DE3510442C3 - Möbelscharnier - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier für die schwenkbare
Anlenkung aufschlagender oder gefälzter Türflügel an einem
Schrankkorpus mit einem am Türflügel anbringbaren
Tür-Anschlagteil, der über einen Gelenkmechanismus, vorzugsweise
einen Viergelenk- oder Kreuzgelenkmechanismus,
mit einem als langgestreckter Tragarm ausgebildeten Korpus-Anschlagteil
gekoppelt ist, welcher seinerseits an wenigstens
einer Stelle auf einer an der Tragwand eines Möbelkorpus
befestigten Montageplatte gegen Abheben von dieser Montageplatte
gehaltert und mittels einer mit Abstand von der
Befestigungsstelle am Tragarm oder der Montageplatte abgestützten
und in die Montageplatte bzw. den Tragarm eingeschraubten
Verstellschraube bezüglich des Aufschlag- oder
Überdeckungsmaßes des Türflügels auf der Stirnkante der
Tragwand verstellbar ausgebildet ist, wobei die den Tragarm
gegen Abheben von der Montageplatte halternde Befestigung
eine Schwenklageranordnung mit einer um eine parallel zur
Schwenkachse des Gelenkmechanismus verlaufenden Schwenkachse
aufweist, die so ausgebildet ist, daß der bei einer durch
Drehen der Verstellschraube im Sinne einer Verkleinerung
des Aufschlagmaßes erfolgenden Schwenkbewegung des Tragarms
eine Verschiebung des Tragarms in Richtung ins Korpusinnere
hinein überlagert wird, welche eine aus der Kinematik
des Gelenkmechanismus resultierende Vergrößerung des
Spalts zwischen der Türflügel-Innenseite und der Tragwand-Stirnkante
ausgleicht.
Normale, in geschlossenem Zustand des Türflügels nicht
sichtbaren Gelenkscharniere haben sich im modernen Möbelbau
insbesondere auch für die erwähnten aufschlagenden oder
gefälzten Türflügel in großem Umfang eingeführt, weil sie
infolge der Kinematik ihres Gelenkmechanismus die für
eine solche Anschlagart erforderliche Bewegung des Türflügels
mit einer starken Abhebekomponente von der Stirnfläche
der Korpuswand zu Beginn der Öffnungsbewegung
erbringen. Das heißt beim Öffnen eines mit einem solchen
Scharnier an einem Schrankkorpus angelenkten Türflügels
hebt sich die in geschlossenem Zustand flach auf der Stirnwand
der Tragwand aufliegende Innenfläche des Türflügels
zunächst stark von der Tragwand-Stirnfläche ab, während
die eigentliche Verschwenkungsbewegung des Türflügels in
die Öffnungsstellung erst dann stärker einsetzt, wenn der
Türflügel hinreichenden Abstand von der Stirnkante hat,
um ohne Kollision mit dem Türflügel eines direkt benachbarten
Anbauschranks geöffnet werden zu können. Gleichzeitig
sind diese Scharniere auch in mindestens zwei - oft auch
drei - etwa rechtwinklig zueinander verlaufende Richtungen
verstellbar, um die exakte Ausrichtung eines Türflügels
auf dem zugehörigen Schrankkorpus und - gegebenenfalls -
auch benachbarter Türflügel (von Anbauschränken) zueinander
zu ermöglichen. Diese Verstellmöglichkeiten
betreffen zum einen das dichte Aufliegen der Türflügel-Innenfläche
auf den Stirnkanten der Seitenwände bzw.
