DE3718158A1 - Vorrichtung zur erzeugung einer hinterschneidung in einem zylindrisch vorgebohrten bohrloch und ankerstange zum einsetzen in ein bohrloch - Google Patents
Vorrichtung zur erzeugung einer hinterschneidung in einem zylindrisch vorgebohrten bohrloch und ankerstange zum einsetzen in ein bohrlochInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung
einer Hinterschneidung in einem zylindrisch vorgebohr
ten Bohrloch, das für die Aufnahme einer Ankerstange
und einer die Ankerstange im hinterschnittenen Bohrloch
verklebenden Mörtelmasse vorgesehen ist, mit einem für
die Verbindung mit der Bohrmaschine vorgesehenen An
schlußteil am rückwärtigen Ende, einem glatten Schaft
abschnitt und einem eine Hinterschneidung erzeugenden
eine Profilierung und radial gegenüberliegende stift
förmige Abtragwerkzeugeinsätze aufweisenden vorderen
Abschnitt.
Außerdem bezieht sich die Erfindung auf eine Anker
stange zum Einsetzen in ein Bohrloch, das mit einer
solchen Vorrichtung spiralförmig hinterschnitten worden
ist.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der
DE-PS 31 39 174 bekannt. Die bekannte Vorrichtung dient
zur Erstellung einer konischen Hinterschneidung, wobei
stiftförmige Abtragwerkzeugeinsätze mit Hilfe eines
Keils zunehmend gegen eine zylindrische Bohrlochwandung
angedrückt werden. Es hat sich gezeigt, daß eine solche
als Aufweitwerkzeug und Befestigungselement dienende
Vorrichtung in der Zugzone beim Auftreten von Rissen in
der Größenordnung von 0,5 mm infolge eines nicht mehr
ausreichenden Tragverhaltens versagen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die es
gestattet, in einem zylindrischen Bohrloch eine Hinter
schneidung zu erstellen, durch die ein ausreichendes
Tragverhalten eines Klebeankers in der Zugzone gewähr
leistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die stiftförmigen Abtragwerkzeugeinsätze auf einem
zylindrischen Schneidkopf entlang einer Spirale ange
ordnet sind und entlang der Spirale, ausgehend von
deren vorderem Ende zunehmend aus dem zylindrischen
Schneidkopf herausragen.
Dadurch, daß die Hinterschneidung spiralförmig ist,
entsteht nach dem Aushärten der Mörtelmasse eine Art
"Mörtelschraube", durch deren zahlreiche Gewindegänge
eine geringe Flächenpressung und damit eine bessere
Lastverteilung gewährleistet ist.
Bei einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel sind auf dem
Schneidkopf mehrere sich über den Schneidkopf er
streckende Bohrmehlabführnuten, die sich in Längs
richtung erstrecken, vorgesehen. Die Abtragwerkzeugein
sätze können Hartmetallstifte sein, deren Längsachsen
sich entlang den Radien des Schneidkopfes erstrecken.
Zur Führung ist eine Profilierung in Gestalt eines
förderschneckenartigen Steges vorgesehen, der hinter
dem Schneidkopf angeordnet ist und die gleiche Steigung
aufweist, wie die durch die Abtragwerkzeugeinsätze
definierte Spirale. Der förderschneckenartige Steg
umfaßt vorzugsweise etwa eine Windung.
Eine Ankerstange zum Einsetzen in ein Bohrloch, das mit
einer solchen Vorrichtung mit einer spiralförmigen
Hinterschneidung versehen ist, verfügt in ihrem hin
teren Bereich über zwei radial gegenüberliegende axial
entsprechend der Steigung der Hinterschneidung versetzt
angeordnete Sicherungsstifte, die beim Einsetzen der
Ankerstange in die spiralförmige Hinterschneidung
eindrehbar sind.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nach
folgenden Beschreibung anhand eines Ausführungsbei
spiels der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in einer
Seitenansicht,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Schneidkopf der
Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Befestigungs
wand nach dem Einsetzen einer Ankerstange in
ein mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 bear
beitetes Bohrloch und
Fig. 4 eine Sicherungsvorrichtung, durch die das
Einsetzen der Ankerstange in ein nicht hin
terschnittenes Bohrloch vermieden werden soll
im vergrößerten Ausschnitt.
