DE3808293A1 - Langspalt-presswalze - Google Patents
Langspalt-presswalzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Langspalt-Preßwalze, vorzugsweise
zur Verwendung in Maschinen zur Herstellung von Papier, Karton
oder dergleichen, insbesondere zum Entwässern einer laufenden
Faserstoffbahn, im einzelnen mit den im Oberbegriff des An
spruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Ausgangspunkt der Erfindung ist eine Langspalt-Preßwalze nach
der US-PS 45 55 305 oder US-PS 46 73 461. Die Erfindung ist
bevorzugt anwendbar bei der zuerst genannten Langspalt-Preßwal
ze. Denn bei dieser sind die beiden Enden des schlauchförmigen
Preßmantels unmittelbar an Tragscheiben befestigt, die koaxial
zum Preßmantel angeordnet sind (Einzelheiten siehe US-PS
46 25 376). Falls hierbei die Umlaufbahn des Preßmantels gegen
über der Längsachse des Tragkörpers exzentrisch angeordnet sein
soll, so werden (gemäß Patentanmeldung P 37 08 189.6) die bei
den Tragscheiben in der gleichen Weise exzentrisch auf dem
Tragkörper gelagert. Durch die unmittelbare Befestigung der
Enden des Preßmantels auf den beiden Tragscheiben kann man dem
Innenraum des Preßmantels Druckluft zuführen, so daß der Innen
raum ständig unter einem gewissen Überdruck steht. Außerdem
kann der Preßmantel - mit Hilfe von Federn, die in Achsrichtung
an den Tragscheiben angreifen - unter eine gewisse Axial-Span
nung gesetzt werden. Durch alle diese Maßnahmen wird erreicht,
daß der Preßmantel außerhalb des flächigen Preßspaltes auf sei
ner im wesentlichen kreisförmigen Bahn ruhig umläuft, ohne daß
außerhalb des Preßspaltes mechanische Elemente zur Führung des
Preßmantels erforderlich sind.
Die bekannten gattungsgemäßen Langspalt-Preßwalzen werden bis
her überwiegend zur Entwässerung verhältnismäßig dicker Papier
bahnen eingesetzt, wobei die Papierbahn in der Regel zwischen
zwei Filzbändern durch den verlängerten Preßspalt hindurch
läuft. In diesem Fall hat der Preßmantel vorzugsweise eine ver
hältnismäßig rauhe, mit einem der Filzbänder in Kontakt kommen
de Außenfläche. Die Erfindung befaßt sich nun mit dem Problem,
einen Betrieb mit nur einem Filzband zu ermöglichen, wobei die
Papierbahn zwischen dem Filzband und dem Preßmantel durch den
Preßspalt hindurchlaufen soll (im Gegensatz zu anderen bekann
ten Ein-Filz-Anordnungen, bei denen die Papierbahn zwischen dem
Filzband und der Gegenwalze durch den Preßspalt läuft). Aus der
DD-PS 79 919 und aus der US-PS 42 01 624 sind schon Langspalt
pressen anderer Gattung bekannt, bei denen die Papierbahn zwi
schen einem Filzband und einem elastischen, über Walzen umlau
fenden Preßband durch den flächigen Preßspalt hindurchläuft. In
diesen Veröffentlichungen ist aber außer Betracht geblieben,
daß es - insbesondere bei relativ dünnen Papiersorten -
Schwierigkeiten bereitet, die Papierbahn hinter dem Auslauf aus
dem Preßspalt sauber (d.h. über die Bahnbreite möglichst
gleichmäßig) von dem elastischen Preßband zu trennen und
gleichzeitig dafür zu sorgen, daß die Gefahr der Rückbefeuch
tung (Rückströmen von Wasser aus dem Filzband in die Papier
bahn) so gering wie möglich gehalten wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung dieses
Problems für die gattungsgemäße Langspalt-Preßwalze anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der kennzeichnenden
Merkmale c bis e des Anspruches 1 gelöst. Die Merkmale c und d
sind für sich allein schon bekannt. So zeigen die Fig. 3A
und 5 der US-PS 45 52 620 ein über Walzen umlaufendes Preßband,
dessen Außenseite (genauso wie die Innenseite) glatt ist, so
daß es mit der Papierbahn in unmittelbaren Kontakt kommen kann.
