DE3843075C2 - Sicherheitsdokument mit darin eingebettetem elektrisch leitfähigen Sicherheitselement - Google Patents
Sicherheitsdokument mit darin eingebettetem elektrisch leitfähigen SicherheitselementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsdokument mit zumindest teilweise ein
gebettetem Sicherheitselement in Form eines Fadens oder Bandes, das we
nigstens eine Trägerfolie aus vorzugsweise Kunststoffmaterial und eine me
tallische Beschichtung aufweist.
Es ist bekannt, Sicherheitsdokumente, insbesondere Wertpapiere, Bankno
ten, Ausweiskarten oder dergleichen durch das Einbetten von sogenannten
Sicherheitsfäden gegen unbefugte Nachahmung zu schützen. Diese Einbet
tung in die Papiermasse einer Banknote stellt für Fälscher ein großes Hin
dernis dar, da eine derartige Einbettung nur im Rahmen der Papierherstel
lung, nicht aber nachträglich möglich ist. Zusätzlich werden Sicherheitsfäden
verwendet, die sich noch durch besondere Eigenschaften auszeichnen und
die im eingebetteten Zustand maschinell und/oder visuell auf Echtheit ge
prüft werden können. Ein häufiges Prüfkriterium ist z. B. die elektrische
Leitfähigkeit.
Aus der CH-PS 472 081 ist es z. B. bekannt, Banknoten mit Metallfäden zu
versehen, die bezüglich der elektrischen Leitfähigkeit oder ihres Verhaltens
auf Röntgenstrahlen prüfbar sind. Diese Metallfäden sind aber relativ unfle
xibel und brechen leicht im täglichen Gebrauch. Die elektrische Leitfähigkeit
ist damit nur noch in Teilbereichen, aber nicht mehr über die gesamte Bank
notenbreite meßbar.
Es wurde daher darauf übergegangen, Kunstseidefäden oder Kunststoffolien
mit einer Metallbeschichtung zu versehen und diese Folien in Streifenform in
Banknotenpapier einzubetten (DE-PS 640 232, DE-PS 27 54 267). Dieser Fa
den zeichnet sich zwar durch eine hohe Flexibilität aus, doch ist in der Praxis
festzustellen, daß die Metallbeschichtung sehr häufig Querrisse aufweist, die
zu einer Unterbrechung der elektrischen Leitfähigkeit führen, wodurch die
ses Merkmal somit wiederum nicht als eindeutiges Echtheitsmerkmal heran
gezogen werden kann bzw. bei
der späteren Prüfung hohe Rückweisungsraten zu erwarten
sind.
Die Ursache für diese Querrisse ist vermutlich darin zu
suchen, daß der Sicherheitsfaden bei seiner Einbettung
in das Papier einer großen Zugbelastung unterworfen ist,
wobei sich der Faden dehnt und mit dieser Dehnung die
gegenüber dem Kunststoffmaterial starre Metallschicht
unterbrochen wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Sicherheitsdokument mit einem darin eingebetteten Sicher
heitsfaden zu schaffen, der eine die Echtheit des Papiers
mitbestimmende, vorgegebene elektrische Leitfähigkeit be
sitzt, die auch bei Zugbelastungen, wie sie bei der Ein
bettung in Sicherheitspapiere auftreten, über die gesamte
Fadenlänge erhalten bleibt.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruchs enthaltenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Kern der Erfindung ist darin zu sehen, daß die me
tallische Beschichtung mit ihrer besonders hohen elektri
schen Leitfähigkeit durch eine zweite leitfähige Schicht
ergänzt wird. Diese zweite Schicht muß zwar nicht die
hohen Leitfähigkeitswerte der metallischen Schicht errei
chen, sie soll aber nach einer Dehnung, Biegung oder ähn
lichen mechanischen Belastung die elektrische Leitfähig
keit beibehalten, so daß derartige mechanische Belastun
gen auf das Trägermaterial und die metallischen Beschich
tungen nicht unmittelbar eine vollständige Unterbrechung
der elektrischen Verbindung bewirken. Geeignete Materia
lien für diese zweite elektrisch leitfähige Schicht sind
z. B. Rußpartikel oder andere elektrisch leitfähige Pig
mente, die in einem Kunststoff, einer Lackschicht, einem
Firnis oder, wie später in einem besonderen Ausführungs
beispiel gezeigt, auch in einer Klebeschicht vorhanden sein können.
