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DE3808293A1 - Langspalt-presswalze - Google Patents

Langspalt-presswalze

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DE3808293A1
DE3808293A1 DE3808293A DE3808293A DE3808293A1 DE 3808293 A1 DE3808293 A1 DE 3808293A1 DE 3808293 A DE3808293 A DE 3808293A DE 3808293 A DE3808293 A DE 3808293A DE 3808293 A1 DE3808293 A1 DE 3808293A1
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DE
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long
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Karl Dr Steiner
Andreas Schuette
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JM Voith GmbH
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    • DTEXTILES; PAPER
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Description

Die Erfindung betrifft eine Langspalt-Preßwalze, vorzugsweise zur Verwendung in Maschinen zur Herstellung von Papier, Karton oder dergleichen, insbesondere zum Entwässern einer laufenden Faserstoffbahn, im einzelnen mit den im Oberbegriff des An­ spruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Ausgangspunkt der Erfindung ist eine Langspalt-Preßwalze nach der US-PS 45 55 305 oder US-PS 46 73 461. Die Erfindung ist bevorzugt anwendbar bei der zuerst genannten Langspalt-Preßwal­ ze. Denn bei dieser sind die beiden Enden des schlauchförmigen Preßmantels unmittelbar an Tragscheiben befestigt, die koaxial zum Preßmantel angeordnet sind (Einzelheiten siehe US-PS 46 25 376). Falls hierbei die Umlaufbahn des Preßmantels gegen­ über der Längsachse des Tragkörpers exzentrisch angeordnet sein soll, so werden (gemäß Patentanmeldung P 37 08 189.6) die bei­ den Tragscheiben in der gleichen Weise exzentrisch auf dem Tragkörper gelagert. Durch die unmittelbare Befestigung der Enden des Preßmantels auf den beiden Tragscheiben kann man dem Innenraum des Preßmantels Druckluft zuführen, so daß der Innen­ raum ständig unter einem gewissen Überdruck steht. Außerdem kann der Preßmantel - mit Hilfe von Federn, die in Achsrichtung an den Tragscheiben angreifen - unter eine gewisse Axial-Span­ nung gesetzt werden. Durch alle diese Maßnahmen wird erreicht, daß der Preßmantel außerhalb des flächigen Preßspaltes auf sei­ ner im wesentlichen kreisförmigen Bahn ruhig umläuft, ohne daß außerhalb des Preßspaltes mechanische Elemente zur Führung des Preßmantels erforderlich sind.
Die bekannten gattungsgemäßen Langspalt-Preßwalzen werden bis­ her überwiegend zur Entwässerung verhältnismäßig dicker Papier­ bahnen eingesetzt, wobei die Papierbahn in der Regel zwischen zwei Filzbändern durch den verlängerten Preßspalt hindurch­ läuft. In diesem Fall hat der Preßmantel vorzugsweise eine ver­ hältnismäßig rauhe, mit einem der Filzbänder in Kontakt kommen­ de Außenfläche. Die Erfindung befaßt sich nun mit dem Problem, einen Betrieb mit nur einem Filzband zu ermöglichen, wobei die Papierbahn zwischen dem Filzband und dem Preßmantel durch den Preßspalt hindurchlaufen soll (im Gegensatz zu anderen bekann­ ten Ein-Filz-Anordnungen, bei denen die Papierbahn zwischen dem Filzband und der Gegenwalze durch den Preßspalt läuft). Aus der DD-PS 79 919 und aus der US-PS 42 01 624 sind schon Langspalt­ pressen anderer Gattung bekannt, bei denen die Papierbahn zwi­ schen einem Filzband und einem elastischen, über Walzen umlau­ fenden Preßband durch den flächigen Preßspalt hindurchläuft. In diesen Veröffentlichungen ist aber außer Betracht geblieben, daß es - insbesondere bei relativ dünnen Papiersorten - Schwierigkeiten bereitet, die Papierbahn hinter dem Auslauf aus dem Preßspalt sauber (d.h. über die Bahnbreite möglichst gleichmäßig) von dem elastischen Preßband zu trennen und gleichzeitig dafür zu sorgen, daß die Gefahr der Rückbefeuch­ tung (Rückströmen von Wasser aus dem Filzband in die Papier­ bahn) so gering wie möglich gehalten wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung dieses Problems für die gattungsgemäße Langspalt-Preßwalze anzugeben. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der kennzeichnenden Merkmale c bis e des Anspruches 1 gelöst. Die Merkmale c und d sind für sich allein schon bekannt. So zeigen die Fig. 3A und 5 der US-PS 45 52 620 ein über Walzen umlaufendes Preßband, dessen Außenseite (genauso wie die Innenseite) glatt ist, so daß es mit der Papierbahn in unmittelbaren Kontakt kommen kann. Das oben angegebene Problem ist aber in dieser Veröffentlichung nicht angesprochen und dessen Lösung nicht offenbart.
