DE3704289A1 - Verfahren zur ueberpruefung eines farbstanzsignal-decoders - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei Video-Produktionen wird zur elektronischen Hintergrundgestaltung des Fernsehbildes seit langem das sogenannte Farbstanzverfahren (auch Chromakey-Verfahren genannt) eingesetzt, bei welchem die Farbfernsehsignale von Vordergrund (Vordergrundsignal) und Hintergrund (Hintergrundsignal) in einem Videosignalmischer mit Farbstanzsignal-Decoder entsprechend der eingestellten Farbe gemischt werden. Die Vordergrundszene befindet sich dabei vor einem einfarbigen, beispielsweise blauen, Hintergrund, von dessen Farbsignal ein Schaltsignal zur Umschaltung vom Vordergrundsignal auf das Hintergrundsignal abgeleitet wird. Dieses Schalt- oder Stanzsignal wird dabei im Farbstanzsignal-Decoder des Videosignalmischers mit Hilfe der im Vordergrundsignal enthaltenen "Schaltfarbe" gewonnen. Während der Inbetriebnahme des Videosignalmischers besteht normalerweise keine Möglichkeit, die am Farbstanzsignal-Decoder eingestellten Parameterwerte, wie z.B. die Selektionsbereiche des Farbtones und der Farbsättigung, unmittelbar überprüfen zu können. Das ist deshalb wichtig, weil die Farbe der Hintergrundfläche in der realen Dekoration und bei der Kleidung der Akteure nicht vorkommen sollte, damit nicht anstelle von Vordergrund-Szenenbereichen durch Auslösen des Stanzvorganges dann im Bild der Hintergrund erscheint.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem es auf einfache Weise möglich ist, den Selektionsbereich für das Farbstanzsignal exakt zu ermitteln.

Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß die Form des entstandenen Hintergrundfeldes ein genaues Abbild des eingestellten Selektionsbereiches darstellt. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß insbesondere der Einfluß von Parameter-Änderungen bei der Veränderung des Selektionsbereiches in der Testfigur auf dem Kontrollmonitor beobachtet werden kann. Dadurch ist neben der nach wie vor möglichen Beurteilung der resultierenden Bildqualität eine wesentliche Hilfe bei der Einstellung des Videosignalmischers gegeben. Außerdem gestattet das erfindungsgemäße Verfahren auch eine allgemeine Funktionskontrolle des Farbstanzsignal- Decoders.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 2 eine mögliche Testfigur,

Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Testfigursignalgebers.

Dem in Fig. 1 dargestellten Videosignalmischer (1) mit Farbstanzsignal-Decoder (2) wird über Klemme (3) ein Vordergrundsignal und über Klemme (4) ein Hintergrundsignal zugeführt. Diese Signale können sowohl RGB-Farbwertsignale als auch YUV-Komponentensignale sein und entweder in analoger oder digitaler Form vorliegen. Im Wege des Vordergrundsignals zwischen Klemme (3) und Videosignalmischer (1) ist gemäß der Erfindung ein Testfigursignalgeber (6) vorgesehen, welcher für die Überprüfung des Decoders (2) eine entsprechende Testfigur liefert. Über eine Klemme (7) wird dem Testfigursignalgeber (6) ein Fernseh- Synchronsignal S zugeführt. Das Vordergrundsignal wird in bekannter Weise ebenfalls dem Decoder (2) zugeleitet. Am Ausgang (8) des Videosignalmischers (1) ist dann ein Ausgangssignal abnehmbar, welches entweder das Vordergrundsignal oder das Hintergrundsignal oder eine beliebige Kombination beider sein kann. Die Art des Ausgangssignals ist dabei von den am Farbstanzsignal- Decoder (2) eingestellten, die Stanzfarbe repräsentierenden Signalen abhängig. Zur Überwachung des Ausgangssignals ist an den Ausgang (8) ein Kontrollmonitor (9) angeschlossen, auf dessen Bildschirm das Ausgangsbild mit der im Signalgeber (6) erzeugten Testfigur (11) dargestellt wird.

Die Testfigur 11 besteht aus einer Farbverlaufsfläche und kann gemäß Fig. 2 beispielsweise ein Sechseck in Form der Chrominanzebene sein. Innerhalb dieses Sechsecks liegen dann alle Farborte der Farben, die mit einem RGB-Farbfernsehsystem darstellbar sind. Es ist aber auch eine andere geometrische Form der Testfigur (11) denkbar, die beispielsweise nur einen bestimmten Anteil der Farben aufweist, welche für den Decoder (2) zum Ableiten des Stanzsignals relevant sind. Die Erzeugung der Testfigur (11) aus dem Signalgeber (6) ist nicht an eine bestimmte Helligkeit gebunden. Jede in der Testfigur (11) verwendete Farbart - charakterisiert durch eine Kombination der Farbdifferenzsignale R-Y und B-Y - kann in der Farbverlaufsfläche (Testfigur 11) mit einem zulässigen Luminanzwert dargestellt werden. Zum Beispiel ergibt sich eine helle und sehr gut sichtbare Testfigur (11) auf dem Kontrollmonitor (9), wenn für jede Farbart der Farbverlaufsfläche der jeweils maximal zulässige Luminanzwert verwendet wird.

