DE3807103A1 - Verfahren zum zuenden beim mig-mag-schweissen - Google Patents
Verfahren zum zuenden beim mig-mag-schweissenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zünden
beim MIG-MAG-Schweißen mittels einer kontinuierlich nachgeführten
Drahtelektrode sowie auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Beim MIG-MAG-Schweißen mit einer kontinuierlich nachgeführten
Drahtelektrode ergibt sich, insbesondere dann,
wenn das Schweißverfahren mittels eines Roboters durchgeführt
wird, die Notwendigkeit, spezielle Vorkehrungen
für die Zündung zu schaffen, um sicherzustellen, daß bei
Ansetzen der Drahtelektrode an ein Werkstück sofort in
zuverlässiger Weise eine Zündung erfolgt und ein Lichtbogen
ausgebildet wird, welcher die störungsfreie Ausbildung
einer Naht ermöglicht.
Die Schwierigkeiten bei der Zündung zu Beginn des Schweißvorganges
treten insbesondere beim Aluminium-MIG-Schweißen
auf, wegen der Bildung schlecht leitender Oxide
an der Oberfläche von Drahtelektrode und Werkstück.
Aus der EP-A2-0 147 637 ist ein Verfahren zum stoßfreien
Zünden beim MIG-MAG-Schweißen bekannt, gemäß welchem ein
berührungsloses Zünden mittels einer Hochfrequenz-Hochspannungszündung
erfolgt. Ein derartiges Verfahren beinhaltet
jedoch eine Reihe von Nachteilen, welche sich
insbesondere dadurch ergeben, daß sich durch die Hochfrequenz-Hochspannungszündung
Störungen und Fehlfunktionen
von elektronischen Steuerungen ergeben, die in
der Nähe des Schweißplatzes angeordnet sind. Insbesondere
bei der Verwendung von Schweißrobotern erweist es
sich als notwendig, die elektronischen Steuerungen dieser
Geräte abzuschirmen oder auszufiltern, um eine Beschädigung
oder Beeinflussung zu vermeiden. Dies erweist
sich als sehr kostenaufwendig und ist im Industrieeinsatz
häufig nicht vollständig realisierbar. Weiterhin
besteht bei einem derartigen Verfahren die Gefahr, daß
durch Verschmutzung der Schweißpistole, der Schlauchpakete
und/oder der Verbindungskabel Nebenschlüsse auftreten,
welche einen Teil der Zündenergie vom freien
Ende der Drahtelektrode ablenken, so daß dort nicht gewährleistet
ist, daß die volle Zündenergie zur Verfügung
steht. Durch diese Nebenschlüsse können sich Zündaussetzer
ergeben, die, insbesondere bei einer automatisierten
Fertigung, Nacharbeitung erforderlich machen
und/oder zu Produktionsunterbrechungen führen können.
Aus dem Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, den
Zündvorgang dadurch durchzuführen, daß der Zündstrom bis
in den kA-Bereich erhöht wird. Dies führt jedoch zu dem
Nachteil, daß die Übergangswiderstände, vor allem in der
Stromdüse auf sehr erhebliche Werte ansteigen, wodurch
ein erheblicher Verschleiß, insbesondere der Stromdüse,
auftritt. Dies erweist sich insbesondere bei Werkstücken,
welche eine Vielzahl kurzer Schweißnähte aufweisen,
als besonders nachteilig, da die Stromdüse nur
kurze Standzeiten aufweist und das Auswechseln der verschlissenen
Teile einen erheblichen Produktionsstillstand
mit sich bringt.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, mit der Drahtelektrode
während der Zündphase Pendelbewegungen durchzuführen,
um auf diese Weise einen Lichtbogen zu zünden.
