DE3643318C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3643318C2 DE3643318C2 DE19863643318 DE3643318A DE3643318C2 DE 3643318 C2 DE3643318 C2 DE 3643318C2 DE 19863643318 DE19863643318 DE 19863643318 DE 3643318 A DE3643318 A DE 3643318A DE 3643318 C2 DE3643318 C2 DE 3643318C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- bellows
- section
- tube
- valve
- seat
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16K—VALVES; TAPS; COCKS; ACTUATING-FLOATS; DEVICES FOR VENTING OR AERATING
- F16K39/00—Devices for relieving the pressure on the sealing faces
- F16K39/02—Devices for relieving the pressure on the sealing faces for lift valves
- F16K39/022—Devices for relieving the pressure on the sealing faces for lift valves using balancing surfaces
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Fluid-Driven Valves (AREA)
- Control Of Fluid Pressure (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein druckentlastetes Ventil mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Derartige Ventile werden überall dort eingesetzt, wo es
darauf ankommt, Fluide in variablen Druckbereichen mit im
wesentlichen gleichbleibender geringer Leistung zu
steuern.
Ein druckentlastetes Ventil, wie es durch die Erfindung
weitergebildet wird, ist aus der DE-GM 18 86 548 bekannt. Es
weist folgende Teile auf:
- - ein Gehäuse mit gehäusefestem Ventilteller,
- - ein hohles Steuerrohr, das in geschlossenem Zustand des Ventils mit seinem einen Ende unter Einhalten eines Sitzdurchmessers auf dem Ventilteller aufsitzt, wodurch ein Rohrinnendruck-Raum und ein Rohraußendruck-Raum gebildet sind,
- - zwei Dichtungen zwischen dem Gehäuse und der Außenwand des Steuerrohres und
- - eine elektromagnetische Verstelleinrichtung zum Verstellen des Steuerrohres in dessen Längsrichtung.
Derartige Ventile haben in vielfältigen Ausführungsformen
weite Verbreitung gefunden. Dabei wurden vor allem die
Verstelleinrichtungen, die Sitzkonstruktionen und die
Dichtungseinrichtungen modifiziert.
Bekannte Ventile werden häufig auch über Bälge abgedichtet,
wobei das eine Ende des Balges fest mit dem Gehäuse des
Ventils und das andere Ende des Balges mit demjenigen Bauteil
dicht verbunden ist, das zum Öffnen und Schließen des Ventils
verstellt wird (vgl. DE 35 04 008 A1). Dadurch sind Undich
tigkeiten zwischen dem Gehäuse und dem Verstellglied ausge
schlossen. Es ist lediglich noch darauf zu achten, daß die
Abdichtung zwischen dem Verstellglied und dem Sitz in
geschlossenem Zustand dicht ist, was sich in aller Regel
leicht realisieren läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil der
eingangs genannten Art derart weiterzubilden, bei
dem sowohl eine Undichtigkeit zwischen
dem Gehäuse und dem Verstellglied ausgeschlossen wird und daß
in verbessertem Maße drückentlastet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Ventil
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor.
Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Ventil weist eine Balgeinrichtung
zwischen Steuerrohr und Ventilgehäuse auf, ist aber dennoch
druckentlastet. Um dies zu erzielen, sind die folgenden
Merkmale vorhanden:
- ein Gehäuse mit gehäusefester Ventilsitzeinrichtung,
- ein hohles Steuerrohr, das in geschlossenem Zustand des Ventils mit seinem einen Ende unter Einhalten eines Sitzdurchmessers auf der Ventilsitzeinrichtung aufsitzt, wodurch ein Rohrinnendruck-Raum und ein Rohraußendruck-Raum gebildet sind, wobei der Sitzdurchmesser so groß ist wie der neutrale Balgdurchmesser NBD, für den gilt:
- ein hohles Steuerrohr, das in geschlossenem Zustand des Ventils mit seinem einen Ende unter Einhalten eines Sitzdurchmessers auf der Ventilsitzeinrichtung aufsitzt, wodurch ein Rohrinnendruck-Raum und ein Rohraußendruck-Raum gebildet sind, wobei der Sitzdurchmesser so groß ist wie der neutrale Balgdurchmesser NBD, für den gilt:
mit
Δp: Differenz zwischen Außendruck und konstant gehaltenem Innendruck am Balg,
ΔF: durch die Druckdifferenz hervorgerufene Kraft auf eine Platte, die mit einem Ende des Balges verbunden ist und dieses Ende dicht verschließt, wobei das andere Balgende ortsfest gehalten wird,
- mindestens einen Balg, der einerseits fest mit dem Gehäuse und andererseits fest mit dem Steuerrohr verbunden ist, und
- eine Verstelleinrichtung zum Verstellen des Steuerrohres in dessen Längsrichtung.
Δp: Differenz zwischen Außendruck und konstant gehaltenem Innendruck am Balg,
ΔF: durch die Druckdifferenz hervorgerufene Kraft auf eine Platte, die mit einem Ende des Balges verbunden ist und dieses Ende dicht verschließt, wobei das andere Balgende ortsfest gehalten wird,
- mindestens einen Balg, der einerseits fest mit dem Gehäuse und andererseits fest mit dem Steuerrohr verbunden ist, und
- eine Verstelleinrichtung zum Verstellen des Steuerrohres in dessen Längsrichtung.
Es wurde zunächst davon ausgegangen, daß der Sitzdurchmesser
dem Außendurchmesser der Balghälse entsprechen würde, daß
sich also alle Druckkräfte auf die übrigen Balgwandungen auf
heben würden. Unter dieser Voraussetzung gelang es jedoch
nicht, ein druckentlastetes Ventil zu konstruieren, auch
nicht durch Versuche, bei denen der Sitzdurchmesser schritt
weise, z. B. durch Abdrehen des Steuerrohres, verändert wurde.
Anschließend wurde versucht, einen wirksamen Balgquer
schnitt auf Grundlage von Formeln zu berechnen, wie sie für
Bälge für Barometer angewandt werden. Jedoch ließen sich
auch mit derart berechneten Sitzdurchmessern keine sowohl in
geschlossenem wie auch in geöffnetem Zustand druckentlasteten
Ventile erzielen. Erst durch grundlegende Untersuchungen
von Bälgen konnte herausgefunden werden, daß sich druckent
lastete Ventile mit Bälgen tatsächlich realisieren lassen.
Mit den untersuchten Bälgen waren die anzuwendenden Sitz
durchmesser etwa 5% größer, als sie von Formeln her erwartet
wurden, die zum Berechnen sogenannter "wirksamer Balg
querschnitte" für Barometerbälge dienen.
Vollkommenes Abdichten der Verstelleinrichtung, ohne durch
die Dichteinrichtung hervorgerufene Reibungskräfte ist bei
einem Axialventil, der häufigsten Ausführungsform druckent
lasteter Ventile, dann möglich, wenn je ein Balg einerseits
mit dem Verstellabschnitt des Gehäuses und andererseits mit
je einem Ende des Steuerrohres verbunden ist. Das völlige Ab
dichten macht die in der Regel korrosionsanfälligen Bauteile
der Verstelleinrichtung unempfindlich gegen aggressive Fluide,
die gesteuert werden. Die Innenräume der Bälge sind vor
zugsweise über eine Drossel miteinander verbunden, die vor
zugsweise dadurch gebildet ist, daß eine Flüssigkeit durch
Verengungen im Verstellabschnitt, der die beiden Bälge mit
einander verbindet, durchströmen muß. Durch diese sehr ein
fach realisierbare Maßnahme ist gewährleistet, daß das Ventil
- auch einstellbar - gedämpft schließt bzw. öffnet, und
dies ohne Einbeziehen des gesteuerten Fluids, so daß die
Dämpfung bei jedem Fluid gleich gut funktioniert.
Soll das Ventil besonders kurz bauen und kann auf die ein
fach realisierbare Dämpfung sowie das vollkommene Abdichten
der Verstelleinrichtung verzichtet werden, ist es von Vor
teil, nur einen Balg zwischen dem Gehäuse und dem Steuerrohr
zu verwenden. Vorteilhafterweise ist der Balg auf derjenigen
Seite angeordnet, von der das Fluid zugeführt wird. Dies deshalb
weil dann der Balg von außen mit Druck beaufschlagt wird, wo
durch er sich kaum verformt. Ist das Ventil nur für die Ver
wendung in einem eng begrenzten Druckbereich vorgesehen, innnerhalb
dem der Balg gegen Kräfte von außen und auch von innen
verformungsstabil ist, kann in ihm der Balg wahlweise
nahe einem der beiden Enden des Steuerrohres angebracht
sein. In diesem Fall sind auch beide Anschlüsse des Ventiles
in der Funktion als Zufluß oder als Abfluß gleichberechtigt.