Da die in der metallischen Beschichtung entstandenen Risse äußerst schmal
sind, müssen über die zweite leitfähige Schicht nur kurze Wege elektrisch
überbrückt werden, so daß die Gesamtleitfähigkeit trotz des höheren Wider
stands dieser Schicht nur unwesentlich reduziert wird. Es sind daher auch
keine sehr hohen Pigment-Konzentrationen erforderlich, die die Verarbeit
barkeit der Lacke beeinträchtigen könnten.
Diese Schicht kann ebenso wie die metallische Schicht extrem dünn ausge
bildet sein, so daß der Faden - ohne für die Einbettung in Papier zu dick zu
werden - noch mit weiteren Schichten versehen werden kann, die andere zur
Echtheit dienende Substanzen enthalten können.
Da Rußpigmente auch in geringeren Konzentrationen zu einer Verfärbung
des Fadens führen, ist der Faden vorzugsweise so aufgebaut, daß die metal
lische Beschichtung die elektrisch leitfähige, pigmentierte Schicht nach außen
abdeckt. Aufgrund seiner reflektierenden Eigenschaften ist dieser Faden
nach seiner Einbettung in Papier und bei Betrachtung im Auflicht nicht
sichtbar, da das durch die Papierschicht hindurchdringende Streulicht in
gleicher Weise wieder durch die Papierschicht zurückgestreut wird. Der Fa
den kann daher auch problemlos in den Durckbildbereich der Banknote ein
gebettet werden, ohne sich störend auf dessen Aussehen auszuwirken. Die
Risse, durch die theroretisch die darunterliegende dunkle pigmentierte
Schicht sichtbar ist, sind so gering, daß sie mit dem freien Auge nicht aus
zumachen sind. Der Faden ist damit nur im Durchlicht als solcher erkennbar.
Um die metallische Eigenschaft auch visuell sichtbar zu
machen, ist es bekannt, den Faden auch so in das Papier
einzubetten, daß er lokal an die Oberfläche tritt. Dies
ist ein sehr auffälliges optisches Erkennungsmerkmal,
das bei fotografischen oder elektrofotografischen Kopier
versuchen nicht in der gleichen Weise reproduziert werden
kann.
In einer besonderen Ausführungsform werden für den Aufbau
des Fadens statt einer Trägerfolie zwei entsprechend dün
nere Trägerfolien verwendet, die auf den beim fertigen
Faden innenliegenden Flächen mit der metallischen Be
schichtung und der zweiten elektrisch leitfähigen Schicht
beschichtet sind. Diese beiden Folien werden dann durch
eine Klebeschicht miteinander verbunden und anschließend
- in Fäden geschnitten - in das Dokument eingebettet.
Durch die äußeren Kunststoffolien ist die Metallschicht
also auch die elektrisch leitfähige zweite Schicht, aus
reichend gegen mechanische Belastungen geschützt. Dieser
Folienstreifen neigt zudem wegen seines symmetrischen
Aufbaus nicht zur Rollneigung bzw. zeigt keinen Girlan
deneffekt, der sich bei der Bearbeitung des Fadens und
insbesondere bei der Einbettung in die Papierbahn äußerst
störend auswirkt.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung anhand von Figuren. Zur besseren Anschau
lichkeit wurde auf eine maßstabsgetreue Darstellung ver
zichtet.