Das oben angegebene Problem ist aber in dieser Veröffentlichung
nicht angesprochen und dessen Lösung nicht offenbart.
Aus der US-PS 45 70 314 ist eine Langspalt-Preßwalze bekannt,
die anstelle eines (hydrodynamisch geschmierten) Preßschuhes
ein Stützelement mit wenigstens einer hydrostatischen Lagerta
sche aufweist. Im Querschnitt gesehen sind an dem Stützelement
zu beiden Seiten der hydrostatischen Lagertasche konvexe Füh
rungsflächen vorgesehen mit einem an die Umlaufbahn des Preß
mantels angepaßten Krümmungsradius. Jedoch läuft dort die Pa
pierbahn zwischen dem Filzband und der Gegenwalze durch den
flächigen Preßspalt. Somit ist auch dort das obengenannte
Problem weder angesprochen noch einer Lösung zugeführt.
Zusammen mit diesen beiden für sich allein bekannten Merkmalen
ist es für die Erfindung charakteristisch, daß das Filzband
hinter dem Preßspalt zunächst ein kurzes und genau definiertes
Stück zusammen mit der Papierbahn und mit dem Preßmantel läuft,
nämlich zumindest über einen wesentlichen Teil der konvex ge
krümmten Führungsfläche. Zwar muß hierbei ein geringes Maß
Rückbefeuchtung in Kauf genommen werden. Jedoch erzielt man
hierbei den Vorteil, daß die von der Papierbahn abgewandte Sei
te des Filzbandes sofort am Auslauf aus dem flächigen Preßspalt
belüftet wird. Hierdurch wird erreicht, daß zu einem sehr frü
hen Zeitpunkt Luft in das Innere des Filzbandes eindringen
kann, so daß an der unmittelbar nachfolgenden Ablaufstelle des
Filzbandes vom Preßschuh sichergestellt ist, daß die Papierbahn
nicht mit dem Filzband, sondern mit dem Preßmantel weiterläuft.
Durch die außerhalb des flächigen Preßspaltes befindliche kon
vex gekrümmte Führungsfläche wird unter anderem vermieden, daß
der Preßmantel unmittelbar hinter dem Auslauf aus dem Preßspalt
ein Stück weit (zusammen mit dem Filzband) entlang dem Mantel
der Gegenwalze läuft. Könnte man dies nicht verhindern, so be
stünde die Gefahr einer erhöhten Rückbefeuchtung der Papierbahn
und die Gefahr einer unkontrollierten Trennung der Papierbahn
vom Filzband; d.h. ein Teil der Papierbahn-Breite würde sich
früher und ein anderer Teil später vom Filzband trennen. Dies
würde insbesondere bei dünnen Papiersorten zu einer Überbean
spruchung der noch feuchten Papierbahn und zur Gefahr von Ab
rissen führen.
Dank der Erfindung kann die Langspalt-Preßwalze nunmehr an der
jenigen Position der Papiermaschine eingesetzt werden, wo bis
her eine harte Walze mit glatter Oberfläche, in der Regel eine
Steinwalze, erforderlich war. Da Steinwalzen bekanntlich in
einem sehr teuren Verfahren unter Verwendung von bruchanfälli
gem Naturgranit hergestellt werden müssen, ergibt sich durch
die Erfindung eine wesentliche Vereinfachung.
Weitere Merkmale, die in den Unteransprüchen angegeben sind und
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, werden nachfolgend
anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine Langspalt-Preßwalze im Querschnitt.
Die Fig. 2 zeigt ein Detail aus Fig. 1 in vergrößerter Dar
stellung.