Dies erweist sich jedoch insbesondere bei der Verwendung
von Schweißrobotern als nicht zufriedenstellend realisierbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Zünden beim MIG-MAG-Schweißen
zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau und betriebssicherer
Handhabbarkeit die aus dem Stand der Technik
bekannten Probleme vermeiden und eine sichere Zündung
gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens
dadurch gelöst, daß bei Beginn des Schweißvorganges
bei Berührung der Drahtelektrode mit einem Werkstück
der Schweißstrom erhöht wird und die Vorschubgeschwindigkeit
der Drahtelektrode herabgesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine
Reihe erheblicher Vorteile aus. Erfindungsgemäß ist es
möglich, eine praktisch hundertprozentige Zündsicherheit
zu gewährleisten, da die relevanten Verfahrensgrößen,
nämlich die Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode
und der Schweißstrom bzw. die Schweißspannung miteinander
in eine Beziehung gebracht werden. Da beim Kontakt der
Drahtelektrode, welche üblicherweise aus Aluminium
oder Aluminium-Legierung besteht, an einem Werkstück die
Schweißspannung auf einen sehr niedrigen Wert abfällt,
beispielsweise unterhalb eines Grenzwerts von ca. 12 V,
wird erfindungsgemäß diese Beeinträchtigung der Betriebsparameter
dadurch ausgeglichen, daß der Schweißstrom
entsprechend erhöht wird. Um jedoch zu verhindern, daß
die Drahtelektrode weiterhin, bedingt durch eine zu hohe
Vorschubgeschwindigkeit, gegen das Werkstück geschoben
wird, wird erfindungsgemäß die Vorschubgeschwindigkeit
der Drahtelektrode herabgesetzt. Durch diese Maßnahmen
ist es möglich, eine sichere Zündung eines Lichtbogens
zu erreichen.
Erfindungsgemäß wird zur Durchführung des Verfahrens
eine Vorrichtung mit einer Schweißstromquelle verwendet,
bei welcher die Schweißstromquelle in Form einer
elektronischen Stromquelle ausgebildet ist, die eine
Taktfrequenz für die Grundschwingungstaktung im oberen
Hörbereich oder Ultraschallbereich aufweist. Dabei ist
die Schweißstromquelle bevorzugterweise so ausgebildet,
daß sie zur Abgabe eines kurzzeitigen Stroms, der um den
Faktor 1,2 bis 1,5 größer als der Schweißstrom ist, geeignet
ist.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Schweißstrom
über einen Zeitbereich von einigen Sekunden in der
beschriebenen Weise erhöht, um eine sichere Ausbildung
des Lichtbogens zu ermöglichen. Beispielsweise wird
dabei der Schweißstrom bei einer Stromquelle mit einem
Nennschweißstrom von 600 A auf einen Wert von beispielsweise
800 A erhöht. Dieser Wert kann gleichzeitig den
Wert der Strombegrenzung darstellen, welcher aus Sicherheitsgründen
vorgegeben ist und dem Schutz der in der
Stromquelle verwendeten Leistungshalbleiter dient.
Erfindungsgemäß erfolgt entweder gleichzeitig oder zeitversetzt
die Herabsetzung der Vorschubgeschwindigkeit
der Drahtelektrode. Die zeitliche Abstimmung kann im
Rahmen der Erfindung anhand der jeweiligen Gegebenheiten
erfolgen, wobei es für den Fachmann dabei insbesondere
möglich ist, die spezielle Werkstoffzusammensetzung und
Werkstückgeometrie der zu verschweißenden Werkstücke zu
berücksichtigen. Erfindungsgemäß wird eine elektronische
Regelung für den Vorschub der Drahtelektrode verwendet,
welche ein sehr schnelles Ansprechverhalten aufweist und
eine exakte Regelung der Vorschubgeschwindigkeit ermöglicht.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gegeben, daß nach erfolgter
Zündung die Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode
langsam erhöht wird. Auf diese Weise wird sichergestellt,
daß der Abbrand der Drahtelektrode der Vorschubgeschwindigkeit
angepaßt wird, wodurch zum einen
ein Abreißen des Lichtbogens und zum anderen eine
Berührung des Werkstücks durch die Drahtelektrode verhindert
werden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch
gegeben, daß nach erfolgter Zündung der Schweißstrom auf
den normalen Wert gesenkt wird. Dies kann, nachdem der
Lichtbogen gezündet wurde, innerhalb eines sehr kurzen
Zeitintervalls erfolgen, es ist jedoch auch möglich, den
Schweißstrom allmählich innerhalb eines längeren Zeitintervalls
zu vermindern.
