DE3644036A1 - Blockier- und einstellvorrichtung, insbesondere fuer skistiefel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die die gegenseitige Einstellung und Blockierung von Teilen oder Schaftblättern von Skistiefeln durch das Spannen von Metallkabeln oder Bän­ dern ermöglicht.

Es existieren verschiedene Verschlußarten. Sie reichen von den traditionellen Hebeln bis zu den kompliziertesten Schließsystemen mit drehbaren Bedienungshandhaben, die mit Kraftuntersetzungssystemen ausgestattet sind, jedoch lange Spannzeiten benötigen.

Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Sy­ stem hat den Vorteil, daß die Zeiten für das Aufnehmen der Kabel und damit die Verbindung der Schaftblätter sehr kurz sind, wobei die Blockierungsendkraft mit einem herkömmli­ chen Hebel aufgebracht wird. Wenn der Hebel in umgekehrter Richtung bis zu seinem Endanschlag geöffnet wird, werden die Kabel automatisch ausgelöst und damit der Fuß freigegeben.

Gegenüber herkömmlichen Hebelsystemen hat die Vorrichtung ge­ mäß der Erfindung den Vorteil, keine Kabel, Bänder und bau­ melnde Hebel zu hinterlassen, die in gelöstem Zustand auf den Skistiefel herabhängen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einstell- und Blockiervorrichtung, insbesondere für Skistiefel, zu schaf­ fen, die die vorangehend beschriebenen Vorteile gegenüber dem Stand der Technik aufweist und darüber hinaus sehr zuverläs­ sig und sicher ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin­ dung ergeben sich aus den Unteransprüchen, auf die hiermit zur Verkürzung der Beschreibung ausdrücklich verwiesen wird.

Erfindungsgemäß ist eine Riemenscheibe vorgesehen, auf der Spannkabel oder -bänder aufgewickelt sind und die fest mit der verbundenen Sperrzähne sowie eine Angriffstelle für die Beaufschlagung mit einer Drehkraft aufweist, wobei durch das Drehen die Kabel bzw. Bänder in der Kehle der Riemenscheibe aufgewickelt werden.

Die Riemenscheibe ist an einem geeigneten Hebelbasisteil an­ geordnet und von einem Schlitten verschiebbar, der ebenfalls mit Sperrzähnen ausgestattet ist und über einen Verbindungsarm von dem Hebel antreibbar ist.

Eine zwischen dem Basisteil und dem Hebel oder zwischen der Riemenscheibe und dem Schlitten angeordnete Feder hält die Sperrzähne der Riemenscheibe mit den an dem Schlitten ange­ ordneten Sperrzähnen im Eingriff.

Die Bewegung der Riemenscheibe wird von einem an dem Basis­ teil vorgesehenen Langloch oder an ihm angebrachten Vor­ sprüngen begrenzt, während die Bewegung des Schlittens von dem aus Hebel und Verbindungsarm bestehenden System begrenzt wird. Dabei ist die Bewegungsbahn der Riemenscheibe auf dem Basisteil geringfügig kleiner als diejenige des Schlittens, so daß die an dem Schlitten angebrachten Sperrzähne sich von den Sperrzähnen der Riemenscheibe lösen können, wenn der Hebel verschwenkt und in seine Öffnungsendstellung gebracht wird.

Das Spannen der Teile des Skistiefels erfolgt in einer ersten Phase bei geöffnetem Hebel. Hierbei werden die Kabel angezo­ gen und die Teile des Skistiefels einander angenähert, in dem auf die Kraftübertragungsstelle der Riemenscheibe ein Drehmo­ ment ausgeübt wird. In einer zweiten Phase erfolgt das end­ gültige Spannen durch Verschiebung des Schlittens und damit der Riemenscheibe und der betreffenden Kabel durch das Schließen des Hebels, der die Spannkraft aufbringt.

Der umgekehrte Vorgang des Hebelöffnens bewirkt, daß der Schlitten und damit die Riemenscheibe sich zurückbewegen und damit die Kabel gelöst werden. Wenn der Hebel bis zu seinem Endanschlag verschwenkt wird, lösen sich auch die Sperrzähne des Schlittens aus den Sperrzähnen der Riemenscheibe, so daß die Kabel und die mit Ihnen verankerten Teile des Skistiefels vollständig freigegeben werden.

So erreicht man auf einfache und schnelle Weise und mit ge­ ringem Kraftaufwand die Einstellung und das Spannen, das Blockieren und Lösen der Kabel und Bänder, die an den Teilen des Skistiefels verankert sind.

