DE3537455A1 - Verfahren zur herstellung von pulverfoermigen homopolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von pulverfoermigen homopolymerisatenInfo
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Description
Pulverförmige Homopolymerisate können nach verschiedenen Verfahren durch
Homopolymerisieren von Monomeren hergestellt werden, z.B. nach dem Ver
fahren der Fällungspolymerisation, der umgekehrten Suspensionspolymerisa
tion oder in einem Pulverbett. In allen Fällen benötigt man ein Verdün
nungsmittel. Bei der Herstellung von wasserlöslichen, pulverförmigen
Homopolymerisaten setzt man beispielsweise als Verdünnungsmittel alipha
tische bzw. aromatische Kohlenwasserstoffe ein. Beim Polymerisieren im
Festbett benötigt man inerte Flüssigkeiten als Siedehilfsmittel oder man
setzt einen großen Überschuß eines leicht flüchtigen Monomeren ein, um
die bei der Polymerisation entstehende Wärme abzuführen. Die bei der
Polymerisation verwendeten inerten Flüssigkeiten müssen aus den Polymeri
saten entfernt bzw. zurückgewonnen werden. Als besonders problematisch
ist die Entfernung geringer Mengen an aromatischen Kohlenwasserstoffen
bzw. Halogenkohlenwasserstoffen aus wasserlöslichen Polymerisaten anzu
sehen.
Aus der US-PS 42 50 331 ist bekannt, daß man Carbonsäuren aus verdünnten
wäßrigen Lösungen von Alkalimetallsalzen der Carbonsäuren dadurch gewin
nen kann, daß man die wäßrigen Lösungen der Alkalimetallsalze der Carbon
säuren bei Temperaturen von 35 bis 200°C und Drücken von 80 bis 500 atm
mit einer überkritischen Flüssigkeit behandelt, die mindestens 10 Mol%
Kohlendioxid enthält. Unter den Reaktionsbedingungen bildet sich aus dem
Salz der Carbonsäure die freie Carbonsäure, die sich in der überkriti
schen Flüssigkeit löst und daraus durch Druckerniedrigung isoliert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Verfügung zu stellen, gemäß dem pulverförmige Homopolymerisate durch
Homopolymerisation der Monomeren in einem Verdünnungsmittel erhalten
werden, das physiologisch unbedenklich ist und aus den Polymerisaten
leicht entfernt werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur Herstel
lung von pulverförmigen Homopolymerisaten durch Homopolymerisation von
N-Vinylcarbonsäureamiden, Amiden, Nitrilen und wasserlöslichen Estern
ethylenisch ungesättigter Carbonsäuren, N-Vinyllactamen, N-Vinylimid
azolen und N-Vinylimidazolinen in einem inerten Verdünnungsmittel in
Gegenwart von Radikale bildenden Initiatoren und Abtrennen des Verdün
nungsmittels, wenn man die Homopolymerisation unter Druck in flüssigem
oder in überkritischem Kohlendioxid als inertem Verdünnungsmittel durch
führt. Die Homopolymerisation wird vorzugsweise in überkritischem Kohlen
dioxid bei Temperaturen von etwa 31 bis 150°C und Drücken oberhalb von
73 bar durchgeführt.
Zur Herstellung von Homopolymerisaten geeignete N-Vinylcarbonsäureamide
sind beispielsweise diejenigen Monomeren, die sich von N-Vinylcarbon
säureamiden von gesättigten C1- bis C6-Carbonsäuren ableiten, z.B.
N-Vinylformamid, N-Vinyl-N-methyl-formamid, N-Vinylacetamid, N-Vinyl-N
methyl-acetamid, N-Vinylpropionamid, N-Vinyl-N-methyl-propionamid,
N-Vinylbutyramid und N-Vinylcapronamid sowie N-Vinylpyrrolidon und
N-Vinylcaprolactam.
