DE3630287C1 - Bandstahlstanzwerkzeug mit elastischem Profilstreifen - Google Patents
Bandstahlstanzwerkzeug mit elastischem ProfilstreifenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bandstahlstanzwerkzeug mit einer
Trägerplatte, bei der in Schlitzen über die Oberfläche der
Trägerplatte vorstehende Bandstahlstanzmesser gehalten und
parallel neben diesen Profilstreifen aus elastischem Material
vorzugsweise Gummi, Moosgummi, Gummi-Kork oder dgl., auf der Trägerplatte befestigt sind, die die
Schneidkante der Bandstahlstanzmesser mit ihrer
Stanzmaterial-Kontaktfläche überragen.
Ein solches Bandstahlstanzwerkzeug ist aus der DE 31 35 021 A1
bekannt.
Um gleichzeitig mehrere Nutzen aus einem Papier- oder
Kartonbogen in mehreren Stanzstufen herauszustanzen ist es
bekannt, bei einem aus der DE-PS 31 35 980 bekannten
Bandstahlstanzwerkzeug parallel dicht neben den
Bandstahlstanzmessern Profilstreifen aus Moosgummi aufzukleben,
um die beim Stanzen die einzelnen Nutzen zum Weitertransport
des ganzen Papier- oder Kartonbogens wieder über die Schneiden
der Bandstahlstanzmesser anzuheben. Daß die gestanzten Teile
nicht herausfallen, sind diese noch über Haltepunkte
miteinander verbunden, d. h. in den Bandstahlstanzwerkzeugen
sind Aussparungen, so daß an diesen Stellen die einzelnen
Nutzen noch durch Materialreste miteinander verbunden sind.
Erfolgt kein sauberes Herausheben der Nutzen aus den
Bandstahlstanzmesserformen, so können die Papierbogen nicht
mehr in ihrer Gesamtheit zur nächsten Stanzstation
weitertransportiert werden und der Fertigungsfluß stoppt.
Es ist auch bekannt, zwischen den Bandstahlstanzmessern
federbetätigte Auswerfer anzuordnen. Der Herstellungsaufwand
ist aber hier groß.
Die bekannten Profilstreifen weisen zur einfachen Herstellung
und Anbringung einen quadratischen Querschnitt auf. Beim
Stanzen, insbesondere wenn gleichzeitig noch Präge- oder
Rillmatrizen auf der Gegenplatte angeordnet sind, verformen
sich die einzelnen Nutzen und bevor ganz durchgestanzt ist,
erfolgt ein Durchreißen des Papiers oder Kartons. Insbesondere
wenn der Karton eine Deckschicht aufweist, neigt diese zum
Ausreißen und es gibt, insbesondere bei farbiger Oberfläche,
sehr unschöne ausgefranste Stanzränder. Die Haltepunkte müssen,
damit sie nicht durchreißen, relativ große
Querschnittsabmessungen haben.
Aus der DE 26 10 628 A1 ist es ferner bekannt, die
Profilstreifen zur besseren Halterung im Werkzeug mit
Trapezquerschnitt auszubilden.
In Vermeidung der geschilderten Nachteile liegt der
vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Bandstahlstanzwerkzeug der eingangs genannten Art so zu
verbessern, daß eine Stanzung mit sauberen Rändern ohne
Ausfransungen erreicht wird, auch wenn Prägematrizen
Verwendung finden. Weiter sollen Haltepunkte mit einem
möglichst kleinen Materialquerschnitt ermöglicht werden, daß
später ein leichtes Heraustrennen der Nutzen ermöglicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der
Profilstreifen so ausgebildet ist, daß bei einer vertikalen
Belastung sich seine Stanzmaterial-Kontaktfläche gegen das
Bandstahlstanzmesser hin, verschiebt und daß mindestens die dem
Bandstahlstanzmesser zugekehrte Seitenfläche des
Profilstreifens zum Bandstahlstanzmesser hin geneigt
ausgebildet ist.
