 bis 6,
vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatomen wie z. B.
Ethylenglykol, 1,3-Propandiol oder 1,4-Butandiol durch
Cokondensation erhalten werden. Diese Polyester-
Rohmaterialien können auch durch Einkondensieren geringerer
Anteile aliphatischer Dicarbonsäuren wie z. B. Glutarsäure,
Adipinsäure oder Sebacinsäure oder von Polyglykolen wie
z. B. Diethylenglykol (2,2-Dihydroxydiethylether),
Triethylenglykol (1,2-Di(2-hydroxy-ethoxy)ethan) oder auch
von geringeren Anteilen höhermolekularer Polyethylenglykole
modifiziert werden. Eine weitere Modifikationsmöglichkeit,
die insbesondere auf das färberische Verhalten der
erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Schlingennähgarne Einfluß
nimmt, ist die Modifikation durch sulfogruppenhaltige
Bausteine wie z. B. durch den Einbau von
Sulfoisophthalsäure.
Die Obergrenze der Endfestigkeit der erfindungsgemäßen
Schlingennähgarne hängt vom gewählten Kondensationsgrad des
eingesetzten Polymermaterials, insbesondere des
Polyestermaterials, ab. Der Kondensationsgrad des Polyesters
kommt in seiner Viskosität zum Ausdruck. Ein hoher
Kondensationsgrad, d. h. eine hohe Viskosität, führt zu
besonders hohen Endfestigkeiten der erfindungsgemäßen Garne.
Bevorzugt werden daher zur Herstellung erfindungsgemäßer
Schlingennähgarne hochmolekularer Polyester mit einer
Intrinsic-Viskosität (IV) von über 0,65 dl/g, insbesondere
über 0,75 dl/g, wobei diese Werte gemessen werden in
Lösungen in Dichloressigsäure (DCE) bei 25°C.
Ein bevorzugtes Polyestermaterial zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Schlingengarne ist das
Polyethylenterephthalat.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Zweikomponenten-
Schlingennähgarns, bestehend aus Steher- und
Effektfilamenten, erfolgt durch Luftdüsentexturierung
zweier mit unterschiedlicher Voreilung zugeführter
Vorgarnstränge, wobei diese Vorgarnstränge unterschiedliche
Gesamt- und Einzeltiter aufweisen, beide jedoch aus
hochfesten schrumpf- und dehnungsarmen Filamenten bestehen.
Dabei sind unter hochfesten, schrumpf- und dehnungsarmen
Filamenten solche zu verstehen, die eine Höchstzugkraft,
bezogen auf den Endtiter, von mindestens 65 cN/tex, in der
Regel 65 bis 90 cN/tex, vorzugsweise 70 bis 84 cN/tex,
eine Höchstzugkraft-Dehnung von mindestens 8%, in der
Regel 8 bis 15%, vorzugsweise 8,5 bis 12%, und einen
Thermoschrumpf bei 180°C von höchstens 9%, in der Regel
5 bis 9%, vorzugsweise 6 bis 8%, haben.
Bei der Luftdüsentexturierung von Garnen wird bekanntlich
das Filamentmaterial der Blasdüse mit größerer
Geschwindigkeit zugeführt als aus ihr abgezogen. Der
Geschwindigkeitsüberschuß der Zuführung gegenüber dem
Abzug, ausgedrückt in Prozenten, bezogen auf die
Abzugsgeschwindigkeit, bezeichnet man als die Voreilung.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden nun die beiden zu
mischenden Garnstränge, die im fertigen Garn dann die
Steher- oder die Effektfilamente liefern, mit
unterschiedlicher Voreilung der Texturierdüse zugeführt. Der
Vorgarnstrang, aus dem die Steherfilamente des
erfindungsgemäßen Garns hervorgehen, wird der Blasdüse mit
einer Voreilung von 3 bis 10%, der Vorgarnstrang, aus dem
die Effektfilamente des erfindungsgemäßen Garns hervorgehen,
mit einer Voreilung von 10 bis 60% zugeführt. Aufgrund
dieser unterschiedlichen Voreilung werden größere Längen der
Effektfilamente mit kleineren Längen der Steherfilamente in
der Texturierdüse verwirbelt, was dazu führt, daß die
Effektfilamente im fertigen erfindungsgemäßen Garn erheblich
mehr Bögen und Schlingen ausbilden als die Steherfilamente,
welche im wesentlichen in Richtung der Faserachse verlaufen.