Die Fig. 3 zeigt eine Langspalt-Preßwalze ebenfalls im Quer
schnitt, jedoch in gegenüber Fig. 1 abgewandelten Anordnung.
Die Fig. 4 zeigt eine Langspalt-Preßwalze mit drei am Umfang
verteilt angeordneten Preßschuhen, ebenfalls im Querschnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Walzenpresse umfaßt eine insgesamt
mit 15 bezeichnete Langspalt-Preßwalze und eine Gegenwalze 5.
Ein Tragkörper 1 mit I-förmigem Querschnitt ist im wesentlichen
symmetrisch zur Preßebene E angeordnet. D.h. zumindest der ver
tikale Steg 1′ des Tragkörpers 1 ist mittig zur Preßebene E
angeordnet. Das gleiche trifft zu für eine Ausnehmung 2, die
eine hydraulische Druckkammer für einen darin befindlichen
Preßschuh 3 bildet.
Um den Tragkörper 1 und um den genannten Preßschuh 3 läuft ein
flexibler, schlauchförmiger und aufblasbarer Preßmantel 4 um,
bei dem (ungefähr entsprechend Fig. 3A der US-PS 45 52 620)
sowohl die Innenseite als auch die Außenseite glatt ist. Durch
Zufuhr von Druckmittel in die hydraulische Druckkammer 2 kann
der Preßschuh 3 an die Innenseite des Preßmantels 4 geschoben
und hierdurch der Preßmantel an die Gegenwalze 5 angepreßt wer
den. Deren Drehachse 5 a liegt, zwecks symmetrischer Anordnung
ebenfalls in der Preßebene E. Der Preßschuh 3 hat eine an die
Gegenwalze 5 angepaßte konkave Gleitfläche 3′, deren Breite (in
dem dargestellten Querschnitt) mit b bezeichnet ist.
Die Fig. 1 zeigt ferner einen ebenfalls symmetrisch zur Preß
ebene E angeordneten Lagerbock 6 für den Tragkörper 1. Darin
ruht der Tragkörper mit einem zentrisch angeordneten Lager
zapfen 7. Dessen Mittelachse ist mit 7 a bezeichnet. Es versteht
sich, daß derartige Lagerzapfen und Lagerböcke an beiden Enden
des Tragkörpers angeordnet sind. Der in der Fig. 1 der US-PS
46 25 376 abgebildete Längsschnitt zeigt für die hier beschrie
bene Erfindung bevorzugte Details, z.B. daß der Außendurchmes
ser der Tragscheiben nur geringfügig kleiner ist als der Innen
durchmesser des Preßmantels und daß die Preßmantelenden unmit
telbar an den Tragscheiben befestigt und an diesen zentriert
sind.
Gemäß der hier beigefügten Fig. 1 ist auf jedem der beiden La
gerzapfen 7 ein exzentrisch ausgebildetes Lagerelement 8 vorge
sehen, auf dem eine Tragscheibe 9 für den Preßmantel 4 drehbar
gelagert ist. Die Anordnung ist derart getroffen, daß die ge
meinsame Drehachse 9 a des Preßmantels 4 und der beiden Trag
scheiben 9, entgegen der Laufrichtung (Pfeile 10) des Preßman
tels, um die Strecke a aus der Preßebene E versetzt angeordnet
ist. (Gemeint ist die Laufrichtung des Preßmantels 4 über die
Gleitfläche 3′ des Preßschuhes 3). Genauso versetzt angeordnet
sind Montage-Hilfsleisten 11, auf denen der Preßmantel 4 glei
tet, wenn er bei der Montage in achsparalleler Richtung auf den
Tragkörper 1 aufgeschoben wird. Die sich parallel zur Tragkör
per-Achse 7 a erstreckenden Hilfsleisten 11 sind an einigen
Streben 11 a und 11 b befestigt. Ein Absaugkanal 12 für eine
Kühl- und Schmierflüssigkeit ist ebenfalls exzentrisch angeord
net. Eine Zuführeinrichtung für die genannte Flüssigkeit ist
mit 13 bezeichnet.