Durch diese Bewegungstendenz werden die gestanzten Ränder der
Nutzen gegeneinander gespannt, so daß die Gefahr des
vorzeitigen Ausreißens vor dem vollständigen Durchstanzen
wesentlich herabgesetzt und damit eine bessere Randqualität
erreicht wird. Gleichzeitig wird die Zugbelastung in den
Haltepunkten wesentlich herabgesetzt, so daß die erforderliche
Querschnittsfläche der Haltepunkte klein gehalten werden kann
und so später beim vollständigen Trennen nur wenig störende
kleine Abrißflächen zurückbleiben.
Bei einer vertikalen Belastung erfolgt dann eine wesentliche
Versetzung der Stanzmaterial-Kontaktfläche. Vorzugsweise kann
ein Neigungswinkel gegenüber der Vertikalen von etwa 10°-15°
vorgesehen sein.
Dieselbe Wirkung kann auch dadurch erzielt werden, daß ein dem
Bandstahlstanzmesser zugekehrter Querschnittsbereich des
elastischen Profilstreifens eine größere Härte aufweist, als
der Restquerschnitt. Die Wirkung kann weiter noch dadurch
verstärkt werden, daß dieser härter ausgebildete
Querschnittsbereich ein etwa zur Seitenfläche des
Profilstreifens paralleler Bereich ist, wobei bei Anordnung
eines Neigungswinkels dieser Querschnittsbereich in einem
Winkel zur Grundfläche verläuft und bei einer vertikalen
Belastung beim Stanzvorgang unter Vergrößerung des
Neigungswinkels kippt.
Eine andere Möglichkeit zur Erzielung dieser Kippbewegung beim
Stanzvorgang besteht darin, den Profilstreifen als Hohlprofil
auszubilden. Dabei können die etwa senkrecht zur Trägerplatte
verlaufenden Innenwände des Hohlprofils gegen die Schneide des
Bandstahlstanzmessers hin geneigt verlaufen, so daß der
Profilstreifen etwa einen Parallelogrammquerschnitt aufweisen
kann und bei einer Belastung eine Parallelverschiebung der
Stanzmaterial-Kontaktfläche zur Schneidkante hin eintritt, wie
bei der Zusammenklappbewegung eines parallelogrammartigen
Gelenkvierecks.
Weiter kann die vom Bandstahlstanzmesser abgewandte Kante des
Profilstreifens stark abgerundet sein, so daß ein steter
Übergang der Flächenpressung erreicht wird und damit die
Preßstellen im Randbereich weitgehend vermieden zumindest aber
wesentlich weniger sichtbar werden.
In Weiterentwicklung der Erfindung kann der Profilstreifen aus
mindestens zwei Streifen zusammengesetzt sein, wobei der der
dem Bandstahlstanzmesser nähere Streifen die größere Härte
aufweist. Beispielsweise können hierzu Profilstreifen aus Moosgummie
verschiedener Härte zusammengesetzt sein.
Zur Erhöhung der Dauerfestigkeit der verwendeten
Hohlprofile können die Übergänge im Innenraum des Hohlprofils
gerundet ausgeführt sein.
Weitere erfindungsgemäße Ausbildungen sind den Unteransprüchen
zu entnehmen und werden mit ihren Vorteilen in der
nachstehenden Beschreibung näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Teilschnitt durch ein Bandstahlstanzwerkzeug
Fig. 2
bis 5 verschiedene Ausführungsformen von Profilstreifen.
Bei der nachfolgenden Beschreibung der verschiedenen
Ausführungsbeispiele werden für alle entsprechenden Teile die
gleichen Bezugszeichen verwendet. Das in Fig. 1 teilweise im
Querschnitt dargestellte Bandstahlstanzwerkzeug weist eine aus
Sperrholz bestehende Trägerplatte 1 auf, mit Schlitzen 2 in
denen Bandstahlstanzmesser 3 eingesetzt sind. Der Rücken 4 der
Bandstahlstanzmesser 3 stützt sich auf einer gehärteten
Stahlplatte 5 ab, so daß bei Belastung der gegenüberliegenden
Schneidkante 6 diese nicht ausweichen kann.
