DE3802743A1 - Vorrichtung zur externen fixation und reposition von knochenfragmenten - Google Patents
Vorrichtung zur externen fixation und reposition von knochenfragmentenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur dyna
mischen externen Fixation und Reposition von Knochenfrag
menten und Gelenkteilen, bestehend aus wenigstens zwei zum
Spannen von Kirschnerdrähten geeigneten Ringen, die über
ihren Umfang verteilt in einem vorwählbaren Abstand ange
ordnete Stäbe aufweisen. Die Halterungen der Stäbe sind
stufenlos verstellbar an den Ringen anbringbar und lassen
eine Schwenkbarkeit der Stäbe um zwei zueinander senkrechte
Achsen und damit eine Neigungsveränderung der Ringebene zu.
Vorrichtungen zur Reposition und Fixation mit mindestens
zwei über vorgenannte Stäbe verbundene Ringen und stufenlos
am Ring verstellbaren Befestigungs- und Spannklammern für
die Kirschnerdrähte sind unter der Bezeichnung "Ringfixa
teure" bekannt. Die Stäbe sind dabei über Halterungen an
den Ringen angeordnet, die eine Neigung der Ringebenen er
lauben und außerdem über Spannvorrichtungen eine Änderung
der Distraktions- bzw. Kompressionskraft zulassen.
Vorrichtungen dieser Art werden bei allen Knochen- und
Gelenkverletzungen sowie bei Knochentransplantationen zur
Beinverlängerung und Korrektur mittels allogenen zylin
drischen Knochentransplantaten, bei angeborenen und erwor
benen Pseudarthrosen, die nach der dynamischen Distrak
tions-Kompressions-Methode behandelt werden, verwendet.
Dabei werden die Kirschnerdrähte außerhalb der Bruch- bzw.
Defektstelle, d.h. oberhalb und unterhalb gesetzt, die
Defektstelle reponiert und die Drähte an den Ringen ange
ordnet und gespannt. Danach werden die Ringe mittels der
Halterungen über die Stäbe miteinander verbunden und
fixiert.
Es hat sich gezeigt, daß die Vorrichtungen der bekannten
Art zwar für kleine Defekte ausreichen, jedoch nicht, wenn
die Defekte eine Länge von drei und mehr Zentimeter über
schreiten. Dabei werden nämlich die Haut und Weichteile
partien, die durch eine solch große Verletzung sowieso
schon stark in Mitleidenschaft gezogen sind, noch zusätz
lich in schädlicher Weise durch Zug oder Druck zu stark
belastet; oder aber es ist überhaupt unmöglich, eine Kom
pressionsverschiebung über die erforderlichen Reichweiten
durchzuführen. In solchen Fällen hat man bisher an der
Defektstelle ein körpereigenes Knochentransplantat einge
pflanzt, das die Bildung von Kallus erleichterte und
beschleunigte, jedoch die Möglichkeit einer Osteomyelitis
begünstigte.
Daraus resultiert die der Erfindung zugrundeliegende Auf
gabe nach Weiterbildung der bekannten Vorrichtung in der
Weise, daß auch Defekte von drei und mehr Zentimetern Länge
mit Hilfe von Vorrichtungen der bekannten Art behandelbar
sind, zumal sich die Ringfixateure im Hinblick auf die
Fixierung und Stabilisierung von Brüchen und Defekten sehr
bewährt haben.
Gemäß der Erfindung wird zur Lösung dieser Aufgabe eine
Vorrichtung der in Anspruch 1 gekennzeichneten Art vorge
schlagen. Die zusätzliche Anbringung von weiteren Kirsch
nerdrähten, vorzugsweise zwei Drähten, die gekreuzt ange
bracht werden, und nur einseitig an einem der Ringe, vor
zugsweise dem untersten, befestigt sind, erlaubt den Dräh
ten einen Neigungswinkel zu geben, der keine zusätzliche
Belastung für die Haut und Weichteilpartien bei Kompres
sionsverschiebungen darstellt. Das dem Ring zugekehrte Ende
des Kirschnerdrahtes greift in eine am Ring befestigte
Halterung ein, und zwar in ein um zwei senkrecht stehende
Achsen bewegbares Kardangelenk oder Kugelgelenk. Auf diese
Weise kann jede erforderliche Schrägführung des Drahtes er
reicht werden. Infolge des Schrägverlaufes der Drähte wer
den die durchstoßenen und vorgeschädigten Hautpartien ge
schont, indem weder ein Druck noch ein Zug auf diese bei
der dynamisierenden Knochenverschiebung ausgeübt werden.
