DE3518953C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage für einen automatischen Platinenstapeltransport nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die in GT-Pressen oder auch sonstigen Pressen zur Verarbeitung von Blechformteilen benötigen Platinen werden in einer eigens hierfür vorgesehenen Schnittpresse von einem Blechcoil abgeschnitten. Da solche zum Teil große Schnittpressen einer Pressenstraße nicht unmittelbar zugeordnet sind, müssen die geschnittenen Platinen der der Presse zugeordneten Platinenzuführeinrichtung zugeführt werden. Die Platinen können jedoch auch in einem Zwischenlager zwischengelagert werden. Bei bekannten Anlagen werden die aus der Schnittpresse kommenden Platinen in einer Platinenstapelanlage aufgestapelt und von dort aus ggf. über Paletten zur Platinenzuführeinrichtung der Presse mittels manuell betätigbarer Transportwagen überführt. Eine automatische Überführung ist nicht vorgesehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zum automatischen Platinentransport von der Schnittanlage zur Platinenzuführeinrichtung der Presse zu schaffen. Dabei soll der Transport möglichst ohne manuellen Zwischentransport erfolgen.

Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Anlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der im Hauptanspruch angegebenen Anlage angegeben.

Ein besonders vorteilhaftes und zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer Vorteile näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine Seitenansicht der Schnittpresse mit einer nachgeschalteten Platinenstapelanlage mit Querförderer und Hubanlage,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Figurendarstellung nach Fig. 1 mit zusätzlich dargestelltem Aufnahmewagen,

Fig. 3a eine Stirnansicht und

Fig. 3b eine Draufsicht auf einen Aufnahmewagen in detaillierter Darstellung,

Fig. 4a bis 4d eine Übergabe mehrerer Platinenstapel von einem Aufnahmewagen zu einem Transportwagen,

Fig. 5 eine Seitenansicht der Platinenzuführeinrichtung mit Transportwagen und Aufnahmewagen im Bereich der Presse.

Fig. 6a bis 6c den umgekehrten Übergabevorgang vom Transportwagen zu einem weiteren Aufnahmewagen im Bereich der Platinenzuführeinrichtung.

In der Fig. 1 ist in Seitenansicht, in Fig. 2 in Draufsicht eine Schnittpresse 1 schematisch dargestellt, in welcher Platinen geschnitten werden. Die Platinen werden einer der Schnittpresse 1 nachgeschalteten Platinenstapelanlage 2 zugeführt, die aus zwei hintereinander angeordneten Stapelnestern 3, 3a besteht, in denen die Platinen abgestapelt werden. Jedes der Stapelnester 3, 3a der Stapelanlage 2 weist Querfördersysteme auf, die im Ausführungsbeispiel als Kettenförderer 4, 4a ausgebildet sind. Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, sind die Kettenförderer 4, 4a quer zur Förderrichtung der von der Schnittpresse angelieferten Platinen ausgerichtet. Die Platinenstapel 8, 8a werden auf den Kettenförderer 4, 4a abgestapelt. Die Kettenförderer 4, 4a selbst sind auf einem in der Höhe verstellbaren Hubtisch gelagert, der in der Figurendarstellung nach Fig. 1 und 2 nicht explizit dargestellt ist. Über den Hubtisch kann die Förderebene der Querförderer 4, 4a in eine bestimmte Höhe gebracht werden. Weiterhin dient der Hubtisch zur Anpassung an die Abstapelhöhe der von der Schnittpresse ankommenden Platinen, d. h. jede Platine wird um eine Platinenhöhe nach unten getaktet.

Neben der Platinenstapelanlage 2 befinden sich längs verfahrbare Aufnahmewagen 5, 5a, die parallel zur Transportrichtung der Platinen von der Schnittpresse 1 zur Stapelanlage 2 längs verfahrbar sind. Auch die Aufnahmewagen 5, 5a weisen jeweils ein Querfördersystem 7, 7a und insbesondere einen Querkettenförderer auf. Die Kettenförderer 4, 4a der Stapelnester 3, 3a sind in ihrer Anordnung den Kettenförderern 7, 7a der Aufnahmewagen 5, 5a angepaßt.

Ist die Stapelhöhe in einem der Stapelnester 3, 3a erreicht, so senkt sich der zugehörige Hubtisch ab und der jeweilige Platinenstapel 8, 8a kann über die Förderketten 4, 4a bzw. 7, 7a von dem jeweiligen Stapelnest 3 auf den seitlich hierzu angeordneten Aufnahmewagen 5 gefördert werden.

Um den Zwischenraum zwischen der Platinenstapelanlage 2 und dem Aufnahmewagen 5 zu überbrücken, können Zwischentische 9, 9a vorgesehen sein. Um diesen Abstand zu überbrücken, kann jedoch auch jedes Stapelnest 3 mit einem Fahrwerk versehen sein (s. Fig. 1), welches eine Querverschiebung jedes Stapelnestes 3 bis zum Anschluß an den zugehörigen Aufnahmewagen 5, 5a ermöglicht.

