DE3729771A1 - Verfahren und einrichtung zur kraftstoffzumessung bei einer diesel-brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur kraftstoffzumessung bei einer diesel-brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Kraftstoffzumessung
nach der Gattung des Oberbegriffes des Anspruchs 1. Die für den je
weiligen Betriebszustand einer Diesel-Brennkraftmaschine erforderliche
Kraftstoffmenge wird im allgemeinen abhängig von der Drehzahl
der Maschine und von der Fahrpedalstellung - gegebenenfalls auch ab
hängig von anderen Größen - ermittelt. Da mit Luftüberschuß gefahren
wird, spielt die Menge der angesaugten Frischluft nur eine unterge
ordnete Rolle. Forderungen nach einer Verminderung schädlicher Ab
gase und möglichst geringem Partikelausstoß bei Brennkraftmaschinen
führten jedoch dazu, auch bei Dieselmotoren die Menge der angesaugten
Frischluft mit in die Bestimmung der Kraftstoffmenge einzube
ziehen.
Aus der DE-OS 28 03 750 sind ein Verfahren und eine Einrichtung be
kannt, die die angesaugte Frischluftmenge bei der Bestimmung der
Kraftstoffmenge berücksichtigen. Ausgehend von der Fahrpedalstellung,
die einen Kraftstoffmengenwunsch signalisiert, werden Luftmenge
und Kraftstoffmenge vorgesteuert. Daran anschließend werden
die exakten Werte mehrdimensionalen Kennfeldern entnommen. Luft- und
Kraftstoffmengen werden dann auf diese exakten Werte geregelt. Die
Kraftstoffmenge wird durch in den Kennfeldern abgelegten Begrenzungen
begrenzt. Das Verhältnis von Luft zu Kraftstoff (Lambda) beeinflußt
diese Begrenzung besonders hinsichtlich des Partikelausstoßes.
Entsprechende Lambda-Werte sind in den Kennfeldern abgelegt.
Eine Messung des Lambda-Wertes ist nicht vorgesehen, so daß es bei
Alterung der Brennkraftmaschine zu einer Abweichung zwischen den in
den Kennfeldern gespeicherten Daten und den tatsächlichen Verhält
nissen des Motors kommen kann. Infolge einer solchen Abweichung ergibt
sich im Vollastbetrieb häufig ein erhöhter Partikelausstoß.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zu
schaffen, mit welchem ein alterungsbedingter erhöhter Partikelausstoß
vermieden wird. Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches.
Das Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruches hat gegenüber
dem Stand der Technik den Vorteil, daß der tatsächliche Lamba-Wert
direkt gemessen und im Vollastbetrieb zur Regelung der höchst zuläs
sigen Kraftstoffmenge herangezogen wird. Ein weiterer Vorteil liegt
in der einfachen Art der Ablösung von konventioneller Lambda-Regelung
der Kraftstoffmenge durch eine Minimalwertauswahl. Der Einfluß
systembedingter Totzeiten wird durch eine schnelle Steuerung bis zu
einer "Abfangkurve" und anschließender langsamer Lambda-Regelung
vermindert.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild, in dem die wesentlichen Elemente
zur Kraftstoffmengensteuerung und zur Kraftstoffmengenregelung ent
halten sind, in Fig. 2 sind die wesentlichen, zur Regelung der
höchstzulässigen Kraftstoffmenge erforderlichen Elemente darge
stellt, Fig. 3a zeigt den zeitlichen Verlauf verschiedener Kraft
stoffmengensignale, Fig. 3b den zeitlichen Verlauf des Lambda-Son
densignales, Fig. 3c den zeitlichen Verlauf des Startsignales für
die Rampe, Fig. 4 verdeutlicht die Abhängigkeit der Rampensteigung
von der Drehzahl der Brennkraftmaschine.