Die Befestigung des anderen Endes erfolgt über ein unmit
telbar auf dem Kochen liegendes Kugelplattengelenk, das
sich durch seine Ausführung, die später noch beschrieben
wird, bei jeder Schrägführung des Kirschnerdrahtes genau
korrigierbar auf den Knochen anlegt. Zwecks Kompression auf
die Defektstelle sind die Kirschnerdrähte unter Dauer
spannung gehalten. Diese wird dadurch erreicht, daß an den
vorgenannten Halterungen später noch zu beschreibende
Spannvorrichtungen vorgesehen sind, die eine Spannungs
änderung über einen weiten Bereich zulassen. Auf diese
Weise wird eine vorgebbare Kompression auf die Defektstelle
ausgeübt, die die Defektstelle schließt und die Kallus
bildung begünstigt.
Um dabei keine Verkürzung des Knochens zu erhalten, ist es
jedem Orthopäden geläufig, den Knochen außerhalb des Defek
tes quer zu durchtrennen. Der durch den Zug an der Schnitt
stelle gebildete Platz wird vom Bindegewebe oder aber spä
ter durch ein allogenes zylindrisches Transplantat ausge
füllt.
In Weiterbildung der Erfindung besteht die Vorrichtung aus
vier Ringen, wobei die beiden mittleren Ringe vorzugsweise
zwei Kirschnerdrähte aufweisen, die zur zusätzlichen Repo
sition und Kompression dienen.
Die Drehgelenkabstützung des Drahtes an dem dem Ring abge
wandten Ende besteht aus einer Platte und einer Kugel, wo
bei die Platte einen kreuzförmigen Schlitz aufweist und
ein- oder beidseitig eine kalottenförmige Vertiefung be
sitzt.
Der Kirschnerdraht ist vorzugsweise an einem Ende abge
flacht, um eine bessere Führung des Drahtes durch den
Knochen und die Halterung mit der Kugel zu gewährleisten.
Die Platte und die Kugel wie auch der Draht sind aus dem
gleichen Material hergestellt.
Die Ringe sind aus starrem sterilisierbaren und röntgen
strahlendurchlässigen Kunststoffmaterial hergestellt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beschreibung
der beigegebenen Zeichnungen zu entnehmen. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der schrägver
laufenden Kirschnerdrähte mit Halterungen und
Spannvorrichtungen,
Fig. 3 eine Ansicht des Kugelplattengelenkes in Explosiv
darstellung und abgeflachtem Kirschnerdraht,
Fig. 4 eine modifizierte Ausführung der Vorrichtung gemäß
Fig. 1,
Fig. 5a, Fig. 5b Draufsicht und Seitenansicht einer Halterung der
Fassung eines Kirschnerdrahtes,
Fig. 6a, Fig. 6b Draufsicht und Seitenansicht einer modifizierten
Halterung für die Fassung eines Kirschnerdrahtes,
Fig. 7 ein justierbarer (Kg-Gewichte) Federspanner für
die Stäbe der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
einer aufgebrochenen Ansicht,
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung, einen Ring
fixateur extern, in perspektivischer Darstellung. Diese
weist ein Gestell 1 mit Ringen 2 und 3 auf, die von Stäben
4 in Abstand gehalten werden. Die Stäbe 4 tragen über ihre
ganze Länge Außengewinde. An den Ringen 2 und 3 sind sich
kreuzende Kirschnerdrähte 5, die ein zu fixierendes Gelenk
teil oder Knochenteil 6 durchsetzen, angeordnet. Die
Kirschnerdrähte 5 kreuzen einander in einer Axialdistanz
von ca. 2 cm in dem zu fixierenden Teil, das dadurch in
allen Raumrichtungen unbeweglich an den Kirschnerdrähten
festliegt. Die Ringe 2 und 3 tragen für jeden der Kirsch
nerdrähte 5 Spannhalter 7, die in der Abbildung einander
diametral gegenüberliegen, was jedoch nicht der Fall sein
muß. Die Spannhalter 7 sind in Umfangsrichtung verstellbar
auf den Ringen 2 und 3 angeordnet und bestehen aus einem
die Ringe von außen übergreifenden U-Profil, dessen Schen
kel 8 über den Ring 2 bzw. 3 radial nach innen vorstehen.
