DE3624816A1 - Verfahren zur herstellung von monosialgangliosid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von monosialgangliosidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Monosialgangliosid.
Gangliosid bezeichnet ein Glied einer Klasse von Glycosphingolipiden,
die in menschlichen und tierischen Gehirnen
reichlich vorkommen, und wird durch die folgende
allgemeine Formel dargestellt:
worin GalNAc N-Acetylgalactosamin bedeutet, Gal Galactose
bezeichnet, Glc für Glucose steht, NeuNAc N-Acetyl- und/oder
N-Glycolylneuraminsäure (hier im folgenden einfach als
"Sialsäure" bezeichnet) ist, Cer Ceramid (Englisch: "ceramide") bezeichnet, n eine
ganze Zahl von 0 bis 3 bezeichnet und m für eine ganze
Zahl von 1 bis 3 steht. In Abhängigkeit von der Anzahl und
der Stellung oder den Stellungen der Bindung des Sialsäurerestes
oder die Sialsäurereste, der einer seiner Bestandteile
ist, gibt es viele molekulare Arten. Deshalb ist der
Ausdruck "Gangliosid", wie er hier verwendet wird, eine
allgemeine Bezeichnung für sie.
Gangliosid kann in Abhängigkeit von der Anzahl der Sialsäurereste,
die pro Molekül gebunden sind, grob in Monosialgangliosid
(Abkürzung: GM), Disialgangliosid (Abkürzung:
GD), Trisialgangliosid (Abkürzung: GT) und Tetrasialgangliosid
(Abkürzung: GQ), bei dem vier Sialsäurereste
gebunden sind, unterteilt werden. Ganglioside können weiterhin
in Abhängigkeit von der Stellung oder von den Stellungen
des bzw. der gebundenen Sialsäurereste klassifiziert
werden. Die folgenden molekularen Arten von Gangliosid
sind auf diese Weise bekanntgeworden: GM1 (n=0, m=1 in
der allgemeinen Formel (1)) als GM, GD1a (n=1, m=1) und
GD1b (n=0, m=2) als GD, GT1b (n=1, m=2) als GT und GQ1b
(n=2, m=2) als GQ usw.
Andererseits zeigt die Schreibweise von GM1 an, daß alle
der vier Saccharide des grundlegenden Oligosaccharids
enthalten sind. Das Oligosaccharid, das durch Eliminierung
des End-Gal von GM1 gebildet wird, wird "GM2" genannt,
und das Oligosaccharid, das durch weitere Eliminierung
von GalNAc erhalten wird, wird "GM3" genannt.
Außerdem wird das Saccharid, das durch vollständige Eliminierung
des Sialsäurerestes gebildet wird, ein Sialo- oder Sial-
GM1 oder GA1 genannt.
Die Wirkung von Gangliosid in lebenden Körpern ist in den
letzten Jahren klarer geworden. Es wurde berichtet, daß
GM1 für die Reparatur und die Behandlung von Unordnungen
des zentralen und peripheren Nervensystems wirksam ist
(z. B. Acta Neuropatholigica, 62, 46-50 (1983); Agnati,
L.F., et al., Acta Physiologica Scandiniavica, 119, 347-363
(1983)).
In Italien wird ein GM1-haltiges Gangliosid-Gemisch mit
dem Namen "Cronacial®" als ein therapeutisches Mittel
gegen periphere Nervenkrankheiten auf den Markt gebracht.
Es ist eine Patentanmeldung für dieses Gemisch angemeldet
worden (jetzt: Japanische Patent-Offenlegungsschrift No.
34 912/1977).
Als ein herkömmliches Verfahren für die Bildung von GM1
von einer Gangliosid-Art, die eine andere als GM1 ist,
ist es bekannt, Neuraminidase, eine Desialidase, auf die
Gangliosid-Art einwirken zu lassen (z. B. Richard Kuhn et al.,
Chemische Berichte, 96, 866 (1963)).
