DE3740836C1 - Aufwickelvorrichtung fuer Bahnen aus Kunststoff - Google Patents
Aufwickelvorrichtung fuer Bahnen aus KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Aufwickelvorrichtung der Gattung,
wie beschrieben im Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
Aus der US-Patentschrift 34 76 079 ist eine Aufwickelvor
richtung bekannt, bei der nach dem Durchtrennen der Bahn der
Bahnanfang mit einem quer zur Laufrichtung der Bahn aufge
brachten Klebstoff an die leere Wickelhülse geklebt wird.
Zu diesem Zweck wird mittels Kleberollen Klebstoff auf die
Wickelhülse gebracht und der Bahnanfang an der Wickelhülse
befestigt.
Ein derartiges Befestigen des Bahnanfanges ist sehr umständ
lich und aufwendig. Das Anwickeln eines Bahnanfanges bei
Wickelgeschwindigkeiten bis zu 500 m/Min. ist damit nicht
möglich, weil der Klebstoffauftrag in der Kürze der zur
Verfügung stehenden Zeit nicht durchgeführt werden kann.
Aus der US-Patentschrift 36 55 307 ist bekannt, eine frisch
auf eine Kühlwalze extrudierte Kunststoffolie mittels einer
elektrostatischen Entladung auf der Walze zu halten, um einen
schnellen Kühlvorgang der noch sehr instabilen Extrusionsbahn
durchzuführen.
In der CH-PS 5 50 725 wird an einer Aufwickelvorrichtung ein
Schwenkarm gezeigt, der mittels eines Hydraulikzylinders ein
Schneidmesser in die laufende Bahn verschwenkt und die Bahn
abtrennt. Das abgetrennte Bahnende wird mittels Querbürsten
gegen die leere Wickelhülse bzw. die gefüllten Wickel (Fig.
4b, 4c und 4d) gedrückt.
Aufgrund dessen wird verhindert, daß sich zwischen Bahn
anfang und Wickelhülse Lufteinschlüsse ausbilden.
Durch ein Andrücken des Bahnanfanges mittels der Bürste wird
der Bahnfang von der sich sehr schnell drehenden Hülse nicht
mitgenommen. Es wird durch die Bürste keine Haftung des Bahn
anfanges an die Wickelhülse erreicht, so daß der Bahnanfang
nicht von der Wickelhülse erfaßt wird.
In der DE-PS 35 35 800 wird auf ein Verfahren zum Aufwickeln
von Papierbahnen hingewiesen. Auf die Papierbahn wird vor dem
Aufwickeln eine elektrostatische Ladung aufgebracht.
Unter Papierbahn wird ein "im wesentlichen poröser Werkstoff"
verstanden, der ein Entweichen der beim Wickelvorgang einge
schlossenen Luft ermöglicht.
Es wird in dieser Schrift zum Ausdruck gebracht, daß "luft
dichte Kunststoffolien", wenn man sie elektrostatisch auflädt,
zu einem instabilen Wickelvorgang führen.
Der Fachmann wird daher von der Idee weggebracht, beim Auf
wickeln von Kunststoffolien eine elektrostatische Aufladung
zu versuchen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung für eine Aufwickelvorrich
tung, die mit hoher Wickelgeschwindigkeit bis 500 m/Min.
arbeitet, eine Einrichtung vorzuschlagen, die einen automa
tischen Trenn- und Anwickelvorgang erlaubt, um einen schnel
len Wechselvorgang des vollen Wickelballens gegen eine leere
Wickelhülse sicherzustellen. Insbesondere soll der Bahnanfang
schlupffrei von der leeren Wickelhülse mitgenommen werden, um
auch das geringste seitliche Verlaufen der Bahn zu verhindern
und eine Faltenbildung somit strikt zu vermeiden.
Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des ersten
Patentanspruchs beschriebenen Merkmale gelöst. Weiterbildungen sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Durch die Einrichtung zum elektrostatischen Auf
laden des Bahnanfanges, wird ein äußerst schneller Haftvorgang
des Bahnanfanges an eine leere Wickelhülse ermöglicht.
Die elektrostatische Aufladung erfolgt unmittelbar vor der
Durchführung des nur Sekundenbruchteile dauernden Schneidvor
ganges mit einer Intensität, die den abgetrennten Bahnanfang
schlagartig auf die leere, sich drehende Wickelhülse zwingt,
von der der Folienanfang sofort ohne Schlupf mitgenommen
wird. Der Aufladevorgang wird etwa 2 bis 3 Sekunden durchge
führt.