Die Gesamttiter der die Steherfilamente und die
Effektfilamente bildenden Vorgarnstränge werden so
ausgewählt, daß sie ein Verhältnis von 95:5 bis 70:30,
vorzugsweise 90:10 bis 80:20, haben und daß ihre
Mischung nach dem Verwirbeln 200 bis 900 dtex beträgt.
Dabei ist zu beachten, daß sich der Summentiter T S des
verwirbelten Garns nicht einfach additiv aus den Titern der
Vorgarne zusammensetzt, sondern daß hier die Voreilung der
beiden Vorgarne zu berücksichtigen ist. Der Summentiter T S
ergibt sich nach der folgenden Formel
worin T St und V St die Titer und Voreilung des Stehervorgarns
und T E und V E die Titer und Voreilung des Effektvorgarns
bedeutet.
Der Einzeltiter der Filamente des Stehervorgarns liegt bei
8 bis 1,2, vorzugsweise 5 bis 1,5 dtex, der Einzeltiter der
Filamente des Effektvorgarns liegt bei 4,5 bis 1,
vorzugsweise bei 3 bis 1,4 dtex. Im Rahmen dieser Werte
werden die Einzeltiter der Vorgarne so gewählt, daß der
Einzeltiter der Steherfilamente des 1,2- bis 6-fache,
vorzugsweise das 1,5- bis 3,5-fache, der Einzeltiter der
Effektfilamente beträgt.
Als Vorgarne für die Herstellung des erfindungsgemäßen
Zweikomponenten-Schlingennähgarns können die hochfesten und
schrumpfarmen Garne eingesetzt werden, die z. B. aus der
DE-AS 12 88 734 oder der EP-A 1 73 200 bekannt sind und deren
Herstellung dort beschrieben ist. Vorzugsweise erfolgt
jedoch die Herstellung der für das erfindungsgemäße
Verfahren erforderlichen Vorgarne in einem integrierten, der
Luftverwirbelung unmittelbar vorgeschalteten
Verfahrensschritt, in welchem sie durch Verstrecken einer
teilorientierten Spinnware und eine unmittelbar
anschließende, im wesentlichen schrumpffreie
Wärmebehandlung erhalten werden. Im wesentlichen
schrumpffrei bedeutet, daß die Garne während der
Wärmebehandlung vorzugsweise auf konstanter Länge gehalten
werden, daß jedoch ein Schrumpf von bis zu 4%, besser
nicht über 2%, zugelassen werden kann. Bei dieser
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden daher zwei teilorienierte Garne mit
verschiedenen Gesamt- und Einzelfilamenttitern auf
separaten Verstreckwerken verstreckt, der im wesentlichen
schrumpffreien Wärmebehandlung unterworfen und unmittelbar
anschließend der Luftdüsentexturierung zugeführt. Die
Verstreckung der teilorientierten Garne erfolgt bei einer
Temperatur von 70 bis 100°C, vorzugsweise über beheizte
Galetten bei einer Verstreckspannung im Bereich von 10 bis
25 cN/tex, vorzugsweise von 12 bis 17 cN/tex (jeweils
bezogen auf den verstreckten Titer). Die unmittelbar an die
Verstreckung anschließende, im wesentlichen schrumpffreie
Wärmebehandlung der Garne erfolgt bei einer Garnspannung
zwischen 2 und 20 cN/tex, vorzugsweise bei 4 bis 17 cN/tex,
und einer Temperatur im Bereich von 180 bis 250°C,
vorzugsweise von 225 bis 235°C. Diese Wärmebehandlung kann
im Prinzip in jeder bekannten Weise erfolgen, besonders
zweckmäßig ist es, die Wärmebehandlung direkt auf einer
beheizten Abzugsgalette vorzunehmen.
Vorzugsweise werden bei der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens die Verstreckbedingungen der
beiden teilorientierten Garne möglichst gleich gehalten.
Unterschiede in den Verstreckbedingungen von bis zu ±10%
können dabei jedoch toleriert werden.
Gewünschtenfalls kann das aus der Lufttexturierdüse
abgezogene Schlingengarn noch einem Fixierprozeß unterworfen
werden. Diese Fixierung kann ebenfalls in jeder an sich
bekannten Weise durchgeführt werden, zweckmäßig ist es, das
Garn mit konstanter Länge einer Heißluftbehandlung bei
Temperaturen von 200 bis 320°C, vorzugsweise 240 bis 300°C,
zu unterwerfen.
