DE3532899A1 - Verfahren und vorrichtung zum verbinden von platten durch stanznocken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verbinden von platten durch stanznockenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer
Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens zum Ver
binden aufeinanderliegender dünner Platten durch Stanz
nocken.
Das Verbinden von Blechen durch Stanznocken ist schon
lange bekannt (DE-PS 8 73 237). Das Hauptproblem dieser
Verbindungstechnik besteht in der präzisen Materialver
arbeitung mit entsprechender Wiederholbarkeit der Ver
bindungsqualität. Diese Technik ist besonders deshalb
kompliziert, weil hier ein Tiefzieh- und Stanzvorgang
kombiniert wird mit einer anschließenden Stauch- oder
Quetschbearbeitung, wobei zwar die Werkzeugrelativbewe
gung zwischen Stempel und Matritze achsgleich er
folgen, die Materialbewegung jedoch zuerst in dieser
Achse, später aber bei der Quetschbearbeitung radial da
zu erfolgt. Besonders schwierig ist es, diese Radialbe
wegung in ihrer Wiederholbarkeit zu beherrschen.
Bei einem bekannten Verfahren und einer Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens der gattungsgemäßen Art
(DE-PS 23 38 460) wird die Matritze nach dem Stanz- und
Drückvorgang soweit gegenüber der Gegendruckfläche, die
hier an einem Abflachstempel vorgesehen ist, zurückge
nommen, daß nur noch eines der beiden Plattenstücke in
nerhalb der Matritze ist, so daß beim Quetschvorgang
nur das andere Plattenstück verbreitert werden kann.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die für die Bearbeitung
eingespannten Platten beim Rückverfahren derMatritze gelöst
werden und dadurch die Gefahr besteht, daß die Platten
nicht formschlüssig miteinander verbunden werden. Ein
weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, daß die
Vorrichtung verhältnismäßig kompliziert aufgebaut sein
muß, um diesen Rückfahrvorgang der Matritze durchzufüh
ren bei gleichzeitigem Stehenbleiben des Abflachstempels.
Nicht zuletzt muß dann in einem weiteren Arbeitsgang
das Werkstück aus der Matritze ausgeworfen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 und die Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens nach dem Merkmalen des Anspruchs 2
hat demgegenüber den Vorteil, daß in einem und dadurch
gut kontrollierbarem Arbeitshub des Stanz- und Drück
stempels die gesamte Verbindung hergestellt wird, nämlich
Stanzen, Drücken und Quetschen, und wobei nur das Plat
tenstück gequetscht wird, das für die Verhakung erforder
lich ist. Da der für den Stanzvorgang erforderliche Gegen
druck geringer ist als für den Quetschvorgang, läßt sich
mit sehr einfachen statischen Mitteln die Nachgiebigkeit
der Gegendruckfläche steuern, so daß erst wenn der erfor
derliche Schervorgang beim Stanzen beendet ist, die Gegen
druckfläche nachgibt; um dann für den Quetschvorgang in
einer entsprechend verschobenen Lage zu verharren. Vor
teilhafterweise dienen diese elastischen Mittel gleich
zeitig als Auswurfmittel des Werkstückes aus der Matritze.
Als elastische Mittel können mechanische oder hydraulische
Federn dienen.
Die Kraft des elastischen Elements kann erfindungsgemäß
auch über eine Hydrauliksäule übertragen werden, so daß
eine mit hydraulischen Mitteln arbeitende Pressevorrich
tung einsetzbar ist mit vor allem räumlichen Vorteilen.
Die zu verbindenden Platten können Bleche sein, sie kön
nen aber auch zum Teil aus Kunststoff bestehen.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung
und den Ansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Werkzeug;
Fig. 2 eine Ansicht des Gesenkes nach Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch das Werkzeug nach Linie III-III
in Fig. 1;
Fig. 4 eine Werkzeugstellung nach Beendigung des Stanz
vorgangs;
Fig. 5 eine Werkzeugstellung nach Beendigung des
Quetschvorgangs und
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5 durch
einen Teil des Werkzeugs und entsprechend der
Schnittlage von Fig. 1.
In den Fig. 1-6 ist nur das eigentliche Herstellungswerk
zeug in verschiedenen Schnitten und Arbeitsstellungen
dargestellt. Zu diesem Herstellungswerkzeug gehört die
Preßvorrichtung, die natürlich zur Durchführung des
erfinderischen Verfahrens geeignet sein muß, aber in
unterschiedlichster Weise gestaltet sein kann.