Eine andere Gruppe von Monomeren, aus denen technisch wertvolle Homopoly
merisate hergestellt werden, bilden Amide, Nitrile und wasserlösliche
Ester von monoethylenisch ungesättigten Carbonsäuren. Vorzugsweise ver
wendet man die Amide, Nitrile und wasserlöslichen Ester von ethylenisch
ungesättigten C3- bis C5-Carbonsäuren. Beispiele für einzelne Monomere
sind: Acrylsäureamid, Methacrylsäureamid, Maleinsäureamid, Itaconsäure
amid, Acrylnitril und Methacrylnitril. Die wasserlöslichen Ester der
ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren leiten sich entweder von Amino
alkoholen oder von Glykolen bzw. Polyglykolen ab, wobei jeweils nur eine
OH-Gruppe der Glykole und Polyglykole mit einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure verestert ist. Geeignete Ester dieser Art sind beispielsweise
Di-C1- bis C3-alkylamino-C2- bis C6-alkyl-(meth)acrylate, wie Dimethyl
aminoethylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat, Diethylaminoethylmeth
acrylat, Dipropylaminoethylacrylat, Dimethylaminopropylacrylat, Dimethyl
aminopropylmethacrylat, Dimethylaminobutylacrylat, Dimethylaminobutyl
methacrylat, Dimethylaminopentylacrylat, Dimethylaminoneopentylmeth
acrylat und Dimethylaminohexylacrylat.
Die basischen Acrylate werden in Form der Salze mit Mineralsäuren, z.B.
Salzsäure oder Schwefelsäure, oder in quaternisierter Form eingesetzt
(geeignete Quaternisierungsmittel sind beispielsweise Dimethylsulfat,
Methylchlorid, Ethylchlorid oder Benzylchlorid). Geeignete Ester von
Glykolen, Polyglykolen oder mehrwertigen Alkoholen, von denen jeweils nur
eine Hydroxylgruppe verestert ist, sind beispielsweise Hydroxyethyl
acrylat, Hydroxyethylmethacrylat und Acrylsäuremonoester von Polyalkylen
glykolen eines Molekulargewichts von 1500 bis 10 000 im Molverhältnis
1 : 1, die entsprechenden Methacrylsäureester, sowie Ester von Acrylsäure
und Methacrylsäure mit Blockcopolymerisaten aus Ethylenoxid und Propylen
oxid, in denen das Mol-Verhältnis von ethylenisch ungesättigter Carbon
säure zu Alkohol 1 : 1 beträgt. Die Salze oder Quaternisierungsprodukte der
basischen Ester sowie die Hydroxyalkylester der ethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren bilden Homopolymerisate, die sich in Wasser lösen. Auch die
Homopolymerisate von N-Vinylpyrrolidon sowie von N-Vinylcaprolactam sind
wasserlöslich.
Als Monomere eignen sich außerdem für das erfindungsgemäße Verfahren zur
Herstellung von Homopolymerisaten N-Vinylimidazol sowie substituierte
N-Vinylimidazole, z.B. N-Vinyl-2-methylimidazol, N-Vinyl-4-methylimid
azol, N-Vinyl-5-methylimidazol, N-Vinyl-2-ethylimidazol, N-Vinyl-2
propylimidazol, N-Vinyl-2-isopropylimidazol und N-Vinylimidazoline, wie
N-Vinylimidazolin, N-Vinyl-2-methylimidazolin, N-Vinyl-2-ethylimidazolin,
N-Vinyl-2-isopropylimidazolin, N-Vinyl-2-n-propylimidazolin, N-Vinyl-2
phenylimidazolin.
N-Vinylimidazole und N-Vinylimidazoline werden vorzugsweise in mit
Mineralsäuren neutralisierter oder in quaternisierter Form eingesetzt,
wobei die Quaternisierung vorzugsweise mit Dimethylsulfat, Methylchlorid
oder Ethylchlorid vorgenommen wird.
Zur Herstellung der Homopolymerisate geht man vorzugsweise von N-Vinyl
formamid, N-Vinyl-N-methyl-formamid, N-Vinylpyrrolidon, Acrylamid, Meth
acrylamid, Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Dimethylamino
ethylacrylat und Dimethylaminoethylmethacrylat aus, wobei man die basi
schen Monomeren in Form des Salzes mit starken Mineralsäuren oder in
quaternisierter Form einsetzt.