Aus der US-PS 45 70 314 ist eine Langspalt-Preßwalze bekannt, die anstelle eines (hydrodynamisch geschmierten) Preßschuhes ein Stützelement mit wenigstens einer hydrostatischen Lagerta­ sche aufweist. Im Querschnitt gesehen sind an dem Stützelement zu beiden Seiten der hydrostatischen Lagertasche konvexe Füh­ rungsflächen vorgesehen mit einem an die Umlaufbahn des Preß­ mantels angepaßten Krümmungsradius. Jedoch läuft dort die Pa­ pierbahn zwischen dem Filzband und der Gegenwalze durch den flächigen Preßspalt. Somit ist auch dort das obengenannte Problem weder angesprochen noch einer Lösung zugeführt.
Zusammen mit diesen beiden für sich allein bekannten Merkmalen ist es für die Erfindung charakteristisch, daß das Filzband hinter dem Preßspalt zunächst ein kurzes und genau definiertes Stück zusammen mit der Papierbahn und mit dem Preßmantel läuft, nämlich zumindest über einen wesentlichen Teil der konvex ge­ krümmten Führungsfläche. Zwar muß hierbei ein geringes Maß Rückbefeuchtung in Kauf genommen werden. Jedoch erzielt man hierbei den Vorteil, daß die von der Papierbahn abgewandte Sei­ te des Filzbandes sofort am Auslauf aus dem flächigen Preßspalt belüftet wird. Hierdurch wird erreicht, daß zu einem sehr frü­ hen Zeitpunkt Luft in das Innere des Filzbandes eindringen kann, so daß an der unmittelbar nachfolgenden Ablaufstelle des Filzbandes vom Preßschuh sichergestellt ist, daß die Papierbahn nicht mit dem Filzband, sondern mit dem Preßmantel weiterläuft.
Durch die außerhalb des flächigen Preßspaltes befindliche kon­ vex gekrümmte Führungsfläche wird unter anderem vermieden, daß der Preßmantel unmittelbar hinter dem Auslauf aus dem Preßspalt ein Stück weit (zusammen mit dem Filzband) entlang dem Mantel der Gegenwalze läuft. Könnte man dies nicht verhindern, so be­ stünde die Gefahr einer erhöhten Rückbefeuchtung der Papierbahn und die Gefahr einer unkontrollierten Trennung der Papierbahn vom Filzband; d.h. ein Teil der Papierbahn-Breite würde sich früher und ein anderer Teil später vom Filzband trennen. Dies würde insbesondere bei dünnen Papiersorten zu einer Überbean­ spruchung der noch feuchten Papierbahn und zur Gefahr von Ab­ rissen führen.
Dank der Erfindung kann die Langspalt-Preßwalze nunmehr an der­ jenigen Position der Papiermaschine eingesetzt werden, wo bis­ her eine harte Walze mit glatter Oberfläche, in der Regel eine Steinwalze, erforderlich war. Da Steinwalzen bekanntlich in einem sehr teuren Verfahren unter Verwendung von bruchanfälli­ gem Naturgranit hergestellt werden müssen, ergibt sich durch die Erfindung eine wesentliche Vereinfachung.
