DE3842891A1 - Rotationsbohrverfahren und rotationsbohreinrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Rotationsbohrverfahren und rotationsbohreinrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rotationsbohrverfahren, bei welchem
ein rotierender Bohrkopf gegen das zu bohrende Objekt vorgescho
ben wird, und bei welchem ein am Bohrkopf angeordnetes und mit
Bohrmitteln verbindbares Halselement relativ zum Bohrkopfkörper
eine Drehbewegung um seine Längsachse ausführt, sowie eine Rota
tionsbohreinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Das Rotationsbohren stellt eine mögliche Art von Zerkleinerungs
arbeit dar, bei welcher die eigentliche Zerkleinerungsarbeit von
einem Zerkleinerungswerkzeug, üblicherweise ein rotierendes Bohr
werkzeug bzw. eine sogenannte Krone, die mit drei konischen
Rollen ausgestattet ist, ausgeführt wird. Die konischen Rollen
sind am Körper des rotierenden Bohrwerkzeuges mit einem Winkel
versatz von jeweils 120° gelagert. Die konischen Rollen sind mit
einsatzgehärteten Metallbolzen versehen, die ein rundes, vorste
hendes Ende aufweisen. Das rotierende Bohrwerkzeug ist am Ende
einer Bohrstange befestigt. Das andere Ende ist mittels einer
Schraubverbindung entweder an einem am rotierenden Bohrkopf ange
brachten Halselement oder an einer Übertragungsstange befestigt.
Die Zerkleinerung von Felsen mittels eines rotierenden Bohrvor
ganges wird in der Weise durchgeführt, daß ein rotierendes Bohr
werkzeug senkrecht gegen ein zu bohrendes Objekt, beispielsweise
einen Felsen, vorgeschoben wird und gleichzeitig mittels der an
dem am Bohrkopf angeordneten Halselement befestigten Bohrstange
in Drehung versetzt wird. Der rotierende Bohrkopf kann mittels
eines Vorschubmechanismus im Inneren eines mit der Bohrein
richtung verbundenen Mastes bewegt werden. Der Vorschubmecha
nismus umfaßt entweder einen Zahnstangen- oder einen Ketten
übertragungsmechanismus mit einem entsprechenden Antriebsmotor.
Die für hohe Belastung ausgelegten Bohreinrichtungen sind mit
Elektromotoren ausgestattet. Der rotierende Bohrkopf ist im all
gemeinen mit zwei Gleichstrommotoren und dem notwendigen Getriebe
ausgestattet, dessen Abtriebswelle von einem Halselement gebildet
wird, an welchem die obere Bohrstange angeschraubt ist.
Bei den gegenwärtig in Benutzung befindlichen Bohreinrichtungen
ist das Halselement axial unbeweglich an dem rotierenden Bohrkopf
befestigt. Auf diese Weise wird die Vorschubkraft von den
Drucklagern des Bohrkopfes direkt auf das Halselement übertragen.
Eine der größten beim Betrieb von rotierenden Bohreinrichtungen
der vorstehenden Art auftretenden Schwierigkeiten besteht in der
unregelmäßigen Vibration, welche einerseits durch die Struktur
des rotierenden Bohrwerkzeuges und andererseits durch die charak
teristischen Eigenschaften des zu bohrenden Objektes hervorge
rufen wird. Vor allem ist die äußere Oberfläche der konischen
Rollen des rotierenden Bohrwerkzeuges mit gehärteten Metallbolzen
versehen, die aus der äußeren Oberfläche von konischen Rädern
herausragen. Die konischen Rollen werden in eine hin- und herge
hende Bewegung versetzt, welche bei den gegenwärtig in Benutzung
befindlichen Bohreinrichtungen die Bohrstangen und die an ihrem
Ende befestigten Bohrköpfe zu einer entsprechenden Bewegung
zwingt. Eine zweite, vielleicht noch wichtigere Quelle von Vi
brationen stellen abgebrochene Felsstücke dar, die nicht unmit
telbar mittels eines Spülmittels unter dem rotierenden Bohrwerk
zeug weggespült werden können. Das rotierende Bohrwerkzeug ist
dadurch gezwungen, diese Felsstücke zu einer kleineren Größe zu
vermahlen. Während des Zerkleinerungsprozesses üben diese Fels
stücke eine nach oben gerichtete Kraft auf das rotierende Bohr
werkzeug aus.