An den radial nach innen vorstehenden Schenkelenden befin
det sich eine Spannwelle 9, die einerseits die Schenkel 8
fest auf dem Ring klemmt und andererseits die Kirschner
drähte 5 hält und spannt. Das Lager der Spannwelle 9 hat
eine selbstrastende Haltefunktion nach Art einer Ratsche,
und die Kirschnerdrähte 5 werden mit je einem Ende an der
Spannwelle befestigt und durch Drehen daran gespannt. Die
Ringe 2 und 3 nehmen die dabei wirkenden Zugkräfte auf. Die
sich kreuzenden Kirschnerdrähte des oberen Ringes durch
setzen den Knochen oberhalb der Insultstelle, während die
sich kreuzenden Kirschnerdrähte des unteren Ringes 3 den
unteren Teil des Knochens 6 a unterhalb der Insultstelle
durchsetzen. Die Knochen- und Gelenkteile können durch eine
relative Verstellung der Ringe 2 und 3 ausgerichtet und
fixiert sowie unter Distraktions- und Kompressionsspannung
versetzt werden. Hierzu werden die Ringe 2, 3 an den Stäben
4 positioniert und mit darauf aufgezogenen Federspannern 10
beaufschlagt. Die Federspanner 10 werden anhand der Fig. 7
beschrieben.
Die Stäbe 4 sind mit U-förmigen Halterungen 11 an den
Ringen 2 und 3 befestigt. Die Schenkel 14 umgreifen den
Ring und sind über Arretierschrauben 14 a auf dem Ring fest
geklemmt. Die Halterungen 11 lassen sich stufenlos in Um
fangsrichtung an den Ringen 2 und 3 verstellen und ragen
radial über die Ringe 2, 3 nach außen heraus. An der Aus
kragung befindet sich ein Gelenk 12, das den Stab 4 auf
nimmt und ihm Drehfreiheit um mindestens zwei zueinander
senkrechte Achsen ermöglicht. Das wird hiermit als Kardan
gelenk bezeichnet. Außer den Halterungen 11, die den vier
Stäben, die die beiden Ringe verbinden, zugeordnet sind,
weist die Vorrichtung noch zwei weitere Halterungen 13 auf,
die das eine Ende der Kirschnerdrähte 15 halten und span
nen, während die anderen Enden, die schräg verlaufend den
Knochen 6 oberhalb der Insultstelle 6 a durchsetzen und aus
diesem herausführen, vermittels Drehgelenkabstützungen 16
gehalten sind. Diese Halterungen 13 werden später anhand
der Fig. 5a und 5b bzw. 6a und 6b beschrieben. Die Hal
terungen 13 weisen in der Auskragung ein Kardangelenk bzw.
Kugelgelenk auf, das jede Schrägführung der Kirschnerdrähte
15 zuläßt, d.h. gleichgültig, unter welchem Winkel die
Drähte verlaufen, können sie von dem durchbohrten Gelenk 24
der Halterung 13 mittelbar oder unmittelbar aufgenommen
werden. Um die Kirschnerdrähte 15 ebenfalls in Distrak
tions- oder Kompressionsspannung zu halten, sind diesen
Drähten ebenfalls Spannvorrichtungen 20 zugeordnet, wie aus
Fig. 2 ersichtlich ist. Der Knochendurchschnitt ist in Fig.
