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Die
Erfindung betrifft eine als Sicherheitsventilanordnung bei medizinischen
Beatmungsgeräten einsetzbare
Ventilanordnung.
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Medizinische
Beatmungsgeräte,
sogenannte Respiratoren, verfügen über eine
Beatmungsleitung, an die der zu beatmende Patient angeschlossen wird.
An die Beatmungsleitung sind getrennt voneinander ein Einatmungsbereich
und ein Ausatmungsbereich vorgesehen, über die der Einatemvorgang und
der Ausatemvorgang ganz oder teilweise maschinell gesteuert abläuft.
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Im
Falle von Betriebsstörungen
während
des Beatmens muss gewährleistet
werden, dass der angeschlossene Patient die Mög1ichkeit hat, seinen Sauerstoffbedarf
durch Eigenatmung zu decken. In der Regel verfügen die Beatmungsgeräte daher über ein
Warnsystem, das einen Defektfall optisch und akustisch anzeigt,
so dass das Personal unverzüglich
die zur Aufrechterhaltung der Eigenatmung erforderlichen Schritte
unternehmen kann.
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In
der
DE 38 22 949 A1 ist
ein Steuerventil zur Erzeugung eines Steuerdrucks in der Steuerkammer
eines Beatmungsventils beschrieben. Damit kann das Beatmungsventil
zwischen einer Inspirationsphase und einer Exspirationsphase hin
und her geschaltet werden, wobei in der Exspirationsphase ein gegenüber der
Inspirationsphase kleineres Druckniveau eingestellt wird, wodurch
sich ein sogenannter PEEP-Zustand (Positive End Expiratory Pressure)
einstellen lässt.
Der Anschluss über
den das Steuerventil gespeist wird ist mit einer einen Unterdruck
erzeugenden Drosselstelle ausgestattet, so dass auch ein endexspiratorischer
Druck unterhalb des Atmosphärendrucks
einstellbar ist.
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In
der
DE 37 12 390 A1 ist
ein Ventil mit einer pneumatischen oder hydraulischen Steuerung
beschrieben, das eine Membran aufweist, die einen Steuerdruckraum
abschließt,
wobei an der Membran eine Ventilplatte zum Abschluss einer Leitung
mit Ventilsitz befestigt ist und die axiale Hub- und Senkbewegung
der Ventilplatte durch den Steuer- oder Ausströmdruck definiert erfolgt. Die
Membran ist als Faltenbalg ausgebildet, dessen Faltenwand einen Federweg
ausführt,
der parallel zur axialen Hubrichtung der Ventilplatte ausgerichtet
ist. Damit lässt
sich das Ventil sehr feinfühlig
einstellen, so dass es beispielsweise in Beatmungsmaschinen eingesetzt
werden kann.
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Die
DE 36 43 318 beschreibt
ein druckentlastetes Ventil mit einer Ventilsitzeinrichtung, die
mit einem hohlen Steuerrohr gekoppelt ist, wodurch ein Rohrinnnendruck-Raum
und ein Rohraußendruck-Raum
gebildet wird. Zur Abdichtung der beiden Räume wird eine Dichtung eingesetzt,
die durch einen Balg gebildet ist, der einerseits fest mit dem Gehäuse und
andererseits fest mit dem Steuerrohr verbunden ist.
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Aus
der
DE 36 07 320 A1 ist
eine Vorrichtung zur Steuerung von Atemgas in einem Narkose- bzw. Beatmungsgerät bekannt,
bei dem ein als Steuerblock ausgebildeter Steuerraum und ein als
Atemgasblock ausgebildeter Atemgasraum mittels einer gemeinsamen,
Schließelemente
aufweisende Dichtplatte zu einer Einheit gekoppelt sind, in der
die Steuerräume
und die Atemgasräume
getrennt und einander zugeordnet sind.