Es ist doch möglich, das gleiche Einstell-, Spann- und End­ blockierungsprinzip dadurch zu verwirklichen, daß der ver­ schiebbare Schlitten umgekehrt angeordnet ist, d. h., daß in Schließstellung des Hebels die Riemenscheibe und der Schlit­ ten nicht unter dem Hebel liegen, sondern auf der in Bezug auf die Gelenkstelle des Hebels entgegengesetzten Seite.

Es ist ferner möglich, dasselbe Einstell-, Spann- und Lö­ sungsprinzip in der Weise zu realisieren, daß das Ende des Hebels nicht an dem Basisteil, sondern an dem Schlitten an­ gelenkt ist und die Verbindungsarme gelenkig mit dem zentra­ len Teil des Hebels und dem Basisteil des Hebels verbunden sind.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des in den Zeichnungen dargestell­ ten Ausführungsbeispiels.

Die einzige Zeichnungsfigur zeigt in einer perspektivischen Explosionsdarstellung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit allen Teilen.

Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus der Riemen­ scheibe 1, an der Sperrzähne angebracht sind und in deren Kehle wenigstens ein Kabel oder ein Band für die Bewegung von Schaftteilen des Skistiefels oder von Druckflächen aufgewic­ kelt ist. Ein Vorsprung 3 ermöglicht die Verbindung mit einer Bedienungshandhabe, an der eine zu dem Vorsprung 3 komplemen­ täre Ausnehmung 6 ausgebildet ist. Die Verbindung zwischen Riemenscheibe und Bedienungshandhabe erfolgt über eine Schraube 5.

Die Riemenscheibe 1 wird in einem an einem verschiebbaren Schlitten 8 vorgesehenen Langloch 7 und im Innern eines an dem Basisteil eines Hebels 10 ausgebildeten Langlochs ange­ ordnet.

Der Schlitten 8 wird zunächst in Gleitführungen 11 einge­ setzt, die an dem Basisteil des Hebels 10 ausgebildet sind. Die Bedienungshandhabe 4 hält mit Hilfe der Schraube 5 die Riemenscheibe mit dem Basisteil und dem Schlitten zusammen.

Der Schlitten 8 ist durch einen Verbindungsarm 12 bewegbar, der über einen Zapfen 13 mit dem eigentlichen Hebel 15 ver­ bunden ist. Letzterer ist über einen Zapfen 16 mit dem Ba­ sisteil des Hebels 10 verbunden. Eine koaxial zu dem Zapfen 16 angeordnete Feder 17, die zwischen dem Basisteil und dem Hebel wirkt, spannt diese Teile derart vor, daß die Sperr­ zähne des Schlittens an den Sperrzähnen der Riemenscheibe anliegen.

Bei geöffnetem Hebel 15 ist der Schlitten 8 und damit die Riemenscheibe verschoben und die Kabel 2 deshalb gelockert. Die Kabel können außerdem dadurch gelöst werden, daß der He­ bel vollständig verschwenkt und der Schlitten gegen die Wir­ kung der Feder 17 bis zum Endanschlag bewegt wird, wodurch die Sperrzähne des Schlittens mit den Sperrzähnen der Riemen­ scheibe außer Eingriff gelangen. Für das Wiedereinholen dreht man die Bedienungshandhabe 4 in der von den Zähnen nicht ge­ sperrten Richtung bis zu dem gewünschten Punkt und bringt so­ dann durch Schließen des Hebels die Endspannung auf.

Aus der vorangehenden Beschreibung wird deutlich, in welcher Weise die Vorrichtung gemäß der Erfindung die angestrebten Ziele erreicht, nämlich ein rasches Annähern, Einstellen und Blockieren der Schaftteile des Skistiefels und das anschlie­ ßende Spannen sowie das automatische Lösen durch Öffnen des Hebels.

Claims (9)