Wie bereits erwähnt, ist es besonders vorteilhaft, die
Erhöhung des Schweißstroms über ein vorgegebenes Zeitintervall
beizubehalten. Dieses Zeitintervall kann in
der Größenordnung einiger Sekunden bemessen sein, wobei
für die Bemessung des Zeitintervalls insbesondere die
konstruktiven Bedingungen der Schweißvorrichtung, beispielsweise
des Schweißroboters, berücksichtigt werden
können. So kann beispielsweise sichergestellt werden,
daß kurzzeitige Relativbewegungen zwischen der Drahtelektrode
und dem Werkstück nicht zu einem erneuten
Abreißen des Lichtbogens führen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gegeben, daß die Herabsetzung
der Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode
nur während des obengenannten Zeitintervalls erfolgt.
Somit wird die Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode
dann wieder auf ihren normalen Wert angehoben,
wenn die Schweißspannung ihren normalen Betriebswert
erreicht hat und wenn der Schweißstrom auf den normalen
Betriebswert abgesenkt wurde. Dabei kann es sich auch
als besonders vorteilhaft erweisen, wenn die Schweißspannung
mit Ablauf des obengenannten Zeitintervalls auf
den normalen Wert angehoben wird. Bei dieser Durchführung
des Verfahrens ist sichergestellt, daß nach Ablauf
des Zeitintervalls die normalen Betriebsbedingungen vorliegen
und in üblicher Weise eine Schweißnaht ausgebildet
werden kann.
Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden
Schweißvorrichtung sowie des zugehörigen
Schaltplanes;
Fig. 2 eine Kennliniendarstellung einer erfindungsgemäßen
Schweißstromquelle und
Fig. 3 Zeitdiagramme der Vorschubgeschwindigkeit,
des Schweißstroms und der Schweißspannung
bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
In Fig. 1 ist in schematischer Weise eine Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
der zugehörige Schaltplan dargestellt. Eine dargestellte
Schweißstromquelle ist in Form einer sekundär getakteten
Schweißstromquelle ausgebildet, welche einen Netztransformator
1 umfaßt. Die Zwischenkreisspannung wird über
einen Gleichrichter 2 und einen Stützkondensator 5 weitgehend
konstant gehalten. Sowohl der Transformator 1 als
auch der Gleichrichter 2 sind üblicherweise 3phasig ausgebildet,
zur Vereinfachung der Darstellung ist in
Fig. 1 jedoch nur eine Phase abgebildet. Weiterhin ist
ein Leistungsschalter 3 (Transistor) vorgesehen, welcher
die Schweißspannung taktet, so daß sich an einer
Schweißpistole 11 ein Mittelwert aus der Einschaltdauer
und der Ausschaltdauer einstellt. Eine Freilaufdiode 4
und eine Drossel 6 bewirken, daß an einem Lichtbogen 15
ein konstanter Strom fließt. Die Regelung und die Überwachung
der Schutzfunktionen während des Schweißens erfolgt
über eine Steuerung 8, welcher über externe Anschlüsse
9 die jeweiligen Sollwerte zugeführt werden.
Mittels eines Strommeßwiderstands 7 und eines nachfolgenden
Verstärkers 10 wird der jeweilige Strom-Istwert
aufbereitet und an die Steuerung 8 weitergeleitet.
Eine Drahtelektrode wird in Form eines Schweißdrahtes
von einer Rolle 12 abgezogen, wobei diese Abziehbewegung
mittels eines Drahtantriebsmotors 13 oder, wie in Fig. 1
dargestellt, mittels zweier Drahtantriebsmotoren 13, 13 a
erfolgt, welche einen Push-Pull-Antrieb in Form zweier
parallel laufender Antriebe bilden. Der oder die Drahtantriebsmotor(en)
13, 13 a werden mittels einer elektronischen
Motorreglung 14 angesteuert. Zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Schaltung vorgesehen,
welche Baugruppen 16 bis 20 umfaßt. Die Baugruppe
16 umfaßt die Eingangslogik, welcher der vom
Strommeßverstärker 10 aufgearbeitete Strom-Sollwert zugeführt
wird. Weiterhin wird der Eingangslogik von der
Steuerung 8 der Spannungs-Sollwert zugeleitet. Diese
aufgearbeiteten Signale werden den einen Regler bildenden
Baugruppen 16 bis 18 zugeführt, wobei es sich üblicherweise
hierbei um einen analogen PI-Regler handelt.
