DE3503094A1 - Schneidvorrichtung zur bearbeitung kontinuierlich durchlaufender materialbahnen - Google Patents

Description

30.01.1985 34 328 G-die

Windmöller § Hölscher, 4540 Lengerich

Schneidvorrichtung zur Bearbeitung kontinuierlich durchlaufender Materialbahnen

Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zur Bearbeitung kontinuierlich durchlaufender Materialbahnen mit einem Messerzylinder und einem Nutzylinder, deren in der Bahnebene zusammenwirkenden Messer und Nuten an in seitlichen Lagerscheiben der Zylinder gelagerten Messer- bzw. Nutbalken vorgesehen sind, die durch planetenartige Parallelführungsgetriebe mit gestellfestem Zentralrad und mit mit diesem und den Messer- bzw. Nutbalkenzahnrädern kämmenden und in den Lagerscheiben gelagerten Zwischenrädern parallel zu sich selbst und zu deren gemeinsamen fluchtenden Mittellinie in deren Schneidstellung umlaufen.

Eine Schneidvorrichtung dieser Art ist aus der DE-AS 11 05 698 bekannt. Mit dieser bekannten Schneidvorrichtung lassen sich an einer kontinuierlich durchlaufenden Schlauchbahn zum Abtrennen von Schlauchabschnitten abwechselnd gerade und gekröpfte Schnitte anbringen. Bei der Ausführung der gekröpften Schnitte entstehen üblicherweise ausgeschnittene Bahnstücke, die aus der Vorrichtung abgeführt werden müssen, um Störungen zu vermeiden. Einrichtungen zum Aufnehmen und Abführen derartiger ausgeschnittener Bahnstücke sind jedoch in der DE-AS 11 05 698 nicht beschrieben worden.

Bei einer aus der DE-PS 716 250 bekannten Schneidvorrichtung sind um 180° versetzte, starr mit der Rotationsachse verbundene Messer für geraden und gekröpften Schnitt vorgesehen, die abwechselnd mit einem Nutbalken zusammenwirken, der mit doppelter Drehzahl, aber gleicher Umfangsgeschwindigkeit, rotiert. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist an dem rotierenden, den Nutbalken tragenden Hebel ein Kipphebel schwenkbar gelagert, dessen einer Arm eine die ausgeschnittenen Bahnstücke aufspießende Nadel und dessen anderer Arm eine auf einer Nockenscheibe laufende Nockenrolle trägt, wobei zur Steuerung der Ausschub- und Rückzugsbewegung der Nadel ein in die Umlaufbahn der Nockenrolle aus- und einschwenkbares Exzentersegment vorgesehen ist, das über seitlich angeordnete Gestänge und Kipphebel von einem mit der Messerwelle rotierenden Exzenter gesteuert ist.

Die aus der DE-AS 11 05 598 bekannte Schneidvorrichtung läßt sich jedoch nicht mit der aus der DE-PS 716 250 bekannten Vorrichtung zum Abführen von ausgeschnittenen Bahnstücken versehen, weil es hierfür wegen der rotierenden Nut- und Messerbalken sowie der der Parallelführung dienenden Zahnräder an dem erforderlichen Einbauraum fehlt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schneidvorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die mit einer einfach aufgebauten, wirksamen Einrichtung zum Abführen von ausgeschnittenen Bahnstücken versehen ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in dem Nut- oder Messerbalken für zueinander parallele und winkelige, Bahnstücke ausschneidende Schnitte eine die ausgeschnittenen Bahnstücke aufspießende Nadel ausschwenkbar oder ausfahrbar geführt ist, deren Halter mit einem Nockenstein oder einer Nockenrolle versehen ist, die in dem Bereich des Durchlaufs der Nadel durch den Schneidbereich auf der Steuerkurve einer auf der Welle des Nut- bzw. Messerzylinders befestigten Nockenscheibe läuft. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung läuft die Nockenrolle kurz vor dem Schneidbereich auf die Steuerkurve auf, so daß die Nadel zum Aufspießen des ausgeschnittenen Bahnstücks ausgefahren wird. Anschließend wird die Nadel zurückgezogen, so daß das Bahnstück von dieser abgestriffen wird und abgesaugt oder in sonstiger Weise abgefördert werden kann.

Um ein störungsfreies Auf- und Ablaufen der Nockenrolle auf die und von der Steuerkurve zu gewährleisten, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der Nutbalken mit mindestens einer Querbohrung zur Führung eines Nadelhalters versehen ist, daß der Nadelhalter mit einem Lagerbock für die Nockenrolle verbunden ist, der eine Führungsleiste trägt, die an dem Nutbalken begrenzt über den Vorschubs- bzw. Rückzugsweg des Nadelhalters verschieblich geführt ist, und daß der Nadelhalter durch eine Feder in Richtung auf seine zurückgezogene Stellung beaufschlagt ist.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

-A -

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht der Schneidvorrichtung

mit Einrichtung zum Abführen ausgeschnittener Bahnstücke,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß der Schnittlinie II - II in Fig. 1,

Fig. 3 einen Nutbalken in perspektivischer Ansicht und

Fig. 4 eine mit Glattschnitten und gekröpften Schnitten durchtrennte Schlauchbahn.