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In
der
DE 27 15 003 A1 ist
ein Druckbegrenzungsventil zur Verwendung in Beatmungsgeräten beschrieben,
das eine Ventilkammer enthält,
die über eine
Einlaßöffnung mit
dem Beatmungsgerät
und über
Auslaßöffnungen
mit der Atmosphäre
verbunden ist. Es ist ein Ventilschließglied in Membranform vorgesehen,
das von der Ventilkammer in eine Schließdruckkammer abgeteilt ist,
wobei der Schließdruckkammer über eine
Drossel ein Hilfsgasstrom zugeführt
werden kann. Damit ist es möglich
dass auch größere Mengen
Atemgas, die in der Einatemphase vom Patient nicht benötigt werden
nach außen zur
Atmosphäre
abgeleitet werden können.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ventilanordnung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der im Störungsfalle
eines Beatmungsgerätes
die Eigenatmung des Patienten ohne Personalbedarf zuverlässig gewährleistet
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß ein Hauptventil
vorhanden ist, das ein Ventilgehäuse
aufweist, in dem sich eine Ventilkammer befindet, in die ein an
die Beatmungsleitung eines Beatmungsgerätes anschließbarer Hauptkanal
und ein mit der Atmosphäre
kommunizierender Nebenkanal einmünden,
daß in
der Ventilkammer ein Ventilverschlußglied angeordnet ist, das
zwischen einer die Verbindung zwischen dem Hauptkanal und der Ventilkammer
unterbrechenden Schließstellung
und einer diese Verbindung freigebenden Offenstellung bewegbar ist,
daß das
Ventilverschlußglied
mittels einer Federanordnung in der Offenstellung gehalten ist,
daß das Ventilverschlußglied mit
einer Betätigungsfläche verbunden
ist, die mit einem Steuerdruckraum des Ventilgehäuses kommuniziert und von einem
in dem Steuerdruckraum befindlichen Steuerdruckmedium im Schließsinne beaufschlagbar
ist, und daß ein Steuerventil
vorhanden ist, das zwischen eine Steuerdruckquelle und den Steuerdruckraum
des Hauptventils zwischengeschaltet ist, und das zwischen einer
Beaufschlagungsstellung und einer Entlastungsstellung umschaltbar
ist, wobei es in der Beaufschlagungsstellung einen Durchgang des
Steuerdruckmediums zu dem Steuerdruckraum ermöglicht, so daß das Ventilverschlußglied entgegen
der Rückstellkraft der
Federanordnung in die Schließstellung
geschaltet und in dieser gehalten wird, und wobei es in der Entlastungsstellung
eine Druckentlastung des Steuerdruckraumes hervorruft, so daß das Ventilverschlußglied die
Offenstellung einnimmt.
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Ein
mit einer solchen Ventilanordnung ausgestattetes, maschinell arbeitendes
Beatmungsgerät gewährleistet
für den
angeschlossenen Patienten eine hohe Sicherheit unabhängig von
der Präsenz des
Bedienpersonals. Die Ventilanordnung läßt sich derart betreiben, daß das Ventilverschlußglied während des
Beatmungsbetriebes die Schließstellung einnimmt,
in der der an die Beatmungsleitung angeschlossene Hauptkanal dicht
geschlossen ist. Das Beatmungsgerät arbeitet dann in üblicher
Weise. Tritt hingegen eine Störung
auf, so läßt sich
durch Umschalten des Steuerventils eine Entlastung bzw. Belüftung des
Steuerdruckraumes hervorrufen, was dazu führt, daß das Ventilverschlußglied durch
die mit großer
Kraft ziehende Federanordnung umgehend in die Offenstellung umgeschaltet
wird. Die Beatmungsleitung steht nun über die Ventilkammer und den
Nebenkanal mit der Atmosphäre,
also der Umgebung, in Verbindung, so daß der Patient ungestört und unter
Umgehung der an den eigentlichen Einatmenbereich der Beatmungsleitung
angeschlossenen Aggregate einatmen kann. Das Umschalten des Steuerventils
kann hierbei durch geeignete Steuersignale verursacht werden, die
von Sensoren bzw. Indikatoren des Beatmungsgerätes ausgelöst werden, wenn bestimmte Störfälle auftreten.