Man sieht aus Fig. 1, daß die Laufbahn des Preßmantels 4 nur
wenig von der Kreisform abweicht, so daß der vom Preßmantel
umschlossene Innenraum an den beiden Enden mit Hilfe der Trag
scheiben 9 abgedichtet werden kann. Vorzugsweise sind die Preß
mantel-Enden, wie schon erwähnt, unmittelbar an den Tragschei
ben 9 befestigt, so daß der Innenraum mit Druckluft beauf
schlagt werden kann.
Die Zeichnung zeigt ferner, daß der Preßschuh 3 zwei-teilig
ausgebildet ist; d.h. er ist unterteilt in ein Unterteil 14 und
ein Oberteil 16. Das Unterteil ist in seiner Funktion als Kol
ben - im Querschnitt gesehen - im wesentlichen symmetrisch zur
Preßebene E ausgebildet und in der Druckkammer 2 angeordnet.
Das die Gleitfläche 3′ aufweisende Oberteil 16 ist dagegen un
symmetrisch zur Preßebene E angeordnet. Es hat zu diesem Zweck
- im Querschnitt gesehen - an der Einlaufseite eine Verlänge
rung 17, die sich im wesentlichen innerhalb der Umlaufbahn des
Preßmantels 4 befindet. Die Mitte der Gleitfläche 3′ ist somit
entgegen der Laufrichtung des Preßmantels 4 um das Maß x aus
der Preßebene E versetzt angeordnet. Die zur Führung des Preß
schuhes 3 und zur Abdichtung der Druckkammer 2 dienenden Dicht
leisten mit ihren Dichtleistenträgern sind mit 18 und 19 be
zeichnet.
An der Auslaufseite, also in Fig. 1 links von der Gleitfläche
3′ (deren Breite b beträgt), hat das Oberteil 16 des Preßschu
hes eine konvex gekrümmte Führungsfläche 29 für den Preßmantel;
siehe insbesondere Fig. 2. Der Krümmungsradius K dieser Füh
rungsfläche kann ungefähr gleich dem Radius R der Umlaufbahn
des Preßmantels 4 sein; er kann aber auch kleiner als dieser
Radius sein. Vorzugsweise ist die Krümmung der Führungsfläche
29 - im Querschnitt gemäß Fig. 2 gesehen - gleichförmig. Hier
von kann jedoch auch abgewichen werden, z.B. kann ein kurzes
mittleres Teilstück eben sein. Wie man sieht, läuft das Filz
band 21 vom Auslauf-Ende A des Preßspaltes zusammen mit der
Papierbahn 20 und zusammen mit dem Preßmantel 4 ein beträchtli
ches Stück über die Führungsfläche 29. Erst an der Stelle B,
also kurz vor dem auslaufseitigen Ende des Preßschuh-Oberteiles
16, hebt sich das Filzband 21 von der Papierbahn 20 und vom
Preßmantel 4 ab. Zwischen den Stellen A und B kann Luft in das
Filzband 21 eintreten, so daß sich die Papierbahn an der Stelle
B sicher vom Filzband löst und mit dem Preßmantel 4 mitläuft.
Die erforderliche Länge der Strecke von A nach B und somit die
Länge der Führungsfläche 29 (gemessen in Bahnlaufrichtung)
sollte durch Versuche ermittelt werden. Die Strecke von A nach
B wird man einerseits möglichst kurz machen, um die Rückbe
feuchtung der Papierbahn 20 aus dem Filz 21 mögichst gering zu
halten. Andererseits muß man dem Filz zur Belüftung genügend
Zeit lassen. Die Länge der Strecke von A nach B sollte also
abhängig gemacht werden u.a. von der Filzporosität und von der
Feuchtigkeit, mit welcher der Filz 21 in den Preßspalt ein
läuft. Auch die Beschaffenheit (z.B. die Steifigkeit) des Preß
mantels 4 kann eine Rolle spielen. Wie aus Fig. 2 erkennbar
ist kann man die Länge der Strecke von A nach B durch Vari
ieren des Winkels w zwischen dem Filz 21 und der zur Preßebene
E senkrechten Ebene 28 bestimmen. Die Länge d der Führungsflä
che 29 des Preßschuhes 3 und deren Form (z.B. Krümmungsradius
K) wird man derart wählen, daß die Stelle B stets in dem Be
reich liegt, wo der Preßmantel 4 noch in Kontakt mit der Füh
rungsfläche 29 ist.
