DE3832768C2 - Verfahren zur Steuerung eines Achsdifferentialgetriebes eines Kraftfahrzeuges und Steuereinrichtung für ein Achsdifferentialgetriebe eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Verfahren zur Steuerung eines Achsdifferentialgetriebes eines Kraftfahrzeuges und Steuereinrichtung für ein Achsdifferentialgetriebe eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung
eines Achsdifferentialgetriebes eines Kraftfahrzeuges, welches
eine Schlupfbegrenzungskupplung aufweist, die von einer
Steuereinrichtung zur Bestimmung der Schlupfbegrenzungskraft
angesteuert wird, wobei der Steuereinrichtung Signale von
Raddrehzahlsensoren zugeführt werden, sowie eine
Steuereinrichtung für ein Achsdifferentialgetriebe eines
Kraftfahrzeuges, wobei das Achsdifferentialgetriebe eine
Schlupfbegrenzungskupplung aufweist, um die Differentialwirkung
des Achsdifferentialgetriebes zu begrenzen, wobei weiterhin
Raddrehzahlsensoren vorgesehen sind, deren Signale der
Steuereinrichtung zugeführt werden.
Aus der JP 62-103 226 A und JP 62-103 227 A ist eine
Schlupfsteuervorrichtung für ein Ausgleichsgetriebe bekannt, die
eine hydraulisch betätigte Reibkupplungseinheit aufweist, die
veränderlich in Eingriff ist, um eine Differentialwirkung zu
variieren.
Um eine ausreichende Verteilung und Zuführung einer
Antriebskraft auf die antreibenden Räder während einer
Kurvenfahrt des Fahrzeuges beizubehalten, wird eine
Schlupfbegrenzungskraft während einer Kurvenfahrt des Fahrzeuges
erhöht, d. h. es wird eine Kraft erhöht, die an die
Kupplungseinheit gelegt wird, um einen Kupplungsschlupf zu
begrenzen und daher die Differentialwirkung zu begrenzen.
Die Schlupfsteuervorrichtung nach der obengenannten JP 62-103
226 A und JP 62-103 227 A ist dazu so aufgebaut, daß die
Schlupfbegrenzungskraft durch einen Kurvenradius und eine
Zentripedalbeschleunigung eines durch eine Kurve bewegten
Fahrzeuges bestimmt wird. Während eine derartige
Schlupfsteuervorrichtung es möglich macht, eine ausreichende
Antriebskraft der antreibenden Rädern aufrecht zu erhalten und
hierdurch die Leistungsverteilungscharakteristik während einer
Kurvenfahrt des Fahrzeuges zu verbessern, treten Probleme
insofern auf, daß die Querneigung des Fahrzeuges während einer
Seitenbewegung unter Antriebskraft so groß wird, daß das
kurveninnere Rad des antreibenden Radpaares veranlaßt wird, sich
mit einer Geschwindigkeit zu drehen, die größer ist als die des
an der Kurvenaußenseite liegenden Antriebsrades, wodurch eine
übermäßige Übersteuerung verursacht wird, die es schwierig
macht, das Fahrzeug sicher zu kontrollieren.
Eine Untersteuerung, die vom Standpunkt der Fahrsicherheit her
wünschenswert ist, wird demgegenüber erhalten, wenn das
Antriebsrad an der Kurveninnenseite nicht von der Fahrbahn
abgehoben wird um zu rutschen, sondern in Kontakt mit der
Fahrbahn gehalten wird.
Wenn jedoch das antreibende Rad an der Kurveninnenseite
angehoben wird und rutscht, wobei eine schlupfbegrenzende Kraft
mit einem hohen Wert beibehalten ist, wird eine Antriebskraft,
die auf das an der Kurvenaußenseite liegende Antriebsrad
übertragen wird, beträchtlich größer als diejenige, die auf das
an der Kurveninnenseite liegende Antriebsrad übertragen wird, so
daß eine übermäßige Übersteuerung die Folge ist.