1 mit 17 gekennzeichnet.
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Herauszeichnung der Kirsch
nerdrähte 15 mit den Halterungen 13 und den Spannvorrich
tungen 20. Die Drähte durchsetzen den Knochen schräg und
kreuzen sich, so daß der Ein- und Austritt der Drähte in
die Haut und die Weichteile nicht senkrecht zum Knochen
erfolgt, sondern geneigt, so daß bei einer Distration oder
Kompression die Haut bzw. die Weichteile weder gedrückt,
gezogen oder anderweitig verschoben werden. Dies ist von
großer Bedeutung, da die Vorrichtung so gehalten sein soll,
daß diese den Knochen und die Weichteile so weit wie mög
lich schont.
Am Eintrittsende der Drähte um den Knochen befindet sich
das Kugelplattengelenk 16, die anhand von Fig. 3 näher
beschrieben werden. Die Befestigung der anderen Enden der
Kirschnerdrähte erfolgt vermittels der Halterungen 13 und
der Klemmstücke 21 mit der Stellschraube 22, die das Klemm
stück 21 auf dem Draht 15 hält. Dieses Klemmstück 21 stützt
sich bei nicht vorhandener Spannvorrichtung 20 axial an der
Halterung 13 ab. In der Auskragung 23 der Halterung 13 be
findet sich - wie schon ausgeführt - ein Kardan- oder
Kugelgelenk, das jede Schrägstellung des Kirschnerdrahtes
15 gegenüber dem Ring 23 zuläßt. Die Spannvorrichtung 20
besteht aus einer mit Außengewinde 25 versehenen Hülse 26,
die durch das durchbohrte Gelenk 24 der Halterung 13
greift. Die Hülse ist oberhalb und unterhalb der Halterung
mit Schraubmuttern 27 bestückt, zwischen denen die Spann
feder 28 - je nachdem, ob die Spannvorrichtung einen Zug
oder einen Druck ausüben soll - oberhalb oder unterhalb der
Halterung 13 angeordnet ist. Die justierbare Spannfeder ist
von zwei Käfighalbteilen 29 eingeschlossen. Beide Käfig
halbteile 29 weisen einen mittig gelochten Boden 30 auf,
durch den die Hülse 26 hindurchgreift. An dem Randbereich
des Bodens sind über den Umfang verteilt eine Anzahl von
Axialstegen 31 angeformt, die auf Lücke stehen und durch
etwa gleichgroße Zwischenräume 32 getrennt sind. Die Axial
stäbe 31 des einen Käfighalbteiles greifen in die Lücken
des anderen Käfighalbteiles ein und umgekehrt. Die Gehäuse
halbteile sind dadurch unverdrehbar und in Axialrichtung
verschieblich gegeneinander geführt. Die beschriebene
Spannvorrichtung 20 zeigt eine große Verstellbarkeit, da
- sofern die Länge der Hülse zur Spannungsvorgabe ver
braucht ist - die Hülse 26 auf dem Draht durch Lösen des
Klemmstückes 21 verstellt werden kann, so daß die Spannung
des Drahtes weiter im gewünschten Sinn veränderbar ist.
