DE3607410A1 - Verfahren und vorrichtung zum spritzen von kunststoffteilen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum spritzen von kunststoffteilenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Spritzen von Kunststoffteilen, wobei der Kunststoff im
plastischen Zustand in eine Spritzgießform unter Druck
eingespritzt wird.
Kunststoffspritzgießteile, wie beispielsweise Abdeckungen
von Personenkraftwagen-Rückleuchten, weisen beispielswei
se drei farblich unterschiedliche Abschnitte auf. Die
Herstellung derartiger Teile erfolgt auf sogenannten
Transfer-Spritzgießmaschinen. Derartige Transfer-Spritz
gießmaschinen sind aber einerseits aufgrund der hohen
Anpreßdrücke für die Spritzgießform und andererseits auf
grund der Transferspritzgießform konstruktiv sehr aufwendig
und somit teuer in der Herstellung.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Spritzgießverfahren und eine Spritzgießform zu schaf
fen, womit es möglich ist, den Anpreßdruck auf die Spritz
gießform wesentlich zu reduzieren und weiterhin auf eine
Transferausbildung der Spritzgießform zu verzichten.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Ein
spritzen in mindestens zwei zeitlich nacheinander ablau
fende Einspritzvorgänge aufgeteilt wird und jeder einzel
ne Einspritzvorgang in einem eigenen, getrennten Spritz
gießformabschnitt erfolgt, wobei diese einzelnen Spritz
gießformabschnitte gemeinsam die Spritzgießform bilden,
sowie beim Einspritzen in einen an dem dem ersten Ein
spritzen zugeordneten Spritzgießformabschnitt angrenzen
den Spritzgießformabschnitt diese beiden Spritzgießform
abschnitte an ihrem gemeinsamen Übergang der
art miteinander verbunden werden, daß eine Materialverbin
dung der in diesen Spritzgießformabschnitten befindlichen
Spritzgießteilabschnitte untereinander erfolgt.
Erfindungsgemäß werden somit in der für das jeweilige
Spritzgießteil vorhandenen Spritzgießform nacheinander
einzelne Formteilabschnitte ausgespritzt, weshalb der er
forderliche Anpreßdruck für die Spritzgießform etwa ent
sprechend der Anzahl der Formteilabschnitte gesenkt wer
den kann. Da zudem die einzelnen Formteilabschnitte Be
standteil der Gesamtform sind, entfällt auch die bisher
übliche Transferausbildung. Hierbei ist das erfindungs
gemäße Verfahren nicht darauf beschränkt, daß Kunststoff
spritzgießteile hergestellt werden, die mindestens zwei
Abschnitte unterschiedlicher Farbe, Transparenz oder
dergleichen aufweisen, vielmehr kann das erfindungsgemäße
Verfahren auch bei Kunststoffspritzteilen kostengünstig
eingesetzt werden, wo Spritzteile hergestellt werden, die
in sich einheitlich ausgebildet sind. Denn auch bei die
sen Teilen wird der wesentliche Vorteil erzielt, daß mit
geringerem Anpreßdruck für die Spritzgießform gearbeitet
werden kann, wodurch sich wesentlich kleinere Spritzgieß
maschinen einsetzen lassen, die reduzierte Herstellungs
kosten aufweisen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen 2 und 3 enthalten.
Weiterhin bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine
Spritzgießform, bestehend aus einer Oberhälfte und einer
Unterhälfte, die unter Druck aufeinandergepreßt werden,
und mindestens ein Formteilnest einschließen und mindestens
einen Anguß aufweisen. Dabei ist erfindungsgemäß vorge
sehen, daß das Formteilnest in mindestens zwei Nestab
schnitte mit eigenem Anguß unterteilt ist und die einzel
nen Nestabschnitte gegeneinander eine Abtrennung aufwei
sen, die in Abhängigkeit von dem Einspritzvorgang aufheb
bar ist.
Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vor
richtung sind in den Unteransprüchen 5 und 6 enthalten.
Anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele wird die Erfindung nunmehr näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Spritzgießform,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine weitere Ausfüh
rungsform einer erfindungsgemäßen Spritz
gießform.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, besteht eine erfindungsgemäße
Spritzgießform aus einer Formoberhälfte 1 und einer Form
unterhälfte 2. Diese beiden Hälften werden während des
Spritzgießvorganges unter Druck aufeinandergepreßt. Bei
de Hälften 1 und 2 schließen ein Formteilnest 3 ein,
in dem das zu erstellende Spritzgießteil hergestellt wird.
Gemäß der Erfindung ist nun vorgesehen, daß das Formteil
nest 3 in mindestens zwei, im dargestellten Ausführungs
beispiel drei Nestabschnitte 4, 5, 6 unterteilt ist.
Jeder dieser Nestabschnitte 4, 5, 6 besitzt einen eige
nen Anguß 7, 8, 9. Die Nestabschnitte 4, 5, 6 sind ge
geneinander durch eine Abtrennung unterteilt, die in
Abhängigkeit vom Einspritzvorgang aufhebbar ist. In
Fig. 1 besteht diese Abtrennung aus den Wänden 10, 11.
Diese Wände 10, 11 sind verschiebbar in der Spritzgieß
form angeordnet und können, wie durch den Pfeil X ange
deutet, aus dem Innenraum des Formteilnestes 3 herausge
zogen werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Trennwand 11 zwischen dem Nestabschnitt 6 und dem
Nestabschnitt 5 abgesenkt in eine der Trennwand ange
paßte Ausnehmung 12 in der Unterhälfte 2. Die Trennwand
10 zwischen dem Nestabschnitt 4 und dem Nestabschnitt 5
befindet sich als Abtrennung innerhalb des Innenraums
des Formteilnestes 3. Die Ausnehmung 12 in der Unterhälfte
2 ist derart in den Abmessungen an die Abmessungen der
Trennwand 11 angepaßt, daß die Trennwand 11 dichtend
innerhalb der Ausnehmung 12 im zurückgezogenen Zustand
sitzt, so daß kein Spritzgießmaterial in den Innenraum 12
eindringen kann. Die Angüsse 7, 8, 9 können jeweils mit
einer eigenen Extrusionsvorrichtung verbunden sein, es
liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, auch für diese An
güsse eine gemeinsame Extrusionsvorrichtung vorzusehen.
Im letzteren Fall werden dann die Angüsse 7, 8, 9 von
der gemeinsamen Extrusionsvorrichtung einzeln versorgt.
In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform einer erfin
dungsgemäßen Spritzgießform dargestellt, wobei gleiche
Teile wie in Fig. 1 mit denselben Bezugsziffern versehen
sind. Zur Abtrennung der einzelnen Nestabschnitte 4, 5, 6
ist bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform vorge
sehen, daß Kerne 13, 14 in den Innenraum des Formteil
nestes 3 eingeschoben sind. Im dargestellten Ausführungs
beispiel befindet sich der Kern 14 im Nestabschnitt 6, und
der Kern 13 ist aus dem Nestabschnitt 5 in Richtung des
Pfeils X in einen unterhalb des Nestabschnittes ausge
bildeten Hohlraum 16 in der Unterhälfte 2 hinein dichtend ver
senkt. Hierdurch sind die Nestabschnitte 4 und 5 mit
einander verbunden, wohingegen der Nestabschnitt 6 durch
den Kern 14 ausgefüllt ist. Zur Abtrennung der Nestab
schnitte sind demnach zwei Kerne 13, 14 im vorliegenden
Ausführungsbeispiel erforderlich.
Die zum Bewegen der Wände 11, 12 bzw. der Kerne 13, 14
erforderlichen Vorrichtungen sind nicht dargestellt. Je
doch können hierfür hydraulische, pneumatische oder elek
tromagnetisch arbeitende Vorrichtungen der bekannten Art
Verwendung finden.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Spritzgießform ist
nun wie folgt:
Hierbei wird zunächst auf Fig. 1 Bezug genommen. Der
Spritzgießvorgang beginnt, wenn die beiden Trennwände
10, 11 im hochgezogenen Zustand sich befinden, d.h. wenn
sie die Nestabschnitte gegeneinander trennen. Im dar
gestellten Beispiel wird zunächst über den Anguß 9 in
den Nestabschnitt 6 Kunststoffmaterial 17 eingespritzt.
Durch diesen Spritzvorgang bildet sich im Nestabschnitt
6 ein Spritzgießteilabschnitt aus. Sobald dieser Spritz
gießteilabschnitt sich im Nestabschnitt 6 ausgebildet
hat, wird die Trennwand 11 abgesenkt, so daß sie die
in Fig. 1 eingezeichnete Stellung einnimmt, und gleichzei
tig wird über den Anguß 8 Spritzgießmaterial 17 in den
Nestabschnitt 5 eingespritzt, wobei sich das in Nest
abschnitt 5 eingespritzte Material mit dem im Nestab
schnitt 6 bereits befindlichen Spirtzgießteilabschnitt
verbindet, so daß sich nunmehr ein Spritzgießteilab
schnitt ausbildet, der aus den Teilabschnitten der
Nestabschnitte 5 und 6 hergestellt ist. Sobald der Nest
teilabschnitt 5 ausgespritzt ist, wird die Trennwand 10
abgesenkt, und über den Anguß 7 wird das Spritzgießmaterial
in den Nestteilabschnitt 4 eingespritzt, wobei sich die
ses Material wiederum mit dem im Nestteilabschnitt 5
befindlichen Material verbindet, so daß ein einheitlicher
Formkörper entsteht, der dem endgültigen Spritzgießform
teil entspricht. Das Absenken der Trennwände 10 und 11
kann entweder vor dem Einspritzen oder während des Ein
spritzens des Kunststoffspritzmaterials in die einzelnen
Nestabschnitte erfolgen. Wesentlich ist dabei jedoch,
daß der erste Einspritzvorgang, das ist in Fig. 1 der
Einspritzvorgang in den Nestabschnitt 6, vollständig ab
geschlossen ist, bevor die Trennwand 11 abgesenkt wird.
In Fig. 2 ist dargestellt, wie die erfindungsgemäße Spritz
gießform verfahrensmäßig eingesetzt wird, wobei zunächst
der erste Einspritzvorgang in den Nestabschnitt 4 über
den Anguß 7 erfolgt. Während des Einspritzens des Spritz
gießmaterials 17 in den Nestabschnitt 4 ist der Kern 13
hochgefahren, so daß der Nestabschnitt 5 vollständig aus
gefüllt ist. Wenn der Einspritzvorgang im Nestabschnitt 4
beendet ist, wird der Kern 13 in die in Fig. 2 darge
stellte Stellung heruntergefahren, und nunmehr kann über
den Anguß 8 der Nestabschnitt 5 ausgespritzt werden. So
bald dies erfolgt ist, wird nunmehr der Kern 14 aus dem
Nestabschnitt 6 herausbewegt, und zwar in Richtung des
Pfeils X, so daß nunmehr der Nestabschnitt 6 über den
Anguß 9 ausgespritzt werden kann und somit sich dann
wiederum das einheitliche Spritzgießformteil ausbildet.
Das Absenken der Kerne 13 oder 14 kann zwangsweise er
folgen oder aber ebenfalls durch die Beaufschlagung des
Spritzdruckes über die Angüsse 8, 9, wobei dann eine
Gleichzeitigkeit zwischen dem Einspritzen und dem
Absenken besteht.
