DE3717488A1 - Ausschalt-entlastungsnetzwerk fuer wechselrichter mit gto-thyristoren - Google Patents
Ausschalt-entlastungsnetzwerk fuer wechselrichter mit gto-thyristorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ausschalt-Entla
stungsnetzwerk für Wechselrichter mit GTO-Thyristoren
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Ausschalt-Entlastungsnetzwerk für Wechsel
richter mit GTO-Thyristoren ist aus der DE-OS 35 18 478
bekannt.
Ausschalt-Entlastungsnetzwerke begrenzen allgemein die
Steilheit der wiederkehrenden Spannung nach dem Aus
schalten eines GTO-Thyristors oder Leistungstransistors.
Bei einer gebräuchlichen Schaltung ist dem GTO-Thyristor
die Serienschaltung einer Diode und eines Kondensators
parallelgeschaltet, wobei ein Widerstand parallel zur
Diode liegt (RCD-Schaltung). Nach dem Sperren des GTO-
Thyristors kommutiert dessen Laststrom auf den Nebenweg
Diode-Kondensator und lädt den Kondensator zeitlinear
auf. Auf diese Weise wird die Anstiegssteilheit der
Spannung am GTO-Thyristor begrenzt. Wird der GTO-Thyri
stor danach wieder eingeschaltet, so entlädt sich der
Kondensator über den Widerstand, wobei sein Energiein
halt vollständig in Verlustwärme umgewandelt wird. Diese
Verluste sind ein wesentlicher Teil der gesamten Verlu
ste eines GTO-Wechselrichters.
Aus der DE-OS 35 18 478 ist eine Schaltung bekannt, bei
der die Energie des Kondensators in den Zwischenkreis
des Umrichters, d.h. in die Gleichspannungsquelle, über
einen Transformator zurückgespeist wird, um Verluste zu
vermeiden. Für die Erläuterung der Funktionsweise der
bekannten Schaltung wird von folgendem Ausgangszustand
ausgegangen:
Beide GTO-Thyristoren sind gesperrt, der Kondensator
parallel zum ersten GTO-Thyristor ist auf eine Spannung
größer als die Spannung der Gleichspannungsquelle aufge
laden, der Kondensator parallel zum zweiten GTO-Thyri
stor ist ungeladen, der Transformator ist stromlos. Beim
Einschalten des ersten GTO-Thyristors wird zunächst der
zu diesem Thyristor parallele Kondensator über den
Transformator und die Dioden entladen, wobei der gesamte
Energieinhalt des Kondensators über den Transformator
und den sekundärseitig vorgesehenen Gleichrichter in den
Zwischenkreis zurückgespeist wird, mit Ausnahme eines
kleinen Restes, der im Hauptfeld des Transformators ge
speichert ist. Dieser durch das Hauptfeld des Transfor
mators verursachte Magnetisierungsstrom wird jedoch nur
sehr langsam durch parasitäre Spannungsabfälle abgebaut.
In der Praxis beginnt daher häufig der nächste Rückspei
sezyklus bereits, bevor der Transformator restlos abma
gnetisiert ist. Das führt nach wenigen Rückspeisungen
zur Sättigung des Transformators, wodurch die Funktion
der Schaltung zusammenbricht. Zur schnelleren Abmagneti
sierung des Transformators wird in der DE-OS 35 18 478
vorgeschlagen, die direkt am Transformator liegende Di
ode durch einen GTO-Thyristor zu ersetzen. Durch Ab
schalten dieses GTO-Thyristors wird der Magnetisierungs
strom einfach unterbrochen. Der Transformator magneti
siert sich dann über seine Sekundärwicklung schnell ge
gen die Zwischenkreisspannung ab. Die Ansteuerung des
GTO-Thyristors inklusive der notwendigen Leittechnik ist
jedoch sehr aufwendig und schwierig zu betreiben und
birgt zusätzliche Risiken bezüglich der Zuverlässigkeit.
Desweiteren benötigt der zusätzliche GTO-Thyristor
selbst auch eine Entlastungsschaltung, was den Aufwand
ncch erhöht.
Der Erfindung liegt davon ausgehend die Aufgabe zugrun
de, ein praxistaugliches Ausschalt-Entlastungsnetzwerk
für Wechselrichter mit GTO-Thyristoren der eingangs ge
nannten Art anzugeben, das eine schnelle Abmagnetisie
rung des zur Energierückspeisung eingesetzten Transfor
mators ohne den Einsatz gesteuerter Bauelemente gewähr
leistet.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des
Oberbegriffes erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen ins
besondere darin, daß das Ausschalt-Entlastungsnetzwerk
wesentlich elastischer gegenüber wechselnden Betriebsbe
dingungen ist als andere übliche Schaltungen. Es ist
auch für Stromrichter in Brückenschaltungen geeignet.
Die Zwischenkreisspannung kann fest oder variabel (z.B.
bei Einsatz in Dieselloks) sein. Das Ausschalt-Entla
stungsnetzwerk ist durchzündungsfest, verlustarm, ein
fach aufgebaut und benötigt keine zusätzlichen gesteuer
ten Hilfselemente.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 das verlustarme Ausschalt-Entlastungsnetzwerk
für Wechselrichter mit GTO-Thyristoren,
Fig. 2 eine Variante zur Schaltung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 wichtige Strom- und Spannungsverläufe.
