DE3742522C1 - Zellenradschleuse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zellenradschleuse der im
Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art.
Bei dieser diesseits seit einiger Zeit hergestellten
und vertriebenen Zellenradschleuse bestehen die beiden
Gleitringe jeweils aus einem PTFE-Kunststoff und dienen
zur Abdichtung der jeweiligen Kammern zwischen den
Seitenscheiben des Zellenrades und den entsprechenden
Lagerdeckeln gegen das Eindringen von staubförmigen
Anteilen des Schüttgutes. Außerdem verhindern die
Gleitringe eine Leckluftströmung, die anderenfalls bei
einem zwischen der Einlaufseite und der Auslaufseite
der Schleuse bestehenden Differenzdruck durch die ge
nannten Kammern hindurch entstehen würde. Hierzu wird
jeder Gleitring mittels mehrerer, über den Umfang
des betreffenden Lagerdeckels verteilt angeordneter
und sich gegen diesen abstützender, vorgespannter
Schraubendruckfedern gegen die betreffende Seitenscheibe
gedrückt. Es hat sich gezeigt, daß die Reibungsbedingun
gen und die Kräfte, die im Bereich der aufeinander glei
tenden Flächen von Gleitring und Seitenscheibe entstehen,
schwierig vorherzusagen bzw. im vorhinein zu berechnen
sind, daß sie von zahlreichen Einflußgrößen, die zudem
auch teilweise auch zeitabhängig veränderlich sind, ab
hängen, so etwa von der Materialpaarung Gleitring/Seiten
scheibe, der Druckdifferenz zwischen Einlaufseite und
Auslaufseite der Schleuse und dem Verschleißzustand des
Gleitrings. Hinzu kommt, daß die Schraubendruckfedern
im Bereich ihrer jeweiligen Auflagefläche auf den Gleit
ring dessen örtliche Durchbiegung bewirken. Vor allem
aber nimmt die Vorspannung der Schraubendruckfedern
und damit die Anpreßkraft des jeweiligen Gleitringes
an die zugehörige Seitenscheibe mit zunehmendem Ver
schleiß des Gleitringes ab. Da man aus Gründen einer
möglichst langen Standzeit der Gleitringe von z. B.
mehr als einem Jahr die anfängliche Anpreßkraft nicht
größer wählt als zur Erzielung der gewünschten Dicht
wirkung erforderlich, verschlechtert sich diese Dicht
wirkung im Laufe des Betriebes der Schleuse. Zwar
könnte dem theoretisch durch manuelle Nachstellung der
Vorspannung der Schraubendruckfedern in regelmäßigen,
z. B. monatlichen Abständen entgegengewirkt werden,
jedoch würde dies einen erheblichen konstruktiven
Mehraufwand in Form entsprechender Nachstellvorrichtungen
bedingen und außerdem auch den Wartungsaufwand für die
Schleuse erheblich erhöhen. Deshalb wird häufig die
Anpreßkraft der Gleitringe an der fabrikneuen Schleuse
auf einen höheren Wert als für die optimale Abdichtung
erforderlich eingestellt. Der dadurch bedingte, höhere
Verschleiß verkürzt aber die Standzeit der Gleitringe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Zellenradschleuse der eingangs genannten Gattung die
axiale Abdichtung zu verbessern ohne daß dies auf Kosen
der Standzeit der Gleitringe und gegebenenfalls auch
der Seitenscheiben des Zellenrades geht.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das im Kenn
zeichen des Anspruches 1 angegebene Merkmal gelöst.
Dieser Lösung liegt der Gedanke zugrunde, die Gleitringe
mit einer wegunabhängigen, konstanten und über den Umfang
völlig gleichmäßig verteilten Haltekraft zu beaufschla
gen. Dies geschieht am zweckmäßigsten dadurch, daß das
Druckfluid über einen entsprechend eingestellten Druck
regler zugeführt wird. Damit sind die eingangs genannten
Nachteile der bekannten Schleuse behoben.
Eine in konstruktiver Hinsicht vorteilhafte Ausführungs
form dieser Zellenradschleuse ist Gegenstand des An
spruches 2.