Da das Ventilverschlußglied
bei Betriebspausen des Beamtungsgerätes und entlastetem Steuerdruckraum
die Offenstellung einnimmt, läßt sich
eine dauernde Einnahme der Schließstellung verhindern, so daß einem
Anhaften bzw. Ankleben des Ventilverschlußgliedes in der Schließstellung
entgegengewirkt ist. Dies erhöht
die Betriebssicherheit, da das Umschalten in die Offenstellung im Störfall verzögerungsfrei
erfolgen kann. Die Ventilanordnung eignet sich vorteilhaft auch
für andere
Einsatzzwecke, bei denen eine normalerweise geschlossene Kanalverbindung
bei bestimmten Gegebenheiten zuverlässig und unverzüglich freigegeben
werden muß.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Als
Steuerventil kommt vorzugsweise ein Magnetventil zum Einsatz, bei
dem es sich zweckmäßigerweise
um ein 3/2-Wegeventil handelt. Das Steuerventil kann entfernt vom
Hauptventil angeordnet und mit einer geeigneten Leitung mit dem
Hauptventil verbunden werden, was universelle Einsatzmöglichkeiten
eröffnet.
Auch besteht die Möglichkeit,
das Steuerventil kompakt zusammen mit anderen Steuerventilen zu
einer Einheit zusammenzufassen, beispielsweise auf einem Integrationsblock.
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Vor
allem im Zusammenhang mit einem Beatmungsgerät ist es zweckmäßig, wenn
in den Nebenkanal ein Rückschlagventil
eingeschaltet ist, das einen Luftaustritt verhindert, so daß lediglich
der Einatemvorgang der Eigenatmung über die Ventilanordnung stattfindet.
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Eine
zuverlässige
Abdichtung bei gleichzeitig optimalem Ansprechverhalten läßt sich
erzielen, wenn das Ventilverschlußglied als Sitzventilglied ausgestaltet
ist, das mit einem dem Hauptkanal zugeordneten Ventilsitz zusammenarbeitet.
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Um
besonders hohe Schließkräfte zu verwirklichen,
empfiehlt es sich, das Ventilverschlußglied mit einer Membrananordnung
zu versehen, über
die es gehäuseseitig
unter Gewährleistung
der Schaltbewegung aufgehängt
ist. Das Ventilverschlußglied
bildet zusammen mit der Membrananordnung zweckmäßigerweise eine in die Ventilkammer
eingezogene bewegliche Trennwand, die zwei Teilkammern voneinander
abteilt, wobei die erste Teilkammer den Steuerdruckraum bildet und
die zweite Teilkammer einen Überströmraum darstellt,
in den der Hauptkanal und der Nebenkanal einmünden und über den bei Offenstellung des
Ventilverschlußgliedes
die Luftströmung
zwischen den beiden Kanälen
erfolgt.
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Zweckmäßigerweise
verfügt
die Membrananordnung über
zwei Einzelmembranen, die getrennt voneinander am Ventilgehäuse befestigt
sind, wobei die die zweite Teilkammer begrenzende Membran leicht
auswechselbar ist. Dies ermöglicht
eine rasche Sterilisation der mit der Atmenluft eines Patienten
in Berührung
gekommenen Membran, ohne die von der anderen Membran abgedichtete
Steuerdruckkammer öffnen
zu müssen.
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Insgesamt
läßt sich
durch das vorgeschaltete Steuerventil mit nur geringen Leitungsquerschnitten
eine große
Schließkraft
des Ventilverschlußgliedes
des Hauptventils steuern.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
eines mit der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
ausgestatteten Beatmungsgerätes,
und
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2 die bei dem Beatmungsgerät der 1 beispielhaft verwendete
Ventilanordnung in vergrößerter Darstellung,
wobei das Hauptventil längsgeschnitten
und das Steuerventil schematisch dargestellt sind.
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In 1 ist schematisch ein maschinell
betriebenes Beatmungsgerät 1 angedeutet,
das in der Medizin zur Beatmung von Patienten eingesetzt wird. Es
verfügt über eine
Beatmungsleitung 2, die an einem Ende zu einem Mundstück 3 ausläuft, das
am oder im Mund der zu beatmenden Person plaziert wird. Am entgegengesetzten
Ende der Beatmungsleitung 2 befindet sich der Einatmenbereich 4, über den
gesteuert gemäß Pfeil 5 Atmenluft
in die Beatmungsleitung 2 zugeführt wird. Ein Abzweig 6 der
Beatmungsleitung 2 führt
zu einem Ausatembereich 7, an dem die vom Patienten ausgeatmete
Luft gemäß Pfeil 8 abgeführt wird.