In Fig. 1 ist das verlustarme Ausschalt-Entlastungsnetz
werk für Wechselrichter mit GTO-Thyristoren dargestellt.
An dem Pluspol P einer Gleichspannungsquelle ist ein
erster GTO-Thyristor T 1 (Gate-turn-off-Thyristor) mit
seiner Anode angeschlossen. Eine Diode D 1 liegt antipa
rallel zu T 1. Die Serienschaltung eines Kondensators C 1
und einer Diode D 11 ist ebenfalls parallel zu T 1 ange
ordnet. Die Kathode von T 1, die Anode von D 1 und die
Kathode von D 11 sind miteinander verbunden.
An den Minuspol N der Gleichspannungsquelle ist ein
zweiter GTO-Thyristor T 2 mit seiner Kathode angeschlos
sen. Eine Diode D 2 liegt antiparallel zu T 2. Die Serien
schaltung eines Kondensators C 2 und einer Diode D 12 ist
ebenfalls parallel zu T 2 angeordnet. Die Anode von T 2,
die Kathode von D 2 und die Anode von D 12 sind miteinan
der verbunden. Der gemeinsame Verbindungspunkt T 2/ D 2/ D 12
ist zum gemeinsamen Verbindungspunkt T 1/ D 1/ D 11 geführt.
Der Ausgang A des Wechselrichters ist an diese Verbin
dungspunkte angeschlossen.
An den Verbindungspunkt von C 1/D 11 ist die erste Klemme
der Primärwicklung eines Transformators L 3 angeschlos
sen. Die zweite Klemme von L 3 führt über eine Parallel
schaltung eines Kondensators C 3 mit einem Widerstand R 3
und über eine Diode D 3 zum Verbindungspunkt von C 2/D 12.
Die Sekundärwicklung von L 3 liegt einerseits am Minuspol
N, andererseits über einer Diode D 4 am Pluspol P der
Gleichspannungsquelle.
Die Spannungen an den Kondensatoren C 1 bzw. C 2 bzw. C 3
sind mit U C 1 bzw. U C 2 bzw. U C 3 bezeichnet. Der Strom
durch die Primärwicklung von L 3 beträgt i L 3. Die an der
Primärwicklung des Transformators L 3 eingekoppelte
transformatorische Gleichspannung ist mit U L 3 bezeich
net.
In Fig. 2 ist eine Variante zur Schaltung gemäß Fig. 1
dargestellt. Zwischen den Verbindungspunkten T 1/ D 1/ D 11
und T 2/ D 2/ D 12 sind dabei Schutzdrosseln L 1/2 angeordnet.
Der Ausgang A des Wechselrichters liegt zwischen beiden
Schutzdrosseln bzw. am Mittelabgriff einer gemeinsamen
Schutzdrossel.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der verlustarmen
Ausschaltentlastung für Wechselrichter mit GTO-Thyristo
ren beschrieben. Es wird dabei von einem Zustand ausge
gangen, bei dem die Spannungen U C 1 und U C 3 Null sind,
d.h. die Kondensatoren C 1 und C 3 sind entladen. Der Kon
densator C 2 ist dagegen mindestens auf die eingangssei
tig anliegende Gleichspannung aufgeladen. Die beiden
GTO-Thyristoren T 1 und T 2 sperren.
Durch Zündung von T 2 wird der Stromkreis C 2-D 3-C 3||R 3 -
Primärwicklung von L 3-D 11-T 2 geschlossen. Der zeitliche
Verlauf des in diesem Abschnitt I fließenden Stromes i L 3
ist in Fig. 3 gezeigt. Die sich ausbildende Schwingung
entlädt den Kondensator C 2, d.h. die Spannung U C 2 sinkt.
Gleichzeitig steigt die Spannung U C 3, d.h. der Kondensa
tor C 3 wird aufgeladen.
Da die Zeitkonstante R 3×C 3 wesentlich größer ist als
die Periodendauer der Schwingung, kann der Widerstand R 3
im Abschnitt I außer Betracht bleiben. Den Stromverlauf
bestimmen die Reihenkapazitäten aus C 2 und C 3, die
Streuinduktivität des Transformators L 3 und die trans
formatorisch eingekoppelte Gleichspannung. Diese Gleich
spannung muß kleiner sein als die halbe Anfangsspannung
des Kondensators C 2, sonst wird dieser nicht vollständig
entladen.
Sobald der Kondensator C 2 entladen ist (U C 2=0), wird
die Diode D 12 in einem Abschnitt II leitend. Der durch
die Induktivität von L 3 weiter getriebene Strom i L 3
fließt jetzt im geschlossenen Stromkreis Primärwicklung
von L 3-D 11-D 12-D 3-C 3||R 3 (R 3 weiterhin vernachlässig
bar). Dies ist wiederum ein Schwingkreis aus der indu
zierten Gleichspannung U L 3, der Streuinduktivität von L 3
und der Kapazität C 3. Im Abschnitt II magnetisiert sich
die Streuinduktivität gegen die transformatorische Span
nung und die Spannung des Kondensators C 3 ab, bis ihr
Strom auf den Wert des Magnetisierungsstromes von L 3
gefallen ist.