Zwischen einem durch die Pressenvorrichtung hin und her
bewegbaren Stanz- und Drückstempel 1 und einem ortsfesten
Gesenk 2 sind zwei miteinander zu verbindende Platten 4
und 5 - beispielsweise Bleche - angeordnet. Natürlich
kann es sich bei diesen Werkstücken 4 und 5 auch um
irgendwelche Bänder oder Winkel handeln, die mit einer
Platte zu verbinden sind.
Der entsprechend dem Doppelpfeil I hin und her bewegbare
Stanz- und Drückstempel weist eine prismatische Stirn
fläche auf mit zwei zur Arbeitsrichtung I schrägen
Stirnflächen 6 und einer senkrecht zur Arbeitsrichtung
verlaufenden Stirnfläche 7. Zwischen diesen Stirnflä
chen 6 und 7 und den Flachseiten 8 des Stempels 1 sind
Schneidkanten 9 gebildet (Fig. 3).
Das Gesenk 2 weist eine zentrale Bohrung 10 auf, in der
ein Quetschstempel 11 axial verschiebbar angeordnet
ist. Dieser Quetschstempel 11 weist an seinem oberen
Ende ein Schneidgesenk 12 auf, deren Schneidkanten 13
mit den Schneidkanten 9 des Stanz- und Drückstempels 1
zusammenwirken und die durch Kanten gebildet werden
zwischen der oberen Stirnseite 14 des Quetschstempels 11
und einer Quernut 15, deren Grundfläche 16 als Gegen
druckfläche beim Quetschvorgang dient.
Der Quetschstempel 11 weist einen in einem erweiterten
Abschnitt 17 der zentralen Bohrung 10 geführten Bund 18
auf, an dem ein hier nur symbolisch angedeutetes elasti
sches Element 19 angreift und der gegen Verdrehen in
den Bohrungen 10 und 17 durch nicht dargestellte Mittel
gesichert ist. Hierdurch wird die Drehlage des Quetsch
stempels 11 innerhalb des Gesenkes 2 gesichert. Das ela
stische Element 19 stützt sich auf der dem Bund 18 ab
gewandten Seite an einem Boden 20 ab, der gleichzeitig
als Hubbegrenzung und damit Anschlag des Quetschstem
pels 11 dient, indem ein Zapfen 21 des Quetschstempels
11 nach Zurücklegung eines bestimmten Hubes entgegen der
Kraft des elastischen Elements 19 auf diesen Boden 20
stößt.
Nach Zurücklegung dieses Hubes ist die Grundfläche 16
der Quernut 15 des Quetschstempels 11 gerade bündig mit
der Grundfläche 22 einer Matritze 23, die im Gesenk 2
entsprechend den Stirnflächen 6 und 7 des Stanz- und
Drückstempels 1 ausgebildet vorgesehen ist. Die zwischen
der Auflagefläche 24 des Gesenkes 2 und den Längswänden
25 dieser Matritze 23 gebildete Schneidkante 26 wirkt
mit den ihr zugeordneten Schneidkanten 9 des Stanz- und
Drückstempels 1 zusammen. Die Breite der Matritze 23
entspricht der Breite der Quernut 15.
Die erfindungsgemäße Technik des Verbindens von dünnen
Platten arbeitet anhand dieses dargestellten Beispiels
wie folgt:
Nach Legen der Platten 4 und 5 auf die Auflagefläche 24
(Fig. 1 und 3), wird der Stanz- und Drückstempel 1 für
den Stanzvorgang in Richtung Gesenk 2 verschoben, wobei
die entsprechenden Plattenteile 27 und 28, die zur Her
stellung der Verbindung an ihren Längsumrißlinien aus
gestanzt und dann gedrückt werden sollen, durch die
Schneidkanten 9 des Stanz- und Drückstempels 1 in Zu
sammenwirkung mit den Schneidkanten 13 und 26 des Ge
senks geschert und in die Quernut 15 bzw. die Matritze
23 gedrückt werden.
Der Plattenteil 28 ist danach seitlich durch die Be
grenzungswände der Nut 15 und deren Grundfläche 16 so
wie durch die Matritze 23 eingefaßt. Der Plattenteil 27
hingegen, der aus der Platte 4 herausgeschnitten bzw.
gedrückt wurde, ist nach diesem ersten Arbeitsgang in
der Öffnung 29 der unteren Platte 5 verblieben, die
durch das Herausstanzen bzw. Drücken des unteren Plat
tenteils 28 entstanden ist (Fig. 4).