Weiterhin ist aus der DE 37 08 063 A1 eine Steuerungseinrichtung
für eine schlupfbegrenzte Ausgleichsgetriebeeinheit bekannt, bei
der durch eine Schlupfsteuerungseinheit das Eingriffsdrehmoment
einer Schlupfsteuerungskupplung eingestellt wird, um den Schlupf
zwischen den beiden Antriebsrädern zu begrenzen. Mit Hilfe von
Raddrehzahlsensoren, einem Lenkwinkelsensor und einem
abgeleiteten Fahrzeuggeschwindigkeitswert wird der jeweilige
Radschlupf der beiden Antriebsräder bestimmt, auf der Grundlage
dessen die Schlupfsteuerungseinheit die
Schlupfsteuerungskupplung ansteuert. Während einer Kurvenfahrt
des Kraftfahrzeuges bei der die Raddrehzahl des kurveninneren
Antriebsrades größer ist als die des kurvenäußeren, wird die
Schlupfbegrenzung zwischen den beiden Antriebsrädern in
Abhängigkeit des Radschlupfes des kurvenäußeren Antriebsrades
stufenweise geregelt und eine Traktionssteuerung ausgeschaltet.
Dies hat zur Folge, daß der Schlupf des kurveninneren
Antriebsrades, das aufgrund der geringeren Bodenanpreßkraft
während Kurvenfahrten eher zum Radschlupf neigt, übermäßig groß
wird und die notwendige Schlupfbegrenzung verzögert und mit
begrenzter Genauigkeit gesteuert wird, wodurch das
Kurvenverhalten des Kraftfahrzeuges beeinträchtigt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Steuerung eines Achsdifferentialgetriebes sowie
eine Steuereinrichtung für ein Achsdifferentialgetriebe der
eingangs genannten Art zu schaffen, wodurch ein übermäßiges
Übersteuern des Kraftfahrzeuges während einer Kurvenfahrt
vermieden und ein sicheres Kurvenverhalten gewährleistet wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens
dadurch gelöst, daß während einer Kurvenfahrt des
Kraftfahrzeuges ein Schlupf des in bezug auf den Kurvenradius
innenliegenden Antriebsrades erfaßt und die
Schlupfbegrenzungskraft für das Differentialgetriebe in
Abhängigkeit von einer Zunahme des Schlupfes des innenliegenden
Antriebsrades kontinuierlich vermindert wird sowie hinsichtlich
der Steuerungseinrichtung dadurch, daß aus den Signalen der
Raddrehzahlsensoren bei einer Kurvenfahrt das Kurveninnere
Antriebsrad erkannt wird und bei einem Schlupf dieses
Antriebsrades von der Steuereinrichtung Signale an die
Schlupfbegrenzungskupplung abgegeben werden, um die
Schlupfbegrenzungskraft mit der Zunahme des Antriebsradschlupfes
zu vermindern.
Dadurch wird die auf das kurvenäußere Antriebsrad übertragene
Antriebskraft entsprechend geregelt, so daß das Kraftfahrzeug
während einer Kurvenfahrt sicher und stabil angetrieben und
gesteuert werden kann.
Bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in
den Unteransprüchen dargelegt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Schlupfsteuervor
richtung für ein Differential nach einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 einen schematischen Darstellung eines Kraftfahrzeuges mit
Hinterradantrieb mit einer Schlupfsteuervorrichtung für ein
Differential nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der vor
liegenden Erfindung und
Fig. 3 einen Ablaufplan für ein Steuerprogramm einer Steuer
einheit, die in der Schlupfsteuervorrichtung nach Fig. 2 ver
wendet wird.
Bezug nehmend auf Fig. 1 ist eine Schlupfsteuervorrichtung für
ein Differentialgetriebe nach einem Ausführungsbeispiel der vor
liegenden Erfindung gezeigt, die eine Schlupfbegrenzungskupplung
3 aufweist, die in ihrem Eingriff veränderlich ist, um eine
Schlupfbegrenzungskraft zu variieren und dadurch eine Differen
tialwirkung zwischen dem linken und rechten antreibenden Rad 1
und 2 zu verändern. Die Kupplungseinheit 3 für die Schlupfbe
grenzung regelt die Schlupfbegrenzungskraft auch dann, wenn das
Kraftfahrzeug durch eine Kurve fährt, um hierdurch die
Kraftzuführungs- und Verteilungscharakteristik auf die Antriebs
räder während einer Kurvenfahrt eines Fahrzeuges zu verbessern.