Die Homopolymerisation wird unter Druck in flüssigem oder in überkriti
schem Kohlendioxid als inertem Verdünnungsmittel durchgeführt. Über die
Eigenschaften von Kohlendioxid in flüssigem und im überkritischen Zustand
berichtet J.A. Hyatt, J. Org. Chem. 49, 5097-5101 (1984). Danach liegt
der kritische Punkt von Kohlendioxid bei etwa 31°C und 73 bar. Die Co
polymerisation wird in allen Fällen unter Druck vorgenommen und kann in
flüssigem Kohlendioxid bei Temperaturen unterhalb von 31°C, z.B. in dem
Bereich von -10 bis +30°C, vorzugsweise zwischen +10 und +30°C, durchge
führt werden. Besonders bevorzugt ist jedoch die Homopolymerisation der
oben angegebenen Monomeren in überkritischem Kohlendioxid bei Temperatu
ren von oberhalb etwa 31°C, der kritischen Temperatur des Kohlendioxids.
Als obere Grenze für die Herstellung der Copolymerisate wird diejenige
Temperatur angesehen, die 10°C unterhalb des beginnenden Erweichungsbe
reiches der jeweils entstehenden Homopolymerisate liegt. Der obere Wert
für diese Temperaturgrenze beträgt 150°C. Die Homopolymerisation wird
vorzugsweise in dem Temperaturbereich von 40 bis 130°C durchgeführt. Die
Drücke liegen dabei oberhalb von 73 bar, vorzugsweise in dem Bereich von
80 bis 300 bar.
Die Polymerisationsreaktion wird mit Hilfe von in Radikale zerfallende
Polymerisationsinitiatoren gestartet. Es können sämtliche Initiatoren
eingesetzt werden, die für die Polymerisation der Monomeren bekannt sind.
Geeignet sind beispielsweise in Radikale zerfallende Initiatoren, die bei
den jeweils gewählten Temperaturen eine Halbwertzeit von weniger als
3 Stunden besitzen. Falls die Polymerisation bei zwei unterschiedlichen
Temperaturen durchgeführt wird, indem man die Monomeren zunächst bei
einer niedrigeren Temperatur anpolymerisiert und anschließend bei einer
deutlich höheren Temperatur auspolymerisiert, verwendet man zweckmäßiger
weise mindestens zwei unterschiedliche Initiatoren, die in dem jeweils
gewählten Temperaturbereich eine ausreichende Zerfallgeschwindigkeit
haben. Beispielsweise kann man in den nachstehend angegebenen Temperatur
bereichen folgende Initiatoren verwenden:
Temp.: 40 bis 60°C
Acetylcyclohexansulfonylperoxid, Diacetylperoxidicarbonat, Dicyclohexyl peroxidicarbonat, Di-2-ethylhexylperoxidicarbonat, tert.-Butylperneo decanoat, 2,2′-Azobis-(4-methoxi-2,4-dimethylvaleronitril)
Acetylcyclohexansulfonylperoxid, Diacetylperoxidicarbonat, Dicyclohexyl peroxidicarbonat, Di-2-ethylhexylperoxidicarbonat, tert.-Butylperneo decanoat, 2,2′-Azobis-(4-methoxi-2,4-dimethylvaleronitril)
Temp.: 60 bis 80°C
tert.-Butylperpivalat, Dioctanoylperoxid, Dilauroylperoxid, 2,2′-Azobis (2,4-dimethylvaleronitril), tert.-Butylazo-2-cyanobutan
tert.-Butylperpivalat, Dioctanoylperoxid, Dilauroylperoxid, 2,2′-Azobis (2,4-dimethylvaleronitril), tert.-Butylazo-2-cyanobutan
Temp.: 80 bis 100°C
Dibenzoylperoxid, tert.-Butylper-2-ethylhexanoat, tert.-Butylpermaleinat, 2,2-Azobis-(isobutyronitril)
Dibenzoylperoxid, tert.-Butylper-2-ethylhexanoat, tert.-Butylpermaleinat, 2,2-Azobis-(isobutyronitril)
Temp.: 100 bis 120°C
Bis-(tert.-butylperoxi)-cyclohexan, tert.-Butylperoxiisopropylcarbonat, tert.-Butylperacetat
Bis-(tert.-butylperoxi)-cyclohexan, tert.-Butylperoxiisopropylcarbonat, tert.-Butylperacetat
Temp.: 120 bis 140°C
2,2-Bis-(tert.-butylperoxi)-butan, Dicumylperoxid, Di-tert.-amylperoxid, Di-tert.-butylperoxid
2,2-Bis-(tert.-butylperoxi)-butan, Dicumylperoxid, Di-tert.-amylperoxid, Di-tert.-butylperoxid
Temp.: 140 bis 160°C
p-Menthanhydroperoxid, Pinanhydroperoxid, Cumolhydroperoxid, tert.-Butyl hydroperoxid.