Beidseitig sind an den Bandstahlstanzmessern 3 Profilstreifen
7, 7′ angeordnet, deren parallel zur Oberfläche 8 der
Trägerplatte 1 verlaufende Stanzmaterial-Kontaktflächen 9 die
Schneidkante 6 überragen. Die Profilstreifen 7, 7′ sind
möglichst nahe den Bandstahlstanzmessern 3 auf der Oberfläche 8
der Trägerplatte 1 beispielsweise aufgeklebt.
Beim Stanzvorgang wird der zu bearbeitende Papier- oder
Kartonbogen auf den Stanzmaterial-Kontaktfläche 9 aufgelegt,
dann wird eine nicht dargestellte Gegenplatte in bekannter
Weise gegen die Schneidkante 6 gepreßt, wobei die
Profilstreifen 7, 7′ komprimiert werden bis der Karton oder das
Papier durchgestanzt ist. Danach wird die Gegenplatte wieder
abgehoben. Durch die Elastizität der Profilstreifen 7, 7′
werden die durchgestanzten, über nicht dargestellte
Haltepunkte noch miteinander verbundenen Nutzen über die
Schneidkante 6 angehoben. Der gesamte Papier- oder Kartonbogen
kann dann in eine nächste Bearbeitungsstation
weitertransportiert werden, ohne daß ein Verhaken mit den
Bandstahlstanzmessern 3 zu befürchten ist.
Um ein vorzeitiges Durchreißen an der Stanzstelle durch
Zugkräfte im Karton zu vermeiden, haben die Profilstreifen 7,
7′ eine spezielle Formgebung. Verschiedene Ausführungsbeispiele
sind in den Fig. 2 bis 4 dargestellt. Beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 handelt es sich um Vollprofil
aus Moosgummi oder auch Korkgummi. Die dem nicht dargestellten
Bandstahlstanzmesser 3 zugekehrte Seitenfläche 10 verläuft
unter einem Neigungswinkel 11, der je nach dem Anwendungszweck
variiert werden kann. Ein Winkel von etwa 10°-15° hat sich
als besonders vorteilhaft erwiesen für die Bearbeitung der
üblichen Kartons für Faltschachteln. Durch Anordnung einer
Rundung 12 oder einer entsprechenden Abschrägung der vom
Bandstahlstanzmesser 3 wegliegenden oberen Kante wird die
Bildung sichtbarer Abdrucke am Karton, insbesondere bei
empfindlichen Oberflächen vermindert.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 handelt es sich um ein
Hohlprofil mit angenähert trapezförmigem Querschnitt. Die Ecken
13 des Innenraums 14 sind zur Erhöhung der Dauerfestigkeit
gerundet. Dabei können zur Erhöhung der Verschiebewirkung in
Richtung zum Bandstahlstanzmesser 3 hin, die Ecken 13′ und 13′′
mit einem größeren Radius gerundet sein, wie dies aus Fig. 3
ersichtlich ist.
Zur weiteren Erhöhung der Kippneigung kann der Profilstreifen 7
aus Querschnittsbereichen 15, 15′ mit Gummi, Moosgummi oder
dgl. mit verschiedener Härte ausgebildet sein, wobei der
parallel zur Seitenfläche 10 verlaufende und diese bildende
Querschnittsbereich 15 härter (über 40 Shore) ausgebildet ist.
Der Verlauf der Trennung der Bereiche 15, 15′ ist im
Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 gestrichelt
dargestellt. Das Profil 3 kann bspw. durch Verkleben zweier
profilierter Streifen 15, 15′ erfolgen.
Zur weiteren Erhöhung der Kippneigung kann, wie in Fig. 4
dargestellt ist, die der Seitenfläche 10 gegenüberliegende
Seitenfläche 17 parallel verlaufend ausgebildet sein
(gestrichelt angedeutet).
Beim in Fig. 5 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel eines
elastischen Profilstreifens 7 ist dieser zur Bildung der unter
einem Neigungswinkel 11 von etwa 10°-15° verlaufenden
Seitenfläche 10 eine V-Aussparung 18 vorgesehen, die einen
Grundwinkel von 90° aufweist, wobei der Übergang mit einer
Rundung 20 zur Erhöhung der Dauerfestigkeit versehen sein kann.
