DE3843614A1 - Radaufhaengung eines lenkbaren fahrzeugrades - Google Patents
Radaufhaengung eines lenkbaren fahrzeugradesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Radaufhängung eines lenk
baren Fahrzeugrades, insbesondere eines Vorderrades
eines Personenkraftwagens, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Aus der DE-OS 23 32 330 ist bereits eine Radaufhängung
für gelenkte Räder von Fahrzeugen bekannt, bei der
zwischen dem Radträger und dem Fahrzeugaufbau ein
Federelement derart angeordnet ist, daß beim Radein
schlag eine Federlängenänderung erfolgt, durch die die
Radlast erhöht bzw. der Vorderwagen angehoben wird.
Aufgrund der Anordnung des Federelementes direkt am
Radträger wirkt eine zusätzliche Querkraft auf den
Radträger und damit auf das Rad, wodurch das Lenkver
halten ungünstig beeinflußt und die Lenkkräfte erheblich
erhöht werden.
Es sind bereits Doppelquerlenkerachsen bekannt, die aus
einem oberen und unteren Querlenker bestehen, die
jeweils an ihrem radseitigen Ende mit einem das Rad
lagernden Radträger gelenkig verbunden sind und mit
ihrem aufbauseitigen Ende am Aufbau angelenkt sind.
Zwischen diesem Querlenkerpaar liegt eine Feder, die
einen hydraulischen Stoßdämpfer umschließt und die den
unteren Querlenker federnd gegen den Aufbau abstützt.
Solche Doppelquerlenkerachsen haben jedoch den Nachteil,
daß die für den Abrollkomfort benötigte Längsfederung
nur schwer realisierbar ist, da damit beim Bremsen ein
"Aufziehen" des Radträgers erzeugt wird und ferner ein
starkes Verdrehen der Lenkachse auftritt.
Ferner sind Federbeinachsen bekannt, die aus einem
unteren Querlenker und einem mit diesem gelenkig in
Verbindung stehenden Federbein bestehen. Bei dieser
Konstruktion ist der Achsschenkel, auf dem das Rad
sitzt, fest mit dem unteren Teil des Federbeins ver
bunden. Beim Lenken dreht sich das ganze Federbein, das
oben und unten beweglich mit dem Aufbau bzw. dem unteren
Querlenker verbunden ist. Eine Schraubenfeder umgibt den
oberen Teil des Federbeins, das mit einem Teleskopstoß
dämpfer kombiniert ist. Bei solchen Federbeinachsen
treten am Dämpferrohr hohe Querkräfte auf, die eine
erhöhte Reibung zwischen den gleitenden Teilen des
Dämpferbeines bewirken, wodurch die Losbrechkräfte beim
Ein- und Ausfedern erhöht werden und dadurch der Fe
derungskomfort beeinträchtigt wird. Darüber hinaus ist
bei solchen Federbeinachsen die Radführungskinematik mit
der Lenkgeometrie gekoppelt, so daß eine Optimierung
schwierig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Radaufhängung der
oben genannten Art zu schaffen, die folgende Kriterien
erfüllt:
- 1. Die Gewichtsrückstellung erfolgt unter Vermeidung der beim Stand der Technik auftretenden Nachteile.
- 2. Die Radaufhängung weist eine verbesserte Längsfe derung und ein geringeres Aufziehen des Radträgers beim Bremsen auf.
- 3. Es ist sowohl eine Optimierung der Lenkgeometrie als auch der Radführungskinematik möglich.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Radaufhängung werden die beim
Lenkeinschlag auftretenden Federkräfte weitestgehend in
Hochkräfte umgesetzt, so daß die für das Lenkverhalten
und die Lenkkräfte ungünstigen Querkräfte erheblich
verringert sind. Ferner können die Achsparameter wie
Störkrafthebelarm, Spreizungswinkel, Nachlauf und
Lenkrollradius unabhängig vom statischen Rückstellmoment
gewählt werden. Somit ist es möglich, den Lenkrollradius
klein und vorzugsweise negativ auszulegen, wodurch eine
ungleichmäßige Bremswirkung ausgeglichen wird. Gleich
zeitig wird dadurch der Störkrafthebelarm auch kleiner,
wodurch die Lenkungsunruhe und Lenkungsstößigkeit
verringert wird. Ferner kann der Spreizungswinkel klein
gewählt werden, so daß der Sturzverlust am kurvenäußeren
Rad vermindert ist. Aufgrund der weitestgehend freien
Wahl der Achsparameter ist es möglich, insbesondere bei
einer Doppelquerlenker-Vorderachse, die Lenkachse, bei
einer Ansicht in Fahrtrichtung, fast senkrecht und in
der Nähe der Radmitte anzuordnen, ohne die Gewichts
rückstellung zu verlieren.