Die Figur zeigen:
Fig. 1 einen Sicherheitsfaden im Querschnitt mit
einschichtiger Trägerfolie,
Fig. 2 und 3 verschiedene Ausführungsformen zu Sicher
heitsfäden mit doppelschichtiger Träger
folie.
Die Fig. 1 zeigt einen Sicherheitsfaden 1 im Querschnitt
mit einer Trägerfolie 2 aus einem reißfesten Kunststoff,
vorzugsweise Polyester, die in dem hier gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel beidseitig mit elektrisch leitfähigen, me
tallischen Schichtmaterialien 3 und 4 überzogen ist.
Diese metallischen Schichten sind vorzugsweise aufge
dampfte Aluminium-, Nickel- oder Chromschichten. In
direkter Nachbarschicht zu den metallischen Schichten
befinden sich Lackschichten 5 bzw. 6, die mit elektrisch
leitfähigen Pigmenten, z. B. Rußpartikeln, versetzt sind.
Durch die beidseitige äußere Anordnung der Metallbe
schichtungen 3 und 4 hat der Faden reflektierende Eigen
schaften und ist in dieser Form - vollständig in Papier
eingebettet - nur in Durchlicht sichtbar.
In einfachen Ausführungen kann die Trägerfolie auch nur
einseitig mit einer Metallschicht und der elektrisch
leitfähigen Hilfsschicht versehen werden.
Die Fig. 2 zeigt eine besondere Variante, bei der für die
Fadenherstellung zwei Trägerfolien 7, 8 verwendet werden,
die in ihrer Dicke entsprechend geringer gewählt werden.
Beide Folien sind auf einer Seite mit einer metallischen
Beschichtung 9, 10 versehen, indem die Folien vor ihrer
Zusammensetzung mit Aluminium, Nickel, Chrom oder einem
anderen Metall bedampft werden. Auch andere Verfahren zur
Metallisierung von Kunststoffolien können hier Anwendung
finden (Heißprägeverfahren, Sputtern etc.).
Eine oder auch beide metallbedampften Oberflächen werden
wiederum mit einem Klebstoffschicht versehen, die Rußpig
mente in Spuren enthält. Mit Hilfe dieses Klebstoffs
(Heißkleber, Polimerisationskleber etc.) werden dann
beide Folien fest miteinander verbunden und anschließend in die für die
Verwendung als Sicherheitsfaden geeignete Dimension geschnitten. Der be
sondere Vorteil dieser Ausführungsform ist, daß diese Klebstoffschicht 11
beide Metallbeschichtungen (9, 10) auch elektrisch miteinander verbindet,
wodurch Unterbrechungen in der einen Metallschicht, die z. B. aufgrund von
Fehlern bei der Fertigung, Beschichtung etc. entstanden sind, durch die ge
genüberliegende Metallbeschichtung und die elektrische Verbindung über
die Klebstoffschicht in hervorragender Weise kompensiert werden. Derartige
Fertigungsfehler tragen damit nur zur Verminderung der elektrischen Leit
fähigkeit bei, aber nicht zu einer völligen Unterbrechung der elektrischen
Verbindung über die Fadenlänge.
Die elektrisch leitfähigen Pigmente können aber auch zusammen mit ande
ren Pigmenten, die ebenfalls der Echtheitserkennung dienen (Magnetpig
mente etc.), in einer separaten Lackschicht aufgebracht werden. Vorzugswei
se werden auch hier wieder die die Merkmalssubstanz enthaltenden Schich
ten in einem symmetrischen Aufbau zwischen zwei Kunststoffolien einge
schlossen. Ein derartiger Aufbau ist in Fig. 3 gezeigt, wobei die äußeren
transparenten Kunststoffolien 12, 13 wieder aus Polyester bestehen können.