In den Seitenwänden 1, 2 der Schneidvorrichtung sind Wellen 3, drehbar gelagert. Auf die aus der Seitenwand seitlich herausragenden Wellenzapfen 5, 6 sind Zahnräder 7, 8 aufgekeilt, die miteinander kämmen. Eines der beiden Zahnräder 7, 8 wird auf nicht dargestellte Weise angetrieben. Der dem Wellenzapfen 5 gegenüberliegende Zapfen 9 der Welle 4 ist drehbar in der Seitenwand 2 gelagert. Der dem Wellenzapfen 6 gegenüberliegende Zapfen 10 der Welle 3 ist in einer Buchse 11 gelagert, die auf nicht dargestellte Weise mit der Seitenwand 2 lösbar aber fest verbunden ist.

Die Buchse 11 weist einen nach innen ragenden Kragen 11a auf, der eine Außenverzahnung trägt. Diese Außenverzahnung kämmt mit zwei Zwischenrädern 12 und 13, welche drehbar mit einer Lagerscheibe 14 verbunden sind. Die Zwischenräder 12 und 13 kämmen mit zwei Planetenrädern 15a und 15, die auf Wellenzapfen 16 und

17 aufgesetzt sind, welche die Lagerscheibe 14 durchgreifen und die Nutbalken 18 und 19 einendig tragen. Neben der Lagerscheibe 14 ist eine weitere Lagerscheibe 20 fest mit der Welle 3 verbunden, wobei die Wellenzapfen 21 und 22 der Nutbalken 18 und 19 in dieser Lagerscheibe 20 drehbar gelagert sind. Ebenso wie die Welle 3 trägt auch die Welle 4 zwei mit Abstand zueinander angeordnete Lagerscheiben 23 und 24, in denen die Wellenzapfen 25 bis 28 der beiden Messerbalken 29 und 30 drehbar gelagert sind. Der Antrieb der Messerbalken 29 und 30 erfolgt dabei in analoger Weise zu dem Antrieb der Nutbalken 18 und 19.

Wie die Figur 2 erkennen läßt, weist der obere Messerbalken 30 ein gerade verlaufendes Messer 31 zur Durchführung des aus Fig. 4 ersichtlichen Glattschnittes 32 auf. Der untere Messerbalken 29 trägt vier Stanzmesser, die so zueinander angeordnet sind, daß - wie aus Fig. 4 ersichtlich - ein Messer den Schnitt 33, ein Messer den Schnitt 34, ein Messer den Schnitt 35 und ein Messer den Schnitt 36 durchführt, so daß ein Abfallstück 37 verbleibt. Weiterhin weist der Messerbalken 29 zwei mit Abstand zueinander angeordnete Sacklockbohrungen 38 auf.

Mit dem Messerbalken 29 wirkt der Nutbalken 19 und mit dem Messerbalken 30 der Nutbalken 18 zusammen. Während der Nutbalken 18 eine gerade durchlaufende Nut 39 für das Messer 31 des Messerbalkens 30 aufweist, ist die Form der Nuten des Nutbalkens 19 der Anordnung der Messer 33 angepaßt. Die Anordnung der Nuten am Nutbalken 19 ist aus der Fig. 3 zu erkennen. Aus bearbeitungstechnischen Maßnahmen heraus erstrecken sich dabei die Längsnuten 40 und die Quernuten 41 über die gesamte Länge bzw. Breite des Nutbalkens 19. Zwischen den beiden Quernuten 41, in die die beiden zum Bilden der Schnitte 34 und 36 (Fig. 4) erforderlichen Messer eintauchen, befindet sich eine weitere Quernut 42. Des weiteren weist der Messerbalken zwei Durchgangsbohrungen 43 und 44' auf. In diesen Durchgangsbohrungen sind, wie aus den Fig.