Durch das erfindungsgemäße Prinzip ist es möglich, den
erforderlichen Hub durch eine entsprechende Wahl des
Hebelarmes, der sich aus dem Abstand zwischen der
Schwenklinie, die durch die inneren und äußeren Gelenke
des Querlenkers bestimmt ist, und dem Anlenkpunkt des
Federelementes ergibt, in einfacher Weise festzulegen.
Durch Verschiebung des Anlenkpunktes parallel zur
Schwenklinie ist ferner eine weitere Möglichkeit gege
ben, den Hub und die erforderliche Hubkraft festzulegen.
Durch eine außermittige Anordnung des Anlenkpunktes des
Federelementes wird erreicht, daß beispielsweise die
kurvenäußere Seite des Fahrzeuges stärker angehoben
wird. Die Drehbeweglichkeit des Querlenkers kann in
einfacher Weise durch ein an einem Ende des Querlenkers
angeordnetes Kreuzgelenk und ein an seinem anderen Ende
angeordnetes elastisches Gelenk, beispielsweise ein
Gummilager, erreicht werden. Bei der Verwendung eines
Querlenkerelementes, das aus zwei, voneinander beab
standet am Radträger gelenkig angeordneten Einzellenkern
besteht, kann das Kreuzgelenk durch ein Kugelgelenk
ersetzt werden. In diesem Fall wird die Verdrehbewegung
des Einzellenkers, auf dem sich das Federelement ab
stützt, durch ein Koppelstück bewirkt, das so zwischen
den beiden Einzellenkern angeordnet ist, daß eine
Viergelenkkette gebildet ist. Ferner kann die er
findungsgemäße Radaufhängung auch angewendet werden,
wenn das Querlenkerelement über ein einziges Gelenk,
insbesondere ein Kreuzgelenk, mit dem Radträger ver
bunden ist.
Bei der erfindungsgemäßen Radaufhängung treten im
normalen Fahrbetrieb keine Querkräfte am Dämpferrohr
auf, so daß die Losbrechkräfte klein bleiben. Von
Vorteil ist ferner, daß die erfindungsgemäße Radauf
hängung eine niedrige Bauhöhe aufweist. Die aufbausei
tige Anlenkung des oberen Querlenkers ist einfach
durchführbar, da diese nur einen kleinen Anteil eines
Bremsmomentes abstützen muß.
Bei der Verwendung eines unteren Querlenkers in der
Doppelgelenkausführung, die einen ideellen Lenkpunkt
aufweist, können auch relativ große Bremsscheiben
realisiert werden.
Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend
anhand der Zeichnungen beispielshalber beschrieben.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten
Ausführungsform mit zwei unteren einzeln ange
lenkten Querlenkern und der Verwendung eines
Kreuzgelenkes,
Fig. 2 eine Ansicht von hinten auf die in der Fig. 1
gezeigten Radaufhängung,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer zweiten
Ausführungsform der Radaufhängung, bei der das
Kreuzgelenk durch ein Kugelgelenk und ein
Koppelstück ersetzt ist,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer dritten
Ausführungsform, bei der das Querlenkerelement
über ein einziges Gelenk mit dem Radträger
verbunden ist.
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der in der Fig. 4
gezeigten Ausführungsform, in der die Ver
schiebung der äußeren Gelenke des oberen und
des unteren Querlenkers beim Bremsvorgang
gezeigt ist,
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung der in den
Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform, in der
die beim Lenkvorgang auftretende Verschiebung
der äußeren Gelenke der oberen und unteren
Querlenker gezeigt ist.