Weitere Merkmale, die in den Unteransprüchen angegeben sind und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, werden nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine Langspalt-Preßwalze im Querschnitt.
Die Fig. 2 zeigt ein Detail aus Fig. 1 in vergrößerter Dar­ stellung.
Die Fig. 3 zeigt eine Langspalt-Preßwalze ebenfalls im Quer­ schnitt, jedoch in gegenüber Fig. 1 abgewandelten Anordnung.
Die Fig. 4 zeigt eine Langspalt-Preßwalze mit drei am Umfang verteilt angeordneten Preßschuhen, ebenfalls im Querschnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Walzenpresse umfaßt eine insgesamt mit 15 bezeichnete Langspalt-Preßwalze und eine Gegenwalze 5. Ein Tragkörper 1 mit I-förmigem Querschnitt ist im wesentlichen symmetrisch zur Preßebene E angeordnet. D.h. zumindest der ver­ tikale Steg 1′ des Tragkörpers 1 ist mittig zur Preßebene E angeordnet. Das gleiche trifft zu für eine Ausnehmung 2, die eine hydraulische Druckkammer für einen darin befindlichen Preßschuh 3 bildet.
Um den Tragkörper 1 und um den genannten Preßschuh 3 läuft ein flexibler, schlauchförmiger und aufblasbarer Preßmantel 4 um, bei dem (ungefähr entsprechend Fig. 3A der US-PS 45 52 620) sowohl die Innenseite als auch die Außenseite glatt ist. Durch Zufuhr von Druckmittel in die hydraulische Druckkammer 2 kann der Preßschuh 3 an die Innenseite des Preßmantels 4 geschoben und hierdurch der Preßmantel an die Gegenwalze 5 angepreßt wer­ den. Deren Drehachse 5 a liegt, zwecks symmetrischer Anordnung ebenfalls in der Preßebene E. Der Preßschuh 3 hat eine an die Gegenwalze 5 angepaßte konkave Gleitfläche 3′, deren Breite (in dem dargestellten Querschnitt) mit b bezeichnet ist.
Die Fig. 1 zeigt ferner einen ebenfalls symmetrisch zur Preß­ ebene E angeordneten Lagerbock 6 für den Tragkörper 1. Darin ruht der Tragkörper mit einem zentrisch angeordneten Lager­ zapfen 7. Dessen Mittelachse ist mit 7 a bezeichnet. Es versteht sich, daß derartige Lagerzapfen und Lagerböcke an beiden Enden des Tragkörpers angeordnet sind. Der in der Fig. 1 der US-PS 46 25 376 abgebildete Längsschnitt zeigt für die hier beschrie­ bene Erfindung bevorzugte Details, z.B. daß der Außendurchmes­ ser der Tragscheiben nur geringfügig kleiner ist als der Innen­ durchmesser des Preßmantels und daß die Preßmantelenden unmit­ telbar an den Tragscheiben befestigt und an diesen zentriert sind.
Gemäß der hier beigefügten Fig. 1 ist auf jedem der beiden La­ gerzapfen 7 ein exzentrisch ausgebildetes Lagerelement 8 vorge­ sehen, auf dem eine Tragscheibe 9 für den Preßmantel 4 drehbar gelagert ist. Die Anordnung ist derart getroffen, daß die ge­ meinsame Drehachse 9 a des Preßmantels 4 und der beiden Trag­ scheiben 9, entgegen der Laufrichtung (Pfeile 10) des Preßman­ tels, um die Strecke a aus der Preßebene E versetzt angeordnet ist. (Gemeint ist die Laufrichtung des Preßmantels 4 über die Gleitfläche 3′ des Preßschuhes 3). Genauso versetzt angeordnet sind Montage-Hilfsleisten 11, auf denen der Preßmantel 4 glei­ tet, wenn er bei der Montage in achsparalleler Richtung auf den Tragkörper 1 aufgeschoben wird. Die sich parallel zur Tragkör­ per-Achse 7 a erstreckenden Hilfsleisten 11 sind an einigen Streben 11 a und 11 b befestigt. Ein Absaugkanal 12 für eine Kühl- und Schmierflüssigkeit ist ebenfalls exzentrisch angeord­ net. Eine Zuführeinrichtung für die genannte Flüssigkeit ist mit 13 bezeichnet.
