DE3610569C2 - Scheibenbremse für Fahrzeuge - Google Patents
Scheibenbremse für FahrzeugeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Scheiben
bremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die insbe
sondere für Straßenfahrzeuge vorgesehen ist.
Eine Scheibenbremse dieser Art ist beispielsweise aus
der US 38 30 343 bekannt. Diese bekannte Scheibenbremse
weist einen Bremssattel auf, der auf einer Seite einer
Bremsscheibe eine Zuspannvorrichtung mit einer im Bremssattel
drehbar gelagerten Exzenterwelle aufweist, die parallel
zur Radialebene der Bremsscheibe verläuft und deren Achse
rechtwinklig überkreuzt. Diese Exzenterwelle trägt etwa
mittig einen radial auskragenden Drehhebel und weist an ihren
beiden Enden je einen Exzenter auf, von denen jeder mit
einem im wesentlichen senkrecht zur Radialebene verlaufen
den Druckbolzen in Eingriff steht. Aufgrund dieser Anord
nung wird erreicht, daß eine verschiebbar im Bremssattel
gelagerte Bremsbacke immer dann gegen die Bremsscheibe ge
drückt wird, wenn eine am Ende des Drehhebels angelenkte
und zu diesem im wesentlichen rechtwinklig und radial nach
außen verlaufende Kolbenstange von einem druckmittelbeauf
schlagbaren Zylinder betätigt wird.
Aus der DE 26 49 666 A1 ist eine weitere Scheibenbremse
dieser Art bekannt, bei der gleichfalls eine drehbar gela
gerte Exzenterwelle vorgesehen ist, die mittig einen radial
auskragenden Drehhebel aufweist und über an ihren beiden
Enden sitzende Exzenter jeweils mit einem senkrecht zur Ra
dialebene verlaufenden Druckbolzen in Eingriff steht, um
die Bremsbacke bei Druckmittelbeaufschlagung gegen die
Bremsscheibe zu drücken.
Um das sich durch den Verschleiß der Bremsbacken än
dernde Lüftspiel (d. h. den vorbestimmten Abstand zwischen
Bremsbacken und Bremsscheibe) konstant zu halten, ist bei
diesen bekannten Scheibenbremsen eine Nachstelleinrichtung
vorgesehen; diese Nachstelleinrichtung ist durch in ihrer
Drehlage verstellbare Steuerflächen gebildet, die in ihrer
Form einer Evolvente nachgebildet sind und das auf den
Druckbolzen einwirkende Ende des jeweiligen Exzenters dar
stellen. Durch geeignetes Ändern der Drehlage der Steuer
flächen ist es möglich, die relative Lage des Druckbolzens
zum Exzenter und damit schließlich das Lüftspiel geeignet
einzustellen.
Die Steuerflächen der bekannten Nachstelleinrichtungen
haben einerseits den Nachteil, daß die Herstellung der
Evolvente sehr aufwendig ist, so daß die Kosten entspre
chend erhöht werden; andererseits ist es aufgrund der Ver
stellvorrichtung für die Steuerflächen kaum möglich, die
Zuspannvorrichtung kompakt zu gestalten, so daß der Einbau
in beengten Räumen entsprechend schwierig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schei
benbremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart wei
terzubilden, daß bei geringen Herstellungskosten eine mög
lichst kleine Bautiefe erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den im Kennzeichnungsteil des
Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Scheibenbremse ist demnach
als Nachstellvorrichtung jeweils eine Spindeleinrichtung
vorgesehen, die aus Standard-Bauelementen bestehen kann und
demgemäß einfach und kostengünstig herstellbar ist. Darüber
hinaus können diese erfindungsgemäßen Spindeleinrichtungen
in platzsparender Weise in der Zuspanneinrichtung
integriert werden, so daß eine entsprechend kleine Bautiefe
erzielbar ist, die auch einen Einbau in beengten Räumen er
möglicht.
Die Unteransprüche zeigen vorteilhafte
Ausbildungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Scheibenbremse.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für eine nach der
Erfindung ausgebildete Scheibenbremse dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 einen zur Ansicht der Zuspannvorrichtung parallel
zur Radialebene aufgeschnittenen Bremssattel,
Fig. 2 einen zur Ansicht des Drehhebels etwa mittig durch
den Bremssattel gelegten Axialschnitt,
Fig. 3 einen durch eine Spindeleinrichtung geführten
Axialschnitt und
Fig. 4 eine teilweise aufgeschnittene Umlenkrolle.
