DE3614619C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zahnraedern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von ZahnraedernInfo
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- B21K1/28—Making machine elements wheels; discs
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Zahnrädern mit zylindrischer Hüllfläche nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine Vorrich
tung zur Durchführung des Verfahrens.
Zahnräder werden normalerweise durch spanabhebende Be
arbeitung hergestellt. Eine solche Bearbeitung erfor
dert viel Zeit und Maschinenarbeit und hat ferner den
Nachteil eines hohen Materialverbrauchs. Versuche, Zahn
räder mit zylindrischer Hüllfläche durch Schmieden oder
Warmpressen im Gesenk herzustellen, sind in der Ver
gangenheit fehlgeschlagen (DE-PS 26 59 733). Dies liegt
einerseits darin, daß es nicht gelungen ist, durch
axialen Druck des Preßstempels einen hinreichenden ra
dialen Materialfluß zu erzeugen, um die Verzahnungs
gravur der Preßmatrize gleichmäßig auszufüllen, und
andererseits daran, daß infolge des Fehlens von
Aushebeschrägen die Entnahme des fertigen Werkstücks
aus der Preßmatrize schwierig ist. Es wurde daher emp
fohlen, Stirnräder mit einer kegeligen Hüllfläche aus
zubilden, um sie im Gesenk herstellen zu können.
Ferner ist es bekannt, Zahnräder mit zylindrischer
Hüllfläche im Gesenk durch Warmverformung herzustellen
(DE-OS 22 60 641). Hierbei wird eine Preßmatrize mit
Innenverzahnung in Verbindung mit einem unverzahnten
Preßstempel benutzt. Bei einem solchen Verfahren erge
ben sich aber die oben aufgeführten Schwierigkeiten der
unzureichenden Ausfüllung der Verzahnungsgravur der
Preßmatrize sowie beim Anheben des Werkstücks aus der
Preßmatrize nach dem Verformungsvorgang.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren, von dem der
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ausgeht
(US-PS 33 98 444), wird ein zylindrischer Rohling in den
Hohlraum einer innenverzahnten Matrize eingelegt. Ein
Teil des Matrizenbodens wird von dem aufragenden Vor
sprung eines in der Rückzugstellung befindlichen Aus
werfers gebildet. An der Unterseite des Preßstempels
befindet sich ein hierzu koaxialer gleichartiger Vor
sprung. Wenn der Preßstempel in die Schließstellung
bewegt wird, drücken die beiden Vorsprünge den Rohling
im Mittelbereich zusammen, wobei das Material des
Rohlings radial nach außen in die Innenverzahnung der
Matrize fließt. Auch dieses Verfahren ist ausschließ
lich für die Warmverformung geeignet. Die axialen End
bereiche der Verzahnungsgravur werden weniger stark
bzw. weniger dicht ausgefüllt, als der Mittelbereich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 anzugeben,
das eine einfache und maßgenaue Fertigung von Zahnrä
dern ermöglicht.
Eine Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentan
spruchs 1.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dringt vor dem ei
gentlichen Preßvorgang der Steuerdorn in das Sackloch
des Rohlings ein, wobei sich die Stirnfläche des Steu
erdorns im mittleren Bereich der Länge des Rohlings
befindet. Beim nachfolgenden Preßvorgang drücken die
Stirnseiten des Preßstempels und des Steuerdorns gegen
den Rohling, wobei die ringförmige Stirnfläche des
Preßstempels den Rohling auf seiner oberen Seite
staucht, während die Stirnfläche des Steuerdornes im
Innern des Rohlings dessen unteren Bereich wirksam
staucht. Die Stirnflächen des Preßstempels und des
Steuerdorns bewirken zwei Stauchkräfte, von denen die
eine außen am Werkstück und die andere im Innern an
greift. Dies führt zu zwei axialen, einander entgegen
gesetzten Fließbewegungen in der Verzahnungsgravur der
Preßmatrize. Dadurch wird erreicht, daß die Verzah
nungsgravur über ihre gesamte Länge gleichmäßig ausge
füllt wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
durch die ringförmige Stirnfläche des Preßstempels ei
nerseits äußerer Druck und durch die Stirnfläche des
Dornes andererseits innerer Druck aufgebracht, wobei
beide Drücke gleichzeitig wirken. Dies wird dadurch
erreicht, daß der Steuerdorn zunächst ohne Kraft, bzw.
mit einer Kraft, die wesentlich geringer ist als die
spätere Umformungskraft, in das Sackloch eingesetzt
wird und daß die Preßdrücke durch den Dorn und die
ringförmige Stirnfläche des Preßstempels etwa gleich
zeitig wirksam werden.