Die Schlupfsteuervorrichtung umfaßt außerdem eine
Schlupferfassungseinrichtung 4 für die Antriebsräder, um ein
Rutschen bzw. einen Schlupf des Antriebsrades zu erfassen sowie
eine Schlupfbegrenzungs-Steuereinrichtung 5 zur Verminderung der
vorerwähnten Schlupfbegrenzungskraft in Abhängigkeit vom Schlupf
des Antriebsrades.
Entsprechend wird, wenn ein Schlupf an einem Antriebsrad auf
tritt, die Schlupfbegrenzungskraft im Verhältnis zum Schlupf des
Antriebsrades vermindert, so daß die Antriebskraft, die auf das
an der Kurvenaußenseite liegende Antriebsrad 1 oder 2 verteilt
wird, vermindert wird. Hierdurch wird das Moment, das auf das
Fahrzeug einwirkt und für eine Übersteuerung verantwortlich ist,
vermindert, wodurch es möglich wird, eine übermäßige Über
steuerung zu verhindern.
In Fig. 2 ist eine Schlupfsteuervorrichtung für ein
Differentialgetriebe gezeigt für ein Kraftfahrzeug mit Front
motor und Hinterradantrieb, das mit einem Motor 10, einem Ge
triebe 11, einer Kardanwelle 12, einem Differential 13, An
triebsachsen 14 und 15, das Fahrzeug antreibenden Hinterrädern
16 und 17 und lenkbaren Vorderrädern 18 und 19 versehen ist. Das
Achsdifferentialgetriebe 13 enthält eine
Schlupfbegrenzungs-Kupplung 20, die eine hydraulisch betätigte
Mehrfach-Naßscheiben-Kupplung sein kann, die mit variabler Ein
griffskraft in Eingriff ist und hierdurch eine Schlupfbe
grenzungskraft ΔT* zur Begrenzung einer Differentialwirkung
zwischen den hinteren antreibenden Rädern 16 und 17 variiert.
Die Schlupfbegrenzungskraft ΔT* wird durch Einführen von Drucköl
an einer Druckölquelle 30 zu der Schlupfbegrenzungs-Kupplung 20
über ein Schlupfbegrenzungs-Steuerventil 31 verändert. Das
Steuerventil 31 für die Schlupfbegrenzung wird durch eine
Steuereinheit 32 gesteuert, die aus einer elektronischen Steuer
schaltung besteht, die in Abhängigkeit von Signalen von
Vorderrad-Geschwindigkeitssensoren 33 und 34 arbeitet. Die
Geschwindigkeitssensoren 33 und 34 für die Vorderräder erfassen
die Drehzahl des linken und rechten Vorderrades 18 und 19 (von
vorne gesehen) und liefern Signale, die die erfaßten
Vorderradgeschwindigkeiten repräsentieren, an die Steuereinheit
32.
Die Umfangsgeschwindigkeit des linken Vorderrades NFL und die
Umfangsgeschwindigkeit des rechten Vorderrades NFR, die durch
die Geschwindigkeitssensoren 33 und 34 für das linke und rechte
Vorderrad erfaßt werden, werden jeweils als Eingangsinformation
verwendet, um einen Kurvenradius R und eine
Zentripedalbeschleunigung Yg eines durch eine Kurve fahrenden
Fahrzeuges zu bestimmen. Die Schlupfbegrenzungskraft ΔT* wird
durch den Kurvenradius R und die Zentripedalbeschleunigung Yg
bestimmt.
Außer der Radgeschwindigkeit des linken Vorderrades NFL und der
Radgeschwindigkeit des rechten Vorderrades NFR wird die
Radgeschwindigkeit des linken Hinterrades NRL (erfaßt durch
einen Geschwindigkeitssensor 35 für das linke Hinterrad, gesehen
von vorne) und die Radgeschwindigkeit des rechten Hinterrades
NRR (erfaßt durch einen Geschwindigkeitssensor 36 für das rechte
Hinterrad, gesehen von vorne) als Eingabeinformation der
Steuereinheit 32 zum Bestimmen eines Antriebsradschlupfes ΔNfr
verwendet. Der Antriebsradschlupf ΔNfr wird verwendet, um eine
Schlupfbegrenzungskraftverminderung ΔT′ zu bestimmen.
Der Arbeitsablauf wird nachfolgend erläutert.