Die Beaufschlagung der Bahn mit der elektrostatischen Ladung
erfolgt nur sehr kurzzeitig und mit einer die Kapazität der
statischen Aufladung der Bahn überschreitenden Intensität von
ca. 25 000 Volt.
Die Schneideinrichtung und die Einrichtung zum elektrosta
tischen Aufladen, gebildet durch eine Ionisationselektrode,
sind auf einem Träger nebeneinander angeordnet und werden ge
meinsam in die laufende Bahn gefahren. Die Bahn wird schlag
artig getrennt und der Bahnanfang auf die leere Wickelhülse
fixiert, während das Bahnende von der vollen Wickelhülse mit
genommen wird und nicht mehr stören kann.
Durch die Anordnung der elektrostatischen Aufladeeinrichtung
und der Schneideinrichtung auf dem gemeinsamen verschwenk
baren Träger wird der äußerst schnelle und störungsfreie
Trenn- und Aufwickelvorgang erreicht, so daß ein hoher Auto
matisierungsgrad des Wicklers gewährleistet ist.
Die Anordnung der Ionisierungselektrode in Arbeitsrichtung
vor den Schneidmessern bewirkt eine intensive Beaufschlagung
des Bahnanfangs und ein sofortiges Haften auf der Wickel
hülse.
Der die Schneideinrichtung und die Ionisierungselektrode aufneh
mende Träger wird linear in die zu trennende Bahn mittels
pneumatischer oder hydraulischer Hilfsmittel gefahren. Alter
nativ kann auch ein Verschwenken des beispielsweise U-förmig
ausgebildeten Trägers um einen Drehpunkt in die laufende Bahn
vorgesehen werden, wenn dieses aus räumlichen Gründen vorteil
hafter ist.
Die Ionisiereinrichtung kann eine Länge aufweisen, die über
die Bahnbreite hinausragt oder auch aus einzelnen Elektroden
teilen bestehen, um z. B. nur die seitlichen und mittleren
Bereiche der abgetrennten Folie auf der Wickelhülse zu hal
ten.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
in der Zeichnung in stark schematisierter Weise gezeigt und
nachfolgend näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Wickeleinrichtung vor dem Schneid
vorgang,
Fig. 2 die Wickeleinrichtung nach dem Schneid
vorgang,
Fig. 3 eine Ansicht auf den Schneidbalken von
unten,
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Schneidbalken
mit Schneidmesser und Elektrode.
Auf einer Drehscheibe 1 sind zwei Wickelhülsen 3 und 4 sowie
zwei Umlenkrollen 8 angeordnet. Auf der Wickelhülse 4 befin
det sich eine voll gewickelte Wickelrolle 5.
Der Schwenkarm 9 wird mittels eines nicht dargestellten
Drehkolbens um seinen Drehpunkt 20 in die in Fig. 1 gezeigte
Position verschwenkt, wenn ein Wickelwechsel eingeleitet
werden soll. Dabei wird die Bahn 29 um die leere Wickelhülse 3 geführt.
Auf dem Schwenkarm 9 ist ein etwa U-förmig ausgebildeter
Schneidbalken 10 (Fig. 3) mit Seitenteilen 10 a und 10 b
angeordnet und um einen Drehpunkt 22 mittels eines beidendig an Gelenkzapfen 21, 23 gelagerten Pneumatik
zylinders 25 verschwenkbar ausgebildet.
Der Schneidbalken 10 trägt ein Schneidmesser 11 und einen
Elektrodenkörper 13. In einem Hohlraum 16 des Elektrodenkörpers 13 sind Elektro
denspitzen 14 angeordnet, die mittels einer Verbindungsleitung
15 und einem Anschlußkabel 17 an eine nicht dargestellte Ein
richtung zur Erzeugung einer elektrischen Ladung angeschlossen
sind.
Das Schneidmesser 11 (Fig. 4) ist mittels Schrauben 12 an
der einen Seite des Schneidbalkens 10 befestigt. Auf der
anderen Seite ist mittels Schrauben 18 der Elektroden
körper 13 befestigt.
Bei der in Fig. 3 gezeigten bevorzugten Ausführungsform wird
als gemeinsamer Träger für die Schneid- bzw. Trenneinrich
tung und die Einrichtung zum elektrostatischen Aufladen der
Bahn der Schneidbalken 10 eingesetzt. Bei dieser Ausführungs
form kann der als Träger ausgebildete Schneidbalken 10 auch
linear, d. h. beispielsweise senkrecht mittels Pneumatikzy
linder in die laufende Bahn 29 gefahren werden, um diese durch
zutrennen und den Bahnanfang 29 a an eine neue Wickelhülse anzu
wickeln.
