DE3701012A1 - Axial geteilte bremsscheibe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine axial geteilte Bremsscheibe, bei der zwei Bremsgurte durch die die Kühlluftkanäle bildenden Rippen miteinander verbunden sind und einen Bremsring bilden und vom inneren Umfang des Bremsrings aus arm- oder topfförmige Verbindungselemente ausgehen, mit denen die Bremsscheibe an einem Anschlußkörper, wie Radnabe oder auf der Achswelle be­ festigte Nabe o. ä., befestigt ist.

Immer wieder entsteht das Problem, verschlissene einteilige Bremsscheiben, welche auf Achswellen angeordnet sind, auszubauen und durch neue Bremsscheiben zu ersetzen, ohne daß die Räder oder Antriebsritzel von der Achswelle abgepreßt werden müssen. Bisher hat man oft die einteiligen Bremsscheiben zerschnitten oder von Anfang an zweiteilige Bremsscheiben eingebaut, da die Zerstörung verschlissener einteiliger Bremsscheiben ein bedeu­ tender wirtschaftlicher Faktor ist. Der Nachteil besteht jedoch, an daß bisher noch keine unter allen Umständen einwandfrei funk­ tionierende Verbindung der beiden Bremsscheibehälften bekannt ist, die auch einigermaßen wirtschaftlich und technisch sinn­ voll ist.

So hat man im allgemeinen versucht, die beiden Bremsscheiben­ hälften mit etwa tangential liegenden Schrauben im Bremsring fest miteinander zu verbinden (DE-PS 22 28 738). Man mußte aber hierbei immer besondere Paßstücke vorsehen, weil sich die beiden Hälften bei der Erwärmung und Abkühlung beim Bremsen gegeneinander verschoben haben und zwar sowohl achsparallel als auch radial. Es wurde daher vorgeschlagen (DE-OS 20 60 352) jede Bremsscheibenhälfte nur mit einer einzigen Schraube an der Nabe und einer tangentialen Schraube im Bremsgurt zu versehen, um genügend Spiel zu lassen. Dies führte jedoch zu Unwuchten, die die Verwendung einer solchen Scheibe verboten. Man versuchte auch (DE-OS 20 62 407) mit zwei tangentialen Schrauben im Brems­ gurt die Verbindung der zwei Bremsscheibenhälften und die Fest­ klemmung auf der Nabe zu bewirken, was jedoch ebenfalls nicht in der Praxis zum Tragen kam, weil die Klemmung in der Nabe schlecht war.

Allen bekannten Konstruktionen haftet der Nachteil an, daß sie insbesondere bei kleiner Bremsgurtbreite nicht ohne weiteres angewendet werden können.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Konstruktionen zu vermeiden und auch bei extrem kleiner Bremsgurtbreite sicherzustellen, daß die eingeleiteten Bremskräfte auf den Anschlußkörper wie Rad­ nabe oder eine auf die Achswelle gepreßte oder angeschraubte Nabe übertragen werden. Weiter muß die radiale Ausdehnung der Bremsscheibe bei Erwärmung im Bremsringteil gewährleistet sein.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß in der achsparal­ lelen und radial liegenden Teilungsfuge die eine Bremsringhälfte eine sich in konzentrischer Richtung erstreckende Nabe besitzt, deren Breite kleiner ist als die Breite des Bremsrings, und die andere Bremsringhälfte eine der Nase entsprechende U-förmige Ausnehmung besitzt und in beiden Teilen - Nase und Ausnehmung - radiale Bohrungen vorgesehen sind, in denen eine mit Splinten gesicherte Spannbüchse, Spannstift o. ä. liegt.

Vorteilhaft nehmen die Nase und die Ausnehmung die ganze Brems­ ringdicke ein.

Zweckmäßig ist zwischen Nase und Ausnehmung eine annähernd kraftschlüssige Verbindung durch Klemmsitz vorhanden.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung besteht vor allem darin, daß diese Art der Verbindung zweier Bremsscheiben­ hälften auch bei extrem kleiner Bremsgurtbreite anwendbar ist und auch dann noch alle Vorteile besitzt, wie die Möglichkeit der radialen Ausdehnung der Bremsringe bei Erwärmung beim Brem­ sen, ohne daß sich einzelne Teile der Bremsscheibe separat ver­ ziehen, was dazu führen würde, daß die Scheibe nicht mehr funktioniert. Die erfindungsgemäße Bremsscheibe könnte also auch in neue Fahrzeuge eingebaut werden, weil sie genau die gleichen Vorteile wie eine einteilige Bremsscheibe besitzt.