des Bodens und der Deckwand des Schrankkorpus und andererseits
das sogenannte Aufschlagmaß, d. h. das Maß, um
welches die Türflügel-Innenfläche die Stirnkante der
Tragwand überdeckt. Realisiert werden diese Verstellmöglichkeiten
durch eine in Längsrichtung verschiebbare
und in beliebigen Längsstellungen festlegbare Halterung
des Scharnier-Tragarms auf einer an der Tragwand befestigten
Montageplatte und andererseits eine Halterung
des Tragarms auf der Montageplatte derart, daß sein
türflügelseitiges Vorderende relativ zum korpusinneren
Ende verschwenkbar und in wählbaren Schwenkstellungen
festlegbar ist. Beim Verstellen des Aufschlagmaßes eines
mit einem solchen Scharnier an einem Schrankkorpus angelenkten
Türflügels tritt nun aber infolge der geschilderten
Scharnierkinematik der Effekt auf, daß sich ohne eine gleichzeitig
durchgeführte Längsverstellung auch der Abstand
zwischen der Türflügel-Innenfläche und der Tragwand-Stirnkante
ändert, und zwar in der Weise, daß zwischen der
Türflügel-Innenfläche und der Tragwand-Stirnkante ein
zunehmend größer werdender Spalt entsteht, je mehr das
Scharnier im Sinne einer Verkleinerung des Aufschlag-
oder Überdeckungsmaßes verstellt wird. Der Grund für
diese unerwünschte Spaltvergrößerung liegt darin, daß
die Verschiebung des Scharnier-Tragarms eine - wenn auch
nur geringe - Verschwenkung des Türflügels zur Folge hat.
Da der den Scharnieren gegenüberliegende Randbereich
des Türflügels aber ebenfalls auf der Stirnfläche der
dort befindlichen Korpuswand aufliegt, ist die Verschwenkung
dieses Randes des Türflügels in Richtung ins Korpusinnere
nicht möglich, sondern über den Türflügel wird
eine leichte Öffnungsbewegung in den Gelenkmechanismus
des Scharniers übertragen. Diese erste Öffnungsbewegung
führt aber - wie oben geschildert - bereits zu einer
vergleichsweise starken Abhebe-Bewegungskomponente, welche
die Ursache für den entstehenden Spalt ist.
Zum Ausgleich dieses Spalts wurde in der (nicht vorveröffentlichten)
DE-PS 34 42 421 vorgeschlagen, die Montageplatte
in eine Grundplatte und eine auf dieser in Längsrichtung
verstellbare und relativ zu ihr verschwenkbare Zwischenplatte
zu unterteilen, wobei die Ausgestaltung dort dann so
getroffen ist, daß der Scharnierarm in Führungen der
Zwischenplatte oder die Zwischenplatte in Führung des
Scharnierarms derart geführt wird, daß einer Schwenkbewegung
zwischen diesen beiden Teilen eine translatorische
Bewegung überlagert wird, die die Änderung
des Spalts durch Verschwenken der Lenker trotz geschlossener
Tür oder Klappe kompensiert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verstellung
des Aufschlagmaßes des Türflügels ohne merkliche Veränderung
des Abstands zwischen der Innenfläche des geschlossenen
Türflügels im Randbereich und der zugeordneten Stirnkante
der Tragwand in vorteilhafter und von den vorgeschlagenen
älteren Lösungen abweichender Weise zu ermöglichen.
Ausgehend von einem Scharnier der eingangs erwähnten Art
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Tragarm mittels einer in eine Gewindebohrung in einem
Schwenkkörper eingeschraubten Befestigungsschraube relativ zu diesem Schwenkkörper unverschiebllich gehaltert
ist, und daß der Schwenkkörper seinerseits ausschließlich verschwenkbar
an oder in der Montageplatte gelagert ist. Eine Längsverschiebung
des Tragarms relativ zum Schwenkarm - entsprechend
der Längsverschiebung des Tragarms zum Zwischenstück bei
dem älteren Scharnier - findet also nicht statt, sondern
die beim Verändern der Einstellung des Tragarms im Sinne
einer Veränderung des Aufschlagmaßes erfolgende Verschwenkung
des Tragarms wird zwangsläufig in eine Verschwenkung des
Schwenkkörpers umgesetzt, deren parallel zur Tragwand
gerichtete Komponente gerade die Änderung der Spaltweite
ausgleicht.