p-Menthanhydroperoxid, Pinanhydroperoxid, Cumolhydroperoxid, tert.-Butyl hydroperoxid.
Durch die Mitverwendung von Redox-Coinitiatoren, beispielsweise Benzoin,
Dimethylanilin sowie organisch löslicher Komplexe und Salze von Schwer
metallen, wie Kupfer, Kobalt, Mangan, Eisen, Nickel und Chrom, können die
Halbwertzeiten der genannten Peroxide, besonders der Hydroperoxide, ver
ringert werden, so daß beispielsweise tert.-Butylhydroperoxid in Gegen
wart von 5 ppm Kupfer-II-Acetylacetonat bereits bei 100°C wirksam ist.
Die Polymerisationsinitiatoren werden in den bei Polymerisationen übli
chen Mengen eingesetzt, z.B. benötigt man pro 100 Gew.Teile der Monomeren
0,05 bis 10, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.Teile eines Initiators.
Die Polymerisation kann gegebenenfalls auch in Gegenwart von Polymerisa
tionsreglern durchgeführt werden, um das Molekulargewicht der Polymerisa
te zu regeln. Sofern man besonders niedrigmolekulare Copolymerisate her
stellen will, setzt man höhere Mengen an Polymerisationsreglern ein,
während man für die Herstellung von hochmolekularen Copolymerisaten nur
geringe Mengen an Polymerisationsreglern verwendet bzw. in Abwesenheit
dieser Stoffe arbeitet. Geeignete Polymerisationsregler sind beispiels
weise 2-Mercapto-ethanol, Mercaptopropanole, Mercaptobutanole, Thio
glykolsäure, n-Dodecylmercaptan, tert.-Dodecylmercaptan, Thiophenol,
Mercaptopropionsäure, Allylalkohol und Acetaldehyd.
Die Polymerisationsregler werden, bezogen auf die Menge des eingesetzten
Monomeren, in einer Menge von 0,05 bis 10, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.%,
verwendet.
Bezogen auf 100 Gew.Teile eines bei der Homopolymerisation eingesetzten
Monomeren verwendet man 100 bis 1500, vorzugsweise 200 bis 900 Gew.Teile
Kohlendioxid. Die Polymerisationsreaktion kann diskontinuierlich oder
auch kontinuierlich in entsprechend ausgelegten Druckapparaten durchge
führt werden. Um die bei der Polymerisation entstehende Wärme abzuführen,
ist es wünschenswert, daß die Druckapparaturen über ein Kühlsystem ver
fügen. Sie müssen selbstverständlich ebenso auch beheizbar sein, um die
Reaktionsmischung auf die jeweils für die Polymerisation gewünschte Tem
peratur zu erhitzen. Die Druckapparaturen sollten über Mischeinrichtungen
verfügen, z.B. Rührer (Blatt-, Impeller- oder Mehrstufenimpulsgegenstrom-
Rührer) oder Schaufeln.