Das so erhaltene erfindungsgemäße Zweikomponenten-
Schlingennähgarn zeigt überraschenderweise mehrere Vorteile
gegenüber bekannten Nähgarnen:
Die Schlingen der einzelnen Filamente bleiben voll erhalten
und ergeben durch die mitgerissene Luft gute
Näheigenschaften auch bei hohen Nähgeschwindigkeiten. Dieser
Vorteil zeigt sich in hohen Werten für die sogenannte
Nählänge bis zum Bruch, die nach dem aus der DE-A-34 31 832
bekannten Verfahren bestimmt werden. Die einheitlich
verstreckten Filamente führen zu gleichmäßiger Anfärbung
und damit zu einem ruhigen Bild der Naht. Die Festigkeit
der so hergestellten Garne liegt deutlich höher als die von
Nähgarnen mit unterschiedlich schrumpfenden Filamenten.
Die Verwendung gleichartiger Vorgarne vereinfacht darüber
hinaus das Herstellverfahren. Beim Einsatz hochschrumpfender
Vorgarne müssen beispielsweise zuerst viel mehr Schlingen
erzeugt werden als dann das fertige Nähgarn aufweisen soll,
da der Schrumpfprozeß zu einer Reduzierung der Schlingenzahl
führt. Das erfindungsgemäße Zweikomponenten-
Schlingennähgarn muß während seiner Herstellung nicht
gezwirnt werden. Es liegt daher ungezwirnt vor und kann
auch ungezwirnt als Nähgarn eingesetzt werden. Meist wird
jedoch anschließend im Zuge der Weiterverarbeitung, z. B.
aus optischen Gründen, noch eine relativ schwache Drehung
von etwa 100 bis 300 T/m aufgebracht.
Eine Einrichtung zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Zweikomponenten-Schlingennähgarns kann beispielsweise aus
folgenden Elementen aufgebaut sein: einem Spulengatter für
die Spulen des Steher- und Effektvorgarns, zwei parallel
arbeitenden Streckwerken mit heizbaren Ein- und
Auslaufgaletten, einer Blasdüse mit
getrennten Einlaufwerken zur exakten Einstellung der
Voreilung der Vorgarnstränge, einem Abzugswerk zum
definierten Abzug des verblasenen Garns, gewünschtenfalls
einer üblichen Heißluftfixiereinrichtung und eine
Aufwickelspule.
Auf dem Spulengatter wird eine Spule mit Stehervorgarn vom
Titer 380 dtex f40 (Einzelfilamenttiter: 9,5 dtex) und eine
Spule mit Effektvorgarn vom Titer 83 dtex f24
(Einzelfilamenttiter: 3,5 dtex) vorgelegt. Beide Vorgarne
bestehen aus Polyethylenterephthalat der Intrinsic-
Viskosität 0,68 dl/g, gemessen in DCE bei 25°C.
Die beiden Vorgarne werden den ihnen zugeordneten
Verstreckwerten zugeführt und dort bei einer Temperatur der
Einlaufgalette von 90°C im Verhältnis von 1:2 verstreckt.
Die Streckspannung betrug dabei für das Stehervorgarn
15 cN/tex und für das Effektvorgarn 14 cN/tex. Die
verstreckten Garne wurden in 10 Windungen um die auf 230°C
geheizten Auslaufgaletten der Streckwerke geführt. Dabei
wurde die Garnlaufgeschwindigkeit für die beiden
Streckwerke getrennt so eingeregelt, daß die
Einlaufgeschwindigkeit in die Blasdüse für das
Stehervorgarn 315 m/min und für das Effektvorgarn 420 m/min
betrug. Das verblasene Garn wurde hinter der Blasdüse mit
300 m/min abgezogen. Hieraus resultiert eine Voreilung von
5% (Überlieferung 1,05) für das Stehergarn und von 40%
(Überlieferung 1,40) für das Effektgarn.
Nach Verlassen der Blasdüse wurde das Schlingengarn fixiert,
indem es durch einen auf 240°C geheizten 160 cm langen
Heißluftofen geleitet wurde.
Das so erhaltene Rohgarn wurde aufgespult. Es hat einen
Titer von 243 dtex/f64, eine Endfestigkeit von 50,7 cN/tex,
eine Höchstzugkraftdehnung von 9,8% und einen Hitzeschrumpf
bei 180°C von 3,1%.
Nach dem Färben des Rohgarns ergeben sich folgende Kenndaten:
Titer 255 dtex/f64, Endfestigkeit 48 cN/tex,
Höchstzugkraftdehnung 13,2% und Hitzeschrumpf bei 180°C 0,7%.