Die Baugruppe 18 ist in Form eines Begrenzers ausgebildet,
um die Geschwindigkeitsänderung der Vorschubgeschwindigkeit
der Drahtelektrode in einem praktikablem
Bereich zu halten. Weiterhin ist erfindungsgemäß eine
Vergleichsstelle 19 vorgesehen, welcher über einen Anschluß
20 ein Sollwert der Geschwindigkeit der Drahtelektrode
zugeführt wird. Die Vergleichsstelle 19 gibt
einen Sollwert ab, welcher der elektronischen Motorregelung
14 zugeführt wird.
Zur vereinfachten Darstellung wurden die einzelnen
elektronischen Baugruppen jeweils einzeln dargestellt
und beschrieben, es ist im Rahmen der Erfindung jedoch
möglich, die gesamte Steuerung bzw. Regelung mittels
eines Mikroprozessors über ein geeignetes Rechenprogramm
oder einen Regelalgorithmus durchzuführen.
In Fig. 2 ist eine Kennliniendarstellung der Schweißstromquelle
zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. Die Schweißstromquelle ist
beispielsweise in Form einer 600 A Schweißstromquelle
ausgebildet. In Fig. 2 ist mit 30 die Schweißstromkennlinie
nach VDE 542 dargestellt. Weiterhin zeigt
Fig. 2 den üblicherweise möglichen Schweißstrombereich
32. Erfindungsgemäß muß die Schweißstromquelle eine
Konstantspannungscharakteristik während der gesamten
oder zumindest während eines Teils der Schweißzeit aufweisen.
Es kann jedoch auch eine leicht fallende Kennlinie
vorgesehen sein. Wechselnde Kennlinie sind üblicherweise
bei Impulsstromquellen zu finden, bei denen in
der Impulsphase eine Spannungsregelung erfolgt. Für die
Grundstromphase wird üblicherweise eine Konstantstromregelung
eingesetzt. Die Umschaltfrequenz liegt bei der
erfindungsgemäßen Schweißstromquelle üblicherweise in
einem Bereich von 0 bis 400 Hz. Erfindungsgemäß muß nur
sichergestellt sein, daß während der Zündphase im Kennlinienfeld
der mit 33 bezeichnete Bereich erreicht wird,
um auf diese Weise die Möglichkeit einer Beeinflussung
der Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode zu schaffen.
Fig. 3 zeigt die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens typischerweise auftretenden Zeitverläufe
der Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode,
des Schweißstroms und der Schweißspannung.
In Fig. 3A ist der Verlauf der Vorschubgeschwindigkeit
der Drahtelektrode dargestellt. In dem Arbeitspunkt A 0
beginnt der Schweißvorgang damit, daß die Drahtelektrode
durch die in Fig. 1 gezeigten Motoren vorwärts bewegt
wird. Die Fig. 3A, 3B und 3C sind zueinander passend
angeordnet. Es ist somit zu erkennen, daß erfindungsgemäß
in den Arbeitspunkten A 1, A 4 und A 7 die Drahtelektrode
das Werkstück berührt, wobei zwischen der Drahtelektrode
und dem Werkstück ein Strom fließt, welcher
ein Ansprechen der in Fig. 1 dargestellten Regelung 16
bis 20 verursacht. Wie Fig. 3B darstellt, wird im Punkt
A 4 der Schweißstrom in erfindungsgemäßer Weise über den
üblichen Wert erhöht. Durch die Berührung der Drahtelektrode
mit dem Werkstück fällt, wie in Fig. 3C dargestellt,
die Schweißspannung auf einen sehr niedrigen
Wert ab. Nachdem, wie in Fig. 3A dargestellt ist, die
Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode zwischen den
Werten A 1 und A 2 verringert wurde, während der
in Fig. 3B gezeigten Zeitperiode zwischen den Arbeitspunkten
A 4 und A 5 der Schweißstrom konstant auf dem
erhöhten Wert gehalten wurde, ist die Drahtelektrode
aufgeschmolzen, so daß sich zwangsweise ein Lichtbogen
bildet. Der Lichtbogen erreicht an den Arbeitspunkten
A 3, A 6 und A 9 seine normalen Parameter. Fig. 3A zeigt,
daß die Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode zwischen
den Arbeitspunkten A 2 und A 3 langsam auf den
üblichen Wert angehoben wird. Wie aus Fig. 3B ersichtlich,
wird der Schweißstrom nach dem Arbeitspunkt A 5 auf
den Betriebswert gesenkt, wobei dieser im Arbeitspunkt
A 6 gehalten wird. Die Schweißspannung steigt
zwischen dem Arbeitspunkt A 8 und dem Arbeitspunkt A 9 an
und wird, wie aus Fig. 3C ersichtlich ist, ebenfalls
konstant gehalten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren brennt, wie aus der