Von besonderem Vorteil ist es bei einem Ventil mit nur einem
Balg, diesen nahe dem sitzseitigen Ende des Steuerrohres an
zubringen. Von dieser Seite werden nämlich vorzugsweise Fluide
eingeleitet, da die Strömungsverhältnisse von dieser Seite
her günstiger sind und sich somit größere Durchflußmengen
erzielen lassen. Auch Proportionalventile werden grundsätz
lich vom sitzseitigen Anschluß her mit Fluid versorgt. Sitzt
der Balg an diesem Ende, wird er, wie bereits im vorigen Ab
satz erwähnt, nur Druckkräften von außen unterworfen. Ein
weiterer Vorteil der Anordnung des Balges nahe dem sitzseitigen
Ende besteht darin, daß ein Sitzring am Steuerrohr, der
zum Einstellen eines definierten Sitzdurchmessers dient, zu
gleich als Befestigungsteil für den Balg verwendet werden
kann. Es entfällt daher ein Befestigungsbauteil, wie es zum
Befestigen eines Balges nahe demjenigen Ende des Steuerrohres
erforderlich ist, das der Sitzseite abgewandt ist.
Neben dem Verwenden nur eines Balges trägt es zum Erzielen
einer kurzen Bauweise auch bei, wenn als Balg ein sogenannter
Membranbelag, d. h., ein Balg mit entlang ihrer Ränder ver
schweißter Metallscheiben verwendet wird. Derartige Bälge er
lauben auch bei sehr kurzer Bauweise große Hübe, was für ge
wellte Bälge, wie sie beim Bau nicht druckentlasteter Venti
le regelmäßig verwendet werden, nicht gilt. Kurze Bauweise
ist auch dadurch gefördert, daß der Balg möglichst nahe
einem Ende des Steuerrohrs an diesem befestigt ist.
Bei Lateralventilen, bei denen das Steuerrohr im wesentlichen
rechtwinklig zur Achse der Anschlußstutzen liegt, ist
es von Vorteil, den Balg so anzuordnen, daß sein Innenraum
mit dem Rohrinnendruck-Raum verbunden ist. Diese Ausgestal
tung ist vorteilhafter als eine solche, bei der der Innen
raum abgedichtet wird. Dies unter anderem deshalb, weil jede
Dichtung zu Reibung und damit zu einem Erhöhen der Ansteuer
leistung führt. Diese Reibungskraft ist auch druckabhängig,
was dazu führte, daß bisher gebaute druckentlastete Ventile
nicht völlig druckunabhängig in ihrer Ansteuerleistung waren.
Dies ist für alle Ventile, seien es Lateralventile oder
Axialventile, erst durch das Abdichten mit Hilfe von Bälgen
möglich.
Dadurch, daß keinerlei druckabhängige Kraft mehr auftritt,
ist es möglich, sehr gut funktionierende Proportionalventile
zu bauen. Bei derartigen Ventilen ist die Durchflußmenge im
wesentlichen proportional zum Verstellweg des Steuerrohres.
Bei einem sehr einfachen Aufbau wird das Steuerrohr durch
eine Feder belastet, deren Schließkraft mit dem Verstellweg
proportional ansteigt. Einer elektromagnetischen Verstellein
richtung wird ein Strom zugeführt, dessen Stärke sich propor
tional mit der gewünschten Durchflußmenge ändert. Die durch
die Verstelleinrichtung ausgeübte Kraft ändert sich propor
tional mit dem Strom. Dadurch ändert sich insgesamt der Ver
stellweg proportional mit der jeweils gewünschten Durchfluß
menge.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform werden defi
nierte Mengen an Hydraulikflüssigkeit in eine hydraulische
Verstelleinrichtung gepumpt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen
gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert:
Es zeigt:
Fig. 1 schematischer Längsschnitt durch ein druckentlastetes
Ventil mit zwei Bälgen;
Fig. 2 schematischer Längsschnitt durch eine Anordnung zum
Ermitteln des effektiven Sitzdurchmessers;
Fig. 3 und 4 Längsschnitte durch zwei Ausführungsformen von
Sitzeinrichtungen, die von der beim Ventil gemäß
Fig. 1 abweichen;
Fig. 5 Teillängsschnitt durch die Befestigungsanordnung
zum Befestigen eines Balges am freien Ende des
Steuerrohres;
Fig. 6 Darstellung gemäß Fig. 5, jedoch für das sitzseitige
Ende des Steuerrohres;
Fig. 7 Teillängsschnitt durch die Befestigungsanordnung
eines Balges am Verstellabschnitt des Ventilgehäu
ses;
Fig. 8 und 9 Teillängsschnitte durch eine elektromagnetische
bzw. eine pneumatische Verstelleinrichtung;
Fig. 10 schematischer Teillängsschnitt durch ein Ventil mit
einem Balg am freien Ende des Steuerrohres;
Fig. 11 eine Darstellung gemäß Fig. 10, jedoch mit dem Balg
am sitzseitigen Ende des Steuerrohres;
Fig. 12 schematischer Längsschnitt durch ein druckent
lastetes Lateralventil;
Fig. 13 einen Längsschnitt durch eine Sitzeinrichtung für
ein Proportionalventil; und
Fig. 14 ein Diagramm, betreffend den Zusammenhang zwischen
Verstellung des Steuerrohres und Steuerstrom in
einer Verstelleinrichtung.
Das Axialventil 20 gemäß Fig. 1 weist ein Gehäuse mit einem
oberen Außenrohrabschnitt 21, einem Verstellabschnitt 22 und
einem unteren Außenrohrabschnitt 23 auf. Beim Ausführungsbei
spiel sind diese Abschnitte als gesonderte Bauteile ausge
führt, die über Gewindestangen 24 zusammengehalten werden.
Es wird darauf hingewiesen, daß in Übereinstimmung mit den
Zeichnungen im folgenden von "oberen" und "unteren" Bauteilen
gesprochen wird. Alle Ventile sind jedoch in beliebigen
Raumlagen betreibbar.
In den unteren Außenrohrabschnitt 23 ist axial als gehäusefeste
Sitzeinrichtung ein Ventilteller 25 mit einer Tellerdich
tung 26 aus einem möglichst festen Kunststoff eingeschraubt.
Im Inneren des Gehäuses ist ein Steuerrohr 27 axial angeord
net, das in zwei Führungsbohrungen 28 in waagerechten Platten
des Verstellabschnitts 22 geführt ist. Auf das sitzseitige
Ende des Steuerrohres 27 ist ein Sitzring 29 mit abge
schrägter Unterseite aufgeschraubt. Aufgrund der Abschrägung
sitzt der Sitzring 29 nur entlang einer kreisförmigen Kante
30 auf der Tellerdichtung 26 auf. Der Durchmesser dieser
kreisförmigen Kante 30 ist der Sitzdurchmesser 31.
Durch einen oberen Balg 32 und einen unteren Balg 33 ist das
Steuerrohr 27 mit dem Verstellabschnitt 22 verbunden. Dazu
ist der obere Balg 32 mit seinem oberen Balghals 34 an einen
Haltering 35 und mit seinem unteren Balghals 36 an eine Fläche
am Verstellabschnitt 22 geschweißt. Entsprechend ist der
untere Balg 33 mit seinem oberen Balghals 37 an eine Fläche
am Verstellabschnitt 22 und mit seinem unteren Balghals 38
an den Sitzring 29 geschweißt. Statt Schweißverbindungen können
auch beliebige andere dichtende Verbindungen verwendet
werden.