Der Steuerdorn kann dem Preßstempel einstückig ange
formt sein; in diesem Fall entsteht in dem fertigen
Zahnrad eine axiale Ausnehmung, die in Form und Größe
dem aus ihr herausgezogenen Steuerdorn entspricht. Das
Sackloch, aus dem die Ausnehmung entstanden ist, muß
nicht notwendigerweise den gleichen Querschnitt haben
wie der Steuerdorn. Es ist beispielsweise möglich, einen
unrunden Steuerdorn in ein rundes Sackloch einzuführen.
Die Ausnehmung des fertigen Zahnrades nimmt in jedem
Fall die Querschnittsgeometrie und die Eintauchlänge
des Steuerdornes an.
Bei Verwendung eines Steuerdorns muß dieser nicht not
wendigerweise unbeweglich an dem Preßstempel angebracht
sein. Es ist auch möglich, einen separaten Vorschub
antrieb für den Steuerdorn vorzusehen, so daß die
Preßbewegungen von Preßstempel und Steuerdorn unab
hängig voneinander ausgeführt werden.
Eine andere Lösung der oben angegebenen Aufgabe erfolgt
erfindungsgemäß mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 2. Hierbei wird kein Steuer
dorn benutzt, sondern das Sackloch wird mit einem in
kompressiblen Medium (Flüssigkeit oder Metall) gefüllt,
das beim Umformvorgang durch den Preßstempel unter
Druck gesetzt wird und im Inneren des Rohlings einen
nach außen und nach unten wirkenden Druck erzeugt. Bei
dieser Verfahrensvariante ist die radiale Umformkraft
größer als bei Verwendung eines Steuerdorns. Es ist
auch möglich, den Preßstempel mit einem Dornstummel zu
versehen, der ein Stück weit in das Sackloch eintaucht
und Druck auf das darin befindliche inkompressible
Medium ausübt. Ferner kann das in dem Sackloch enthal
tene inkompressible Medium an eine externe Druckquelle
angeschlossen sein, die zusätzlich zu der durch die
Abwärtsbewegung des Preßstempels erzeugten Druckkom
ponente noch eine weitere Druckkomponente erzeugt.
Diese externe Druckquelle ist durch einen durch den
Preßstempel hindurchführenden Kanal mit dem Sackloch
verbunden.
Der Rohling, aus dem das Zahnrad gefertigt wird, kann
durch Sintern, Kaltfließpressen, Halbwarmfließpressen,
Warmfließpressen, Gesenkschmieden, Gießen oder spanende
Verfahren hergestellt werden. In der Regel bestehen die
Rohlinge aus Stahl.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens nach Anspruch 3 erfolgt eine Erwärmung
des Rohlings in einer Inertgasatmosphäre. Dies hat den
Vorteil, daß sich auf der Oberfläche des Rohlings bei
der Erwärmung kein Zunder bildet. Wenn der Rohling kur
ze Zeit der Atmosphäre ausgesetzt wird, wird an seiner
Oberfläche ein dünner Oxidfilm gebildet, der verhin
dert, daß der Rohling während des Warmpressens an der
Preßmatrize anschweißt, so daß ein leichtes Ausstoßen
des Werkstücks aus der Preßmatrize mit Hilfe eines Aus
werfers möglich ist. Durch entsprechende Bemessung der
Oxidationszeit kann einerseits die Bildung von Zunder
verhindert, jedoch andererseits die Entstehung eines
abweisenden Oxidfilms erreicht werden.