1. Blockier- und Einstellvorrichtung, insbesondere für Ski­ stiefel, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Riemenscheibe (1) vorgesehen ist, auf der ein oder mehrere Kabel (2) oder Bänder zum Bewegen oder Anziehen der Schaftblätter oder von Teilen des Skistiefels aufgewickelt und verankert sind,
daß an der Riemenscheibe ein koaxiales Rad mit Sperrzäh­ nen ausgebildet ist, die mit an einem verschiebbaren Schlitten (8) vorgesehenen Sperrzähnen zusammenwirken,
daß sowohl der Schlitten als auch die Riemenscheibe in das Basisteil (10) eines Hebels (10, 15) eingesetzt sind, der Führungen (11) für die Translationsbewegung des Schlittens und damit der Riemenscheibe aufweist,
daß an dem Basisteil des Hebels ein Langloch (9) vorgese­ hen ist, in das die Riemenscheibe einsetzbar ist, wobei diese mittels einer Schraube (5) mit einer Bedienungshandhabe (4) verbindbar ist,
daß der Schlitten mittels eines Zapfens (13) von einem Verbindungsarm (12) antreibbar ist, der seinerseits durch den Hebel betätigbar ist, welcher mit seinem zentralen Teil mit dem Verbindungsarm und mit seinem Ende mit dem Basisteil durch Zapfen (14, 16) gelenkig verbunden ist,
daß eine Feder (17) vorgesehen ist, die mit dem Hebel und dem Basisteil zusammenwirkt und den Hebel und damit die an dem Schlitten vorgesehenen Sperrzähne mit den an der Riemenscheibe ausgebildeten Sperrzähnen in Eingriff hält,
daß durch bei geöffnetem Hebel erfolgende Betätigung der Bedienungshandhabe in der durch die Sperrzähne der Riemen­ scheibe nicht gesperrten Drehrichtung die Kabel oder Bänder aufwickelbar sind, wodurch die Teile des Skistiefels einander angenähert und eingestellt werden, wobei das Schließen des Hebels die Verschiebung des Schlittens und damit der Riemen­ scheibe und der Kabel bzw. Bänder bewirkt, und somit das Spannen und Blockieren der Teile des Skistiefels hervorruft,
und daß durch Öffnen des Hebels die Rückführung des Schlittens und damit ein erstes Lockern der Kabel bzw. Bänder bewirkt wird, das anschließend durch das Lösen der Sperrzähne des Schlittens von den Sperrzähnen der Riemenscheibe durch vollständiges Verschwenken des Hebels fortgesetzt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch das Langloch oder durch Vorsprünge des Basisteils be­ grenzte Translationsweg der Riemenscheibe kleiner ist als der Weg des Schlittens, derart daß in der Endphase der Öffnungs­ bewegung des Hebels die Verschiebung der Riemenscheibe endet, während der Schlitten seinen Weg wenigstens noch soweit fort­ setzt, daß die Sperrzähne des Schlittens von den Sperrzähnen der Riemenscheibe gelöst werden.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenscheibe auf dem Basisteil oder auf dem Schlitten verschiebbar ist und daß sowohl das Basisteil als auch der Schlitten mit geeigneten Langlöchern oder Schlitzen für das Zusammenfügen der Riemenscheibe und der Bedienungshandhabe für das Aufwickeln der Kabel oder Bänder versehen sind.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Sperrzähne an beiden Seiten der Riemenscheibe in den Ränder der umlaufenden Kehle gebracht sind.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Position des Schlittens an dem Basisteil des Hebels bezüglich der Ge­ lenkverbindung des Hebels und damit auch die Position der Sperrzähne an dem Schlitten umkehrbar sind, derart, daß der Verbindungsarm zwischen Hebel und Schlitten beim Schließen des Hebels auf den die Riemenscheibe tragenden Schlitten statt einer Druckkraft eine Zugkraft ausübt.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Richtung, in der die Kabel an­ kommen, relativ zu der Gelenkverbindungsstelle oder der Po­ sition des Hebels umkehrbar ist, oder daß der Schlitten mit dem Ende des Hebels gelenkig verbunden ist und Verbindungs­ arme den zentralen Bereich des Hebels mit dem Basisteil ge­ lenkig verbinden.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche, da­ durch gekennzeichnet, daß sowohl das Basisteil des Hebels als auch der Schlitten geeignete Nuten und Schlitze für die Füh­ rung und das Begleiten der Kabel aufweisen.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Feder, die die Sperrzähne des Schlittens mit den Sperrzähnen der Riemenscheibe in Eingriff hält, zwischen dem Hebel und dem Basisteil, zwischen dem Verbindungsarm und dem Hebel und zwischen dem Schlitten und der Riemenscheibe mit Hilfe einer geeigneten Preßvorrichtung angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie an beliebigen Typen von Skistiefeln, nämlich solchen mit vorn liegendem, mit hinten liegendem oder gemischtem Einlaß anbringbar ist und zur Einstellung von Teilen des Skistiefels oder von Druckflächen, vorzugsweise zum Schließen der Schaftteile von Skistiefeln mit hinten liegendem Einlaß dient, und daß die Vorrichtung vorzugsweise vertikal an dem hinteren Schaftteil positioniert ist.