Auch dies erfolgt zumindest teilweise gesteuert. Die Steuerung der
Luftzufuhr und -abfuhr geschieht mit Hilfe einer Steuereinrichtung 9 des
Beatmungsgerätes 1,
die gemäß strichpunktiert eingezeichneten
Pfeilen 10 Einfluß auf
den Einatmenbereich 4 und den Ausatembereich 7 nimmt.
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An
die Beatmungsleitung 2 ist über einen weiteren Abzweig 13 die
erfindungsgemäße Ventilanordnung 14 angeschlossen,
deren beim Ausführungsbeispiel
verwirklichter Aufbau aus 2 näher er sichtlich
ist. Die Ventilanordnung 14 bildet eine Sicherheitsventilanordnung,
die dafür
sorgt, daß im Falle
eines Defekts oder einer Störung
der Einatemfunktion bzw. Luftzufuhrfunktion des Beatmungsgerätes 1 eine
Eigeneinatmung durch den mit dem Mundstück 3 verbundenen Patienten
möglich
ist. Die Ventilanordnung 14, die man insgesamt als Ambientventil
bezeichnen könnte,
stellt im Defektfalle praktisch einen Bypass zur Verfügung, der
die Luftversorgung des Patienten gewährleistet.
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Auch
der Betriebszustand der Ventilanordnung 14 wird beim Ausführungsbeispiel
von der Steuereinrichtung 9 beeinflußt, dies ist durch den strichpunktierten
Pfeil 15 angedeutet.
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Die
Ventilanordnung 14 umfaßt ein Hauptventil 16 und
ein Steuerventil 17. Letzteres kann in das Hauptventil 16 integriert
sein, ist jedoch vorzugsweise separat ausgebildet und steht dann
wie beim Ausführungsbeispiel über mindestens
eine Fluidleitung 18 mit dem Hauptventil 16 in
Verbindung. Die getrennte Ausgestaltung hat den Vorteil, daß man den
jeweiligen örtlichen
Gegebenheiten besser Rechnung tragen kann, da man hinsichtlich der
Anordnungsweise flexibler ist.
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Das
Steuerventil 17 kommuniziert noch über eine weitere Fluidleitung 19 mit
einer Steuerdruckquelle PS, und ferner mit
einer Entlastungs- bzw. Entlüftungsöffnung R.
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Wie
im einzelnen in der 2 dargestellt
ist, besitzt das Hauptventil 16 ein mehrteiliges Ventilgehäuse 22,
in dem eine Ventilkammer 23 ausgebildet ist. Ein zur Luftführung geeigneter Hauptkanal 24 durchsetzt
die Wand des Ventilgehäuses 22 und mündet einenends
mit einer Mündung 25 zur
Ventilkammer 23 aus. Am anderen Kanalende sind nicht näher dargestellte
Verbindungsmittel vorgesehen, die den Anschluß des bereits erwähnten, in 2 lediglich strichpunktiert
angedeuteten Abzweiges 13 der Beatmungsleitung 2 ermöglichen.
Auf diese Weise kann die Beatmungsleitung 2 mit der Ventilkammer 23 kommunizieren.
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Ein
weiterer Fluidkanal, nachfolgend als Nebenkanal 26 bezeichnet,
mündet
ebenfalls mit seinem einen Ende in die Ventilkammer 23.
Er führt
mit seinem anderen Ende zur Umgebung bzw. Atmosphäre, was
in der Zeichnung mit "atm" angedeutet ist. Beide
Kanäle 24, 26 können in
rohrstutzartigen Gehäusepartien 27 ausgebildet
sein, die beispielsgemäß an einem
abnehmbaren Gehäusedeckel 28 des Ventilgehäuses 22 ausgebildet
sind.
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In
der Ventilkammer 23 ist ein bewegliches Ventilverschlußglied 32 aufgenommen.
Es ist über eine
beim Ausführungsbeispiel
zwei gummielastische Membranen 33, 34 umfassende
Membrananordnung an der Wand des Ventilgehäuses 22 aufgehängt. Auf
diese Weise wird die Ventilkammer 23 in eine in 2 oben liegende erste Teilkammer 35 und eine
in 2 unterhalb der Membrananordnung 33, 34 liegende
zweite Teilkammer 36 fluiddicht unterteilt. Der Hauptkanal 24 und
der Nebenkanal 26 münden
beide in die gleiche zweite Teilkammer 36.