Bezug nehmend auf das Ablaufdiagramm gemäß Fig. 3, das das
Steuerprogramm der Steuereinheit 32 repräsentiert, wird im
Schritt 100 die Radgeschwindigkeit NFL des linken Vorderrades
und die Radgeschwindigkeit NFR des rechten Vorderrades
eingelesen und im Schritt 101 wird der Kurvenradius R des
kurvenfahrenden Fahrzeuges berechnet, während im Schritt 102 die
Zentripedalbeschleunigung Yg des kurvenfahrenden Fahrzeuges
berechnet wird.
Nimmt man an, daß V eine Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges und
χ eine Seitenbewegungsgeschwindigkeit ist, können der
Kurvenradius R und die Zentripedalbeschleunigung Yg des durch
die Kurve bewegten Fahrzeuges unter Verwendung der nachfolgenden
Ausdrücke berechnet werden:
V = {(NFL + NFR)/2}/r
= K1 · |NFL - NFR|
R = V/χ
= K2 · |(NFL + NFR)/(NFL - NFR)|
Yg = V²/R
= K3 · |(NFL + NFR) × (NFL - NFR)|
= K1 · |NFL - NFR|
R = V/χ
= K2 · |(NFL + NFR)/(NFL - NFR)|
Yg = V²/R
= K3 · |(NFL + NFR) × (NFL - NFR)|
wobei K1, K2, K3 Konstanten sind, die in Abhängigkeit von den
Parametern des zugehörigen Fahrzeuges festgelegt sind und r der
Reifenradius ist. Im Schritt 103 wird eine
Basis-Schlupfbegrenzungskraft ΔT auf der Grundlage des Kurven
radius R und der Zentripedalbeschleunigung Yg, die in den
Schritten 101 und 102 bestimmt wurden, und auf der Grundlage
einer Steuertafel festgelegt.
Im Schritt 104 werden die Radgeschwindigkeit des linken
Hinterrades NRL und die Radgeschwindigkeit des rechten
Hinterrades NRR eingelesen.
Im Schritt 105 wird der Schlupf ΔNfr des Antriebsrades be
rechnet. Der Antriebsradschlupf ΔNfr wird durch Verwendung der
nachfolgenden Ausdrücke berechnet, d. h. der Antriebsradschlupf
ΔNfr wird durch die Differenz zwischen der mittleren Hinterrad
geschwindigkeit NRave und der mittleren Vorderradgeschwindigkeit
NFave bestimmt.
ΔNfr = NRave - NFave
wobei NRave = 1/2 (NRL + NRR) und
NFave = 1/2 (NFL + NFR).
wobei NRave = 1/2 (NRL + NRR) und
NFave = 1/2 (NFL + NFR).
Im Schritt 106 wird die Abnahme ΔT′ der Schlupfbegrenzungskraft
auf der Grundlage des Antriebsradschlupfes ΔNfr, bestimmt im
Schritt 105, und einer vorgegebenen Charakteristik bzw.
Kennlinie, d. h. einer wie gezeigt linearen Funktion, festgelegt.
Im Schritt 107 wird die endgültige Schlupfbegrenzungskraft ΔT*
(= ΔT-ΔT′) durch die Basis-Schlupfbegrenzungskraft ΔT, be
stimmt im Schritt 103, und die Schlupfbegrenzungskraft
verminderung ΔT′, bestimmt im Schritt 106, berechnet.
Im Schritt 108 wird ein Ventilbetätigungssignal (i) an das
Steuerventil 31 für die Schlupfbegrenzung gelegt, so daß die
Schlupfbegrenzungskupplung 20 so in ihrer Eingriffsstellung
belastet wird, daß die vorgewähnte endgültige Schlupfbe
grenzungskraft ΔT* erzeugt wird.
Wenn das an der Kurveninnenseite liegende Antriebsrad über die
Fahrbahn angehoben wird, so daß Schlupf bzw. Rutschen auftritt,
z. B. während einer Rutsch- bzw. Gleitfahrbewegung unter An
triebskraft, wird der Antriebsradschlupf ΔNfr von der durch
schnittlichen Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den an
treibenden Rädern 16, 17 und den nicht angetriebenen Rädern 18,
19 erfaßt. Die Schlupfbegrenzungskraft ΔT* wird anschließend
durch Substraktion der Schlupfbegrenzungskraftabnahme ΔT′, ent
sprechend dem Antriebsradschlupf ΔNfr, von der Basis-Schlupf
begrenzungskraft ΔT erhalten, die wirksam ist, wenn kein
Schlupf an den antreibenden Rädern 16, 17 auftritt.