Diese Polyesterfolien sind auf ihren innenliegenden Oberflächen mit einer
Metallbeschichtung 14, 15 (Aluminium, Nickel, Chrom etc.) versehen, an die
sich je eine pigmentierte Lackschicht 16 bzw. 17 anschließt. Diese pigmen
tierten Lackschichten enthalten z. B. Magnetpigmente sowie Rußpartikel. Die
beiden so beschichteten Trägerfolien sind, wie in dem vorgenannten Beispiel
bereits gezeigt, über eine Laminierklebstoffschicht 18 miteinander verbun
den.
Statt eine mit elektrisch leitfähigen Pigmenten versetzte Lackschicht oder
Laminierklebeschicht zu verwenden, können auch elektrisch leitfähige Foli
en zur Anwen
dung kommen. Derartige Folien sind z. B. Kunststoffolien,
die entweder mit einem elektrisch leitfähigen Pigment
durchsetzt sind oder aufgrund ihrer Molekülstruktur be
reits elektrisch leitfähige Eigenschaften besitzen. Diese
Folien sind dann nur noch mit der metallischen Beschich
tung zu versehen, um den gewünschten Effekt der hohen
elektrischen Leitfähigkeit und der metallisch glänzenden
Oberfläche zu erhalten, durch die der Faden nach Einbet
tung in Papier nur im Durchlicht sichtbar ist.
Der Sicherheitsfaden kann bei Bedarf zusätzlich noch
mit einer Mikroschrift oder mit lumineszierenden Sub
stanzen bedruckt oder beschichtet sein, wobei sich die
äußere Kunststoffolie, wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt,
wegen ihrer besseren Bedruckbarkeit gegenüber einer Me
tallbeschichtung besonders für die nachträgliche Auf
bringung eines Mikrodruckbildes unter Verwendung ge
gebenenfalls auch lumineszierender Druckfarben eignet.
Claims (10)
1. Sicherheitsdokument mit zumindest teilweise eingebettetem Sicherheits
element in Form eines Fadens oder Bandes, das wenigstens eine Trägerfolie,
vorzugsweise aus Kunststoffmaterial, und wenigstens eine auf der Trägerfo
lie angeordnete metallische Beschichtung aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß in unmittelbarem flächigen Kontakt zu der wenigstens
einen metallischen Beschichtung (3, 4) eine zusätzliche Schicht (5, 6) vorliegt,
die elektrisch leitfähige Pigmente enthält oder aus elektrisch leitfähigem
Kunststoff besteht und die bei einem Bruch der metallischen Schicht die elek
trische Verbindung zwischen den getrennten Metallschichtbereichen auf
rechterhält, oder daß die Trägerfolie selbst elektrisch leitfähige Pigmente
enthält oder aus elektrisch leitfähigem Kunststoff besteht.
2. Sicherheitsdokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerfolie (2) eine Polyesterfolie ist.
3. Sicherheitsdokument nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die elektrisch leitfähigen Pigmente Rußpartikel
sind.
4. Sicherheitsdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitfähigen Pigmente in
einer Lackschicht (5, 6, 16, 17) enthalten sind.
5. Sicherheitsdokument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lackschicht (5, 6, 16, 17) weitere der maschinellen Echtheitserken
nung dienende Pigmente enthält.
6. Sicherheitsdokument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lackschicht (5, 6, 16, 17) Magnetpigmente enthält.
7. Sicherheitsdokument nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherheitselement (1)
einen symmetrischen Aufbau aufweist.
8. Sicherheitsdokument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherheitselement (1) zwei Kunststoffolien (7, 8, 12, 13) umfaßt, die
über eine Klebeschicht (11, 18) miteinander verbunden sind.
9. Sicherheitsdokument nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folien (7, 8, 12, 13) auf ihren innenliegenden Flächen mit der metalli
schen Beschichtung (9, 10, 14, 15) versehen sind.
10. Sicherheitsdokument nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klebeschicht (11) elektrisch leitfähige Pigmente ent
hält.
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