DE3723110A1 - Einrichtung zur bogenfuehrung in druckmaschinen - Google Patents

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bogenführung in Druckmaschinen zur exakten, sauberen und unbeschädigten Füh­ rung des Bogens unter Zylindern von Druckwerken mittels Leit­ einrichtungen.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Derartige Einrichtungen sind beispielsweise aus der DE-OS 21 37 115 bekannt. Gemäß dieser Druckschrift sind unter den Über­ gabetrommeln über die Breite des Bogenförderweges sogenannte Führungsbleche angeordnet. Die Führungsbleche sind dem Bogen­ weg angepaßt.

Mittels der Führungsbleche soll ein Abschmieren der Farbe auf den Übergabetrommeln vermieden werden und außerdem der Bogen flatterfrei und beruhigt durch die Maschine gefördert werden.

Nachteilig an diesem Führungsblech ist, daß Fremdkörper, wie Papierstaub, verlorengegangene Bögen oder Puder nicht aus dem Bereich Übergabetrommel/Führungsblechs herausgelangen können.

Die Einrichtung gemäß DE-OS 21 37 115 arbeitet mit Fremdluft. Arbeitet eine derartige Einrichtung ohne Fremdluft, kann die beispielsweise aus Blasrohren in den Bereich des Berührungs­ spaltes von Druckzylinder und Übergabetrommel geblasene Luft unterhalb der Übergabetrommel nicht abfließen, so daß der Bo­ genlauf unruhig ist.

Ziel der Erfindung

Es ist Ziel der Erfindung, eine Einrichtung zur Bogenführung zu schaffen, mit der der Bogen exakt unter Zylindern von Druckma­ schinen gefördert werden kann.

Wesen der Erfindung

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zur Bogenführung zu schaffen, mit der während der Förderung des Bogens unter den Zylindern keine Luftverwirbelungen entstehen und außerdem Fremd­ körper entfernt werden können.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an einer Einrichtung zur Bogenführung in Druckmaschinen zur exakten, sau­ beren und unbeschädigten Führung des Bogens unter Zylindern von Druckmaschinen mittels unterhalb der Zylinder angeordneter, dem Radius der Zylinder angepaßter Leitblechs, die Leitbleche je Zylinder eine oder mehrere Unterbrechungen aufweisen, die unter einem Winkel α kleiner oder größer 90° zur Bogenlaufrichtung angeordnet sind und daß im Bereich der Unterbrechung das voran­ gehende Leitblech auf einem gleichen Radius oder auf einem klei­ neren Radius zum nachfolgenden Leitblech angeordnet ist.

Das vorangehende Leitblech weist einen kurvenförmigen Ablauf und das nachfolgende Leitblech weist einen kurvenförmigen An­ lauf auf.

Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß Fremdkörper im tiefsten Punkt der Leitbleche aus der Unterbrechung aus­ treten können und Fremdluft, die aus den Blasrohren austritt, zwischen geförderten Bogen und Leitblech abströmen kann.

Die Anordnung der Unterbrechung unter einem Winkel α kleiner oder größer 90° hat den Vorteil, daß der geförderte Bogen auch in diesem Bereich über eine ausreichende Breite abgestützt wird. Der Bogen kann dadurch in diesem Bereich nur geringfügig durch Blasluft und die Wirkung der Zentrifugalkraft (Normalbeschleuni­ gung) verformt und somit das Abschmieren und Zerkratzen bei empfindlichen Bedruckstoffen minimiert werden.

Dadurch, daß der Bogen genau schräg über die Unterbrechung ge­ fördert wird, ist er aufgrund seiner spezifischen Eigenheiten relativ stabil, so daß er mit dem jeweiligen Bereich zur gering­ fügig bzw. gar nicht in die Unterbrechung fällt.

Ausführungsbeispiel

Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfin­ dung näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 schematische Darstellung der Anordnung der Bogen­ führungszylinder einer Druckmaschine mit der Einrichtung zur Bogenführung,

Fig. 2 Draufsicht auf die Einrichtung zur Bogenführung in Richtung A gemäß Fig. 1,

Fig. 3 vergrößerte Darstellung der Unterbrechung (Einzelheit Z) gemäß Fig. 1.

Von den in Fig. 1 dargestellten bogenführenden Zylindern einer Bogenrotationsdruckmaschine sind der Anlegzylinder 1, ein erster Druckzylinder 2, ein Übergabezylinder 3, ein zweiter Druckzylinder 4 und der Auslegerzylinder 5 dargestellt. Die Zylinder 1-5 sind mit Greifern 6 zum Transport des Bogens 7 durch die Druckmaschine versehen, wobei die Greifer 6 nur an dem Übergabezylinder 3 dargestellt sind.