Fig. 3 zeigt eine Explosivdarstellung des Kugelplatten
gelenks 16. Der Runddraht 15 weist an einem Ende eine Ab
flachung (15 a) von ca. 4 cm Länge auf, die es ermöglicht,
den Draht besser zu fassen und leichter durch den Knochen
zu drehen. Dem nicht mit der Halterung 13 verbundenen Ende
des Kirschnerdrahts 15 ist das aus Platte 35 und durchbohr
ter Kugel 36 bestehende Kugelplattengelenk zugeordnet. Da
durch ist die Kugel auf dem Draht fixiert. Der Rand der
Platte 3 ist dabei abgerundet, und die Seiten der Platten
sind unterschiedlich ausgebildet. Die Platte 35 besitzt
einen kreuzförmigen Schlitz 37, der dafür sorgt, daß die
Platte 35 gegenüber dem Kirschnerdraht 15 fast bis in eine
Parallel-Lage schwenkbar ist, was ermöglicht, daß eine An
passung an jede Knochenform und an jede Schrägführung des
Drahtes durch die Insultstelle erreicht wird. Damit wird
eine druckfreie Anlage an den Knochen gesichert und dessen
Verletzung und Überbeanspruchung vermieden. Eine Verletzung
des Knochens kann zu einer Osteolyse und Knochennekrose
führen. Die eine Seite a der Platte ist glatt und zeigt
lediglich den kreuzförmigen Schlitz, während die andere
Seite b eine Vertiefung in Art einer Kalotte 38 zur Auf
nahme der durchbohrten Kugel 36 zeigt. Die Kugel 36 bildet
mit der Platte 37 ein Kugelplattengelenk, das den Eintritt
des Kirschnerdrahtes fixiert und für eine druckfreie Ab
stützung des Drahtes an der Eintrittsstelle sorgt.
Fig. 4 zeigt eine Abänderung der Vorrichtung gemäß Fig. 1,
wobei das Gestell 1 zwischen dem oberen Ring 2 und dem
unteren Ring 3 noch zwei weitere Ringe 40 a und 40 b trägt.
Die Ringe 40 a und 40 b sind ebenfalls über Halterungen 11
mit den mit Außengewinde versehenen Stäben 4 verbunden. Der
distale und proximale Ring 2, 3 stabilisiert den langen
Knochen im Bereich der Metaphyse oberhalb oder unterhalb
der Bruchstelle oder der Verlängerungsstelle bei Knochen
verlängerungen mit zwei gekreuzten Drähten 5 an jedem Ring
2, 3. Die beiden mittleren Ringe 40 sind prophylaktisch an
dem Gestell angeordnet, um dann, wenn sie gebraucht werden,
vorhanden zu sein. Die mittleren Ringe 40 a und 40 b können
verwendet werden, um Fehlstellungen der Knochenachse sowie
Drehfehler zu korrigieren und eine Kompression durchzu
führen. Die sich kreuzenden Kirschnerdrähte der Ringe 40 a
und 40 b sind mit dem Bezugszeichen 41 bezeichnet. In Ver
bindung mit den anderen Ringen können die Fragmente zusam
mengedrückt oder distal oder proximal auseinandergezogen
werden. Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung sind vor
zugsweise die Halterungen 11 der oberen beiden Ringe ohne
Gelenk vorgesehen, während lediglich die Halterungen des
unteren Ringes ein Kardan- oder Kugelgelenk aufweisen. Die
axiale Halterung der Ringe 2, 3 und gegebenenfalls 40 er
folgt vorzugsweise über Schraubenmuttern 57. Mittels des
Federspanners 10 kann zwischen den Ringen 2 und 3 und gege
benenfalls 40 eine in Stablängsrichtung wirkende justierba
re Distraktions- oder Kompressionskraft aufgebaut werden.
Eine mögliche Ausführung eines solchen Federspanners ist in
Fig. 7 gezeigt. Die Halterungen 13 sowie die Kirschner
drähte 15 sind bei Fig. 4 der Übersichtlichkeit halber
fortgelassen worden.
Die Fig. 5a und 5b betreffen die Halterungen 13. Fig. 5a
zeigt eine Ansicht auf die Halterungen, während die Fig. 5b
einen Schnitt 5b-5b durch Fig. 5a darstellt. Die in Fig.
5a gezeigte Halterung besteht aus einem U-förmigen Teil 42
mit den Laschen 43, die formschlüssig den Ring umgreifen.