Es sei angenommen, daß dem Axialventil 20 von Fig. 1 ein
Fluid vom oberen Stutzen 39 her zugeführt wird. Dieses Fluid
füllt den gesamten Innenraum des hohlen Steuerrohres 27 sowie
den Raum im oberen Außenrohrabschnitt 21 außerhalb des
oberen Balges 32. In diesem gesamten Raum herrscht derjenige
Druck, wie er im Inneren des hohlen Steuerrohres 27 vor
liegt, weswegen dieser gesamte Raum im folgenden als Rohrinnen
druck-Raum 40 bezeichnet wird. Im unteren Außenrohrab
schnitt 23 außerhalb des unteren Balges 33 liegt dagegen der
Druck vor, wie er am unteren Stutzen 41 ansteht, z. B. atmos
phärischer Druck. Dieser Druck herrscht nur außerhalb des
hohlen Steuerrohres 27, weswegen der Raum, in dem der Druck
herrscht, im folgenden als Rohraußendruck-Raum 42 bezeichnet
wird. An dieser Aufteilung der Räume ändert sich auch dann
nichts, wenn ein Fluid mit hohem Druck vom unteren Stutzen
41 her zugeführt wird und am oberen Stutzen 39 ein niedrigerer
Druck herrscht.
Um das Ventil zu öffnen, muß die kreisförmige Kante 30 am
Sitzring 29 von der Tellerdichtung 26 abheben, was dann er
folgt, wenn das Steuerrohr 27 nach oben verschoben wird. Dieses
Verschieben erfolgt durch eine im Verstellabschnitt 22
angeordnete Verstelleinrichtung, von der Beispiele anhand
der Fig. 8 und 9 weiter unten näher erläutert werden. Damit
das Ventil 20 unabhängig von seiner räumlichen Lage und
dem Funktionszustand der Verstelleinrichtung sicher
schließt, ist zwischen dem oberen Außenrohrabschnitt 21 und
dem Steuerrohr 27 eine Schraubenfeder 43 angeordnet, die das
Steuerrohr 27 nach unten drückt. Auf diese Schraubenfeder 43
kann dann verzichtet werden, wenn der obere Balg 32 etwas gedehnt
und/oder der untere Balg 33 etwas zusammengedrückt ein
gebaut wird, so daß die Bälge nicht nur zum Abdichten, sondern
auch zum Bereitstellen einer Schließkraft dienen.
Anstelle der Schraubenfeder 43 könnte auch ein federnder
Balg zwischen dem oberen Stutzen 39 und dem freien oberen
Ende 70 des Steuerrohres 27 angeordnet sein. Dann könnte der
obere Balg 32 entfallen. Ist eine relativ große Federkraft
erwünscht, empfiehlt es sich, einen gewellten Balg anzuwenden.
Dieser ist jedoch relativ instabil gegen von innen wirkende
Druckkräfte, so daß ein derart aufgebautes Ventil nur
bis zu Drücken von einigen wenigen bar verwendet werden
kann. Soll das Ventil auch bei höheren Drücken einsetzbar
sein, empfiehlt es sich, einen Membranbalg zu verwenden, wie
er z. B. als Membranbalg 66 in Fig. 6 dargestellt ist. Derartige
Membranbälge knicken auch unter hohen Innendrücken
nicht aus. Sie weisen jedoch geringere Rückstellkräfte auf
als gewellte Bälge. Membranbälge können auch unter geringerer Verschleiß
gefahr als gewellte Bälge mit Führungen zusammenwirken.
Soll ein erfindungsgemäßes Ventil zum Steuern aggressiver
Medien einsetzbar sein, müssen alle Teile, also auch die Bälge
und eine eventuell vorhandene, dem Fluid ausgesetzte Rück
hohlfeder aus Edelstahl sein. Edelstahlfedern haben jedoch
schlechte Rückstellcharakteristik. Insbesondere bei Propor
tionalventilen, auf die weiter unten näher eingegangen wird,
ist es empfehlenswert, eine Feder aus Federstahl einzusetzen.
Damit dies auch bei einem Ventil zum Steuern aggressiver
Medien möglich ist, sieht eine vorteilhafte Ausführungs
form vor, daß eine Rückholfeder im Raum zwischen dem Steuer
rohr 27 und einem der Bälge 32 oder 33 angeordnet ist, wo
kein zu steuerndes Medium hingelangt.
In Fig. 1 sind zwei gestrichelte Linien eingezeichnet, die
parallel zum Steuerrohr 27 außerhalb desselben liegen. Ihr
gegenseitiger Abstand entspricht einer Größe, die im folgenden
als "neutraler Balgdurchmesser" NBD bezeichnet wird. Der
Sitzdurchmesser 31 ist gerade so groß gewählt wie der neutrale
Balgdurchmesser NBD. Dies gewährleistet, daß das Axialventil
20 sowohl im geschlossenen wie auch im geöffneten Zustand
druckentlastet ist.
Wie der neutrale Balgdurchmesser NBD bestimmt wird, wird im
folgenden anhand von Fig. 2 näher erläutert.
Die Anordnung gemäß Fig. 2 ist eine Meßeinrichtung 44 zum Be
stimmen des neutralen Balgdurchmessers. Die Meßeinrichtung
44 verfügt über eine Grundplatte 45 und eine gasdicht auf
diese aufschraubbare Glocke 46, in die ein Druckstutzen 47
führt. Am Druckstutzen 47 ist ein Druckmeßgerät 48 ange
schlossen. Auf die Grundplatte 45 ist zentrisch ein Tragzylinder
49 geschweißt, auf den eine Tragplatte 50 mit einer
zentrischen Durchgangsbohrung 51 gasdicht aufgeschraubt ist.
Die Tragplatte 50 ist mit einer Schicht 52 aus Wachs oder
Knet bedeckt. In diese weiche abdichtende Schicht 52 ist zen
trisch ein Balg 53 mit seinem unteren Hals 54 eingesteckt.
Von oben her ist auf den oberen Hals 55 des Balgs 53 eine
Druckplatte 57 aufgesetzt, die unten wie die Tragplatte 50
eine Schicht 52 aus Wachs oder Knet trägt. Axial durch die
Druckplatte 57 ist eine Kraftübertragungsstange 58 ge
schraubt, die durch die Durchgangsbohrung 51 in der Tragplatte
50 hindurch auf den Kraftaufnehmer 59 einer auf der
Grundplatte 45 stehenden Kraftmeßeinrichtung 60 drückt. Die
Signale von der Kraftmeßeinrichtung 60 werden auf ein außer
halb angeordnetes Kraftanzeigegerät 61 übertragen.
Die Messung geht wie folgt vor sich. Nach dem Anordnen des
Balges in der beschriebenen Weise wird die Kraftübertragungs
stange 58 so weit durch die Druckplatte 57 geschraubt, bis
sie auf den Kraftaufnehmer 59 drückt. Danach wird weiterge
schraubt, und zwar so weit, bis der Balg eine Länge einnimmt,
wie er sie in unbelastetem Zustand aufweist. Die Anzeige am
Kraftanzeigegerät 61 wird dann auf Null gestellt, so daß es
beim späteren Hervorrufen einer Druckdifferenz nur noch eine
Kraftdifferenz ΔF anzeigt. Nachdem die Meßeinrichtung 44
durch Aufschrauben der Glocke 46 auf die Grundplatte 45 ge
schlossen ist, wird Druck an den Druckstutzen 47 angelegt.
Dadurch wird der Balg von außen mit Druck beaufschlagt, während
er im Inneren atmosphärischen Druck beibehält. Bei Ändern
des Außendrucks um eine Differenz Δp wird eine Änderung
der Kraft von ΔF gemessen. Aus diesen Größen läßt sich eine
Fläche a gemäß der Formel
a = ΔF/Δp
berechnen, und daraus ein Durchmesser d gemäß der Formel
Man erwartet zunächst, daß dieser Durchmesser dem äußeren
Halsdurchmesser 62 entsprechen würde, da nur über eine Fläche
von diesem Durchmesser effektive Kräfte auf die Druck
platte 57 wirken. Außerhalb diesem Durchmesser liegende Flächen
bereiche der Druckplatte 57 erfahren von oben und unten
dieselbe Kraft, tragen also zu einer auf die Kraftübertra
gungsstange 58 vermittelten Kraft nichts bei. Gemessen wurde
unter anderem mit einem Balg mit einem äußeren Halsdurchmesser
62 von 29 mm. Bei ein bar Druckdifferenz zwischen Außen
druck und Innendruck am Balg hätte dies zu einer höheren
Kraft führen müssen, als sie tatsächlich gemessen wurde. Der
Balg als solcher vermittelte also eine Gegenkraft.
