DE3743416A1 - Verfahren und geraet zur bodenprobeentnahme - Google Patents
Verfahren und geraet zur bodenprobeentnahmeInfo
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Description
Insbesondere in der Landwirtschaft werden wegen zunehmender
Umweltbelastung in jüngster Zeit regelmäßig Bodenuntersu
chungen durchgeführt, um Einflüsse auf den Boden laufend
zu untersuchen, damit Gefahren rechtzeitig erkannt und
eventuell notwendige Gegenmaßnahmen eingeleitet werden
können, um einen möglichst gesunden und damit auch frucht
baren Boden zu behalten. Durch die Untersuchung auf Nähr
stoffe und einen Wechsel der angebauten Früchte läßt
sich die Düngung optimieren, eine Auslaugung oder Überdün
gung vermeiden. Es läßt sich feststellen, ob die Boden
struktur intakt, der Boden gut durchlüftet ist und der
Boden einen ausreichenden Anteil an Humus enthält usw.
Bisher erfolgte die Entnahme von Proben mit einem Hand
werkzeug, z.B. einem Bohrstock, einer Schnecke oder
ähnlichem, das in den Boden eingetrieben und dann unter
Mitnahme des vom Werkzeug umschlossenen Bodenquerschnitts
gehoben wird. Die entnommene Bodenprobe wird dann aus
dem Werkzeug herausgekratzt, in Tüten oder Behälter gefüllt
und zu einem Untersuchungslabor befördert. Diese Arbeits
weise ist nicht nur sehr umständlich, sie führt auch
dazu, daß kein sauberer Aufschluß über die Bodenschichtung
mehr erzielt werden kann, wenn die Probe aus dem Werkzeug
herausgekratzt worden ist. Außerdem ist die Bodenstruktur
hierdurch zerstört und bestimmte Bestandteile wie Gase
können praktisch nicht mehr in ihrer korrekten Konzentra
tion ermittelt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein Gerät
zur Probeentnahme zu schaffen, das ein schnelleres und
vermischungsfreies Probeziehen und besseren Schutz der
Proben bis zur Untersuchung im Labor gewährleistet.
Diese Aufgabe ist hinsichtlich des Verfahrens durch den
Patentanspruch 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch
den Patentanspruch 4 gelöst. Durch die Verwendung eines
Kunststoffbehältnisses, in das die Probe beim Eintreiben
der Sonde als Werkzeug hineingedrückt wird, erhält man
eine transportfähige unverfälschte Probe, die so wie
sie ist in ein Labor transportiert werden kann. Die Entnah
me aus der Sonde ist sehr einfach, da lediglich das Kunst
stoffbehältnis herauszunehmen ist. Auch wird die Ver
schmutzung der Sonde im Inneren verhindert und sie ist
sofort zum erneuten Einsatz bereit, da lediglich ein
neues Kunststoffbehältnis einzusetzen ist. Das Kunst
stoffbehältnis dient nicht nur als Verpackung der Probe
nach der Entnahme, sondern kann zum anderen auch als
Hilfsmittel zur sofortigen Erfassung von Kenndaten, z.B.
Bodendichte, Bodenfeuchte, CO2-Gehalt usw. genutzt werden.
Durch die sofortige Verpackung der Probe trocknet diese
nicht aus und verliert nicht an Inhaltsstoffen und kann
im übrigen im Labor platzsparend und exakter verarbeitet
werden. Ein solches Verfahren könnte ebenfalls gut zur
Entnahme von anderen Proben, z.B. Silage angewendet werden.
Mit Rücksicht auf ständige Bodenüberwachung ist es vorteil
haft, wenn die Sonde als Teil eines transportablen Spezial
geräts mechanisch unter Drehen oder Vibrieren in den
Boden eingetrieben und ein solches Gerät z.B. als Anbau
gerät für ein Geländefahrzeug, insbesondere Traktor aus
gestaltet ist, um größtmögliche Mobilität bei sofortiger
Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Kunststoffbehält
nis zumindest an seinem Öffnungsende einen Rückschlag
verschluß besitzt, der selbsttätig verhindert, daß die
Probe aus dem Behältnis hinausrutschen kann. Ein solcher
Rückschlagverschluß kann von Kreissegmenten gebildet
werden, die in der Kreisebene das Behältnis verschließen
und bei Druck in das Innere unter Verbiegen ausweichen.
Die Verwendung eines Kunststoffbehältnisses gestattet
es auch, in der Wandung Meßeinrichtungen unterzubringen,
die entweder eine unmittelbare Anzeige am Kunststoffbe
hältnis ermöglichen oder die über Leitungsverbindungen
zum Spezialgerät mit Auswertungseinrichtungen verbunden
sind. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläu
tert.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Sonde zur Proben
entnahme an einem von einem Traktor getragenen
Spezialgerät.