Die Verformung erfolgt mit einer Preßgeschwindigkeit,
die so hoch wie möglich gewählt wird, um die Abkühlung
des Werkstückes in der Preßmatrize möglichst gering zu
halten. Der Preß- oder Schmiedevorgang ist daher sehr
kurz, was einerseits zu einer hohen Arbeitsleistung und
andererseits zu einem geringen Verschleiß von Preßma
trize und Preßstempel infolge sehr kurzer Druckberühr
zeit führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Verwen
dung einer Preßmatrize mit über die gesamte Länge durch
gehendem Profil. Die Verzahnungsgravuren von Preß
matrize und Preßstempel können durch linienschneidende
Verfahren, z. B. Drahterodieren, hergestellt werden, was
bei einseitig geschlossenen Gesenkhälften nicht möglich
wäre. Die Fertigung der Preßmatrize kann rechnergeführt
erfolgen, wobei Maß- und Modulveränderungen der Verzah
nung infolge von Schwindung bei der Abkühlung sowie
aufgrund mechanischer und thermischer Deformation des
Werkzeuges durch entsprechende Korrekturmaße im Daten
block berücksichtigt werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß das fertige Werkstück (Zahnrad) ein
Sackloch hat, dessen Kontur derjenigen des Steuerdorns
entspricht. Das Sackloch kann für die Aufnahme eines
Lagers oder einer Achse benutzt werden. Es kann runden
oder unrunden Querschnitt haben. Beispielsweise ist es
möglich, einen Steuerdorn zu verwenden, der Keilwellen
profil, Sechskantprofil oder Verzahnungsprofil hat,
wodurch das Zahnrad ohne zusätzliche Bearbeitung mit
einer entsprechenden Welle oder Achse drehfest verbind
bar ist. Bei einem Steuerdorn mit rundem Querschnitt
kann das Sackloch im Zahnrad zur Lagerung des Zahnrades
benutzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ein- oder mehrstufig
ausführbar. Bei einem mehrstufigen Verfahren erfolgt
anschließend an die Formgebung des Werkstücks eine Ka
librierung in einer anderen Preßmatrize, wobei im Kali
brierschritt ein Steuerdorn benutzt wird, dessen Quer
schnitt und/oder Länge etwas größer sein kann als der
jenige des Sacklochs.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können sowohl
Zahnräder als auch Ritzel mit angeformter Ritzelwelle
hergestellt werden. Die Zahnräder bzw. Ritzel müssen
nicht notwendigerweise eine Geradverzahnung aufweisen,
sondern sie können auch schrägverzahnt sein. Im zweiten
Falle muß der Preßstempel während des Preßvorgangs eine
Drehung um seine Längsachse durchführen; diese Drehung
kann entweder durch die Schrägverzahnung von Preßstem
pel und Preßmatrize oder durch eine geeignete Dreh
steuerung des Preßstempels hervorgerufen werden.
Die Erfindung betrifft ferner Vorrichtungen zur Durch
führung der oben genannten Verfahrensvarianten.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein
Gesenk zur Herstellung eines Ritzels mit einstückig
angeformter Ritzelwelle,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II nach
Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht des fertigen Ritzels,
Fig. 4 in ähnlicher Darstellung wie Fig. 1 eine Ver
fahrensvariante, bei der der Steuerdorn lösbar am Preß
stempel angebracht ist und später am Zahnrad verbleibt,
Fig. 5 eine Verfahrensvariante, bei der der
Steuerdorn im Sackloch des Rohlings enthalten ist und
Fig. 6 eine Verfahrensvariante, bei der anstelle
des Steuerdornes ein im Sackloch des Rohlings enthal
tenes inkompressibles Medium benutzt wird.
Gemäß Fig. 1 ist auf einer starren Basisplatte 10 die
Preßmatrize 11 befestigt. Die Preßmatrize 11 besteht
aus einem starren Block mit einem durchgehenden ver
tikalen Kanal, der mit einer inneren Verzahnungsgravur
12 versehen ist. Die Verzahnungsgravur 12 erstreckt
sich durchgehend vom oberen Ende der Preßmatrize 11 bis
zum unteren Ende.
Der Preßstempel 13 weist einen vertikalen Schaft 14
auf, der mit einer äußeren Verzahnung 15 versehen ist,
welche komplementär zu der Verzahnungsgravur 12 ausge
bildet ist. Wenn der Schaft 14 in den Kanal der Preßma
trize 11 hineinbewegt wird, fügt sich die Verzahnung 15
paßgenau in die Verzahnungsgravur 12 ein, so daß die
Spaltbreite zwischen den Verzahnungen auf ein Minimum
reduziert ist. Die Verzahnung 15 endet an der vorderen
Stirnfläche 16 des Schaftes 14. Von dieser Stirnfläche
16 steht der zentrisch angeordnete Steuerdorn 17 axial
ab. Der Steuerdorn 17 ist im Schaft 14 einstückig ange
formt und er verjüngt sich zum vorderen Ende hin ge
ringfügig.