Entsprechend nimmt dann, wenn ein Schlupf an einem Antriebsrad
auftritt, die Schlupfbegrenzungskraft im Verhältnis zum
Antriebsradschlupf ΔNfr ab, wodurch die Antriebskraft, die auf
das an der Kurvenaußenseite liegende Antriebsrad verteilt wird,
sich vermindert, um hierdurch das Erzeugen eines Momentes zu
verhindern, das verantwortlich für eine Übersteuerung ist, um
hierdurch eine übermäßige Übersteuerung zu verhindern.
Aus dem vorangegangenen wird deutlich, daß es die vorliegende
Erfindung möglich macht, die Fahrstabilität sowie das Antriebs
verhalten und die Steuerbarkeit des Kraftfahrzeuges gleichzeitig
während einer Kurvenfahrt zu verbessern.
Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Aus
führungsbeispiele und Zeichnungen erläutert wurde, sind weitere
Ausführungen möglich. So wird in dem Ausführungsbeispiel das
Auftreten eines Antriebsradschlupfes, d. h. eines Übersteuerungs
zustandes, bei dem eine größere Antriebskraft auf das an der
Kurvenaußenseite liegende Antriebsrad verteilt wird, als auf das
an der Kurveninnenseite liegende Antriebsrad, aus einer
Durchschnittsgeschwindigkeitsdifferenz zwischen den Antriebs
rädern und den nicht angetriebenen Rädern erfaßt. Dieser Zustand
kann jedoch auch auf andere Weise erfaßt werden, z. B. aus den
Umfangsgeschwindigkeiten bzw. Drehzahlen des linken und rechten
angetriebenen Vorderrades, um somit eine sonst auftretende über
mäßige Übersteuerung aus dem Schlupf an dem inneren Antriebsrad
des durch eine Kurve bewegten Fahrzeuges abzuschätzen. Das
heißt, während eines anfänglichen Zustandes der Fahrzeugkurven
fahrt, bei dem ein Anheben des inneren Antriebsrades noch nicht
auftritt, können das innere und äußere antreibende Rad durch
Bezug auf die Beziehung Ninnen < Naußen unterschieden werden,
wobei Ninnen die Drehzahl des kurveninneren Rades ist und Naußen
die Drehzahl des kurvenäußeren Rades ist, wobei diese Beziehung
aus der Kurvenradiusdifferenz zwischen dem inneren und äußeren
angetriebenen Rad folgt. Anschließend wird die Umfangsge
schwindigkeit bzw. Drehzahl des linken Hinterrades NRL und die
Umfangsgeschwindigkeit bzw. Drehzahl des rechten Hinterrades NRR
erfaßt, um das Auftreten eines Antriebsradschlupfes zu erkennen,
bei der eine Beziehung Ninnen < Naußen verursacht wird, so daß
Nio (= Ninnen - Naußen) einen Antriebsradschlupf repräsentieren
kann.
Außerdem wird im Ausführungsbeispiel die Schlupfbegrenzungskraft
aus dem Kurvenradius R und der Zentripedalbeschleunigung Yg des
kurvenfahrenden Fahrzeuges bestimmt. Diese Schlupfbegrenzungs
kraft kann jedoch auch auf andere Weise, z. B. aus der Fahrzeugs
geschwindigkeit V und der Zentripedalbeschleunigung Yg oder aus
dem Kurvenradius R und der Fahrzeuggeschwindigkeit V bestimmt
werden, d. h. die Schlupfbegrenzungskraft kann auch auf andere
Weise unter Berücksichtigung anderer Informationen bestimmt
werden, um eine Schlupfbegrenzungskraft bezüglich des linken und
rechten antreibenden Rades aufzubringen und die
Kraftverteiligungskennlinie während einer Kurvenfahrt des Fahr
zeuges, d. h. das Antriebsverhalten des Fahrzeuges zu verbessern.