Elektrotechnik bekannt, der Schweißdraht zu Beginn des
Schweißverfahrens ähnlich einer Sicherung durch. Für den
Fall, daß Zündaussetzer auftreten sollten, beispielsweise
bei verschmutzten Werkstücken oder bei einer verschmutzten
Schweißpistole, zündet der beschriebene erfindungsgemäße
Regelkreis zwangsweise den Lichtbogen und
bewirkt, daß dieser weiterhin brennt. Mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens und unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist somit im Vergleich zu den
früher bekannten Verfahren ein Höchstmaß an Zündsicherheit
gegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde unter Praxisbedingungen
im Industrieeinsatz erprobt, wobei es sich herausgestellt
hat, daß bei fehlerlos arbeitenden Komponenten
keine Fehlzündungen auftraten. Das Zeitintervall,
welches zur Zündung erforderlich ist (Zeitintervall zwischen
den Arbeitspunkten A 1 und A 2 bzw. A 4 und A 5 in
Fig. 3) weist bei Verwendung eines A 1-Drahtes von 1,2 mm
Durchmesser ca. 100 ms auf. Bei Verwendung eines A 1-Drahtes
mit einem Durchmesser von 1,6 mm sind ca. 300 ms
erforderlich.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei sämtlichen Materialien
verwendet werden, welche im MIG-MAG-Schweißverfahren
verschweißbar sind.
Claims (12)
1. Verfahren zum Zünden beim MIG-MAG-Schweißen mittels
einer kontinuierlich nachgeführten Drahtelektrode,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Beginn des Schweißvorgangs
bei Berührung der Drahtelektrode mit einem
Werkstück der Schweißstrom erhöht wird und die Vorschubgeschwindigkeit
der Drahtelekrode herabgesetzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode
zeitgleich mit der Erhöhung des Schweißstroms
herabgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode zeitversetzt
zu der Erhöhung des Schweißstroms herabgesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß nach erfolgter Zündung des Lichtbogens
die Vorschubgeschwindigkeit langsam erhöht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß nach erfolgter Zündung der Schweißstrom
auf den normalen Wert gesenkt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhöhung des Schweißstroms über ein
vorgegebenes Zeitintervall beibehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Herabsetzung der Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode
nur während dieses Zeitintervalls erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schweißspannung beginnend mit Ablauf
des Zeitintervalls auf den normalen Wert angehoben
wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, mit einer Schweißstromquelle, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schweißstromquelle in Form
einer elektronischen Stromquelle ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schweißstromquelle getaktet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schweißstromquelle zur Abgabe eines kurzzeitigen
Stroms, der um den Faktor 1,1 bis 5, vorzugsweise
1,2 bis 1,5 größer als der Schweißstrom ist, geeignet
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Parameter, Schweißstrom, Lichtbogenspannung
und Drahtvorschubgeschwindigkeit in einem geschlossenen
Regelkreis miteinander verknüpft sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883807103 DE3807103A1 (de) | 1988-03-04 | 1988-03-04 | Verfahren zum zuenden beim mig-mag-schweissen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883807103 DE3807103A1 (de) | 1988-03-04 | 1988-03-04 | Verfahren zum zuenden beim mig-mag-schweissen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3807103A1 true DE3807103A1 (de) | 1989-09-14 |
Family
ID=6348872
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883807103 Withdrawn DE3807103A1 (de) | 1988-03-04 | 1988-03-04 | Verfahren zum zuenden beim mig-mag-schweissen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3807103A1 (de) |
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1988
- 1988-03-04 DE DE19883807103 patent/DE3807103A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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