Die Basisplatte 10 weist einen Durchbruch 18 auf, der
koaxial zu dem Kanal der Preßmatrize 11 verläuft. Der
maximale Durchmesser des Durchbruches 18 entspricht dem
Innendurchmesser der Verzahnungsgravur 12, jedoch kann
er auch kleiner sein. In jedem Fall werden die Zahn
lücken der Verzahnungsgravur 12 nach unten hin von der
Basisplatte 10 begrenzt (Fig. 2).
Der Rohling 19 für das herzustellende Zahnrad ist stab
förmig. Er weist im vorliegenden Falle eine Verlänge
rung 20 auf, die in die Bohrung 18 der Basisplatte 10
eingesetzt wird. Der Durchmesser der Verlängerung 20
entspricht dem Durchmesser der Bohrung 18, so daß die
Verlängerung 20 bei Stauchung des Rohlings 19 in der
Basisplatte festgehalten und am seitlichen Ausweichen
gehindert wird. Unterhalb der Basisplatte 10 befindet
sich der vertikal bewegbare Auswerfer 21, der während
des Verformungsvorgangs des Rohlings 19 das Ende der
Verlängerung 20 abstützt und nach beendeter Verformung
das gesamte Werkstück aus dem Gesenk auswirft.
Der Rohling 19 weist an der dem Schaft 14 zugewandten
Stirnseite ein Sackloch 22 auf, das komplementär zu dem
Steuerdorn 17 gestaltet ist und den Steuerdorn 17 auf
nehmen kann. Sobald die Stirnfläche 16 den Rohling 19
berührt, kommt die Stirnfläche 23 des Steuerdorns 17 in
Kontakt mit dem Boden des Sacklochs 22. Der Boden 23
befindet sich im mittleren Bereich der Länge des Roh
lings 19, also in dem Bereich des Werkstücks, der zu
dem Zahnrad 24 (Fig. 3) umgeformt wird.
Fig. 1 zeigt den Zustand des Gesenks zu Beginn des Ver
formungsvorgangs, wobei der Steuerdorn 17 vollständig
in das Sackloch 22 eingesenkt ist. Bei dem Preßvorgang
wird der Preßstempel 13 in Richtung auf die Basisplatte
10 bzw. den abstützenden Auswerfer 21 vorgedrückt. Da
bei drückt einerseits die Stirnfläche 16 gegen den Roh
ling 19 und andererseits drückt die Stirnfläche 23 ge
gen den Boden des Sacklochs 22. Beide Drücke bewirken
eine Stauchung des Rohlings, wobei das Material radial
nach außen in die Lücken der Verzahnungsgravur 12
fließt. Die Stirnfläche des Steuerdorns bewirkt einen
der Preßrichtung entgegengesetzten Materialfluß in
Richtung der Pfeile 25. Nach Beendigung des Preßvor
gangs befindet sich die Stirnfläche 23 des Steuerdorns
17 in der Nähe der Oberfläche der Basisplatte 10, so
daß das im Zahnrad 24 erzeugte Sackloch 22 (Fig. 3) sich
nahezu durch das gesamte Zahnrad erstreckt.
Bevor der Rohling 19 in das Gesenk eingesetzt wird,
wird er in einer Schutzgasatmosphäre erwärmt. Nachdem
er aus der Schutzgasatmosphäre herausgenommen wurde,
erfolgt der Preßvorgang innerhalb von etwa 5 Sekunden.
Die Preßgeschwindigkeit ist beim Warmpressen größer als
0,3 m/s und insbesondere größer als 0,5 m/s.
Vorstehend wurde die Herstellung eines Ritzels mit ein
stückig angeformter Ritzelwelle (Verlängerung 20) be
schrieben. Es ist möglich, nach demselben Verfahren
Zahnräder ohne angeformte Welle herzustellen. Hierbei
ist die obere Stirnfläche des Auswerfers 21 während des
Preßvorgangs bündig mit der Oberfläche der Basisplatte
10.
Die Ausführungsbeispiele der Fig. 4 bis 6 entsprechen
weitgehend dem ersten Ausführungsbeispiel, so daß die
nachfolgende Erläuterung sich auf die jeweiligen Unter
schiede beschränkt.
Gemäß Fig. 4 ist der Steuerdorn 17 a nicht fester
Bestandteil des Preßstempels 13, sondern er ist in eine
Ausnehmung in der Stirnseite 16 des Preßstempels 13
eingesetzt, so daß er einen gewissen Halt am Preß
stempel hat. Während des Preßvorganges dringt der
Steuerdorn 17 a in das Sackloch 22 des Rohlings 19 ein.