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Das
Ventilverschlußglied 32 liegt
der Mündung 25 des
Hauptkanals 24 axial gegenüber. Es ist bevorzugt als Sitzventilglied 37 ausgebildet,
das dichtend mit einem Ventilsitz 38 zusammenarbeiten kann,
der im Bereich der Mündung 25 koaxial
zum Hauptkanal 24 an der zugeordneten rohrstutzenartigen
Gehäusepartie 27 vorgesehen
ist.
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In
der in 2 gezeigten Offenstellung
des Ventilverschlußgliedes 32 ist
selbiges von dem Ventilsitz 38 abgehoben, so daß eine fluidische
Verbindung zwischen dem Hauptkanal 24 und dem Nebenkanal 26 besteht,
und zwar unter Vermittlung der zweiten Teilkammer 36, die
praktisch einen Überströmraum darstellt.
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In
einer aus der Offenstellung ausgelenkten, in 2 strichpunktiert angedeuteten Schließstellung 42 sitzt
das Sitzventilglied 37 auf dem Ventilsitz 38 auf,
so daß der
Hauptkanal 24 fluiddicht abgeschlossen und die Verbindung
zwischen dem Hauptkanal 24 und dem Nebenkanal 26 unterbrochen
ist.
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Das
Ventilverschlußglied 32 ist
gemäß Pfeilen 43, 44 bewegbar
bzw. umschaltbar, wobei der Pfeil 43 die Schließrichtung
und Pfeil 44 die Öffnungsrichtung
angibt. Die Bewegungsfähigkeit
ist durch die elastische Aufhängung über die
flexiblen Membranen 33, 34 gewährleistet.
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Das
Hauptventil 16 ist als Schließer ausgebildet. Das Ventilverschlußglied 32 nimmt
im unbetätigten
Zustand die in 2 gezeigte
Offenstellung ein. In diese ist es mittels einer Federanordnung 45 vorgespannt,
die sich beim Ausführungsbeispiel
in der ersten Teilkammer 35 befindet, wobei sie einerseits
an dem Ventilverschlußglied 32 und
andererseits am Ventilgehäuse 22 angreift.
Die entsprechenden Befestigungsstellen sind bei 46 ange deutet.
Bei der beispielhaften Federanordnung 45 handelt es sich
um eine einzelne Schraubenzugfeder, die an den Befestigungsstellen 46 eingehängt ist.
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Die
erste Teilkammer 35 bildet einen Steuerdruckraum 48,
der mit Druckmittel, insbesondere Druckluft, aus der Steuerdruckquelle
PS beaufschlagbar ist. Zu diesem Zweck kommuniziert
beim Ausführungsbeispiel
mit dem Steuerdruckraum 48 ein am Ventilgehäuse 22 festgelegter
Anschlußstutzen 52, an
den die eingangs erwähnte,
zu dem Steuerventil 17 führende erste Fluidleitung 18 angeschlossen
ist. Ist der Steuerdruckraum 48 entlüftet, so nimmt das Ventilverschlußglied 32 die
Offenstellung ein. Steht der Steuerdruckraum 48 hingegen
in Verbindung mit der Steuerdruckquelle PS,
so bewirkt der in dem Steuerdruckraum 48 anstehende Innendruck
eine Verlagerung des Ventilverschlußgliedes 32 in Schließrichtung 43 in
die Schließstellung 42.
Diese wird beibehalten solange der Steuerdruckraum 48 mit
dem Steuerdruck beaufschlagt wird. Die Schließkraft ist sehr hoch, da die
vom Schließdruck
beaufschlagte, mit dem Ventilverschlußglied 32 verbundene
Betätigungsfläche 47 ihrerseits
sehr groß ist.
Die Betätigungsfläche 47 setzt
sich aus den dem Steuerdruckraum 48 zugewandten und diesen
unmittelbar begrenzenden Flächen
des Ventilverschlußgliedes 32 und
zumindest einen Teil der sich radial an das Ventilverschlußglied 32 anschließenden einen
Membran 33 zusammen. Das Ventilverschlußglied 32 ist vorzugsweise
im Zentrum der insbesondere kreisförmig konturierten Membrananordnung 33, 34 festgelegt.