Die Scheibenbremse weist einen eine Bremsscheibe 1 übergreifenden,
in üblicher Weise als Schiebe- oder Schwenksattel ausgebildeten
Bremssattel 2 auf, der einseitig mit einer Zuspannvorrichtung 3
versehen ist. Die Zuspannvorrichtung 3 umfaßt eine im Bremssattel 2
mittels zweier zu beiden Seiten eines Drehhebels 4 angeordneter
Wälzlager 5 drehbar gelagerte Exzenterwelle 6, deren Achse parallel
zur Radialebene der Bremsscheibe 1 verläuft und die beidseitig mit
Exzentern 7 endet. Der Drehhebel 4 ist drehfest mit der
Exzenterwelle 6 verbunden, er erstreckt sich, wie insbesondere aus
Fig. 2 ersichtlich, im Lösezustand der Scheibenbremse um einen
kleinen Winkel aufwärts geneigt in Richtung zur Bremsscheibe 1. Nahe
seiner Unterseite ist der Drehhebel 4 einseitig mit einem später zu
erläuternden, besonderen Seitenflankenabschnitt 8 versehen. Das Ende
des Drehhebels 4 ist mittels eines Bolzens 9 an einer gegabelten
Kolbenstange 10 angelenkt, von welcher in Fig. 2 im Bereich der
Anlenkung lediglich der hintere Gabelteil dargestellt ist. Die
Kolbenstange 10 erstreckt sich geringfügig von der Bremsscheibe 1
weggeneigt nach oben und ist an ihrem oberen Ende fest mit einem
Membranteller 11 verbunden. Auf dem Membranteller 11 liegt eine
Membran 12 auf, welche mittels eines sie andererseits
übergreifenden Zylinderdeckels 13 druckmitteldicht eingespannt ist.
Der Zylinderdeckel 13 ist mit einem Anschluß 14 für eine
Druckmittelleitung versehen. Der Membranteller 11, die Membran 12
und der Zylinderdeckel 13 bilden einen flachen Membranzylinder 15.
Die Exzenter 7 sind biegesteif in Art eines schiefen Kegelstumpfes
16 ausgebildet, dessen Grundfläche dem Querschnitt der Exzenterwelle
6 entspricht und der an seinem Kopfbereich zumindest auf Seiten der
Bremsscheibe 1 eine zylindrische Abrollfläche 17 aufweist. An den
Abrollflächen 17 liegt jeweils ein Druckbolzen 18 mit einer ebenen
Stirnfläche 19 an, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Der Druckbolzen 18
erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zur Radialebene der
Bremsscheibe 1 zu letzterer hin und endet mit einem Teller 20,
welcher einen größeren Durchmesser als der Schaft des Druckbolzens
18 besitzt und eine ebenfalls ebene Stirnfläche 21 trägt. Der
Druckbolzen 18 ist auf dem größten Teil seiner Länge von einer
hülsenartigen Gewindespindel 22 umgeben, er taucht also in die
Ausnehmung 23 der Gewindespindel 22 ein, wobei der Teller 20 nahezu
ohne radiales Spiel, aber kippbar in der Ausnehmung 23 geführt ist,
während der Schaft des Druckbolzens 18 beachtliches, radiales Spiel
in der Ausnehmung 23 aufweist. Der Schaft des Druckbolzens 18 ist
nahe des exzenterseitigen Endes der Gewindespindel 22 von einer
Manschette 29 aus elastischem Werkstoff umgeben, deren Außenumfang
an der Wandung der Ausnehmung 23 der Gewindespindel 22 anliegt und
die somit den Druckbolzen 18 elastisch auslenkbar zentriert in der
Gewindespindel 22 hält. Die Gewindespindel 22 ist nahe ihres
bremsscheibenseitigen Endes mittels eines Bodens 24 verschlossen.
Auf dem Boden 24 liegt auf seiten des Druckbolzens 18 eine
Zwischenplatte 25 auf, auf deren ballig ausgebildeter,
exzenterseitiger Oberfläche 26 die Stirnfläche 21 des Bolzens 18
aufliegt.