Nach Beendigung des Verformungsvorgangs, der in der
gleichen Weise erfolgt wie bei dem ersten Ausführungs
beispiel, wird der Preßstempel 13 hochgefahren, wobei
der Steuerdorn 17 a mit demjenigen Bereich der gemäß
Fig. 4 aus der Stirnfläche 16 des Preßstempels 13
herausgeragt hat, in dem Sackloch des fertigen Zahn
rades bzw. Ritzels verbleibt, während die übrige Länge
des Steuerdorns 17 a, die zuvor in der Ausnehmung des
Preßstempels enthalten war, axial aus dem Zahnrad oder
Ritzel herausragt. Auf diese Weise kann ein Zahnrad
oder ein Ritzel mit einem fest angeformten Achszapfen
hergestellt werden. Bei dem Ausführungsbeispiel von
Fig. 4 ist der Steuerdorn 17 a also ein "verlorener"
Steuerdorn, der nach dem Umformvorgang im bzw. am
Werkstück verbleibt.
Auch bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 wird ein
"verlorener" Steuerdorn 17 b benutzt. Dieser Steuerdorn
17 b wird vor dem Preßvorgang in das Sackloch 22 einge
führt. Die Stirnfläche 16 des Preßstempels 13 ist voll
ständig eben, d. h. ohne Ausnehmung und ohne Steuerdorn.
Beim Preßvorgang drückt der Mittelbereich der Stirn
fläche 16 gegen die ebene Oberseite des Steuerdorns
17 b, während der übrige Bereich der Stirnfläche 16 un
mittelbar gegen das Material des Rohlings 19 drückt.
Das Material des Steuerdorns 17 b ist wesentlich härter
als dasjenige des Rohlings 19, so daß sich die anhand
des ersten Ausführungsbeispiels beschriebenen Fließ
vorgänge ergeben. Nach Beendigung der Umformung ver
bleibt der Steuerdorn 17 b in dem hergestellten Zahnrad
bzw. Ritzel, so daß in diesem kein Hohlraum vorhanden
ist.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der zweiten Ver
fahrensvariante, bei dem ein Steuerdorn nicht vorhanden
ist. Das Sackloch 22 ist mit einem inkompressiblen Me
dium 26 gefüllt, beispielsweise mit einer Flüssigkeit
(z. B. Drucköl) oder einem metallischen Fließmedium
(z. B. Blei). Die obere Stirnseite des Rohlings 19 ist
zunächst eben. An der unteren Stirnseite des Preß
stempels 13 ist eine axial vorstehende Ringzacke 27
vorgesehen, die die Öffnung des Sacklochs 22 ringförmig
umgibt und sich in das Material des Rohlings 19 ein
gräbt, um eine Abdichtung gegen das Ausfließen des
Mediums 26 zu bewirken. Wenn der Preßstempel 13 herun
tergedrückt wird, drückt die Stirnwand 16 axial gegen
den Rohling 19 und andererseits wird auch das Medium 26
unter einen hohen Druck gesetzt, der den Boden und die
Seitenwände des Sacklochs 22 beaufschlagt, so daß im
Inneren des Rohlings 19 eine nach unten gerichtete Ver
formungskraft und zusätzlich im Seitenbereich des Sack
lochs radiale Verformungskräfte wirken. Anstelle der
Ringzacke 27 kann auch eine andere Dichtvorrichtung
vorgesehen sein.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Zahnrädern mit zylin
drischer Hüllfläche durch Umformen, bei welchem ein mit
einem Vorsprung versehener Preßstempel (13) in den
Hohlraum einer innenverzahnten Matrize (11) eingefahren
und ein in dem Hohlraum angeordneter zylindrischer
Rohling (19) durch Fließpressen verformt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein verzahnter Preßstempel (13) benutzt wird, der an
seinem vorderen Ende einen vorspringenden Steuerdorn
(17) abstützt und daß der Rohling (19) mit einem Sack
loch (22) versehen ist, welches der Steuerdorn vor dem
Umformvorgang ausfüllt.