Außerdem ist auch berichtet worden, daß GM1 ohne Anwendung
irgendwelcher Enzyme gebildet worden ist (S. Ando et
al., The Journal of Biological Chemistry, 254(23). 12 224-
12 229 (1979)). Und zwar ist berichtet worden, daß ein Gemisch
von GT1a, GT1b, GD1b, GD1a und GM1 erhalten wurde,
indem GQ bei pH 3 und 80°C 30 Minuten in einer wässrigen
Lösung von Ameisensäure gehalten wurde. Entsprechend dem
Dünnschichtchromatogramm in diesem Report ist der Anteil
von GM1 in dem so erhaltenen Gemisch jedoch extrem klein,
und es ist somit noch eine weitere Bestätigung in bezug
auf die Bildung von GM1 notwendig.
Es ist auch bekannt, daß der Sialsäurerest oder die Sialsäurereste
von Gangliosid durch Azidolyse eliminiert werden
(z. B. E. Klenk, Hoppe-Seyler's-Zeitschrift für Physiologische
Chemie, 270, 185 (1941) und L. Svennerholm et al.,
The Journal of Biological Chemistry, 248, 740 (1973)).
In jedem Fall sind diese bekannten Verfahren darauf gerichtet,
die ganze Sialsäure zu eliminieren, und die Reaktionsprodukte
sind GA1 und neutrale Glycosphingolipide,
die durch Eliminieren von 1 bis 3 Sacchariden von dem
Grund-Oligosaccharid gebildet worden sind. Sie sind nicht
darauf gerichtet, GM1 zu bilden.
Als Lieferquellen für Gangliosid, die zur Zeit in der Industrie
angewendet werden, werden Gehirne von Rindern,
Schweinen und dergleichen verwendet. Gangliosid, das aus
diesen Gehirnen erhältlich ist, enthält im allgemeinen
molekulare Arten von anderem Gangliosid als GM1 in höheren
Anteilen als GM1. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
erhielten Gangliosid in einer gereinigten Form durch ein
Verfahren, das an sich bekannt ist, nämlich durch Dehydratisierung
von Rindergehirn mit Aceton, Extrahieren desselben
mit einem gemischten Lösungsmittel aus Chloroform,
Methanol und Wasser durch das Verfahren, das von Svennerholm
et al. (Biochemical et Biophysica Acta, 617, 97-109 (1980))
vorgeschlagen worden ist, Umwandeln des Extraktes in eine
wässrige Lösung von Gangliosid durch die Folch'sche Verteilung
(J. Folch, The Journal of Biological Chemistry,
226, 497-509 (1957)), Reinigen desselben durch DEAE-Sephadex-
A25 (R.W. Ledeen et al., Journal of Neurochemistry,
21, 829 (1973)) und dann Hindurchleiten desselben durch
eine Silicagel-Kolonne. Die Zusammensetzung des wie vorstehend
beschrieben gereinigten Gangliosids war 14% GM1,
45% GD1a, 10% GD1b, 22% GT1b und 2% GQ1b.
In der oben beschriebenen Gangliosid-Zubereitung "Cranacial®"
beträgt der Gehalt an GM1 21% entsprechend dem Begleitzettel
für die Zubereitung. Wenn die anderen molekularen Arten
von Gangliosid als GM1 in dem Gangliosid-Gemisch GM1
umgewandelt werden können, kann dementsprechend der wirksame
Bestandteil in einem größeren Volumen erhalten werden.
Obgleich GM1 gebildet werden kann, indem Neuraminidase
auf Gangliosid einwirken gelassen wird, ist dieses Enzym
teuer und deshalb erscheint dieses Verfahren nicht als
ein vorteilhaftes Verfahren vom wirtschaftlichen Standpunkt
aus.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben Vergleichsversuche
über die Hydrolysierbarkeit verschiedener molekularer
Arten von Gangliosid und Gangliosid-Gemischen durchgeführt.
Als Ergebnis fanden sie, daß die Bereitschaft für
Hydrolyse von einer molekularen Art zur anderen verschieden
ist.
So ist die Reaktionsgeschwindigkeit von GD1a zu GM1 und
die von GM1 zu GA1 verschieden, obgleich die Reaktionen
insofern gleich sind, als in jeder der Reaktionen eine
Sialsäure von dem Molekül eliminiert wird. Es wurde gefunden,
daß die Reaktionsgeschwindigkeit von GD1a zu GM1
schnell ist, während die Reaktionsgeschwindigkeit von GM1
zu GA1 langsam ist.
Ähnliche Ergebnisse wurden auch in bezug auf andere molekulare
Arten GT1b von Gangliosid beobachtet.