Die Aufnahmekapazität der Aufnahmewagen 5, 5a richtet sich nach den Abmessungen der im Platinenstapel 8, 8a abgelegten Platine. Bei kleineren Platinenabmessungen sind die Aufnahmewagen 5, 5a auch in der Lage, mehrere Platinenstapel 10, 10a in Längsrichtung und in Querrichtung aufzunehmen. Beispielsweise können zwei nebeneinanderliegende Stapel und drei längs hintereinanderliegende Stapel auf den Aufnahmewagen 5, 5a angeordnet werden. Hierfür weisen die Aufnahmewagen 5, 5a mehrere parallel zueinander verlaufende Kettenförderer 7b, 7c, 7d, auf (s. Fig. 3b), die über Kupplungen miteinander angetrieben werden. Die Aufgabe mehrerer Platinenstapel 8, 8a aus dem jeweiligen Stapelnest 3, 3a zum zugehörigen Aufnahmewagen 5, 5a geschieht durch eine Längsverschiebung des jeweiligen Aufnahmewagens 5 derart, daß durch ein Längsverfahren um eine Stapelbreite jeweils ein Querfördersystem 7b, 7c oder 7d einen Platinenstapel aufnimmt, bis eine vordere der Abstapelanlage zugewandte Reihe aus z. B. drei hintereinanderliegenden Platinenstapeln gebildet ist. Hierfür sind die drei nebeneinanderliegenden Fördersysteme 7b bis 7d getrennt und einzeln schaltbar. Die zweite Reihe mit weiteren drei Platinenstapeln wird dann durch den gleichen Vorgang aufgenommen, wobei die erste Reihe der Platinenstapel jeweils auf die andere, dem Stapelnest 3 abgewandte Seite des Aufnahmewagens 5 gefördert wird. Dieses Herüberführen jedes Platinenstapels geschieht einzeln bei der Aufnahme eines neuen Platinenstapels. Die Anordnung der Platinenstapel auf dem Aufnahmewagen 5 ist in Fig. 4d dargestellt.

Die Übergabe des Platinenstapels oder der Platinenstapel von der Platinenstapelanlage 2 auf die Aufnahmewagen 5, 5a kann mit oder ohne Paletten erfolgen, auf die die Platinen ggf. aufgestapelt sind. Auf jeden Fall werden die Platinenstapel über die Kettenförderer 4, 4a bzw. 7, 7a von der Platinenstapelanlage zu den Aufnahmewagen 5 gefördert.

Ist ein Aufnahmewagen 5, 5a mit einem oder mehreren Palettenstapeln gefüllt, so wird dieser in Längsrichtung, d. h. parallel zur Transportrichtung der Platinen von der Schnittpresse 1 zur Platinenstapelanlage 2 auf Schienen weiter verfahren (in Fig. 2 nach oben). Diese Transportrichtung entspricht der Bandlaufrichtung der Schnittpresse 1. Über diese Transportschienen wird der Aufnahmewagen 5 einem in Fig. 4 schematisch dargestellten Platinentransportwagen 12 zugeführt, der beispielsweise als automatisch verfahrbarer, gleisloser Flurförderer ausgebildet ist, der auf einem Leitstrahl die Fabrikhalle durchfahren kann. Derartige Fahrzeuge werden auch als automatisch gesteuerte Vehikel (AGV) bezeichnet.

Wie in Fig. 4a bis 4d dargestellt, fährt der Aufnahmewagen 5 seitlich an den Platinentransportwagen 12 heran, um die darauf gelagerten Platinenstapel 10, 10a, 10b zu übergeben. Hierfür weist der Aufnahmewagen 5 eine separate Hubgabel 6 (s. Fig. 3a, Fig. 4) auf, die entsprechend der Darstellung in Fig. 3b auf mehreren, zwischen den Förderketten 7b bis 7d angeordneten Zinken besteht. Wie in Fig. 4a bis 4c dargestellt, kann sich die Hubgabel 6 zwischen den Förderketten 7 anheben und die hintereinander und parallel zueinander angeordneten z. B. sechs Platinenstapel in eine derartige Höhe anheben, daß eine vom Platinentransportwagen 12 herüberfahrbare leere Palette 11 in den Zwischenraum zwischen der Hubgabel 6 und der Förderkettenebene eindringen kann (s. Fig. 4b). Liegt die Palette unterhalb der Plattenstapel 10a, so senkt sich die Hubgabel 6a in entsprechende Zwischenräume der Palette nach unten, so daß die Platinenstapel 10a auf der Palette 11a zu liegen kommen (Fig. 4b). Über die Förderketten 7 sowie entsprechende Förderketten auf dem Platinentransportwagen 12 wird dann die Palette 11b auf den Platinentransportwagen 12b transportiert (s. Fig. 4c). Hierfür hat sich die Hubeinrichtung des Aufnahmewagens 5 auf die richtige Übergabehöhe des Platinentransportwagens 12 eingestellt.

