DE3728002A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von spinnvliesen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von spinnvliesenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung von Mono- oder Bikomponentenfaser-Spinnvliesen
durch Ausspinnen von einem oder mehreren fadenbildenden
Polymeren aus Längsspinndüsen.
Die Herstellung von Vliesstoffen durch Ausspinnen von fa
denbildenden Polymeren erfordert großtechnische Anlagen,
die auf möglichst engem Raum möglichst viele Filamente aus
zuspinnen und zum Vlies abzulegen vermögen, insbesondere,
wenn zwei unterschiedliche Polymere gleichzeitig auf eng
stem Raum zu verarbeiten sind. Hierbei sind oft Arbeits
breiten von über 5 m für großflächige Spinnvliese notwen
dig, wobei eine hohe Zahl von Filamenten in großen Breiten
so abgelegt werden muß, daß eine höchstmögliche Gleichmä
ßigkeit der Flächenablage erreicht wird.
Vliesstoffe aus verschiedenen Faserpolymeren bieten die
Möglichkeit, spezifische Produkteigenschaften zu erreichen;
so kann man durch eine Kombination von Polyester als Struk
turfasern und Copolyester (mit niedrigem Erweichungspunkt),
Polyamid oder Polypropylen als Bindefasern hochfeste Vlies
stoffe in Breiten von über 5 m herstellen, die als Tufting
träger hervorragend geeignet sind. Dabei werden Struktur-
und Bindefasern aus separaten Spinndüsen ausgesponnen und
miteinander zu einem Mischvlies abgelegt. Weiterhin erhält
man mit einer Kombination von Polypropylen und Polyethylen
(bindende Komponente) besonders weiche Vliesstoffe. Beson
ders voluminöse Spinnvliese entstehen, wenn man die Kompo
nenten in einer Seite-an-Seite-Anordnung als Heterofilamen
te aus je einer Spinndüse bei einseitigem Anblasen mit Luft
verspinnt und aufgrund unterschiedlicher Spannungsverhält
nisse zum Kräuseln bringt. Derartige Spinnvliese sind ins
besondere für den Hygieneeinsatz geeignet.
Andere Spinnvliese können aus Heterofilamenten bestehen,
die ebenfalls aus einer Spinndüse, jedoch in Kern/Mantel-
Anordnung ersponnen werden, wobei die höherschmelzende Po
lymerkomponente den Kern darstellt.
Die bis jetzt bekannten Spinnvliesverfahren ergeben entweder
einen hohen Durchsatz, aber ein schlechtes Vliesbild, oder
eine sehr gute und gleichmäßige Faserablage, aber eine nur
geringe Arbeitsgeschwindigkeit.
Es sind weder Verfahren noch Anlagen bekannt, die bei genü
gend geringem Bauraum es gestatten, wahlweise Mono- oder
Multi- oder Heterofilfasern so zu erspinnen, daß kompak
te wie auch voluminöse Vliesstoffe in bis zu über 5 m brei
ten Bahnen hergestellt werden können, ohne daß Einbußen be
züglich der Flächengleichmäßigkeit, der Überdeckung, der
Durchmischung (bei separaten Struktur- und Bindefasern) und
damit der Dimensionsstabilität des Produktes in Kauf genom
men werden müßten, wenn die Arbeitsgeschwindigkeit bzw. der
Polymerendurchsatz wirtschaftlich hoch eingestellt werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Spinn
vliesen anzugeben, wobei das genannte Dilemma zwischen Pro
duktqualität und Herstellungsgeschwindigkeit überwunden wird.
Dabei sollen folgende Forderungen im einzelnen in Einklang
gebracht werden:
Realisieren vielfältiger Spinnvliesvarianten auf einer An lage in großen Produktionsbreiten bei nur geringem Platzbe darf;
Erspinnen einer möglichst hohen Zahl von Fäden, wahlweise auch aus verschiedenen Polymeren entweder als separate Fa sern in hoher Vermischung oder als Bikomponentenfasern in hoher flächiger Gleichmäßigkeit bei der Ablage zur Erzie lung eines guten Dehnungs- und Festigkeitsverhaltens des Vlieses in Längs- und Querrichtung, um hohe Verarbeitungs geschwindigkeiten schadlos zu überstehen;
Verspinnen mit hohem Polymerdurchsatz, um auch bei den ge gebenenfalls nachfolgenden Weiterverarbeitungsprozessen ho he Maschinengeschwindigkeiten einhalten zu können;
wahlweise hohe Überdeckung und Flächengleichmäßigkeit der einzelnen Faserschichten bei der Ablage (für die Herstel lung von Saugschichten mit eingearbeitetem Superabsorber- Pulver wichtig).
Realisieren vielfältiger Spinnvliesvarianten auf einer An lage in großen Produktionsbreiten bei nur geringem Platzbe darf;
Erspinnen einer möglichst hohen Zahl von Fäden, wahlweise auch aus verschiedenen Polymeren entweder als separate Fa sern in hoher Vermischung oder als Bikomponentenfasern in hoher flächiger Gleichmäßigkeit bei der Ablage zur Erzie lung eines guten Dehnungs- und Festigkeitsverhaltens des Vlieses in Längs- und Querrichtung, um hohe Verarbeitungs geschwindigkeiten schadlos zu überstehen;
Verspinnen mit hohem Polymerdurchsatz, um auch bei den ge gebenenfalls nachfolgenden Weiterverarbeitungsprozessen ho he Maschinengeschwindigkeiten einhalten zu können;
wahlweise hohe Überdeckung und Flächengleichmäßigkeit der einzelnen Faserschichten bei der Ablage (für die Herstel lung von Saugschichten mit eingearbeitetem Superabsorber- Pulver wichtig).
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht in einem Verfah
ren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und
in einer Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 12. Die jeweils zugeordneten Unteransprüche be
treffen bevorzugte Verfahrens- bzw. Ausgestaltungsvarianten
und werden im folgenden noch erläutert werden.
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein sogenanntes Kom
paktspinnverfahren und eine dafür geeignete Vorrichtung,
die es einerseits gestatten, eine hohe Zahl von Filamenten
auf engstem Raum zu erspinnen und andererseits die Möglich
keit eröffnen, ohne komplizierte anlagentechnische Verän
derungen wahlweise sowohl Mono- als Bikomponentenfilamente
oder Filamentmischungen zu verspinnen und in guter Durch
mischung zu einem gleichmäßigen Vlies abzulegen. Dieser
eben genannte Vorteil der einfachen Variationsmöglichkeit
gestattet es in einer bevorzugten Verfahrensweise, ein Misch
vlies aus zwei unterschiedlichen Polymerkomponenten herzu
stellen, indem man auf einem der Doppelspinnbalken die eine
Polymerkomponente und auf dem anderen die zweite Polymer
komponente erspinnt,
die aus beiden Düsenreihen kommenden, verschiedenen Poly
merfadenscharen abkühlt und zu einer sich über die Arbeits
breite erstreckenden, gemeinsamen Fadenschar zusammenfaßt,
in einen gemeinsamen Abzugskanal führt und danach gemeinsam
zu einem Mischvlies ablegt.
Eine weitere vorteilhafte Variante eignet sich zur Herstel
lung von Bikomponentenfaser-Vliesen in Kern/Mantel- oder
Seite-an-Seite-Struktur und ist dadurch charakterisiert,
daß man die beiden verschiedenen Polymeren in zwei Spinn
düsenreihen einführt, welche Düsen in Form von Mantel/Kern-
oder Seite-an-Seite-Anordnung enthalten, daß man die aus
den Düsenreihen kommenden Komponentenfaden-Reihen zusammen
führt und über die gesamte Vliesarbeitsbreite in einem
breiten Filamentstreifenband ablegt.
Der eine Polymeranteil eines Polymerkomponenten-Paares
dient meist der Faserbindung im Vliesstoff-Gefüge und wird
daher niedriger schmelzend gewählt als die zweite, die Fa
serstruktur bestimmende Komponente.
Es können dabei Bindekomponenten, aus z. B. Polyethylen,
Copolyester, Polyamid 6, mit jeweils höher schmelzenden
Polymeren, wie Polypropylen, Polyethylenterephthalat sowie
Polyamid 66, kombiniert werden. Je nach Einsatzgebiet der
daraus hergestellten Spinnvliese müssen die entsprechenden
Komponenten ausgewählt werden; so nimmt man z. B. bei der
Herstellung von Tuftingträgern oder Materialien für Bitu
menbeschichtung als Strukturfaser Polyester, während für
Hygiene-Produkte im allgemeinen Polyolefine verwendet wer
den, obwohl auch hier Kombinationen von Polyester und Po
lyolefin als Bikomponentenfaser denkbar sind, weil in die
sem Fall bei Kräuselvorgängen höhere Volumina der Vliese
erreicht werden können.
Somit hängt die Auswahl der Polymerkomponenten-Paare vom
jeweiligen Verwendungszweck des herzustellenden Faservlies
stoffes ab, und bevorzugte Paarungen sind
Polyester und Copolyester, Polyester und Polypropylen, Polyester und Polyethylen sowie Polyester und Polyamid.
Polyester und Copolyester, Polyester und Polypropylen, Polyester und Polyethylen sowie Polyester und Polyamid.
Weitere Polymeren-Paare können sein Polypropylen- oder Po
lyethylen-Typen mit verschiedenen Molekulargewichts-Vertei
lungen und verschiedenen MF I.
Ferner sind möglich Polymeren-Kombinationen, die sich durch
verschiedenartige Zuschlagstoffe unterscheiden, wie z. B.
durch hochpolymere Weichmacher, Farbstoffe und/oder optische
Aufheller.
Der erfindungsgemäß 800 bis 8000 mm lange Doppelspinnbal
ken mit mehreren Reihen versetzt angeordneter Längsspinndü
sen hat den großen Vorteil, in einer kompakten Bauweise sehr
viele Spinndüsen anordnen zu können, die durch die gegensei
tige Versetzung eine ununterbrochene, breite Filamentschar
nach der Fadenzusammenführung ergeben. Hierdurch können Ar
beitsbreiten von 6 m und darüber erreicht werden. Die Tat
sache, daß der jeweilige Spinnbalken mit Einzeldüsen bestückt
wird, hat den Vorteil, daß bei Störungen einzelne Düsen
schnell herausgenommen und ausgetauscht werden können, was
bei Düsen, die die gesamte Arbeitsbreite überdeckten, aus
Gewichtsgründen äußerst schwierig und zeitaufwendig wäre.
Mit den erfindungsgemäßen Düsen sind Wechsel innerhalb von
20 bis 30 Minuten möglich. Die Düsenlängen betragen erfin
dungsgemäß 500 bis 700 mm bei Spinnlochreihen-Längen von
450 bis 600 mm, d. h., es müssen durch die versetzte Bau
weise Abstände von 40 + 40 = 80 mm von den gegenüberlie
genden Lochreihen überdeckt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen, sogenannten Kompaktspinnverfah
ren arbeitet man mit Lochzahlen von über 1000 bis zu über
10 000 pro Düse - je nach Titer der herzustellenden Spinn
vliese bzw. deren Einzelfilamente. Durch die reihenförmige
Anordnung der Spinndüsen mit dem zugeordneten Anblasschacht
bzw. der Absaugvorrichtung, die sich jeweils über die ge
samte Anlagenbreite erstrecken, sind derart hohe Lochzahlen
möglich, weil eine rasche Abkühlung der Filamente bzw. Fila
mentscharen, also ein rascher Verlust der Klebrigkeit, ge
währleistet ist.
Es können daher bis zu 30 000 Filamente pro Spinndüse und
darüber ausgesponnen, abgekühlt und zum Spinnvlies abgelegt
werden. Bei Arbeitsbreiten von 6 m können auf der Kompakt
spinn-Apparatur somit 600 000 Filamente und mehr auf eng
stem Raum zu einem sehr dichten, gleichmäßigen Vlies abge
legt werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor
richtung zum bequemen Verstrecken der Fadenscharen besteht
darin, daß zwischen der Unterkante der Spinndüsen und der
Oberkante des Absaug- und Fadenführungskanals Umlenkwalzen
und/oder Streckwerkpaare angeordnet sind.
Eine weitere, für die besonders gleichmäßige Beladung mit
Filamentenscharen über die gesamte Arbeitsbreite bevorzugte
Gestaltung besitzt Längsspinndüsen, welche lineare Lochrei
hen mit von der Mitte zu den Randzonen hin unterschiedlichen
Lochzahlen tragen.
Eine eingehendere Diskussion der Erfindung sowie deren wei
terer erzielbarer Vorteile wird im folgenden anhand der Fig.
1 bis 4 gegeben.
Es zeigen
Fig. 1 eine Auführungsform der erfindungsgemäßen Kompakt
spinn-Vorrichtung in Aufsicht;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den schematisch darge
stellten Aufbau der Kompaktspinnvorrichtung;
Fig. 3 eine Vorrichtungsvariante mit dazwischeneschalte
tem Streckwerk und
Fig. 4 in Aufsicht die Anordnung der Spinndüsen und deren
Lochreihen.
Zunächst sei Fig. 1 betrachtet. Bei der gezeigten Spinn
balkenanordnung ist mit c der Doppelspinnbalken bezeichnet,
auf welchem die Spinndüsen a bzw. b angeordnet sind. Aus
den Spinndüsen a kann jeweils ein anderes Polymer als aus
den mit b bezeichneten ausgesponnen werden, also z. B. aus
a Polypropylen und aus b Polyethylen. Durch Auswahl ent
sprechender Düsen und der zugehörigen Ausgestaltung der
Schmelzezuführung können sowohl aus a als auch aus b Bi
komponentenfilamente in Mantel/Kern- oder Seite-an-Seite-
Ausführung gesponnen werden.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist es ein wesentliches Merk
mal des Spinnbalkens, daß die Spinnlochreihen 1 und 2 der
einzelnen Düsen a bzw. b versetzt zueinander angeordnet
sind dergestalt, daß die jeweiligen Lücken 3 bzw. 4 von der
jeweils gegenüberliegenden Spinnlochreihe überdeckt werden.
Damit wird erreicht, daß die Fadenscharen, die aus den
Spinnlochreihen austreten, nach unten abgezogen und, wie
in der noch zu besprechenden Fig. 2 dargestellt, bei g 2
zusammengefaßt werden, ein zusammenhängendes Band von Fi
lamenten über die gesamte Anlagenbreite ergeben.
Auf den Außenseiten des Spinnbalkens ist je ein Anblas
schacht mit Düsen f angeordnet, der die Fadenscharen ab
kühlt, und auf der Innenseite des Spinnbalkens befindet
sich eine Absaugvorrichtung d, welche die durch die Faden
scharen hindurchtretende Anblasluft sowie die Spinndämpfe
beseitigt. Die einseitige Anblasung hat bei der Herstel
lung kräuselfähiger Filamente den Vorteil, deren innere
Spannungen zu erhöhen, so daß in einem späteren Entspan
nungsschritt eine Kräuselung erreicht werden kann.
Fig. 2 zeigt schematisch in einem Schnitt eine Kompakt
spinnvorrichtung mit den beiden Spinnbalken c, die die Dü
senreihen a bzw. b tragen. Beidseitig der Filamentreihen
befinden sich die Anblasdüsen f zum Abkühlen der Fadenrei
hen, und in der Mitte die Absaugvorrichtung d, die bei e
die Spinndämpfe aufnimmt. Die Umlenkwalzen g bzw. g 2 die
nen zur weiteren Führung der Fadenscharen, welche in den
aerodynamischen Abzugskanal h eingeführt und mit Hilfe der
durch Längsschlitze zugeführten Luftströme nach unten ge
zogen, verstreckt und dem Auffangband j zugeführt werden.
Unter dem perforierten Auffangband ist die Absaugung i an
geordnet, die nach der Vliesbildung die überschüssige Luft
aufnimmt, während das gebildete Vlies k der Weiterverarbei
tung, d. h. der Verfestigung, zugeführt wird.
Die Filamente haben bereits an dem Punkt g 2 eine Tempera
tur, bei der sie nicht mehr klebrig sind. Im Auftreffbe
reich k, bei der Vliesbildung, sind sie auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der zwischen Spinn
apparatur und Vliesbildung noch eine mechanische Verstrec
kung zwischengeschaltet wurde. Mit Hilfe der Umlenkwalzen g
werden die Fadenscharen in den Streckwerken h und j mecha
nisch verstreckt.
Dazwischen ist ein Heizkanal i zum Aufheizen der Filament
scharen vorgesehen. Nach der Verstreckung werden sie auch
hier in einen aerodynamischen Abzugsschacht 1 eingeführt,
der sie dem Auffangband m mit darunterliegender Absaugung
n zuführt, wodurch das Vlies o entsteht. Dieses wird sodann
der Verfestigungsanlage zugeführt.
Fig. 4 zeigt in Aufsicht nochmals in einem Ausschnitt die
Anordnung der Spinndüsen a und b mit den Lochreihen c und d
und mit den Überlappungszonen 1 bis 5. Bei der Herstellung
von Mischvliesen werden aus den Spinndüsenreihen a und b
jeweils verschiedene Polymere ausgesponnen. Um eine gleich
mäßige Beladung mit Filamenten über die gesamte Arbeitsbrei
te hinaus zu erhalten, sind in den Überlappungszonen 1 bis 5
und in den dazwischenliegenden Bereichen, in denen von bei
den gegenüberliegenden Spinndüsen Fäden erhalten werden, die
Lochreihen so angeordnet, daß eine gleichmäßige Fadenschar
über die gesamte Arbeitsbreite entsteht. Das heißt, in der
Zone, in der die Spinndüsen a keine Spinnlochreihen mehr
tragen (Randbereiche der Düsen), enthalten die gegenüber
liegenden Spinndüsen b entsprechend mehr Löcher.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Mono- oder Bikomponenten
faser-Spinnvliesen durch Ausspinnen von einem oder meh
reren fadenbildenden Polymeren aus Längsspinndüsen, Ver
strecken der Fadenscharen und Ablage auf einem perforier
ten Absaugband zu einem Vlies, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Polymermassen aus in Reihe auf Doppelspinn
balken montierten, mehrzeiligen Längsspinndüsen derart
verspinnt, daß sich die austretenden Fadenscharen über
die gesamte Produktionsbreite überlappen, daß man die Fa
denscharen vor der Ablage durch Querblasen von einer Sei
te her abkühlt und durch Absaugen auf ihrer anderen Seite
von Spinndämpfen befreit, mechanisch und/oder aerodyna
misch verstreckt und zum Vlies ablegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man auf einem der Doppelspinnbalken eine Polymerkompo
nente und auf dem anderen eine andere Polymerkomponen
te erspinnt, daß man die aus beiden Düsenreihen kommen
den, verschiedenen Polymerfadenscharen abkühlt und zu
einer sich über die Arbeitsbreite erstreckenden, gemein
samen Fadenschar zusammenfasst, in einen gemeinsamen Ab
zugskanal führt und danach gemeinsam zu einem Mischvlies
ablegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Bikomponentenfaser-Spinnvliese aus zwei faserbilden
den Polymeren dadurch bildet, daß man die beiden ver
schiedenen Polymeren in zwei Spinndüsenreihen einführt,
welche Düsen in Form von Mantel/Kern- oder Seite-an-Sei
te-Anordnung enthalten, daß man die aus den Düsenreihen
kommenden Mantel/Kern- oder Seite-an-Seite-Filamentrei
hen zusammenführt und über die gesamte Vliesarbeitsbrei
te in einem breiten Filamentstreifenband ablegt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polymeren-Paar Polypropylen und Polyethylen
verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polymeren-Paar Polyester und Copolyester ver
wendet.
6. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polymeren-Paar Polyester und Polypropylen
verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polymeren-Paar Polyester und Polyethylen ver
wendet.
8. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polymeren-Paar Polyester und Polyamid verwen
det.
9. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polymeren-Paar Polypropylen-Typen mit ver
schiedener Molekulargewichtsverteilung und verschiedenen
MF I verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß man als Polymeren-Paar Polyethylen-Typen mit
verschiedener Molekulargewichtsverteilung und verschie
denen MF I verwendet.
11. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß man ein Polymeren-Paar verwendet, dessen ein
zelnen Komponenten man verschiedenartige Zuschlagstof
fe beigemischt hat.
12. Vorrichtung zur Herstellung von Mono- oder Bikomponen
tenfaser-Spinnvliesen, dadurch gekennzeichnet, daß auf
einem Doppelspinnbalken von 800 bis 8000 mm Länge mehr
zeilige Längsspinndüsen mit Düsenlängen von 500 bis 700
mm und Lochzahlen von über 1000 bis über 10 000 pro
Düse zueinander versetzt und überlappend angeordnet
sind, wobei die Lochreihen 450 bis 600 mm lang sind,
daß unterhalb der Austrittsstelle der Fadenreihen, längs
der Außenkanten der Spinnbalken, ein Luftausblasschlitz
und in der Mitte der Spinnbalken eine Spinnrauchabsau
gung angebracht sind, und daß über die gesamte Spinnbal
kenbreite in einem Abstand von mindestens 2 000 mm ein
Absaug- und Fadenführungskanal vorhanden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Unterkante der Spinndüsen und der Ober
kante des Absaug- und Fadenführungskanals Umlenkwalzen
und/oder Streckwerkpaare angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die auf dem Spinnbalken angeordneten Längs
spinndüsen lineare Lochreihen mit von der Mitte zu den
Randzonen hin unterschiedlichen Lochzahlen tragen.
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