Man sieht aus Fig. 1, daß die Laufbahn des Preßmantels 4 nur wenig von der Kreisform abweicht, so daß der vom Preßmantel umschlossene Innenraum an den beiden Enden mit Hilfe der Trag­ scheiben 9 abgedichtet werden kann. Vorzugsweise sind die Preß­ mantel-Enden, wie schon erwähnt, unmittelbar an den Tragschei­ ben 9 befestigt, so daß der Innenraum mit Druckluft beauf­ schlagt werden kann.
Die Zeichnung zeigt ferner, daß der Preßschuh 3 zwei-teilig ausgebildet ist; d.h. er ist unterteilt in ein Unterteil 14 und ein Oberteil 16. Das Unterteil ist in seiner Funktion als Kol­ ben - im Querschnitt gesehen - im wesentlichen symmetrisch zur Preßebene E ausgebildet und in der Druckkammer 2 angeordnet. Das die Gleitfläche 3′ aufweisende Oberteil 16 ist dagegen un­ symmetrisch zur Preßebene E angeordnet. Es hat zu diesem Zweck - im Querschnitt gesehen - an der Einlaufseite eine Verlänge­ rung 17, die sich im wesentlichen innerhalb der Umlaufbahn des Preßmantels 4 befindet. Die Mitte der Gleitfläche 3′ ist somit entgegen der Laufrichtung des Preßmantels 4 um das Maß x aus der Preßebene E versetzt angeordnet. Die zur Führung des Preß­ schuhes 3 und zur Abdichtung der Druckkammer 2 dienenden Dicht­ leisten mit ihren Dichtleistenträgern sind mit 18 und 19 be­ zeichnet.
An der Auslaufseite, also in Fig. 1 links von der Gleitfläche 3′ (deren Breite b beträgt), hat das Oberteil 16 des Preßschu­ hes eine konvex gekrümmte Führungsfläche 29 für den Preßmantel; siehe insbesondere Fig. 2. Der Krümmungsradius K dieser Füh­ rungsfläche kann ungefähr gleich dem Radius R der Umlaufbahn des Preßmantels 4 sein; er kann aber auch kleiner als dieser Radius sein. Vorzugsweise ist die Krümmung der Führungsfläche 29 - im Querschnitt gemäß Fig. 2 gesehen - gleichförmig. Hier­ von kann jedoch auch abgewichen werden, z.B. kann ein kurzes mittleres Teilstück eben sein. Wie man sieht, läuft das Filz­ band 21 vom Auslauf-Ende A des Preßspaltes zusammen mit der Papierbahn 20 und zusammen mit dem Preßmantel 4 ein beträchtli­ ches Stück über die Führungsfläche 29. Erst an der Stelle B, also kurz vor dem auslaufseitigen Ende des Preßschuh-Oberteiles 16, hebt sich das Filzband 21 von der Papierbahn 20 und vom Preßmantel 4 ab. Zwischen den Stellen A und B kann Luft in das Filzband 21 eintreten, so daß sich die Papierbahn an der Stelle B sicher vom Filzband löst und mit dem Preßmantel 4 mitläuft. Die erforderliche Länge der Strecke von A nach B und somit die Länge der Führungsfläche 29 (gemessen in Bahnlaufrichtung) sollte durch Versuche ermittelt werden. Die Strecke von A nach B wird man einerseits möglichst kurz machen, um die Rückbe­ feuchtung der Papierbahn 20 aus dem Filz 21 mögichst gering zu halten. Andererseits muß man dem Filz zur Belüftung genügend Zeit lassen. Die Länge der Strecke von A nach B sollte also abhängig gemacht werden u.a. von der Filzporosität und von der Feuchtigkeit, mit welcher der Filz 21 in den Preßspalt ein­ läuft. Auch die Beschaffenheit (z.B. die Steifigkeit) des Preß­ mantels 4 kann eine Rolle spielen. Wie aus Fig. 2 erkennbar ist kann man die Länge der Strecke von A nach B durch Vari­ ieren des Winkels w zwischen dem Filz 21 und der zur Preßebene E senkrechten Ebene 28 bestimmen. Die Länge d der Führungsflä­ che 29 des Preßschuhes 3 und deren Form (z.B. Krümmungsradius K) wird man derart wählen, daß die Stelle B stets in dem Be­ reich liegt, wo der Preßmantel 4 noch in Kontakt mit der Füh­ rungsfläche 29 ist.