Die Enden der Laschen 43 besitzen Bohrungen 44, durch die
Schrauben hindurchgesteckt und zum Festklemmen der Halte
rungen 13 angezogen werden. Die Halterung 13 ist radial
nach außen ausgekragt, und die Auskragung ist gabelförmig
ausgebildet. Zwischen den Zinken 46 liegt eine Öffnung 45,
in der das Gelenk 24 für den Draht bzw. die den Draht um
gebende Hülse 26 angeordnet ist. In der Öffnung erstreckt
sich quer zu den Zinken 46 eine etwa ovale Gelenkbuchse 48,
die über Achsstummel 47 an den Zinken 46 drehbar gelagert
ist. Mittig im Inneren der Gelenkbuchse 48 ist ein Rohr
stück 49 angeordnet, durch welches die Hülse 26 oder der
Draht 15 hindurchsteckbar ist. Das Rohrstück 29 ist seiner
seits drehbar in der Gelenkbuchse 48 gelagert, und zwar
ebenfalls mit Achsstummeln 50, die senkrecht 51 zu der
Achsrichtung 52 des Lagers der Gelenkbuchse 48 orientiert
sind. Das Rohrstück 59 hat in der ovalen Öffnung der Ge
lenkbuchse 48 ein hohes Maß an Drehspiel, und auch die
Offnung 45 zwischen den Zinken 46 ist so gewählt, daß ein
ausreichendes Drehspiel in Längsrichtung der Halterung
besteht.
Die Fig. 6a und 6b zeigen eine andere Ausführung eines
Gelenkes für die Halterungen 13 mit dem Bezugszeichen 54,
das auch für das Gelenk 12 eingesetzt werden kann. Die
Halterung ist - abgesehen von dem Gelenk - entsprechend der
in Fig. 5a und 5b beschriebenen ausgebildet. Die Auskragung
besitzt dabei eine große Durchbohrung 56, die oberhalb und
unterhalb durch ein Kugelgelenk 58 abgedeckt ist. Das Ku
gelgelenk 58 besteht aus zwei korrespondierend durchbohrten
Scheiben, wobei die aneinanderliegenden Flächen sphärisch,
konvex und konkav ineinandergreifen. Die axiale Festlegung
der Kugelgelenke erfolgt durch die auf den Stab 4 oder die
Hülse aufgezogenen Schrauben 61.
Eine mögliche Ausführung eines Federspanners 10 für das Ge
stell 1 ist in Fig. 7 dargestellt. Der justierbare
(kg-Gewichte) Federspanner 10 besteht aus den beiden
Gehäusehalbteilen 68 und 69. Beide Gehäusehalbteile weisen
einen Boden auf der mittig gelocht ist und greifen tele
skopartig ineinander. Den Boden des unteren Gehäusehalb
teils 69 bildet die Scheibe 59 des Kugelgelenks 58. In dem
unteren Gehäusehalbteil 69 befindet sich eine um den Stab 4
gelegte Schraubenfeder 63, die sich auf dem ringförmigen
Boden des eingreifenden oberen Gehäuseteiles 68 abstützt.
Die axiale Festlegung erfolgt über die Muttern 65, 66,
wobei bei Verdrehung der oberen Mutter 65 eine Spannungs
änderung der Feder 63 vorgenommen wird, deren Größe auf der
Skala 67 ablesbar ist.
Die Erfindung beschreibt eine Vorrichtung zum Reponieren
und Fixieren von Knochen- und Gelenkdefekten aller Art und
Ausdehnung sowie zur Knochenverlängerung und angeborenen
wie erworbenen Pseudarthrosen. Mit dieser Vorrichtung wird
dem Operateur ein einfach zu gebrauchendes Instrument bzw.