Ebenfalls kann die Abnahme der Schlupfbegrenzungskraft ΔT*, die
im Ausführungsbeispiel linear proportional zur Abnahme des An
triebsradschlupfes ΔNfr abnimmt, jedoch ebenfalls auch in
anderer Abhängigkeit erfolgen, z. B. durch ein nicht-lineares
Verhältnis der Schlupfbegrenzungskraftverringerung ΔT′ zur Ab
nahme des Antriebsradschlupfes ΔNfr. Das heißt die Beziehung
zwischen der Schlupfbegrenzungskraftverringerung ΔT′ und der
Antriebsradschlupfabnahme kann auch durch eine quadratische
Kurve oder Funktion zweiten Grades repräsentiert werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung eines Achsdifferentialgetriebes
eines Kraftfahrzeuges, welches eine
Schlupfbegrenzungskupplung aufweist, die von einer
Steuereinrichtung zur Bestimmung der Schlupfbegrenzungskraft
angesteuert wird, wobei der Steuereinrichtung Signale von
Raddrehzahlsensoren zugeführt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß während einer Kurvenfahrt des
Kraftfahrzeuges ein Schlupf des in bezug auf den
Kurvenradius (R) innenliegenden Antriebsrades (1, 2; 16, 17)
erfaßt und die Schlupfbegrenzungskraft (ΔT*) für das
Differentialgetriebe (13) in Abhängigkeit von einer Zunahme
des Schlupfes des innenliegenden Antriebsrades (1, 2; 16,
17) kontinuierlich vermindert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Verfahrensschritte:
Erfassen der Drehzahlen (NFL, NRL) eines Satzes lenkbarer Vorderräder (18, 19),
Berechnen des Kurvenradius (R) unter Verwendung der Drehzahlen (NFR, NFL) der Vorderräder (18, 19),
Berechnen einer Zentripedalbeschleunigung (Yg) des Kraftfahrzeuges unter Verwendung der Drehzahlen (NFL, NFR) der Vorderräder (18, 19),
Bestimmen einer Basis-Schlupfgrenzkraft (ΔT) für das Differentialgetriebe (13) auf der Grundlage des Kurvenradius (R) und der Zentripedalbeschleunigung (Yg) des Kraftfahrzeuges unter Berücksichtigung eines gespeicherten Kennwertzusammenhanges,
Erfassen der Drehzahlen (NRR, NRL) der Antriebsräder (16, 17), und
Berechnen des Antriebsradschlupfes (ΔNfr) unter Verwendung der mittleren Vorderradgeschwindigkeit (NRave) und einer mittleren Hinterradgeschwindigkeit (NFave).
Erfassen der Drehzahlen (NFL, NRL) eines Satzes lenkbarer Vorderräder (18, 19),
Berechnen des Kurvenradius (R) unter Verwendung der Drehzahlen (NFR, NFL) der Vorderräder (18, 19),
Berechnen einer Zentripedalbeschleunigung (Yg) des Kraftfahrzeuges unter Verwendung der Drehzahlen (NFL, NFR) der Vorderräder (18, 19),
Bestimmen einer Basis-Schlupfgrenzkraft (ΔT) für das Differentialgetriebe (13) auf der Grundlage des Kurvenradius (R) und der Zentripedalbeschleunigung (Yg) des Kraftfahrzeuges unter Berücksichtigung eines gespeicherten Kennwertzusammenhanges,
Erfassen der Drehzahlen (NRR, NRL) der Antriebsräder (16, 17), und
Berechnen des Antriebsradschlupfes (ΔNfr) unter Verwendung der mittleren Vorderradgeschwindigkeit (NRave) und einer mittleren Hinterradgeschwindigkeit (NFave).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verminderung der Schlupfbegrenzungskraft (ΔT*) die
Verfahrensschritte aufweist:
Bestimmen einer Schlupfbegrenzungskraftabnahme (ΔT′) in Abhängigkeit von dem Antriebsradschlupf (ΔNfr) und eines bestimmten Kennwertezusammenhanges, und
Berechnen der Schlupfbegrenzungskraft (ΔT*) durch Subtraktion der Schlupfbegrenzungskraftabnahme (ΔT′) von der Grund-Schlupfbegrenzungskraft (ΔT) für das Differentialgetriebe (13).
Bestimmen einer Schlupfbegrenzungskraftabnahme (ΔT′) in Abhängigkeit von dem Antriebsradschlupf (ΔNfr) und eines bestimmten Kennwertezusammenhanges, und
Berechnen der Schlupfbegrenzungskraft (ΔT*) durch Subtraktion der Schlupfbegrenzungskraftabnahme (ΔT′) von der Grund-Schlupfbegrenzungskraft (ΔT) für das Differentialgetriebe (13).