Nachfolgend wird nochmals auf die Fig. 1 Bezug genommen. So­ fern die Papierbahn 20 im Bereich hinter dem Preßspalt in Form eines freien Papierzuges (d.h. ohne Zuhilfenahme einer Abnahme­ walze gemäß der unten erläuterten Fig. 3) vom Preßmantel 4 ablaufen soll, kann am Tragkörper 1 eine sich parallel zur Längsachse des Tragkörpers erstreckende Führungsleiste 111 vor­ gesehen werden. Diese hat ebenfalls eine konvex gekrümmte Füh­ rungsfläche, die jedoch den Preßmantel 4 ein wenig nach außen drücken soll. Der Preßmantel 4 erfährt hierdurch an der Füh­ rungsleiste 111 eine etwas schärfere Krümmung, so daß sich die Papierbahn 20 an dieser Stelle leichter vom Preßmantel 4 ab­ löst. Diese Merkmale der Erfindung sind Gegenstand des Anspru­ ches 3 und können auch ohne die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 oder 2 angewandt werden; z.B. wenn es allein um das Ablösen der Papierbahn von einem elastischen Preßmantel oder Preßband geht. Während der Montage des Preßmantels 4 dient die Führungsleiste 111 genauso wie die Montage-Hilfsleisten 11 zur Stützung des Preßmantels.
Im unteren Bereich der Preßwalze 15 ist, wie bei Steinwalzen bekannt, ein Schaber 30 angeordnet, der in erster Linie zum Abführen von eventuell anfallendem Ausschuß-Papier dient. Damit dieser Schaber den flexiblen Preßmantel 4 nicht nach innen drückt, ist an der Innenseite des Preßmantels, dem Schaber 30 gegenüberliegend, eine Führungsleiste 112 vorgesehen. Deren konvex gekrümmte Führungsfläche tangiert im wesentlichen die kreisförmige Umlaufbahn des Preßmantels. Die Führungsleiste 112 kann Querbohrungen oder Ausnehmungen aufweisen, so daß die vom Preßmantel mitgeführte Kühlflüssigkeit die Führungsleiste in Umlaufrichtung passieren kann.
In Fig. 3 ist eine Drei-Walzenpresse dargestellt mit drei übereinander angeordneten Preßwalzen 35, 5 und 15. Die Papier­ bahn 20 durchläuft zunächst zusammen mit zwei Filzbändern 21 und 41 den unteren Preßspalt. Danach trennt sich das untere Filzband 41 von der Papierbahn 20, die zusammen mit dem oberen Filzband 21 auf der Walze 5 nach oben und durch den zweiten Preßspalt läuft. Dieser ist wie in Fig. 1 und 2 als flächiger Preßspalt ausgebildet; d.h. die oberste Preßwalze 15 entspricht im wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Langspalt-Preßwal­ ze. Deswegen sind in Fig. 3 alle Teile der Preßwalze 15, die gleich oder wenigstens angenähert gleich ausgebildet sind wie in Fig. 1, mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Anord­ nung ist in Fig. 3 derart getroffen, daß die Wirkrichtung des Preßschuhes 3 der Langspalt-Preßwalze 15 schräg nach unten ver­ läuft. Wie man sieht, läuft die Papierbahn schräg von unten nach oben durch den flächigen Preßspalt; sie bleibt nach dem Auslauf aus dem Preßspalt am Preßmantel 4 haften, bis sie in dem nach unten laufenden Bereich des Preßmantels 4 mittels einer Abnahmesaugwalze 36 und mittels eines Transportbandes 37 von der Preßwalze 15 abgenommen wird. Falls erforderlich, kann die Abnahmesaugwalze 36 um einen kleinen Betrag in die kreis­ förmige Umlaufbahn des Preßmantels 4 eintauchen oder den Preß­ mantel 4 zumindest tangieren. Dies ist - dank der Flexibilität des Preßmantels 4 - auch dann möglich, wenn das Transportband mittels einer relativ dicken Naht endlos gemacht worden ist.