Nachfolgend wird nochmals auf die Fig. 1 Bezug genommen. So
fern die Papierbahn 20 im Bereich hinter dem Preßspalt in Form
eines freien Papierzuges (d.h. ohne Zuhilfenahme einer Abnahme
walze gemäß der unten erläuterten Fig. 3) vom Preßmantel 4
ablaufen soll, kann am Tragkörper 1 eine sich parallel zur
Längsachse des Tragkörpers erstreckende Führungsleiste 111 vor
gesehen werden. Diese hat ebenfalls eine konvex gekrümmte Füh
rungsfläche, die jedoch den Preßmantel 4 ein wenig nach außen
drücken soll. Der Preßmantel 4 erfährt hierdurch an der Füh
rungsleiste 111 eine etwas schärfere Krümmung, so daß sich die
Papierbahn 20 an dieser Stelle leichter vom Preßmantel 4 ab
löst. Diese Merkmale der Erfindung sind Gegenstand des Anspru
ches 3 und können auch ohne die kennzeichnenden Merkmale der
Ansprüche 1 oder 2 angewandt werden; z.B. wenn es allein um das
Ablösen der Papierbahn von einem elastischen Preßmantel oder
Preßband geht. Während der Montage des Preßmantels 4 dient die
Führungsleiste 111 genauso wie die Montage-Hilfsleisten 11 zur
Stützung des Preßmantels.
Im unteren Bereich der Preßwalze 15 ist, wie bei Steinwalzen
bekannt, ein Schaber 30 angeordnet, der in erster Linie zum
Abführen von eventuell anfallendem Ausschuß-Papier dient. Damit
dieser Schaber den flexiblen Preßmantel 4 nicht nach innen
drückt, ist an der Innenseite des Preßmantels, dem Schaber 30
gegenüberliegend, eine Führungsleiste 112 vorgesehen. Deren
konvex gekrümmte Führungsfläche tangiert im wesentlichen die
kreisförmige Umlaufbahn des Preßmantels. Die Führungsleiste 112
kann Querbohrungen oder Ausnehmungen aufweisen, so daß die vom
Preßmantel mitgeführte Kühlflüssigkeit die Führungsleiste in
Umlaufrichtung passieren kann.
In Fig. 3 ist eine Drei-Walzenpresse dargestellt mit drei
übereinander angeordneten Preßwalzen 35, 5 und 15. Die Papier
bahn 20 durchläuft zunächst zusammen mit zwei Filzbändern 21
und 41 den unteren Preßspalt. Danach trennt sich das untere
Filzband 41 von der Papierbahn 20, die zusammen mit dem oberen
Filzband 21 auf der Walze 5 nach oben und durch den zweiten
Preßspalt läuft. Dieser ist wie in Fig. 1 und 2 als flächiger
Preßspalt ausgebildet; d.h. die oberste Preßwalze 15 entspricht
im wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Langspalt-Preßwal
ze. Deswegen sind in Fig. 3 alle Teile der Preßwalze 15, die
gleich oder wenigstens angenähert gleich ausgebildet sind wie
in Fig. 1, mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Anord
nung ist in Fig. 3 derart getroffen, daß die Wirkrichtung des
Preßschuhes 3 der Langspalt-Preßwalze 15 schräg nach unten ver
läuft. Wie man sieht, läuft die Papierbahn schräg von unten
nach oben durch den flächigen Preßspalt; sie bleibt nach dem
Auslauf aus dem Preßspalt am Preßmantel 4 haften, bis sie in
dem nach unten laufenden Bereich des Preßmantels 4 mittels
einer Abnahmesaugwalze 36 und mittels eines Transportbandes 37
von der Preßwalze 15 abgenommen wird. Falls erforderlich, kann
die Abnahmesaugwalze 36 um einen kleinen Betrag in die kreis
förmige Umlaufbahn des Preßmantels 4 eintauchen oder den Preß
mantel 4 zumindest tangieren. Dies ist - dank der Flexibilität
des Preßmantels 4 - auch dann möglich, wenn das Transportband
mittels einer relativ dicken Naht endlos gemacht worden ist.
