DE3708579C2 - Vorderradführung für Motorräder - Google Patents
Vorderradführung für MotorräderInfo
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- B62K25/08—Axle suspensions for mounting axles resiliently on cycle frame or fork with telescopic fork, e.g. including auxiliary rocking arms for front wheel
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorderradführung für Motorräder nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Eine solche Vorderradführung zeigt die DE 35 13 974 C1 und im Hinblick auf
die Gattung noch genauer die Zeitschrift "Motorrad", 1984, Heft 25, Seite 69. Hier ist
die obere Gabelbrücke über ein Kugelgelenk mit dem Motorradrahmen verbunden.
Ebenso verbindet ein weiteres Kugelgelenk die untere Gabelbrücke der unteren
Teleskoprohre mit dem Längslenker, der wiederum zum Motorradrahmen führt.
Aufgrund derartiger gelenkiger Anbindung der Teleskopgabel am Motorradrahmen
macht der Motorradlenker alle Einfederungsbewegungen der Teleskopgabel mit.
Dieses kann bei niederen Lenkern hingenommen werden - unter niederen Lenkern
sollen solche Lenker verstanden werden, deren Abstand zum oberen Kugelgelenk
verhältnismäßig gering ist. Bei größer werdendem Abstand, also bei hohen
Lenkern, wird dieser Einfluß immer störender.
Die Kugelgelenke nach der bekannten Vorderradführung sind als Gleitlager aus
gebildet. Gleitlager laufen aber gegenüber Wälzlager schwergängiger, was für die
Feinfühligkeit und das Fahrverhalten von Motorrädern nachteilig sein kann. Des
weiteren wird für die Kugelgelenke Spielfreiheit verlangt, da sie auch zur Lenkung
des Motorrads dienen. Spielfreiheit ist nur unter Inkaufnahme hoher Reibungskräfte
erreichbar, die wiederum die oben erwähnte Feinfühligkeit und Leichtgängigkeit der
Lenkung beeinträchtigen.
Aus der US 4 526 240 ist es bekannt, am Motorradrahmen ein ausschließlich um
eine Drehachse verdrehbares Lenkrohr zu lagern, dessen Dreh- bzw. Lenk
bewegungen über ein Kreuzgelenk und weitere Übertragungselemente auf einen
einarmigen, von zwei Längslenkern geführten Radträger übertragen werden.
Dieses Kreuzgelenk und als weitere Übertragungselemente ein zweites Kreuz
gelenk sowie ein teleskopierbarer Schaft zwischen den Kreuzgelenken dienen da
bei ausschließlich der Übertragung von Lenkbewegungen des Motorradlenkers auf
den Vorderradträger; an der Halterung und Führung des Vorderrades bei
Federungsbewegungen sind diese Elemente nicht beteiligt.
Die ältere deutsche Patentanmeldung entsprechend der DE 36 23 567 A1 zeigt ein
Lenkrohr mit einem Lenker, das ausschließlich um eine Drehachse verdrehbar am
Motorradrahmen gelagert ist. Mit den oberen Teleskoprohren ist ein Gelenk ver
bunden, wodurch eine Entkoppelung des Lenkers bei allen Federungsbewegungen
erreicht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorderradführung der gattungsgemäßen Art
derart weiterzuentwickeln, daß bei Leichtgängigkeit und Spielfreiheit der Lenkung
der Motorradlenker durch die Einfederungsbewegungen der Teleskopgabel wie bei
dem zuletzt genannten Stand der Technik nicht beeinflußt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs gelöst.
Die Vorderradaufhängung sieht also ein Kreuzgelenk zwischen der Teleskopgabel
und dem Lenkrohr vor. Dadurch ist der Motorradlenker bei einer Einfederungs
bewegung von der Teleskopgabel entkoppelt. Rückwirkungen auf den Lenker sind
somit unterbunden.
Kreuzgelenke zeichnen sich durch Spielfreiheit aus. Damit läßt sich ohne weiteres
die gesamte Lenkung des Motorrads speilfrei gesalten, was zu einer erheblichen
Sicherheit im Fahrbetrieb führt. Desweiteren erlaubt die Verwendung eines Kreuz
gelenks eine einfache Drehlagerung des Lenkrohres im Motorradrahmen. In der
Lagerung kann dabei ein Wälzlager verwendet werden, was wiederum zu einer
leichtgängigen Lenkung führt. Desweiteren verschleißt eine solche Wälzlagerung
und auch das Kreuzgelenk weniger als ein Gleitlager. Dies wiederum wirkt sich
positiv auf die Lebensdauer der gesamten Lagerung aus.