Fig. 2 bis 4 zeigen in einem Teilschnitt das Fußende
einer Sonde in unterschiedlichen Ausführungs
formen.
Fig. 5 bis 7 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen
von Kunststoffbehältnissen.
Eine Sonde zur Bodenprobeentnahme besteht aus einem Mantel
rohr 1, das am Fußende 2 offen ist und dessen Innenraum
3 zur Aufnahme der zu ziehenden Probe dient. Das Fußende
2 besitzt Einrichtungen, die den Vortrieb ins Erdreich
erleichtern. Hierfür kann in Abhängigkeit von dem zu
untersuchenden Material gemäß Fig. 2 bis 4 eine Schneide
4 oder eine Bohrkrone 5 dienen, wobei die Sonde durch
Schlag, durch Drehen und/oder durch Vibration in das
Material eingetrieben wird, das z.B. auch Silage sein
kann. Die Sonde kann als Einzelsonde von Hand eingetrieben
werden, insbesondere dann, wenn nur geringe Tiefen (z.B.
bis zu 30 cm) zu untersuchen sind. Insbesondere für größere
Tiefen bis zu 60 oder 90 cm ist es schneller und bequemer,
wenn die Sonde an einem Gerät 6 angebracht ist, das z.B.
am Dreipunktgestänge 7 eines Traktors 8 befestigt ist
und über dessen Zapfwelle die notwendige Energie für
das Eintreiben in den Boden und das Herausheben erhält.
Um eine möglichst ungestörte Probe zu erhalten und diese
bequem zu einem Untersuchungslabor transportieren zu
können, wird in das Fußende der Sonde ein Kunststoff
behältnis 9 eingesetzt, in das sich mit dem Vortrieb
der vom Sondenquerschnitt überdeckte Bodenkern fortschrei
tend hineindrückt. Das Kunststoffbehältnis hat beispiels
weise die Form einer formsteifen Kartusche (Fig. 5), eines
flexiblen Beutels (Fig. 6) oder eines Faltsacks (Fig. 7)
und besitzt vorzugsweise einen radial nach außen vor
stehenden Ringflansch 10 am unteren Öffnungsende, mit
dem es im Fußende 2 der Sonde in seiner Lage gesichert
ist.
Im Falle eines von unten in das Fußende der Sonde ein
zusetzenden Kunststoffbehältnisses kann ein Radialanschlag
11 vorgesehen sein, gegen den der Ringflansch beim Ein
treiben der Sonde gedrückt wird (Fig. 3). Zur Verringerung
des Vortriebswiderstands und auch zur Vermeidung von
Verformungen kann der Ringflansch innenseitig eine Phase
12 besitzen. Das Kunststoffbehältnis 9 wird einfach einge
setzt, wobei es durch bloße Wandreibung von selbst in
der Sonde hängenbleibt, so daß diese ohne Gefahr des
Herausfallens auf den Boden aufgesetzt werden kann. Ent
sprechend leicht kann das Kunststoffbehältnis mit der
darin enthaltenen Probe wieder entnommen werden. Sollte
die Wandreibung unter dem Radialdruck der Probe zu hoch
geworden sein, kann ein geeignetes Ziehwerkzeug Verwendung
finden, das am Ringflansch Halt findet.
Um zu vermeiden, daß die Probe aus dem Kunststoffbehältnis
beim Heben der Sonde hinausrutscht, könnte ein Rückschlag
verschluß 16 an der Innenseite des Ringflansches 10 ange
formt sein, der aus radial nach innen vorstehenden drei
eckförmigen Zungen 17 besteht, die elastisch in das
Innere des Kunststoffbehältnisses nachgeben können und
die Öffnung bei Belastung in Gegenrichtung im wesentlichen
verschließen. Das Kopfende des Behältnisses kann ganz
offen sein oder sollte zumindest eine Belüftungsöffnung
18 haben (Fig. 5 bis 7).
Zur Sicherung des Ringflansches 10 des Kunststoffbehält
nisses kann gemäß Fig. 4 auch ein Haltering 13 Verwendung
finden, der z.B. mittels Bajonettverschluß oder mittels
Gewinde festgelegt wird. Ein solcher Haltering wäre bei
relativ festem Untergrund zweckmäßig, insbesondere, wenn
der Vortrieb über Bohrbewegungen erfolgen muß.
Es besteht nach Fig. 2 auch die Möglichkeit, das Kunst
stoffbehältnis 9 über eine seitliche Öffnung 14 der Sonde
einzulegen, wobei dann der Ringflansch 10 in einer Nut
15 festgehalten werden könnte. Die Öffnung 14 kann offen
bleiben, insbesondere, wenn das Kunststoffbehältnis eine
formstabile Kartusche ist.