Die gewünschte Ausgleichsbewegung wird dadurch
erhalten, daß die Schwenkachse des Schwenkkörpers gegenüber
seiner dem Tragarm zugewandten Aufspannfläche in Richtung
zur Korpus-Tragwand versetzt angeordnet ist.
Bei einer hinreichend hohen Montageplatte, bei welcher die
Schwenkachse des Schwenkkörpers noch innerhalb der Montage
platte liegt, ist die Ausgestaltung dann zweckmäßig so
getroffen, daß der Schwenkkörper und die Montageplatte sich
im Bereich der Schwenkachse seitlich überdecken und die
Schwenkachse von einem fluchtende Bohrungen im Schwenkkörper
und der Montageplatte durchsetzenden Lagerstift gebildet ist.
Andererseits ist diese Lagerung des Schwenkkörpers auch in
einer niedrigeren Montageplatte möglich, wenn nur der die
Montageplatte dann entsprechend überragende Schwenkkörper
eine hinreichende Länge von seiner Schwenkachse bis zu seiner
Aufspannfläche für den Tragarm hat. Der Tragarm muß dann
gegebenenfalls wenigstens im Aufspannbereich auf dem
Schwenkkörper entsprechend umgestaltet werden.
Wenn die Schwenkachse des Schwenkkörpers andererseits
- bei einer niedrigen Montageplatte - unterhalb der
Befestigungsfläche der Montageplatte auf der Tragwand,
d. h. praktisch innerhalb der Tragwand liegen muß, erfolgt
die Koppelung des Schwenkkörpers mit der Montageplatte
dadurch, daß sie sich zumindest abschnittsweise seitlich
überdecken, wobei dann in den einander zugewandten Über
deckungsflächen des Schwenkkörpers und der Montageplatte
wenigstens ein von der einen Fläche vortretender kreisbogen
abschnittsförmig geformter Ansatz in eine komplementär
kreisbogenförmig gekrümmte Nut in der zugeordneten Fläche
eingreift. Durch entsprechende Bemessung des Radius des
Kreisbogenabschnitts ist dann eine Schwenkführung ohne eine
körperliche Schwenkachse möglich.
Eine andere Möglichkeit der Halterung des Tragarms auf der
Montageplatte besteht darin, daß die Schwenklageranordnung
einen in Bohrungen in die Montageplatte an gegenüber
liegenden Seiten übergreifenden Wangen des Tragarms ge
haltenen Lagerstift aufweist, welcher ein oder mehrere
in der Montageplatte vorgesehene, im wesentlichen parallel
zur Korpus-Tragwand verlaufende(s) Langloch bzw. Lang
löcher mit einer etwa dem Durchmesser des Lagerstifts
entsprechenden Breite durchgreift, und daß die Verstell
schraube von ihrem montageplattenseitigen Ende aus gegen
über einer auf der Tragwand errichteten Senkrechten
etwas schräg ins Korpusinnere geneigt ist. Die Neigung der
Verstellschraube bestimmt also daß Maß, um welches sich der
Tragarm bei einer Verstellung des Aufschlagmaßes verschiebt,
wobei die gleichzeitig verschwenk- und verschiebbare
Halterung des Tragarms an der Montageplatte in den von
dem Lagerstift durchsetzten Langlöchern gegeben ist.