Die Gewindespindel 22 ist mittels eines selbsthemmenden Gewindes 27
mit einer ein Innengewinde aufweisenden Gewindehülse 28 verschraubt;
die Gewindespindel 22 und die Gewindehülse 28 stellen eine
Spindeleinrichtung 22, 28 dar, die durch Verschrauben in ihrer Länge
einstellbar ist. Die Gewindehülse 28 ist längsverschiebbar im
Bremssattel 2 gelagert und liegt mit Ihrem bremsscheibenseitigen
Ende an einer Bremsbacke 30 an, die undrehbar und verschiebbar im
Bremssattel 2 geführt ist; die Anlage ist dabei derart ausgebildet,
daß die Gewindehülse 28 undrehbar gehalten ist. Abweichend hierzu
ist es selbstverständlich auch möglich, die Gewindehülse 28
undrehbar unmittelbar zum Bremssattel 2 zu führen. Ein sich
bremsbackenseitig von der Gewindehülse 28 zum Bremssattel 2
erstreckender Faltenbalg 31 schützt die Gleitführung der
Gewindehülse 28 vor dem Eindringen von insbesondere
Bremsbackenabrieb.
Exzenterseitig ist die Gewindehülse 28 über einen großen Abschnitt
ihrer Länge mit Spiel von einer Antriebstrommel 32 umgeben, welche
mit einem radial nach innen ragenden Flansch die Gewindehülse 28
überragt und in eine Axialnutverzahnung 33 am exzenterseitigen Ende
der Gewindespindel 22 eingreift, so daß die Antriebstrommel 32
undrehbar, aber begrenzt axialverschiebbar mit der Gewindespindel
22 gekoppelt ist. Ein Sicherungsring 34 schließt ein Abgleiten der
Antriebstrommel 32 von der Gewindespindel 22 aus. Die
Antriebstrommel 32 ist in Art einer Riemenscheibe von einem flachen
Zahnriemen 35 teilumschlungen.
Es ist hervorzuheben, daß sich beiderseits des mittig am Bremssattel
befindlichen Membranzylinders 5 je eine Spindeleinrichtung 22, 28 mit
Antriebstrommel 32 nahe der in Umfangsrichtung liegenden Enden des
Bremssattels 2 befinden.
Der Zahnriemen 35 umschlingt die aneinander abgewandten Seiten der
Antriebstrommel 32, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist. Das untere
Riementrum 35a des Zahnriemens 35 verläuft gestreckt und gradlinig
zwischen den beiden Antriebstrommeln 32 in einer zur Radialebene der
Bremsscheibe 1 parallelen Lage. Das obere Riementrum 35b des
Zahnriemen 35 dagegen verläuft über zwei in Bremssattel 2
zwischen den Spindeleinrichtungen 22, 28 bzw. den Antriebstrommeln 32
und seitlich des Drehhebels 4 angeordnete Umlenkrollen 36 und 37
derart, daß der im Bereich des Drehhebels 4 zwischen den beiden
Umlenkrollen 36 und 37 befindliche Riementrumabschnitt sich nur in
geringem Abstand oberhalb des Riementrums 35a befindet, wie es auch
aus Fig. 2 ersichtlich ist.
Die gemäß Fig. 1 linke Umlenkrolle 36 weist gemäß Fig. 4 einen
Trommelabschnitt 38 auf, dessen Außenumfang dem Zahnriemen 35
angepaßt verzahnt ausgebildet ist. Der Trommelabschnitt 38 ist
mittels eines in einer Drehrichtung sperrenden Freilaufes 39 auf
einer Nabe 40 gelagert, welche auf einer Seite drehfest mit einer
Antriebsscheibe 41 verbunden ist. Die Antriebsscheibe 41 weist einen
größeren Außendurchmesser als der Trommelabschnitt 38 auf.