4. Steuereinrichtung für ein Achsdifferentialgetriebe eines
Kraftfahrzeuges, wobei das Achsdifferentialgetriebe eine
Schlupfbegrenzungskupplung aufweist, um die
Differentialwirkung des Achsdifferentialgetriebes zu
begrenzen, wobei weiterhin Raddrehzahlsensoren vorgesehen
sind, deren Signale der Steuereinrichtung zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß aus den Signalen der
Raddrehzahlsensoren (33 bis 36) bei einer Kurvenfahrt das
kurveninnere Antriebsrad erkannt wird und bei einem Schlupf
dieses Antriebsrades von der Steuereinrichtung (32) Signale
an die Schlupfbegrenzungskupplung abgegeben werden, um die
Schlupfbegrenzungskraft mit der Zunahme des
Antriebsradschlupfes zu vermindern.
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebsräder (1, 2; 16, 17) die
Hinterräder sind.
6. Steuereinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet
durch:
Raddrehzahlsensoren (31, 34) zum Erfassen der Drehzahlen (NFR, NFL) der lenkbaren Vorderräder (18, 19),
eine Einrichtung (32) zum Berechnen eines Kurvenradius (R) der von dem Kraftfahrzeug durchfahrenen Kurve unter Verwendung der Drehzahlen (NFR, NFL) der Vorderräder (18, 19),
eine Einrichtung zum Berechnen einer Zentripedalbeschleunigung (Yg) des in einer Kurvenfahrt befindlichen Kraftfahrzeuges unter Verwenden der Drehzahl (NFR, NFL) der Vorderräder (18, 19),
eine Einrichtung zum Bestimmen einer Grund-Schlupfbegrenzungskraft (ΔT) auf der Grundlage des Kurvenradius (R) und der Zentripedalbeschleunigung (Yg) des Kraftfahrzeuges,
Raddrehzahlen (35, 36) zum Erfassen der Drehzahlen (NRR, NRL) der Hinterräder (16, 17), und
eine Einrichtung zum Berechnen des Antriebsradschlupfes (ΔNfr) unter Verwendung einer mittleren Vorderraddrehzahl (NRave) und einer mittleren Hinterraddrehzahl (NFave).
Raddrehzahlsensoren (31, 34) zum Erfassen der Drehzahlen (NFR, NFL) der lenkbaren Vorderräder (18, 19),
eine Einrichtung (32) zum Berechnen eines Kurvenradius (R) der von dem Kraftfahrzeug durchfahrenen Kurve unter Verwendung der Drehzahlen (NFR, NFL) der Vorderräder (18, 19),
eine Einrichtung zum Berechnen einer Zentripedalbeschleunigung (Yg) des in einer Kurvenfahrt befindlichen Kraftfahrzeuges unter Verwenden der Drehzahl (NFR, NFL) der Vorderräder (18, 19),
eine Einrichtung zum Bestimmen einer Grund-Schlupfbegrenzungskraft (ΔT) auf der Grundlage des Kurvenradius (R) und der Zentripedalbeschleunigung (Yg) des Kraftfahrzeuges,
Raddrehzahlen (35, 36) zum Erfassen der Drehzahlen (NRR, NRL) der Hinterräder (16, 17), und
eine Einrichtung zum Berechnen des Antriebsradschlupfes (ΔNfr) unter Verwendung einer mittleren Vorderraddrehzahl (NRave) und einer mittleren Hinterraddrehzahl (NFave).
7. Steuereinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden
Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtung (5, 32) eine Einrichtung zum Bestimmen
einer Schlupfbegrenzungskraftverminderung (ΔT′) auf der
Grundlage des Antriebsradschlupfes (ΔNfr) und einer
vorgegebenen Kennlinie sowie eine Einrichtung zum Berechnen
der Schlupfbegrenzungskraft (ΔT*) durch Subtraktion der
Schlupfbegrenzungskraftverminderung (ΔT′) von der
Grund-Schlupfbegrenzungskraft (ΔT) aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP62245685A JPH0790715B2 (ja) | 1987-09-29 | 1987-09-29 | 差動制限力制御装置 |
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JP (1) | JPH0790715B2 (de) |
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