Das montageplattenseitige Ende der Verstellschraube
ist dabei zweckmäßig drehbar, aber in Längsrichtung
unverschieblich in der Montageplatte gehaltert, während
der Gewindeschaft der Verstellschraube in Gewinde
eingriff mit einer komplementären Gewindebohrung im
Tragarm steht.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung mehrerer
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung
näher erläutert, und zwar zeigt
Fig. 1 einen horizontalen Schnitt durch den vorderen
freien Endbereich der Tragwand eines Schrank
korpus und des Randabschnitts des zugeordneten,
mit einem Viergelenkscharnier an der Tragwand
angelenkten Türflügels in der Schließstellung,
wobei die sich bei einem normalen Viergelenk
scharnier bei einer Verstellung des Türflügel-
Aufschlagmaßes einstellende Änderung des
Spalts zwischen der Türflügel-Innenfläche und der
Stirnkante der Tragwand zusätzlich zur Aus
gangsstellung strichpunktiert dargestellt ist;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Anordnung des
Tragarms eines Viergelenkscharniers auf einer
Montageplatte, die gemäß einer ersten Aus
führungsform der Erfindung mit einem Schwenk
körper für die Tragarm-Befestigungsschraube
versehen ist;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Montageplatte, gesehen
in Richtung des Pfeils 3 in Fig. 2;
Fig. 4 eine Schnittansicht, gesehen in Richtung
der Pfeile 4-4 in Fig. 3;
Fig. 5 eine Seitenansicht einer funktionell gegen
über der in den Fig. 2 bis 4 gezeigten
Montageplatte abgewandelten Montageplatte;
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Montageplatte mit
abgenommenem Schwenkkörper, gesehen in
Richtung des Pfeils 6 in Fig. 5;
Fig. 7 eine Seitenansicht der in Fig. 6 gezeigten
Montageplatte ohne den Schwenkkörper;
Fig. 8 eine Schnittansicht, gesehen in Richtung der
Pfeile 8-8 in Fig. 6;
Fig. 9 eine Schnittansicht, gesehen in Richtung der
Pfeile 9-9 in Fig. 8;
Fig. 10 eine Draufsicht auf den Schwenkkörper der
Montageplatte gemäß Fig. 5;
Fig. 11 eine Seitenansicht des Schwenkkörpers,
gesehen in Richtung des Pfeils 11 in Fig. 10;
Fig. 12 eine Rückansicht des Schwenkkörpers, gesehen
in Richtung des Pfeils 12 in Fig. 11;
Fig. 13 einen Längsmittelabschnitt durch den auf der
zugehörigen Montageplatte befestigten Trag
arm eines weiteren Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Scharniers;
Fig. 14 einen Längsschnitt des von der Montage
platte demontierten Tragarms des Ausführungs
beispiels gemäß Fig. 13;
Fig. 15 eine Draufsicht des Tragarms, gesehen in
Richtung des Pfeils 15 in Fig. 14;
Fig. 16 einen Längsmittelschnitt der Montageplatte
des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 13; und
Fig. 17 eine Draufsicht auf die Montageplatte, gesehen
in Richtung des Pfeils 17 in Fig. 16.
In Fig. 1 ist zur Veranschaulichung des Problems die
Anlenkung eines in der Schließlage dargestellten Tür
flügels 10 an der Tragwand 12 eines Schrankkorpus mittels
eines bekannten Viergelenkscharniers 14 gezeigt, von
welchem in der Zeichnungsfigur allerdings nur der als
Tragarm 16 ausgebildete Tragwand-Anschlagteil und die
den Tragarm 16 halternde, auf der Tragwand 12 befestigte
Montageplatte 18 gezeigt ist. Der in der Regel als versenkt
in eine Ausnehmung in der Innenseite des Türflügels befestigter
Einsetztopf ausgebildete Tür-Anschlagteil und der den Tür-
Anschlagteil verschwenkbar mit dem Tragarm koppelnde, von
zwei Scharnierlenkern gebildete Viergelenkmechanismus