Für den nun folgenden Quetscharbeitsgang fährt der
Stanz- und Drückstempel 1 ohne Unterbrechung weiter in
seiner Arbeitsrichtung, wobei der Quetschstempel 11
entgegen dem elastischen Element 19 nachgibt, bevor der
bearbeitete Werkstoff der Platte 4 zu fließen beginnt.
Erst wenn der Zapfen 21 an dem Boden 20 anliegt und da
durch ein "unendlicher" Widerstand entsteht, beginnt
der obere Plattenteil 27 sich auszudehnen, wobei dessen
Material in die Räume fließt, die oberhalb der oberen
Stirnseite 14 des Quetschstempels 11 durch dessen Ver
schieben entstanden sind. Der Querschnitt dieser ge
wonnenen Räume entspricht den Fig. 2 entnehmbaren Seg
mentflächen 30. Die Arbeitsbewegung des Stanz- und Drück
stempels 1 wird dann noch geringfügig über die Unterseite
der unteren Platte 5 fortgesetzt, so daß auch etwas Ma
terial von dem oberen Plattenteil 27 in die Quernut 15
fließt. In jedem Fall jedoch bleibt, wie in Fig. 6 zu er
kennen, die direkte Verbindung zwischen den Platten 4
und 5 und den Plattenteilen 27 und 28 durch die in die
Matritze 23 gedrückten Stege 31 und 32 erhalten.
Sobald der Stanz- und Drückstempel 1 dann wieder ausge
fahren wird, wird durch das elastische Element 19 und
den damit betätigten Quetschstempel 11 das Werkstück 4,
5 ausgeworfen.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen
und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Claims (8)
1. Verfahren zum Verbinden aufeinanderliegender dünner
Platten (insbesondere Bleche) oder Plattenabschnitte
durch Stanznocken, bei dem übereinanderliegende
Plattenstücke entlang eines Teils ihrer Umrißlinien
durch Stanzen getrennt und aus der Plattenebene
herausgedrückt werden und bei dem danach mittels
einer Gegendruckfläche das den Platten nähere Plat
tenstück durch Quetschen die Platten hintergreifend an den
geschnittenen Seiten verbreitert wird, wobei das den Platten
abgewandte Plattenstück in seiner radialen Verfor
mung begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gegendruckfläche für den Stanz- und Drückar
beitsgang aufgrund einer elastischen Stützkraft ste
hen bleibt, um danach bei dem höhere Preßkräfte er
fordernden Quetschvorgang soweit nachzugeben, daß
das fließende Material des den Platten näheren Plat
tenstücks die ihm zugeordnete Platte hintergreift.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegendruckfläche mindestens eine Vertiefung mit
Schneidkanten für den Stanz- und Drückarbeitsgang auf
weist und daß die elastische Stützkraft größer ist als
die Stanz- und Drückkraft, aber kleiner ist als die
Quetschkraft.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder 2 mit einem an einer Presse angeordneten Gesenk,
mit einem in einer im Gesenk vorgesehenen Öffnung vor
handenen Quetschstempel, die in Arbeitsrichtung relativ
zueinander verschiebbar sind, und mit einem von der
Presse hin und her angetriebenen Stanz- und Druckstem
pel, dadurch gekennzeichnet, daß der Quetschstempel (11)
beim Stanz- und Drückarbeitshub des Stanz- und Drück
stempels (1) gegen ein elastisches Element (19) ver
schiebbar ist und beim Quetscharbeitshub des Stanz
und Drückstempels (1) an einem Anschlag (20) anliegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Quetschstempel (11) in der den Platten (4, 5)
zugewandten Stirnseite (14) eine Quernut (15) aufweist,
die als Matritze beim Drücken und mit Schneidkanten
(13) beim Stanzen dient, deren Breite der Platten
stückbreite entspricht und deren Tiefe geringer ist
als die Dicke der ihr zugewandten Platte (5).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das gequetschte Material bis an die Wand der Öff
nung (10) gleitet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-5, dadurch ge
kennzeichnet, daß als elastisches Element (19) eine
Feder dient.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch ge
kennzeichnet, daß als elastisches Element (19) hydrau
lische Mittel dienen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kraft des elastischen Elements
(19) durch eine Hydrauliksäule übertragen wird.
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