In Fig. 1 ist mit 100 ein Dieselmotor gekennzeichnet. Diesem Motor
wird über ein mit 101 gekennzeichnetes Ansaugrohr Frischluft zuge
führt. Die Abgase werden über die Abgasleitung 102 abgeführt. Mit
110 ist eine Kraftstoffpumpe gekennzeichnet. Die Kraftstoffpumpe ist
mit einem Stellregler 111 verbunden. Mit 112 ist ein Sensor bezeichnet,
der entweder den Regelweg einer an der Pumpe 110 angebrachten
Regelstange oder aber die Schließzeit eines Magnetventiles mißt. Das
Ausgangssignal des Sensors 112 wird dem Summenpunkt in 111 zuge
führt. Ein weiteres Eingangssignal des Stellreglers 111 ist das Aus
gangssignal des mit 113 gekennzeichneten Pumpenkennfeldes. Mit 120
ist eine in der Abgasleitung der Brennkraftmaschine angebrachte
Lambda-Sonde bezeichnet. Das Ausgangssignal der Lambda-Sonde wird
einer Auswerteschaltung 121 zugeführt, deren Ausgangssignal als Ist
wert einem Lambda-Regler 122 zugeführt wird. Der Sollwert wird einer
mit 123 bezeichneten Lambda-Begrenzung entnommen, die von mehreren,
pauschal mit 124 bezeichneten Betriebskenngrößen abhängt. Mit 125,
134 und 138 sind Minimalwertauswahlstufen gekennzeichnet. 130 kenn
zeichnet einen Leerlaufregler, der von einem mit 131 gekennzeichneten
Signal angesteuert wird. Bei 132 handelt es sich um ein Fahrver
halten-Kennfeld, in dem die der Brennkraftmaschine zuzuführende
Kraftstoffmenge abhängig von Eingangsgrößen 133 ermittelt wird. Mit
140 ist ein Block gekennzeichnet, der nach Initialisierung durch ein
Signal 142 ein rampenförmiges Ausgangssignal abgibt. Die Steigung
der Rampe hängt über 141 von der Drehzahl der Brennkraftmaschine ab.
Das Ausgangssignal des Blockes 140 wird einem Summationspunkt 137
zugeführt, dem als weitere Größe das Ausganssignal einer mit 135
gekennzeichneten Drehmomenten-Vorsteuerung zugeführt wird. Über 136
hängt die Drehmomentenvorsteuerung von der Drehzahl der Brennkraft
maschine ab.
Die beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt: In den Betriebszu
ständen Start, Leerlauf und Teillast bleibt die der Brennkraftma
schine zuzuführende Kraftstoffmenge von der Lamda-Regelung unbe
einflußt. Abhängig vom Betriebszustand wird der Brennkraftmaschine
eine Kraftstoffmenge, die entweder durch den Leerlaufregler 130,
durch die Drehmoment-Vorsteuerung 135, oder durch das Fahrver
halten-Kennfeld 132 bestimmt ist. Welche der möglichen Kraftstoff
mengen letzten Endes der Maschine zugeführt wird, hängt von den
Minimalwertauswahlstufen 125, 134 und 138 ab. Das Ausgangssignal
der Minimalwertauswahl 138 wird einem Pumpenkennfeld 113 zugeführt.