sind dagegen der besseren Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt, zumal sich die bei den nachstehend in Ver
bindung mit den Fig. 2 bis 17 beschriebenen erfindungs
gemäßen Scharnieren getroffenen Änderungen auf den trag
wandseitigen Teil solcher Scharniere beschränken. Das
Scharnier 14 sei mit einer einen am korpusinneren Ende
der Stegwand des Tragarms 16 vorgesehenen Schlitz durch
setzenden, in die Montageplatte 18 eingeschraubten
Befestigungsschraube 20 auf eine Aufspannfläche der
Montageplatte gepreßt. Nach Lockern der Befestigungs
schraube 20 kann der Tragarm 16 in Längsrichtung auf
der Montageplatte 18 verschoben und dann - durch
Anziehen der Befestigungsschraube - in einer gewünschten
Verschiebungsstellung fixiert werden. Dadurch ist dann
auch der bei geschlossenem Türflügel 10 zwischen der
Türflügel-Innenseite und der Stirnkante 22 der Tragwand
12 bestehende Spalt s veränderbar. Mittels eines in eine
Gewindebohrung im Tragarm 16 eingeschraubten und mit ihrem
inneren Ende auf der Montageplatte 18 abgestützten
- gegebenenfalls auch zusätzlich gegen Abheben von der
Montageplatte gesicherten - Gewindestifts 24 ist außerdem
das Überdeckungs- oder Aufschlagmaß A des Türflügels auf
der Stirnkante 22 veränderbar. Durch Drehen des Gewinde
stifts 24 in den Tragarm hinein kann nämlich das türflügel
seitige Vorderende des Tragarms 16 - bei wiederum leicht
gelockerter Befestigungsschraube 20 - in die in der
Zeichnung strichpunktiert dargestellte Lage verstellt
werden, was die Verkleinerung des Aufschlagmaßes A des
Türflügels um den Betrag a zur Folge hat. Obwohl das
Tragarm-Vorderende dabei auf einem Kreisbogenabschnitt
verstellt wird, wobei auch eine geringfügige Versetzung
in Richtung ins Korpusinnere hin erfolgt und somit der
Türflügel 10 an sich an die Stirnwand 22 der Tragwand 12
herangezogen werden müßte, ergibt sich - aufgrund der
früher geschilderten Charakteristik des Viergelenk
mechanismus - ein gegenteiliger Effekt. Der Spalt s wird
größer, d. h. der Türflügel 10 nimmt die in der Zeichnungs
figur strichpunktiert dargestellte Lage an. Eine solche
Vergrößerung des Spalts s ist aber aus optischen und
praktischen Gründen (Staubzutritt durch den Spalt ins
Schrankinnere) unerwünscht.
In Fig. 2 ist die Befestigung des (unveränderten)
Tragarms 16 auf einer abgewandelten, in den Fig.
3 und 4 separat dargestellten Montageplatte 26 gezeigt,
welche bei einer Veränderung des Aufschlagmaßes A durch
Drehen des Gewindestifts 24 selbsttätig die hierbei an
sich auftretende Änderung der Größe des Spalts s aus
gleicht. Die Ausgestaltung der Montageplatte 26 entspricht
weitgehend der Ausgestaltung bekannter Montageplatten,
wie sie beispielsweise aus der DE-OS 32 23 937 bekannt
sind, so daß hier nur kurz erwähnt sein soll, daß am
montageplattenseitigen Vorderende des Gewindestifts 24
ein vergrößerter Haltekopf 28 angeformt ist, der in
einer am türflügelseitigen Vorderende der Montageplatte
26 offen mündenden und entlang ihrer Oberseite durch
von den seitlichen Rändern vorspringende Stege verengten
Längsnut 30 gehalten ist.
Neu und erfindungswesentlich ist die Anordnung der Gewinde
bohrung 32 für die Befestigungsschraube 20 in einem
gesondert hergestellten Schwenkkörper 34, der seinerseits
in eine Aussparung 36 im korpusinneren Endbereich der
Montageplatte verschwenkbar gelagert ist. Diese Lagerung
erfolgt mittels eines Lagerstifts 38 , welcher fluchtende
Bohrungen im Schwenkkörper 34 und den die Aussparung 36
seitlich abschließenden Wänden der Montageplatte 26
durchsetzt.