Sofern die Platinenstapel 10 auf dem Aufnahmewagen 5 bereits auf Paletten angeordnet sind, erübrigt sich die Übergabe auf eine solche Palette mittels der Hubgabel 6. Die Hubgabel 6 dient demnach zur Übergabe der Platinenstapel 10 auf eine Leerpalette 11 zum Abtransport auf den Platinentransportwagen 12.

Befinden sich die Platinenstapel 10 entsprechend der Darstellung nach Fig. 4c auf dem Platinentransportwagen 12, so wird dieser durch einen automatischen Leitstrahl direkt zur Platinenzuführeinrichtung 13 gemäß der Darstellung in Fig. 5 gefahren. Die Platinenstapel 10 können jedoch auch in einem Platinenlager zwischengelagert werden.

Die Platinenzuführeinrichtung 13 weist ihrerseits einen ihr zugeordneten Aufnahmewagen 5 auf Längsschienen auf, der zur Übernahme der Platinenstapel vom Platinentransportwagen 12 dient, wie dies symbolisch in Fig. 6 dargestellt ist. Hierbei handelt es sich um den umgekehrten Ablauf wie er in Fig. 4 dargestellt und beschrieben ist. Die auf dem Platinentransportwagen 12 auf einer Palette 11 angeordneten Platinenstapel 10 werden mittels der Hubgabel 6 auf den Aufnahmewagen 5 übernommen, wobei die Hubgabel 6 wiederum die Platinenstapel 10 anhebt, so daß die Leerpalette 11a darunter hervorgezogen werden kann. Wie in Fig. 6c dargestellt, wird dann der Platinenstapel 10b auf den Aufnahmewagen abgesenkt. In Fig. 6a bis 6c sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 4a bis 4c bezeichnet.

Liegt der Platinenstapel wiederum auf dem Fördersystem des Aufnahmewagens 5 auf, so kann er umgekehrt wie zu Fig. 1 und 2 beschrieben, wiederum quer auf eine entsprechende Fördereinrichtung der Platinenzuführeinrichtung 13 gefördert werden. Dies kann durch die getrennte Steuerung der einzelnen zu Fig. 2 und 3 beschriebenen einzelnen Förderkettensysteme erfolgen, d. h. die verschiedenen Platinenstapel können einzeln von dem Aufnahmewagen 5 auf einen Übernahmetisch der Platinenzuführeinrichtung 13 transportiert werden. Von dem Übernahmetisch gelangt der Platinenstapel in die sogenannte Entstapelstation (s. Fig. 5), von wo aus sie mittels Aufblättermagneten vereinzelt und durch heb- und senkbare Sauger einem Taktbandförderer übergeben werden.

Claims (5)

1. Anlage für einen automatischen Platinenstapeltransport von einer Platinenschnittpresse zu einer Platinenzuführeinrichtung an einer Presse, mit einer der Schnittpresse nachgeschalteten Platinenstapelanlage zur Abstapelung der Platinen und mit wenigstens einem Transportwagen zum Weitertransport des Platinenstapels von der Platinenstapelanlage zur Platinenzuführeinrichtung an einer Presse, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinenstapelanlage (2) ein Stapelnest (3, 3a) mit Hubeinrichtung und ein Quer-Fördersystem mit Förderketten (4, 4a) aufweist, daß der Platinenstapelanlage (2) wenigstens ein seitlich hierzu angeordneter Aufnahmewagen (5, 5a) zugeordnet ist, der ein an das Querfördersystem angepaßtes eigenes Querfördersystem mit Förderketten (7, 7a) aufweist, daß der Aufnahmewagen (5, 5a) parallel zur Förderrichtung der Schnittanlage (1) und neben den Platinentransportwagen (12) längs verfahrbar ist, und daß ein weiterer Aufnahmewagen (5) den Platinenstapel vom Platinentransportwagen (12) zur Platinenzuführeinrichtung (13) überführt.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmewagen (5, 5a) ein oder mehrere parallel zueinander angeordnete Förderkettenpaare (7b, 7c, 7d) aufweist.

3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Förderketten (7) des Aufnahmewagens (5) Zinken einer Hubgabel (6, 6a) vorgesehen sind, die im hochgefahrenen Zustand mit der Förderkettenebene einen zum Einführen einer Palette (11) dienenden Zwischenraum bilden.

4. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmewagen (5) einen das Querfördersystem (7) tragenden Rahmen aufweist.

5. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinenstapelanlage (2) aus zwei hintereinander geschalteten Stapelnestern (3, 3a) besteht, auf denen die Platinen abstapelbar sind und daß jedes Stapelnest ein Querfördersystem (4, 4a), insbesondere Kettenförderer (4, 4a) mit einer Hubeinrichtung zur Anpassung an die Abstapelhöhe der ankommenden Platinen und an die Förderebene des Querförderers (4, 4a) aufweist.