Aus den vorstehenden Gründen bringen die derzeit in Gebrauch
befindlichen Rotationsbohreinrichtungen beträchtliche Nachteile
mit sich, von denen die wichtigsten im Folgenden aufgeführt sind:
- - die Lebensdauer eines rotierenden Drehwerkzeuges ist kurz, weil die Lager der konischen Walzen schnell ermüden und die Hartmetallbolzen sich abnutzen und aufgrund von Überlastung brechen,
- - die Bohrkapazität ist nicht groß, weil die Schwankungen der Vorschubkraft beträchtlich sind (die zum Brechen des Felsens benötigte Vorschubkraft ist wegen der in der Maschine auftre tenden nach oben gerichteten Beschleunigungskräfte manchmal zu klein),
- - beträchtliche Vibrationen, welche die Bauteile einer Rota tionsbohrmaschine überbeanspruchen und Abnutzungen in den Gelenken und im Vorschubmechanismus hervorrufen,
- - die Lager des rotierenden Bohrkopfes und der Elektromotore werden überbeansprucht,
- - die Vibration versucht die gesamte Rotationsbohrmaschine zu verschieben, was die Gefahr einer Verbiegung der Bohrrohre, sowie eines Brechens und Verklemmens im Bohrloch mit sich bringt, und
- - die Arbeitssicherheit und sonstigen Arbeitsbedingungen der Bedienungsmannschaft der Rotationsbohrmaschine sind, ins besondere wegen der Vibrationen, gering.
Fig. 1 zeigt eine Kurve der Schwankungen der Vorschubkraft der
gegenwärtig in Benutzung befindlichen Rotationsmechanismen in
Abhängigkeit von der Zeit. Eine gerade Linie F S , welche parallel
zur Zeitachse verläuft, zeigt die Vorschubkraft, die in einer
bestimmten Situation erforderlich wäre, um eine Brechwirkung her
vorzurufen. Die Kurve, welche die momentane Vorschubkraft wieder
gibt, verläuft zu beiden Seiten dieser Linie. Die Kraftspitzen
oberhalb der geraden Linie F S üben eine besondere Beanspruchung
auf die Lager eines rotierenden Bohrwerkzeuges aus, wobei deren
mögliche Betriebszeit im wesentlichen von diesen Kraftspitzen
bestimmt wird. Die Kräfte unterhalb der Linie F S genügen nicht
zum Zerkleinern eines Felsens. Die schnellen Schwankungen der
Vorschubkraft erzeugen Vibrationen.
Es ist natürlich nicht möglich, die vorgenannten Faktoren, die
das Rotationsbohren beeinflussen und die einerseits vom rotieren
den Bohrwerkzeug und andererseits von dem zu bohrenden Objekt
herrühren, auszuschalten. Ihre nachteiligen Wirkungen auf Rota
tionsbohrvorgänge und Rotationsbohrverfahren können aber durch
Anwendung des erfindungsgemäßen Rotationsbohrverfahrens beim
Rotationsbohren vermieden werden. Gemäß der Erfindung wird dies
dadurch erreicht,
- - daß das Halselement während eines normalen Bohrvorganges mit Hilfe des rotierenden Bohrkopfkörpers der Einwirkung zweier einander entgegenwirkender Kräfte unterworfen wird, welche mittels eines Druckübertragungsmittels erzeugt werden, wobei die erste Kraft in Bohrrichtung und die zweite Kraft entgegen der Bohrrichtung wirkt, die erste Kraft die größere ist, und die Differenz zwischen den Kräften eine Vorschubkraft liefert,
- - daß das besagte Halselement eine Bewegungsmöglichkeit in Wirk richtung der besagten Vorschubkraft aufweist, wobei, wenn während des Bohrvorganges eine an das Halselement entgegen der Vorschubkraft angelegte Kraft größer ist als die Vor schubkraft, das Halselement sich relativ zum Bohrkopfkörper entgegen der Bohrrichtung bewegt,
- - daß während der besagten Bewegung die Größe der ersten Kraft in einem zumindest der normalen Bohrsituation entsprechenden Maße beibehalten und die Wirkung der zweiten Kraft ausge schaltet wird, und
- - daß, wenn die Wirkung der am Halselement entgegen der Vor schubkraft angelegten Kraft abnimmt, die Wirkung der besagten ersten und zweiten Kraft und damit auch die von der Differenz der beiden Kräfte erzeugte Vorschubkraft wieder hergestellt wird, während sich das Halselement in Bohrrichtung bewegt.