Beiden Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 und
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es gemeinsam, daß das
Spritzgießformteil, was in demjenigen Nestabschnitt aus
gebildet wird, der zuerst ausgespritzt wird, gleichzeitig
eine Begrenzung des benachbarten Nestabschnittes dar
stellt, wenn dieser, nachdem die Trennung zwischen beiden
benachbarten Nestabschnitten aufgehoben ist, ausgespritzt
wird, wobei hierbei eine Materialverbindung zwischen den
benachbarten Nestabschnitten automatisch erreicht wird.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt alle im
Sinne der Erfindung gleichwirkenden Mittel, insbesondere
können auch Spritzgießformen eingesetzt werden, die mehr
als drei voneinander trennbare Nestabschnitte aufweisen.
Die Erfindung setzt jedoch das Vorhandensein von min
destens zwei voneinander trennbaren Nestabschnitten voraus.
Claims (6)
1. Verfahren zum Spritzen von Kunststoffteilen, wobei der
Kunststoff im plastischen Zustand in eine Spritzgieß
form unter Druck eingespritzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einspritzen in mindestens zwei zeitlich nach
einander ablaufende Einspritzvorgänge aufgeteilt wird
und jeder einzelne Einspritzvorgang in einem eigenen,
getrennten Spritzgießformabschnitt erfolgt, wobei
diese einzelnen Spritzgießformabschnitte gemeinsam
die Spritzgießform bilden, sowie beim Einspritzen in
einen an dem dem ersten Einspritzen zugeordneten
Spritzgießformabschnitt angrenzenden Spritzgießform
abschnitt die beiden Spritzgießformabschnitte
miteinander an ihrem gemeinsamen Übergang derart
verbunden werden, daß eine Materialverbindung der
einzelnen Spritzgießteilabschnitte zueinander er
folgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Öffnen der Spritzgießformabschnitte zum
Verbinden an ihrem gemeinsamen Übergang vor-
oder gleichzeitig mit dem Einspritzen in den dem
ersten Einspritzen zugeordneten Spritzgießform
abschnitt angrenzenden Spritzgießformabschnitt
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Öffnen mittels dem Einspritzdurck erfolgt.
4. Spritzgießform, bestehend aus einer Oberhälfte und
einer Unterhälfte, die unter Druck aufeinandergepreßt
sind, und mindestens ein Formteilnest einschließen,
das mindestens einen Anguß aufweist, insbesondere
zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formteilnest (3) in mindestens zwei Nest
abschnitte (4, 5, 6) mit eigenem Anguß (7, 8, 9) unter
teilt ist, die einzelnen Nestabschnitte (4, 5, 6) ge
geneinander eine Abtrennung (10, 11, 13, 14) aufweisen,
die in Abhängigkeit von dem Einspritzvorgang auf
hebbar ist.
5. Spritzgießform nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtrennung aus zwischen den Nestabschnitten
(4, 5, 6) angeordneten Trennwänden (10, 11) besteht, die
aus dem Innenraum des Formteilnestes (3) dichtend
herausziehbar sind.
6. Spritzgießform nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtrennung aus die einzelnen Nestab
schnitte (4, 5, 6) ausfüllenden Kernen (13, 14)
besteht, die aus dem Innenraum der Nestabschnitte
(5, 6) dichtend herausbewegbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863607410 DE3607410A1 (de) | 1986-03-06 | 1986-03-06 | Verfahren und vorrichtung zum spritzen von kunststoffteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863607410 DE3607410A1 (de) | 1986-03-06 | 1986-03-06 | Verfahren und vorrichtung zum spritzen von kunststoffteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3607410A1 true DE3607410A1 (de) | 1987-09-10 |
Family
ID=6295678
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863607410 Ceased DE3607410A1 (de) | 1986-03-06 | 1986-03-06 | Verfahren und vorrichtung zum spritzen von kunststoffteilen |
Country Status (1)
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Legal Events
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