In einer zweckmäßigen und einfachen Ausgestaltung sieht
die Erfindung nach den Ansprüchen 2 und 3 vor, eine
Gelenkgabel des Kreuzgelenks direkt am Lenkrohr
anzuordnen, während die andere Gelenkgabel auf einer
oberen Gabelbrücke der Teleskopgabel sitzt. Dabei kann
das Lenkrohr und die Gelenkgabel einstückig ausgeführt
sein. In der Praxis ist es jedoch vorteilhafter, hierfür
getrennte Teile vorzusehen. Um Kippkräfte, die von den
über das Vorderrad eingeleiteten Kräften herrühren, auf
die Drehlagerung zwischen Lenkrohr und Motorradrahmen
zu vermeiden, ist es weiter zweckmäßig, die Lager
mittenebene der Drehlagerung durch das Zentrum des
Kreuzgelenks verlaufen zu lassen.
Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Er
findung näher erläutert und in der Zeich
nung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderradführung nach dem Stand der
Technik;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorderradführung mit
einem doppelreihigen Schrägkugellager
zwischen einem Lenkrohr und einem
Abschnitt des Motorradrahmens, in ver
größertem Maßstab und
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der
Erfindung, bei der das Kreuzgelenk in
Richtung der Drehlagerung verschoben ist,
ebenfalls im vergrößerten Maßstab.
Das Motorrad nach Fig. 1, bei dem nur der vordere
Abschnitt stilisiert dargestellt ist, entspricht in
seinen wesentlichen Teilen dem Motorrad nach dem Stand
der Technik. Es weist eine Vorderradführung auf mit
einer Teleskopgabel 1. Dabei ist die Teleskopgabel 1
gebildet aus zwei sich beidseitig eines Vorderrades 2
erstreckenden unteren Teleskoprohren 3, die an ihren
oberen Abschnitten mit einer Gabelbrücke 4 zusammenge
halten sind. Aufgrund der Darstellungsart in Fig. 1 ist
lediglich eines dieser beiden Teleskoprohre 3 erkennbar.
Die unteren Abschnitte der Teleskoprohre 3 nehmen die
Achse des Vorderrades 2 auf.
In den unteren Teleskoprohren 3 sind obere Teleskop
rohre 5 verschiebbar geführt, die wiederum an ihren
oberen Abschnitten über eine weitere Gabelbrücke 6
miteinander verbunden sind. Ein Längslenker 7 verbindet
die untere Gabelbrücke 4 mit einem Rahmenabschnitt 8 des
Motorradrahmens. Dabei ist der Längslenker 7 am Motor
radrahmen in einer vertikalen Ebene schwenkbar gelagert,
wie dies mit 9 dargestellt ist. Das andere Ende des
Längslenkers 7 ist mit der Gabelbrücke 4 über ein
Kugelgelenk 10 verbunden. Des weiteren stützt sich
zwischen dem Längslenker 7 und dem Rahmenabschnitt 8
eine Schraubenfeder 11 ab. Die Schraubenfeder ist Teil
einer Feder-Dämpfereinheit der Vorderradführung, wobei
die Dämpfereinheit in den Teleskoprohren 3, 5 integriert
sein kann, oder aber auch die Feder 11 sich als Feder
dämpfer erweitern läßt.
Die obere Gabelbrücke 6 weist nach oben hin einen
abgekröpften Abschnitt 6a auf, an den sich wiederum in
fester Verbindung ein Motorradlenker 12 anschließt.
Außerdem ist dieser abgekröpfte Abschnitt 6a der oberen
Gabelbrücke 6 über ein weiteres Kugelgelenk 13 am
Rahmenabschnitt 8 gelagert. Federt das Vorderrad 2 ein,
bewegen sich also die unteren Teleskoprohre 3 nach oben,
macht diese Bewegung auch der Längslenker 7 mit. Durch
den von ihm beschriebenen Kreisbogen wird die Teleskop
gabel 1 in der Zeichenebene nach vorne oder nach hinten
verlagert. Sie führt dabei eine Schwenkbewegung um das
Kugelgelenk 13 aus. Da aber der Motorradlenker fest mit
der Teleskopgabel 1 verbunden ist, macht er diese
Bewegung in die entgegengesetzte Richtung mit.