Aufgrund der in Fig. 3 gegenüber Fig. 1 geänderten Wirkrich
tung des Preßschuhes 3 unterscheidet sich die in Fig. 3 dar
gestellte Konstruktion in den folgenden Punkten von denjenigen
der Fig. 1: Die Montage-Hilfsleisten 11 sind nicht symmetrisch
zu beiden Seiten des Preßspaltes angeordnet, sondern wiederum
entlang dem oberen Bereich der Umlaufbahn des Preßmantels 4.
Hierbei entfällt die eine (11 b) der beiden in Fig. 1 vorhande
nen Streben. Zum Abführen der Kühl- und Schmierflüssigkeit sind
mehrere über die Länge des Tragkörpers verteilt angeordnete
Saugrohre 12 a vorgesehen.
Wie in Fig. 1 hat das Oberteil 16 des Preßschuhes 3 am Aus
laufende eine konvex gekrümmte Führungsfläche 29. Über diese
läuft nicht nur der Preßmantel 4 mit der Papierbahn 20, sondern
sie ist zumindest teilweise auch von dem Filzband 21 umschlun
gen. Dieses läuft von der Führungsfläche 29 zu einer (wie üb
lich vorgesehenen, in der Zeichnung aber nicht sichtbaren)
Filzleitwalze. Deren Position ist derart wählbar, daß die ge
wünschte Umschlingung der Führungsfläche 29 durch das Filzband
21 zustande kommt.
Die in Fig. 4 dargestellte Langspalt-Preßwalze 55 hat drei am
Umfang verteilte Preßschuhe, von denen einer schräg nach unten
wirkt und die anderen beiden schräg nach oben und von denen
jeder den Preßmantel 4 an eine Gegenwalze anpreßt. Diese sind
nacheinander mit 56, 57 und 58 bezeichnet. Um jede der Gegen
walzen läuft ein Filzband 66 bzw. 67 bzw. 68. Jedes der Filz
bänder läuft hinter dem betreffenden Preßspalt über eine Leit
walze 46 bzw. 47 bzw. 48; diese sind derart angeordnet, daß das
Filzband, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, die auslauf
seitige Führungsfläche des Preßschuhes ein Stück weit um
schlingt. Abnahmewalze und Transportband sind wieder mit 36
bzw. 37 bezeichnet, desgleichen ein Schaber mit 30.
Innerhalb der Langspalt-Preßwalze 55 erkennt man drei von einer
Hauptleitung ausgehende Zuführleitungen 13 a, 13 b und 13 c für
Kühl- und Schmierflüssigkeit. Eine Absaugleitung ist mit 12 b
bezeichnet. Die in Fig. 1 und 3 weggelassenen und zu den
Druckkammern führenden Druckölleitungen sind in Fig. 4 mit 40
bezeichnet. Abweichend von Fig. 4 kann auch eine Anordnung
vorgesehen werden, bei der eine erfindungsgemäße Langspalt-
Preßwalze zwei einander gegenüberliegende Preßschuhe aufweist
und also mit zwei Gegenwalzen zusammenarbeitet.