Die Erfinder haben dann Bedingungen für die Hydrolyse in
näheren Einzelheiten untersucht. Als Ergebnis wurden hydrolytische
Bedingungen gefunden, unter denen andere molekulare
Arten von Gangliosid als GM1 der Hydrolyse unterworfen
werden und dadurch zu GM1 umgewandelt werden, wobei GM1
ziemlich stabil bleibt, und dies führte zur Fertigstellung
dieser Erfindung.
Es wurde nämlich gefunden, daß GM1 mit einer hohen Umwandlungsrate
gebildet wird, wenn zu einer Lösung von Gangliosid
eine Säure hinzugegeben wird, wenn es nötig ist, und sie
dann auf eine geeignete Temperatur bei pH 3,5 bis 7 erhitzt
wird, was schließlich zu der vorliegenden Erfindung führte.
Gemäß dem Verfahren dieser Erfindung können mehr als 50%
molekulare Arten von Gangliosid, die andere als GM1 sind,
in GM1 umgewandelt werden, welches eine hohe Einsatzmöglichkeit
als Arzneimittel besitzt, und zwar durch das einfache
Verfahren, bei dem eine Lösung von Gangliosid im Anschluß
an seine pH-Einstellung erhitzt wird. Das Verfahren
dieser Erfindung ist deshalb ein wirksames Verfahren zum
Herstellen von GM1.
Diese Aufgabe der Erfindung, weitere Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung ergeben sich deutlicher aus der
folgenden Beschreibung und den beigefügten Patentansprüchen.
Das Verfahren dieser Erfindung wird im folgenden näher beschrieben.
Das Gangliosid, das als ein Ausgangsmaterial für die Herstellung
von GM1 geeignet ist, ist Gangliosid vom Gangliotetraose-
Typ. Die anderen molekularen Arten von Gangliosid
werden nicht als völlig geeignet angesehen, aber es entsteht
kein Problem oder keine Schwierigkeit, wenn sie gemischt
werden.
Als molekulare Arten von Gangliosid, die als Ausgangsmaterialien
bei der praktischen Durchführung dieser Erfindung
brauchbar sind, können molekulare Arten von Gangliosid
genannt werden, bei denen zwei oder mehr Sialsäurereste
pro Molekül von Gangliotetraose gebunden sind, Mischungen
von solchen molekularen Arten von Gangliosid, Gangliosid-
Gemische von den vorstehend genannten Mischungen mit darin
eingemischtem GM1, Roh-Gangliosid, das diese molekularen
Arten von Gangliosid mit niederen Gehalten enthält, usw.
Zuerst werden diese molekularen Arten von Gangliosid in
einem Lösungsmittel gelöst. Obgleich Wasser am besten als
dieses Lösungsmittel geeignet ist, kann auch ein wasserhaltiges
organisches Lösungsmittel verwendet werden. Als
Lösungsmittel können Methanol, Äthanol, Isopropanol, Tetrahydrofuran,
Dimethylsulfoxid, Chloroform und dergleichen
genannt werden. Sie können entweder allein oder in Kombination
eingesetzt werden. Es wird üblicherweise bevorzugt,
Wasser als Lösungsmittel zu verwenden, aber wenn das Ausgangs-
Gangliosid roh ist und eine niedrige Löslichkeit in
Wasser besitzt, können vorteilhafte Ergebnisse erhalten
werden, wenn ein organische Lösungsmittel in geeigneter
Weise verwendet wird.
Es wird dann eine Säure zu der Gangliosid-Lösung hinzugegeben,
um ihren pH auf 3,5 bis 7 einzustellen, wenn dies
notwendig ist. Als ein Beispiel für eine hierbei brauchbare
Säure kann eine organische Säure wie Ameisensäure,
Essigsäure oder Propionsäure oder eine Mineralsäure wie
Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure
genannt werden.
Wenn ein Alkalimetallsalz wie Natrium- oder Kaliumsalz
oder ein Erdalkalimetallsalz wie Calcium- oder Bariumsalz
von Roh-Gangliosid als ein Ausgangsmaterial verwendet
wird, wird eine Säure zu seiner Lösung hinzugegeben, um
den pH der Lösung auf ein vorherbestimmtes Niveau einzustellen.