Nach Fig. 2 und 3 ist der Motorradlenker 12 erfindungs
gemäß von der Teleskopgabel 1 entkoppelt. Es ist wieder
um die obere Gabelbrücke 6 erkennbar. An die Stelle des
abgekröpften Abschnittes 6a ist nun ein Lenkrohr 14
getreten, das den Lenker 12 in fester Verbindung hält.
Das Lenkrohr 14 ist über ein Wälzlager 15, das in
Fig. 2 als doppelreihiges Schrägkugellager ausgebildet
ist, im Rahmenabschnitt 8 des Motorradrahmens drehbar
gelagert. Dabei ist die Drehachse in der Figur mit 16
bezeichnet und entspricht zugleich der Lenkachse der
Motorradlenkung. Mit einem unteren Abschnitt tritt das
Lenkrohr 14 aus dem Rahmenabschnitt 8 heraus und
bildet dort eine erste Gelenkgabel 17 für ein insgesamt
mit 18 bezeichnetes Kreuzgelenk. Die zweite Gelenkgabel
19 des Kreuzgelenks 18 ist mit der Gabelbrücke 6
verbunden. Die Gelenkgabeln 17 und 19 werden in bekann
ter Weise über einen Kreuzzapfen 20 miteinander ver
bunden.
Verlagert sich die Teleskopgabel 1 bei ihrer Einfederung
in der oben aufgezeigten Weise, schwenkt sie um den
Kreuzzapfen 20 des Kreuzgelenks 18. Das Lenkrohr 14
selbst wird von dieser Bewegung nicht mitgenommen, so
daß auch der Lenker 12 ruhig bleibt.
Das gleiche trifft auch für die Ausführung nach Fig. 3
zu. Diese Ausführung ist mit der nach Fig. 2 ver
gleichbar. Lediglich das Kreuzgelenk 18 ist in Richtung
Rahmenabschnitt 8 verschoben und das Lenkrohr 14
entsprechend verkürzt. Dabei verläuft die quer zur
Drehachse 16 stehende Lagermittenebene 21 des hier
einreihigen Wälzlagers 15 durch das Zentrum des Kreuz
gelenks 18. Auf diese Weise wird nicht nur eine kompakte
Bauweise erhalten, sondern es werden auch Kippkräfte,
die vom Vorderrad 2 herrühren, auf das Wälzlager 15
vermieden.
Claims (3)
1. Vorderradführung für Motorräder mit einer
Teleskopgabel und einer die unteren Teleskoprohre
verbindenden unteren Gabelbrücke, zwischen der und dem
Motorradrahmen ein Längslenker angelenkt ist, und
mit einem mit den oberen Enden der oberen
Teleskoprohre und bewegungsfest mit dem Lenker des
Motorrades in Verbindung stehenden Lenkteil, das
verdrehbar am Motorradrahmen gelagert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß als Lenkteil ein am Motorradrahmen (8) ausschließlich um eine
Achse (Drehachse 16) verdrehbares Lenkrohr (14) vorgesehen ist,
das über ein Kreuzgelenk (18) mit den oberen Teleskoprohren (5)
verbunden ist.
2. Vorderradführung nach Anspruch 1, bei der die
oberen Teleskoprohre durch eine obere Gabelbrücke
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lenkrohr (14) an seinem unteren vom Motorrad
lenker (12) abgewandten Ende eine erste Gelenkgabel
(17) für das Kreuzgelenk (18) aufweist, während an
der oberen Gabelbrücke (6) die zweite Gelenkgabel
(19) vorgesehen ist.
3. Vorderradführung nach Anspruch 2, bei der das
Steuerrohr über ein Wälzlager im Motorradrahmen um
die Lenkachse verdrehbar gelagert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die senkrecht zur Drehachse
(16) stehende Lagermittenebene (21) des Wälzlagers
(15) durch das Zentrum des Kreuzgelenks (18)
verläuft.
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