Andererseits wird der Trommelabschnitt 38 von einer in ihren
Abmessungen der Antriebsscheibe 41 entsprechenden Scheibe 42
überragt. Die Nabe 40 mit der Antriebsscheibe 41 sowie die Scheibe
42 sind drehbar auf einem am Bremssattel 2 gehaltenen Bolzen 43
gelagert. Der Durchmesser der Antriebsscheibe 41 ist derart
bemessen, daß beim Drehen des Drehhebels 4 durch
Druckmittelbeaufschlagen des Membranzylinders 15 nach einer einem
normalen, maximalen Bremshub entsprechenden Drehbewegung der
Seitenflankenabschnitt 8 zur Anlage und damit zum Eingriff am
Außenumfang der Antriebsscheibe 41 gelangt. Beim Weiterdrehen des
Drehhebels 4 um einen einen Überhub entsprechenden Drehhub in einer
strichpunktiert eingezeichneten Überhublänge, wie es durch den
Abstand S in Fig. 2 symbolisiert ist, wird bei der Weiterbewegung des
Seitenflankenabschnittes 8 der Außenumfang der Antriebsscheibe 41
mitgenommen und letztere damit gedreht. Über den in dieser
Drehrichtung sperrenden Freilauf 39 wird bei dieser Drehung der
Trommelabschnitt 38 mitgenommen, wodurch der Zahnriemen 35
angetrieben wird und ein entsprechendes Stück um die
Antriebstrommeln 32 umläuft und letztere um zueinander gleiche
Winkelbeträge dreht. Die Drehrichtung dieser von den
Antriebstrommeln 32 auf die Gewindespindeln 32 übertragenen Drehung
ist dabei derart, daß die Gewindespindeln 22 aus den an Drehungen
gehinderten Gewindehülsen 28 ausgeschraubt werden, die Länge der
Spindeleinrichtungen 22, 28 sich also um zueinander gleiche Maße
verlängert.
Die andere Umlenkrolle 37 kann entweder über einen zweiten Freilauf
oder in beiden Richtungen drehbar am Bremssattel 2 gelagert sein, im
letzteren Fall müssen die Bewegungswiderstände ein ungewolltes
Rückdrehen des Zahnriemens 35 ausschließen.
Auf der der Zuspannvorrichtung 3 abgewandten Seite ist im
Bremssattel 2 ein gegenüberliegend zur Bremsbacke 30 an die
Bremsscheibe 1 anpreßbarer Bremsbelag 44 gehaltert.
Im Lösezustand der Scheibenbremse nehmen deren Teile die aus den
Zeichnungen ersichtlichen Lagen ein, wobei sich der Drehhebel 4 in
seiner oberen Drehlage befindet und die Bremsbacke 30 sowie der
Bremsbelag 44 der Bremsscheibe 1 mit geringem Abstand
gegenüberstehen.
Wird zum Bremsen der Membranzylinder 15 druckmittelbeaufschlagt, so
wird die Exzenterwelle 6 über die Kolbenstange 10 und den Drehhebel 4
gedreht, wobei sie mit ihren beiden Exzentern 7 die Druckbolzen 18
zur Bremsscheibe 1 hin verschiebt. Zwischen der Abrollfläche 17 und
der Stirnfläche 19 tritt dabei ein Abrollen auf, wobei der
Druckbolzen 18 an seinem exzenterseitigen Ende unter einseitiger
Kompression der Manschette 29 in eine exzentrische Lage innerhalb der
Ausnehmung 23 der Gewindespindel 22 gelangt. Die Druckbolzen 18
nehmen dabei über die Zwischenplatte 25 die Gewindespindeln 22 mit,
wobei auch zwischen der Stirnfläche 21 und der Oberfläche 26 bei der
Schwenkbewegung der Druckbolzen 18 ein Abrollen auftritt. Die
Gewindespindeln 22 nehmen über die Gewinde 27 die Gewindehülsen 28
mit, welche ihrerseits die Bremsscheibe 1 zwischen der Bremsbacke 30
und dem Bremsbelag 44 einspannen. Bei korrekt eingestelltem Lösehub
der Scheibenbremse verbleiben die vorstehend beschriebenen
Bewegungen unterhalb bestimmter Grenzwerte; der Drehhebel 4 wird
dabei nur so weit gedreht, daß der Seitenflankenabschnitt 8 noch
außer Eingriff zur Antriebsscheibe 41 verbleibt. Die
Antriebstrommeln 32 verbleiben hierbei in Ruhe; sie erfahren
höchstens eine Relativverschiebung zu den Gewindespindeln 22, aber
keine Drehung.