Es ist nunmehr klar, daß bei einer Veränderung des Auf
schlagmaßes durch Drehen des Gewindestifts 24 in die
in Fig. 2 strichpunktiert dargestellte Lage des Tragarms
16 der Schwenkkörper 34 sich entsprechend in Richtung ins
Korpusinnere verschwenkt, wobei dem durch die (nicht
gelockerte) Befestigungsschraube 20 auf der die Gewinde
bohrung 32 umgebenden Aufspannfläche 40 des Schwenkkörpers
34 fest aufgespannt gehaltenen Tragarms 16 die zum
Ausgleich der Spaltvergrößerung erforderliche Bewegung
ins Korpusinnere überlagert wird. Durch geeignete Wahl
der Lage der Schwenkachse des Schwenkkörpers ist ein
für den in Frage kommenden Verstellbereich nahezu vollständiger
Ausgleich der Spaltveränderung möglich.
Die in den Fig. 5 bis 11 gezeigte Montageplatte 126
entspricht der Montageplatte 26 funktionell weitgehend.
Lediglich in der Art und Weise der verschwenkbaren
Lagerung des Schwenkkörpers unterscheiden sich die Montage
platten 26 und 126, so daß nachstehend nur diese unter
schiedliche Schwenklageranordnung beschrieben wird,
während es im übrigen genügt, auf die vorstehende
Beschreibung der Montageplatte 26 zu verweisen, zumal
gleichen Funktionsteilen beider Montageplatten die
Bezugszeichen so zugeordnet sind, daß im Falle der Montage
platte 126 lediglich eine "1" vorangestellt ist.
Der Schwenkkörper 134 ist wiederum in einer Aussparung
136 im rückwärtigen Endbereich der Montageplatte 126
angeordnet und weist die Gewindebohrung 132 für die
Befestigungsschraube 20 auf. Die Aussparung 136 hat in
diesem Fall die Form eines am korpusinneren Ende offenen
Schlitzes, von dessen einander zugewandten Flächen kreis
bogenabschnittsförmig geformte Ansätze 142 vorspringen,
denen komplementär kreisbogenförmig gekrümmte Nuten 144
im Schwenkkörper 134 entsprechen. Der Schwenkkörper 134
kann also vom rückwärtigen offenen Ende her in die Aus
sparung 136 so eingeschoben werden, daß die Ansätze 142
in die Nuten 144 eingreifen. Die Lage der Schwenkachse
des Schwenkkörpers 134 wird dann durch den Radius der
kreisbogenabschnittsförmig gekrümmten Ansätze und Nuten
bestimmt und liegt bei der Montageplatte 126 noch unter
der Befestigungsfläche der Montageplatte 126 auf der
Tragwand.
Ein gegenüber den zuvor beschriebenen Ausführungsbei
spielen deutlich abgewandeltes Ausführungsbeispiel
ist in Fig. 13 dargestellt, welche die Halterung eines
Scharnier-Tragarms 216 (Fig. 14 und 15) auf einer in diesem
Fall als im Stanz-Preßverfahren aus Stahlblech herge
stellte sogenannte Flügelplatte ausgebildete Montage
platte 226 (Fig. 16 und 17) zeigt.
Die Schwenklageranordnung wird in diesem Falle von einem
in Bohrungen 225 in den Mittelabschnitt der Montageplatte
226 an gegenüberliegenden Seiten seitlich übergreifenden
Wangen 227 des Tragarms 216 gehaltenen Lagerstift 238
gebildet, welcher zwei im wesentlichen parallel
zur Korpus-Tragwand verlaufende Langlöcher 242 durchsetzt,
die in aus dem Blechmaterial der Montageplatte hochge
kantete Lappen 234 eingeformt sind. Der Tragarm 216 läßt
sich also einerseits um den in den Langlöchern 224
gehaltenen Lagerstift 238 verschwenken und ist außerdem
im Rahmen des durch die Längserstreckung der Langlöcher
vorgegebenen Maßes längsverschieblich auf der Montage
platte gehalten.