Wenn jedoch Gangliosid, das durch Adsorbieren von Gangliosid
an einem anionischen Austauschharz und nachfolgendes
Eluieren desselben mit Ammoniumacetat gereinigt worden
ist, oder Gangliosid vom Ammoniumsalz-Typ, das durch Behandeln
von Gangliosid mit einem Kationen-Austauschharz
(vom NH4-Typ) als Ausgangsmaterial verwendet wird, ist
der pH seiner Lösung im wesentlichen neutral, d. h. liegt
im Bereich von 6 bis 7. Es ist deshalb unnötig, irgendeine
Säure hinzuzugeben.
Es ist vorzuziehen, die Reaktion bei einer niedrigeren
Temperatur durchzuführen, wenn sie bei einem niedrigen
pH durchgeführt wird, jedoch die Reaktion bei einer höheren
Temperatur durchzuführen, wenn sie bei einem höheren
pH durchgeführt wird. Es ist notwendig, auf eine Temperatur
zu erhitzen, die höher als 50°C ist.
Der pH der Reaktionsmischung fällt, wenn die Reaktion fortschreitet.
Wenn der pH auf ein tieferes Niveau eingestellt
wird, ist der Grad dieses pH-Abfalls kleiner. Es ist jedoch
vorzuziehen, daß der pH nicht unter 3,5 während der
Reaktion fällt. Es ist somit empfehlenswert, ein Alkali
hinzuzufügen, um einen eventuellen übermäßigen Abfall des
pH zu vermeiden, wenn dies notwendig sein sollte. Die Erhitzungszeit
kann von 30 Minuten bis zu 30 Stunden reichen,
beträgt jedoch üblicherweise 1 Stunde bis 15 Stunden.
Der Grad des Fortschreitens der Reaktion und die Steuerung
von Reaktionsprodukten werden auf die folgende Weise
durchgeführt.
Ein Reaktionsgemisch und eine gereinigte standardmäßige
molekulare Art Gangliosid, jedes in einer vorherbestimmten
Menge, werden durch einen Dünnschichtchromatographen
entwickelt, und nachdem sie mit Resorcinol-Reaktionsmittel
gefärbt worden sind, werden sie mit einem Zwei-Wellenlängen-
Farbabtaster (Two-Wavelength chromatoscanner) so abgetastet,
daß ihre Mengen bestimmt werden (Seitaimaku
Jikkenho (Vital Membrane Experimentation Procedures)
Vol. I, Special Edition von "Tanpaku, Kakusan, Koso
(Proteins, Nucleic Acids and Enzymes", The Kyoritsu Publishing
Co., Ltd., 205 (1974)).
Wenn für die Hydrolyse geeignete Bedingungen gewählt werden,
werden etwa 65% molekulare Arten von Gangliosid,
die von GM1 verschieden sind, zu GM1 umgewandelt.
Nach Fertigstellung der Hydrolyse wird das Reaktionsgemisch
mit wässrigem Ammoniak neutralisiert, und dann wird
GM1 fraktioniert und durch ein bekanntes Verfahren gereinigt
(z. B. Momoi et al., Biochimica et Biophysica Acta,
441, 448-497 (1976)). Hierbei wird das neutralisierte
Reaktionsgemisch gezwungen, durch eine DEAE-Sephadex A25
(CH3COO--Typ)-Säule zu strömen, und wird dann mit 0,05 N
Ammoniumacetat/Methanol eluiert. Nach dem Dialysieren
und Entsalzen von GM1-Fraktionen werden sie weiter durch
eine Kieselsäure (Iatrobeads)-Säule gereinigt, um GM1 zu
erhalten. Die Ausbeute reicht bis zu 50 bis 54% ihrer
stöchiometrischen Ausbeute.
In 188 ml Wasser wurden 6,0 g des Natriumsalzes eines
Gangliosid-Gemisches, das von Rindergehirn erhalten worden
war und 14% GM1 enthielt, gelöst, woraufhin Zugabe
von 12 ml 0,1 N Essigsäure folgte. Der pH der entstandenen
Lösung betrug 4,81.
Die Lösung wurde 6 Stunden auf 80°C erhitzt und dann gekühlt.