Falls das Lösespiel der Scheibenbremse zu Beginn des vorstehend
beschriebenen Einbremsvorganges zu groß war, muß zum festen
Zuspannen der Scheibenbremse der Drehhebel 4 derart weit gedreht
werden, daß bei Überschreiten der vorstehend erwähnten Grenzwerte
sein Seitenflankenabschnitt 8 in Eingriff zur Antriebsscheibe 41
gelangt und letztere gemäß Fig. 1 in Uhrzeigersinn dreht. Bei dieser
Drehung sperrt der Freilauf 39 zwischen der Nabe 40 und dem
Trommelabschnitt 38, so daß letzterer mitgedreht wird und den
Zahnriemen 35 mitnimmt. Über den Zahnriemen 35 werden dabei die
beiden Antriebstrommeln 32 entsprechend gedreht, wobei über die
Axialverzahnungen 33 die Gewindespindeln 22 mitgenommen werden und
sich über die Gewinde 27 gegen die Gewindehülsen 28 derart
verschrauben, daß ein Ausschrauben, d.h. eine Verlängerung der
Spindeleinrichtungen 22, 28 erfolgt. Hierdurch erfolgt ein
Nachstellen, durch welches das durch Reibverschleiß der Bremsorgane
bedingte, übermäßige Lösespiel der Scheibenbremse auf den Sollwert
nachgestellt wird.
Beim nachfolgenden Lösevorgang wird der Drehhebel 4 durch Entleeren
des Membranzylinders 15 in die aus Fig. 2 ersichtliche
Lage zurückgeschwenkt, wobei der Freilauf 39 löst, sich die
Antriebsscheibe 41 also bis zum Trennen vom Seitenflankenabschnitt 8
ohne Mitnahme des Trommelabschnittes 38 zurückdreht. Der Zahnriemen
35 verbleibt also während des Lösevorganges mitsamt den
Antriebstrommeln 32 in Ruhe, so daß an der Spindeleinrichtung 22, 28
kein Schraubvorgang erfolgt. Beim Zurückdrehen der Exzenterwelle 6
gelangen alle Teile der Scheibenbremse wieder in die aus den
Zeichnungen ersichtlichen Lagen.
Um sicherzustellen, daß während des Lösevorganges der Zahnriemen 35
in Ruhe verbleibt, kann es zweckmäßig sein, die Umlenkrolle 37 über
den bereits erwähnten, jedoch nicht dargestellten, zweiten Freilauf
mit einem undrehbaren Teil des Bremssattels 2 zu koppeln, wobei der
Freilauf in Drehrichtung der Umlenkrolle 37 sperrt. Dieser Freilauf
wird zweckmäßig entsperrbar ausgebildet, um ein einfaches,
willkürliches Rückdrehen und damit Zusammenschrauben bzw. Verkürzen
der Spindeleinrichtungen 22, 28 beim Ersetzen verschlissener gegen
neue Bremsbeläge zu ermöglichen. Es kann hierzu eine geeignete,
manuell bedienbare Antriebsvorrichtung vorgesehen werden.
In Abänderung zu dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel kann
es auch zweckmäßig sein, die Sperrichtung des Freilaufes 39
umzukehren, so daß während des Einbremsvorganges beim Überschreiten
des Sollhubes durch Eingriff des Seitenflankenabschnittes 8 mit der
Antriebsscheibe 41 letztere leer durchgedreht wird; erst während des
Lösevorganges sperrt dann der Freilauf 39 und nimmt während des
Rückhubes aus dem übermäßigen Bremshub den Trommelabschnitt 38 und
damit den Zahnriemen 35 mit, wodurch die Antriebstrommeln 32
entsprechend gedreht werden. Die Gewinde 27 sind hierbei derart
auszulegen, daß bei dieser Drehung ein Verlängern der
Spindeleinrichtung 22, 28 erfolgt. Bei dieser Ausbildung erfolgt der
Nachstellvorgang also während des Lösehubes, wodurch die für den
Nachstellvorgang erforderlichen Kräfte und damit
Materialbeanspruchungen niedrig gehalten werden können.
Weiterhin ist es möglich, das angetriebene, drehbare und das
undrehbare Teil der Spindeleinrichtungen zu vertauschen, also die
Gewindehülsen durch einen Drehantrieb anzutreiben und die
Gewindespindeln drehfest zu halten.