Die Druckpolymerisation kann beispielsweise so ausgeführt werden, daß man
in einer Druckapparatur zunächst eine bestimmte Menge eines Monomeren und
den Initiator vorlegt, dann Kohlendioxid in flüssiger Form einbringt und
nach dem Verschließen des Autoklaven das Reaktionsgemisch auf die Poly
merisationstemperatur erhitzt. Es ist jedoch auch möglich, nur einen Teil
des Reaktionsgemisches im Autoklaven vorzulegen und es auf die Polymeri
sationstemperatur zu erhitzen und dann nach Maßgabe der Polymerisation
weiteres Reaktionsgemisch zuzupumpen. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, nur einen Teil der Monomermenge in der gesamten erforderlichen
Menge an Kohlendioxid im Autoklaven vorzulegen und die restliche Monomer
menge zusammen mit dem Initiator nach Fortschritt der Polymerisation in
den Autoklaven einzupumpen. Nach Abschluß der Polymerisationsreaktion
wird das Reaktionsgemisch gegebenenfalls gekühlt und das Kohlendioxid
abgetrennt. Dabei fallen die Homopolymerisate als pulverförmiger Rück
stand an. Die Teilchengröße des Pulvers beträgt 0,5 µm bis 5 mm, vorzugs
weise 1 µm bis 0,5 mm, wobei diese Teilchen aus Primärteilchen von 0,5
bis 3 µm Durchmesser mehr oder weniger locker aggregiert sind.
In Abhängigkeit von den jeweils bei der Polymerisation gewählten Bedin
gungen erhält man Homopolymerisate mit einem K-Wert nach Fikentscher von
10 bis 300, vorzugsweise 20 bis 200. Die Homopolymerisate sind -abgesehen
von wenigen Ausnahmen - wasserlöslich, es lösen sich mindestens 10 g
Homopolymerisat pro Liter Wasser. Von besonderem Interesse sind die
Homopolymerisate aus N-Vinylformamid, Acrylamid, Methacrylamid und
N-Vinylpyrrolidon. Die Homopolymerisate des N-Vinylformamids können durch
Behandlung mit Basen oder Säuren in Polymerisate überführt werden, die
neben unveränderten einpolymerisierten N-Vinylformamid-Einheiten Vinyl
amin-Einheiten enthalten. Derartige Polymerisate sind hochwirksame
Flockungsmittel bei der Klärschlammentwässerung sowie Entwässerungs- und
Retentionsmittel bei der Herstellung von Papier. Nach dem erfindungsge
maßen Verfahren herstellbaren Homopolymerisate können außerdem als Ge
rüststoffe in Waschmitteln sowie als Schlichtemittel, Klebrohstoffe,
Leimungsmittel für Papier und bei der Tertiärförderung von Erdöl verwen
det werden.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Angaben
in Prozent beziehen sich auf das Gewicht der Stoffe. Die K-Werte wurden
nach H. Fikentscher, Cellulose-Chemie 13, 58 bis 64 und 71 bis 74 (1932)
in 5%iger Kochsalzlösung bei einer Polymerkonzentration von 0,1 Gew.%,
einer Temperatur von 25°C und einem pH-Wert von 7 (eingestellt mit
Nariumhydroxid) bestimmt.
In einem 300 ml fassenden Autoklaven werden 15 g N-Vinylformamid und
0,3 g Azobisisobuttersäuredinitril vorgelegt. Nach Zugabe von 135 g
flüssigem Kohlendioxid wird der Autoklav verschlossen und auf 80°C er
wärmt. Der Autoklav ist mit einem Rührer und einer elektrischen Heizung
ausgestattet. Die Reaktionsmischung wird während des Aufheizens und der
Polymerisation, die ca. 5 Stunden dauert, gerührt. Bei einer Polymerisa
tionstemperatur von 80°C stellt sich ein maximaler Druck von 160 bar ein.
Nach Beendigung der Polymerisation wird der Autoklaveninhalt gekühlt und
entspannt. Man erhält ein weißes flockiges Pulver, das eine Teilchengröße
von 10 bis 300 µm hat. Der K-Wert des Homopolymerisates beträgt 80,4.
In einem 300 ml fassenden Autoklaven, der mit einem Rührer und einer
elektrischen Heizung ausgestattet ist, werden 15 Teile N-Vinylpyrrolidon,
0,3 Teile Azobisisobuttersäuredinitril und 135 g flüssiges Kohlendioxid
vorgelegt. Das Reaktionsgemisch wird gerührt und auf eine Temperatur von
80°C erwärmt. Dabei stellt sich ein maximaler Druck von 160 bar ein. Nach
einer Polymerisationszeit von 5 Stunden wird der Autoklaveninhalt gekühlt
und entspannt. Man erhält ein weißes pulverförmiges Polymerisat, das sich
leicht in Wasser auflöst. Der K-Wert des Homopolymerisats beträgt 57.