Gerät an die Hand gegeben, womit selbst schwerste und sehr
ausgedehnte Knochen- und Gelenkzerstörungen, die früher zur
Amputation von Gliedmaßen führten, wiederhergestellt werden
können.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur externen Fixation und Reposition von
Knochenabschnitten, Knochenfragmenten und Gelenk
teilen, bestehend aus wenigstens zwei zum Spannen von
Kirschnerdrähten geeigneten Ringen, die über ihren
Umfang verteilt in einem vorwählbaren Abstand angeord
nete Stäbe aufweisen, die über Halterungen mit den
Ringen verbunden sind, wobei die Halterungen stufenlos
verstellbar an den Ringen anbringbar sind und eine
Schwenkbarkeit der Stäbe um zwei zueinander senkrechte
Achsen zulassen,
gekennzeichnet durch
wenigstens zwei Ringe (2, 3) mit an sich bekannten
gekreuzten Kirschnerdrähten (5) und dazugehörigen
Spannhaltern (7), wobei einem der Ringe noch weitere
Kirschnerdrähte (15) zugeordnet sind, die nur ein
seitig über Halterungen (13) an einem der Ringe (2, 3)
befestigt sind, während deren anderes Ende mit einem
Kugelplattengelenk (16) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (13) gabelförmig die Breite des
Ringes (2 bzw. 3) übergreift und an dem geschlossenen
Ende eine Auskragung (23) aufweist, in der ein um
zwei senkrechte Achsen bewegbares Kardangelenk (24)
angeordnet ist, durch welches der Kirschnerdraht (15)
bzw. eine diesen führende Hülse (26) gezogen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kardangelenk (24) aus einer in einer Öffnung
der Auskragung (23) um eine erste Achse drehbare
längliche oder runde Gelenkbuchse (48) gelagert ist,
in die ein Rohrstück (49) eingreift, das in einer zu
der ersten Achse senkrechten Achse schwenkbar gelagert
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (13) gabelförmig die Breite des
Ringes (2 bzw. 3) übergreift und an dem geschlossenen
Ende eine Auskragung (23) aufweist, wobei letztere
eine Durchbohrung (56) besitzt, die beidseitig von je
einem durchbohrten Kugelgelenk (58) abgedeckt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kugelgelenk (58) aus übereinander angeordneten
korrespondierend durchbohrten Scheiben (59, 60) be
steht, wobei die aneinanderliegenden Flächen sphä
risch, konvex und konkav ineinandergreifen, wobei die
Kugelgelenke (58) über auf den Draht (15) bzw. die
Schraubenhülse (25) aufgezogene Klemmstücke bzw.
Schraubenmutten (61) oder dergl. gesichert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kugelplattengelenk (16) aus einer Platte (35)
und einer Kugel (36) besteht, wobei die Platte (35)
einen kreuzförmigen Schlitz (37) aufweist und ein oder
beidseitig eine kalottenförmige Vertiefung (38)
besitzt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1
oder einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen dritten mittleren Ring (40 a oder 40 b) mit nur
einem Kirschnerdraht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1
oder einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
zwei mittlere Ringe (40 a und 40 b) mit Kirschner
drähten (41).
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Ringe mit ein- oder mehrfachen
Kirschnerdrähten zwischen den oberen und unteren Ring
geschaltet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringe (2, 3, 40) aus starrem sterilisierbaren
und röntgenstrahlendurchlässigen Kunststoffmaterial
hergestellt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drähte (5, 15, 41) einseitig an einem Ende
abgeflacht sind, während das andere in einer Spitze
ausläuft.
12. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Halterung (13) eine Spannvorrichtung (20)
zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung (20) aus einer durch die
Halterung (13) geführte, den Kirschnerdraht (15)
umgebenden Hülse (26) mit Außengewinde (25) besteht,
die mit beidseitig der Halterung angeordneten
Schraubmuttern (27) bestückt ist, zwischen denen sich
eine von zwei gegeneinander verschiebbaren Käfig
halbteilen (29) gehaltene justierbare Feder (28)
befindet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
gekennzeichnet durch
ein auf der Hülse (26) bzw. den Draht (15) aufge
schraubtes Klemmstück (21) mit Stellschraube (22).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883802743 DE3802743A1 (de) | 1988-01-30 | 1988-01-30 | Vorrichtung zur externen fixation und reposition von knochenfragmenten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883802743 DE3802743A1 (de) | 1988-01-30 | 1988-01-30 | Vorrichtung zur externen fixation und reposition von knochenfragmenten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3802743A1 true DE3802743A1 (de) | 1989-08-03 |
Family
ID=6346288
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883802743 Ceased DE3802743A1 (de) | 1988-01-30 | 1988-01-30 | Vorrichtung zur externen fixation und reposition von knochenfragmenten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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