Die vorstehende Lösung ermöglicht es, auf den rotierenden Bohr
kopf einer Rotationsbohrmaschine wirkende Vibrationen auszuschal
ten, die Vorschubkraft für jedes zu bohrende Objekt passend
einzustellen, und außerdem die Vorschubgröße auf der richtigen
Größe zu halten. Die Schwankungen der Vorschubkraft werden mini
miert, da die Masse des Gerätes keinen aufwärts gerichteten
Beschleunigungen unterworfen ist. Das rotierende Bohrwerkzeug
steht immer unter dem Einfluß einer Kraft, die gleich oder größer
der Kraft ist, die für die Zerkleinerungsarbeit benötigt wird,
wodurch sich die Zerkleinerungsleistung pro Zeiteinheit im Ver
gleich zur gegenwärtig benutzten Ausrüstung erhöht. Die Lagerbe
lastung der konischen Rollen des rotierenden Bohrwerkzeuges ver
teilt sich gleichmäßiger und die Lebensdauer der Lager erhöht
sich. Das heißt, daß mit der für traditionelle Lösungen errechneten
Lebensdauer der Lager die Vorschubkraft erhöht und somit eine
erhöhte Bohrleistung erzielt werden kann. Dies ist besonders vor
teilhaft bei harten Felssorten, bei denen die Zerkleinerungsar
beit mehr Kraft benötigt. Andererseits hängt die maximal erziel
bare Steigerung der Bohrleistung natürlich davon ab, wieweit der
Abtransport der zerkleinerten Felsmasse durch das Spühlmittel
gesteigert werden kann.
Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den auf ein Verfahren gerichteten Unteransprüchen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Rotationsbohreinrichtung,
welche zum Einbau in eine Rotationsbohrmaschine bestimmt ist, und
welche die im Gattungsbegriff des übergeordneten Vorrichtungsan
spruches angegebenen Einrichtungen aufweist.
Die Rotationsbohreinrichtung liefert die vorstehend mit dem Bohr
verfahren geschilderten Vorteile. Die kennzeichnenden Merkmale
der erfindungsgemäßen Rotationsbohreinrichtung sind im Kennzei
chen des betreffenden Vorrichtungsanspruches aufgeführt. Weitere
wichtige Vorrichtungsmerkmale ergeben sich aus den betreffenden
Unteransprüchen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erörtert. Dabei zeigt
Fig. 1 die Schwankungen der Vorschubkraft bei den gegenwärtig
in Benutzung befindlichen Rotationsbohrmechanismen,
Fig. 2 die Schwankungen der Vorschubkraft beim erfindungsge
mäßen Bohrverfahren bzw. bei der erfindungsgemäßen
Bohreinrichtung in Abhängigkeit von der Zeit,
Fig. 3a und 3b ein Schaubild des Verfahrensprinzips,
Fig. 4 und 5 die Gesamtansicht einer Rotationsbohrmaschine von
vorne und von der Seite, und
Fig. 6 einen Schnitt durch den Bohrkopfkörper.
Die in Fig. 2 gezeigte Schwankungskurve der Vorschubkraft ist mit
der in den Fig. 3a und 3b im Prinzip gezeigten Anordnung gewonnen.
Diese Figuren zeigen schaubildartig das Verfahrensprinzip. Dabei
ist der Körper 1 eines rotierenden Bohrkopfes mit einem Zylinder
raum 2 versehen, in welchen ein an einem Halselement 3 angeordne
ter Kolben 3 a eingesetzt ist. Der Kolben 3 a unterteilt den Zylin
derraum 2 in zwei Druckkammern. Eine erste Druckkammer 4 ist
mittels eines Versorgungskanals 5 mit einer Quelle für das
Druckmittel verbunden. Außerdem ist diese erste Druckkammer 4
über einen Kanal 6 mit einem Druckspeicher 7 oder dgl. ver
bunden. Der in der ersten Druckkammer herrschende Druck des
Druckmediums wirkt mit einer Kraft F 1 auf eine erste Schulterflä
che 8 des Kolbens 3 a auf dem Halselement 3. Dies erzeugt eine
erste in Bohrrichtung wirkende Kraft F 1 (Pfeil P). Eine zweite
Druckkammer 9 ist über einen Versorgungskanal 10 mit einer
Druckmittelquelle verbunden, und der in dieser Druckkammer herr
schende Druck wirkt auf eine zweite Schulterfläche 11 des Kolbens
3 a auf dem Halselement 3. Dies erzeugt eine zweite Kraft F 2, die
entgegen der Bohrrichtung (Pfeil P) wirkt. Der rotierende Bohr
kopfkörper 1 ist ferner mit einem ringförmigen Entladungsraum 12
versehen, welcher mit einem entsprechenden Auslaßkanal 13 in
Verbindung steht.