Zur Herabsetzung des Restquerschnitts 15′ können im
Auflagebereich des Profilstreifens 7 Aussparungen 21 vorgesehen
sein, durch deren Querschnittsabmessungen die Härte im
Restquerschnitt 15′ weitgehend beeinflußbar ist.
Claims (17)
1. Bandstahlstanzwerkzeug mit einer Trägerplatte (1), bei der
in Schlitzen (2) über die Oberfläche (8) der Trägerplatte
(1) vorstehende Bandstahlstanzmesser (3) gehalten und
parallel neben diesen Profilstreifen (7, 7′) aus
elastischem Material, vorzugsweise Gummi, Moosgummi,
Gummi-Kork oder dgl., auf der Trägerplatte (1) befestigt
sind, die die Schneidkante (6) Bandstahlstanzmesser
(3) mit ihrer Stanzmaterial-Kontaktfläche (9) überragen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Profilstreifen (7, 7′) so
ausgebildet ist, daß bei einer vertikalen Belastung sich
seine Stanzmaterial-Kontaktfläche (9) gegen das
Bandstahlstanzmesser (3) hin, verschiebt und
daß mindestens die dem Bandstahlstanzmesser (3)
zugekehrte Seitenfläche (10) des Profilstreifens (7, 7′)
zum Bandstahlstanzmesser (3) hin geneigt ausgebildet ist.
2. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Neigungswinkel (11) gegenüber der
Vertikalen vor etwa 10°-15° vorgesehen ist.
3. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein dem Bandstahlstanzmesser
(3) zugekehrter Querschnittsbereich (15) des elastischen
Profilstreifens (7, 7′) eine größere Härte aufweist, als
der Restquerschnitt (15′).
4. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnittsbereich (15) ein etwa
zur Seitenfläche (10) des Profilstreifens (7, 7′)
paralleler Bereich ist.
5. Bandstahlstanzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Profilstreifen (7, 7′) als
Hohlprofil ausgebildet ist (Fig. 3).
6. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die etwa senkrecht verlaufenden
Innenwände des Hohlprofils gegen die Schneidkante (6) des
Bandstahlstanzmessers (3) hin, geneigt verlaufen.
7. Bandstahlstanzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Profilstreifen (7, 7′) etwa
einen Parallelogrammquerschnitt aufweist.
8. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenraum (14) des
Hohlprofils etwa einen Parallelogrammquerschnitt aufweist.
9. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die vom Bandstahlstanzmesser (3)
abgewandte Kante des Profilstreifens (7, 7′) stark
abgerundet (Rundung 12) oder abgeschrägt ist.
10. Bandstahlstanzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Profilstreifen (7, 7′) aus
mindestens zwei Streifen (Querschnittsbereiche 15, 15′)
zusammengesetzt ist.
11. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenraum (14) des Hohlprofils
gerundete Übergänge aufweist (Ecken 13, 13′, 13′′).
12. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Restquerschnitt des elastischen
Profilsstreifens (7, 7′) eine Shorehärte unter 40 aufweist.
13. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenfläche (10) des
Profilstreifens (7, 7′) zum Bandstahlstanzmesser (3) hin
zur Bildung des Neigungswinkels (11) eine V-Aussparung
(18) aufweist.
14. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die von der V-Aussparung (18) freie
Restfläche (19) als Anlagefläche am Bandstahlstanzmesser
(3) dient.
15. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die V-Aussparung (18) einen
Grundwinkel von 90° ggf. mit Rundung aufweist.
16. Bandstahlstanzwerkzeug nach einem der Ansprüche 13 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß die vom
Bandstahlstanzmesser (3) abgewandte Seitenfläche (17)
parallel zur Seitenfläche (10) der V-Aussparung (18)
verläuft.
17. Bandstahlstanzwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Herabsetzung der Härte des
Restquerschnitts ( 15′) im Auflagebereich des
Profilstreifens (7) Aussparungen (21) vorgesehen sind (Fig. 5).
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