Für den Fall des Einsetzens der Kunststoffbehältnisse
von unten eignet sich insbesondere der Beutel gemäß Fig. 6
oder der Faltsack gemäß Fig. 7, wobei sich diese in
Abhängigkeit von der Tiefe des Sondenvortriebs in das
Sondeninnere strecken. Bei einem solchen Kunststoffbehält
nis könnten jedoch insbesondere dann, wenn die Probe
aus sehr weichem Material besteht, beim Transport Änderun
gen in der Schichtenfolge oder auch Veränderungen infolge
mechanischer Beanspruchungen auftreten, so daß das jeweili
ge Kunststoffbehältnis in Abhängigkeit vom erwarteten
Zustand des Untergrundes gewählt werden sollte. Kartuschen
lassen sich selbstverständlich für jede Art von Sonden
gestaltung verwenden.
Von besonderem Vorteil kann es sein, wenn gemäß Fig.
5 innerhalb des Kunststoffbehältnisses 9 in vorbestimmten
Abständen mehrere Rückschlagverschlüsse 17 vorgesehen
werden, um Probenabschnitte bestimmter Tiefen getrennt
festhalten zu können. Solche Maßnahmen lassen sich bei
flexiblen und formstabilen Kunststoffbehältnissen er
treffen.
Claims (13)
1. Verfahren zur Entnahme eines Probekörpers, insbe
sondere einer Bodenprobe, bei dem eine rohrförmige Sonde
in das zu untersuchende Material eingetrieben und der von
der Sonde umfaßte Materialquerschnitt in die Sonde gedrückt
und mit dieser an die Materialoberfläche gehoben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Sonde (1) ein Kunststoff
behältnis (9) eingesetzt und der Probekörper beim Eintreiben
der Sonde in dieses Kunststoffbehältnis hineingedrückt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Probekörper beim Heben der Sonde selbsttätig in
der Sonde eingeschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Sonde unter Drehen und/oder Rütteln eintreibbar
ist.
4. Gerät zur Entnahme eines Probekörpers zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 3 mit einer rohrförmigen, am Fußende (2) offenen Sonde
(1), gekennzeichnet durch ein in das Fußende (2) der
Sonde (1) lösbar eingesetztes Kunststoffbehältnis (9)
mit einer Stützeinrichtung (10) zur unverrückbaren Lage
sicherung in der Sonde.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunststoffbehältnis (9) ein Kunststoffbeutel
ist.
6. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunststoffbehältnis (9) ein Zieharmonika-Faltsack
ist.
7. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunststoffbehältnis (9) eine formstabile, flexible
Kartusche ist.
8. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche
4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffbehält
nis einen verstärkten Öffnungsrand (10) hat.
9. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche
4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest am Öffnungs
ende des Kunststoffbehältnisses (9) ein Rückschlagver
schluß (16, 17) vorgesehen ist.
10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß entlang dem Kunststoffbehältnis mehrere im Abstand
stehende Rückschlagverschlüsse vorgesehen sind.
11. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche
4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffbe
hältnis (9) vom Fußende (2) der Sonde (1) einschiebbar
und mittels Schnappsitz, Klemmring (13), gegen Anschlag
(11) oder dergleichen sicherbar ist.
12. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche
4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffbehält
nis (9) über eine seitliche Öffnung (14) der Sonde (1)
einsetzbar und mit einem Ringkragen (10) am Öffnungsende
in einer Nut (15) der Sonde festlegbar ist.
13. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche
4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in die Wandung
des Kunststoffbehältnisses (9) Meßfühler mit Leitungs
verbindung zum hinteren Ende der Sonde (1) eingebettet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873743416 DE3743416A1 (de) | 1987-12-21 | 1987-12-21 | Verfahren und geraet zur bodenprobeentnahme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873743416 DE3743416A1 (de) | 1987-12-21 | 1987-12-21 | Verfahren und geraet zur bodenprobeentnahme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3743416A1 true DE3743416A1 (de) | 1989-06-29 |
Family
ID=6343196
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19873743416 Ceased DE3743416A1 (de) | 1987-12-21 | 1987-12-21 | Verfahren und geraet zur bodenprobeentnahme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3743416A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3839003A1 (de) * | 1988-11-18 | 1990-05-23 | Paul Dr Behringer | Vorrichtung zur entnahme von bodenproben mit einer bohrschnecke aus drei bodentiefen fuer bodenuntersuchungen |
DE3904105A1 (de) * | 1989-02-11 | 1990-08-16 | Fritzmeier Georg Gmbh & Co | Verfahren und geraet zur bodenprobennahme |
US5419211A (en) * | 1989-02-11 | 1995-05-30 | Georg Fritzmaier Gmbh & Co. | Device for taking soil samples |
CN1317548C (zh) * | 2004-02-29 | 2007-05-23 | 中国海洋大学 | 土样标定罐装置 |
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-
1987
- 1987-12-21 DE DE19873743416 patent/DE3743416A1/de not_active Ceased
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