In den Fig. 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform einer
Radaufhängung gezeigt, bei der ein ein Rad 2 lagernder
Radträger 3 über ein oberes und unteres Querlenkerele
ment 10, 20 mit dem Fahrzeugaufbau 60 oder dergleichen
gelenkig verbunden ist. Der obere Querlenker 10 ist über
einen Arm 17 mit einem Dämpferrohr 51 verbunden, das
sich auf dem unteren Querlenker 20 abstützt. Der Arm 17
ist am Dämpferrohr 51 fest angeordnet und mit dem oberen
Querlenker über ein Gelenk 16 verbunden. Der obere
Querlenker 10 ist so gekrümmt, daß eine Verbindungslinie
18 zwischen einem inneren Gelenk 13 und einem äußeren
Gelenk 15, bezogen zur Fahrzeugmitte, annähernd durch
die Dämpferrohrachse 54 bzw. die Symmetrielinie eines
Federbeines 50 geht. Der obere Querlenker 10 ist somit
um die Verbindungslinie 18 schwenkbar. Dadurch bewirken
die beim Ein- und Ausfedern auftretenden, vertikalen
Relativbewegungen zwischen dem oberen Querlenker 10 und
dem Dämpferrohr 51 eine Kippbewegung des Querlenkers 10
um die Verbindungslinie 18. Bedingt durch diese Kippbe
wegung werden keine Kräfte in vertikaler Richtung durch
den Querlenker 10 auf das Dämpferrohr 51 übertragen.
Ferner ist das Dämpferrohr 51 des Federbeines 50 so
gelagert, daß es sich bei horizontalen Relativbewegungen
zwischen dem Querlenker 10 und dem Dämpferrohr 51 um
seine Achse 54 dreht.
Das untere Querlenkerelement 20 besteht aus zwei Einzel
lenkern 21 und 22, die über zwei voneinander beabstan
deten Gelenke 23 und 24 mit dem Radträger verbunden
sind. Das eine Gelenk ist dabei als Kreuzgelenk 24
ausgebildet und befindet sich an dem Einzellenker 22,
auf dem sich ein Federelement 40 abstützt. Im vorlie
genden Fall ist das Federelement eine Schraubenfeder 40.
Die Schraubenfeder 40 stützt sich mit ihrem unteren Ende
41 an einem Federteller 53 ab, der an dem Dämpferrohr 51
des Federbeines 50 befestigt ist. Das obere Ende der
Schraubenfeder 40 stützt sich an einem oberen Feder
teller 52 ab. Das Federbein 50 ist über eine Abstützung
46 am Fahrzeugaufbau 60 angeordnet. Neben der Verwendung
eines Federbeines 50 ist es auch möglich das Dämpferrohr
51 getrennt vom Federelement 40 am Aufbau 60 oder
dergleichen bzw. am Querlenkerelement anzuordnen.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, weist der Quer
lenker 22, auf dem sich das Federelement 40 abstützt,
zwischen dem äußeren Gelenk 24 und dem inneren Gelenk 26
eine nach unten gebogene Form auf. Somit ergibt sich ein
Abstand zwischen der durch die Gelenke 24 und 26 gehende
Schwenklinie 82 und dem tatsächlichen Querlenkerverlauf.
Je nach Wahl der erforderlichen Hubbewegung befindet
sich der Anlenkpunkt 44 für das Federelement 40 an einer
mehr oder weniger weit von der Schwenklinie 82 beab
standeten Stelle des Querlenkers 22. Der Anlenkpunkt 44
liegt für eine gleichgroße Hubbewegung der Fahrzeug
seiten bei Kurvenfahrt auf einer durch die Schwenklinie
82 gehende Vertikalebene. Da sich der Anlenkpunkt 44 auf
einer Kreisbahn um die Schwenklinie 82 bewegt, liegt er
in dieser Anordnung an der tiefsten Stelle der Kreis
bahn. Die Anlenkpunkte 44 sind an den gegenüberliegenden
Radaufhängungen symmetrisch zur Fahrzeuglängsachse
angeordnet. Der Anlenkpunkt 44 kann auch etwas außerhalb
der vertikalen Ebene liegen, so daß das kurvenäußere Rad
eine größere Hubbewegung als das kurveninnere Rad
durchführt.
Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Lenkachse, in
einer Ansicht in Fahrtrichtung, fast senkrecht steht und
in der Nähe der Radmitte 83 verläuft, so daß der Sprei
zungswinkel und der Störkrafthebelarm sehr klein ist.
Zur Lagerung des Kreuzgelenkes 24 ist sowohl am Radträ
ger 3 als auch am Querlenker 22 eine Gelenkgabel 4 bzw.
27 ausgebildet. Damit eine Drehbewegung möglich ist, ist
das innere Gelenk 26 ein winkelbewegliches Lager,
insbesondere ein Gummilager.
In der Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform der
Radaufhängung gezeigt, die sich von der in den Fig. 1
und 2 gezeigten Ausführungsform durch die Erzeugung der
Verdrehbewegung des Querlenkerelementes unterscheidet.