Im Pumpenkennfeld wird dem Kraftstoffmengensignal ein von Betriebs
parametern abhängiges Ansteuersignal für den Stellregler 111 zuge
ordnet. Der Stellregler 111 regelt auf die dem Signal des Pumpen
kennfeldes 113 entsprechende Kraftstoffmenge. Die Elemente Pumpe
110, Sensor 112 und Stellregler 111 bilden dabei einen geschlossenen
Regelkreis. Die bisher betrachteten Betriebszustände schließen ein
Wirksamwerden der Lamda-Regelung aus, da das Ausgangssignal des
Lambda-Reglers 122 im Teillastbereich stets größer ist als das Aus
gangssignal der Drehmoment-Vorsteuerung 135. Die Vollastbegrenzung
mit Hilfe der Lambda-Regelung wird an Hand der Fig. 2 und 3 er
läutert.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild, in dem nur die für die Lambda-Re
gelung erforderlichen Elemente enthalten sind. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen gleiche Elemente. Die Drehmoment-Vorsteuerung 135 gibt
ein mit M₁ bezeichnetes Kraftstoffmengensignal ab. Die Rampe 140
gibt immer dann, wenn sie eingeschaltet ist, ein mit Δ M gekenn
zeichnetes Zusatzsignal ab. Im Punkt 137 werden die Signale M₁
und Δ M addiert, und ergeben zusammen das Signal M₂. An der Mini
malwertauswahl 125 stehen die beiden Signale M₂ und M Lambda an.
Da im Teillastbereich M Lambda größer als M₂ ist, gelangt das
Signal M₂ an den Ausgang der Minimalauswahl 125. Dieses Signal ist
mit M R gekennzeichnet. Signale M R und M x gelangen an die Mini
malwertauswahl 138, an deren Ausgang das Signal M₃ zur Verfügung
steht. M x ist das Ausgangssignal der Minimalwertauswahl 134, und
entstammt entweder dem Leerlaufregler 131 oder dem Fahrverhalten-
Kennfeld 132. Grundsätzlich könnte man die Minimalwertauswahlen
125 und 138 auch zusammenfassen, doch ist die dargestellte Zeichnung
übersichtlicher.
Fig. 3a zeigt den zeitlichen Verlauf der Signale M₁, M₂,
M Lambda, M R, M x und Δ M. In dem darunterliegenden Diagramm 3 b
sind der zeitliche Verlauf des Lambda-Istwertes und des Lambda-Soll
wertes aufgetragen. Im Diagramm 3 c ist der Zeitbereich gekennzeichnet,
in dem die Rampe, die das Zusatzsignal Δ M erzeugt, aktiviert
ist.
Die durchgezogene Linie in Fig. 3a kennzeichnet das Kraftstoff
mengensignal M₃. Bis zum Zeitpunkt 310 wird die Kraftstoffmenge
M₃ durch M x bestimmt, da die Beziehung M x <M₁ <M Lambda
gilt. Zum Zeitpunkt 310 soll das Fahrzeug beschleunigt werden, was
durch Betätigen des Fußfahrgebers signalisiert wird. Die aus dem
Fahrverhalten-Kennfeld 132 entnommene Kraftstoffmenge M x (strich
punktierte Linie) steigt jetzt auf die maximal mögliche Menge an.
Für Zeiten nach dem Zeitpunkt 310 gilt dann:
M R <Mx
und M₁ <M Lambda <Mx
und M₂ = M₁ + Δ M (t)
Beim Vorliegen der zuletzt genannten Bedingung wird von Block 140
die Rampe mit dem Zusatzsignal Δ M aktiviert. Zum Zeitpunkt 311 ist
die Kraftstoffmenge M₃ gleich der Kraftstoffmenge M₁. Ab dem
Zeitpunkt 310 wird zur Kraftstoffmenge M₁ die Kraftstoffmenge Δ M,
beginnend von Null, hinzuaddiert. Durch die Kraftstoffzunahme sinkt
das Lambda-Istsignal (vgl. Fig. 3b). Im Punkt 312 werden die Signale
M₂ und M Lambda gleich. Von diesem Zeitpunkt an wird die
Vollastbegrenzung mit Hilfe der Lambda-Regelung vorgenommen. Es
gilt M₃ = M R = M Lambda. Fig. 3b zeigt, daß der Lambda-Istwert
jetzt gleich dem Lambda-Sollwert ist.