Aufgrund der in Fig. 3 gegenüber Fig. 1 geänderten Wirkrich­ tung des Preßschuhes 3 unterscheidet sich die in Fig. 3 dar­ gestellte Konstruktion in den folgenden Punkten von denjenigen der Fig. 1: Die Montage-Hilfsleisten 11 sind nicht symmetrisch zu beiden Seiten des Preßspaltes angeordnet, sondern wiederum entlang dem oberen Bereich der Umlaufbahn des Preßmantels 4. Hierbei entfällt die eine (11 b) der beiden in Fig. 1 vorhande­ nen Streben. Zum Abführen der Kühl- und Schmierflüssigkeit sind mehrere über die Länge des Tragkörpers verteilt angeordnete Saugrohre 12 a vorgesehen.
Wie in Fig. 1 hat das Oberteil 16 des Preßschuhes 3 am Aus­ laufende eine konvex gekrümmte Führungsfläche 29. Über diese läuft nicht nur der Preßmantel 4 mit der Papierbahn 20, sondern sie ist zumindest teilweise auch von dem Filzband 21 umschlun­ gen. Dieses läuft von der Führungsfläche 29 zu einer (wie üb­ lich vorgesehenen, in der Zeichnung aber nicht sichtbaren) Filzleitwalze. Deren Position ist derart wählbar, daß die ge­ wünschte Umschlingung der Führungsfläche 29 durch das Filzband 21 zustande kommt.
Die in Fig. 4 dargestellte Langspalt-Preßwalze 55 hat drei am Umfang verteilte Preßschuhe, von denen einer schräg nach unten wirkt und die anderen beiden schräg nach oben und von denen jeder den Preßmantel 4 an eine Gegenwalze anpreßt. Diese sind nacheinander mit 56, 57 und 58 bezeichnet. Um jede der Gegen­ walzen läuft ein Filzband 66 bzw. 67 bzw. 68. Jedes der Filz­ bänder läuft hinter dem betreffenden Preßspalt über eine Leit­ walze 46 bzw. 47 bzw. 48; diese sind derart angeordnet, daß das Filzband, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, die auslauf­ seitige Führungsfläche des Preßschuhes ein Stück weit um­ schlingt. Abnahmewalze und Transportband sind wieder mit 36 bzw. 37 bezeichnet, desgleichen ein Schaber mit 30.
Innerhalb der Langspalt-Preßwalze 55 erkennt man drei von einer Hauptleitung ausgehende Zuführleitungen 13 a, 13 b und 13 c für Kühl- und Schmierflüssigkeit. Eine Absaugleitung ist mit 12 b bezeichnet. Die in Fig. 1 und 3 weggelassenen und zu den Druckkammern führenden Druckölleitungen sind in Fig. 4 mit 40 bezeichnet. Abweichend von Fig. 4 kann auch eine Anordnung vorgesehen werden, bei der eine erfindungsgemäße Langspalt- Preßwalze zwei einander gegenüberliegende Preßschuhe aufweist und also mit zwei Gegenwalzen zusammenarbeitet.