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Das
Steuerventil 17 ist zwischen der in 1 angedeuteten Beaufschlagungsstellung
und der in 2 angedeuteten
Entlastungsstellung umschaltbar. In der Entlastungsstellung ist
der Steuerdruckraum 48 entlüftet und beispielsweise an
die Atmosphäre
geschaltet. Die Steuerdruckquelle PS ist
hierbei abgetrennt. In der Beaufschlagungsstellung kommuniziert
die Steuerdruckquelle PS über die
eine Steuerleitung bildenden ersten und zweiten Fluidleitungen 18, 19 mit
dem Steuerdruckraum 48, während gleichzeitig die Entlüftungsöffnung R
abgetrennt ist, so daß der
Steuerdruckraum 48 druckbeaufschlagt wird. Das Ventilverschlußglied 32 nimmt
in der Entlastungsstellung des Steuerventils 17 die Offenstellung
und in der Beaufschlagungsstellung des Steuerventils 17 die
Schließstellung
ein.
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Das
Steuerventil 17 ist beim Ausführungsbeispiel als 3/2-Wegeventil
ausgebildet, das in der Grundstellung die Entlastungsstellung einnimmt.
Bevorzugt handelt es sich wie abgebildet um ein Magnetventil, wobei
die ihn gemäß Pfeil 15 zugeführten Umschaltsignale
der Steuereinrichtung 9 in Form von elektrischen Signalen
zugeführt
werden.
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In
den Nebenkanal 26 ist vorzugsweise noch ein Rückschlagventil 54 eingeschaltet,
das zum Beispiel als Klappenventil ausgebildet ist, und das eine Zuströmung von
Luft in die zweite Teilkammer 36 hinein zuläßt, während es
in Gegenrichtung sperrt. Die beim Ausführungsbeispiel vorhandene Ventilklappe ist
bei 55 angedeutet, eine zweckmäßigerweise vorhandene Schließfeder bei 56.
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Während des
Nichtbetriebes des beispielsgemäßen Beatmungsgerätes 1 nimmt
das Steuerventil 17 die in 2 gezeigte
Entlastungsstellung ein und das Ventilverschlußglied 32 befindet
sich in der Offenstellung. Während
des Betriebes erhält
das Steuerventil 17 geeignete Betätigungssignale (Pfeil 15),
die ein Umschalten und Halten in der Beaufschlagungsstellung bewirken.
Dadurch steht der Steuerdruck im Steuerdruckraum 48 an
und lenkt das Ventilverschlußglied 32 entgegen
der Rückstellkraft der
Federanordnung 45 in die Schließstellung 42 aus.
Der Steuerdruck ist ausreichend groß bemessen, so daß ein Umschalten
in die Schließstellung auch
dann möglich
ist, wenn in dem Hauptkanal 24 bzw. in der ersten Teilkammer 35 ein
aus der angeschlossenen Beatmungsleitung 2 herrührender Überdruck
anliegt. Zweckmäßigerweise
wird man den Steuerdruck so bemessen, daß die Schließkräfte mindestens
doppelt so hoch sind wie die maximal in Öffnungsrichtung 44 wirkenden
Rückstellkräfte.
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Somit
ist im normalen Beatmungsbetrieb der Abzweig 13 der Beatmungsleitung 2 praktisch
stillgelegt. Die Ventilanordnung 14 wirkt als einfaches
Verschlußorgan.
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Tritt
nun an dem Beatmungsgerät 1 in
Bezug auf die Beatmungs-Luftzufuhr
eine Funktionsstörung ein,
die keine ausreichende Beatmung mehr zuläßt, so erhält das Steuerventil 17 über die
durch Pfeil 15 angedeutete Signalleitung ein elektrisches
Steuersignal, aufgrund dessen das Steuerventil 17 in die
Entlastungsstellung zurückschaltet.