Danach verschwindet in einem Abschnitt III die transfor
matorische Spannung U L 3 und die Hauptinduktivität des
Transformators L 3 wird für den weiteren Stromverlauf
bestimmend. Der Magnetisierungsstrom i L 3 baut sich nun
in einem relativ langsamen, durch den Widerstand 3 stark
gedämpften Schwingungsvorgang gegen die Spannung U C 3 des
Kondensators C 3 ab. Der Kondensator C 3 stellt die zur
kontrollierten Abmagnetisierung des Transformators L 3
erforderliche Spannung U C 3 zur Verfügung. Dies ist seine
eigentliche Aufgabe.
Sobald der durch die Primärwicklung des Transformators
L 3 fließende Strom i L 3 durch Null geht, sperrt die Diode
D 3 in einem Abschnitt IV. Nun entlädt sich nur noch der
Kondensator C 3 über den Widerstand R 3 bis auf Null.
Während der Abschnitte I und II wird Energie aus dem
Kondensator C 2 über die transformatorische Kopplung in
die Gleichspannungsquelle (Zwischenkreis) zurückge
speist. Die während des gesamten Prozesses dem RC-Glied
C 3/ R 3 zugeführte Energie wird dagegen im Widerstand R 3
in Wärme umgesetzt. Damit dieser Verlustanteil klein
bleibt, sollte der Kondensator C 3 eine große Kapazität
aufweisen. Ein Kondensator C 3 mit zu großer Kapazität
verlängert jedoch andererseits die Abmagnetisierungs
zeit. Ein guter Kompromiß ist C 3≈10....30 C 2. R 3 muß
so gewählt werden, daß die Zeitkonstante C 3×R 3 größer
ist als die Zeitkonstante L 3/ R 3. Hier ist etwa ein Fak
tor 2 sinnvoll.
Das Ausschalt-Entlastungsnetzwerk ermöglicht eine Rück
speisung von etwa 70% der anfangs im Entlastungskondensa
tor (C 1 bzw. C 2) enthaltenen Energie (begrenzter Rück
speise-Wirkungsgrad), wobei die prinzipbedingten Verlu
ste durch den Widerstand R 3 verursacht sind. Die Schal
tung bildet einen guten Kompromiß zwischen den Forderun
gen nach Verlustverminderung einerseits und Praxistaug
lichkeit andererseits.
Claims (3)
1. Ausschalt-Entlastungsnetzwerk für Wechselrichter
mit GTO-Thyristoren, bei dem jedem GTO-Thyristor die
Serienschaltung eines Kondensators mit einer Diode pa
rallel liegt und die gemeinsamen Verbindungspunkte von
Kondensatoren und Dioden über die Primärwicklung eines
Transformators und eine Diode zusammengeschlossen sind,
wobei die Sekundärwicklung des Transformators über eine
Diode an der versorgenden Gleichspannungsquelle liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Primärwicklung
des Transformators (L 3) und der Diode (D 3) ein Konden
sator (C 3) mit parallelgeschaltetem Widerstand (R 3) vor
gesehen ist.
2. Ausschalt-Entlastungsnetzwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität des Kondensa
tors (C 3) des RC-Gliedes (R 3, C 3) ungefähr 10 bis 30 mal
so groß wie die Kapazität des parallel zu einem GTO-Thy
ristor (T 1, T 2) angeordneten Kondensators (C 1, C 2) ist.
3. Ausschalt-Entlastungsnetzwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstand (R 3) des RC-
Gliedes (R 3, C 3) so gewählt ist, daß die durch den Kon
densator (C 3) des RC-Gliedes bestimmte Zeitkonstante
(R 3×C 3) ungefähr doppelt so groß wie die durch die
Haupt-Induktivität des Transformators (L 3) bestimmte
Zeitkonstante (L 3/ R 3) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873717488 DE3717488A1 (de) | 1987-05-23 | 1987-05-23 | Ausschalt-entlastungsnetzwerk fuer wechselrichter mit gto-thyristoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873717488 DE3717488A1 (de) | 1987-05-23 | 1987-05-23 | Ausschalt-entlastungsnetzwerk fuer wechselrichter mit gto-thyristoren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3717488A1 true DE3717488A1 (de) | 1988-12-01 |
DE3717488C2 DE3717488C2 (de) | 1991-06-27 |
Family
ID=6328307
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873717488 Granted DE3717488A1 (de) | 1987-05-23 | 1987-05-23 | Ausschalt-entlastungsnetzwerk fuer wechselrichter mit gto-thyristoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3717488A1 (de) |
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- 1987-05-23 DE DE19873717488 patent/DE3717488A1/de active Granted
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Also Published As
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---|---|
DE3717488C2 (de) | 1991-06-27 |
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