Claims (11)

1. Langspalt-Preßwalze (15; 55), vorzugsweise zur Verwendung in Maschinen zur Herstellung von Papier, Karton od.dgl., insbesondere zum Entwässern einer laufenden Faserstoffbahn (20), mit den folgenden Merkmalen:
  • a) ein flexibler, schlauchförmiger Preßmantel (4) ist auf einer wenigstens angenähert kreisförmigen Umlaufbahn um einen feststehenden Tragkörper (1) geführt, wobei sich der Preßmantel und der Tragkörper quer zur Bahn­ laufrichtung erstrecken;
  • b) am Tragkörper (1) ist ein radial verschiebbarer Preß­ schuh (3) vorgesehen, der den Preßmantel (4) - an des­ sen Innenseite angreifend - mit einer konkaven Stütz­ fläche (3′) an eine Gegenwalze (5) anpressen kann, so daß sich zwischen dem Preßmantel und der Gegenwalze ein flächiger Preßspalt bildet, durch den die zu be­ handelnde Faserstoffbahn (20) zusammen mit einem Filz­ band (21) hindurchführbar ist;
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale:
  • c) der Preßmantel (4) hat, wie an sich bekannt, eine glatte, zum unmittelbaren Kontakt mit der zu behan­ delnden Faserstoffbahn (20) geeignete Außenfläche;
  • d) der Preßschuh (3) hat, wie ebenfalls an sich bekannt, in Bahnlaufrichtung hinter dem flächigen Preßspalt eine im wesentlichen konvex gekrümmte Führungsfläche (29);
  • e) das Filzband (21) ist hinter dem Preßspalt derart ge­ führt, daß es (zusammen mit der Faserstoffbahn 20 und mit dem Preßmantel 4) zumindest über einen wesentli­ chen Teil der konvex gekrümmten Führungsfläche (29) läuft.
2. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Krümmungsradius (K) der Führungsfläche (29) in der Größenordnung des Radius′ (R) der Umlaufbahn des Preß­ mantels (4) liegt.
3. Langspalt-Preßwalze, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stelle, wo sich die lau­ fende Faserstoffbahn vom Preßmantel lösen soll, eine sich parallel zur Längsachse des Tragkörpers (1) erstreckende Führungsleiste (111) vorgesehen ist, mit einer konvex ge­ krümmten Führungsfläche, deren Abstand von der Umlaufachse (7 a) des Preßmantels geringfügig größer ist als der Radius (R) der Umlaufbahn.
4. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß am Preßmantel (4) eine Abnahmewalze (36) an­ geordnet ist, welche die Faserstoffbahn (20) nach dem Durchlauf durch den Preßspalt vom Preßmantel abnimmt und einer nachfolgenden Behandlungsstation zuführt.
5. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Abnahmewalze (36) in einem von mechanischen Führungselementen freien Bereich des Preßmantels (4) ange­ ordnet ist, und daß der Mantel der Abnahmewalze die Umlauf­ bahn des Preßmantels tangiert oder um einen kleinen Betrag in diese eintaucht.
6. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Abnahmewalze (36) als Saugwalze ausgebil­ det ist.
7. Langspalt-Preßwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß an der Außenfläche des Preßman­ tels (4) ein Schaber (30) angeordnet ist, und daß an der Innenseite des Preßmantels, dem Schaber gegenüberliegend, eine Führungsleiste (112) vorgesehen ist.
8. Langspalt-Preßwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß die Wirkrichtung des Preßschuhes (3) schräg nach unten verläuft, wobei die Laufrichtung der Faserstoffbahn (20) durch den flächigen Preßspalt schräg von unten nach oben verläuft.
9. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß ungefähr radial gegenüber dem genannten Preßschuh ein zweiter Preßschuh angeordnet ist, der mit einer zweiten Gegenwalze einen zweiten flächigen Preßspalt bildet.
10. Langspalt-Preßwalze (55) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Umlaufbahn des Preßmantels drei Preßschuhe vorgesehen sind, von denen je­ der mit einer eigenen Gegenwalze (56 bis 58) einen flächi­ gen Preßspalt bildet.
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