In Fig. 1 erkennt man ein Mauerwerk 1 oder eine Beton
wand, in der in der Zugzone ein zylindrisches Bohrloch
2 erstellt worden ist. Um das zylindrische Bohrloch 2
mit einer gewindeartigen Hinterschneidung 3 zu ver
sehen, ist ein Bohrwerkzeug 4 vorgesehen, das zur
Erzeugung der spiralförmigen oder gewindeartigen Hin
terschneidung 3 über einen Adapter 5 an eine in der
Zeichnung nicht dargestellte Bohrmaschine angeschlossen
werden kann. Der Adapter 5 ist als Sechskant ausge
bildet, an den sich ein zylindrischer Bund 6 an
schließt, dessen Außendurchmesser in etwa dem Durch
messer des zylindrischen Bohrlochs 2 entspricht.
Das Bohrwerkzeug 4 verfügt über einen sich an den Bund
6 anschließenden glatten Schaftabschnitt 7, der sich
bis zu einem Absatz 8 erstreckt, an den sich ein zy
lindrischer Führungsabschnitt 9 anschließt, dessen
Durchmesser kleiner als der Durchmesser des glatten
Schaftabschnitts 7 ist.
Auf dem Führungsabschnitt 9 ist ein förderschnecken
artiger Steg 10 angeordnet, der über den zylindrischen
Teil des Führungsabschnitts 9 hervorspringt und, wie
man in Fig. 1 erkennen kann, in die gewindeartige
Hinterschneidung 3 eingreift und dadurch dem Bohrwerk
zeug 4 eine Spiralführung im Mauerwerk 1 vermittelt.
Die Steigung des Steges 10 entspricht der Steigung der
gewindeartigen Hinterschneidung 3, die durch einen am
vorderen Ende des Bohrwerkzeugs 4 angeordneten Schneid
kopf 11 erzeugt wird.
Der Schneidkopf 11 verfügt über einen zylindrischen
Abschnitt 12 und am vorderen Ende des Bohrwerkzeugs 4
über einen konischen Abschnitt 13. Ausgehend vom vor
deren Ende des zylindrischen Abschnitts 12 sind entlang
dem zylindrischen Abschnitt 12 des Schneidkopfes 11
beispielsweise in gleichen Abständen voneinander etwa
12 bis 16 Hartmetallstifte 14 angeordnet, die radial
über den zylindrischen Abschnitt 12 hervorstehen. Damit
die Hartmetallstifte 14 die gewindeartige Hinterschnei
dung 3 erstellen können, sind diese entlang einer
Spirale angeordnet und ragen ausgehend von dem dem
konischen Abschnitt 13 benachbarten Bereich zunehmend
aus dem zylindrischen Abschnitt 12 hervor. Auf diese
Weise beginnt der erste der spiralförmig angeordneten
Hartmetallstifte 14 mit dem Erstellen der spiralför
migen oder gewindeartigen Hinterschneidung 3, während
die spiralförmig folgenden Hartmetallstifte 14 die
gewindeartige Hinterschneidung 3 bis zu ihrer endgül
tigen Gestalt vertiefen.
Der in Fig. 2 dargestellte Schnitt durch den Schneid
kopf 11 läßt deutlich erkennen, wie die Hartmetall
stifte 14 entlang der Spirale jeweils um zunehmende
Beträge aus dem Schneidkopf 11 hervorspringen.
In den Fig. 1 und 2 erkennt man außerdem, daß zwi
schen den Hartmetallstiften 14 Bohrmehlabführnuten 15
vorgesehen sind. Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel verlaufen diese Bohrmehlabführnuten
15 in Längsrichtung, so daß die verbleibenden Längs
stege 16 jeweils zwei oder einen Hartmetallstift 14
tragen.