Während des Bohrvorganges, bei welchem der rotierende Bohrkopf in
Bohrrichtung vorgeschoben wird und die Kraft F₁ so gewählt ist,
daß sie die Kraft F₂ übersteigt, ist im Normalfall die effektive
Vorschubkraft F S gleich der Differenz zwischen den Kräften F 1 und
F 2. Auf diese Weise stellt sich das Halselement 3 auf die in
Fig. 3a gezeigte ausgewogene Lage ein. Dabei ist die Vorschubkraft
größer oder gleich der Kraft F M , die für den Zerkleinerungsvor
gang gebraucht wird.
Wenn die für den Zerkleinerungsvorgang gebrauchte Kraft F M aus
einem der vorher beschriebenen Gründe größer wird, bewegt sich
das Halselement in dem Zylinderraum 2 entgegen der Bohrrichtung.
Während dieser Bewegung des Halselementes entweicht ein Teil des
Druckmediums aus der Druckkammer 4 und gelangt in den Druckspei
cher 7. Gleichzeitig öffnet sich ein Durchlaß von der zweiten
Druckkammer in den Entladungsraum 12. Dadurch wird die Wirkung
der zweiten Kraft F 2 ausgeschaltet und die Größe der Vor
schubkraft F S wird gleich dem in der ersten Druckkammer herr
schenden Druck. Dadurch vergrößert sich die effektive Vor
schubkraft F S . Diese Vergrößerung der in Bohrrichtung an dem
Halselement anliegenden Kraft bewirkt, daß das Halselement sich
nunmehr stärker in Bohrrichtung (Pfeil P) zu bewegen und dadurch
aus der in Fig. 3b gezeigten Stellung in die in Fig. 3a gezeigte
ausgewogene Stellung, die der normalen Bohrsituation entspricht,
zurückzukehren sucht. Diese Anordnung ergibt die in Fig. 2 gezeig
te Schwankungskurve der Vorschubkraft, die in jedem Augenblick
zumindest gleich der benötigten, in Fig. 2 durch eine gerade Linie
dargestellten minimalen Vorschubkraft F S ist. Andererseits ent
stehen aber auch keine gipfelförmigen Überlastspitzen.
Das erfindungsgemäße Rotationsbohrverfahren und die erfindungsge
mäße Rotationsbohreinrichtung können beispielsweise in Verbindung
mit der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Rotationsbohrmaschine
angewendet werden. Diese Rotationsbohrmaschine kann auf dem Cater
pillar-Traktor 14 transportiert werden und umfaßt eine Kabine 15
und einen Mast 16, der sich in einer vertikalen Ebene neigen
läßt. Die Arbeitsmaschine umfaßt Stützfüße 17, welche sie während
des Bohrvorganges am Grund abstützen. Eine Rotationsbohrein
richtung 18 ist mittels einer nicht gezeigten Antriebsvorrichtung
in Führungen in vertikaler Richtung des Mastes beweglich. Der
Mast 16 enthält außerdem ein Bohrstangenmagazin 19.
Fig. 6 zeigt die Schnittdarstellung einer Rotationsbohreinrichtung
18 und das Blockschaltbild einer Antriebseinrichtung. Die Figur
zeigt nicht die Befestigung der Rotationsbohrmaschine an einem
Mast oder Details der Antriebseinrichtung. In Fig. 6 sind überein
stimmende Bauelemente mit den gleichen Bezugszeichen belegt, wie
in Fig. 3.