Die Verstellung des Aufschlagmaßes erfolgt durch den
zum Lagerstift 238 nach vorn, d. h. in Richtung des tür
flügelseitigen Endes versetzt in eine Gewindebohrung 215 im
Tragarm 216 eingeschraubten Gewindestift 224, der an
seinem montageplattenseitigen Ende mit einem im Durchmesser
verringerten Halsabschnitt 223 eine Bohrung 246 in einem
schräg nach oben gekanteten Abschnitt 248 am vorderen
Ende der Montageplatte 226 durchsetzt und durch eine auf
dem freien Ende des Halsabschnitts 223 befestigten Scheibe
250 verdrehbar, in Längsrichtung jedoch unverschieblich
in der Bohrung 246 gehalten ist. Die Mittelachse des
Gewindestifts 224 und der zugehörigen Gewindebohrung 215
im Tragarm ist in der in den Fig. 13 und 14 erkenn
baren Weise schräg nach rückwärts, d. h. ins Korpus
innere geneigt, wobei diese Neigung so gewählt ist,
daß eine Verstellung des Aufschlagmaßes des Scharniers
in die in Fig. 13 strichpunktiert angedeutete Stellung
eine Rückwärtsverschiebung des Tragarms 216 um ein solches
Maß zur Folge hat, daß die durch die Kinematik des
Gelenkmechanismus bewirkte Vergrößerung des Spalts s
gerade ausgeglichen wird. Die Rückwärtsverschiebung des
Tragarms 216 ist möglich, weil der Lagerstift 238 sich
im Langloch 242 um das erforderliche Maß verschieben
kann.
Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens
Abwandlungen und Weiterbildungen der vorstehend be
schriebenen Ausführungsbeispiele verwirklichbar sind,
die sich sowohl auf die Art der verwendeten Scharniere
als auch die Anschlagart eines Türflügels am Schrank
korpus beziehen. So kann der erfindungsgemäße Spaltaus
gleich auch bei den für größere Türflügel-Öffnungswinkel
bestimmten Kreuzgelenkscharnieren zweckmäßig sein. Auch
die Anwendung für Scharniere für gefälzte Türen oder
- in Sonderfällen - auch für einliegende Türen ist
möglich.
Claims (6)
1. Scharnier für die schwenkbare Anlenkung aufschlagender
oder gefälzter Türflügel an einem Schrankkorpus mit
einem am Türflügel anbringbaren Tür-Anschlagteil, der
über einen Gelenkmechanismus, vorzugsweise einen Vier
gelenk- oder Kreuzgelenkmechanismus mit einem als
langgestreckter Tragarm ausgebildeten Korpus-Anschlagteil
gekoppelt ist, welcher seinerseits an wenigstens
einer Stelle auf einer an der Tragwand eines Möbelkorpus
befestigten Montageplatte gegen Abheben von
dieser Montageplatte gehaltert und mittels einer mit
Abstand von der Befestigungsstelle am Tragarm oder
der Montageplatte abgestützten und in die Montageplatte
bzw. den Tragarm eingeschraubten Verstellschraube bezüglich
des Aufschlag- oder Überdeckungsmaßes des Türflügels
auf der Stirnkante der Tragwand verstellbar ausgebildet
ist, wobei die den Tragarm gegen Abheben von der Montageplatte
halternde Befestigung eine Schwenklageranordnung
mit einer um eine parallel zur Schwenkachse des Gelenkmechanismus
verlaufenden Schwenkachse aufweist, die so
ausgebildet ist, daß der bei einer durch Drehen der Verstellschraube
im Sinne einer Verkleinerung des Aufschlagmaßes
erfolgenden Schwenkbewegung des Tragarms eine Verschiebung
des Tragarms in Richtung ins Korpusinnere
hinein überlagert wird, welche eine aus der Kinematik des
Gelenkmechanismus resultierende Vergrößerung des Spalts
zwischen der Türflügel-Innenseite und der Tragwand-Stirnkante
ausgleicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragarm (16; 116) mittels einer in eine Gewindebohrung
(32; 132) in einem Schwenkkörper (34; 134) eingeschraubten
Befestigungsschraube (20) relativ zu diesem Schwenkkörper unverschieblich gehaltert ist, und
daß der Schwenkkörper (34: 134) seinerseits ausschließlich verschwenkbar
an oder in der Montageplatte (26; 126) gelagert ist.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkachse des Schwenkkörpers (34; 134) gegenüber
seiner dem Tragarm (16) abgewandten Aufspannfläche
(40; 140) in Richtung zur Korpus-Tragwand (12) versetzt
angeordnet ist.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkkörper (34) und die Montageplatte (26)
sich im Bereich der Schwenkachse seitlich überdecken und
die Schwenkachse von einem fluchtende Bohrungen im Schwenkkörper
(34) und der Montageplatte (26) durchsetzenden
Lagerstift (38) gebildet ist.
4. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkkörper (134) und die Montageplatte (126)
sich zumindest abschnittsweise seitlich überdecken, und
daß in den einander zugewandten Überdeckungsflächen des
Schwenkkörpers (134) und der Montageplatte (126) wenigstens
ein von der einen Fläche vortretender kreisbogenabschnittsförmig
geformter Ansatz (142) in eine komplementär
kreisbogenförmig gekrümmte Nut (144) in der zugeordneten
Fläche eingreift.
5. Scharnier für die schwenkbare Anlenkung aufschlagender
oder gefälzter Türflügel an einem Schrankkorpus mit einem
am Türflügel anbringbaren Tür-Anschlagteil, der über einen
Gelenkmechanismus, vorzugsweise einen Viergelenk- oder
Kreuzgelenkmechanismus mit einem als langgestreckter
Tragarm ausgebildeten Korpus-Anschlagteil gekoppelt ist,
welcher seinerseits an wenigstens einer Stelle auf einer
an der Tragwand eines Möbelkorpus befestigten Montageplatte
gegen Abheben von dieser Montageplatte gehaltert
und mittels einer mit Abstand von der Befestigungsstelle
am Tragarm oder der Montageplatte abgestützten
und in die Montageplatte bzw. den Tragarm
eingeschraubten Verstellschraube bezüglich des Aufschlag-
oder Überdeckungsmaßes des Türflügels auf der
Stirnkante der Tragwand verstellbar ausgebildet ist,
wobei die den Tragarm gegen Abheben von der Montageplatte
halternde Befestigung eine Schwenklageranordnung
mit einer um eine parallel zur Schwenkachse des Gelenkmechanismus
verlaufenden Schwenkachse aufweist, die so
ausgebildet ist, daß der bei einer durch Drehen der Verstellschraube
im Sinne einer Verkleinerung des Aufschlagmaßes
erfolgenden Schwenkbewegung des Tragarms eine Verschiebung
des Tragarms in Richtung ins Korpusinnere
hinein überlagert wird, welche eine aus der Kinematik des
Gelenkmechanismus resultierende Vergrößerung des Spalts
zwischen der Türflügel-Innenseite und der Tragwand-Stirnkante
ausgleicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenklageranordnung einen in Bohrungen (225)
in die Montageplatte (226) an gegenüberliegenden Seiten
übergreifenden Wangen (227) des Tragarms (216) gehaltenen
Lagerstift (238) aufweist, welcher ein oder mehrere in der
Montageplatte (226) vorgesehene, im wesentlichen parallel
zur Korpus-Tragwand verlaufende(s) Langloch bzw. Langlöcher
(242) mit einer etwa dem Durchmesser des Lagerstifts
(238) entsprechenden Breite durchgreift, und
daß die Verstellschraube (224) von ihrem montageplattenseitigen
Ende aus gegenüber einer auf der Tragwand
errichteten Senkrechten etwas schräg ins Korpusinnere
geneigt ist.
6. Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das montageplattenseitige Ende der Verstellschraube (224)
drehbar, aber in Längsrichtung unverschieblich in der
Montageplatte (226) gehaltert ist, während der
Gewindeschaft der Verstellschraube (224) in
Gewindeeingriff mit einer komplementären Gewindebohrung
im Tragarm (216) steht.
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