Oberhalb der Zylinder 1-5 sind Blasrohre 8 vorgesehen. Diese unterstützen die Bogenförderung.

Unter den Zylindern 1; 3; 5 sind Traversen 9 beidseitig im Ma­ schinengestell (nicht dargestellt) fest gelagert. An den Tra­ versen 9 sind über die Breite der Maschine reichende, dem Um­ fang der Zylinder 1; 3; 5 und dem Bogenweg angepaßte Leit­ bleche 10 angeordnet. Die Leitbleche 10 sind nicht zusammen­ hängend ausgebildet, sondern sie weisen je Zylinder 1; 3; 5 eine oder mehrere Unterbrechungen 11 auf. Eine Unterbrechung 11 wird von einem vorangehenden und einem nachfolgenden Leit­ blech 10.1; 10.2 eingeschlossen.

Wie Fig. 2 zeigt, verläuft die Unterbrechung 11 nicht recht­ winklig zur Bogenlaufrichtung 12. Die Bogenlaufrichtung 12 ist in Fig. 2 durch den Pfeil gekennzeichnet.

Der Winkel α der Unterbrechung 11 zur Bogenlaufrichtung 12 ist kleiner oder größer 90°, wobei es für die erfindungsge­ mäße Wirkung unerheblich ist, ob die Unterbrechung 11 nach links (Winkel α ist kleiner 90°) oder nach rechts (Winkel α ist größer als 90°) geneigt ist.

Je Zylinder 1; 3; 5 können eine oder mehrere Unterbrechungen 11 vorgesehen werden. Eine Unterbrechung 11 befindet sich jedoch im tiefsten Punkt der Leitbleche 10, damit aus dieser Unter­ brechung 11 Fremdkörper herausgefördert werden können.

Eine weitere Unterbrechung 11 kann im aufsteigenden Teil der Bogenbahn angeordnet werden, damit die aus den Blasrohren 8 austretende Luft, solange der Bogen 7 die Unterbrechung 11 nicht abdeckt, abfließen kann.

Im Bereich der Unterbrechung 11 ist das vorangehende Leitblech 10.1 auf einem gleichen Radius oder wie in Fig. 3 dargestellt, um den Betrag x auf einem kleineren Radius zum nachfolgenden Leitblech 10.2 angeordnet.

Das vorangehende Leitblech 10.1 weist einen kurvenförmigen Ab­ lauf 10.1.1 und das nachfolgende Leitblech 10.2 weist einen kurvenförmigen Anlauf 10.2.2 auf.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Lösung ist folgende: Mittels der Greifer 6 wird der Bogen 7 durch die Maschine ge­ fördert. Damit der Bogen 7 nicht am Maschinengestell abschmiert und unkontrollierte Bewegungen ausführt, sind die Leitbleche 10 vorgesehen. Die Unterbrechungen 11 gewährleisten das Ab­ strömen von Fremdluft sowie das selbsttätige Entfernen von Fremdkörpern.

• Bezugszeichenaufstellung  1 Anlegzylinder
   2 erster Druckzylinder
   3 Übergabezylinder
   4 zweiter Druckzylinder
   5 Auslegerzylinder
   6 Greifer
   7 Bogen
   8 Blasrohr
   9 Traverse
  10 Leitblech
  10.1 vorangehendes Leitblech
  10.1.1 kurvenförmiger Ablauf
  10.2  nachfolgendes Leitblech
  10.2.2 kurvenförmiger Anlauf
  11 Unterbrechung
  12 Bogenlaufrichtung
  α Winkel
  x Abstand

Claims (3)

1. Einrichtung zur Bogenführung in Druckmaschinen zur exakten, sauberen und unbeschädigten Führung des Bogens unter Zylin­ dern von Druckmaschinen mittels unterhalb der Zylinder angeordneter, dem Radius der Zylinder angepaßter Leit­ bleche, gekennzeichnet dadurch, daß die Leitbleche (10) je Zylinder (1; 3; 5) eine oder mehrere Unterbrechungen (11) aufweisen, die unter einem Winkel (α) kleiner oder größer 90° zur Bogenlaufrichtung (12) angeordnet sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß im Bereich der Unterbrechung (11) das vorangehende Leitblech (10.1) auf einem gleichen Radius oder auf einem kleineren Radius zum nachfolgenden Leitblech (10.2) angeordnet ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das vorangehende Leitblech (10.1) einen kurvenförmigen Ablauf (10.1.1) und das nachfolgende Leitblech (10.2) einen kurvenförmigen Anlauf (10.2.2) aufweist.