Konkret wurde folgendes gemessen:
- Halsaußendurchmesser = 29 mm
- Balginnendurchmesser = 21 mm
- Balgaußendurchmesser = 31,4 mm
- Wandstärke = 0,2 mm
- Druckdifferenz Δp = 1 bar
- Kraftdifferenz ΔF = 59,1 N
- Balginnendurchmesser = 21 mm
- Balgaußendurchmesser = 31,4 mm
- Wandstärke = 0,2 mm
- Druckdifferenz Δp = 1 bar
- Kraftdifferenz ΔF = 59,1 N
Aus den letzten beiden Meßwerten ist durch die o. g. Zusam
menhänge eine Kreisfläche und aus dieser ein Kreisdurchmesser,
nämlich der neutrale Balgdurchmesser NBD berechenbar
nach der Formel:
Für andere Bälge ergaben sich andere neutrale Balgdurchmesser,
die alle geringer waren als der Halsaußendurchmesser,
und zwar sowohl bei positiver wie auch bei negativer Druck
differenz von außen nach innen. Ob dies zwingend so sein
muß, ist nicht bekannt, da bis jetzt keine Formel gefunden
werden konnte, die den experimentell ermittelten neutralen
Balgdurchmesser mit Maßen des Balges in allen Fällen richtig
verknüpft.
Wurden Ventile gebaut, bei denen der Sitzdurchmesser 31 dem
experimentell ermittelten neutralen Balgdurchmesser NBD ent
sprach, zeigte sich Druckausgeglichenheit auch noch bei Drücken
von 30 bar, den höchsten Drücken gemäß den bisherigen
Versuchen. Dies zeigt, daß der mit dem Versuchsaufbau bei relativ
niedrigen Drücken ermittelte neutrale Balgdurchmesser
auch bei hohen Drücken gilt.
Wesentlich für ein erfindungsgemäßes druckentlastetes Ventil
ist somit das Verwenden von Bälgen und das Vorsehen eines
Sitzdurchmessers 31, der dem neutralen Balgdurchmesser NBD
der verwendeten Bälge entspricht. Damit der Sitzdurchmesser
31 genau eingestellt werden kann, ist es von Vorteil, eine
scharfe Kante 30 am Sitzring 29 auszubilden, wie oben näher
beschrieben. Die scharfe Kante 30 kann jedoch auch am Ventil
teller 25 ausgebildet sein, wie dies in Fig. 3 dargestellt
ist. Wiederum stimmt der Sitzdurchmesser 31 der kreisförmigen
Kante 30 mit dem neutralen Balgdurchmesser NBD überein,
der, wie auch in den Fig. 1 und 2 durch gestrichelte Linien
angedeutet ist. Die Kante 30 drückt bei der Ausführungs
form gemäß Fig. 3 auf einen Dichtring 63, der unten in eine
Vertiefung im Sitzring 29 eingelegt ist.
Bei den Sitzausführungsformen gemäß den Fig. 1 und 3
hängt die Größe unten am Steuerrohr mit Druck beaufschlagter
Flächen geringfügig davon ab, ob das Ventil geschlossen oder
offen ist. Dies, weil die Kante 30 in die Tellerdichtung 26
bzw. den Dichtring 63 etwas eindrückt, wodurch im geschlossenen
Zustand kleine Flächenbereiche durch die Dichtung abge
deckt werden. Diese sehr kleinen Flächenänderungen können
dann völlig vermieden werden, wenn ein Sitz gemäß Fig. 4 ver
wendet wird, bei dem eine Kugelkalotte 64 auf dem Ventilteller
25 angeordnet ist. Auf die gehärtete Kugelkalotte 64
drückt der Sitzring 29 mit einer gehärteten Kante 30, die
wiederum einen Sitzringdurchmesser 31 aufweist, der dem neutralen
Balgdurchmesser NBD entspricht. Da hier kein Eindrücken
in eine Dichtung erfolgt, besteht nicht der kleinste Unter
schied zwischen dem Sitzdurchmesser im geschlossenen Zustand
und dem Sitzdurchmesser im geöffneten Zustand des Ventils.
Um ein erfindungsgemäßes Ventil möglichst kurz bauen zu können
und mit möglichst geringer Leistung öffnen zu können,
ist es von Vorteil, statt der gewellten Bälge, wie sie in
den Fig. 1, 2, 7 sowie 10 bis 12 dargestellt sind, soge
nannte Membranbälge zu verwenden, wie sie Teil der Gegenstände
der Fig. 5 und 6 sind. Der Balg 65 in Fig. 5 ist dabei
ein sogenannter Flammenbalg, während der Balg in Fig. 6 ein
einfacher Membranbalg 66 ist. Bei allen Ausführungsarten von
Membranbälgen sind einzelne Metallscheiben, die auf unter
schiedlichste Art und Weise geformt sein können, entlang ihrer
Ränder miteinander verschweißt. Diese Bälge sind sehr
weich und gestatten einen Hub von bis zu 90% ihrer Länge.
Da bei Ventilen der hier beschriebenen Art nur Hübe von einigen
Millimetern erforderlich sind, können entsprechend kurze
Membranbälge verwendet werden. Um dagegen mit gewellten Bälgen
einen Hub von einigen Millimetern zu überbrücken, sind
Balglängen von einigen Zentimetern erforderlich.
Die Fig. 5 bis 7 stellen Balgbefestigungen dar. Am Balg
ende ist in allen Fällen ein Balghaltering 67 an den Balg an
geschweißt. Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 5
und 6 ist auf den Balghaltering 67 jeweils ein Klemmring 68
unter Zwischenlegen einer Klemmdichtung 69 geschraubt. Diese
Befestigungen wirken gegenüber dem Steuerrohr 27. Die Klemm
dichtung 69 drückt so stark gegen das Steuerrohr 27, daß der
Balghaltering 67 druckdicht und verschiebefest mit dem
Steuerrohr verbunden ist. Bei der Anordnung gemäß Fig. 5 er
folgt das Verklemmen nahe dem freien Ende 70 des Steuerrohres
27, während es bei der Anordnung gemäß Fig. 6 am sitzseitigen
Ende 71 erfolgt. Hier bildet der Klemmring 68 zugleich
den Sitzring 29.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 7 betrifft dagegen das Befe
stigen eines Balges 53 am Verstellabschnitt 22. Der Balghalte
ring 67 wird hier unter Zwischenlegen einer Ringdichtung
72 durch den oberen Außenrohrabschnitt 21 klemmend verschiebe
fest und druckdicht festgehalten.
Verstelleinrichtungen sind in den Fig. 8 und 9 darge
stellt. Bei der elektromagnetischen Verstelleinrichtung gemäß
Fig. 8 ist auf das Steuerrohr 27 ein weichmagnetischer
zylinderförmiger Anker 73 aufgepreßt. Um diesen herum ist
ein Joch 74 angeordnet, um dessen Außenumfang eine Spule 75
gewickelt ist. Wird die Spule 75 mit Spannung beaufschlagt,
bewegt sich der Anker 73 von einem Ende des Jochs 74 zum anderen
und zieht dabei das Steuerrohr 27 mit.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 9 ist dagegen eine pneumatische
hydraulische Verstelleinrichtung. Hier ist ein zylinder
förmiges Kolbenteil 76 auf das Steuerrohr 27 gepreßt. Es ist
von einem zylinderförmigen Verstellabschnitt 22 umgeben, gegen
den es mittig durch eine Zylinderdichtung 77 abgedichtet
ist. Oberhalb und unterhalb der Zylinderdichtung 77 führt
jeweils ein Steueranschluß 78.1 bzw. 78.2 in das Innere des Verstellab
schnitts 22. Das eingepreßte Steuermedium drückt auf das Kolben
teil 76, wodurch dieses nach oben oder unten bewegt wird,
je nachdem, ob z. B. Luft oder Öl durch den unteren Anschluß
oder den oberen Anschluß eingepreßt wird.
Die Ausführungsform mit einer elektromagnetischen Verstell
einrichtung gemäß Fig. 8 ermöglicht es auf besonders einfache
Art und Weise, den Schließvorgang des Axialventils 20
zu dämpfen. Dazu wird der Innenraum des oberen Balges 32,
des Verstellabschnittes 22 und des unteren Balges 33 mit
einer Flüssigkeit gefüllt. In Wänden des Verstellabschnittes
22 sind Drosselbohrungen 79 angeordnet, durch die die Flüs
sigkeit strömen kann. Ist das Ventil geöffnet, ist etwas
Flüssigkeit aus dem Innenraum des unteren Balges 33 durch
den Verstellabschnitt 22 hindurch in den Innenraum des oberen
Balges 32 gedrückt. Soll nun das Ventil schließen, muß
diese verdrängte Flüssigkeit wieder zurückfließen, was nur
langsam erfolgt. Die Rückflußgeschwindigkeit ist durch die
Wahl der Größe der Drosselbohrungen 79 oder durch in ihrem
Durchmesser einstellbare Bohrungen 79 steuerbar. Dadurch er
hält das Axialventil 20 einstellbares Dämpfungsverhalten für
den Schließvorgang. Die Bohrungen 79 können z. B. dadurch in
ihrem Durchmesser einstellbar sein, daß von außen her Nadel
ventilstifte in sie eingeschraubt werden können.