Ihr pH betrug 4,31. Als Ergebnis einer Analyse des
Reaktionsgemisches wurde gefunden, daß die Menge an GM1
auf das 3,7-fache im Vergleich zu seiner Menge vor der
Reaktion erhöht worden war.
Das Reaktionsgemisch wurde mit 0,1 N wässrigem Ammoniak
neutralisiert und dann durch 600 ml DEAE-Sephadex A-25
(CH3COO-) strömen gelassen. Wasser ( 1 l), Methanol
(1,5 l), Chlorform-Methanol (1 : 1) (0,7 l) und Methanol (1 l)
wurden dann der Reihe nach durch die Säule strömen gelassen,
so daß die Säule gewaschen wurde.
Die Säule wurde dann mit 2 l einer 0,05 N Methanollösung
von Ammoniumacetat eluiert. GM1 wurde in den 500 bis
1750 ml-Fraktionen des Eluats eluiert. Diese GM1 Fraktionen
wurden bis zur Trockenheit konzentriert, woraufhin
ihr Auflösen in 150 ml Wasser folgte. Nach Dialysieren
und Entsalzen der entstandenen Lösung wurde sie bis zur
Trockenheit konzentriert. Das Trockengewicht betrug 3,2 g.
Sie wurde dann in 150 ml Chloroform-Methanol-Wasser
(55 : 45 : 2) aufgenommen und dann durch eine Säule strömen
gelassen, die mit 600 ml Kieselsäure (Iatrobeads) bepackt
und mit dem gleichen Lösungsmittel äquilibriert
worden war. Die Säule wurde der Gradient-Eluierung mit
Lösungsmitteln unterworfen, d. h. 1 Liter Chloroform-Methanol-
Wasser (55 : 45 : 2) und 1,25 l Chloroform-Methanol-
Wasser (10 : 90 : 2). Die entstandenen GM1-Fraktionen wurden
bis zur Trockenheit konzentriert.
Der Rückstand wurde in einer kleinen Menge Chloroform-
Methanol (2 : 1) gelöst, woraufhin eine Zugabe von 300 ml
Aceton folgte. Die entstandene Lösung wurde eisgekühlt
und die entstandenen Kristalle wurden durch Zentrifugieren
zum Ausfallen gebracht. Nach Entfernung der überstehenden
Flüssigkeit wurden die Kristalle getrocknet,
wodurch 2,65 g GM1 erhalten wurden.
In 400 ml Wasser wurden 800 mg Ammoniumsalz (Reinheit:
99% oder höher) von GD1a gelöst. Der pH der entstandenen
Lösung betrug 6,17. Die Lösung wurde 5 Stunden auf
100°C erhitzt. Als Ergebnis einer Analyse des Reaktionsgemisches
zeigte sich, daß GM1 in einer Menge von 66%
seiner stöchiometrischen Menge gebildet worden war. Die
Reaktionslösung wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel
1 behandelt, um GM1 zu isolieren und zu reinigen,
wodurch 360 mg GM1 erhalten wurden (Ausbeute: 54%).
1 Gramm des Natriumsalzes eines Gangliosid-Gemisches,
das 14% GM1 enthielt, wurde in 100 ml Wasser gelöst,
und die entstandene Lösung wurde über 2 Stunden durch
eine Säule strömen gelassen, die mit 10 ml eines Ionenaustauschharzes,
"Amberlyst 15 (NH4⁺-Typ)" bepackt war.
Das Harz wurde mit 200 ml Wasser gewaschen. Der Säulenauslauf
und die Waschflüssigkeit wurden miteinander kombiniert
und dann auf ein Gesamtvolumen von 500 ml verdünnt,
um eine wässrige Lösung des Ammoniumsalzes von
Gangliosid herzustellen. Diese Lösung besaß einen pH von
6,66.
Die Lösung wurde 8 Stunden bei 80°C erhitzt, und das
Reaktionsgemisch wurde analysiert. Als ein Ergebnis wurde
gefunden, daß die Menge von GM1 auf das 3,6-fache ihrer
Menge vor der Reaktion angestiegen war. Der pH des Reaktionsgemisches
betrug 4,46. Auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 wurde die Reaktionslösung isoliert und gereinigt,
wodurch 432 mg GM1 erhalten wurden.