Titer 255 dtex/f64, Endfestigkeit 48 cN/tex,
Höchstzugkraftdehnung 13,2% und Hitzeschrumpf bei 180°C 0,7%.
Im Nähtest ist seine mittlere Nählänge größer als 4000
Stiche beim Vorwärtsnähen und größer als 2000 Stiche beim
Rückwärtsnähen.
In analoger Weise lassen sich die in der folgenden Tabelle
angegeben erfindungsgemäßen Garne herstellen.
Claims (16)
1. Zweikomponenten-Schlingennähgarn aus Steher- und
Effektfilamenten mit hoher Festigkeit und geringem
Schrumpf aus synthetischen Polymeren, gekennzeichnet
durch eine Endfestigkeit von über 40 cN/tex, einen
Thermoschrumpf bei 180°C von unter 8% und eine
Höchstzugkraftdehnung von unter 18%.
2. Zweikomponenten-Schlingennähgarn gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sein Gesamttiter 200 bis 900
dtex beträgt.
3. Zweikomponenten-Schlingennähgarn gemäß mindestens einem
der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
Steherfilamente und Effektfilamente in einem
Gewichtsverhältnis von 95:5 bis 70:30 aufweist.
4. Zweikomponenten-Schlingennähgarn gemäß mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einzeltiter der Steherfilamente 8 bis 1,2 dtex und der
Einzeltiter der Effektfilamente 4,5 bis 1 dtex beträgt
und daß der Einzeltiter der Steherfilamente das 1,2- bis
6-fache des Einzeltiters der Effektfilamente ist.
5. Zweikomponenten-Schlingennähgarn gemäß mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Steher- und Effektfilamente aus einem Polyester bestehen.
6. Zweikomponenten-Schlingennähgarn gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester eine IV von
größer als 0,65 dl/g hat.
7. Zweikomponenten-Schlingennähgarn gemäß mindestens einem
der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Polyester Polyethylenterephthalat ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Zweikomponenten-
Schlingennähgarns des Anspruchs 1 bestehend aus Steher-
und Effektfilamenten durch Luftdüsentexturierung zweier
der Texturierdüse mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
zugeführten Vorgarnstränge, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorgarnstränge unterschiedliche Gesamt- und
Einzelfilamenttiter aufweisen, beide jedoch aus
hochfesten, schrumpf- und dehnungsarmen Filamenten
bestehen.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Texturierdüse die Steherfilamente mit einer Voreilung
von 3 bis 10%, die Effektfilamente mit einer Voreilung
von 10 bis 60% zugeführt werden.
10. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamttiter von Steher-
und Effektgarnsträngen ein Verhältnis von 95:5 bis
70:30 haben und so gewählt werden, daß unter
Berücksichtigung der Voreilung ihre Summe 200 bis 900 dtex
beträgt.
11. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einzeltiter der der
Texturierdüse zugeführten Steherfilamente 8 bis 1,2 dtex
und die Einzeltiter der zugeführten Effektfilamente
4,5 bis 1 dtex betragen und daß der Einzeltiter des
Steherfilaments das 1,2- bis 6-fache des Einzeltiters
des Effektfilaments ist.
12. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die hochfesten schrumpf- und
dehnungsarmen Filamente der Vorgarnstränge durch
Verstrecken einer teilorientierten Spinnware und eine
unmittelbar anschließende, im wesentlichen schrumpffreie
Wärmebehandlung erhalten werden.
13. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstreckbedingungen für
Steher- und Effektfäden im wesentlichen gleich sind.
14. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstreckung bei 70 bis
100°C unter einer Verstreckspannung von 10 bis 25 cN/tex,
bezogen auf den verstreckten Titer, erfolgt.
15. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die unmittelbar an die
Verstreckung anschließende, im wesentlichen schrumpffreie
Wärmebehandlung bei einer Garnspannung von 2 bis 20 cN/tex
und bei einer Temperatur von 180 bis 250°C erfolgt.
16. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 8 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Garn nach dem Abzug aus
der Blasdüse bei einer Temperatur von 200 bis 320°C in an
sich bekannter Weise fixiert wird.
Priority Applications (11)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3834139A DE3834139A1 (de) | 1988-10-07 | 1988-10-07 | Zweikomponenten-schlingennaehgarn und verfahren zu seiner herstellung |
AT92118877T ATE142718T1 (de) | 1988-10-07 | 1989-10-04 | Zweikomponenten-schlingennähgarn und verfahren zu seiner herstellung |
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