Bei pneumatisch/hydraulisch gesteuerten Ventilen muß aus
den Balginnenräumen heraus eine Leitung nach außen führen,
damit ein Ausgleich des Innenvolumens der Bälge beim Zusam
mendrücken bzw. Dehnen derselben erfolgen kann. Wie eine solche
Verbindungsleitung angeordnet sein kann, sei ausgehend
von Fig. 7 erläutert. Dort müßten die Bohrungen 79 geschlossen
werden und statt dessen eine Dichtung zwischen dem Ver
stellabschnitt 22 und dem Steuerrohr 27 vorhanden sein, ent
sprechend der Steuerrohrdichtung 88 in Fig. 9. Statt der Ver
stellabschnittdichtung 87 wäre eine Nut vorhanden und eine
entsprechende Nut wäre unten am Balghaltering 67 eingestochen.
Luft oder Flüssigkeit aus dem Innenraum des Balges 53
entweicht bei einer solchen Ausführungsform durch die Nuten
ins Freie oder wird von dort angesaugt.
Ausgehend von der soeben genannten Konstruktion ist Dämpfung
auf zweierlei Arten möglich. Die eine Möglichkeit besteht
darin, zumindest eine der genannten Nuten so eng zu wählen,
daß aus einem Balg verdrängtes oder von diesem angesaugtes
Fluid nur langsam durch die Nut strömen kann. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, ausgehend von der Ausführungsform
gemäß Fig. 9, an den Steuerluftanschlüssen 78 Rückschlagventile
mit Drossel anzuordnen. Die Durchsatzmengen der Drosseln
an den beiden Anschlüssen können unterschiedlich ge
wählt sein, um unterschiedliches Dämpfungsverhalten für den
Öffnungs- bzw. den Schließvorgang zu erhalten. Entsprechend
können bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 statt einer Bohrung
79 zwei entgegengesetzt wirkende Drosseln der Rück
schlagventile mit unterschiedlichem Drosselverhalten angewendet
werden.
Anhand der Fig. 10 und 11 werden nun Varianten des Axial
ventiles 20 von Fig. 1 beschrieben. Das Axialventil
gemäß Fig. 10 verfügt über nur einen Balg 53 zwischen dem
freien Ende 70 des Steuerrohres 27 und dem Verstellabschnitt
22, während das Axialventil gemäß Fig. 11 über nur
einen Balg 53 zwischen dem sitzseitigen Ende 71 des Steuer
rohres 27 und dem Verstellabschnitt 22 verfügt. Die Sitzaus
führung, die Balgbefestigung und die Verstellmöglichkeit
kann wieder wie oben beschrieben ausgeführt sein. Wichtig
ist bei beiden Ausführungsformen, daß im Verstellabschnitt
22 Druckausgleichsbohrungen 80 vorhanden sind, die möglichst
groß sein sollen, um rasch eine Druckänderung in den Innen
raum des jeweiligen Balges 53 weitergeben zu können. Dies
ist aus folgendem Grund wichtig.
Es sei zunächst angenommen, das Axialventil gemäß Fig.
10 sei in geschlossenem Zustand. Ein Fluid unter Druck werde
von oben zugeführt. Dann steht im Rohrinnendruck-Raum 40 hoher
Druck an, während im Rohraußendruck-Raum 42 niedriger
Druck herrscht. Der hohe Druck übt im oberen Abschnitt des
Steuerrohres 27 eine nach unten wirkende Kraft aus, die gerade
dadurch kompensiert ist, daß die Kante 30 am Sitzring 29
einen Sitzdurchmesser 31 aufweist, der dem neutralen Balg
durchmesser NBD entspricht. Öffnet nun das Ventil, steht
plötzlich hoher Druck auch im Rohraußendruck-Raum 42 an. Dieser
übt auf den Sitzring 29 eine nach unten wirkende Kraft
aus. Um diese kompensieren zu können, ist es erforderlich,
daß der hohe Druck auch am Haltering 35 ansteht, mit dem der
Balg 53 ganz oben gehalten wird. Ist der Druckausgleich voll
zogen, liegt überall um das Steuerrohr herum derselbe Druck
vor, weswegen keine druckbedingten Kräfte mehr auf das
Steuerrohr 27 wirken. Entsprechendes gilt, wenn beim Axial
ventil gemäß Fig. 11 ein Fluid unter Druck von der
unteren Seite her zugeführt wird.
Ein Axialventil mit einem obenliegenden Balg ist auch ohne
Druckausgleichsbohrungen 80 realisierbar, jedoch muß dann
der Sitzring 29 bis zu einer Dichtung am Verstellabschnitt
hochgezogen sein. Eine derartige Ausführungsform würde je
doch eine Dichtung zwischen der Außenwand des Steuerrohres
27 und dem Verstellabschnitt 22 mit sich bringen, was uner
wünscht ist, da diese Dichtung dem Druck des zu steuernden
Fluids ausgesetzt wäre und dadurch zu druckabhängigen Rei
bungskräften führen würde. Wird eine Abdichtung auch unten
gewünscht, ist es vorteilhafter, die Ausführungsform gemäß
Fig. 1 zu verwenden.
Ein Axialventil mit untenliegendem Balg ohne Druckausgleich,
also einer Dichtung zwischen der Außenwand des Steuerrohres
27 und dem Verstellabschnitt 22 ist nicht realisierbar.
Druckausgleich kann hier jeweils nur für den geöffneten oder
den geschlossenen Zustand, nicht aber für beide Zustände ge
meinsam erzielt werden.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 12 zeigt ein Ventil, das im
folgenden als Lateralventil 81 bezeichnet wird. Es verfügt
über einen rechten Auslaßstutzen 82 und einen linken Einlaß
stutzen 83. Das Steuerrohr 27 liegt im wesentlichen recht
winklig zu den Achsen dieser Stutzen 82 und 83.
Das Gehäuse weist einen Anschlußabschnitt 84 und einen An
triebsabschnitt 85 auf, die beim dargestellten Ausführungs
beispiel als gesonderte Bauteile ausgebildet sind. Am An
schlußabschnitt 84 sind die Stutzen 82 und 83 ausgeformt;
ein Ventilsitzring 86 ist so eingesetzt oder angedreht, daß
er zentrisch mit dem Steuerrohr 27 liegt. Das Steuerrohr 27
selbst ist in einer Führungsbohrung 28 im oberen Teil des
Antriebsabschnittes 85 axial verschiebbar gelagert. Mit seinem
sitzseitigen Ende 71 sitzt es unter Zwischenliegen einer
Ringdichtung 72 auf dem Ventilsitzring 86 auf. Ein Balg 53
ist unten mit dem sitzseitigen Abschnitt des Steuerrohres 27
und oben mit dem Anschlußabschnitt 84 dicht verbunden. Die
Verbindung kann wieder nach einer der Ausführungsformen ge
mäß den Fig. 5 bis 7 erfolgen. Eine Schraubenfeder 43
drückt das Steuerrohr 27 nach unten. Von dieser Lage kann es
durch Magnetkraft abgehoben werden, welche Kraft dadurch er
zeugt wird, daß oberhalb dem freien Ende 70 des Steuerrohres
27 ein Joch 74 angeordnet ist und um den oberen Bereich des
Antriebsabschnittes 85 eine Spule 75 gewickelt ist. Wird diese
Spule 75 mit Spannung versorgt, übt das weichmagnetische
Joch 74 eine Kraft auf das Steuerrohr 27 aus, das die Funk
tion eines Ankers hat. Statt über die dargestellte Antriebs
konstruktion kann das Verstellen des Steuerrohres über jeden
beliebigen anderen Antrieb erfolgen.
Der Sitzdurchmesser 31 der Kante 30 des Ventilsitzringes 86
ist wiederum so bemessen, daß er dem neutralen Balgdurchmesser
NBD gleich ist, der auch in Fig. 12 durch gestrichelte
Linien angedeutet ist.