2. Verfahren zur Herstellung von Zahnrädern mit zylin
drischer Hüllfläche durch Umformen, bei welchem ein mit
einem Vorsprung versehener Preßstempel (13) in den
Hohlraum einer innenverzahnten Matrize (11) eingefahren
und ein in dem Hohlraum angeordneter zylindrischer Roh
ling (19) durch Fließpressen verformt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Rohling (19) verwendet wird, der ein Sackloch (22)
aufweist, welches mit einem inkompressiblen Medium (26)
gefüllt wird, und daß der verzahnte Preßstempel (13)
vor dem eigentlichen Umformen gleichzeitig gegen die
Oberseite des Rohlings (19) und gegen das inkompres
sible Medium (26) gedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rohling (19) in einer Inertgasatmosphäre erwärmt
wird und daß das Pressen innerhalb von weniger als 8 s,
vorzugsweise von weniger als 5 s, nach dem Herausnehmen
aus der Schutzgasatmosphäre durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Preßgeschwindigkeit größer ist als 0,3 m/s, vor
zugsweise größer als 1,5 m/s.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge des Sacklochs (22) größer ist als ²/₃ der
Länge der Verzahnung des fertigen Zahnrads (24).
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
in eine Ausnehmung des Preßstempels (13) ein Steuerdorn
(17 a) eingesetzt wird, der aus dieser Ausnehmung heraus
vorsteht und nach dem Preßvorgang im bzw. am Werkstück
verbleibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
in das Sackloch (22) ein Steuerdorn (17 b) eingesetzt
wird, dessen Länge im wesentlichen gleich derjenigen
des Sacklochs (22) ist und der nach dem Preßvorgang im
Werkstück verbleibt.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das in der Preßmatrize (11) erzeugte Zahnrad (24) in
halbwarmem oder kaltem Zustand in einem Kalibriergesenk
kalibriert wird, wobei ein zweiter Preßstempel mit ei
nem Steuerdorn, der einen größeren Querschnitt und/oder
eine größere Länge hat als derjenige des ersten Preß
stempels, in das Sackloch (22) des Zahnrades (24) ein
dringt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine auf einer Basisplatte (10) montierte innenverzahn
te Preßmatrize (11) vorgesehen ist, deren Verzahnung
ein sich über die gesamte Matrizenhöhe erstreckendes
Zahnprofil (12) aufweist, dessen eines Ende an die Ba
sisplatte (10) anstößt, daß ein außenverzahnter Preß
stempel (13), dessen Zahnprofil zu demjenigen der Preß
matrize (12) komplementär ist, in Richtung auf die Ba
sisplatte (10) in die Preßmatrize (11) verschiebbar ist
und daß der Preßstempel (13) an seiner Stirnseite einen
axialen Steuerdorn (17) trägt.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine auf einer Basisplatte (10) montierte innenver
zahnte Preßmatrize (11) vorgesehen ist, deren Verzah
nung ein sich über die gesamte Matrizenhöhe erstrecken
des Zahnprofil (12) aufweist, dessen eines Ende an die
Basisplatte (10) anstößt, daß ein außenverzahnter
Preßstempel (13), dessen Zahnprofil demjenigen der
Preßmatrize (12) komplementär ist, in Richtung auf die
Basisplatte (10) in die Preßmatrize (11) verschiebbar
ist und daß der Preßstempel (13) an seiner Stirnseite
(16) eine Dichtvorrichtung (27) aufweist, die abdich
tend am Rohling (19) wirkt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Herstellung eines mit einer Ritzelwelle versehenen
Ritzels die Basisplatte (10) einen Durchbruch (18) zur
Aufnahme der Ritzelwelle aufweist und daß die größte
Weite des Durchbruchs (18) höchstens so groß ist, wie
der Innendurchmesser der Verzahnung (12) der Preßmatri
ze (10).
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Steuerdorn (17) eine Länge hat, die mindestens dem
0,3fachen der Höhe der unteren Stirnfläche (16) des
Preßstempels (13) über der Basisplatte (10) im unteren
Umkehrpunkt entspricht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Steuerdorn (17) ein unrundes Profil, z. B. Mehrkant
profil oder Keilwellenprofil, aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863614619 DE3614619C1 (de) | 1986-04-30 | 1986-04-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zahnraedern |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19863614619 DE3614619C1 (de) | 1986-04-30 | 1986-04-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zahnraedern |
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DE3614619C1 true DE3614619C1 (de) | 1987-08-20 |
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ID=6299852
Family Applications (1)
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Country Status (2)
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EP (1) | EP0244648A1 (de) |
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