Zum Zeitpunkt 320 nimmt der Fahrer das Fahrpedal zurück. Die strich
punktierte Linie, die die Menge M x kennzeichnet, sinkt unter den
Wert M₁. Die Minimalauswahl 138 bewirkt, daß die der Maschine zu
geführte Menge M₃ gleich der Menge M x ist. Damit ist die Kraft
stoffversorgung von der Lambda-Regelung abgekoppelt und wird auf die
übliche Weise vorgenommen. Es sei noch erwähnt, daß zum Zeitpunkt
320 die Startbedingung für die Rampe 140 wegfällt, und somit zusätzliche
Menge Δ M zurückgesetzt wird.
Durch die Minimalwertauswahlen 125, 134 und 138 wurde ein sehr ein
facher Ablösemechanismus für die verschiedenen, die Kraftstoffmenge
beeinflussenden Steuersignale gefunden. Trotz der im Regelkreis auf
tretenden spezifischen Totzeiten (Füllungstotzeiten im Motor) führt
das vorliegende Verfahren zu keiner erheblichen Einbuße an Dynamik.
Dies wird dadurch bewirkt, daß die Steigerung der Rampe einerseits von
der Drehzahl, andererseits von den spezifischen Totzeiten abhängig
ist. Dieser Sachverhalt soll durch Fig. 4 verdeutlicht werden.
Dort ist die zusätzliche Menge Δ M in Abhängigkeit von der Zeit auf
getragen. Die Abhängigkeit von anderen Parametern ist gestrichelt
gekennzeichnet.
Zur Beschreibung des Ausführungsbeispieles wurden Blockschaltbilder
gewählt, da sich das Verfahren an Hand von Blockschaltbildern gut
darstellen läßt. Dieselben Verfahrensschritte können jedoch auch
Teilprogramme eines in einem Mikrorechner abgespeicherten Programmes
sein. Es liegt im Ermessen des Fachmannes, die dem jeweiligen Stand
der Technik entsprechende Lösung zu benutzen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Kraftstoffzumessung einer Diesel-Brennkraftma
schine, bei welchem die der Maschine zuzuführende Kraftstoffmenge
abhängig vom Betriebszustand (Start, Leerlauf, Vollast, Teillast)
und von Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine ermittelt und über
einen Stellregler einer Kraftstoffpumpe zugeführt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Begrenzung der höchstzulässigen Kraftstoff
menge mit Hilfe einer im Abgasrohr angebrachten Lambda-Sonde auf
einen wenigstens von der Drehzahl der Maschine abhängigen Lambda-
Wert geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Vol
lastbetrieb die wenigstens von Betriebskenngrößen Drehzahl und Fahr
pedalstellung abhängige Steuerung der Kraftstoffmenge durch eine
Regelung mittels Lambda-Sonde abgelöst wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablösung durch eine Minimalwertauswahl erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die der Brennkraftmaschine zuzuführende Kraft
stoffmenge Kennfeldern entnommen wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraftstoffmenge abhängig vom gewünschten
Drehmoment der Maschine vorgesteuert wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß auf Vollast dann erkannt wird, wenn der dem
Kennfeld entnommene Kraftstoffmengenwert größer als der drehmoment
abhängige Vorsteuerwert ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vol
last zu dem drehmomentabhängigen Kraftstoffmengensignal ein zeitlich
variantes Zusatzsignal hinzuaddiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zu
satzsignal linear mit der Zeit anwächst (Rampe).
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stei
gung der Rampe von der Drehzahl der Brennkraftmaschine abhängt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steigung der Rampe von der Totzeit der Lambda-Regelung ab
hängt.
11. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 10, mit Sensoren zur Erfassung von Betriebskenngrößen der
Brennkraftmaschine, mit einer Steuereinrichtung, die ein von Be
triebskenngrößen und vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine ab
hängiges Kraftstoffmengensignal erzeugt, welches zur Ansteuerung
eines eine Einspritzpumpe beeinflussenden Stellregelkreises dient,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stellregelkreis im Vollastbetrieb
vom Ausgangssignal eines Lambda-Reglers ist, angesteuert wird.
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