In einem 300 ml fassenden Autoklaven, der mit einem Rührer und einer
elektrischen Heizung ausgestattet ist, werden 15 Teile N-Vinylmethyl
imidazolinhydrochlorid, 0,3 Teile 2,2-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
und 135 g flüssiges Kohlendioxid vorgelegt. Der Autoklav wird dann ver
schlossen und auf eine Temperatur von 75°C erhitzt. Dabei stellt sich ein
maximaler Druck von 155 bar ein. Nach einer Polymerisationsdauer von
5 Stunden wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und entspannt. Man erhält
ein weißes Pulver, das sich sehr leicht in Wasser auflöst. Der K-Wert des
Polymerisats beträgt 65.
In einem 300 ml fassenden Autoklaven, der mit Rührer und elektrischer
Heizung ausgestattet ist, werden 15 Teile 2-Hydroxyethylacrylat,
0,3 Teile Azobisisobuttersäuredinitril und 135 Teile flüssiges Kohlen
dioxid vorgelegt. Nach dem Verschließen des Autoklaven wird das Reak
tionsgemisch auf eine Temperatur von 80°C erwärmt. Dabei stellt sich ein
maximaler Druck von 170 bar ein. Nach einer Polymerisationszeit von
4 Stunden erhält man ein weißes flockiges Homopolymerisat von Hydroxy
ethylacrylat, das einen K-Wert von 120 hat.
In einem 300 ml fassenden Autoklaven, der mit einem Rührer und einer
elektrischen Heizung ausgestattet ist, werden 15 Teile Acrylamid,
0,3 Teile Azobisisobuttersäuredinitril und 135 Teile flüssiges Kohlen
dioxid vorgelegt. Der Autoklav wird dann verschlossen und auf eine Tempe
ratur von 80°C erhitzt. Dabei stellt sich ein maximaler Druck von 170 bar
ein. Nach einer Polymerisationszeit von etwa 5 Stunden erhält man ein
pulverförmiges Polyacrylamid eines K-Wertes von 62,7, das sich sehr
leicht in Wasser auflöst.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen Homopolymerisaten durch
Homopolymerisation von N-Vinylcarbonsäureamiden, Amiden, Nitrilen und
wasserlöslichen Estern ethylenisch ungesättigter Carbonsäuren,
N-Vinyllactamen, N-Vinylimidazolen und N-Vinylimidazolinen in einem
inerten Verdünnungsmittel in Gegenwart von Radikale bildenden Initia
toren und Abtrennen des Verdünnungsmittels, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Polymerisation unter Druck in flüssigem oder in über
kritischem Kohlendioxid als inertem Verdünnungsmittel durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Polymerisation in überkritischem Kohlendioxid bei Temperaturen von
etwa 31 bis 150°C und Drücken oberhalb 73 bar durchführt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man jeweils N-Vinylcarbonsäureamide, Amide und wasserlösliche Ester
von ethylenisch ungesättigten C 3- bis C 5-Carbonsäuren sowie N-Vinyl
lactame der Homopolymerisation unterwirft.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man jeweils
N-Vinylformamid, N-Vinyl-N-methylformamid, N-Vinylpyrrolidon, Acryl
amid, Methacrylamid, Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat,
Dimethylaminoethylmethacrylat und Dimethylaminoethylacrylat in Form
eines Salzes oder in quaternisierter Form der Homopolymerisation
unterwirft.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
auf 100 Gewichtsteile Monomer 100 bis 1500 Gewichtsteile Kohlendioxid
eingesetzt werden.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE19853537455 DE3537455A1 (de) | 1985-10-22 | 1985-10-22 | Verfahren zur herstellung von pulverfoermigen homopolymerisaten |
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Publication Number | Publication Date |
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---|---|---|---|
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