DE3707292A1 - Verfahren zur verankerung eines ankerbolzens - Google Patents
Verfahren zur verankerung eines ankerbolzensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verankerung
eines Ankerbolzens od. dgl. in einem Loch, bei welchem
der Ankerbolzen mit seinem Schaft in das Loch eingeführt,
an dem Vorderende des Schaftes im Bereich einer Hinterschnei
dung aufgeweitet und der Zwischenraum zwischen dem Schaft
und der Lochwandung mit einem Verbundmörtel ausgefüllt
wird.
Es ist bekannt, in Bohrlöchern eine konische Hinterschnei
dung dadurch herzustellen, daß in das Loch ein Ankerbolzen
eingeführt wird, der an seinem unteren Ende gegenüberliegend
angebrachte Hartmetallstifte aufweist. Der untere Endbereich
des Schaftes des Ankerbolzens ist in Längsrichtung ge
schlitzt ausgebildet, und es ist ein Spreizkeil vorgesehen,
der von unten her in den Schlitz eingesteckt ist. Der
Verbundmörtel ist in seine Komponenten getrennt in einer
Glasampulle enthalten. Zunächst wird bei dem bekannten
Verfahren eine derartige Glasampulle in das Bohrloch
eingeführt. Anschließend wird der Schaft des Ankerbolzens
mittels einer Vibrationsmaschine in das Bohrloch eingetrie
ben. Damit wird die Glasampulle zerstört, und die Komponen
ten des Verbundmörtels werden so gemischt, daß dieser
nun seine Verbundfunktion erreichen kann. Durch das Eindre
hen des Schaftes des Ankerbolzens mittels der Vibrationsma
schine wird das geschlitzte untere Schaftende keilförmig
aufgeweitet, sobald der Spreizkeil den Bohrlochboden
erreicht hat. Dadurch kommen die eingesetzten Hartmetallstif
te gegen die Bohrlochwandung zur Anlage, und infolge
der mechanischen Drehbewegung des Schaftes des Ankerbolzens
wird das Bohrloch in dem unteren Endbereich aufgeweitet
und damit die gewünschte Hinterschneidung hergestellt.
Das durch die Wirkung der Hartmetallstifte freigesetzte
Material der Bohrlochwandung mischt sich mit dem Verbundmör
tel. Der so gebildete Hinterschnitt des Bohrloches im
unteren Bohrlochbereich nimmt das durch die Spreizwirkung
aufgeweitete Vorderende des Schaftes auf. Gleichzeitig
steigt der Verbundmörtel in dem Spalt zwischen der Außenwan
dung des Schaftes des Ankerbolzens und der Bohrlochwandung
nach oben und bewirkt eine Verbindung des Bolzens mit
der Innenseite des Bohrloches. Die Verankerung des Ankerbol
zens wird somit einerseits durch den in der beschriebenen
Weise hergestellten Hinterschnitt am unteren Ende des
Bohrloches und zum anderen durch die Verbundwirkung des
Verbundmörtels erreicht.
Bei dem bekannten Verfahren ist für die Durchführung
eine Vibrationsmaschine erforderlich. Weiterhin ist die
Bereitstellung des Verbundmörtels in einer Glasampulle
teuer. Die Herstellung des die eingesetzten Hartmetallstifte
aufweisenden Ankerbolzens ist aufwendig. Weiterhin muß
bei dem bekannten Verfahren vor einer Belastung der herge
stellten Verankerung zunächst die vollständige Aushärtung
des Verbundmörtels abgewartet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches die Verwen
dung einfacherer und damit preiswerterer Ankerbolzen
ermöglicht, welches ohne die aufwendige Bereitstellung der
Komponenten des Verbundmörtels in Glasampullen auskommt, und
welches die Verankerung eines Ankerbolzens ohne Hilfsmaschi
nen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Loch mit einem Querschnitt erstellt wird, der um das Maß
der gewünschten Hinterschneidung größer als der Querschnitt
des Schaftes des zu befestigenden Ankerbolzens ist, und daß
dann Verbundmörtel in abbindefertig gemischtem Zustand in
das Loch eingebracht und dann der Ankerbolzen in das Loch
eingeführt wird, und daß dann das Vorderende des Schaftes
aufgeweitet wird, so daß der sich bei seinem Abbinden fest
mit der Innenwand des Loches verbindende, in abgebundenem
Zustand einen festen Körper bildende Verbundmörtel im Be
reich des aufgeweiteten Vorderendes des Schaftes des Anker
bolzens die Hinterschneidung bildet.
Hierbei ist von Vorteil, daß Verbundmörtel in funktionsfähi
ger Mischung in das Loch eingefüllt werden kann, ohne
daß eine Glasampulle od. dgl. erforderlich wäre. Die
Hinterschneidung wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht durch eine Aufweitung des Bohrloches im unteren
Endbereich gebildet, sondern dadurch, daß der Verbundmörtel,
welcher durch das Einführen des Schaftes in das den Verbund
mörtel aufweisende Bohrloch verdrängt wird, so daß dieser
vor seinem Abbinden bzw. Aushärten nach oben steigt,
durch die Aufweitung des unteren Endes komprimiert wird
und in abgebundenem Zustand eine "selbsttätig erstellte" Hin
terschneidung bildet, deren Innenkontur genau den Außenkontu
ren des aufgeweiteten Endes des Schaftes entsprechen.