Der rotierende Bohrkopf umfaßt einen Körper 1, zwei Motore 20,
ein Getriebe 21 und ein Halselement 3. Das Halselement weist in
seinem unteren Teil ein Gewinde 22 zum Befestigen einer oberen
Bohrstange 23 auf. Das Ende einer unteren Bohrstange trägt ein
rotierendes Bohrwerkzeug 24, welches als Zerkleinerungswerkzeug
dient. Am Getriebe 21 ist eine Kupplung 25 angeordnet, welche die
Drehbewegung des Halselementes überträgt, und welche mittels La
gern 26 und 27 in dem Körper 1 des rotierenden Bohrkopfes gela
gert ist. Der Aufbau einer Kupplung, die, wie die Kupplung 25,
eine axiale Bewegung des Halselementes in dem Körper 1 und
gleichzeitig die Übertragung eines Drehmomentes ermöglicht, ist
dem Fachmann bekannt und daher im vorliegenden Zusammenhang nicht
im Einzelnen geschildert. Der rotierende Bohrkopf enthält ferner
ein Formstück 1 a, in welchem der hintere Teil des Halselementes 3
und insbesondere der daran befestigte Kolben 3 a angeordnet sind.
Durch das rohrförmige Halselement 3 (die Öffnung ist nicht ge
zeigt) wird mittels einer am hinteren Teil des Halselementes
angebrachten Rohrverbindung 28 Spühlluft geleitet. Die Spühlluft
gelangt durch das Halselement 3 und die Bohrstangen 23 zu einem
kreisförmigen Bohrloch 24. Auf jeder Seite des Zylinderraumes 2
sind Dichtungen 29 und 30 vorgesehen. Die Rotationsbohrein
richtung enthält eine Druckmitteleinheit 31 mit einem Motor und
einer Hydraulikpumpe. Diese Einheit ist mittels eines Ventilsat
zes 32 mit der ersten Druckkammer 4 und der zweiten Druckkammer 9
verbunden. Der Ventilsatz 32 besteht aus zwei Drucksteuerventilen
33 a und 33 b, welche mit Steuersignalen gesteuert werden, die von
dem rotierenden Bohrkopfantrieb 34 (gestrichelte Linie 35) kom
men.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Rotationsbohreinrichtung
ist folgende:
Während des Bohrvorganges schiebt der Antriebsmechanismus 34 den
Rotationsbohrapparat 18, die Bohrstangen 23 und das Werkzeug 24
entlang am Mast angebrachter Führungen gegen das Objekt, bei
spielsweise einen zu bohrenden Felsen. Mit Hilfe des Getriebes 21
erteilen die Motore 20 dem Halselement 3, den Bohrstangen und dem
Zerkleinerungswerkzeug eine drehende Bewegung. Der Felsen bricht,
sobald die effektive Vorschubkraft F S die zum Brechen des Felsens
erforderliche Mindestkraft erreicht hat, wobei das Halselement 3
von der in der ersten Druckkammer 4 herrschenden Druckkraft
unterstützt wird. Die in der ersten Druckkammer herrschende
Druckkraft F 1 wird mittels des Ventiles 33 a auf einen der benö
tigten Vorschubkraft entsprechenden vorbestimmten Wert einge
stellt. In die zweite Druckkammer 9 wird mittels eines Ventiles
33 b nur so viel Druck eingespeist, daß die zweite Schulterfläche
11 des Kolbens 3 a auf dem Halselement 3 in eine einer Kante 12 a
des Entladungsraumes benachbarte Lage gelangt und damit einen
Drosselspalt bildet (Fig. 3). Es wird versucht, die Kraft F 2 zu
minimieren in dem Maße, wie sie Änderungen in der Ausgewogenheit
der Kräfte herbeiführt, welche die Schwankungen der Vorschubkraft
zu vergrößern suchen. Wenn eine entgegen der Bohrrichtung wirken
de, von dem rotierenden Bohrwerkzeug 24 auf das Halselement
ausgeübte Kraft F M die Bohrstange 23 nach oben zu bewegen sucht,
bewegt sich das Halselement nach oben und schiebt das in der
ersten Druckkammer enthaltene Druckmedium in den Druckspeicher 7,
wodurch das in dem Druckspeicher enthaltene Gas zusammengedrückt
wird. Vorzugsweise ist das Gasvolumen des Druckspeichers der
Oberfläche der ersten Schulterfläche 8 des Halselementes 3 in
der Weise proportional, daß die Elastizitätskonstante des
Druckspeichers 7 innerhalb des normalen Bereiches der Vor
schubkraft des Rotationsbohrapparates flach verläuft. Auf diese
Weise ergibt sich nur ein geringer Druckanstieg als Folge der
Bewegung des Halselementes 3 in der ersten Druckkammer 4. Die
Bewegung des Halselementes 3 entgegen der Bohrrichtung führt
nicht zum Übersteigen der Kraft, die durch die gesamte Masse
einer Rotationsbohrmaschine hervorgerufen wird und als Gegenkraft
der Vorschubkraft dient. Auf diese Weise wird die Masse der
Rotationsbohrmaschine nicht einer Aufwärtsbewegung unterworfen,
was natürlich zu einer Reduktion der Vorschubkraft und zu Vibra
tionen führen würde. Wenn das Halselement 3 sich entgegen der
Bohrrichtung verschoben hat, ist der Druck in der zweiten
Druckkammer 9 gesunken, weil sich ein Durchlaß zwischen dieser
zweiten Druckkammer 9 und dem Entladungsraum 12 geöffnet hat
(Druckmitteleinheit 31). Auf diese Weise ist die in Bohrrichtung
wirkende Kraft F S gleich der in der ersten Druckkammer 4 herr
schenden Kraft F 1. Diese Kraft übersteigt die wirksame Vor
schubkraft F S . Dadurch sucht sich das Halselement 3 in seine
ausgewogene Stellung zurück zu bewegen. Folglich sorgt der
Druckanstieg in der zweiten Druckkammer 9 für einen Ausgleich der
Situation. Die zweite Druckkammer und der darin herrschende Druck
vermindert die Bewegungsgeschwindigkeit des Halselementes 3 in
Bohrrichtung relativ zum rotierenden Bohrkopf, so daß das Hals
element nicht in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt wird.
Nach Vollendung des zu bohrenden Loches werden die Bohrstangen 23
und das rotierende Bohrwerkzeug 24 wieder nach oben gezogen.
Während des Rückhubes muß ein hoher Druck auf die zweite Druck
kammer 9 gegeben werden, um den Kolben 3 a des Halselementes 3 am
Durchsinken bis zum Boden dieser zweiten Druckkammer zu hindern.
Die Drucksteuerung ist mit der Vorschubeinheit verbunden um das
Ventil 33 b zu steuern, und der Druck der ersten Druckkammer 4 ist
während des Rückhubes nahezu Null.
Bei jedem Bohrvorgang steuert der besagte Antriebsmechanismus 34
die Ventile 33 a und 33 b, wodurch die Differenz zwischen den
Kräften F 1 und F 2 und das herrschende Druckniveau entsprechend
dem zu bohrenden Objekt eingestellt werden können.
Es versteht sich, daß die Erfindung in einer Vielzahl von Bauwei
sen verwirklicht werden kann. So kann z. B. der Zylinderraum 2
auch unterhalb des Getriebes 21 sogar so angeordnet sein,
daß die erste Druckkammer oberhalb und die zweite Druckkammer
unterhalb des Getriebes liegt.
Claims (10)
1. Rotationsbohrverfahren, bei welchem ein rotierender Bohrkopf
(1, 3, 20, 21) gegen das zu bohrende Objekt vorgeschoben wird, und
bei welchem ein am Bohrkopf (1, 3, 20, 21) angeordnetes und mit
Bohrmitteln verbindbares Halselement (3) relativ zum Bohrkopfkör
per (1) eine Drehbewegung um seine Längsachse ausführt,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Halselement (3) während eines normalen Bohrvorganges mit Hilfe des rotierenden Bohrkopfkörpers (1) der Einwirkung zweier einander entgegenwirkender Kräfte (F 1, F 2) unterworfen wird, welche mittels eines Druckübertragungsmittels erzeugt werden, wobei die erste Kraft (F 1) in Bohrrichtung und die zweite Kraft (F 2) entgegen der Bohrrichtung wirkt, die erste Kraft (F 1) die größere ist, und die Differenz zwischen den Kräften eine Vorschubkraft (F S ) liefert,
- - daß das besagte Halselement (3) eine Bewegungsmöglichkeit (25) in Wirkrichtung der besagten Vorschubkraft aufweist, wobei, wenn während des Bohrvorganges eine an das Halselement (3) entgegen der Vorschubkraft (F S ) angelegte Kraft (F M ) größer ist als die Vorschubkraft (F S ), das Halselement (3) sich relativ zum Bohrkopfkörper (1) entgegen der Bohrrichtung be wegt,
- - daß während der besagten Bewegung die Größe der ersten Kraft (F 1) in einem zumindest der normalen Bohrsituation entspre chenden Maße beibehalten und die Wirkung der zweiten Kraft (F 2) ausgeschaltet wird, und
- - daß, wenn die Wirkung der am Halselement (3) entgegen der Vor schubkraft (F S ) angelegten Kraft (F M ) abnimmt, die Wirkung der besagten ersten (F 1) und zweiten (F 2) Kraft und damit auch die von der Differenz der beiden Kräfte erzeugte Vorschubkraft (F S ) wieder hergestellt wird, während sich das Halselement (3) in Bohrrichtung bewegt.
2. Bohrverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Kraft (F 1) während eines bestimmten Bohrvorganges im we
sentlichen konstant gehalten wird.
3. Bohrverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste (F 1) und zweite (F 2) Kraft und auf diese Weise auch
die Vorschubkraft einstellbar sind und in Übereinstimmung mit den
Erfordernissen des jeweils zu bohrenden Objektes eingestellt
werden.
4. Bohrverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste (F 1) und die zweite (F 2) Kraft mit
tels getrennter Ventile (33 a und 33 b) eingestellt werden, welche
von einem umlaufenden Bohrkopfantrieb (34) gesteuert werden.
5. Rotationsbohreinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem Bohrkopfkörper (1), einem
Halselement (3), und mit Antriebsmitteln (20, 21), um das Halsele
ment relativ zum Bohrkopfkörper (1) des drehbaren Bohrkopfes zu
drehen, welche mit Mitteln (34) zum Vorschieben des Bohrkopfes
gegen das zu bohrende Objekt zusammenarbeiten,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Halselement (3) in Richtung seiner Längsachse relativ zum Bohrkopfkörper (1) beweglich ist,
- - daß der drehbare Bohrkopfkörper mit einem Zylinderraum (2) oder dgl. versehen ist, in welchen ein am Halselement (3) angeordneter Kolben (3 a) eingesetzt ist,
- - daß der Kolben (3 a) den Zylinderraum (2) oder dgl. in zwei Druckkammern (4, 9) unterteilt,
- - daß beide Druckkammern (4, 9) mit damit verbundenen Mitteln (33 a, 33 b) ausgestattet sind, um den Druck in der ersten (4) und der zweiten (9) Druckkammer einzustellen,
- - daß die erste Druckkammer (4) einen damit verbundenen Druckspeicher (7) oder dgl. aufweist, und
- - daß der besagte drehbare Bohrkopfkörper (1) mit einem Entla dungsraum (12) oder dgl. versehen ist, welcher in einer be stimmten Stellung des Kolbens (3 a) mit der zweiten Druckkammer (9) verbindbar ist.
6. Bohreinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Halselement (3) mit Hilfe einer Kupplung (25), die zwischen
dem Halselement (3) und einem Getriebe (21) drehbar in dem rotie
renden Bohrkopfkörper (1) gelagert ist, in Richtung seiner
Längsachse bewegbar ist.
7. Bohreinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Zylinderraum (2) oberhalb und/oder unterhalb (8) des
rotierenden Bohrkopfkörpers (1) vorgesehen ist.
8. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel zum Einstellen des Druckes des
Druckmediums in der ersten (4) und zweiten (9) Druckkammer
Drucksteuerventile (33 a, 33 b) umfassen, die in Verbindung mit
einer in der rotierenden Bohreinrichtung enthaltenen Druckmittel
einheit (31) stehen, und die mit Hilfe von Steuersignalen steuer
bar sind, welche von einem mit der Rotationsbohreinrichtung ver
bundenen Antriebsmechanismus (34) kommen.
9. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß Gasvolumen des Druckspeichers (7) dem Volumen
der ersten Druckkammer (4) in der Weise proportional ist, daß die
Elastizitätskonstante des Druckspeichers (7) innerhalb des
Hauptarbeitsgebietes des Vorschubes der Rotationsbohreinrichtung
flach verläuft.
10. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Entladungsraum (12) oder dgl. am Kolben
(3 a) des Halselementes (3) in dem rotierenden Bohrkopfkörper (1)
vorzugsweise als den Kolben (3 a) umgebender Ringraum ausgeführt
ist, der mit der Druckmitteleinheit (31) über einen im Körper
enthaltenen Auslaßkanal (10) in Verbindung steht.
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