Am Einzellenker 22 ist zwischen dem Anlenkpunkt 44 und
dem als Kugelgelenk ausgebildeten Gelenk 34 ein Ende 71
eines Koppelstückes 70 gelenkig angeordnet, während das
andere Ende 72 des Koppelstückes 70 am anderen Einzel
lenker 21 gelenkig angeordnet ist. Zur Bildung eines
Hebelarmes ist das Koppelstückende 71 bzw. die Mittel
linie des Koppelstückes 70 von der Schwenklinie 82
beabstandet. Das gegenüberliegende Koppelstückende 72
ist im Gegensatz dazu so angeordnet, daß die Mittellinie
73 die Mittellinie 28 des Einzellenkers 21 schneidet.
Der als Hebelarm wirkender senkrechte Abstand zwischen
der Mittellinie 73 am Koppelstückende 71 und der
Schwenklinie 82 des Einzellenkers 22 kann in begrenztem
Umfang frei gewählt werden.
In der Fig. 4 ist eine dritte Ausführungsform der
Radaufhängung gezeigt, bei der das aus den Querlenkern
35 und 37 gebildete untere Querlenkerelement 20 nur über
ein einziges Gelenk, nämlich das Kreuzgelenk 24, mit dem
Radträger 3 verbunden ist. Damit der Querlenker 35
drehbeweglich ist, ist das innere Gelenk 36 winkelbe
weglich ausgebildet. Ferner ist der Lenker 37 über ein
winkelbewegliches Gelenk 38 am Querlenker 35 und über
ein entsprechend geeignetes Gelenk 39 mit dem Fahrzeug
aufbau 60 verbunden.
In der Fig. 5 wird die beim Bremsvorgang auftretende
weitestgehend parallele Verschiebung der Lenk- oder
Schwenkachse 80 gezeigt. Dabei stellen die dicker
ausgezogenen Linien die ursprüngliche Lage dar, während
die dünner ausgezogenen Linien die neue Lage zeigen. Die
entsprechenden Bezugszeichen der in die neue Lage
verschobenen Teile sind mit einem Apostroph versehen.
Bei bekannten Doppelquerlenkerachsen bewegt sich beim
Bremsen das am Radträger angeordnete Gelenk des unteren
Querlenkers auf einer Kreisbahn nach hinten, das heißt
entgegengesetzt zur Fahrtrichtung, während sich das am
Radträger angeordnete Gelenk des oberen Querlenkers auf
einer Kreisbahn nach vorne bewegt. Durch diesen Auf
zieheffekt wird somit der Nachlaufwinkel und die Nach
laufstrecke stark verändert. Bei der vorliegenden
Radaufhängung erfolgt keine Höhenverlagerung der Gelenke
15, 23, 24; 15, 33, 34; 15, 24 der oberen und unteren
Querlenker 10, 20, wie dies beim Stand der Technik der
Fall ist, da das an den Querlenkern auftretende "Auf
ziehmoment" vom Dämpferrohr 51 abgestützt wird. Aufgrund
der über das Dämpferrohr 51 und dem Arm 17 festgelegten
Zuordnung der Querlenker zueinander, ergibt sich beim
Bremsvorgang unter weitestgehender Beibehaltung der
Lenkgeometrie eine translatorische Bewegung nach hinten.
Wie bereits oben erwähnt, tritt die translatorische
Verschiebung sowohl bei einer Doppelquerlenkerachse in
der Eingelenkausführung, als auch bei einer Doppel
querlenkerachse in der Zweigelenkausführung auf.
Die beim Fahren auftretenden Hochkräfte und Querkräfte
parallel zur Radachse 4 werden von den Querlenkern
aufgenommen, so daß das Dämpferrohr nicht auf Biegung
belastet wird. Dadurch entsteht im normalen Fahrbetrieb
und während der Kurvenfahrt keine Querkraft in der
Richtung der Radachse 81 am Dämpferrohr 51, wodurch die
Losbrechkräfte gering bleiben. Die aufbauseitige An
lenkung des oberen Querlenkers 10 über das Gelenk 13 ist
einfach ausführbar, da dieses Gelenk nur einen kleinen
Teil des Bremsmomentes abstützen muß.
In der Regel wird das Gelenk 43 des Dämpferrohres 51 und
das Gelenk 16 des Armes 17 als Kugelgelenk ausgebildet
sein.