Anspruch 3 betrifft eine Verdrehsicherung und Hubbe
grenzung für die Gleitringe mittels eines Bolzens,
dessen über den betreffenden Lagerdeckel überstehender
Teil gleichzeitig als Verschleißanzeige dienen kann.
Eine unerwünschte Druckentlastung der Gleitringe an
der jeweiligen Eingriffsstelle der Bolzen läßt sich
durch die Weiterbildung gemäß Anspruch 4 verhindern.
Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen der
Schleuse muß der Einstellwert der Haltekraft bzw. des
diese erzeugenden Drucks des Druckfluids so hoch ge
wählt werden, daß die Reibungskräfte zwischen den
Gleitringen und ihren Führungen in den Lagerdeckeln
sicher überwunden werden können. Da die Höhe dieser
der Haltekraft entgegenwirkenden Reibungskräfte im
vorhinein nicht genau bestimmbar ist, ist über den
geschätzten Wert hinaus ein gewisser Sicherheitszuschlag
erforderlich, uzw. auch unter Berücksichtigung dessen,
daß die genannten Reibungskräfte im Laufe des Betriebes
der Schleuse noch zunehmen können, u. a. deshalb, weil
das Eindringen von geringen Staubmengen in die betreffen
den Gleitringführungen nie völlig ausgeschlossen werden
kann. Im Ergebnis ist aber zumindest während der
ersten Zeit des Betriebes der Schleuse die auf die
Gleitringe ausgeübte Haltekraft und daher deren Ver
schleiß höher als notwendig, auch wenn dieser zusätzliche
Verschleiß bei weitem geringer als bei der bekannten
Zellenradschleuse ist.
Zur Vermeidung dieses Nachteils wird erfindungsgemäß vor
geschlagen, die Zellenradschleuse in der in Anspruch 5
angegebenen Art und Weise auszugestalten, also die
zeitlich konstante Haltekraft auf ihren optimalen
Wert zu bringen, jedoch in periodischen Abständen
nur kurzzeitig eine deutlich höhere Verstellkraft zu
erzeugen, die die der Nachstellung der Gleitringe ent
gegenwirkenden (Haft-)Reibungskräfte sicher überwindet.
Da die Verstellkraft nur kurzzeitig einwirkt, verursacht
die dadurch entstehende, erhöhte Anpreßkraft praktisch
keinen vergrößerten Verschleiß.
Eine weitere Verbesserung der Zellenradschleuse ist
in Anspruch 6 angegeben.
In der Zeichnung ist eine Zellenradschleuse nach der
Erfindung beispielhaft und schematisch vereinfacht
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt und
Fig. 2 die Einzelheit "X" in Fig. 1
in vergrößertem Maßstab.
Die Zellenradschleuse besteht aus einem Gehäuse 1,
das oberseitig eine Einlauföffnung 3 sowie unterseitig
eine Auslauföffnung 4 hat und in dessen Innenraum ein
Zellenraum angeordnet ist. Das Zellenrad besteht aus
einer in den Lagerdeckeln 1 a und 1 b des Gehäuses 1
drehbar und abgedichtet gelagerten Welle 5, mit der
mehrere Zellenradstege 6 aus Metallplatten fest ver
bunden sind, die mit ihren radial außenliegenden Stirn
rändern 6 a gegen die Innenwand des Gehäuses 1 anliegen.
Die Zellenradstege 6 erstrecken sich zwischen Seiten
scheiben, von denen jede aus einer inneren, kreisförmi
gen Platte 10 a, 10 b und einer äußeren, ringförmigen
Gleitscheibe 11 a, 11 b besteht. Zur axialen Abdichtung
liegen auf den Gleitscheiben 11 a, 11 b Gleitringe 12 a, 12 b
auf, die vorzugsweise aus einem Kunststoff auf PTFE-Basis
bestehen. Jeder der Gleitringe 11 a, 11 b ist nach Art
eines Ringkolbens ausgebildet, der abgedichtet in einer
axialen Ringnut des betreffenden Lagerdeckels 1 a, 1 b
geführt ist. Wie aus Fig. 2 deutlicher hervorgeht,
wird diese Ringnut von dem Lagerdeckel, der Innenwand 1′
des Gehäuses 1 und mit einem mit dem betreffenden Lager
deckel 1 b verschraubten Führungsring 15 begrenzt. Die
Abdichtung erfolgt mittels O-Ringen 16, 17, 18.