1 Gramm des Natriumsalzes von einem Gangliosid-Gemsich,
das 14% GM1 enthielt, wurde in 400 ml Wasser gelöst,
woraufhin Zugabe von verdünnter Chlorwasserstoffsäure
folgte, um ihren pH auf etwa 6,5 einzustellen. Es wurde
dann Wasser hinzugegeben, um das gesamte Volumen auf
500 ml zu bringen. Die entstandene Lösung, deren pH zu
6,47 bestimmt worden war, wurde 2 Stunden bei 100°C erhitzt.
Als ein Ergebnis einer Analyse des Reaktionsgemisches
wurde gefunden, daß die Menge an GM1 auf das
4,0-fache der Menge vor der Reaktion angestiegen war.
Der pH betrug 5,61. Das Reaktionsgemisch wurde dann auf
die gleiche Weise wie in Beispiel 1 behandelt, wodurch
450 mg GM1 erhalten wurden.
Es wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 4 Reaktionen
durchgeführt, indem Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure,
Ameisensäure und Essigsäure verwendet wurden.
Die entstandenen Reaktionsgemische wurden analysiert.
Testergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
200 mg des Ammoniumsalzes von GD1a wurden zu 100 ml Methanol
mit einem Wassergehalt von 0,2% hinzugegeben, woraufhin
ihre Reaktion bei 100°C über 8 Stunden in einem Autoklaven
folgte. Als ein Ergebnis einer Analyse des Reaktionsgemisches
wurde gefunden, daß GM1 in einer Menge von
70% seiner stöchiometrischen Ausbeute gebildet worden war.
200 mg des Ammoniumsalzes von GD1a wurden zu 100 ml Methanol,
das 10-4 Mol Essigsäure enthielt und einen Wassergehalt
von 0,2% besaß, hinzugeben, woraufhin ihre Reaktion
bei 100°C in einem Autoklaven folgte. Von dem Reaktionsgemisch
wurden periodisch Proben entnommen, um die
Menge des gebildeten GM1 in Werten ihrer Anteile (%) zu
ihrer stöchiometrischen Ausbeute zu analysieren.
200 mg des Natriumsalzes von Gangliosid, das 14% GM1 enthielt,
wurden zu einer 6 : 4 : 1-Mischung aus Chloroform,
Methanol und Wasser hinzugegeben, die 10-5 Essigsäure enthielt.
Dieses Gemisch wurde bei 100°C 8 Stunden in einem
Autoklaven umgesetzt. Als Ergebnis einer Analyse des Reaktionsgemisches
wurde gefunden, daß die Menge an GM1 auf
das 4,6-fache ihrer Menge vor der Reaktion erhöht worden
war.
200 mg des Ammoniumsalzes von GD1a wurden in 100 ml 0,01 N
Ameisensäure gelöst. Die entstandene Lösung, deren pH 3,13
betrug, wurde 80 Minuten bei 100°C erhitzt. Als ein Ergebnis
einer Analyse des Reaktionsgemisches wurde gefunden,
daß die Menge des Ausgangsmaterials GD1a, das noch in dem
Reaktionsgemisch verblieben war, in der Größenordnung von
Spurenmengen lag und die Menge des gebildeten GM1 nur 7%
ihrer stöchiometrischen Ausbeute betrug. Ein Dünnschicht-
Chromatogramm des Reaktionsgemisches wurde veranlaßt, mit
dem Resorcinol-Reaktionsmittel eine Farbe zu entwickeln.
Es wurden eine Anzahl von Flecken beobachtet, aber die
Hauptreaktionsprodukte waren neutrale Glycolipide, die
keine Sialsäurereste wie GA1 aufwiesen.
Nach Beschreibung der Erfindung sieht der Fachmann, daß
noch viele Änderungen und Abwandlungen vorgenommen werden
können, ohne daß der Grundgedanke oder der Umfang der
Erfindung verlassen wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Monosialgangliosid,
dadurch gekennzeichnet,
daß Gangliosid bei einer Temperatur, die höher
als 50°C liegt, in einem flüssigen Medium erhitzt
wird, das Wasser enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der pH des flüssigen Mediums von 3,5 bis 7
reicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flüssige Medium einen Alkohol oder
Chloroform enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flüssige Medium einen Alkohol oder
Chloroform enthält.
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