In der Fig. 6 ist das untere Querlenkerelement 20 wie in
den Ausführungsformen der Fig. 1, 2 und 3 über zwei
Einzellenker 21 und 22 mit dem Radträger 3 gelenkig
verbunden. In der Fig. 6 ist die beim Lenkvorgang
stattfindende Verschiebung der äußeren Gelenke darge
stellt. Wie bereits bekannt, ist es durch die Verwendung
zweier einzeln am Radträger angelenkten Querlenker
möglich, die ideelle Lenkachse 80 weit in die Rad
schüssel hineinzuverlegen, ohne daß dort der Einbau
beispielsweise einer ausreichend dimensionierten Bremse
behindert wird. Die ideelle Lenkachse 80 ergibt sich aus
einem Schnittpunkt 84 der gedachten Verlängerung der
Querlenker 21 und 22, das heißt dem ideellen Lenkpunkt,
und dem Gelenk 15 des oberen Querlenkers 10.
Wie aus der Fig. 6 hervorgeht, wird der am kurvenäuße
ren Rad auftretende Nachteil einer großen Nachlaufän
derung vermieden, der bei bekannten Doppelquerlen
kerachsen mit zwei Einzellenkern unten und einem Drei
eckslenker oben auftritt. Während sich beim Lenkvorgang
bei den bekannten Doppelquerlenkerachsen der Schnitt
punkt der beiden unteren Lenkerachsen verschiebt und der
obere radseitige Lenkerpunkt stehenbleibt, bewegt der
Lenker 22 das Dämpferrohr 51 beim Lenken mit, wodurch
der obere Lenker 10 über den Arm 17 mitgenommen wird.
Auf diese Weise wird die ideelle Lenkachse 80 in etwa
parallel verschoben, so daß der Nachlauf im wesentlichen
erhalten bleibt. Dieser Bewegungsablauf ist in der Fig.
6 dadurch dargestellt, daß die dicker ausgezogenen
Linien die ursprüngliche Lage und die dünner ausgezoge
nen Linien die neue Lage darstellen. Ferner sind die
entsprechenden Bezugszeichen der in die neue Lage ver
schobenen Teile mit einem Apostroph versehen.
Eine Optimierung der Lenkgeometrie und der Radführungs
kinematik wird durch eine Trennung der Radführungs
kinematik von der Lenkgeometrie ermöglicht. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Lenkbewegung der Ausführungs
formen der Fig. 1 bis 3 und 6 um eine ideelle Lenkachse
80 erfolgt, die auf der Verbindungslinie zwischen dem
oberen Anlenkpunkt des Gelenkes 15 und dem ideellen
Lenkpunkt der Einzellenker 21 und 22 liegt, während in
der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungsform die
Lenkachse auf der Verbindungslinie zwischen dem Anlenk
punkt des oberen Gelenkes 15 und dem Anlenkpunkt des
unteren Gelenkes 24 liegt. Das Federbein selbst hat
keine Lenkfunktion und kann dementsprechend nach innen
verlegt werden, um eine niedrige Haubenlinie zu ver
wirklichen. Die Radaufhängung ist ferner allradgeeignet,
da der Störkrafthebelarm, das heißt der waagrechte
Abstand zwischen der Radmitte und der Lenkachse, klein
gehalten werden kann. Durch die Trennung der Radführung
von der Lenkung ergeben sich große Abstimmöglichkeiten.
Claims (14)
1. Radaufhängung eines lenkbaren Fahrzeugrades (2),
insbesondere eines Vorderrades eines Personen
kraftwagens, mit einem das Rad (2) lagernden
Radträger (3), mit jeweils einem daran angelenkten
oberen und unteren Querlenkerelement (10, 20), die
jeweils mit ihrem gegenüberliegenden Ende mit dem
Fahrzeugaufbau (60) oder dergleichen gelenkig
verbunden sind und ferner mit einem Federelement
(40), das sich mit seinem einem Ende (42) am
Fahrzeugaufbau (60) oder dergleichen abstützt,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß sich das Federelement (40) an seinem anderen Ende (41) über einen Anlenkpunkt (44) auf einem Querlenkerelement (20) abstützt, wobei der Anlenkpunkt (44) unterhalb einer Schwenklinie (82) liegt, die durch die Ver bindungslinie zwischen dem inneren und dem äußeren Gelenk (26, 36; 24, 34) des Querlen kerelementes (20) bestimmt ist und
- - daß die Gelenke (26, 36; 24, 34) derart ausgelegt sind, daß sich das Querlenkerelement (10; 20) beim Lenkvorgang um die Schwenklinie (82) dreht, wodurch sich der Anlenkpunkt (44) auf einer Kreisbahn bewegt und dabei das Fahrzeug über das Federelement (40) anhebt;
- - daß ein Dämpferrohr (51) mit seinem unteren Ende über ein Gelenk (43) mit dem unteren Querlenker (20) verbunden ist, wobei sich das obere Ende des Dämpferrohres (51) am Fahrzeug aufbau (60) oder dergleichen abstützt und
- - daß der obere Querlenker (10) über einen Arm (17) mit dem Dämpferrohr (51) verbunden ist, der ungefähr parallel zur Fahrzeuglängsrich tung (85) ausgerichtet ist und der zum einen fest mit dem Dämpferrohr (51) und zum anderen über ein Gelenk (16) mit dem oberen Querlenker (10) verbunden ist.
2. Radaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das innere Gelenk (26, 36) ein
winkelbewegliches Gelenk ist.
3. Radaufhängung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das äußere Gelenk (24) ein
Kreuzgelenk ist.
4. Radaufhängung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Kreuzgelenk (24) zum einen über eine
am Radträger (3) ausgebildete Gelenkgabel (4) mit
dem Radträger (3) verbunden ist und zum anderen
über eine am Querlenkerelement (20) ausgebildete
Gelenkgabel (27) mit dem Querlenkerelement ver
bunden ist.
5. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das äußere Gelenk (34)
ein Kugelgelenk ist, das den Radträger (3) mit dem
Querlenkerelement (20) gelenkig verbindet.
6. Radaufhängung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Querlenkerelement (20) aus zwei Einzellenkern (21,
22) besteht, die voneinander beabstandet über
Gelenke (23 und 24) am Radträger angeordnet sind,
wobei sich auf einem der beiden Einzellenker das
Federelement (40) abstützt.
7. Radaufhängung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1, 2, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
an einem Einzellenker (21) ein Ende (73) eines
Koppelstückes (70) so angeordnet ist, daß sich die
Mittellinie (28) des Einzellenkers (21) mit der
Mittellinie (73) des Koppelstückes (70) schneidet
und daß das andere Ende (71) des Koppelstückes (70)
an dem anderen Einzellenker (22), auf dem sich das
Federelement (40) abstützt, so angeordnet ist, daß
die Mittellinie (73) des Koppelstückes (70) außer
halb der Schwenklinie (82) des Einzellenkers (22)
liegt, so daß sich der Einzellenker (22) bei der
Lenkbewegung um seine Schwenklinie (82) dreht.
8. Radaufhängung nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Querlenkerelement (20) über ein einziges Gelenk
(24) mit dem Radträger verbunden ist.
9. Radaufhängung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Federelement (40) in einem Federbein (50) inte
griert ist.
10. Radaufhängung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement (40) getrennt von einem Dämpfer
element angeordnet ist.
11. Radaufhängung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine durch die Gelenke (13, 15) des oberen Quer
lenkers (10) gehende Verbindungslinie (18) mög
lichst nahe zur Dämpferrohrachse (54) verläuft bzw.
diese schneidet.
12. Radaufhängung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
obere Querlenker (10) bei vertikalen Relativbewe
gungen zwischen dem Querlenker (10) und dem Dämp
ferrohr (51) um die Verbindungslinie (18) schwenk
bar ist.
13. Radaufhängung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der obere Querlenker (10) bogenförmig um das
Dämpferrohr (51) herum gekrümmt ist.
14. Radaufhängung nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dämpferrohr (51) so gelagert ist, daß es sich
bei horizontalen Relativbewegungen zwischen dem
oberen Querlenker (10) und dem Dämpferrohr (51) um
die Dämpferrohrachse (54) dreht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883843614 DE3843614A1 (de) | 1988-12-23 | 1988-12-23 | Radaufhaengung eines lenkbaren fahrzeugrades |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883843614 DE3843614A1 (de) | 1988-12-23 | 1988-12-23 | Radaufhaengung eines lenkbaren fahrzeugrades |
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DE3843614A1 true DE3843614A1 (de) | 1990-07-05 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883843614 Withdrawn DE3843614A1 (de) | 1988-12-23 | 1988-12-23 | Radaufhaengung eines lenkbaren fahrzeugrades |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3843614A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1988-12-23 DE DE19883843614 patent/DE3843614A1/de not_active Withdrawn
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DE102016213193B4 (de) | 2016-07-19 | 2024-09-26 | Audi Ag | Radaufhängung für ein Rad eines Kraftfahrzeugs mit Hebelarm an einem Feder- und/oder Dämpferbein |
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