Zwischen dem Nutengrund der beiden Ringnuten und der
gewissermaßen der Kolbenboden bildenden, nach außen
gerichteten Stirnfläche der betreffenden Gleitringe
12 a, 12 b verbleibt eine in Fig. 1 mit 20 bezeichnete
Ringkammer, in die jeweils ein Druckluftanschluß 21 a, 21 b
einmündet. Diese Druckluftanschlüsse 21 a, 21 b sind über
Leitungen 22 mit Druckluft beaufschlagbar. Sofern diese
Druckluft über ein fest eingestelltes Druckminderventil
eingespeist wird, werden die Gleitringe 12 a, 12 b mit
einer konstanten, verschleißunabhängigen, sogenannten
Haltekraft beaufschlagt. Allerdings ist zu berücksich
tigen, daß die Gleitringe 12 a, 12 b in ihren jeweiligen
axialen Ringnuten mit einer gewissen Reibung geführt sind,
die schon durch die O-Ringe 16, 17 und 18 bedingt ist, und die
sich im Laufe des Betriebes infolge nicht völlig
vermeidbarer Staubablagerungen noch erhöhen kann.
Hierbei ist wiederum die Haftreibung bekanntlich größer
als die Gleitreibung. Um die Haftreibungskräfte sicher
überwinden zu können, ist die Leitung 22 gemäß
Fig. 1 mit dem Ausgang eines sogenannten pneumatischen
ODER-Elementes 43 verbunden. An dessen rechtem Eingang
liegt ein sogenannter Haltedruck p 1 an, der aus einer
Druckluftquelle 41 von demgegenüber höherem Druck mit
tels eines Druckreglers 42 erzeugt wird. Der Haltedruck
p 1 ist so an dem Druckregler 42 eingestellt, daß die
Gleitringe 12 a, 12 b gegen die jeweiligen Gleitscheiben
11 a bzw. 11 b mit einer Kraft gedrückt werden, die einen
optimalen Kompromiß zwischen möglichst guter Abdichtung
und möglichst geringem Verschleiß sowohl der Gleitringe
12 a, 12 b als auch der Gleitplatten 11 a, 11 b bildet.
Aus der gleichen Druckquelle 41 wird nun über einen
weiteren Druckregler 45 ein über dem Haltedruck p 1 liegen
der Verstelldruck p 2 erzeugt. Dieser Verstelldruck p 2
wird über ein Magnetventil 44 in periodischen Zeitab
ständen nur kurzzeitig an den anderen, linken Eingang
des ODER-Elements 43 angelegt. Das Magnetventil 44 er
hält die hierzu notwendigen, periodischen, kurzzeitigen
Steuerimpulse von einer elektrischen Steuerschaltung 46.
Fig. 2 zeigt im einzelnen die für die Gleitringe 12,
hier für den Gleitring 12 b, vorgesehene Verdrehsicherung.
Diese besteht aus einem in den Gleitring 12 b eingedrehten
Bolzen 30, der sich durch den Lagerdeckel 1 b hindurch
nach außen erstreckt. Der aus dem Lagerdeckel 1 b her
ausragende Teil des Bolzens 30 dient gleichzeitig als
Anzeige für den Verschleiß des Gleitringes 12 b.
Zur Begrenzung dessen Hubes oder Nachstellweges ist am
Ende des Bolzens 30 eine Scheibe 31 angeordnet, die bei
weitgehend verschlissenem Gleitring zur Auflage auf
eine Schulter 32 a einer transparenten Kappe 32 gelangt,
die den aus dem Lagerdeckel 1 b herausragenden Teil
des Bolzens 30 druckdicht umschließt. Die außen liegende
Stirnfläche des Bolzens 30 wird daher mit dem gleichen
Druck wie der Gleitring 12 b beaufschlagt. Würde man
hingegen den Bolzen 30 lediglich abgedichtet durch den
Lagerdeckel 1 b hindurch nach außen führen, so würde
demgegenüber der Gleitring 12 b auf einer dem Einschraub
querschnitt des Bolzens 30 entsprechenden Fläche druck
entlastet.
Um die Kammern 50 a, 50 b (vergleiche Fig. 1) zwischen
den Lagerdeckeln 1 a und 1 b und den jeweiligen Seiten
scheiben des Zellenrades möglichst staubfrei zu halten
und damit sowohl die Führungsflächen für die Gleitringe
12 a, 12 b als auch die Lager für die Welle 5 vor Staub
ablagerungen zu schützen, empfiehlt es sich, diese
Kammern mit einem sogenannten Sperrdruck zu beauf
schlagen. Hierzu dienen die Anschlüsse 51 a, 51 b in
den Lagerdeckeln 1 a, 1 b. Die nicht gezeigte Druck
luftversorgung kann aus der gleichen Druckluftquelle 41
erfolgen, sofern deren Druck stets höher als der höchste,
im Innenraum der Schleuse herrschende Druck ist.
Claims (6)
1. Zellenradschleuse zum Dosieren von Schüttgut,
bestehend aus einem Gehäuse mit einer oberseitigen
Einlauföffnung und einer unterseitigen Auslauföff
nung, sowie zwei seitlichen Lagerdeckeln, in denen
die Welle eines Zellenrades gelagert ist, das
mehrere, sich von der Welle zu der Innenwand des
Gehäuses erstreckende Zellenradstege zwischen zwei
kreisförmigen Seitenscheiben umfaßt, gegen deren
jeweils dem benachbarten Lagerdeckel zugewandte
Stirnfläche im Bereich deren größten Durchmessers
ein verdrehsicher, jedoch axial verschiebbar in dem
betreffenden Lagerdeckel geführter Gleitring anliegt,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Gleitringe
(12 a, 12 b) mittels eines Druckfluids an die be
treffende Seitenscheibe (10 a, 11 a; 10 b, 11 b) anpreß
bar ist.
2. Zellenradschleuse nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder der Gleitringe (12 a, 12 b) nach
Art eines Ringkolbens ausgebildet und abgedichtet in
einer axialen Ringnut des betreffenden Lagerdeckels
(1 a, 1 b) geführt ist und das das Druckfluid über
einen in den Ringraum (20) zwischen dem Nutengrund
und der ringförmigen Stirnfläche des Gleitrings
mündenden Anschluß (21 a, 21 b) zuführbar ist.
3. Zellenradschleuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit jedem Gleitring (z. B. 12 b) ein
eine Verdrehsicherung bildender Bolzen (30) kraft
schlüssig verbunden ist, der durch den Lagerdeckel (1 b)
herausgeführt und als Hubbegrenzung für den Gleitring
ausgebildet ist.
4. Zellenradschleuse nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der aus dem Lagerdeckel (1 b) heraus
ragende Teil des Bolzens (30) von einer druckdicht
mit dem Lagerdeckel (1 b) verbundenen, transparenten
Kappe (32) umschlossen ist.
5. Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittelanschlüs
se (21 a, 21 b) mit dem Ausgang eines pneumatisch
gesteuerten ODER-Elements (43) verbunden sind, an
dessen einem Eingang ein einer vorgegebenen Anpreß
kraft des Gleitrings an die betreffende Seitenscheibe
entsprechender Haltedruck (p 1) anliegt und an dessen
anderem Eingang über ein Magnetventil (44) kurzzeitig
ein einer vorgegebenen Verstellkraft entsprechender,
höherer Verstelldruck (p 2) anlegbar ist.
6. Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (50 a, 50 b)
zwischen den Lagerdeckeln (1 a, 1 b) und der betreffen
den Seitenscheibe des Zellenrades als Druckraum aus
gebildet und mit einem Sperrfluid beaufschlagbar sind,
dessen Druck über dem höchsten, im Innenraum der
Schleuse herrschenden Druck liegt.
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