Der Steuerdruckraum 48 wird entlüftet und die sehr kräftig ausgelegte Federanordnung 45 hebt
das Ventilverschlußglied 32 blitzartig
vom Ventilsitz 38 ab. Da der Querschnitt des Steuerdruckraumes 48 und
damit die Betätigungsfläche 47 sehr
groß ist
und mithin große
Schließkräfte ausgeübt werden
können,
läßt sich
andererseits eine Federanordnung 45 verwirklichen, die
sehr hohe Rückstellkräfte ausüben kann,
so daß der Öffnungsvorgang
mit Sicherheit stattfindet, wenn der Druck im Steuerdruckraum 48 auch
nur annähernd
unter die Schwelle des Steuerdruckes fällt. Auch läßt sich auf diese Weise ausschließen, daß das Ventilverschlußglied 32 am
Ventilsitz 38 anhaftet und den Öffnungsvorgang verzögert.
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Unmittelbar
nach dem Öffnen
kann der an das Mundstück 3 angeschlossene
Patient unter Umgehung des maschinenseitig vorgesehenen Einatembereiches 4 über das
Hauptventil 16 einatmen, die Luft wird über den Nebenkanal 26 und
das hierbei öffnende
Rückschlagventil 54 angesaugt.
Das Ausatmen kann weiterhin über
den Ausatembereich 7 stattfinden.
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Das
Ventilverschlußglied 32 bildet
zusammen mit der Membrananordnung 33, 34 eine
in der Ventilkammer 23 angeordnete bewegliche Trennwand 57.
Diese Ausgestaltung gestattet die Verwirklichung einer großen Betätigungsfläche 47 bei
zugleich einfachem Aufbau und absoluter Dichtheit im Trennbereich
zwischen den beiden Teilkammern 35, 36.
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Beim
Ausführungsbeispiel
umfaßt
die Membrananordnung zwei in Bewegungsrichtung des Ventilverschlußgliedes 32 beabstandet
zueinander angeordnete Membranen 33, 34. Sie sind
jeweils im Bereich ihrer Umfangsränder 57 ringsumlaufend
dicht mit dem Ventilgehäuse 22 verbunden.
Beim Ausführungsbeispiel
sind sie zwischen einzelne Gehäuseteile
eingespannt. Die erste Membran 33 wird zwischen dem Gehäusedeckel 28 und
dem sich anschließenden
Gehäuse-Grundkörper 58 klemmend gehalten.
Da der Gehäusedeckel 28 abnehmbar
ist, ist die erste Membran 33 leicht zugänglich und
auswechselbar. Dies ist von Vorteil, da die erste Membran 33 bei
jedem Patientenwechsel problemlos zu Sterilisationszwecken vorübergehend
ausgebaut werden kann.
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Die
zweite Membran 34 ist zwischen zwei Teilen des beispielsgemäß mehrteilig
ausgeführten Gehäuse-Grundkörpers 58 gehalten.
Ihr regelmäßiger Austausch
erübrigt
sich, da die vorgeschaltete erste Membran 33 verhindert,
daß die
Atemluft mit hinter ihr in der Ventilkammer 23 liegenden
Bestandteilen der Trennwand 59 in Kontakt gelangt.
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Die
erste Membran 33 ist ein über die gesamte Querschnittsfläche der
Ventilkammer 23 dicht geschlossenes Bauteil. Wie die zweite
Membran 34 verfügt
sie über
eine oder mehrere umlaufende wulstartige Auswölbungen oder Falten 61 bzw.
Erhebung und/oder Vertiefungen, was eine Verlagerung des zentralen
Membranbereiches 62 im Öffnungs- und
Schließsinne 44, 43 ermöglicht,
ohne das Membranmaterial zu stark zu dehnen. Dieser zentrale Membranbereich 62 bildet
beim Ausführungsbeispiel die
unmittelbar mit dem Ventilsitz 38 zusammenarbeitende Partie
des Ventilverschlußgliedes 32.
Da sie, wie die Membranen als solches, aus gummielastischem Material
besteht, ergibt sich eine zuverlässige
Dichtwirkung im Kontaktbereich mit dem Ventilsitz 38.
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Die
beiden Membranen 33, 34 sind lösbar bewegungsgekoppelt. Die
Kopplung ist erforderlich, da die Federanordnung 45 im
Bereich der dem Steuerdruckraum 48 zugeordneten zweiten
Membran 34 angreift und auch die erste Membran 33 mitzubewegen
hat. Die lösbare
Verbindung wird benötigt,
um die erste Membran 33 unter Belassung der zweiten Membran 34 austauschen
zu können.