Bei der dargestellten Ausführungsform sorgt eine Druckaus
gleichsbohrung 80 im Steuerrohr 27 dafür, daß im Innenraum
des Balges 53 stets derselbe Druck herrscht wie im Inneren
des Steuerrohres 27. Dadurch befinden sich bei geöffnetem
Ventil 81 das Steuerrohr 27 und der Balg 53 in einem Raum
von allseits gleichem Druck, wodurch auf das Steuerrohr keine
resultierenden Druckkräfte wirken. In geschlossenem Zustand
wirken Kräfte auf das Steuerrohr, die durch Druckkräfte
auf Flächen am Steuerrohr und durch Kräfte auf den Balg 53
bedingt sind, welche Kräfte sich jedoch in ihrer Wirkung dadurch
aufheben, daß der Sitzdurchmesser 31 gerade so groß gewählt
ist wie der neutrale Balgdurchmesser NBD. Dadurch ist
auch bei diesem Lateralventil 81 das Steuerrohr 27 in geöffnetem
und geschlossenem Zustand des Ventiles kraftausge
glichen.
Mit den erfindungsgemäßen druckentlasteten Ventilen ist es
möglich, mit hoher Genauigkeit einstellbare Proportionalventile
herzustellen. Bei bisher bekannten Ventilen war dies
aus den folgenden Gründen nur schwer oder gar nicht möglich.
Ventile mit gesteuerter Verstelleinrichtung konnten für sinn
volle praktische Anwendungen nicht gebaut werden, da einer
vorgegebenen Verstellkraft nicht zwingend ein bestimmter Ver
stellweg zugeordnet war, da zu überwindende Reibungskräfte
druckabhängig und stark alterungsabhängig waren. Außerdem
war genaue Steuerung aufgrund eines Haftens am und plötzlichen
Lösens der Dichtung vom Steuerrohr nicht möglich, was
auch die Regelung erschwerte ("stick and slip"-Effekt). Bei
geregelten Ventilen mit elektromagnetischem Antrieb führte
der eben genannte Effekt dazu, daß Wegänderungen nicht völlig
gleichförmig vorgenommen werden konnten. Das an den
stark anpressenden Dichtungen haftende Steuerrohr löste sich
erst bei einer relativ großen Verstellkraft, woraufhin es
ruckweise einen größeren Verstellweg zurücklegte, als dies
eigentlich erwünscht war. Daher bewegte sich das Rohr ruckartig
um die einzustellende Lage. Diesem Mangel konnte nur dadurch
abgeholfen werden, daß mechanische Stellantriebe ver
wendet wurden. Diese Stellantriebe haben aber den Nachteil,
daß sie bei Ausfall der Stromversorgung in der beim Ausfall
vorhandenen Lage stehenbleiben. Gerade offene Ventile mußten
dann über Handräder an den Stelleneinrichtungen geschlossen
werden. Aufgrund der geschilderten Probleme waren mit druck
entlasteten Proportionalventilen bisher in der Praxis keine
zufriedenstellenden Ergebnisse erzielbar.
Erfindungsgemäße druckentlastete Ventile mit Balgeinrichtung
lassen sich dagegen sehr genau regeln und sogar steuern. Das
Steuern ist dadurch möglich, daß jedem Verstellweg eine be
stimmte Verstellkraft eindeutig zuordenbar ist. Das
Regeln auf einen bestimmten Verstellweg des Steuerrohres und
damit eine bestimmte Durchflußmenge ist mit großer Genauigkeit
möglich, weil das Steuerrohr keine ruckartigen Bewegungen
mehr ausführt, sondern stetig in jede beliebige Lage ge
fahren werden kann.
Alle zuvor beschriebenen Ventile gemäß den Fig. 1 sowie
10 bis 12 können als Proportionalventile ausgebildet sein.
Dazu ist eine besondere Sitzkonstruktion erforderlich, wie
sie in einer Ausführungsform in Fig. 13 dargestellt ist. Bei
dieser Ausführungsform ist das sitzseitige Ende des Steuer
rohres 27 lavaldüsenähnlich erweitert. An diese Kontur ist
die Außenkontur eines Kegels 89 angepaßt, der einen nach
oben stehenden Fortsatz des Ventiltellers 25 bildet. Um den
Kegel 89 herum liegt eine ringförmige Tellerdichtung 26, auf
die das Steuerrohr 27 mit einem Sitzdurchmesser 31 drückt,
der wiederum dem neutralen Balgdurchmesser NBD entspricht.
Hebt bei dieser Konstruktion das Steuerrohr 27 von der Teller
dichtung 26 ab, vergrößert sich der Spalt zwischen der
Außenfläche des Kegels 89 und der Innenfläche des lavaldüsen
ähnlichen unteren Bereichs des Steuerrohrs 27 in etwa linear
mit dem Verstellweg des Steuerrohres.
Der Zusammenhang zwischen Verstellkraft K und Verstellweg s
ist in Fig. 14 dargestellt. Die zum Verstellen aufzuwendende
Kraft entspricht der Kraft, die zum Zusammendrücken einer
Schließfeder erforderlich ist, z. B. der Schraubenfeder 43
bei einem Aufbau entsprechend dem von Fig. 1. Die Verstell
kraft K nimmt ausgehend von einer Kraft K₀, die zum Öffnen
des Ventiles erforderlich ist, linear mit zunehmender Öffnung
des Ventiles zu. Erfolgt das Öffnen mit Hilfe einer
elektromagnetischen Verstelleinrichtung, z. B. einer Ver
stelleinrichtung gemäß Fig. 8, ist die von der Verstellein
richtung ausgeübte Kraft im wesentlichen proportional zum
Strom I durch die Spule der Verstelleinrichtung.
Der Steuerablauf wird nun anhand von Fig. 8 erläutert. Neben
den bereits weiter oben beschriebenen Teilen der Verstellein
richtung von Fig. 8 ist noch eine Steuereinrichtung 90 (S)
und ein mit dieser verbundener Sollwertgeber 91 (G) vorhanden.
Die Steuereinrichtung 90 ist mit dem Verstellabschnitt
22 über eine Erdleitung 92 und eine Steuerleitung 93 verbunden.
Am Sollwertgeber 91 wird eine gewünschte Durchflußmenge
eingestellt. Der Sollwertgeber gibt ein der gewünschten
Durchflußmenge proportionales Signal an die Steuereinrich
tung 90. Diese berechnet daraus eine Steuerstromstärke für
den Strom, der der Spule 75 zugeleitet werden muß, damit diese
das Joch 74 und damit das Steuerrohr 27 gerade mit solcher
Kraft hochzieht, daß gegenüber dem Kegel 89 (Fig. 13)
eine Öffnung erzielt wird, die zur gewünschten Durchflußmenge
führt.
Um den Verstellweg des Steuerrohres 27 von äußeren Störungen
unabhängig zu machen, ist es von Vorteil, statt einer Steuerung
eine Regelung vorzusehen. Dann können sich z. B. die
Federeigenschaften der Schraubenfeder 43 oder eines der Bälge
temperaturabhängig oder alterungsbedingt ändern, ohne daß
dies einen Einfluß auf den Verstellweg hätte.
Um beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 die Regelung herbei
führen zu können, ist auf die Außenfläche des Ankers 73 an
einer Stelle ein Graukeil 94 aufgebracht. Dieser ist z. B.
durch dünne dunkle Striche gebildet, die mit von oben nach
unten zunehmender Dichte parallel nebeneinander so angeordnet
sind, daß von einer weißen Fläche am oberen Ende ein stufenweiser
Übergang zu einer schwarzen Fläche am unteren Ende
stattfindet. Dieser Graukeil wird von einer Leuchtdiode 95
beleuchtet. Das vom Graukeil reflektierte Licht wird von
einem Lichtsensor 96 empfangen. Die Leuchtdiode 95 und der
Lichtsensor 96 sind gegeneinander abgeschirmt dicht nebeneinander
am Joch 74 angeordnet. Da der Graukeil 94 am Anker 73
befestigt ist, bewegt er sich bei Bewegung des Steuerrohrs
27 an der Leuchtdiode und dem Lichtsensor vorbei. Der Licht
sensor 96 empfängt demgemäß wegabhängig unterschiedliche vom
Graukeil 84 reflektierte Lichtmengen. Die Lichtdiode 95 ist
über eine Diodenleitung 97 und der Lichtsensor 96 ist über
eine Sensorleitung 98 mit der Steuereinrichtung 93 verbun
den. Der gesamte Verbindungsweg ist der Übersichtlichkeit
halber in Fig. 8 nicht eingezeichnet.