Im Bereich der Bohrmehlabführnuten 15 hat der Schneid
kopf 11 einen Durchmessser, der dem Durchmesser des
Führungsabschnittes 9 außerhalb des förderschnecken
artigen Steges 10 entspricht.
Wenn das Bohrwerkzeug 4 ausgehend von der in Fig. 1
dargestellten Stellung weiterrotiert, erfolgt gleich
zeitig ein Vorschub in Richtung auf den Bohrlochgrund
17. Der förderschneckenartige Steg 10 schraubt sich
entlang der gewindeartigen Hinterschneidung 3 weiter in
Richtung auf den Bohrlochgrund 17. Im Bohrlochtiefsten
18, wo noch keine gewindeartige Hinterschneidung 3
vorhanden ist, wird diese kontinuierlich durch die mehr
und mehr hervorspringenden Hartmetallstifte 14 er
stellt, wobei das anfallende Bohrmehl durch die Bohr
mehlabführnuten 15 zum Hohlraum um den Führungsab
schnitt 9 abgeführt wird.
Wenn das Bohrwerkzeug 4 den Bohrlochgrund 17 erreicht
hat, ist die Erstellung der gewindeartigen Hinter
schneidung 3 beendet und das Bohrwerkzeug 4 wird in
entgegengesetzter Richtung aus dem nunmehr mit der
gewindeartigen Hinterschneidung 3 versehenen Bohrloch 2
herausgedreht.
In Fig. 3 erkennt man eine in das Bohrloch 2 einge
setzte Ankerstange 20, die eine Spitze 21 und ein
Außengewinde 22 aufweist. Die Ankerstange 20 ist mit
Hilfe einer Mörtelmasse 23 im Bohrloch 2 formschlüssig
gehalten, wobei die ausgehärtete Mörtelmasse 23 eine
Art "Mörtelschraube" bildet. Die Steigung und das
Verhältnis zwischen dem Kerndurchmesser und dem Außen
durchmesser der "Mörtelschraube" ist so bestimmt, daß
auch bei einem maximalen Riß von 0,7 mm ein ausreichen
des Tragverhalten der Gewindeflanken gewährleistet ist.
Zum Einsetzen der Ankerstange 20 wird beispielsweise so
vorgegangen, daß in das Bohrloch 2 eine in der Zeich
nung nicht dargestellte Mörtelpatrone eingesetzt wird,
die durch schlagend drehendes Eintreiben der Anker
stange 20 in das mit der gewindeartigen Hinterschnei
dung 3 versehene Bohrloch 2 zertrümmert wird, wobei
sich die Komponenten der aushärtbaren Mörtelmasse
vermischen. Um zu vermeiden, daß die Ankerstange 20 in
ein Bohrloch 2 ohne gewindeartige Hinterschneidung 3
eingesetzt wird, sind zwei Sicherungsstifte 24, 25 im
hinteren Bereich der Ankerstange 20 gegenüberliegend
und versetzt angeordnet. In Fig. 4 ist die Anordnung
der Sicherungsstifte 24, 25 vergrößert dargestellt und
man erkennt, daß die nach außen weisenden Stirnseiten
26 der Sicherungsstifte 24, 25 einen Abstand voneinan
der haben, der kleiner als der Durchmesser im Bereich
der Hinterschneidung 3, aber größer als der Durchmesser
des Bohrloches 2 im nicht hinterschnittenen Bereich
ist. Aus diesem Grunde ist es nicht möglich, die mit
den Sicherungsstiften 24, 25 versehene Ankerstange 20
in ein nicht hinterschnittenes Bohrloch 2 mit der
vorgesehenen Setztiefe einzusetzen. Wenn jedoch die
gewindeförmige Hinterschneidung 3 vorhanden ist, kann
die mit den Sicherungsstiften 24, 25 versehene Anker
stange in das Bohrloch 2 mit einer Schraubbewegung
eingebracht werden. Um zu ermöglichen, daß die Schraub
bewegung nur am Ende des Einsetzvorganges erforderlich
ist, sind die Sicherungsstifte 24, 25 im hinteren
Bereich der Ankerstange 20 angeordnet, so daß zunächst
von einer schraubenförmigen Eindrehbewegung abgesehen
werden kann bis die Sicherungsstifte 24, 25 in das
Mauerwerk 1 bzw. in die Betonwand eindringen.