In weiterer Abänderung der Scheibenbremse ist es natürlich auch
möglich, solche Nachstellvorrichtungen vorzusehen,
die bei übermäßigem Bremshub ein Verschrauben wenigstens einer
der Spindeleinrichtungen 22, 28 in Verlängerungsrichtung bewirken;
der Zahnriemen 35 dient dann dem synchronen Antrieb der anderen
Spindeleinrichtung bzw. nur der Synchronisation der
Nachstellvorgänge an beiden Spindeleinrichtungen 22, 28. Anstelle des
Zahnriemens 35 kann auch eine Zahnradkoppelung zwischen den
drehbaren Teilen der Spindeleinrichtungen 22, 28 vorgesehen werden.
Insgesamt ergibt sich ein gedrängter, kompakter Aufbau der
Zuspannvorrichtung samt Nachstellvorrichtung,
wobei vom Membranzylinder 15 infolge der durch den Drehhebel 4 und
die Exzenter 7 bewirkten Kraftübersetzung nur geringe Kräfte
aufgebracht werden müssen; der Membranzylinder 15 ist daher mit
Druckluft beaufschlagt. Zugleich wird durch die Doppelanordnung der
Spindeleinrichtungen 22, 28 eine gleichmäßige Anpreßkraftbelastung
für die Bremsbacke 30 sichergestellt.
In weiterer Abänderung ist es möglich, anstelle des in den
Zeichnungen dargestellten Schiebesattels einen festen Bremssattel
vorzusehen, welcher beidseitig mit Zuspannvorrichtungen der
beschriebenen Art ausgestattet ist.
Claims (17)
1. Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere für Straßen
fahrzeuge, mit einem Bremssattel (2), der zumindest einer
seits einer Bremsscheibe (1) eine Zuspannvorrichtung (3)
aufweist, die eine parallel zur Radialebene der Brems
scheibe (1) verlaufende und deren Achse rechtwinklig über
kreuzende, im Bremssattel (2) drehbar gelagerte Exzenter
welle (6) aufweist, die etwa mittig einen radial auskragen
den Drehhebel (4) trägt und an ihren beiden Enden je einen
Exzenter (7) aufweist, von denen jeder mit einem im wesent
lichen senkrecht zur Radialebene verlaufenden Druckbolzen
(18) in Eingriff steht, um eine verschiebbar im Bremssattel
(2) gelagerte Bremsbacke (30) gegen die Bremsscheibe (1) zu
drücken, wenn eine am Ende des Drehhebels (4) angelenkte
und zu diesem im wesentlichen rechtwinklig und radial nach
außen verlaufende Kolbenstange (10) von einem druckmittel
beaufschlagbaren Zylinder (15) betätigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- [a] daß jeder Druckbolzen (18) auf eine Spindeleinrichtung (22, 28) einwirkt, die mittels einer Nachstellvorrichtung in ihrer Länge einstellbar ist und mit einem bremsscheibensei tigen Ende an der Bremsbacke (30) anliegt,
- [b] und daß die beiden Nachstellvorrichtungen durch eine nur synchrone Nachstellvorgänge erlaubende Koppeleinrich tung (35) miteinander gekoppelt sind.
2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Spindeleinrichtung (22, 28) zwei Teile aufweist,
nämlich eine hülsenartige, nahe ihres bremsbackenseitigen
Endes durch einen Boden (24) geschlossene Gewindespindel
(22) und eine mittels eines selbsthemmenden Gewindes (27)
mit dieser verschraubte, ein Innengewinde aufweisende Ge
windehülse (28), wobei das eine Teil - Gewindespindel oder
Gewindehülse - undrehbar und axialverschieblich geführt ist
und wobei das andere Teil durch einen Drehantrieb, der bei
einem ein Grenzmaß überschreitenden Verschiebehub eine Dre
hung in Ausschraubrichtung bewirkt, drehbar ist, und daß
der Druckbolzen (18) in die Ausnehmung (23) der Gewinde
spindel (22) eingreift und mittels einer Wälzfläche (26) an
deren Boden (24) aufliegt.
3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckbolzen (18) bodenseitig mit einem in der Aus
nehmung (23) der Gewindespindel (22) mit geringem Radial
spiel und schwenkbar geführten Teller (20) endet, an wel
chen sich in Richtung zum Exzenter (7) ein verjüngter, die
Ausnehmung (23) mit wesentlich größerem Radialspiel
durchragender Schaft anschließt.
4. Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Exzenter (7) zumindest in seinem Anlagebereich am
eben ausgebildeten Ende (19) des Druckbolzens (18) eine
zylindrische Abrollfläche (17) aufweist und daß der Druck
bolzen (18) im exzenterseitigen Endbereich der Ausnehmung (23)
eine das Radialspiel überbrückende Manschette (29) aus ela
stischem Werkstoff trägt.
5. Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Boden (24) der Gewindespindel (22) eine Zwi
schenplatte (25) aufliegt, deren druckbolzenseitige Ober
fläche (26) ballig ausgeführt ist, und daß auf dieser bal
ligen Oberfläche (26) der Teller (25) des Druckbolzens (18)
mit einer ebenen Stirnfläche (21) aufliegt.
6. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gewindehülse (28) am Bremssattel (2)
axialverschieblich und am Bremssattel (2) oder an der Brems
backe (30) undrehbar geführt ist und daß der Drehantrieb an
der Gewindespindel (22) angreift.
7. Scheibenbremse nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Koppeleinrichtung ein die drehbaren Teile
der beiden Spindeleinrichtungen (22, 28) miteinander koppeln
der Riemenantrieb, gegebenenfalls ein Zahnriemen (35) ist.
8. Scheibenbremse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Riemen bzw. Zahnriemen (35) des Riemenantriebes
über zwei Umlenkrollen (36, 37) geführt ist, die beiderseits
des Drehhebels (4) im Bremssattel (2) gelagert sind und das
zylinderseitige Riementrum (35b) im Bereich des Drehhebels
(4) nahe des anderen, sich geradlinig zwischen den Spindel
einrichtungen (22, 28) erstreckenden Riementrums (35a) füh
ren.
9. Scheibenbremse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehantrieb zwischen dem Drehhebel (4) und einer
der Umlenkrollen (36), letztere bei übermäßigem Drehhub des
Drehhebels (4) drehend, ausgebildet ist.
10. Scheibenbremse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Umlenkrolle (36) einen das Riementrum (35b)
führenden Trommelabschnitt (38) und wenigstens einseitig
hierzu eine Antriebsscheibe (41) mit größerem Durchmesser
als der Trommelabschnitt (38) aufweist, daß die Antriebs
scheibe (41) über einen in einer Drehrichtung sperrenden,
ersten Freilauf (39) mit dem Trommelabschnitt (38) gekop
pelt ist, und daß der Drehhebel (4) einen Seitenflankenab
schnitt (8) aufweist, der beim Drehen des Drehhebels (4)
nach einem einen Sollhub entsprechenden Drehhub in Eingriff
zur Antriebsscheibe (41) gelangt und bei einem anschließen
den Überhub die Antriebsscheibe (41) dreht.
11. Scheibenbremse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß zumindest eine der Umlenkrollen (36, 37) einen in
Drehrichtung wie der erste Freilauf (39) sperrenden, gege
benenfalls willkürlich entsperrbaren, zweiten Freilauf zwi
schen dem Trommelabschnitt und einem bremssattelfesten Teil
aufweist.
12. Scheibenbremse nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (22) an ihrem die
Gewindehülse (28) exzenterseitig überragenden Ende drehfest und
gegebenenfalls axialverschieblich mit einer einen Teil der
Gewindehülse (28) übergreifenden Antriebstrommel (32)
gekoppelt ist, welche riemenscheibenartig vom Riemen (35)
teilumschlungen ist.
13. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Exzenterwelle (6) beidseitig
des Drehhebels (4) mittels Wälzlagern (5) im Bremssattel
(2) gelagert ist und beidseitig dieser Wälzlagerungen (5)
mit biegesteif ausgebildeten Exzenterzapfen (16) endet.
14. Scheibenbremse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Exzenterzapfen schiefe Kegelstümpfe (16) mit
der Exzenterwelle (6) entsprechender Grundfläche bilden.
15. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der Zylinder als flacher Membran
zylinder (15) ausgebildet ist.
16. Scheibenbremse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenstange (10) mit einem Membranteller (11)
fest verbunden ist und einen den Drehhebel (4) beidseitig
übergreifenden Gabelkopf aufweist.
17. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Drehhebel (4) von der
Exzenterwelle (6) in Richtung zur Bremsscheibe (1) hin er
streckt.
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