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Die
lösbare
Bewegungskopplung erfolgt beim Ausführungsbeispiel über eine
permanentmagnetische Magnetanordnung 63. Zu diesem Zweck
ist an der dem Steuerdruckraum 48 zugewandten Rückseite
der ersten Membran 33 ein erstes Magnetteil 64 befestigt,
das an einem zweiten Magnetteil 65 lösbar haftet, das an der der
ersten Teilkammer 35 zugewandten Seite der zweiten Membran 34 vorgesehen ist.
Beide Magnetteile 64, 65 können permanentmagnetische Bauteile
sein, beispielsweise Ferritmagnete. Bevorzugt wird jedoch die beispielsgemäße Ausgestaltung,
bei der lediglich eines der Magnetteile 65 ein Permanentmagnetteil
ist, während
das andere Magnetteil 64 aus magnetisierbarem Material
besteht, beispielsweise aus ferromagnetischem Metallmaterial. Das
erste Magnetteil 64 ist beispielsgemäß als dünne Scheibe ausgebildet, die
an der Rückseite der
ersten Membran 33 zum Beispiel durch Aufkleben befestigt
ist. Das zweite Magnetteil 65 ist zweckmäßigerweise
ebenfalls ein Scheibenteil oder ein Ringteil, das mit seiner axialen
Fläche
an dem ersten Magnetteil 34 anliegt.
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Um
eine korrekte Montage zu gewährleisten, ist
an der ersten Membran 33 im Randbereich des ersten Magnetteils 64 ein
um dieses umlaufender Zentrierkragen 66 angeordnet, dessen
Innendurchmesser sich zur anderen Membran 34 hin erweitert. Auf
diese Weise ergibt sich eine trichterähnliche Funktion, beim Aneinanderannähern der
beiden Magnetteile 64, 65 werden diese automatisch
in die erforderliche koaxiale Lage gebracht. Es versteht sich, daß der Zentrierkragen 66 auch
an der anderen Membran 34 so angeordnet werden kann, daß er in Richtung
zur ersten Membran 33 ragt.
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Die
zweite Membran 34 hat im zentralen Bereich eine axiale
Verdickung 67, die an der einen Stirnseite das zweite Magnetteil 65 trägt. In die
Verdickung 67 ist ausgehend vom Steuerdruckraum 48 eine
Vertiefung eingebracht, in der ein zum Beispiel hutförmiges Versteifungsteil 68 fest
einsitzt und zum Beispiel einvulkanisiert ist. Auch das Versteifungsteil 68 hat
eine zentrale Vertiefung, in die die Federanordnung 45 eingreift,
wobei die trennwandseitige Befestigungsstelle 46 vorzugsweise
am Grund der besagten Vertiefung vorgesehen ist.
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Bedingt
durch die axiale Verdickung 67 und die Magnetanordnung 63 ergibt
sich axial zwischen den beiden Membranen 33, 34 ein
ringförmiger
Zwischenraum 69, der auch dazu beiträgt, daß sich die beiden Membranen 33, 34 in
dem zum Beispiel von Falten 61 gebildeten Verformungsbereich
nicht berühren
und dadurch gegenseitig behindern. Von Vorteil ist es, wenn der
Zwischenraum 69 ständig
belüftet ist,
zu welchem Zweck das Ventilgehäuse 22 beim Ausführungsbeispiel
mehrere Wanddurchbrechungen 70 aufweist, die einerseits
mit dem Zwischenraum 69 und andererseits mit der Umgebung
kommunizieren.
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Zur
Demontage der ersten Membran 33 ist lediglich der Gehäusedeckel 28 abzunehmen
und die erste Membran 33 im Bereich der Magnetanordnung 63 von
der zweiten Membran 34 zu lösen. Dies kann durch leichten
Zug geschehen, die Magnetkraft braucht nicht besonders stark zu
sein. Die Federanordnung 45 liefert die Rückhaltekraft
für das
an der zweiten Membran 34 vorgesehene zweite Magnetteil 65.