Nach dem Einsetzen der Ankerstange 20 kann diese in der
in Fig. 3 skizzierten Weise dazu dienen, einen zu
befestigenden Gegenstand 30 mit Hilfe einer Mutter 31
und einer Unterlegscheibe 32 zu befestigen.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Erzeugung einer Hinterschneidung
in einem zylindrisch vorgebohrten Bohrloch, das
für die Aufnahme einer Ankerstange und einer die
Ankerstange im hinterschnittenen Bohrloch verkle
benden Mörtelmasse vorgesehen ist, mit einem für
die Verbindung mit der Bohrmaschine vorgesehenen
Anschlußteil am rückwärtigen Ende, einem glatten
Schaftabschnitt und einem eine Hinterschneidung
erzeugenden eine Profilierung und radial gegen
überliegende stiftförmige Abtragwerkzeugeinsätze
aufweisenden vorderen Abschnitt, dadurch
gekennzeichnet, daß die stiftförmigen
Abtragwerkzeugeinsätze (14) auf einem zylindri
schen Schneidkopf (11) entlang einer Spirale
angeordnet sind und entlang der Spirale, ausgehend
von deren vorderem Ende (15) zunehmend aus dem
zylindrischen Schneidkopf (11) herausragen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zylindrische Schneid
kopf (11) mehrere sich über den Schneidkopf (11)
erstreckende Bohrmehlabführnuten (15) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bohrmehlabführnuten
sich parallel zur Spirale der Abtragwerkzeugein
sätze (14) erstrecken.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bohrmehlabführnuten
(15) sich in Längsrichtung erstrecken.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abtragwerkzeugein
sätze (14) auf den zwischen den Bohrmehlabführ
nuten (15) vorhandenen Längsstegen (16) angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
tragwerkzeugeinsätze Hartmetallstifte (14) sind,
deren Längsachsen sich entlang den Radien des
Schneidkopfes (11) erstrecken.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
tragwerkzeugeinsätze Hartmetallstifte (14) sind,
deren Längsachsen gegenüber den Radien entgegen
der Drehrichtung beim Bohren und/oder in Längs
richtung des Schneidkopfes (11) etwas gekippt
sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pro
filierung ein förderschneckenartiger Steg (10)
ist, der hinter dem Schneidkopf (11) angeordnet
ist und die gleiche Steigung aufweist, wie die
durch die Abtragwerkzeugeinsätze (14) definierte
Spirale.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der förderschneckenartige
Steg (10) auf einem zylindrischen Führungsab
schnitt (9) angeordnet ist, dessen Durchmesser
kleiner als der Durchmesser des glatten Schaft
abschnittes (7) ist und dem Durchmesser des
Schneidkopfes (11) im Bereich der Bohrmehlabführ
nuten (15) entspricht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der förderschneckenartige
Steg (10) etwa eine Windung umfaßt und so weit
nach außen ragt, wie der am weitesten aus dem
Schneidkopf (11) hervorspringende Abtragwerkzeug
einsatz (14).
11. Ankerstange zum Einsetzen in ein Bohrloch, das mit
der Vorrichtung nach einem der vorstehenden An
sprüche mit einer spiralförmigen Hinterschneidung
versehen worden ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß im hinteren Bereich der Anker
stange (20) zwei radial gegenüberliegende, axial
entsprechend der Steigung der Hinterschneidung (3)
versetzt angeordnete Sicherungsstifte (24, 25)
vorgesehen sind, die beim Einsetzen der Anker
stange (20) in die spiralförmige Hinterschneidung
(3) eindrehbar sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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