Die Möglichkeit zur Kontrolle des Decoders (2) besteht nun darin, daß innerhalb der Farbverlaufsfläche (Testfigur 11) auf dem Kontrollmonitor (9) ein Gebiet (12) mit dem Hintergrundsignal erscheint. Dieser Sachverhalt beruht darauf, daß alle Farborte des am Decoder (2) gewählten Selektionsbereiches durch das Hintergrundsignal ersetzt werden. Somit ist die Form des entstandenen Hintergrundfeldes ein genaues Abbild des eingestellten Selektionsbereiches. Insbesondere kann der Einfluß von Parameter-Änderungen bei der Veränderung des Selektionsbereiches in der Testfigur (11) auf dem Kontrollmonitor (9) beobachtet werden. Dadurch ist neben der nach wie vor möglichen Beurteilung der resultierenden Bildqualität eine wesentliche Hilfe bei der Einstellung des Videosignalmischers (1) gegeben. Nach erfolgter Einstellung kann am Testbildgeber (6) die Einblendung der Testfigur (11) abgeschaltet werden.

In Fig. 3 ist das Blockschaltbild eines möglichen Testfigursignalgebers (6) dargestellt, dem über Klemme (3) das Vordergrundsignal und über Klemme (7) das Synchronsignal zugeführt werden. Das Vordergrundsignal sowie das vom Testfigursignalgenerator 13 erzeugte Testfigursignal werden dabei einem elektronischen Umschalter (14) zugeleitet, welcher - von einem Umschaltsignal des Signal-Generators (13) gesteuert - entweder das Vordergrundsignal oder das Testfigursignal an den Ausgang (8) durchschaltet. Zur Einschaltung des Signal-Generators (13) zur Erzeugung der Testfigur (11) ist ein Schalter (16) vorgesehen. Wird mit dem Schalter (16) die Erzeugung der Testfigur (11) wieder ausgeschaltet, bewirkt das Umschaltsignal am elektronischen Umschalter (14) eine ständige Durchschaltung des Vordergrundsignals zum Ausgang (8). Die Testfigur (11) kann durch ein dem Eingang (17) des Signalgenerators (13) zugeführtes sogenanntes Startsignal an jeder beliebigen Stelle des Bildschirmes des Kontrollmonitors (9) dargestellt werden. Dieses Startsignal wird vom an Klemme (7) anliegenden Synchronsignal S abgeleitet, indem in einer Trennschaltung (18) die H- und V-Synchronimpulse voneinander getrennt und je einer Verzögerungsschaltung (19) bzw. (20) zugeführt werden. An diese Verzögerungsschaltungen (19) und (20) sind Einsteller (21) bzw. (22) angeschlossen für die Verstellung der Testfigur in horizontaler bzw. vertikaler Richtung. Die Ausgänge der Verzögerungsschaltungen (19) und (20) sind dann über ein UND-Glied 23 mit der Eingangsklemme (17) des Signalgenerators (13) verbunden.

Claims (6)

1. Verfahren zur Überprüfung der am Farbstanzsignal- Decoder eines Videosignalmischers eingestellten Parameter, insbesondere der Selektionsbereiche von Farbton und Farbsättigung, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus einer Farbverlaufsfläche bestehendes Testfigursignal anstelle des Vordergrundsignals dem Videosignalmischer (1) zugeführt und auf dem Bildschirm eines Kontrollmonitors (9) dargestellt wird, wobei in der wiedergegebenen Testfigur (11) das Hintergrundsignal in Form des Selektionsbereiches (12) sichtbar ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Testfigursignal alle zulässigen Kombinationen der Farbdifferenzsignale (R-Y, B-Y) aufweist.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Testfigursignal nur einen Teil der zulässigen Kombinationen der Farbdifferenzsignale (R-Y, B-Y) aufweist.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Testfigursignal zu den zulässigen Kombinationen der Farbdifferenzsignale (R-Y, B-Y) einen zulässigen Luminanzsignalwert aufweist.

5. Schaltung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 für einen einen Farbstanzsignal-Decoder enthaltenden Videosignalmischer mit mindestens zwei Eingängen, an deren erstem Eingang das Vordergrundsignal und an deren zweitem Eingang das Hintergrundsignal anliegen, und einen Ausgang, an welchem das resultierende Videosignal abnehmbar und einem angeschlossenen Kontrollmonitor zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein in die Zuleitung des Vordergrundsignals einschaltbarer Testfigursignalgeber (6) vorgesehen ist, welcher das die Farbverlaufsfläche darstellende Testfigursignal abgibt.

6. Schaltung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Testfigursignalgeber (6) einen Testfigurensignal- Generator (13) enthält, welcher in Abhängigkeit der manuell oder automatisch einstellbaren H- und V- Synchronsignale das Testfigursignal abgibt.