Die oben beschriebene Steuereinrichtung unterscheidet sich
also von der Regeleinrichtung dadurch, daß bei letzterer ein
Wegmesser vorhanden ist, der beim Ausführungsbeispiel durch
den Graukeil 94, die Leuchtdiode 95 und den Lichtsensor 96
gebildet ist.
Zum Erzielen einer gewünschten Durchflußmenge wird wie bei
der Steuerung am Sollwertgeber 91 ein Wert eingestellt. Aus
dem Sollwertsignal berechnet die Steuereinrichtung 90 einen
Verstellweg und die zugehörige Soll-Lichtstärke vom Lichtsensor
96. Diese ist bei geschlossenem Ventil maximal. Die
Steuereinrichtung 90 steuert dann über die Steuerleitung 93
die Spule 75 an, was dazu führt, daß sich das Steuerrohr 27
nach oben verschiebt und damit die Ist-Lichtstärke vom Licht
sensor 96 abnimmt. Die Steuereinrichtung 90 vergleicht die
Ist-Lichtstärke mit der Soll-Lichtstärke und erhöht den
Strom an die Spule 75 so lange, bis die beiden Lichtstärken
übereinstimmen. Dann ist genau der Verstellweg erzielt, der
der am Sollwertgeber 91 eingestellten Durchflußmenge ent
spricht.
Ein weiteres Beispiel für eine Steuerung wird nun anhand von
Fig. 9 erläutert. Mit den bereits beschriebenen Steueran
schlüssen 78 ist jeweils ein Ausgang einer Hydraulikpumpe 99
verbunden, die konstante Verdrängungsmenge pro Umdrehung auf
weist. Die Pumpe 99 wird von einem Motor 100 angetrieben,
dessen Umdrehungszahl, ausgehend von einer Nullage und dessen
Drehrichtung, über Motorsteuerleitungen 101 von einer Steuer
einrichtung 90 festgelegt wird. Die Steuereinrichtung 90 er
hält ein Sollwertsignal für die Durchflußmenge von einem
Sollwertgeber 91. Bei dieser Anordnung entspricht jedem von
der Hydraulikpumpe 99 geförderten Volumen ein bestimmter Ver
stellweg des Steuerrohres 27. Wie groß das Volumen ist, ist
über die Umdrehungszahl des Motors 100 bestimmt.
Auch bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 könnte ein Weggeber
vorhanden sein, um statt einer Steuerung eine Regelung
durchführen zu können.
Ein Ventil mit einer Ansteuerung gemäß Fig. 8 hat den Vor
teil, daß es bei Stromausfall automatisch schließt, da dann
die Spule 75 nicht mehr mit Spannung versorgt wird und demge
mäß die Schließfeder 43 das Steuerrohr 27 auf die gehäusefeste
Ventilsitzeinrichtung drückt. Um ein solches automatisches
Schließen auch bei der hydraulischen Ansteuerung gemäß
Fig. 9 erzielen zu können, sind die beiden Ausgänge der Hy
draulikpumpe 99 über eine Kurzschlußleitung 102 verbunden,
in der ein Sicherheitsventil 103 liegt, das von der Steuer
einrichtung 90 über eine Ventilleitung 104 angesteuert wird
und bei fehlender Spannung geöffnet ist. Dadurch sind bei
fehlender Spannung die beiden Steueranschlüsse 78 direkt mit
einander verbunden, so daß dann, wenn das Steuerrohr 27 und
damit der Kolbenteil 76 unter Einfluß der Federkraft einer
Schließfeder nach unten in den Schließzustand des Ventil ge
drückt werden, Hydraulikflüssigkeit aus dem unteren Steueran
schluß durch das Sicherheitsventil 103 hindurch in den oberen
Steueranschluß und damit den Raum über dem Kolbenteil 76
hineingedrückt werden kann. Daher geht auch dieses Ventil
bei Stromausfall in den geschlossenen Zustand über.
Mit den er
findungsgemäßen Ventilen ist es möglich für praktische Anwen
dungen zufriedenstellend arbeitende gesteuerte Proportional
ventile herzustellen. Diese sind erheblich einfacher aufge
baut als geregelte Ventile, da ein Meßaufnehmer zum Gewinnen
des jeweiligen Ist-Wertes einer zu überwachenden Größe ent
fallen kann. Bei den gesteuerten Ventilen geht das Steuer
rohr bei Spannungsausfall schnell und sicher in den Schließ
zustand über.
Claims (13)
1. Druckentlastetes Ventil
mit einem Gehäuse mit gehäusefester Ventilsitzeinrich tung,
mit einem hohlen Steuerrohr, das in geschlossenem Zustand des Ventils mit seinem einen Ende unter Einhalten eines Sitzdurchmessers auf der Ventilsitzein richtung aufsitzt, wodurch ein Rohrinnendruck-Raum und ein Rohraußendruck-Raum gebildet sind,
der Außenwand des Steuerrohres und
mit einer Verstelleinrichtung zum Verstellen des Steuerrohres in dessen Längsrichtung, dadurch gekenn zeichnet, daß
mindestens eine der Dichtungen bzw. die Dichtung durch einen Balg (32, 33; 53; 65, 66) gebildet ist, der einerseits fest mit dem Gehäuse (21, 22, 23; 85) und andererseits fest mit dem Steuerrohr (27) verbunden ist, und daß
der Sitzdurchmesser (31) so groß ist wie der neutrale Balgdurchmesser (NBD), für den gilt: mit
Δp: Differenz zwischen Außendruck und konstant gehaltenem Innendruck am Balg
ΔF: Durch die Druckdifferenz hervorgerufene Kraft auf eine Platte, die mit einem Ende des Balges verbun den ist und dieses Ende dicht umschließt, wobei das andere Balgende ortsfest gehalten wird.
mit einem Gehäuse mit gehäusefester Ventilsitzeinrich tung,
mit einem hohlen Steuerrohr, das in geschlossenem Zustand des Ventils mit seinem einen Ende unter Einhalten eines Sitzdurchmessers auf der Ventilsitzein richtung aufsitzt, wodurch ein Rohrinnendruck-Raum und ein Rohraußendruck-Raum gebildet sind,
der Außenwand des Steuerrohres und
mit einer Verstelleinrichtung zum Verstellen des Steuerrohres in dessen Längsrichtung, dadurch gekenn zeichnet, daß
mindestens eine der Dichtungen bzw. die Dichtung durch einen Balg (32, 33; 53; 65, 66) gebildet ist, der einerseits fest mit dem Gehäuse (21, 22, 23; 85) und andererseits fest mit dem Steuerrohr (27) verbunden ist, und daß
der Sitzdurchmesser (31) so groß ist wie der neutrale Balgdurchmesser (NBD), für den gilt: mit
Δp: Differenz zwischen Außendruck und konstant gehaltenem Innendruck am Balg
ΔF: Durch die Druckdifferenz hervorgerufene Kraft auf eine Platte, die mit einem Ende des Balges verbun den ist und dieses Ende dicht umschließt, wobei das andere Balgende ortsfest gehalten wird.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Balg ein Membranbalg (65, 66) ist.
3. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Balg (32, 33; 53) möglichst nahe einem Ende des
Steuerrohres (27) an diesem befestigt ist.
4. Ventil nach Anspruch 1, bei dem das Gehäuse einen ersten
Außenrohrabschnitt, in den das dem Ventilsitz abgewandte
Ende des Steuerrohres ragt, einen Verstellabschnitt und
einen zweiten Außenrohrabschnitt aufweist, in den das
sitzseitige Ende des Steuerrohres ragt, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Anordnung eines einzigen Balges die
ser zwischen dem Verstellabschnitt (22) und demjenigen
Abschnitt des Steuerrohres (27), der der Ventilsitz
einrichtung (25) abgewandt ist, angeordnet ist und daß
der Innenraum des Balges mit dem Rohraußendruck-Raum
druckleitend verbunden ist.