In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt und zwar zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht einer halben Bremsscheibe mit teilweisem Schnitt,

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.

Nach den Fig. 1 und 2 ist die Bremsscheibe mit einer achs­ parallelen Teilungsfuge 11 in zwei Hälften 12 und 13 geteilt. Beide Hälften sind im wesentlichen identisch und bestehen aus zwei Bremsgurten 14, welche durch die Rippen 15 miteinander verbunden sind und einen Bremsring bilden. Am inneren Umfang des Bremsrings sind Arme 17 angeordnet, die in einem Befestigungs­ ring 18 enden, mit dem die Bremsscheibe an der Radnabe oder einer auf der Achswelle angeordneten Nabe (nicht dargestellt) durch in den Bohrungen 19 liegende Schrauben befestigt ist. In der radial und achsparallel liegenden Teilungsfuge 11 besitzt die eine Hälfte 12 des Bremsrings eine sich in konzentrischer Richtung erstreckende Nase 20, deren Breite N kleiner ist als die Breite B des Bremsrings. Die andere Hälfte 13 des Bremsrings besitzt eine der Nase 20 entsprechende U-förmige Ausnehmung 21, wobei Nase 20 und Ausnehmung 21 die ganze Dicke D der Bremsscheibe einnehmen. Sowohl in der Nase 20 als auch in der Ausnehmung 21 sind korrespondierende radiale Bohrungen vorgesehen, in denen eine Spannbüchse 22 liegt, die ihrerseits durch in Bohrungen an beiden Enden der Spannbüchse 22 liegende Splinte 23 gegen Wandern in radialer Richtung gesichert ist. Zwischen Nase 20 und Ausnehmung 21 ist durch Klemmsitz an den Flächen 24 (Fig. 1) eine annähernd kraftschlüssige Verbindung hergestellt, wodurch die Spannbüchse 22 noch weitgehend entlastet wird.

Die beiden Bremsscheibenhälften 12 und 13 sind insoweit identisch ausgebildet, als jede Hälfte an der einen Seite die Nase 20 und an der anderen Seite die Ausnehmung 21 trägt.

Die beiden Bremsscheibenhälften 12 und 13 werden bei der Montage zunächst durch die mittels der in den Bohrungen 19 liegenden Schrauben erzeugten Reibkraft auf der Nabe zusammenge­ halten. Daneben sind aber noch die Spannbüchsen 22 für den Zusammenhalt der beiden Bremsscheibenhälften 12 und 13 vorgesehen. Wenn während des Bremsvorgangs der Bremsring erwärmt wird, so dehnt er sich radial aus, wobei durch die Spannbüchsen 22 die beiden Hälften des Bremsrings in gleicher Ebene gehalten werden. Die Ausdehnung des Bremsrings wird in den Befestigungsarmen 17 kompensiert.

Claims (5)

1. Axial geteilte Bremsscheibe, bei der zwei Bremsgurte durch die Kühlluftkanäle bildenden Rippen miteinander verbunden sind und einen Bremsring bilden und vom inneren Umfang des Bremsrings aus arm- oder topfförmige Verbindungselemente ausgehen, mit denen die Bremsscheibe an einem Anschlußkörper, wie Radnabe oder auf der Achswelle befestigte Nabe o. ä., befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der achsparallel und radial liegenden Teilungsfuge (11) die eine Bremsringhälfte (12) eine sich in konzentrischer Richtung erstreckende Nase (20) besitzt, deren Breite (N) kleiner ist als die Breite (B) des Bremsrings, und die andere Bremsringhälfte (13) eine der Nase (20) entsprech­ ende U-förmige Ausnehmung (21) besitzt und in beiden Teilen - Nase (20) und Ausnehmung (21) - radiale Bohrungen vorgesehen sind, in denen eine mit Splinten (23) gesicherte Spannbüchse (22), Spannstift o. ä. liegt.

2. Axial geteilte Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Nase (20) und die Ausnehmung (21) die ganze Brems­ ringdichte (D) einnimmt.

3. Axial geteilte Bremsscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwischen Nase (20) und Ausnehmung (21) an den Flächen (24) eine annähernd kraftschlüssige Verbindung durch Klemmsitz vorhanden ist.

4. Axial geteilte Bremsscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bremsringhälfte (12, 13) auf der einen Seite eine Nase (20) und auf der anderen Seite eine Ausnehmung (21) trägt.

5. Axial geteilte Bremsscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide Bremsringhälften (12, 13) identisch sind.