Während in Fig. 1 der laufende Wickelvorgang der Bahn 29 auf die
Wickelhülse 4 dargestellt wird, erfolgt in der in Fig. 2 ge
zeigten Position der Trennvorgang.
Zu diesem Zweck wird mittels des Pneumatikzylinders 25 der
Schneidbalken 10 um den Drehpunkt 22 in die laufende Bahn 29
verschwenkt, so daß das Schneidmesser 11 zusammen mit einem um einen
Schwenkpunkt 28 beweglichen Gegenhalter 26 die Bahn durchtrennt.
Gleichzeitig mit dem Schneidvorgang wird über die Elektroden
spitzen 14 eine starke Ionisierung des abgeschnittenen
Bahnanfangs 29 a vorgenommen, die den Bahnanfang schlag
artig auf die leere Wickelhülse 3 zwingt.
Die Wickelhülse 3 wird durch eine angetriebene Anlegewalze 2,
die einen nicht gezeigten Gummibelag aufweist, mitge
schleppt, so daß der abgeschnittene Bahnanfang 29 a ohne
jegliche Verzögerung auf die letzte Wickelhülse aufgewickelt
wird.
Gleichzeitig wird das Bahnende 29 b auf die volle Wickel
rolle 5 aufgewickelt. Die fertige Wickelrolle 5 wird dann mit ihrer Hülse 4 von den auf
jeder Seite der Wickelhülsen 3 und 4 und der Umlenkrollen 8
angeordneten und diese aufnehmenden Drehscheiben 1 abgenommen
und durch eine neue, leere Wickelhülse ersetzt.
Dann fährt der Schwenkarm 9 nach unten aus dem Drehkreis der
Drehscheibe 1 heraus. Der Gegenhalter 26 wird durch einen
Pneumatikzylinder 27 angehoben, so daß die leere Wickelhülse
4 durch eine Drehbewegung der Scheibe 1 in die in Fig. 1 ge
zeigte Stellung der Wickelhülse 3 verschwenkt werden kann.
Durch diesen Verschwenkungsvorgang gelangt die Wickelhülse
3 mit dem angewickelten Bahnanfang in die in Fig. 1 gezeigte
Position der Hülse 4. Anschließend wird der Schwenkarm 9 mit
dem Träger bzw. dem Schneidbalken 10, 10 a und 10 b wieder in
die in Fig. 1 gezeigte Position hochgeschwenkt. Dabei versetzt
die laufende Bahn 29 Umlenkrollen 6 und 7, die auf dem
Schwenkarm 9 angeordnet sind, in Drehbewegung.
In dieser Position steht die Schneideinrichtung mit der
Einrichtung zum elektrostatischen Aufladen der Bahn für einen
neuen Trennvorgang zur Verfügung.
Claims (5)
1. Aufwickelvorrichtung für Bahnen aus Kunststoff,
mit einer auf einem beweglichen Träger angeord
neten Einrichtung zum Trennen der Bahn und An
wickeln des Bahnanfanges beim Wickelwechsel,
gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zum elektrostatischen Aufladen
(13-19) des Bahnanfangs.
2. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (13-18) zum Aufladen des
Bahnanfangs als Ionisierelektrode (14) ausgebil
det und in Arbeitsrichtung vor der quer über der
Bahn angeordneten Trenneinrichtung (10, 11) an
geordnet ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ionisierelektrodeneinrichtung (13, 14,
15, 16) quer zur Laufrichtung der Bahn angeordnet
und die gesamte Bahnbreite überfassend ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ionisierelektrode dreigeteilt ausgebil
det und jeweils über die Bahnräder und die Bahn
mitte angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrostatische Aufladeeinrichtung (13
-18) auf dem beweglichen Träger (Schneidbalken 10) angeordnet
ist.
Priority Applications (2)
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DE19873740836 DE3740836C1 (de) | 1987-12-02 | 1987-12-02 | Aufwickelvorrichtung fuer Bahnen aus Kunststoff |
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DE19873740836 DE3740836C1 (de) | 1987-12-02 | 1987-12-02 | Aufwickelvorrichtung fuer Bahnen aus Kunststoff |
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DE3740836C1 true DE3740836C1 (de) | 1989-06-29 |
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ID=6341736
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873740836 Expired DE3740836C1 (de) | 1987-12-02 | 1987-12-02 | Aufwickelvorrichtung fuer Bahnen aus Kunststoff |
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Also Published As
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