5. Ventil nach Anspruch 1, bei dem das Gehäuse einen ersten
Außenrohrabschnitt, in den das dem Ventilsitz abgewandte
Ende des Steuerrohres ragt, einen Verstellabschnitt und
einen zweiten Außenrohrabschnitt aufweist, in den das
sitzseitige Ende des Steuerrohres ragt, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Anordnung eines einzigen Balges dieser
zwischen dem Verstellabschnitt (22) und dem sitzseitigen
Abschnitt des Steuerrohres (27) angeordnet ist und daß
der Innenraum des Balges mit dem Rohrinnendruck-Raum
(40) druckleitend verbunden ist.
6. Ventil nach Anspruch 1, bei dem das Gehäuse einen ersten
Außenrohrabschnitt, in den das dem Ventilsitz abgewandte
Ende des Steuerrohres ragt, einen Verstellabschnitt und
einen zweiten Außenrohrabschnitt aufweist, in den das
sitzseitige Ende des Steuerrohres ragt, gekennzeichnet
durch einen ersten Balg (32) zwischen dem Verstellab
schnitt (22) und demjenigen Abschnitt des Steuerrohres
(27), der der Ventilsitzeinrichtung (25) abgewandt ist,
und einen zweiten Balg (33) zwischen dem Verstellab
schnitt (22) und dem sitzseitigen Abschnitt des Steuer
rohres (27), wobei der zweite Balg dieselben Abmessungen
und Eigenschaften aufweist wie der erste Balg.
7. Ventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Innenraum des ersten Balges (32) mit dem Innenraum des
zweiten Balges (33) über eine Drossel (79) verbunden
ist.
8. Ventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenräume der Bälge (32, 33) und die Verbindungsleitung
zwischen ihnen mit einem Fluid gefüllt sind.
9. Ventil nach Anspruch 1, bei dem das Gehäuse einen An
schlußabschnitt mit zwei Anschlußstutzen und einer
Ventilsitzeinrichtung mit einer Achse im wesentlichen
rechtwinklig zur Achse der Stutzen und einen Antriebs
abschnitt aufweist, der das Steuerrohr enthält, dessen
Längsachse mit der Achse des Ventilsitzes zusammen
fällt, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung eines
einzigen Balges (53) dieser zwischen dem Antriebsab
schnitt und dem sitzseitigen Abschnitt des Steuerrohres
(27) angeordnet ist und daß der Innenraum des Balges mit
dem Rohrinnendruck-Raum (40) druckmittelverbunden ist.
10. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilsitzeinrichtung (25) und das sitzseitige Ende des
Steuerrohres (27) so geformt sind, daß sich die Durch
flußmenge des Ventils im wesentlichen proportional mit
dem Verstellweg des Steuerrohres ändert.
11. Ventil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Wegaufnehmer (94, 95, 96) vorhanden ist, der den
Verstellweg des Steuerrohres (27) mißt.
12. Ventil nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine
Steuereinrichtung (90), die mit der Verstelleinrichtung
verbunden ist und diese so ansteuert, daß eine gewählte
Durchflußmenge erzielt wird.
13. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Balg in Verlängerung des Steuerrohres (27) mit dessen
sitzabgewandtem Ende (70) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863643318 DE3643318A1 (de) | 1986-12-18 | 1986-12-18 | Druckentlastetes ventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863643318 DE3643318A1 (de) | 1986-12-18 | 1986-12-18 | Druckentlastetes ventil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3643318A1 DE3643318A1 (de) | 1988-06-30 |
DE3643318C2 true DE3643318C2 (de) | 1991-09-26 |
Family
ID=6316523
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863643318 Granted DE3643318A1 (de) | 1986-12-18 | 1986-12-18 | Druckentlastetes ventil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3643318A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4240065A1 (de) * | 1992-11-28 | 1994-06-01 | Teves Gmbh Alfred | Hydraulisches Umschaltventil für eine Fahrzeugbremsanlage |
DE19733773C2 (de) * | 1997-08-05 | 2001-05-10 | Hilinski Christine | Druck-Durchfluss-Regelventil mit zwei integrierten 2-Wege-Ventilen |
DE10051492A1 (de) * | 2000-10-17 | 2002-04-18 | Aws Appbau Arnold Gmbh | Coaxialventil als Mengenregelventil |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4343205B4 (de) * | 1993-12-17 | 2005-02-24 | Festo Ag & Co.Kg | Als Sicherheitsventilanordnung bei medizinischen Beatmungsgeräten einsetzbare Ventilanordnung |
US5553635A (en) * | 1994-07-18 | 1996-09-10 | Praxair Technology, Inc. | Microvalve for fluid delivery system |
DE29706717U1 (de) * | 1997-04-14 | 1997-07-17 | Bürkert Werke GmbH & Co., 74653 Ingelfingen | Breitbandventil |
DE102011018479B4 (de) | 2011-04-21 | 2014-10-16 | Khs Gmbh | Flüssigkeitsventil |
DE102016101664B4 (de) * | 2016-01-29 | 2018-06-07 | Ringo Valvulas Sl | Axialventil |
DE102016115113A1 (de) * | 2016-08-15 | 2018-02-15 | Tutech Innovation Gmbh | Gasmotor oder Zweistoffmotor mit Gasventil sowie Verwendung eines druckentlasteten Gasventils hierfür |
DE102017129246A1 (de) | 2017-12-08 | 2019-06-13 | Samson Aktiengesellschaft | Stellventilanordnung und Verfahren zum Betätigen einer Stellventilanordnung |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1866548U (de) * | 1962-02-28 | 1963-01-31 | Gottfried Mueller | Durchlaufventil. |
DE2528438A1 (de) * | 1975-06-26 | 1977-01-13 | Gottfried Mueller | Mehrwegeventil |
NL7905792A (nl) * | 1979-07-26 | 1981-01-28 | Advanced Semiconductor Mat | Regelklep. |
DE3504008A1 (de) * | 1985-02-06 | 1986-08-07 | Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim | Steuerventil |
-
1986
- 1986-12-18 DE DE19863643318 patent/DE3643318A1/de active Granted
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4240065A1 (de) * | 1992-11-28 | 1994-06-01 | Teves Gmbh Alfred | Hydraulisches Umschaltventil für eine Fahrzeugbremsanlage |
DE19733773C2 (de) * | 1997-08-05 | 2001-05-10 | Hilinski Christine | Druck-Durchfluss-Regelventil mit zwei integrierten 2-Wege-Ventilen |
DE10051492A1 (de) * | 2000-10-17 | 2002-04-18 | Aws Appbau Arnold Gmbh | Coaxialventil als Mengenregelventil |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3643318A1 (de) | 1988-06-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3719113C1 (de) | Regelbarer Schwingungsdaempfer | |
EP1943452B1 (de) | Kolbenanordnung, insbesondere für zumessventile | |
CH686094A5 (de) | Proportionalventil. | |
DE3823430C3 (de) | Hydraulischer Teleskopstoßdämpfer | |
DE60225607T2 (de) | Durchflussregelvorrichtung | |
DE3643318C2 (de) | ||
DE19602796B4 (de) | Steuerventil für kleinen Durchfluß | |
DE3044540A1 (de) | Druckuebertrager | |
DE68923248T2 (de) | Ventil für Druckmittel. | |
DE102020112308A1 (de) | Druckregelventil | |
DE2504616A1 (de) | Hydraulisches sicherheitsventil fuer foerderbohrungen | |
EP0041247B1 (de) | Vorgesteuerte Vorrichtung zur lastunabhängigen Volumenstromregelung | |
DE4201442A1 (de) | Elektronisch geregeltes direkt betätigtes 3-Wege-Druckregelventil für gasförmige und flüssige Medien | |
EP0955472A1 (de) | Sitzventil | |
DE3034115C2 (de) | Leistungsregler | |
EP0222858A1 (de) | Rohrtrenner. | |
DE2815735C2 (de) | ||
DE2054218B2 (de) | Als Überströmventil ausgebildetes, steuerbares Druckhalteventil | |
DE4221213A1 (de) | Druckbegrenzungsventil für hydraulische Anlagen | |
DE4112868C2 (de) | Verdrängerpumpe | |
WO2001012995A1 (de) | Elektrohydraulische überwachungseinrichtung für einen doppelt wirkenden hydrozylinder | |
DE19505165C2 (de) | Regelventil | |
DE3803487A1 (de) | Elektromagnetbetaetigtes, vorgesteuertes druckbegrenzungsventil | |
DE2649254A1 (de) | Druckregler | |
DE1925250C3 (de) | Membranventil, insbesondere Druckminderventil |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |