DE3735629C2 - - Google Patents
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- DE3735629C2 DE3735629C2 DE19873735629 DE3735629A DE3735629C2 DE 3735629 C2 DE3735629 C2 DE 3735629C2 DE 19873735629 DE19873735629 DE 19873735629 DE 3735629 A DE3735629 A DE 3735629A DE 3735629 C2 DE3735629 C2 DE 3735629C2
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
- F41G7/00—Direction control systems for self-propelled missiles
- F41G7/007—Preparatory measures taken before the launching of the guided missiles
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Navigation (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur automatischen Azi
mut-Übertragung und Vorstart-Nachkalibrierung gemäß dem Gattungsbegriff
des Anspruchs 1.
Durch die DE-OS 36 22 064 der Anmelderin ist es bekanntgeworden, durch
sogenannte Transfer-Ausrichtung des Anfangsazimuts bei einem senkrecht
oder in der Elevation geneigt startenden Lenkflugkörper die Probleme der
Anfangsausrichtung und Vorstart-Kalibrierung durch eine hochgenaue boden
seitige Azimut-Referenz der Bodenanlage für ein Sensorpaket im Flugkörper
zu verbessern. Die dort aufgezeigte Lösung hat den Vorteil, daß das zur
Bodenanlage gehörende Peilgerät unmittelbar am Boden montiert bzw. in
stalliert werden kann. Für gewisse Anwendungsfälle jedoch ist der Nachteil
einer relativ komplizierten Vermessungsgeometrie mit großen Abmessungen
gegeben, was vor allem für Flugkörper die mit variabler Elevation starten
gilt.
Diesen Nachteil beseitigte man nun dadurch, daß noch vor dem Aufrichten
des Flugkörpers die Azimutreferenz z. B. durch ein direkt neben dem noch
waagrecht liegenden Flugkörper montiertes optisches Peilgerät von der Bo
denanlage zum Flugkörper übertragen und die darauf erfolgende Aufrichtbe
wegung durch die flugkörperseitigen Sensoren überwacht und hinsichtlich
eines azimutrelevanten Anteils gemessen werden. Die weitere Anfangsaus
richtung in der Neigung wird dann anschließend mittels Beschleunigungsmes
ser im Flugkörper durchgeführt, die die Einkopplung der Schwerkraft messen.
Jedoch auch diese Lösung ist nicht optimal, denn sie ist mit dem Nachteil
behaftet, daß nach der optischen Peilung und Übertragung des Anfangsazi
muts bei der Erfassung des azimutrelevanten Anteils der anschließenden
Aufrichtbewegung für diese Lösung spezifische Fehler auftreten, nämlich
durch Achsfehler der flugkörperseitigen Kreisel, die die Aufrichtbewegung
überwachen und zweitens durch Querneigungsfehler der Lotreferenz der Auf
richtbewegung.
Der erstgenannte Achsfehler ergibt beispielsweise bei einem Wert von 0,3
mrad und einem Aufrichtwinkel von ca. 1 rad den Zusatzfehler von
(0,3 mrad) × 1 rad = 0,3 mrad
und bei einem Nullpunktfehler der für die Lotreferenz verwendeten flugkör
perseitigen Beschleunigungsmesser von 0,2 mg und einem Aufrichtwinkel von
1 rad entsteht ein weiterer Zusatzfehler von
(0,2 mg/1 g) × 1 rad = 0,2 mrad.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Zusatzfehler,
die das Gesamt-Fehlerbudget der Navigation des Flugkörpers belasten, zu
beseitigen und damit eine hohe Genauigkeit des Flugkörper-Azimutsystems
sowie eine zusätzliche Möglichkeit zur Vorstart-Nachkalibrierung der flug
körperseitigen Geräte zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgeführten Maßnahmen er
reicht. In den Unteransprüchen sind Maßnahmen zur Weiterbidung und Ausge
staltung angegeben und in der nachfolgenden Beschreibung ist ein Aus
führungsbeispiel erläutert und in den Figuren der Zeichnung skizziert. Es
zeigt
Fig. 1 ein Schemabild (Draufsicht) der Startanlage nach dem Stand der
Technik vor dem Aufrichtvorgang des Lenkflugkörpers,
Fig. 1a ein Schemabild (Seitenansicht) des sog. Strapdown-Pakets in ver
stellbarem Nickrahmen in horizontaler und in senkrechter Stellung
des Flugkörpers,
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Funktion des Nickrahmens in schematischer
Darstellung,
Fig. 3 eine Darstellung der Meßachsen ax, az und der Anfangsgeschwindig
keit vx für eine sogenannte Wurfparabel,
Fig. 4 eine Darstellung der Kalibrierpositionen des Nickrahmens zur
Nacheichung von ax und az in schematischer Darstellung,
Fig. 5 eine Darstellung der Kalibrierpositionen zum Nacheichen der Krei
seldrift für die Gier- und Rollachse, einmal in bezug zur Erd
drehung und zum andernmal in bezug zur Schwerkraft,
Fig. 6 eine Darstellung der Skalierung des Nickkreisels und der Achs
kopplungen der Kreisel für Gieren und Rollen.
Wie bereits erwähnt, die genannten Zusatzfehler belasten das Gesamtfehler
budget der Flugkörpernavigation und zur Erfüllung der gestellten Aufgabe
wird vorgeschlagen, den gesamten Sensorblock 11 - auch "Strapdown-Paket"
genannt - in einen variabel einstellbaren Nickrahmen 13 zu montieren, der
durch eine zur Aufrichtbewegung rückläufige grobe Stellbewegung die ver
bleibende, um die Nickachse 12 rotierende, Drehbewegung des Sensorblocks
11 bis auf einen kleinen Restfehler reduziert. Bei einem Restfehler von
ca. 5 mrad ergibt sich nun beispielsweise folgende Minimierung der oben
genannten Zusatzfehler:
Für den 1. Zusatzfehler:
(0,3 mrad) × 5 mrad = 0,0015 mrad;
Für den 2. Zusatzfehler:
(0,2 mg/1 g) × 5 mrad = 0,001 mrad.
(0,3 mrad) × 5 mrad = 0,0015 mrad;
Für den 2. Zusatzfehler:
(0,2 mg/1 g) × 5 mrad = 0,001 mrad.
Diese Fehlerwerte sind um Potenzen besser als sie bisher in Kauf genommen
werden mußten. Nunmehr haben sie eine vernachlässigbare Größe erreicht.
Der vorgeschlagene verstellbare Nickrahmen "beseitigt" nicht nur die Zu
satzfehler, sondern er erlaubt auch die Reduzierung einer Reihe von Feh
lern der Sensoren des Strapdown-Paktes, beispielsweise Fehler, die durch
Alterung oder durch Einflüsse der Anfangstemperatur entstehen usw. Diese
Sensorfehler werden im Rahmen einer sogenannten "Vorstart-Kalibrierung"
der einzelnen Sensormeßachsen, die in verschiedene Kalibrierausrichtungen
gestellt werden, festgestellt und in dem Bordrechner 16 gespeichert. Die
Fig. 2 zeigt ein schematisches Blockchaltbild, das diesen Vorgang skiz
ziert. Die Kalibriereinrichtung 15 gibt den gewünschten Einstellwert ent
weder einem Winkelgeber 14, der danach den Nickrahmen 13 einstellt, oder
einer Meßeinrichtung 14 a für die Achsen ax und az, die ihre Signale an den
Nickrahmen 13 zu dessen Einstellung eingibt. Winkelgeber 14 und Meßein
richtung 14 a geben ihren Sollwert dem Bordrechner 16 ein, der vom Nickrah
men 13 den jeweiligen Istwert erhält und beispielsweise durch Differenz
bildung nun den verbliebenen Zusatzfehler ermittelt und abspeichert.
Während der Missionsphase treten im wesentlichen nur noch die späteren
kurzfristigen Veränderungen der Sensorkennlinien als Fehlerquellen der
Navigation auf.
Nachfolgend seien einige Beispiele für die vor dem Start nachkalibrier
baren Sensorfehler skizziert. Die Fig. 3 der Zeichnung zeigt die Meßach
sen ax und az für ein Trägerfahrzeug bzw. einen Flugkörper 10 mit annä
hernd einer "Wurfparabel" gleichen Flugbahn. Für den Positionsfehler bei
Flugende gilt hierbei annähernd:
(Distanzfehler 1/Gesamtdistanz) = 2 × Skalierungsfehler der Anfangsge
schwindigkeit vx = 2 × Skalierungsfehler des Beschleunigungsmessers ax;
(Distanzfehler 2/Gesamtdistanz) = 0,5 × Flugzeit2 × Nullpunktfehler der Beschleunigungsmesser ax bzw. az.
(Distanzfehler 2/Gesamtdistanz) = 0,5 × Flugzeit2 × Nullpunktfehler der Beschleunigungsmesser ax bzw. az.
Aus Fig. 4 sind die vier Kalibrierungspositionen in die der Sensorblock
11 mit Hilfe des Nickrahmens 13 gegenüber der Schwerkraft eingestellt
wird, um die Skalierungs- und Nullpunktfehler der betroffenen Beschleuni
gungsmesser für ax und az vor dem Start zu eliminieren.
Die Fig. 5 zeigt schematisch die Kalibrierungspositionen gegenüber der
Erddrehung und der Schwerkraft, in denen vor dem Start als weitere Sensor
fehler die g-unabhängige Drift und die g-abhängige Drift der im Strapdown
gerät - also dem Sensorpaket 11 mit trägerfest ausgerichteten Meßachsen -
vorhandenen Wendekreisel für die Messung der Gier- und der Rollbewegung
gemessen und nachkalibriert werden.
Da die Nickachse 12 bei den verschiedenen gezeigten Kalibrierpositionen im
Raum feststeht, ist für die Nachkalibrierung des Kreisels der Nickachse
nur eine Position verfügbar. Dadurch ist seine Drift nicht so ohne wei
teres in einem g-abhängigen und einen g-unabhängigen Anteil zu separieren.
Für diesen Kreisel kann aber - wie in Fig. 7 schematisch skizziert - der
Skalierungsfehler dadurch problemlos nachkalibriert werden, in dem z. B.
mit Hilfe eines Winkelgebers 14 im Nickrahmen 13 oder einer Meßeinrichtung
14 a für ax und az definierte Stellwinkel des Nickrahmens 13 angesteuert
werden.
Wenn die Nickachse des Nickrahmens bei den Kalibrierbewegungen ausreichend
genau geführt wird, so ist auch eine Nachkalibrierung der Kreuzkopplungen
der Kreiselachsen für Gieren und Rollen gegenüber einer Nickbewegung mög
lich.
Durch diese vorbeschriebenen Maßnahmen ist nun eine Anordnung geschaffen,
die nicht nur eine hohe Genauigkeit des Azimut-Systems eines Flugkörpers
bzw. einer Startanlage gewährleistet, sondern auch die zusätzliche Mög
lichkeit einer Vorstart-Nachkalibrierung der trägerseitigen Geräte schafft.
Claims (3)
1. Anordnung zur automatischen Übertragung des Anfangsazimuts von
einer in der Startanlage installierten Referenz auf das flugkörpersei
tige Navigationsgerät und zur Vorstart-Nachkalibrierung bzw. Inertial
navigation eines senkrecht oder in der Elevation geneigt startenden
Lenkflugkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß das Sensorpaket mit trä
gerfest ausgerichteten Meßachsen (11) (Strapdownpaket) in einem variabel
einstellbaren Nickrahmen (13) angeordnet ist, der sich automatisch der
Aufrichtbewegung des Lenkflugkörpers (10) vor dem Start und der Fluglage
nach dem Start durch entsprechende Drehung um die Nickachse (12) anpaßt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Nickrahmen (13) eine Einrichtung zur Vorstart-Kalibrierung (15) der ein
zelnen Sensor-Meßachsen sowie ein Winkelgeber (14) zugeordnet ist, der
den Sollwert des gewünschten Winkelwertes dem Nickrahmen (13) und dem
Bordrechner (16) zur Ermittlung und Speicherung des jeweiligen Sensor
achsen-Restfehlers eingibt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Nickrahmen (13) eine Meßeinrichtung (14 a) für die Stellung der
Achsen ax und az in bezug auf die Nickachse (12) zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873735629 DE3735629A1 (de) | 1987-10-21 | 1987-10-21 | Anordnung zur automatischen azimut-uebertragung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873735629 DE3735629A1 (de) | 1987-10-21 | 1987-10-21 | Anordnung zur automatischen azimut-uebertragung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3735629A1 DE3735629A1 (de) | 1989-05-11 |
DE3735629C2 true DE3735629C2 (de) | 1989-11-09 |
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ID=6338782
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873735629 Granted DE3735629A1 (de) | 1987-10-21 | 1987-10-21 | Anordnung zur automatischen azimut-uebertragung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3735629A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3941389A1 (de) * | 1989-12-15 | 1991-06-20 | Messerschmitt Boelkow Blohm | Verfahren zur selbstaendigen lenkung eines flugkoerpers |
DE4234878A1 (de) * | 1992-10-16 | 1994-04-21 | Deutsche Aerospace | Verfahren zur autonomen Lagesteuerung von Lenkflugkörpern |
DE19814951A1 (de) * | 1998-04-03 | 1999-11-04 | Zeiss Optronik Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur digitalen Bildstabilisierung |
Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (2)
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DE3622064A1 (de) * | 1986-07-01 | 1988-01-21 | Messerschmitt Boelkow Blohm | Einrichtung zur automatischen optischen azimut-ausrichtung |
-
1987
- 1987-10-21 DE DE19873735629 patent/DE3735629A1/de active Granted
Cited By (4)
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DE19814951C2 (de) * | 1998-04-03 | 2000-08-31 | Zeiss Optronik Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur digitalen Bildstabilisierung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3735629A1 (de) | 1989-05-11 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AG, 8000 MUENCHEN, DE |
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Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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