Da der Verbundmörtel eine innige Verbindung mit der Innen
wand des Bohrloches - und auch mit der Außenseite des
Schaftes - eingeht, wird somit in einfacher Weise eine Veran
kerung mit Hinterschnitt erstellt, die mit der Wirkung
einer Verankerung eines Ankerbolzens durch Eingießen
in Beton vergleichbar ist.
Zur Aufweitung des vorderen Endes reicht es aus, wenn
ein mit einem Spreizkeil am Vorderende seines Schaftes
versehener Ankerbolzen mit einigen Hammerschlägen derart
in das Bohrloch eingetrieben wird, daß eine Aufweitung
am unteren Ende erfolgt ist.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Ankerbolzen nach
dem Einbringen des Verbundmörtels in das Loch derart
eingeführt wird, daß der Abstand zwischen dem Schaft
des Ankerbolzens und der Bohrlochwandung über den Umfang
gesehen überall gleich groß ist. Dies läßt sich in einfacher
Weise dadurch erreichen, daß der Ankerbolzen einen Kunst
stoffkonus aufweist, der so angeordnet ist, daß der
Spalt zwischen der Außenwandung des Bohrloches und dem
über den Schaft vorstehenden Teil des Ankerbolzens in
verankertem Zustand des Ankerbolzens von dem Konus ver
schlossen wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß der Ankerbolzen an dem Vorderende seines Schaftes
konisch aufgeweitet wird. Dadurch wird zum einen ein
über den Umfang gleichmäßiger "Hinterschnitt" erzielt,
und zum anderen werden die Ubergangsbereiche zwischen
dem Schaft des Ankerbolzens und den nach außen aufgeweiteten
Teilen bei einer konischen Aufweitung in möglichst geringem
Maße mechanisch beansprucht.
Ein Ankerbolzen zur Verwendung entsprechend dem erfindungs
gemäßen Verfahren ist nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung so ausgebildet, daß der Kontaktbereich des
Schaftes des Ankerbolzens für den Verbundmörtel eine in
Schaftlängsrichtung durchgehend ausgebildete Oberfläche
aufweist, und diese Oberfläche rauh ausgebildet ist. Dies
bietet Vorteile gegenüber ein Außengewinde am Schaft
aufweisenden Ankerbolzen, da durch die durchgehend und rauh
ausgebildete Oberfläche eine leichte Montage möglich
ist und keine Lufteinschlüsse (wie einem Gewinde) das
Eindrücken bzw. Weiterdrücken erschweren.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nachstehend anhand der Zeichnungen erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Bohrloches
in beispielsweise Beton mit eingefülltem Verbundmör
tel und teilweise eingeführtem Ankerbolzen;,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch in Ver
ankerungsstellung des Ankerbolzens;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf den Kunststoffko
nus;
Fig. 4 eine schematische Ansicht des Vorderendbereiches
des Schaftes mit zum Aufweiten vorgesehenem
Konus in nicht eingestecktem Zustand.
Zur Verankerung eines zylindrischen Ankerbolzens 1 in
einem festen Untergrund 2, beispielsweise Beton, wird
zunächst ein Loch 3 erstellt, dessen Querschnitt bzw.
Durchmesser D größer ist als der Außendurchmesser d
des mit 4 bezeichneten Schaftes des Bolzens 1. Anschließend
wird Verbundmörtel in abbindefertig gemischtem Zustand
in das Loch 3 eingebracht. Bei dem Verbundmörtel handelt
es sich beispielsweise um ein Zementgemisch oder einen
Zweikomponentenmörtel. Es wird Verbundmörtel in einer sol
chen Menge in das Loch eingefüllt, daß in fertig verankertem
Zustand des Ankerbolzens der Zwischenraum zwischen dem
Schaft des Ankerbolzens und der Lochinnenwand vollständig
ausgefüllt wird.