Claims (11)
1. Langspalt-Preßwalze (15; 55), vorzugsweise zur Verwendung
in Maschinen zur Herstellung von Papier, Karton od.dgl.,
insbesondere zum Entwässern einer laufenden Faserstoffbahn
(20), mit den folgenden Merkmalen:
- a) ein flexibler, schlauchförmiger Preßmantel (4) ist auf einer wenigstens angenähert kreisförmigen Umlaufbahn um einen feststehenden Tragkörper (1) geführt, wobei sich der Preßmantel und der Tragkörper quer zur Bahn laufrichtung erstrecken;
- b) am Tragkörper (1) ist ein radial verschiebbarer Preß schuh (3) vorgesehen, der den Preßmantel (4) - an des sen Innenseite angreifend - mit einer konkaven Stütz fläche (3′) an eine Gegenwalze (5) anpressen kann, so daß sich zwischen dem Preßmantel und der Gegenwalze ein flächiger Preßspalt bildet, durch den die zu be handelnde Faserstoffbahn (20) zusammen mit einem Filz band (21) hindurchführbar ist;
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale:
- c) der Preßmantel (4) hat, wie an sich bekannt, eine glatte, zum unmittelbaren Kontakt mit der zu behan delnden Faserstoffbahn (20) geeignete Außenfläche;
- d) der Preßschuh (3) hat, wie ebenfalls an sich bekannt, in Bahnlaufrichtung hinter dem flächigen Preßspalt eine im wesentlichen konvex gekrümmte Führungsfläche (29);
- e) das Filzband (21) ist hinter dem Preßspalt derart ge führt, daß es (zusammen mit der Faserstoffbahn 20 und mit dem Preßmantel 4) zumindest über einen wesentli chen Teil der konvex gekrümmten Führungsfläche (29) läuft.
2. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Krümmungsradius (K) der Führungsfläche (29) in
der Größenordnung des Radius′ (R) der Umlaufbahn des Preß
mantels (4) liegt.
3. Langspalt-Preßwalze, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Stelle, wo sich die lau
fende Faserstoffbahn vom Preßmantel lösen soll, eine sich
parallel zur Längsachse des Tragkörpers (1) erstreckende
Führungsleiste (111) vorgesehen ist, mit einer konvex ge
krümmten Führungsfläche, deren Abstand von der Umlaufachse
(7 a) des Preßmantels geringfügig größer ist als der Radius
(R) der Umlaufbahn.
4. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß am Preßmantel (4) eine Abnahmewalze (36) an
geordnet ist, welche die Faserstoffbahn (20) nach dem
Durchlauf durch den Preßspalt vom Preßmantel abnimmt und
einer nachfolgenden Behandlungsstation zuführt.
5. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Abnahmewalze (36) in einem von mechanischen
Führungselementen freien Bereich des Preßmantels (4) ange
ordnet ist, und daß der Mantel der Abnahmewalze die Umlauf
bahn des Preßmantels tangiert oder um einen kleinen Betrag
in diese eintaucht.
6. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abnahmewalze (36) als Saugwalze ausgebil
det ist.
7. Langspalt-Preßwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß an der Außenfläche des Preßman
tels (4) ein Schaber (30) angeordnet ist, und daß an der
Innenseite des Preßmantels, dem Schaber gegenüberliegend,
eine Führungsleiste (112) vorgesehen ist.
8. Langspalt-Preßwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Wirkrichtung des Preßschuhes
(3) schräg nach unten verläuft, wobei die Laufrichtung der
Faserstoffbahn (20) durch den flächigen Preßspalt schräg
von unten nach oben verläuft.
9. Langspalt-Preßwalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß ungefähr radial gegenüber dem genannten Preßschuh
ein zweiter Preßschuh angeordnet ist, der mit einer zweiten
Gegenwalze einen zweiten flächigen Preßspalt bildet.
10. Langspalt-Preßwalze (55) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Umlaufbahn des
Preßmantels drei Preßschuhe vorgesehen sind, von denen je
der mit einer eigenen Gegenwalze (56 bis 58) einen flächi
gen Preßspalt bildet.
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Family Applications (1)
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