1 und 2 zu erkennen, zwei Nadelhalter 44 und 45 geführt, die an ihren dem Messerbalken 29 zugewandten Ende je eine gezackte Nadel 46 bzw. 47 tragen. An ihren den Nadeln 46 und 47 abgewandten Enden sind die Nadelhalter 44 und 45 mit Lagerböcken 48 und 49 verbunden. Diese Lagerböcke sind über je eine Führungsleiste 50 verschieblich am Nutbalken 19 gehalten. Die Lagerböcke 48 und 49 tragen Rollen 51 und 52, die unter der Kraft der Feder 53 und 54 auf Nockenscheiben 55 und 56 aufgedrückt werden, die mit der Welle 3 fest verbunden sind. Die Kontur der Nockenscheibe ist aus der Fig. 2 ersichtlich. Weiterhin läßt die Fig. 2 erkennen, daß die Nadeln in der mit vollen Linien dargestellten Stellung des Nutbalkens 19 in die Sacklochbohrungen 38 des Messerbalkens 29 eingreifen, wodurch das beim Kröpfschnitt ausgeschnittene Abfallstück 37 aufgenadelt wird. In der mit gestrichelten Linien dargestellten Stellung des Nutbalkens sind die gezahnten Nadeln

46 und 47 in den Nutbalken eingefahren, so daß hierdurch das Abfallstück 37 von den Nadeln abgestreift wird und beispielsweise durch eine Saugeinrichtung abgesogen werden kann.

Der Abstreifvorgang des Abfallstückes 37 von den Nadeln 46 und

47 wird noch dadurch unterstützt, daß zwischen den beiden Nockenscheiben eine weitere Haltescheibe 58 auf der Welle 3 befestigt ist, die Ausnehmungen 59 und 60 aufweist, durch die die Nutbalken 18 und 19 während ihrer Umdrehung hindurchtreten. Im Bereich der Ausnehmung 19 ist mit der Haltescheibe 58 ein Abstreifer 61 fest verbunden, der bei jeder Umdrehung der Welle 3 einmal durch die Quernut 42 (siehe Fig. 3) fährt und dabei das Abwerfen eines Abfallstückes 37 von dem Nutbalken 19 unterstützt.

- Leerseite -

Claims (6)

30.01.1985 34 328 G-die Windmöller § Hölscher, 4540 Lengerich Schneidvorrichtung zur Bearbeitung kontinuierlich durchlaufender Materialbahnen Patentansprüche:

1. Schneidvorrichtung zur Bearbeitung kontinuierlich durchlaufender Materialbahnen mit einem Messerzylinder und einem Nutzylinder, deren in der Bahnebene zusammenwirkenden Messer und Nuten an in seitlichen Lagerscheiben der Zylinder gelagerten Messer- bzw. Nutbalken vorgesehen sind, die durch planetenartige Parallelführungsgetriebe mit gestellfestem Zentralrad und mit mit diesem und den Messer- bzw. Nutbalkenzahnrädern kämmenden und in den Lagerscheiben gelagerten Zwischenrädern parallel zu sich selbst und zu deren gemeinsamen fluchtenden Mittellinie in deren Schneidstellung umlaufen,

dadurch gekennzeichnet,

daß in dem Nut- oder Messerbalken (19, 29) für zueinander parallele und winkelige, Bahnstücke ausschneidende Schnitte eine die ausgeschnittenen Bahnstücke aufspießende Nadel (46, 47J ausschwenkbar oder ausfahrbar geführt ist, deren Halter (44, 45) mit einem Nockenstein oder einer Nockenrolle (51, 52) versehen ist, die in dem Bereich des Durchlaufs der Nadel (46, 47) durch den Schneidbereich auf der Steuerkurve einer auf der Welle (3) des Nut- bzw. Messerzylinders befestigten Nockenscheibe (56) läuft.

2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den seitlichen Lagerscheiben (23, 24, 14, 20) der Messer- und Nutzylinder um 180° versetzt die Balken für Messer und Nuten für Geradschnitt und ein Bahnstück ausschneidende Schnitte gelagert sind.

3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutbalken (19) mit mindestens einer Querbohrung (43, 44') zur Führung eines Nadelhalters (44, 45) versehen ist, daß der Nadelhalter (44, 45) mit einem Lagerbock (48, 49) für die Nockenrolle (51, 52) verbunden ist, der eine Führungsleiste (50) trägt, die an dem Nutbalken (19) begrenzt über den Vorschubs- bzw. Rückzugsweg des Nadelhalters verschieblich geführt ist, und daß der Nadelhalter (44, 45) durch eine Feder (53, 54) in Richtung auf seine zurückgezogene Stellung beaufschlagt ist.

4. Schneidvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (50) ein der Länge des Verschiebeweges entsprechendes Langloch aufweist, das auf einem an dem Nutbalken (19) befestigten Zapfen geführt ist.

5. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe (56) aus einem zungenartig von der Nutzyli.iderwelle (3) abstehenden Element besteht, dessen eine Flanke die Steuerkurve bildet.

6. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Nutzylinderwelle (3) ein Hebel oder eine mit Ausnehmungen (59, 60) für die Messer- und Nutbalken versehene Scheibe (58) befestigt ist, der oder die mit einem Abstreifer (61) versehen ist, der durch eine unter dem ausgeschnittenen Abschnitt vorgesehene Umfangsnut des Nutbalkens fährt.