Der in das Loch einzuführende Bolzen weist am Vorderende 5
des Schaftes 4 eine Bohrung 6 sowie seitliche Schlitze 7 und
eine im Bereich der Enden der Schlitze 7 umlaufende
Rille 8 auf. Ein kegelförmig ausgebildeter Konus 9 wird
von dem entsprechend der Zeichnung unteren Ende in die
Bohrung 6 eingesteckt. Der Schaft ist an seinem Außenumfang
rauh ausgebildet. Der Schaft geht an seinem oberen Ende in
einen Gewindebolzen 10 über, der in verankertem Zustand aus
dem Loch 2 vorstehen soll. In dem Übergangsbereich zwischen
dem Gewindebolzen 10 und dem Schaft 4 sitzt ein Kunststoff
konus 11, welcher an seinem entsprechend der Zeichnung obe
ren Ende dem Durchmesser D des Bohrloches 3 entspricht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach der Erstellung
des Bohrloches 3 Verbundmörtel 12 in abbindefertig gemisch
tem Zustand in das Loch eingebracht und dann der Ankerbol
zen 1 in das Loch 2 eingeführt, bis das untere Ende
des in den Schaft eingesteckten Konus 9 den Boden 13 des
Bohrloches 3 erreicht hat. Anschließend wird mit einigen
Hammerschlägen auf das obere Stirnende 14 des Gewindebolzens
10 der Ankerbolzen 1 weiter in das Bohrloch 3 eingetrieben,
wobei sich der Vorderbereich 5 des Ankerbolzens entsprechend
Fig. 2 zu der Stellung 5 a aufweitet, und zwar soweit, bis
die unteren Außenenden 15 zur Anlage gegen die Innenwan
dung des Bohrloches 3 kommen. Durch Wirkung des Kunststoff
konus 11 wird erreicht, daß der Abstand zwischen dem
Schaft 4 des Ankerbolzens und der Wandung des Bohrloches 3
über den Umfang gesehen überall etwa gleich groß ist.
Der Verbundmörtel 12 wird durch das Eintreiben des Ankerbol
zens 1 und durch das Aufweiten des Vorderendes des Schaftes
komprimiert und bildet in abgebundenem Zustand einen
festen Körper 12 a, der an seiner Außenseite fest mit der In
nenseite des Loches 3 und an seiner Innenseite fest mit der
Außenseite des Schaftes 4 verbunden ist. Dieser aus Verbund
mörtel erstellte feste Körper 12 a weist, wie aus Fig. 2 er
sichtlich, in seinem unteren Bereich eine nach unten
gerichtete konische Aufweitung 16 auf, die die Hinterschnei
dung bildet.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verankerung eines Ankerbolzens od.
dgl. in einem Loch, bei welchem der Ankerbolzen mit
seinem Schaft in das Loch eingeführt, an dem Vorderende
des Schaftes im Bereich einer Hinterschneidung aufgewei
tet und der Zwischenraum zwischen dem Schaft und
der Lochwandung mit einem Verbundmörtel ausgefüllt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Loch (3) mit
einem Querschnitt (Durchmesser D) erstellt wird,
der um das Maß der gewünschten Hinterschneidung (16)
größer als der Querschnitt (Durchmesser d) des Schaftes
(4) des zu befestigenden Ankerbolzens (1) ist, und daß
dann Verbundmörtel (12) in abbindefertig gemischtem
Zustand in das Loch (3) eingebracht und dann der
Ankerbolzen in das Loch eingeführt wird, und daß
dann das Vorderende (5) des Schaftes aufgeweitet
wird, so daß der sich bei seinem Abbinden fest mit
der Innenwand des Loches (3) verbindende, in abgebunde
nem Zustand einen festen Körper (16) bildende Verbundmör
tel im Bereich des aufgeweiteten Vorderendes des
Schaftes des Ankerbolzens die Hinterschneidung bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ankerbolzen (1) nach dem Einbringen des
Verbundmörtels in das Loch derart eingeführt wird,
daß der Abstand zwischen dem Schaft (4) des Ankerbolzens
und der Wandung des Bohrloches (3) über den Umfang
gesehen überall etwa gleich groß ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Ankerbolzen (1) an dem Vorderende (5)
seines Schaftes (4) konisch aufgeweitet wird.
4. Ankerbolzen zur Verwendung entsprechend dem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Kontaktbereich des Schaftes (4) des
Ankerbolzens für den Verbundmörtel eine in Schaftlängs
richtung durchgehend ausgebildete Oberfläche aufweist
und diese Oberfläche rauh ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707292 DE3707292A1 (de) | 1987-03-06 | 1987-03-06 | Verfahren zur verankerung eines ankerbolzens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873707292 DE3707292A1 (de) | 1987-03-06 | 1987-03-06 | Verfahren zur verankerung eines ankerbolzens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3707292A1 true DE3707292A1 (de) | 1988-09-15 |
Family
ID=6322460
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873707292 Ceased DE3707292A1 (de) | 1987-03-06 | 1987-03-06 | Verfahren zur verankerung eines ankerbolzens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3707292A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19523867A1 (de) * | 1995-06-30 | 1997-01-02 | Fischer Artur Werke Gmbh | Spreizanker zur Verankerung mittels eines Reaktionsharzes |
JP2014148802A (ja) * | 2013-01-31 | 2014-08-21 | Kajima Corp | あと施工アンカー及びその施工方法 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1007392A (en) * | 1962-07-05 | 1965-10-13 | Chester Irving Williams | Groutable rock bolt assembly |
EP0064652A2 (de) * | 1981-05-09 | 1982-11-17 | Bayer Ag | Krafteinleitungselement für Faserverbundwerkstoffe |
-
1987
- 1987-03-06 DE DE19873707292 patent/DE3707292A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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